Aufsteigen mitnehmen in die nächste Jugend, statt übergeben an die Nachfolger

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  • ?( Kann mir mal jemand sagen, wieso man nach einem Aufstieg den Selbigen nicht einfach mitnimmt? ?(

    Ich denke, dass diese Regel aus dem Erwachsenenbereich mehr oder minder unüberlegt im Jugendbereich übernommen wurde.

    Im krassen Gegensatz zum Erwachsenenbereich ist es normal, dass ein Aufsteiger oder ein Absteiger mehr oder minder bei gleicher Besetzung auf.- oder absteigt, auch wenn es faktisch personelle Bewegung geben könnte.

    Im Jugendbereich steigt einer ab oder auf und übergibt das dem nächsten Jahrgang, der je nach Vereinsdenke bis zu 100 Prozent neues Personal einbringt. Sei es, dass der Nachfolgejahrgang besonders stark ist und in der niedrigen Liga spielen soll oder besonders schwach ist, und nun in der höheren Liga bestehen muß.

    DAS IST DOCH EIGENTLICH SCHEISSE und UNNÖTIG.


    Es führt oft dazu, dass da eine Menge Fremdkräfte angeheuert werden...was auch nicht so dolle ist.


    Da wäre es doch besser, dass das Aufsteigerteam....z.B. die C 1...welche beispielsweise von der Kreisliga A in die Bezirksliga aufsteigt....als Team geschlossen hoch geht, um sich dann in der B 1 auf Bezirksligaebene neu zu installieren....mit der Möglichkeit dieses mit dem starken Aufsteigerteam tun zu können.


    Das bedingt meiner Ansicht nach, dass man die Mannschaften möglichst nach Alter und dabei nach Leistung einteilt...zumindest im Bereich der ersten Mannschaft der jeweiligen Jugend.



    Wäre es ein Vorteil, egal oder Nonsens? ?(

  • Bei uns gibt es eine Mischregelung. Zum Beispiel spielen Kreismeister der D- und C-Jugend gegeneinander einen Bezirksligaplatz aus in einer Relegation. Dann gibt es diverse Regelungen mit bestplatzierten überkreislich spielenden Mannschaften aus dem Kreis usw. usf. Ist recht kompliziert, versucht aber dem Unsinn, den du beschrieben hast, zu begegnen. Führt dann allerdings auch wieder zu komischen Dingen; in diesem Jahr steigen wir sowohl mit der D-Jugend als auch mit der C2 auf, weil die D-Jugend im Kreis Dritter geworden ist hinter zwei Mannschaften, die weder im D-Jugend noch im C-Jugendbereich das sich daraus ergebende Aufstiegsrecht nutzen können, weil jeweils schon Mannschaften aus dem Verein in der entsprechenden Liga eingegliedert sind.


    Ich glaube, dass für unterschiedliche Vereine unterschiedliche Dinge sinnvoll sind. Bei den hochklassigen Vereinen macht das durchgängige System, wie es jetzt vielerorts ist, durchaus Sinn, weil da regelmäßig gute Mannschaften zusammenkommen. Bei Dorfvereinen, die mal einen guten und mal einen schlechten Jahrgang haben, ist es meist unsinnig. Eine weitere Art, dem zu begegnen, ist, dass im unteren Bereich (bei uns: bis einschließlich Bezirksliga) im ersten Halbjahr eine Qualifikation gespielt wird und dann die Mannschaften in Kreisstaffel, Leistungsklasse (=höchste Kreisklasse) und Bezirksliga sortiert werden. Wird bei uns in der A-Jugend praktiziert und soll in Kürze auf C- und B-Jugend ausgeweitet werden. Ich halte das theoretisch für ein gutes System, habe aber noch zu wenig Einblicke, um wirklich sagen zu können, welche Folgen das hat.

  • Da bin ich vollkommen bei dir, Andre. Das stört mich auch schon extrem..


