Taktiktafel bei E-Junioren

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  • Hallo Miteinander,
    eine Frage zur Benutzung der Taktiktafel bei den E-Junioren.
    Ich habe 2 Jahre F-Junioren trainiert und ab der neuen Saison 15/16 werden es die E-Junioren.


    Hier möchte ich u.a. als neue Trainingsinhalte einfache Grundlagen an der Taktiktafel erläutern.


    Wie seht ihr das mit eurer Erfahrung - ist das schon was oder sollte ich mir das lieber sparen ?


    Viele Grüße
    Sportknipser

  • kann man pauschal nicht sagen. Ein paar Kinder interessiert es vielleicht, andere haben da keine Lust drauf.
    Aber ein genereller Einwand ist das fehlende Abstraktionsvermögen der Kinder, es wäre leichter es am Originalfeld zu zeigen da dort die Orientierungspunkte real existieren (zB Außenlinien).

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Hallo,


    ich finde man kann das sicher mal machen. Am besten die Kinder in die Diskussion einbeziehen und nach Lösungen fragen. Ich habe gemerkt, dass da durchaus ein Interesse bei den Kindern in dem Alter vorhanden ist (vermutlich auch die FiFA an Playstation, X-Box und Co.). Umgekehrt merkt man es den Kindern schnell an, wenn es zu viel wird. Man muss es sich nur eingestehen ;)


    Ich habe die Tafel dieses Jahr zweimal beim Training und zwei, drei Mal beim Spiel dabei gehabt. In mehr Einsätzen habe ich keinen Sinn gesehen. Taktisches Verständnis bekommen die Kinder hauptsächlich durch Spielformen und -erfahrungen und nicht durch die Tafel.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Würde ich erst ab der D anwenden, vielleicht ältere E Jugend


    Ich musste fast lachen, wie viele bei F und G damit herum laufen... Dann schön alle Kinder vorm Spiel im Kreis um den Trainer herum und er versucht da was zu erläutern

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Ich musste fast lachen, wie viele bei F und G damit herum laufen...

    Immer wieder ein Highlight :thumbup: .

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Wie seht ihr das mit eurer Erfahrung - ist das schon was oder sollte ich mir das lieber sparen ?

    Ich weiß gar nicht mehr, in welchem Alter, ich mit meiner letzten Mannschaft damit angefangen habe ?( . Es hätte aber auf jeden Fall noch ein wenig warten können :whistling: .
    Würde jetzt aber gefühlsmäßig sagen, dass es noch ein wenig zu früh ist. Blöde Antwort: Einfach mal ausprobieren, siehts du eh sofort ob die Kids darauf anspringen, oder nicht.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • In den letzten 5 Jahren E-Jugend bin ich ohne ausgekommen. Ich habe durchaus eine - die kriegen die Kinder aber nicht zu sehen. Ich nutze sie eher für die Vorbereitung von Trainingseinheiten, als Dikussionshilfe mit meinem Kollegen und als Pinwand...
    Ich bin auch der Ansicht, dass die meisten in dieser Altergruppe die Theorie von der Tafel nicht auf den Platz bringen können.
    Ziel ist es doch in dieser Altersgruppe, Lösungen für unterschiedliche Spielsituationen zu finden. Einstudierte Wunschlösungen möchte ich da gerade nicht sehen.
    Idealvorstellung ist für mich ein Bauchladen voller Lösungen, aus dem die Spieler eine Passende auswählen...


    Was den Defensivverbund angeht: Durch Spielformen können E-Junioren zu ballorientiertem Verschieben geführt werden, ohne dass man diesen Begriff je benutzt geschweige denn an der Tafel zeigt.


    Ich sah erst kürzlich bei einem Turnier einen Kollegen eines ambitionierten Vereins aus einem Nachbakreis, der mit der Tafel hantierte. Fußballerisch waren sie uns eigentlich überlegen. Wechselten schön die Seiten... Sah klasse aus...
    Wir haben sie dann 3x ausgekontert und 3:0 gewonnen. Unsere Kinder hatten Lösungen gefunden...

