Eher rein - eher raus,
Also später rein, wenn ich die besten Ausbildungsjahre beim NLZ erleben möchte.
Eher rein - eher raus,
Also später rein, wenn ich die besten Ausbildungsjahre beim NLZ erleben möchte.
Günter und follkao
Ja, so ist es wohl! Es gibt einen deutlichen Interessensunterschied zwischen Vereinen, die nach dem Motto "Stecknadel im Heuhaufen" sich so früh wie möglich potenzielle Talente sichern wollen, die später viel Geld kosten könnten. Dabei nehmen sie billigend inkauf, dass sie im unteren Jugendbereich weder ausreichend qualifizierte Trainer haben, noch dass nach dieser Methode beim ständigen Aussortieren auch die Spieler durchs Raster fallen, die man als Spätentwickler langläufig bezeichnet.
Weil jedoch bereits sehr früh nach Drillmethoden versucht wird, alle Spieler am Leistungslimit zu coachen, denn der Meisterschaftsrang ist der Maßstab, an dem viele Trainer im Verein gemessen werden, geht der Spaß und die Leistungsbereitschaft bei einem Teil der Talente schon früh verloren! Welch ein Wunder also, wenn die später hinzugekommenen Talente schon kurz nach ihrem Wechsel deutlich schnellere und größere Fortschritte machen und die vormals hochgelobten und mit Erfolgsprognose ausgestatteten Talente nunmehr fast vollständig aussortiert werden?
Ich hoffe, es wird nunmehr deutlich, warum sich die Vereinsinteressen gerade im unteren Jugendbereich nicht mit den Interessen der meisten Talente, Eltern/Heimatverein-Trainer decken? Denn es findet hier weder Leistungsfussball statt, noch kann man in diesem Bereich bereits ein seriöse Erfolgsprognose geben, was einen früheren Vereinswechsel rechtfertigen würde!
Muß ganz ehrlich sagen, dass es bei diesem Thread wirklich sehr zäh zu ging, bis es bei einigen Users "klick" gemacht hat! Ich hatte schon fast keine Lust mehr, meinen Senf dazu zu geben! Auch will ich nun hoffen, das Diejenigen, die hier mitgelesen haben und es kapiert haben, zukünftig Eltern von Talenten mit ein wenig Rat zur Seite stehen, damit sie vor ihrer Entscheidung mal eine "neutraler Stimme" hören!
Der DFB fördert dieses Verhalten durch seine Lizensierungsauflagen ja sogar. Passt für mich absolut nicht zu Deiner Ansicht, dass der DFB die Stützpunkte gleichwertig zu den NLZ sieht. In dem Alter, in dem die Stützpunktförderung endet, ermöglicht der DFB den NLZ den jeweils halben Jahrgang auszusortieren.
TW-Trainer
Erst habe ich mich ein wenig über Dein Posting geärgert. Zeigt es doch, dass Du die bisher hier dargestellten Argumente überhaupt nicht zur Kenntnis genommen hast, obwohl Du ja ganz offenbar keinen Einblick in das Mannschaftstraining im Grundlagenbereich in den NLZs hast. Aber letztlich kann sich der Leser ja selbst ein Bild machen. Und gut finde ich Deinen abschließenden Satz, den ich deshalb nochmal zitiere:
Auch will ich nun hoffen, das Diejenigen, die hier mitgelesen haben und es kapiert haben, zukünftig Eltern von Talenten mit ein wenig Rat zur Seite stehen, damit sie vor ihrer Entscheidung mal eine "neutraler Stimme" hören!
Die Schwierigkeit ist nur, diese neutrale Stimme zu finden. Vermutlich ist es das beste, mit allen möglichen Seiten zu sprechen, dabei jeweils die Eigeninteressen der Vereine/Berater/Trainer im Hinterkopf zu haben und sich dadurch selbst ein Bild zu machen.
Grüße
Oliver
sollte man auch wissen.
wechselt ein D-Jugendspieler älterer Jahrgang in ein NLZ muss dieses um die 2.500 € Aufwandsentschädigung zahlen.
bei einem Mannschaftsaufbau in diesem Alter würden so jährlich 50.000 € Kosten anfallen.
die wären doch doof, wenn sie erst in diesem Jahrgang anfangen würden, wenn sie es vorher kostenlos haben können.
