Übergang E- zur D-Jugend

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • mich wundert es ein wenig was ich hier lese. Ich habe mit meiner E1 die ersten Spiele auf 9er Feld gemacht und ich finde das es ein riesen Unterschied ist. Wir versuchen gezielt auf Abseits zu spielen. das Spielfeld ist wesentlich breiter und wir versuchen diese auch zu nutzen. auf 7er Feld spielen wir 3-3 auf 9er 4-3-1. Es kommen erste taktische Elemente dazu.


    Ich finde das wirklich nicht einfach.

    Warum gehst Du mit ihnen denn auf´s D-Jugend-Feld, wenn sie noch ein halbes Jahr E-Jugend vor sich haben?
    Meistens bekomme ich auf diese oder ähnliche Fragen die Antwort, man wolle sie auf die D-Jugend (oder was auch immer folgt) "vorbereiten". Und das ist für mich ein großer Trugschluss im Kinderfußball. Älter und größer werden sie nämlich von ganz alleine.
    Die beste Vorbereitung auf jegliches Feld ist für mich die Vermittlung von Lösungskompetenz für unterschiedliche Spielsituationen - und dafür benötigt man kleine Felder.
    Ach ja: Da Du auf dem Kleinfeld im 3-3 ja schon das gemeinsame (!) Verteidigen und Angreifen vermittelt hast, ist der darauf aufbauende Schritt ein 2-4-2 auf dem 9er Feld.

  • Scheint ja von Verband zu Verband unterschiedlich zu sein, daher meine damaligen Gegebenheiten kurz vorweg: Von 16er zu 16er auf kleine Tore, ganze Breite des Platzes, 8+1, beim Übergang neu war für die Jungs die Abseits- und Rückpassregel.


    Rückpassregel: Wenn der Keeper vorher schon immer als Feldspieler im Training integriert war ( und ich hoffe doch das dies mittlerweile von G-E absoluter Standard ist !? ) sollte er/sie damit kein Problem haben.
    Abseits Defensiv: Wenn ich sie vorher durch entsprechendes Training und in der dritten TE ( = Punktspiel ) dazu animiert habe, dass alle bei Ballbesitz aufrücken sollen, werden sie damit kein Problem haben. Und erst Recht gegen Mannschaften die mit der Taktik "der mit dem stärksten Schuss bleibt hinten-pölt die Pille nach vorne- da wartet der schnelle Stürmer und macht die Bude" antreten. Trotzdem die Mannschaft bestärken in der Gesamtheit aufzurücken. Dadurch fallen natürlich auch oft Gegentore. Gerade da muss man cool bleiben und seinen Weg nicht verlassen. Für das Training heißt es daher, entsprechende Provoregeln beim Abschlussspiel. Sind bei Torerfolg alle in des Gegners Hälfte, zählt das doppelt usw.
    Abseits Offensiv: Bereits jetzt in der älteren E beim Abschlussspiel mit Abseits und immer mal wieder erläutern, wenn es denn so ist. Macht nicht ein so großes Thema draus, sonst konzentrieren sie sich nur noch da drauf. Ist eine Erfahrungsgeschichte.


    Breite des Platzes: Mir rennt jetzt gerade die Zeit weg und schreibe da später was zu. Hat etwas mit der Trainingsmethodik zu tun, wie ich sie in der älteren E sehr gut darauf vorbereiten kann.
    Wir hatten aber mal einen ähnlichen Thread, wo es um Seitenwechsel ging. Weiß jetzt nicht mehr genau, welche Altersklasse und wo im Forum dieser Thread steckt. Ich meine aber so aus der Erinnerung heraus passt das ganz gut hier. Vielleicht kann jemand den mal verlinken ?

