Ein Trainer sagte dann noch, das er sich ein Kind hier im Training 2 Minuten ansieht und dann bereits erkennt, ob es reicht oder nicht....
Das allein sagt schon alles über die Qualifizierung dieses "Trainers".
Beide waren häufig dabei, sich lange Notizen zu machen und sahen so viele Spielszenen überhaupt nicht.
Sehr guter Punkt, der viel zu häufig unerwähnt bleibt.
Alles, was Mittelfeldstratege schreibt, verdeutlicht die wesentlichen Mängel in der Talentauswahl der Verbände:
So wird etwa viel zu früh selektiert. Vor dem 11. Lebensjahr braucht man damit gar nicht anfangen. Erst ab 15. Jahren lässt sich halbwegs verlässlich sagen, wer das Potenzial für den Profisport hat. Wer behauptet, bei einem Kind nach zwei Minuten zu erkennen, ob es sich um ein Talent handelt, sollte nichts mit der Auswahl und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
Es werden technische und konditionelle Leistungsmerkmale überfokussiert, während strategisch-taktische Eigenheiten ignoriert werden. Spielübersicht und Entscheidungsfindung spielen wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle. Ob ein Spieler seine Vorderleute klug absichert oder Verbindungen zwischen seinen Mitspielern erzeugt, wird schlicht nicht erfasst. Das sind oft die vermeintlich "unauffälligen" Spieler. Indem man diese aber ignoriert und stattdessen nur Laufwunder und Dribbelkünstler fördert, sorgt man dafür, dass wir letztlich 11 Einzelspieler haben, die aber kaum in der Lage sind, als Mannschaft zu funktionieren. Ständig wird gefordert, es müssten wieder vermehrt Individualisten ausgebildet werden... In Deutschland wurde nie etwas anderes getan!
Man bildet die Spieler zwar im gemeinsamen Pressing aus (und behauptet dann, sie seien taktisch gut ausgebildet), aber vermittelt nicht, dass auch Spielaufbau und Angriffspiel auf einer mannschaftlichen Ebene funktionieren können (auch das ist Taktik!). Stattdessen setzt man auf sogenannte "Unterschiedsspieler".