    In Köln wird das ja durch die Einteilung der Jugendleiter im Kleinfeldbereich geregelt, find ich nicht schlecht. Bei uns ist das leider nicht so, da kann es dann auch mal sein, dass eine E-Jugend-Mannschaft am Ende gar kein bzw. jedes Spiel gewonnen hat, wo bleibt da die optimale Förderung?


    Im Großfeldbereich leider auch das selbe, unsere C-Jgd. hat dieses Jahr gerade mal einen Punkt geholt, weil unser Abteilungsleiter sich dachte, dass sie lieber deutlich in die Stadtliga absteigen, anstatt zu riskieren, dass sie knapp in die Stadtklasse absteigen.



    Das Problem an deinem Vorschlag ist, dass man ja nur alle zwei Jahre weitergeht, würde jeder Jahrgang eine eigene Jugend darstellen, wäre dein Vorschlag organisatorisch deutlich besser umzusetzen.

  • Das Problem an deinem Vorschlag ist, dass man ja nur alle zwei Jahre weitergeht, würde jeder Jahrgang eine eigene Jugend darstellen, wäre dein Vorschlag organisatorisch deutlich besser umzusetzen.


    Da gebe ich recht...habe ich auch nicht bedacht. Danke für den Hinweis. Das wäre so zwar kein Nachteil, würde den Sinn der Maßnahme aber in Frage stellen.


    Hier ist es so, dass es im unteren Jugendbereich keine Tabelle gibt. Es ist hier eh ein Leistungseinteilen in Staffeln.


    Ab der D käme das entsprechend zur Möglichkeit. Fände ein Aufstieg im ersten Jahr statt...wäre das ja ok, weil das gleiche Team in die neue Liga rücken würde. Spätestens nach dem zweiten Jahr, würde dann das gleiche Problem auftauchen, weil dann spätestens die gesamte "Erbschaft" an komplett neue Leute weitergegeben wurde.


    Danach wäre es Eigenverantwortung....denn die "Macher" könnten ja zurückziehen und sich freiwillig aus der Liga verabschieden.


    Dann wäre es nur klug -so man den Grund der Erneuerung sieht und den sehe ich- wenn man


    a) z.B. jährlich pro Jugend in Staffeln spielen lässt...sogar in der A Jugend, um dann z.B. nach einer Hinrunde einen Bestenrückrunde bildet...Sieger dort könnte einen Aufstiegskandidaten geben, was ich...aber grundsätzlich für nicht zum Thema Ausbildungsfußball gehörig finde.


    b)man könnte ...bezogen auf den letzten Satz unter a das Aufsteigen grundsätzlich abschaffen, weil es im Jugendbereich auf Grund bis zu totaler personeller Wechsel unsinnig und meist kontraproduktiv ist und zumeist Vereinsverantwortliche dazu animiert Dinge zu tun, die restlos ungut für den eigenen Verein, einzelne Spieler sind (zuviele Fremdkräfte, Überforderung ganzer neuer nachkommender Jahrgänge die über ein Jahr 100 Gegentore erhalten und 14 schießen usw.).

  • Ich finde auch, dass das Thema es wert ist, überdacht zu werden. Durch das Spielen in Ligen bis zur Regionalliga oder gar Bundesliga in C bis A wird das vereins- und altersklassengebundene Aufstiegssystem gepflegt und kann so wohl auch nicht abgeschafft werden, solange es bis in die Kreisklasse gepflegt wird. Der Aufstieg wird vererbt.


    Wir haben selbst die Erfahrung gemacht, dass ein Jahrgang mal etwas besser war, dann den Aufstieg in den Bezirk schaffte, nur damit der nächste Jahrgang dann gnadenlos die Hütte voll bekam. Dabei ist doch eigentlich klar, wer alles in die höchsten Ligen gehört, und vielleicht könnte ja ein Bewerbungssystem hierfür ausreichend sein (Sagen wir mal bis in die Landesliga).