  • @Sportknipser


    Ich denke, die Frage ist nicht die, ob eine Tafel zur Veranschaulichung einer bekannten Spielsituation einsetzt, sondern vielmehr, ob E-Jugendliche sich bereits soweit mit Taktik auseinander setzen können, als das sie anhand einer Taktiktafel Gruppen- oder sogar mannschaftstaktisches Verständnis entwickeln könnten?


    Wenn es schon schwierig ist, durch Übungen und Spielformen, reproduzierbar Lauf- und Paßwege zu vermitteln, dann wird das sicher allein mit der Taktiktafel allein noch weniger transparent für viele Kinder in dieser Altersgruppe sein.


    Die E-Jugend ist besonders gut geeignet, um technische Grundlagen zu entwickeln und darauf aufbauend individual-taktisches Verhaltensmuster zu vermitteln. Dies kann auch in Kleingruppen zu guten Ergebnissen führen.


    Zwar wird Fussball vom Kopf in den Fuß gespielt, aber zunächst einmal müssen dafür die Grundlagen gelegt werden. Schritt für Schritt kann man so Herausforderungen gemeinsam erfolgreich gestalten.

  • Ich schließe mich hier der Meinung von @TW an und würde in der Altersklasse die Zeit für praktische Dinge nutzen, als sie vor der Taktiktafel oder eventuell sogar bei einer Videoschulung zu verbringen.

  • Danke für die zahlreichen Meinungen :thumbup: .
    Also werde ich die Tafel nur ab und zu einsetzen und nur einfache Grundlagen. Mal sehen wie sie überhaupt bei den (meinen) Kindern ankommt.


    Viele Grüße Sportknipser

  • Ich denke, aber der E kann man so eine Tafel ruhig nutzen. Wenn man das Ganze auch einfach erklärt, dürfte es auch interessant für die Kinder sein. Wir haben grundsätzlich zwei Tafeln in der Kabine, die für alle nutzbar sind, und meines Wissens nach auch gern genutzt wird(Außer jetzt bei den Bambinis und ganz jungen Kindern).

  • Eine Taktiktafel würde ich bei der E-Jugend höchstens für die Erklärung der Aufstellung nutzen, dass jedes Kind weiß wo es spielt.
    Zur Erklärung von Übungen oder gar Spielzügen würde ich sie nicht verwenden, da ich denke, dass die Kinder das noch nicht auf den Platz bringen können.
    Das ist ja schon manchmal mir der C schwer :D

  • WAS will man denn als Trainer einer E taktisch auf der Tafel zeigen?


    Individualtaktik
    Gruppentaktik
    Mannschaftsstaktik ...lt. Dfb-Ausbildung für den Trainer.


    Lt. Dfb-Konzept...ist die Mannschaftstaktik -bis auf das Spielsystem- nicht Thema der Altersgruppe (weil die das eh nicht verstehen).


    Gruppentaktik....ist für mich Thema ab der D (auch wenn Grenzen fließend sind).


    Bliebe also - und das entspräche dem Dfb-Konzept - die Individaltaktik.


    Meine Frage wäre entsprechend...was Trainer denn so individualtaktisches auf der Tafel zeigen möchte?


    Derjenige der also für die Taktiktafel plediert, möge entweder


    1. mir entsprechendes Stichwortartig mal kurz verzählen


    oder


    2. für immer schweigen ;):)


    Ich hatte selber -als Nichtwissender (damals)- ein solch wichtiges Täfelchen. Das kam schon gewichtig rüber...mehr aber auch nicht. Ich habe denen damals tatsächlich 2:1:2 in der Halle gezeigt usw....und vorgemacht...das wir uns als "Fünf auf dem Würfel" komplett verschieben. Begriffen haben die das erst in der D..ganz deutlich war das so. Entsprechend aus heutiger Sicht....


    3. Spart das Geld...bis zur D


    und


    4. kauft sie erst dann, wenn ihr auch Wissen und Verständnis habt...


    denn auch zur und weit nach der D zeigen mir -fettes Sorry-...das viele gewichtige Trainer dort draussen mit Taktiktafel deutlichst zeigen, dass sie im Prinzip keine Ahnung haben bzw. noch viel weniger Ahnung als ich haben und ich habe bei weitem nicht alles drauf, was da ginge...bin aber auch kein Trainer mehr.


    Ich akzeptiere die ehrenamtliche dennoch wertvolle Arbeit...muß das aber immer wieder ein wenig beschmunzeln, sorry nochmals.