  • Bin auch seeeeehr auf die Antwort gespannt, wieso du die Spieler nicht haben sollst.
    Aber selbst wenn es deiner Meinung nach so ist:


    Es ist D-Jugend, mit hochmotivierten Kids im motorischen Lernalter! Wann wenn nicht jetzt willst du denn dafür sorgen, "dass du die Spieler hast"? Bilde sie gut aus. Wiederhole 1 gegen 1; Verteidigen zu zweit und zu dritt in Überzahl und Unterzahl, Spielaufbau und du wirst feststellen: Du hast die Spieler

  • Ich werde zur neuen Saison wohl erstmals eine D9-Mannschaft trainieren, als ich das letzte Mal D-Jugendteams trainiert habe, war das noch D11.


    Bei uns wird auch auf komplette Feldbreite gespielt (gilt wohl für das gesamte hessische Rhein-Main-Gebiet), so dass es sich bei unserem Platz statt 105x68 um fast ein Quadrat von 72x68 handeln wird. Diskussion darüber aktuell zwecklos.


    Wenn ich bei den Erwachsenen in fast jeder Dreierkette bei Ballverlust eine Fünferkette habe, weil die komplette Spielfeldbreite von drei Verteidigern nicht vernünftig abzudecken ist, kann ich in der D-Jugend bei 10-12-Jährigen wohl kaum mit einer Dreierabwehr spielen (wenn wie bei uns mit normaler Spielfeldbreite gespielt wird). Also ist die Viererkette wohl ein Muss. Mir schwebt aber eine ganz andere Nummer vor:


    Das, was ich spielen lassen will, würde ich mal mit 4-3-1 beschreiben, oder gerne auch 2-5-1. Da ich im Großfeld auf 4-3-3 stehe und sowieso nur in des Gegners Hälfte spielen will :D , ist das für mich eine gute Hinleitung zu diesem System. Ich spiele also mit zwei IV und zwei Außenspielern (LV/RV). Diese Außenspieler werde ich aber nicht Außenverteidiger nennen, sondern nur Außenspieler, da ich von ihnen eh erwarte, dass sie die ganze Zeit mit nach vorne gehen. So möchte ich mir die Außenverteidiger schulen, die in der C-Jugend kaum einer hat (wie viele AV in den Viererketten in C-Jugenden seht ihr, die nicht richtig mit nach vorne spielen?).


    Das Dreier-Mittelfeld spielt in der Regel nur zentral (kann natürlich mal nach außen abweichen), also mit einer 6 und zwei 8ern, wie beim 4-3-3. Ist viel Laufaufwand für die Außenspielere, da sie die Breite komplett alleine abdecken, aber dafür kann man ja wechseln. Bei Ballverlust gehen wir sowieso vorne sofort alle wieder drauf und holen den Ball :D


    Ich glaube auch nicht, dass man damit über Außen zu sehr ausgespielt wird, denn wie viele D-Jugend verfügen schon über perfekt mit nach vorne stoßende Außenverteidiger, die dann dort für Überzahl sorgen?


    Ob es klappt? Keine Ahnung, es wird auf jeden Fall sehr offensiv und witzig. Für das Großfeld muss man dann nur noch zwei Außenstürmer hinzufügen.

  • Gibt es sonst noch Tipps für mich, wie mman die Mannschaft jetzt in der Rückrunde schon etwas auf die neuen Aufgaben vorbereiten kann.


    Naja, mein Tipp wäre: lass es. Deine Mannschaft ist noch in der E-Jugend, da solltest du einfach weiter machen mit deinem Programm. Man geht ja schrittweise vor, im Fußball kann man genauso wenig einen großen Sprung machen wie in Mathe, da wird einem ja auch nicht gleich die gesamte Analysis auf einmal präsentiert, sondern sich dem allmählich genähert und dann Punkt für Punkt abgearbeitet.