@TW sieht da sicherlich ein Streichen aller Aufwandsentschädigungen als sinnvollen Weg.
Ich dagegen stelle mir vor, wie vorgegangen würde wenn generell, unabhängig von jedem Alter eine feste für alle Jahrgänge
gleiche Summe fällig würde:
der Zeitpunkt eines Wechsels würde wesentlich verantwortungsvoller angegangen, nämlich dann, wenn die Entwicklung
eines Kindes schon etwas gefestigter ist.
das scouten würde wesentlich verantwortungsvoller betrieben. Nicht unter demMooto, na wir versuchen es mal, könnte ja was werden, sondern würde schon sehr genauer hinschauen.
Jetzt bitte kein Fass über die Ausbildungsentschädigung aufmachen, darum geht es hier eigendlich nicht, sondern um
Gründe für oder gegen einen Wechsel in bestimmten Alter.
Und Eltern sollten alle Gründe für ein frühes Wechseln kennen.
Ich nehme mal zwei Extreme.
Zwei 11jährige in einem kleinen Breitensportverein. Bei dem einen sind Kind und Eltern unzufrieden mit der Ausbildung im alten Verein, könnten ins NLZ wechseln, zu dem sie eine zumutbare Fahrzeit hätten. Bei dem anderen herrscht volle Zufriedenheit im bisherigen Verein. Angebot vom NLZ liegt vor. Fahrstrecke wäre insgesamt 2 Stunden.
Ich denke, hier könnte man unterschiedlich urteilen , wie bei vielen Dingen. eine grundsätzliche aussage gibt es einfach nicht, weil überall unterschiedliche Voraussetzungen herrschen.
Und was das Niveau der Talenteförderung des DFB betrifft, ... das ist auch nicht immer besser, als in einigen Vereinen. Auch beim DFB kann man schnell wieder aussortiert sein.
Entschuldigt, dass ich so naiv nachfrage, doch ich lese auch hier interessiert mit, da wir uns seit 2 Jahren irgendwie mit dem Thema beschäftigen, da kleiner Sohnemann bereits mehrfach (erstmals mit 6) angesprochen wurde. Diese Strukturen sind für Eltern sehr schwer zu verstehen, erst langsam und auch durch Eure Hilfe setzen sich ein paar Mosaiksteine zusammen - aber ehrlich: wie soll man bei so viel Unkenntnis, eine verantwortungsvolle Entscheidung für seine Kinder treffen? Aber gut, wir bleiben dran ![]()
guenter
Wieso muss für einen D-Jugendspieler eine Aufwandsentschädigung von 2.500 EUR zahlen? Jährlich? An wen? Und für Jüngere nicht? Wollen die Vereine die Kinder deshalb so früh an sich binden?
Danke und Grüße
@Don
Kann mich Deiner Kritik im ersten Absatz nur anschließen. Habe mich auch darüber geärgert und kann es absolut nicht nachvollziehen. Vielleicht habe ich es falsch interpretiert, aber ich scheine ja nicht der Einzige zu sein.
Hier fragt eine Mutter nach dem Für und Wider. Und dann kommen, wie hier ein User schon geschrieben hat, Argumente/Erfahrungswerte die ein differenziertes Bild erzeugen. Nehme mal den für mich sehr interessanten Post 54 von @DTV.
Es gibt eben nicht Ja oder Nein. Insofern musste man hier auch nichts "kapieren".
@Don
Ein Vereinswechsel ist aus Sicht des Talents nur bei einer zuverlässigen, seriösen Erfolgsprognose sinnvoll. Die ist im unteren Jugendbereich noch nicht möglich! Wenn ein Verein etwas anderes behauptet, so darf man ihn als unseriös bezeichnen!
An der fehlenden Erfolgsprognose prallen all eure Argumente von "müßte, könnte, sollte ..." ab!
Allerdings decken sich eure Meinungen mit meinen Erfahrungen, dass bei den meisten Eltern, die über ihre Kinder einen Kontakt zu einem großen Verein (vielleicht sogar Lieblingsverein) bekommen, die Sicherungen durchbrennen.