    Ich denke da zum Beispiel an das letzte Wochenende...zwei Trainer einer B 2 auf Kreisliga B-Niveau. Beide sportlich im besten Zwirn...Täfelchen dabei und Papa (also ich) im Hintergrund mies die Lauschermänner (Ohren) auf Antennenbreite ausgefahren. Was ich da so hörte....war in beiden Fällen nichts als allgmeines gesabbel...."Müsst mehr machen...mehr gehen...aggressiver sein usw.". Nichts fussballerisch Konkretes für den einzelnen Spieler verwertbares.


    Gelobt wurde auch nicht.


    Im Spiel zeigte sich dann...das die Leihspieler der B 1 verschoben....das waren drei Spieler ...max. vier insgesamt. Die anderen spielten deutlich auf Manndeckung....was zusammengenommen ein riesen Mist war....der Gegner aber nicht ausnutzte...weil sie ja das gleiche spielten. Das belegt....dass die Kreisliga vieles verzeiht...-lach-. Kaum einer rannte den Ball ab. Der TW ...Leihspieler...verschob wie ein Libero mit ins Feld. Ein Elternteil sprach den Trainer darauf an...dass der doch ganz schön mutig sei...worauf der Trainer meinte...dass der keine Ahnung hätte :thumbup: .


    Schade für den nachfolgenden Trainer...soweit der Ahnung hat...da wird er lange wieder dran fummeln, bis die den Scheiss aus der Birne haben. Echt schade für den Verein...ein verlorenes Ausbildungsjahr...wie so oft.

  • Ich hatte dazu schon einmal etwas geschrieben.


    Jetzt will ich mich mal auf ein bewusst offene Fragestellung beschränken, die mir mal so gestellt wurde?


    Kann es nicht sinnvoll sein, wenn Kinder ein bestimmtes Medium peu a peu kennenlernen - vom ganz einfachen zum komplexen - und nicht irgendwann von null auf hundert den Umgang mit dem Medium verstehen müssen?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hallo Andre,


    sicherlich kann ich pauschal nicht behaupten, der Einsatz von Taktiktafeln sind in einer E-Jugend sinnig, da ich eine Mannschaft im Leistungszentrum trainiere. Nichtsdestotrotz denke ich, dass meine Spieler nicht intelligenter als Spieler aus einem Breitensportverein sind. Ich kann völlig überzeugt behaupten, 9/10-Järige können viele Informationen in sehr kurzer Zeit aufnehmen und verarbeiten, jedoch nicht über einen längeren Zeitraum.


    Über den Inhalt einer Taktikbesprechung lässt sich streiten. Üblicherweise unterscheidet sich der Inhalt eines NLZ häufig dem eines Breitensportvereins. Wir sprechen gruppen- und mannschaftstaktische Themen an (Didaktik). Unsere Methodik bei der Vermittlung der Taktiken an der Taktiktafel ist kindgerecht und entspricht nicht einer Besprechung bei C-Junioren aufwärts. Außerdem können Kinder viel besser mit einer bildlichen Sprache und mit Bildern arbeiten.


    Ferner gibt es auch viele Themen der Individualtaktik, die ich an einer Taktiktafel visualisieren kann, z.B.


    - Orte der 1-gegen-1 Situationen
    - Welcher Fuß nimmt an, welcher Fuß stößt den Ball?
    - Positionierung auf dem Spielfeld (offen, geschlossen, halb-offen)
    - Zweikampfverhalten: Wie stellen, wohin lenken?


    Für mich stellt sich die Fragen nicht, Taktiktafeln bei E-Junioren einzusetzen. Ich halte es als großen Fehler, es nicht zu tun.


    Gruß

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

  • personalityX...ich möchte mal die Gunst der Stunde nutzen und habe ein paar ernsthafte Fragen an Dich:


    1. nach welchem Konzept arbeitet dein LZ denn? Ist es das Konzept des Dfb...gibts für eine E nicht viel zu reden.