    In den unteren Liegen (das wäre für mich untere drei Ligen, bei uns Bezirk, Kreisliga und Kreisklasse) wäre ein anderes System ohne Aufstieg, aber mit sowas wie "Turniermodus" vielleicht viel besser. Bei großen Turnieren spielt man ja auch so, dass die Sieger zweier Spiele gegeneinander spielen und die Verlierer. Damit bekommt man irgendwann die Spiele, die man sich verdient hat, ohne dass man ausscheidet. Das hätte dazu den Vorteil, dass man nicht ständig gegen die Gleichen spielt.

  • Ich glaube, dass für unterschiedliche Vereine unterschiedliche Dinge sinnvoll sind. Bei den hochklassigen Vereinen macht das durchgängige System, wie es jetzt vielerorts ist, durchaus Sinn, weil da regelmäßig gute Mannschaften zusammenkommen. Bei Dorfvereinen, die mal einen guten und mal einen schlechten Jahrgang haben, ist es meist unsinnig. Eine weitere Art, dem zu begegnen, ist, dass im unteren Bereich (bei uns: bis einschließlich Bezirksliga) im ersten Halbjahr eine Qualifikation gespielt wird und dann die Mannschaften in Kreisstaffel, Leistungsklasse (=höchste Kreisklasse) und Bezirksliga sortiert werden. Wird bei uns in der A-Jugend praktiziert und soll in Kürze auf C- und B-Jugend ausgeweitet werden. Ich halte das theoretisch für ein gutes System, habe aber noch zu wenig Einblicke, um wirklich sagen zu können, welche Folgen das hat.

    In meinem Heimat-Fussballkreis läuft es so: In G und F gibt es zwar keine Leistungsklassen. Dennoch wird von Sommer bis Herbst eine Quali gespielt. Für die Rückrunde werden so einigermaßen leistungshomogene Gruppen in der Kreisklasse gebildet. In E und D läuft es genauso, wobei die stärkste Gruppe im Frühjahr dann die "Kreisliga" ist, deren Sieger der Kreismeister ist. Der Meister der Kreisliga der D-Jugend spielt dann Relegation um den Aufstieg in die Gruppenliga (die hier in der D die höchste Spielklasse ist).
    Durch den Qualimodus finde ich das System einigermaßen ausgewogen. Dennoch gibt es auch hier brutal hohe Ergebnisse, gerade im Herbst (wo ja noch bunt gewürfelt gespielt wird). Das Frühjahr ist dann meist viel besser. Als Trainer habe ich richtig gemerkt, wie meine damalige F aufgeblüht hat, als sie prlötzlich sogar mal gewonnen hat, statt alles 2-stellig zu verlieren.


    Ganz abschaffen kann (und sollte) man die vererbten Spielklassen nicht. Spätestens ab D und erst recht ab C gibt es so viele unterschiedliche Leistungsstufen, dass es kaum machbar ist, alle Teams am Anfang in einen Topf zu werfen. Ich finde aber das oben beschriebene System mit Qualirunden für die unteren Spielklassen im Herbst sehr gut und sehe nicht, warum man das nicht auch in C bis A noch machen kann.


    Grüße
    Oliver

  • Jepp,...sehe ich auch so.


    Man könnte in diesem und gerade in diesem Zusammenhang auch darüber nachdenken, das der Stellenwert eines z.B. neutralen Leistungszentrums (LZ) oder eines neutralen Jugendförderverein DFB größer würde, damit diejenigen die tatsächlich herausragend talentiert sind,...über das alte System sogar Förderung finden (in der höheren Liga mit Auf.- und Abstieg)...dementgegen das aber nach unten unterhalb dessen abschafft, weil es nur versteckte aber gravierende Nachteile für den Verein, den Fußball und die Kinder mitbringt. Viele erkennen das aber (noch) nicht.