    Allgemein beklage ich ein wenig, dass im Jugend- und vor allem im Kinderbereich der Erfolg im Punktspielbetrieb als wichtigstes Ziel gesehen wird. Das sollte es meiner Meinung nach nicht sein, es geht vielmehr darum, den Kids mit Spaß das Fußballspielen beizubringen. Soll auch heißen: Neun Spieler des FC Bayern (BuLi-Kader) würden ein ganz anderes 9 gegen 9 spielen können als es D-Junioren möglich ist. Und es wäre auch nicht sinnvoll, wenn D-Junioren so spielen würden, weil sie es einfach noch nicht können, für komplexe gruppen- und mannschaftstaktische Inhalte ist es da einfach noch zu früh.


    Was wird in der D9 elementar?


    Nichts, was im 7:7 oder auch 11:11 nicht schon ist. Aber was ist schon elementar? Es gibt zwei Spieler mehr in der Mannschaft, dadurch ist es nicht mehr sinnvoll, nur mit zwei Bereichen zu spielen, sondern man teilt sinnvollerweise die Mannschaft auf dem Platz in Abwehr, Mittelfeld und Sturm ein. Insofern ergibt sich zumindest für die Stürmer und die Innenverteidiger eine stärkere Akzentuierung ihrer Aufgaben als im 7:7. Alle anderen Spieler müssen oder sollten, meiner Meinung nach zumindest, letztlich ein Mittelfeldspielerprofil bedienen, also sowohl mit angreifen wie auch (i.d.R. hinter dem Ball) verteidigen. Die IV haben hingegen typischerweise selbst bei eigenem Ballbesitz noch eher absichernde Aufgaben und stehen für Spielaufbau und -verlagerungen zur Verfügung, während die Spitze sich ggf. anders als der Rest der Mannschaft verhält, wenn der Gegner in Ballbesitz ist. Sie könnte bspw. den gegnerischen Spielaufbau lenken. Oder aber sich recht weit vorne für den Steilpass nach Balleroberung anbieten. Aber das sind Sachen, die man schrittweise erarbeiten sollte, da darf man nicht alles auf einmal verlangen.


    Brauch ich eine zentrale Spitze oder ist die angesichts der wenigen Flanken überflüssig? Oder brauche ich gerade deswegen eine Spitze, um den ersten Ball aus der Abwehr auch mal in die Tiefe spielen zu können?


    Naja, Spitzen braucht man. Ob eine, zwei oder drei ist Geschmackssache, ebenso wie die Spielweise. Ich favorisiere weiterhin das 4-3-1 bzw. 4-1-2-1, aber das 3-2-3 ist auch beliebt, wie auch das 3-3-2, und man trifft auch immer mal wieder ein 2-4-2 an.


    Wichtig aber: in der D-Jugend ist man immer noch ziemlich deutlich im Bereich der individuellen Ausbildung. Beim DFB geht es da um Individualtaktik, selbst Gruppentaktik kommt bei ihm erst in den höheren Altersklassen. Aber sicherlich können und wollen viele D-Junioren bereits gerne gemeinsam spielen, das darf und sollte man daher auch ruhig fördern. Aber auch in diesem Alter sollte man den Fokus weiterhin auf die Technik legen und die Spieler nicht mit zu vielen taktischen Überlegungen überfordern.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • So, wie du das beschreibst, Chris, würde ich es auch machen, auch bei korrekter Platzbreite. Da ist es dann mit vier Verteidigern zwar tatsächlich recht eng, aber dafür kann beim Angriff über den Flügel der ballnahe AV tatsächlich den Angreifer an der Außenlinie stellen und die anderen drei Verteidiger rutschen nach, so dass sie zu dritt die gesamte Strafraumbreite abdecken können, ohne dass der ballferne MA sich in die "Kette" fallen lassen muss. Im Spielaufbau würde ich auch die AV dazu animieren, sich hoch anzubieten, und die IV würden breit gehen. Die Mittelfeldaußen wären Achter.


