Im Nachgang könntest Du noch einmal das Gespräch suchen, Deine Philosophie erklären und dass diese auch für die Entwicklung des Superstars gut ist. Dann sollte es doch geklärt sein. Wenn er dann meint, dass sein Kind nur vorne spielen darf/soll/muss (, würde ich nicht nachgeben. Gerade als Dorfverein sollten man aber achtgeben, seine Philosophie der gleichen Förderung aller Spieler, die engagiert sind und spielen wollen, nicht aufzugeben und/oder einzuschränken. Der Abgang der wirklich guten Spieler ist meines Erachtens zu irgendeinem Zeitpunkt (eigene Diskussion) ohnehin geboten.
Und den Abgang anderer, vielleicht nur leicht überdurchschnittlicher Spieler zum aufstrebenden leistungsorientierten Nachbarverein kann man offenkundig niemals sicher verhindern. Ein aktuelles Beispiel bei uns. Wir haben in unserem Verein eine Mannschaft, die über Jahre zu einem tollen Team gewachsen ist, Eltern und Kinder sind eine verschworene Gemeinschaft. Einen gewissen Ehrgeiz haben die Trainer schon, bemühen sich aber, alle Kinder mitzunehmen. Ein Nachbarverein (kein NLZ, nicht einmal ein sonst großer Verein, sondern einfach nur ein Verein, der sich aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen in den letzten Jahren massiv dem Leistungsgedanken verschrieben hat) fragte nun zwei bessere Spieler an. Die Eltern/Kinder wurden - mit der 100 % sicheren Erwartung, dass eine Kontaktaufnahme nicht einmal erwogen wird - hierüber informiert. Eines der Kinder hat dann aber wohl doch den Kontakt gesucht. Ergebnis: es wird wechseln. Schockstarre und Fassungslosigkeit bei den Trainern. Mir geht es nicht darum, diesen Wechsel zu kritisieren oder gar zu verteufeln. Dafür mag es Gründe geben. Wichtig ist aber damit die Erkenntnis, dass der Wechsel/Abgang von Kindern die Regel ist, wobei es ja auch ganz banale Gründe geben mag. Deshalb meine Schlussfolgerung, dass man einerseits als Dorfverein in jungen Jahren eher zu viele als zu wenige Kinder haben sollte und dann zudem eine klare Philosophie verfolgen muss. Um auch eines klar zu betonen: das bedeutet ausdrücklich nicht, dass man nicht ehrgeizig sein darf oder Larifari trainiert oder immer wieder betonen muss, dass Ergebnisse unwichtig oder zweitrangig sind. Das verbinden ja mitunter einige Kritiker damit.