    2. würdest du das, was du dort mit deinen Spieler....die vermutlich aus einem großen Einzuggebiet die Essenz von 0,5 Prozent der anderen Spieler sind (die derzeit Besten/Talentiertesten)....auch mit einer E4 aus dem städtischen tun/tun können oder einer E 1 vom Dort wo es weit und breit nur eine E Jugend gibt...in der die Spieler auch noch in 100 Jahren zu über 50ig Prozent nicht in der Lage sind, einen Pass geradeaus zu spielen...einen Schuss technisch gut auf das Tor zu bringen oder 5 Meter rückwärts zu laufen....und das bei einem engagierten aber relativ fußballbezogen ungebildeten Trainer....auch über eine Taktiktafel besprechen?


    3. sehe ich hier die große Gefahr, dass ein nicht LZ-Trainer damit Dinge versucht zu tun, die aus der restlosen Ahnungslosigkeit heraus bis zum schlimmsten Fall...er hat Ahnung aber ein scheiss Ego das nicht in den Jugendfußball (Ausbildungsfußball) gehört....auch über eine Taktiktafel relativ sinnfrei versucht zu befriedigen. Das ist das Denkkonstrukt...das mich dazu führt, die Dinge sachlich und faktisch beim Namen zu nennen.


    4. Darüber hinaus habe ich -bei allem Wissen das mir derzeit zur Verfügung steht- den klaren Eindruck, dass im Ausbildungsfußball auch eines LZ...oder wegen meines eines Bundesligisten -also dort wo die richtigen Talente sich treffen und "bedient" werden....dass die weiterhin exakt nach dem Modell des Dfb-Ausbildungskonzeptes ausgebildet werden könnten, ohne das die einen Schaden erleiden würde.


    Viele Leute MEINEN, dass man da weit ab von beschulen kann, weil man ja im "Leistungsbereich" trainiert. Das sehe ich anders und ich weiss, dass ich damit ziemlich allein im Wind stehe. Um zu verdeutlichen...ein Kind in diesem Alter bleibt ein Kind...es hat -egal welche fußballerischen Möglichkeiten- die gleichen Bedürfnisse wie ein Kind das zu dick ist und nicht geradeaus laufen kann. Dazu kommt noch...das auch solche Kinder die super mega talentiert sind...in einem gewissen Alter genau wie alle andere über die Straße laufen, obwohl für sie der Sattelzug deutlich sichtbar war. Warum laufen sie...? Sie laufen nach meiner Denke, weil sie ebend genau wie alle anderen Geschwindigkeiten noch nicht oder nicht ausreichend oder nicht sicher sehen können. Das ist -in einem gewissen Alter (danach ja...bis dahin nein)...nicht beeinflussbar...auch nicht bei Talenten....das ist von Gott so gegeben und auch nicht durch Training wegzuradieren. Deshalb fragte ich mich irgendwann mal, warum ich Idiot in -beispielsweise einer F- das Passspiel abseits des technischen übens eines Passes als Kombinationsspiel ständig und mit hohem Zeitaufwand trainierte. Hinzu kam noch die Erkenntnis, dass die nicht in die Breite das Bild so richtig erfassen können und auch das kann ich -wissenschaftlich so bestätigt- nicht beeinflussen. Sehrwohl...geht das so frühestens ab dem zweiten Jahr E...sicher aber ab der D...so auch meine spätere Erfahrung. Genau das beinhaltet das Dfb-Konzept und das finde ich so einfach klug und gut es in ein Ausbildungskonzept so aufnehmen und zu verarbeiten.


    Dadurch kam ich dann zu der Erkenntnis, dass es sinnvoller ist, in dieser für mich nicht beeinflussbaren Zeit die Basics zu trainieren. DESTO mehr Talent einer hat...desto schneller die "Schlagzahl" oder die Frequentierung des Stoffes...desto schwieriger der Stoff den ich vermitteln will. Es handelt sich aber -um dem Konzept weiterhin sinnvoll gerecht zu werden- ...nicht um anderen Stoff älterer Auszubildender...sondern um den gleichen Stoff der F oder E oder was weiss ich...wie die F oder E 28 oder 1 eines Vereins oder des LZ oder Bundesligisten xy.


    Über diese höhere Frequentierung des Stoffes biete ich auch dem Talent ausreichend viel Input und Möglichkeit...gefordert und damit gefördert zu werden.


    Halte ich mich nicht daran, gehe ich zwei Gefahren ein.