  • @Andre


    Ich denke, man muß zunächst einmal den unteren vom oberen Jugendbereich trennen. Im unteren Jugendbereich gibt es weitaus mehr Bewegung innerhalb der Ligen, was eine Reihe von Gründen haben mag. Jedoch spielt man hier gegen Nachbarmannschaften, wobei die jeweiligen Staffelleiter bemüht sind, in etwa gleichstarke Teams in die jeweiligen Staffeln zusammen zu führen. Selbst, wenn man hier bemüht ist, ausgleichend zu fungieren, gelten hier weitgehend noch nicht die Merkmale des Leistungsfussballs.


    Im Leistungsfussball des oberen Jugendbereich gelten andere Regeln. Hier ist es normal, dass man sich je nach Bedarf und Liga punktuell mit auswärtigen Spielern verstärkt. Denn weil sich hier die besten Spieler auf Bezirks-, Verbands- und Bundesebene trifft, müssen hier andere Maßstäbe gesetzt werden. Es darf dabei keine anderen Maßstäbe geben, als dass allein die sportliche Qualifikation in der Liga und der jeweiligen Altersklasse Maßstab für den Ligabetrieb ist.


    Sonst könnten allerlei Begierlichkeiten entstehen, wie man sich rasch unter "fadenscheinlichen" Argmenten (bessere Talente, Trainer, Ausbildungszentrum) mehrere Ligen höher katapultiert! Von derlei Jugendförderprojekten ließt man häufig in der Regionalpresse. Fast immer stellt sich heraus, dass da nur "heiße Luft" verbreitet wurde.


    Den Vereinen nützt jedoch nur Kontinuität. Dazu zählen verlässliche Regeln, die für Alle gelten müssen. Gerade im Jugendbereich ist es noch möglich, dass auch Dorfvereine im Leistungsfussball erfolgreich sein können. Wer gerade mal einen guten Jahrgang hat, der sollte sich das Ziel auf die Fahne schreiben, weitere "gute Jahrgänge" auszubilden. Denn nur durch kontinuierliche Förderung ist eine Nachhaltigkeit gewährleistet. Ein häufiger Auf- und Abstieg wird sich nicht nur negativ auf die Fluktuation im Verein auswirken, es werden auch die "Daheim Gebliebenen" nicht optimal ausgebildet, weil sie die Maßstäbe der Ligazugehörigkeit permanent ändern.

  • Ich glaube kaum dass sich das Staffelsystem so durchsetzen kann, obwohl ich auch Kreise kenne in denen das durchaus so ist.
    Vllt könnte man jedes halbe Jahr aufsteigen, wobei das wieder Folgeprobleme beinhaltet die vieles nicht lösen können.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Kann man nicht auch "freiwillig verzichten" und dementsprechend dann tiefer spielen, wenn die vorherige Mannschaft einen zu guten Platz erreicht hat?

    Geht bei uns, aber je nach Situation geht's dann gleich mehrere Klassen runter, ist immer irgendwie davon abhängig wie viele Mannschaften für welche Klasse ein Spielrecht haben und wie viele verzichten.

  • Echt schwieriges Thema. Eine Lösung hier zu finden ist wahrscheinlich nicht so einfach. Vor allem, wenn es mehrere Vereine gibt, die so denken, wie unserer "Alles neue ist zunächst schlecht". Aber man muß auch sagen, dass wir hier schlechte Erfahrungen gemacht haben.