    Ich würde das auch als Zwischenstufe zwischen dem 2-3-1, das ich vielleicht (unter Rotation) im zweiten E-Jugendjahr spielen lassen würde, und dem 4-3-3, das auch ich anpeilen würde, sehen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • So, wie du das beschreibst, Chris, würde ich es auch machen, auch bei korrekter Platzbreite. Da ist es dann mit vier Verteidigern zwar tatsächlich recht eng, aber dafür kann beim Angriff über den Flügel der ballnahe AV tatsächlich den Angreifer an der Außenlinie stellen und die anderen drei Verteidiger rutschen nach, so dass sie zu dritt die gesamte Strafraumbreite abdecken können, ohne dass der ballferne MA sich in die "Kette" fallen lassen muss. Im Spielaufbau würde ich auch die AV dazu animieren, sich hoch anzubieten, und die IV würden breit gehen. Die Mittelfeldaußen wären Achter.


    Ich würde das auch als Zwischenstufe zwischen dem 2-3-1, das ich vielleicht (unter Rotation) im zweiten E-Jugendjahr spielen lassen würde, und dem 4-3-3, das auch ich anpeilen würde, sehen.


    Wir haben das im hinteren Bereich in der D-Jugend genau so gemacht (allerdings war es ein 4-2-1-1, also vorne etwas anders). Es war hinten nicht wirklich eng. Man muss ja bedenken, dass die Abstände entsprechend der Größe und des Tempos der Spieler noch etwas kleiner ausfallen idealerweise. Wir hatten hinten gut die Breite abgedeckt, haben schon die Viererkette in Grundzügen kennengelernt und haben AVs ausgebildet, die sich gleich daran gewöhnt haben, viel Raum zu bearbeiten außen, was sich jetzt in der C-Jugend schon positiv auswirkt. Wobei das meinem Eindruck nach für die Spieler im jüngeren D-Jugend-Jahrgang noch eher eine Überforderung sein kann, die AV-Position ohne äußeren Mittelfeldspieler zu übernehmen, mit laufstarken Spielern des älteren Jahrgangs war es kein Problem.


    Ob man dann in der Grundformation hinten eine 4 hinschreibt oder eine 2 und die äußeren Spieler eher als Mittelfeldspieler hinschreibt ist letztlich nicht der zentrale Punkt, nur eine Akzentuierung, was man ein wenig betonen will. Der hiesige Stützpunkt spielt in der Altersklasse zum Beispiel auch mit 2 hinten (wobei die aber eigentlich gar keine Abwehrspieler haben, aber das ist wieder ein anderes Thema...).

  • Zitat

    Es ist D-Jugend, mit hochmotivierten Kids im motorischen Lernalter! Wann
    wenn nicht jetzt willst du denn dafür sorgen, "dass du die Spieler
    hast"? Bilde sie gut aus. Wiederhole 1 gegen 1; Verteidigen zu zweit und
    zu dritt in Überzahl und Unterzahl, Spielaufbau und du wirst
    feststellen: Du hast die Spieler

    Du hast die Antwort fast mitgeliefert. ;)
    Ich habe ein Team auf spielschwachem Niveau. Nicht alle Kids, aber ein gehöriger Teil ist derzeit (alte E) eher unmotiviert die vorgegebenen Übungen, die ich dem Leistungsniveau anpasse, ordentlich zu trainieren. Viele fallen regelmäßig aus dem Rahmen, albern herum oder haben einfach nicht das Zeug, zwei Mla hintereinander denselben Pass zu spielen.


    Vielleicht ändert sich das in den kommenden Monaten, wäre klasse. Dann müssten sich vor allem die kognitiven Fähigkeiten und die Einstellung zur Bewegung deutlich (!) ansteigen.

  • Das ist schade und ich hoffe auch, dass sich das ändert. Du kannst viel dazu beitragen indem du klare Regeln setzt und diese für alle gleich einforderst, aber das ist ein anderes Thema...


