renek: Ich sehe in deinen Aussagen die klare Tendenz, dass du erfolgsorientiert spielen willst. Dazu haben mich die beiden Aussagen geführt, dass du fünf Spieler geholt hast, die eine gewisse Klasse mitbringen und dass du auch bei gleicher Trainingsbeteiligung nicht allen Spielern die gleiche Einsatzzeit garantieren kannst.
Diese Aussagen kann man natürlich treffen, es ist eine klare Zielgebung. Die Frage, die sich für mich stellt ist nun, ob diese Zielgebung auch schon in der letzten Saison gegeben war.
Wenn ja, ist ein gewisser Konkurrenzkampf schon immer da und jeder schaut zuerst auf sich, denn er möchte ja spielen. Genauso wollen die Eltern, die in so einem Konzept sich wiederfinden und ihre Kinder zur Leistungssteigerung/Verbesserung/Erfolge in solche leistungsorientierte Mannschaften stecken ja auch den Erfolg einfahren, indem ihre Sprösslinge diesen Erfolg einfahren und nicht Spieler xy. Also wird von Außen auch mit Bandagen gekämpft und der eigene Nachwuchs besser gemacht, indem der andere schlechter gemacht wird. Dies geschicht, wenn nicht klare Regeln herrschen. Ich habe z.B. bei "profi"mäßig geführten Vereinen, wie dem FCI oder den 60gern von draußen keine Eltern reinschreien hören, da dies hier anscheinend ein NoGo ist. Ich schätze also es zwickt hier in der Erwartungshaltung Trainer/Eltern/Spieler. Diese werden durchaus unterschiedlich ausgrichtet sein und es scheint keinen Verhaltenskodex zu geben.
Wenn ihr letzte Saison noch nicht erfolgsorientiert gespielt habt, dann ist die Elternunzufriedenheit auch hausgemacht. Die Heimischen spielen schon länger im Verein, identifizieren sich bis zu einem gewisse Grad mit diesem, die Eltern haben ihre Kindern vornehmlich zwecks Sportreiben und Spaßhaben zum Fußabll geschickt. Es wurden gemeinsame Erlebnisse gefeiert, wie Niederlagen und Siege. Nun wird auf ein erfolgsorientiertes System umgestellt. Ich schätze mal, dass die Eltern in diesen Prozess nicht eingebunden waren. Also ihr werdet dir Eltern nicht gefragt haben, ob sie nächste Saison erfolgsorientiert spielen wollt. Ihr habt ihnen in einer Sitzung die Tatsachen vorgestellt und zudem verkündet, dass ihr fünf neue holt um die Leistung der Mannschaft zu stärken, also Spieler die stärker sind und das Team verbessern. Da tut sich für mich der erste Graben auf. Ich sehe mich als Elternteil, dass nur will, dass der Junior spielt und melde ihn genau in dem Verein an, der seinen Bedürfnissen entspricht. Nun kommen plötzlich Spieler, die als Besser angesehen werden und mein Junior sitzt nur noch auf der Bank, obwohl er eventuell ebenso ins Training geht. Da würde ich mich auch aufregen. Jetzt wenn sich das zwei/drei Eltern finden, kann das schon mal in Kommentare ausarten, und die Stimmung schaukelt sich schnell hoch.
Wenn 2.Variante der Fall war, hättet ihr auch wesentlich geschickter vorgehen können, um die fünf Spieler auch bei den Eltern zu intergrieren. Erstmal nicht sie als die neuen Superstars vorstellen (sory, überspitzt, aber so wie die bisherigen Postings von dir waren, hebst du die Neuen etwas hervor), sondern als kadermäßige Verstärkungen, die wichtig sind, damit überhaupt ein Spielbetrieb stattfindet. Ihr hättet darauf hinweisen können, dass immer Spieler krank sind, in Urlaub sind, von der Schule aus verhindert sind. Ihr hättet auch anklingen lassen können, dass es sich um talentierte Spieler handelt. Ihr hättet aber darauf hinweisen können, dass ihr euch dadurch eine Leistungssteigerung des ganzen Teams erwartet, da auch alle Spieler voneinander lernen und so alle besser werden. Zudem wäre es meines Erachtens nach schon wichtig gewesen die Aussage zu treffen, dass die Trainingsbeteiligung einfach das Wichtigste ist und diese die Grundlage der Aufstellung ist, falls alle da sind.
Ich habe das gefühl, dass ihr das ganze suboptimal angegangen seid und nun die Konsequenzen tragen müsst. Aber Verständnis für die Eltern habe ich allemal in diesem Fall.