    F-Junioren: Grundsätzlich ein gutes System um die wilden Tabellen zu verhindern, die trotz Fair-Play-Liga immer geführt werden. Es wurden Zwölferligen eingeteilt und in diesen dann nur acht Spiele ausgetragen, so dass ein Ranking unmöglich ist. Nur...man hat es versäumt diese Spiele nach örtlichen Gesichtspunkten auszuwählen. Es wurde also einfach der Spielplan generiert und dann die letzten Spiele gestrichen. Das hatte zur Folge, dass man statt 15 Min Fahrt zum Spiel bei uns plötzlich 45 Minuten Fahrt hatte. Und das mit 6-jährigen bei 2 x 20 Min Spielzeit. Und dann wieder die gleiche Rückfahrt. Wenn man dann noch bedenkt, dass manchen F-Jugendspiele um 17.00 Uhr auswärts stattfinden und dann der Trainer auf Überstunden frei machen muß, ist das mit Sicherheit eine suboptimale Lösung. In der Rückrunde wurde nun nach Stärke bzw. Abschlußplazierung neu eingeteilt. Da aber ja nicht alle Spiele in der Tabelle durchgeführt wurden und deshalb die Tabelle nicht stimmt was die Stärke betrifft, haben wir jetzt folgende Konstellation. Die F1 spielt gegen F2-Jahrgänge, ist haushoch überlegen, gewinnt jedes Spiel 15:0 und das obwohl die ihre besten nach zehn Minuten rausnehmen. Die F2 spielt gegen F1 Jahrgänge. Wie das passieren konnte weiß auch niemand, denn in dieser Truppe sind lauter Neuanfänger, die dann auch noch zwei bis drei Jahre jünger sind als ihre Gegner. Also trotz gutem Ansatz alles etwas sinnfrei gelaufen. Aber vielleicht werden die Erfahrungen im nächsten Jahr neu umgesetzte.


    E-Junioren: Die Vorrunde war für unsere E echt schlecht, was auch daran lag, dass plötzlich ein Trainer nicht mehr zur Verfügung stand. Dementsprechend landeten sie hinten in der Tabelle. Nun wurden sie neu eingeteilt und spielen gegen schlechtere. Jetzt gewinnen sie jedes Spiel mit mindestens vier Toren Unterschied und das ohne sich besonders anzustrengen. Also in der Vorrunde voll auf die Mütze bekommen, in der Rückrunde keine Gegner in Sicht. Entwicklungstechnisch unter aller Kanone.


    B- und A-Junioren: Spielen beide niedrigste Spielklasse, aber aufgrund der jungen Jahränge gegen ältere Gegner. Beide Teams helfen sich stark aus und schauen, dass zwei A-Junioren auch immer in der B zur Verfügung stehen. Die A hat aufgrund vieler Umstände einen riesen Sprung gemacht. In der Vorrunde oft als Verlierer vom Platz gegangen, wenn auch knapp, hat sich das Team in der Rückrunde richtig durch die Tabelle hoch gearbeitet und sehr stark entwickelt. Bei der B werden Spiele gweonnen und verloren. Die Klasse passt für die Jungs. Sie sind natürlich auch ein wenig davon abhängig, ob sie Verstärkung aus der A kriegen, da viele Spieler jüngerer C-Jahrgang sind. Das ganze ist bei diesen oft eine Kopfsache. Wenn sie wissen, es sind A-Jugendliche im Team, rufen sie auch selber eine bessere Leistung ab, da sie sich an diesen Vorbildern selber hochziehen. Sind keine dabei, wird schon negativer ins Spiel gegangen.


    Unsere beste Jugendzeit hatten wir vor drei/vier Jahren als wir drei Teams in der Kreisliga am Start hatten. Man muss dazu sagen, dass unser kleiner Dorfverein immer noch, als einer der wenigen im Umkreis seine Teams selber stellt. Wir hatten damals gute Jahrgänge. Natürlich gab es da auch das Nachrücker-Problem. Eine Liga konnte drei Jahre gehalten werden, eine zwei und bei einer war nach einem Jahr Schluß. Den Jungs tat es körperlich richtig gut mal gegen überlegene Gegner zu spielen. Man merkte das in den kommenden Jahren, in denen sie sich leichter taten bzw., wo der Altersunterschied (wir haben ja jüngere Spieler in den entsprechenden Jahrgängen) nicht mehr so zum Tragen kam. So wie z.B. bei der jetzigen A-Jugend, die jünger sind als ihre Gegner, aber denen das nichts ausmacht. Eine Saison in der es ergebnistechnisch etwas schlechter läuft, kann man glaube ich schon überbrücken. Wenn dies mehrere Saisons hintereinander passiert, dann wird es motivationstechnisch schwierig, da die Nachrücker ja nie den Ertrag sehen. Dies wäre dann der Fall, wenn ich immer einen guten Jahrgang vor mir habe, der immer aufsteigt und ich im nachfolgenden Jahrgang immer die A-Karte ziehe und oben spielen muss, obwohl die Mannschaft dazu nicht geeignet ist.