    Bei leistungsschwachen Mannschaft würde ich persönlich die Dreierkette bevorzugen. Die Anforderungen an die Außenspieler, die zb Chris an seine eher leistungstärkeren (nehme ich jetzt einfach mal so an) Mannschaft stellt, kann dein Team vermutlich eher nicht umsetzen.
    Da ist es sicherlich effektiver im 3-2-3 oder 3-3-2 aufzustellen, da das Spielfeld kompakter wird.


    Ansonsten bin ich voll bei Chris und fak: Schwerpunkte auf die individuelle Taktik 1 gegen 1 offensiv (lösen vom Gegenspieler, offene Spielstellung, dreh-klatsch, aber auch Mut zum Ausspielen des GGS haben, etc) und defensiv ( zentrum, außen) und auf die Fertigkeiten (passen, Ball An- und Mitnahme, Fintieren, Torschuß...) legen


    Hast du dir mal den Ausbildungsleitfaden des DFB angeschaut?

  • Ich bin schon seit über 10 Jahren Kinder- und Jugendtrainer, also nicht ganz unbedarft. Seit einigen Jahren habe ich auch eine C-Lizenz, die ich auch weiter auffrische. Zudem nutze ich viele Medien (I-Net, Bücher, Kontakt zu anderen Trainern, dieses Forum, ...), um mich stets weiter zu entwickeln und meine Entscheidungen zu reflektieren.


    Ich arbeite an den Kids und hoffe, dass sich die Truppe bald besser findet und sie besser ihre Ziele mit meinem Zielen vereinen. :)

  • Sollte auch kein Zweifel hinsichtlich deiner Kompetenz sein. Wenn das so rüber gekommen sein sollte, dann tut es mir leid!


    Ich würde einfach weiter an den Basics arbeiten, dennoch stets fordernd, aber nicht überfordernd arbeiten.

  • Ich habe das nicht als Zweifel aufgefasst. Entschuldige, wenn meine Zeilen so herüberkamen. :)


    Ich arbeite viel an den Basics, eigentlich nur. Jedoch jange ich nun an, auch etwas positionsspezifischer zu arbeiten, vor allem mit den Kids, die richtig Lust haben und auch Vollgas geben.
    Einiges von Euren Tipps setze ich seit dem Herbst um. Mit mittelmäßigem Erfolg. Die Sachen werden scheinbar verstanden, aber (noch) nicht in den Spielen umgesetzt. Da wird noch die Routine fehlen. Wiederholungen stehen seit einigen Wochen an, damit sie es verinnerlichen.


    Na, wird schon. (Nun gleiten wir aber offtopic ab) ;)

  • Nabend,


    wir haben letzten Samstag auch ein Spiel auf dem D-Jugendfeld gespielt. Gegner war eine jahrgangsältere Mannschaft, gegen die wir in der F dreimal verloren haben (zweimal als Jungjahrgang und einmal als die schon in der E-Jugend waren). Schon damals waren wir spielfreudiger, aber erst jetzt auf dem D-Jugendfeld hat sich das im Ergebnis niedergeschlagen.


    Zudem ist mir aufgefallen, dass der Faktor "Zusammenspiel" wichtiger wird und das man den Gegner mit "Ballbesitzfussball" zermürben kann. Unser Gegner hatte am Ende überhaupt kein Bock mehr hinterherzulaufen (sie waren aber auch in den 1:1-Duellen oft unterlegen). Vor allem das "hintenum spielen" oder den Torwart einbinden, ist da ein entscheidener Punkt, um die Ballbesitzphasen zu verlängern, die Umschaltmomente zu reduzieren und sich erlauben zu können, das Spielfeld weiträumig zu besetzen. Deswegen ist es aber auch umso wichtiger, dass alle Kinder mit dem Ball umgehen können. Wenn du nur eine Pflaume unter den Neunen hast, bricht das Kollektiv zusammen. Das hat mir nochmal vor Augen gehalten, wie wichtig die individuelle Ausbildung, die (Positions-)Rotation und die Gleichberechtigung im Kinderfussball sind. Wenn du dein Spiel jahrelang nur auf zwei, drei "Experten" ausrichtest, gehst du in der D unter.