    1. Die Überforderung


    2. Der Drop Out.


    Ich spare uns nun, darauf einzugehen, denn ich gehe davon aus, dass dir beides sehr bekannt ist.


    Misst jemand von Euch, oder andere Leute aus diesem Bereich mal, wie viele Spiele beim LZ oder einem Bundesligisten später ausgepowert aufhören? Ich weiss es nicht? Aber wäre ja mal interessant...denn es könnte eine Gewisse positive Aussage auf mein Wort hier werfen...oder ebend nicht. Vielleicht habe ich ja unrecht mit meiner Ansicht...glaube ich aber derzeit nicht.


    Die Überforderung wird oft von Trainern die von sich sagen, im sogenannten Leistungsfußall zu aggieren....abgetan. Man weicht oft weit ab und nutzt "fließende Grenzen" als weiten abweichenden Raum zu definieren...weil man ja mit Leistungsfußball aggiert. Ich vermute hier Verantwortungsmangel...was ich dir nicht vorwerfen möchte, es ist allgemein so benannt.


    Leistungsfußball an sich...sollte es gerade im unteren Jugendbereich nirgends geben...nichtmal bei Schalke 04...das braucht keiner, so sehe ich das. Es ist nicht wichtig, dass ein F 1 - Ling bereits bei Bayern-München oder irgend einem LZ mehr schafft, als anderswo. Die sollen sich entfalten, statt von Erwachsenen statisch dazu in ein Korsett gesteckt zu werden. Das ist für mich ein Stück weit Ausbildungsverhinderung, denn es könnte zu Verhinderung von Spielintelligenz und Spielwitz führen. Ich erinnere an dieser Stelle an die Philosophie von Horst Wein (den dürftest du kennen)...stimulieren statt instruieren!!!
    Hier darauf zu verzichten und die Förderung mal anders anzugehen...und geduldigt die Entwicklung des Spielers (seine natürliche Entwicklung) abzuwarten und fördernd zu unterstützen und zu begleiten...wäre aus meiner Sicht der bessere Weg.


    Genau hier liegt aber der Knackpunkt, denn bis wo unterstütze ich. Unterstütze ich, indem ich (ich übertreibe um zu verdeutlichen) A Jugendtraining/echte Elemente der C/B/A Jugend in die E des LZ oder Bayern-München etabliere... weil ich Talente bediene oder ist der Verzicht darauf- unter höherer Frequentierung der eigentlichen Themen der entsprechenden Altersgruppe - da auch Förderung?


    P.S. Bei meiner damaligen Truppe (F und E) habe ich einen Mensch-Ärger-Dich nicht Würfel auf den Boden gelegt...die Fünf davon und die hat sich dann verschoben. Damit habe ich auch visualisiert und die grinsten dann...weil verstanden. Im Spiel klappte es drei Minuten wenns gut lief...genau wie du sagtest...altersbedingte Unkonzentration unter Gegnerdruck. Aber auch das...also die Möglichkeit auf Konzentration...lässt mich die Ausbildung in Grenzen halten, Grenzen...die ich als Trainer nicht überbrücken werde...derzeit...später schon.

  • Hier wurde ein interessanter Aspekt ins Spiel gebracht, weshalb ich dazu eine kurze Zusammenfassung eines Professors für Didaktik anführen möchte. Der Prof. beschreibt hierin, dass die Wissensvermittlung via digitaler bzw. analoger Daten per Vortrag ohne gleichzeitige, ausreichende Diskussions- und Übungsmöglichkeit den Wissenstransfer deutlich einschränkt und somit lediglich Fragmente in späteren Phasen nutzbar sind.


    Nicht generell kompatibel mit den vorherigen Ansichten (viele von euch haben sicher davon aus den Medien erfahren), jedoch in diese Richtung orientiert sich ein weiterer Wissenschaftler, dessen Theorie eine auf 4 Tage - Woche reduzierte Arbeitszeit für gesünder und effektiver hält.


    Den wesentlichen Vorteil sieht der in der Bedeutung der Regeneration für Körper und Geist. Seine Thesen werden von "Schlaf/Traum-Forschern" schon länger gestützt. Denn auch sie stellen fest, dass die Verarbeitung von Erlebnissen in Erfahrungen ein komplexer Vorgang ist, der zeitlich nicht unablässig verkürzt werden kann.