    Eine Lösung ist schwierig, da man nie alle unter einen Hut kriegt. Unsere heutige A und auch die B profitieren z.B. von der höherklassigen Erfahrung. Sie sind jünger als ihre Gegner, aber durch die Zeit in der höheren Klasse zweikampftechnisch besser geschult worden, wodurch sie den Altersunterschied wieder wett machen. Das höherklassige Jahr oder die Jahre waren aber kein Zuckerschlecken und erforderten viel Geschick von den Trainern. In dieser Zeit sind aber auch gute Spieler abgewandert, weil sie eben nur verloren haben und den Sinn darin nicht gesehen haben. Aber was ich gehört habe, kehren diese nun sogar wieder zurück, da sie in ihren neuen Vereinen die gleichen Erfahrungen machen. Für die Persönlichkeitsentwicklung finde ich Niederlagen manchmal gut. Wir sind mit meiner Mannschaft dieses Jahr durch eine schwierige Zeit gegangen. Der Nichtabstieg konnte erst am letzten Spieltag fix gemacht werden. Aber diese Erfahrung hat das Team unglaublich zusammen gebracht und wir gehen jetzt lockerer in die neue Saison, da wir diese Erfahrungswerte schon gesammelt haben. Wahre Mannschaften zeigen sich in Niederlagen. Gewinnen kann jeder.


    Also bei uns ist es jetzt zusammenfassen so gelaufen:
    Bei Neueinteilung von Ligen nach Stärke nach der Vorrunde ging dies gründlich schief und kein Team spielt entsprechend seiner Stärke. Zwei Teams sind komplett unterfordert, ein Team überfordert.
    Bei denen die in der Liga geblieben sind, hat sich ein Team erheblich entwickelt. Was auch daran liegt, dass Jungs oft über den Winter und die längere Pause körperlich bzw. gedanklich einen Schub machen und dann in der Rückrunde ein anderes Team auf dem Platz steht. Das zweite Team aus der Liga, spielt auf dem Niveau der Vorrunde, ist aber entwicklungstechnisch auch in der richtigen Liga.

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, ist hier ausnahmsweise das österreichische (niederösterreichische?) System klar besser.


    Bei uns gibt es


    U6(Jg.2009), U7(08), U8(07) die sogenannte Miniturniere (1+4) austragen (Es treffen sich immer 3 Mannschaften und es spielt jeder gegen jeden 1x 20min. Die Ergebnisse werden zwar dem Verband übermittelt, aber nicht veröffentlicht. Es gibt keine Tabellen.)


    Ab U9 wird (leider) im Ligensystem gespielt in dem es unteres, mittleres und oberes Playoff gibt. Darüber gibt es noch eine sogenannte Landesliga.


    Wird man mit einer U9 im Herbst im unteren Playoff Erster, beginnt im Frühjahr eine neue Meisterschaft im mittleren Playoff. Wird man dort dann Letzter spielt man U10 im Herbst wieder im unteren Playoff.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich kann einem erspielten Aufstieg (oder Abstieg) bei gleichzeitigem Jahrgangswechseln auch nicht viel abgewinnen. Häufig wechselt ja mehr als die Hälfte der Mannschaft, und da hat die Mannschaft vom Aufstieg mit der Mannschaft der Folgesaison nicht mehr viel zu tun. Bei uns im Verein ist bei den Jungs letztes Jahr gleichzeitig die B- und die A-Jugend von der Kreisliga in die Bezirksklasse aufgestiegen. Während die A-Jugend dieses Jahr gut zurecht kommt (kein Wunder, deren Nachrücker sind ja die B-Jugendlichen die ebenfalls den Aufstieg geschafft haben) geht die B-Jugend völlig unter, weil die Nachrücker aus der C-Jugend das Niveau nicht haben. Und die müssen jetzt ein ganzes Jahr auf die Zähne beissen.