    Wir haben uns sogar 10 Minuten vor die Taktiktafel gesetzt (was wir in dieser Ausführlichkeit noch nie gemacht haben) und den Kindern zwei Formationen vorgeben:





    Das entspricht so ungefähr den geschilderten Ansätzen von Chris und tobn. Sie haben es viel besser umgesetzt als wir zu träumen gewagt haben...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • fak wir haben bei den Spielen 4-3-1 gespielt und haben sehr hoch gestanden. Ich habe 2 extrem schnelle Jungs hinten drin die so ziemlich jeden Ball erlaufen. Sollte das mal mit dem Abseits nicht passen, weil einer pennt dann bekommen die den Ball in der Regel noch abgelaufen. In den beiden Spielen die wir gemacht haben gab es jeweils über 10 Abseitsentscheidungen zu unseren Gunsten.

  • Zitat von »Gordinho« mich wundert es ein wenig was ich hier lese. Ich habe mit meiner E1 die ersten Spiele auf 9er Feld gemacht und ich finde das es ein riesen Unterschied ist. Wir versuchen gezielt auf Abseits zu spielen. das Spielfeld ist wesentlich breiter und wir versuchen diese auch zu nutzen. auf 7er Feld spielen wir 3-3 auf 9er 4-3-1. Es kommen erste taktische Elemente dazu.

    Warum gehst Du mit ihnen denn auf´s D-Jugend-Feld, wenn sie noch ein halbes Jahr E-Jugend vor sich haben?
    Meistens bekomme ich auf diese oder ähnliche Fragen die Antwort, man wolle sie auf die D-Jugend (oder was auch immer folgt) "vorbereiten". Und das ist für mich ein großer Trugschluss im Kinderfußball. Älter und größer werden sie nämlich von ganz alleine.
    Die beste Vorbereitung auf jegliches Feld ist für mich die Vermittlung von Lösungskompetenz für unterschiedliche Spielsituationen - und dafür benötigt man kleine Felder.
    Ach ja: Da Du auf dem Kleinfeld im 3-3 ja schon das gemeinsame (!) Verteidigen und Angreifen vermittelt hast, ist der darauf aufbauende Schritt ein 2-4-2 auf dem 9er Feld.


    Weil unser Jahrgang über uns das nicht gemacht hat und fürchterlich unter die Räder kommt. Der Trugschluss ist eher das man nach dem Sommer mal so eben auf das 9er Feld mit neuen Regeln geht und die Kinder machen das schon. Das hat überhaupt nichts mit größe oder alter zu tun. Unsere derzeitige D Jugend ist nicht in der Lage das Spiel von hinten aufzubauen. Da ist meiner Meinung nach verpennt worden den Kindern die neue Situation nahe zu bringen.


    Das muss ich nicht haben.

  • Gordinho
    Und Du meinst der JG über Euch ist unter die Räder gekommen, weil er nicht früh genug die neue Feldgröße angegangen ist?
    Ich gebe seit mehreren Jahren Spieler/Mannschaften aus der E in die D ab. Bislang ist kein JG unter die Räder gekommen. Noch nie bin ich mit meinen E-Jugenden vorab auf´s D-Jugend-Feld gegangen. Das macht der D-Jugend-Trainer nach Ende der Saison aber je nach Ferientermin noch vor den Ferien.
    Ein paar Tipps, wie man auf dem Kleinfeld trotzdem auf die kommenden Aufgaben vorbereitet, hat Steini hier Kinderfußball Übergang E- zur D-Jugend gegeben.
    Mit Abseits spielen wir im Training bei bestimmten Spielformen ab ca. April/Mai. Mit der Abseitsregel haben die Kinder ohnehin wenig Probleme. Nach ein paar Wochen ist das bei den meisten kein Thema mehr. Natürlich gibt es auch welche, die es in der C-Jugend immer noch nicht kapiert haben. Das ist dann aber mehr eine Frage der geistigen Beweglichkeit...