    Der Wunsch per Taktiktafel als Medium zum Wissenstransfer die Ausbildung weiter optimieren zu können, stellen sich diese Wissenschaftler kritisch entgegen. Mögen sie altmodisch davor warnen, das Rad gar nicht neu erfinden zu müssen, sondern den richtigen Schwung als natürliche, kindliche Neugier zu nuten, statt als Fortsetzung einer Schulstunde im Training zu referieren, soll es eine Warnung an Jeden sein, der glaubt, zur Not auch einem 10-jährigen nicht nur sein Navigationssystem, sondern gleich sein Auto nach einer theoretischen Einweiseung übertragen zu wollen.


    Fazit: Klar kann man eine Taktiktafel als Medium einsetzen. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sie altersbedingt kein Ersatz für spielerisches Erlernen darstellt. Und an besonders Ehrgeizige gerichtet: sie kann als Spaßbremse und Verlängerung der Schulstunde das Hobby Fussball auch vermießen, wenn sie alters-/leistungsbedingt oder aufgrund mangelnder Trainerfähigkeiten falsch oder zu intensiv eingesetzt wird.

  • Sehr interessant TW...und ich spinne mal im Rahmen meiner heutigen derzeitigen Denke weiter


    -dann dürfte das was Kinder können oder zu dem sie in der Lage sind hin zu finden eingeschränkt sein, was wiederum für ein dazu angepasstes Ausbildungsthema führen. Ich kann entsprechend Lerninhalte an den Spieler bringen, die sie zu leisten in der Lage wären und nur wenn sie was tun, was sie zu tun in der Lage sind,....kann ich mit ihnen darüber sprechen und diskutieren.


    Nur wenn das so klappt sind sie in der Lage etwas was ich über eine Tafel visualisiere ...zu verstehen. Ist das nicht gegeben...nicken sie fleissig ab...was gespielt ist...denn sie haben nix verstanden.


    Mit anderen Worten...ein Megatalent das im Kopf die Synapsen noch nicht verknotet bekommt...wird keinen falschen Stoff (falsch weil nicht kompatibel mit seinem Alter und den Möglichkeiten darauf) verstehen und ihn auch nicht durch Visualisierungen besser verstehen können. Das war die Aussage.


    Fazit wäre...das altersgerechtes Training sinnvoll bleibt und eine Taktiktafel nur dann Sinn macht, wenn man taktische Dinge darüber visualisiert, die für ihre Altersgruppe machbar und damit auch aktiv im Tun zu schaffen sind....sonst schauen sie eine Wand an mit kleinen bunten Punkten drauf...verstehen aber nicht.


    Sagte ich ja...eingangs :):):):):P;) ...denn, ich kann nix zeigen, was über ihre Möglichkeiten geht und weiter sagte ich, dass die Möglichkeiten der hier angesprochenen Altersgruppe begrenzt sind. Das erfasst das Dfb-Ausbildungskonzept...so meine Aussage und die Themen sind so...das es halt nicht viel zu besprechen gibt und damit auch nicht viel zu zeigen...so siehts aus. Deshalb sprach ich dann vom Geldsparen....in dem man die nicht kauft...sondern einen Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Würfel nutzt...zum Beispiel...-grins-.

  • @Andre


    Ich denke mal, du hast verstanden, worum es hierbei geht.


    Dennoch sprechen wir über unterschiedliche Rahmenbedingungen und Zielsetzungen.


    So darf man durchaus von Auswahlspielern schon etwas mehr Neugier und Verständnis erwarten als beim Fussball-Neuling, dem eine Richtungsänderung mit Ball am Fuß noch große Probleme bereitet.


    Insofern ist "altersgerecht" nur eine sehr wage Beschreibung.


    Ferner gibt es auch in der Wissenschaft die Tendenz zur Meinungsbildung, die dazu führen kann, an Dingen festzuhalten bzw. unkritisch zu übernehmen.


    Wenn das Beste für sein Kind bzw. seine Mannschaft will, der sollte sich von Zeit zu Zeit in die Rolle des Kindes versetzen und sich Fragen oder das was, wie und wann an Trainingsinhalten, -unterstützung und Intensivtät beantworten. Damit liegt er dann vermutlich nicht so arg daneben.