    Bei uns im Mädchenbereich gab es nicht genügend 'freiwillige' Meldungen für die Kreisliga. Der Staffelleiter war so beweglich, dass er kurzer Hand in der Hinrunde zwei Staffeln 'Nord' und 'Süd'-Kreis installiert hat und die jeweils ersten drei haben dann in der Rückrunde den Kreisligameister ausgespielt und der Rest war dann Kreisklasse. War meiner Meinung nach optimal, aber der Mädchenbereich ist auch wesentlich übersichtlicher bei z.Zt. 14 Mannschaften im Kreis. Aber in diesem System gibt es überhaupt keinen 'vererbten' Auf- oder Abstieg, alles wird in einem Jahr geregelt und dann geht es bei 0 wieder los. Aber ist so nur auf kleine überschaubare Einheiten übertragbar, aber wenigstens hängt man nicht ein volles Jahr in einer falschen Klasse fest. Kann ab Bezirksebene natürlich nicht mehr so frei funktionieren, aber warum nicht zumindest auf Kreisebene mal flexibel sein ?

  • @thomasg


    Schöne Beispiele, wie ich finde. Denn es geht bei einer guten Einteilung ja immer auch darum, im richtige Maße im Wettbewerb gefordert zu werden. Bei den Jungen mag dies schon allein durch die Zugehörigkeit zur richtigen Staffel und Leistungsliga möglich sein. Bei den Mädchen gestaltet sich dies aufgrund der geringeren Anzahl jedoch weitaus schwieriger. Denn es sind nicht nur die weiteren Fahrten zu den Auswärtsspielen, sondern auch die größere Leistungsstreuung macht Probleme.


    Ein besonders starkes Mädchenteam kann sich sportlich meist besser in einer Jungenstaffel entwickeln, als wenn es sich in einer Mädchenstaffel bei stetig 2-stelligen Ergebnissen langweilt.


    Es gibt allerdings auch Staffelleiter, die sich hier "querstellen" und allerlei Probleme (z.B. getrenntes Umziehen und Duschen), die durch diese "Gemischt-Staffel" aus dem Hut zaubern. Das ist jedoch Unfug, weil dies ja ebenfalls bei "gemischten" Mannschaften ebenfalls auftritt. In Wahrheit wollen manche Vereine, Trainer und Teams nicht riskieren, dass aufgrund ihrer besonders schlechten Jugendarbeit so ein Mädchenteam ihre Jungenmannschaft mit einer Niederlage vom Platz schickt. Falls da also einer "bockig" reagiert, schreibt einfach einen Jungen-Namen mit auf die Spielerliste. Damit wird es zur gemischten Mannschaft. Aus Gründen der Gleichberechtigung kann es nicht verboten werden, dass Mädchen in Jungenteams und Jungen in Mädchenteams mitspielen dürfen.

  • Wurde das nicht im Kreis München getestet? Hat jemand Erfahrungen damit?

    Guten Morgen,

    bei uns wurde es getestet in der A - Jugend und wird fortgesetzt.


    Nächste Saison kann man angeben Kreisklasse oder Kreisliga Quali.

    In der Rückrunde werden dann eben die Ligen dementsprechend eingeteilt.

    Hat hervorragend funktioniert, da wirklich alle die Kreisliga gemeldet haben, auch das Zeug dazu hatten.


    Es gibt aber auch etwas negatives zu berichten.

    Es gibt Vereine die werben Spieler ab, mit dem Argument Kreisliga spielen zu wollen.

    Das mit dem Abwerben kommt bei uns aber vielleicht zwangsläufig, da wir immer weniger Mannschaften/Spieler haben.