  • Hier spielt man von 16`ner zu 16´ner auf Jugendtore. Feldgröße 50 x 70 Meter. Abseitsregel und Rückpassregel finden Anwendung, ...der Ball darf bei der Spieleröffnung zudem -genau wie bei der Hallenregel- nicht unberührt über die Mittellinie...was eine Spieleröffnung statt lange Abschläge verlangt...wovon viele Trainer leider keine Ahnung haben!


    Was ich schade fände wäre, ...hier Erwachsenenfußball überzustülpen. Das findet meiner Ansicht nach z.B. da statt, wo ich in der D mit einer Abseitsfalle arbeiten würde. Änliches las ich in diesem Thread. Ja...sie müssen die Abseitsregel kennen...ja...sie werden Fehler machen...aber die sind gebucht und ok.


    Die Präoritäten der Ausbildungsthemen für diese Altersgruppe liegen bei für mich bei den alten Themen der F...und dazu....das taktische 1:1 in der Defensive (Ballablaufen!!!!) wie Offensive bis hin zum 2:1, 1:2, 2:2, 3:2, 2:3, 1:3; 3:1. Für mich die Themen bis durch die C hindurch als wichtiges Fundament für die B und A und Herren.


    Wer darauf verzichtet, ...oder...sich hier nicht schlau macht....wird normale Spieler niemals ausreichend gut für das Spiel im Raum ausgebildet haben und der Fachmann sieht das dann, wenn sie in der B und A und in den Herren sind! Da bleibt viel Potenzial liegen...leider....und es findet sehr oft so statt.


    Entsprechend bin ich der Ansicht, dass das Feld und die Umstellung auf das Großfeld nicht das Thema sind. Das wird viel zu sehr in den Fordergrund gestellt. Ich habe immer das 3:2:3 favorisiert. Das lief prima mit Höhen und Tiefen für die Spieler...für mich nur Höhen!


    Zudem noch eine andere Anmerkung.


    Wäre der Schritt auf das Großfeld so groß wenn man sie von den Mini`s an...nie auf ein Spiel mit Manndeckung trainiert/gezwungen hätte?


    Wie wäre es gewesen, wenn man das was sie bei den Minis tun ("Urform" des Spiels im Raum...denn alle gehen zum Ball defensiv wie offensiv) spielerisch in der F und E erhalten hätte (sie also nicht auf Manndeckung hätte spielen lassen).


    Ich gehe fest davon aus, dass sie dann automatisch auf dem Großfeld sich so verhalten würden, wie Trainer es gern hätten.

  • Follkao


    Ja das denke ich. Es ist wirklich zum Teil katastrophal wie da gekickt wird. Ich habe natürlich keinen Beweis, das es daran liegt das vorher nicht zumindest mal auf Großfeld getestet wurde. Aber anders ist das für mich nicht zu erklären.

  • @Schimmi
    Schönes Posting. Leider schaffe ich es mit der mobilen Kiste hier nicht ein Zitat einzufügen, aber insbesondere die zwei letzten Sätze im zweiten Absatz sollte man fett markieren. Zur individuellen Ausbildung gehört im Gesamtpaket auch dazu seine Spieler dazu ermutigen, immer von hinten heraus zu spielen. Natürlich kommen sie dadurch häufig in Drucksituationen. Lange Bälle wären da hilfreicher. Meiner Erfahrung nach das für mich größte Defizit, was ein Trainer im Bereich E ( in der F aufgrund noch mangelnder Schusskraft noch nicht so deutlich zu sehen ) vorweisen kann. Die während dieser Zeit am Häufigsten gesehene "Taktik" beim Abstoß: Keeper zu einem frei stehenden Spieler, der zurück zum Keeper und dann gib ihm. Lang Holz nach vorn. Oder man hat einen Spieler mit ordentlichem Hammer und dann gleich vom Abstoß aus. Sehr erfolgreich. Sorgt in der Tat oft für schnelle Tore. Spätestens ab D fällst du damit aber fürchterlich auf die Schnauze. Könnt man sagen "Egal. Bis dahin hab ich aber meine Vitrine mit Pokalen gefüllt."
    Könnte dies ein Grund sein, warum man sehr viele dieser Leute so ab ältere D nicht mehr zu Gesicht bekommt ? Und ihre Mannschaften nur noch in den unteren Regionen zu finden sind ? Ich schreibe es hier immer und immer wieder: In der G-E ist man Individualtrainer. Punkt und aus. Stelle ich bei mir eine andere Einstellung fest, fühle mich also eher im taktischen Bereich wohl, ist mir das Zusammenspiel der Mannschaft insgesamt wichtiger, kann ich ja Mannschaften ab C übernehmen. Kein Thema.
    Hier wird nun gefragt wie ich die Spieler auf das größere Feld vorbereite. Spannendes Thema.



    Gordinho
    Ich vermute das Du den entscheidenden Satz von Follkao überlesen hast. Vermittlung von Lösungskompetenz für unterschiedliche Spielsituationen. Auf kleinen Feldern. Hätte ich nicht besser formulieren können -).
    Habe es in meinem ersten Posting ja schon angeschnitten in dem ich die Trainingsmethodik ansprach. Klar kann man jetzt schon aufs große Feld wechseln, sie in einer 4er Reihe aufstellen und auf den Gewöhnungsfaktor setzen. Unter nachhaltiger Ausbildung stelle ich mir aber etwas anderes vor.
    Du hast jetzt noch ein halbes Jahr in der älteren E. Super interessantes Jahr ! Das sollte man nutzen.Ich kann nur folgenden Tipp für die Praxis wärmstens empfehlen: Bereitet sie durch entsprechendes Training vor und zeigt ihnen Lösungsmöglichkeiten.
    Auf Deinen Fall bezogen zieh doch mal folgendes durch: Im nächsten Trainingsblock ( 4 - 6 Wochen ) immer in mindestens zwei Feldern trainieren. Kann man für jeden Trainingsschwerpunkt machen. Idealerweise im Thema Passspiel. Die Felder sind in einem Abstand von mind. 15 Meter zueinander aufgebaut. Man beginnt in einem Feld und auf Kommando sollen sie schnellstmöglich ins andere Feld wechseln. Idealerweise sollte das Kommando auch im Spiel verwendbar sein und immer gleich. Ich habe hierzu, wenn sie sich denn wieder auf einer Seite festgebissen hatten, "Breite" benutzt und sie wussten im Spiel was ich meinte.
    Später nimmst Du noch ein drittes Feld in der Tiefe hinzu. Hierdurch lernen sie nach erfolgtem spielerischen Wechsel in der Breite Räume zu schaffen und diese dann für schnelle Vorstöße in Richtung gegnerisches Tor zu nutzen. Dies erfordert allerdings auch sehr genaues Coaching in der jeweiligen Situation, aber dafür sind wir ja da. Da es insbesondere kognitiv sehr fordernd und anstrengend ist, sollte man entsprechend Pausen einlegen. Und hier kann man, wie von @Schimmi angesprochen, auch ruhig kurz an der Taktiktafel erläutern, zu welchem Zweck man gerade so trainiert. Kurz und prägnant und weiter geht's. Da haben die Jungs Bock drauf und unterstützt den Lernprozess. Man muss sie auch mitnehmen wollen auf diesem Weg.
    Wenn Du diesen Trainingsaufbau konsequent durchziehst, egal in welchem Technikschwerpunkt, kannst Du Dir den vorzeitigen Wechsel auf das Großfeld sparen.


    P.S.: Sehe hier beim Aktualisieren gerade, dass noch einige Posts gekommen sind. Schick das trotzdem ab, ohne die gelesen zu haben. Sorry, wenn was doppelt ist.