Wieso muss für einen D-Jugendspieler eine Aufwandsentschädigung von 2.500 EUR zahlen? Jährlich? An wen? Und für Jüngere nicht? Wollen die Vereine die Kinder deshalb so früh an sich binden?
gib mal bei Google Aufwandsentschädigung Fussball ein.
übrigens eine einmalige nicht jährliche Zahlung
dort findest du Tabellen, die regeln, ab wann und wieviel da von den Aufnehmenden Vereinen an die abgebenden Vereinen
zu zahlen sind. Das richtet sich nach Dauer, die ein Spieler im Verein war und nach der Klassenzugehörigkeit des Vereins, zu dem der Spieler geht. Aufwandsentschädigungen sind aber erst ab einem bestimmten Alter fällig (2.D Jahr).
Beispiel: Junge wechselt in NLZ eine Buli.Vereines: Grundbeitrag 1500 € plus 200 € für jedes Jahr, das er in seinem bisherigen Verein gespielt hat.
2 Jahre G, 2 Jahre F, 2 Jahre E, 1 Jahr D ergibt dann 2.900 €.
wenn nun der Kader von so 20-25 Spieler zusammengestellt wird, weiss man um welche Summen es hier für die NLZ
geht, und zwar jährlich bei jedem neuen Jahrgang.
Fallen nicht an, wenn früher gewechselt wird.
Geht es nun um eine frühest mögliche Förderung oder doch um finazielle Gründe?
sollte man eigendlich wissen, sagt einem garantiert kein Scout.
So kann z.B. der E-Spieler ohne irgendeine Zahlung wechseln.
@Günther
Das Thema ist schon etwas komplexer und auch nicht in allen Verbänden gleich geregelt. Im NFV zählen z.B. die Jahre unterhalb der D-Jugend nicht.
Zahlen die NLZ denn diese Ausbildungsentschädigungen? Die Zustimmung zu verweigern, ist bei uns in der Region unüblich. Ein Verein aus dem Nachbarkreis hat es versucht und beim NLZ auf Granit gebissen. Reaktion war: "Dann wird er halt gesperrt." Nun ist das nächste NLZ aber auch so weit weg, dass es für viele keine Alternative ist. Ich könnte mir insofern vorstellen, dass bei größerer NLZ-Dichte eher gezahlt wird. Ist das so? Dann könnte es sich ja lohnen, die talentierten Spieler möglichst lange im Verein zu halten, um dann mehr abzugreifen. Ist das im Sinne des Spielers...?
1) Steini, du baut da nicht allein, ich bin da ganz bei euch.
Ich kann es eh überhaupt nicht verstehen, wie man seine Meinung hier so dogmatisch vertreten kann und scheinbar an einem Austausch von Argumenten gar kein Interesse hat.
Da kann man ja froh sein, dass es nur um Fussball geht, und nicht um politische Positionen.
2) Unabhängig davon, ob oder für wen der Gang in ein NLZ nun Richtig ist oder nicht, möchte ich noch anfügen, dass man dabei nicht ausschließlich das Ziel Profi etc. bei der Erörterung in den Mittelpunkt rücken muss.
Freude am Fussball innerhalb der NLZ- Rahmenbedingungen mit dem Wissen um eine temporäre Geschichte kann dich auch ein Faktor sein. Vielleicht sogar der beste Grund, um das NLZ dann als Erlebnis auch richtig wahrzunehmen, eben zu erleben und nach dem Ausscheiden mit Freude auf diese Zeit zurückblicken zu können.
Gerade unter der Prämissen kann es Kindern auch viel Freude bereiten, sie in ihrem Entwicklungsprozess voranbringen und auch nach dem Ausscheiden positiv bewertet werden.
3) guenter
Ob nun 500 Euro oder 2500 Euro, das sind für die NLZ "Peanats", das spielt wirklich keine/kaum eine Rolle.
Ab dem Zeitpunkt, wo die Spieler Verträge unterschreiben können, dann wird es richtig teuer. Da sprechen wir dann von Summen mit fünf Nullen.
Deshalb ist ja ein "Markt" bei den 15jährigen entstanden, wo einige NLZs auch Spieler von anderen NLZs abwerben, eben weil sie noch billig sind.
Und das kann man in der Tat kritisch und kontrovers diskutieren.
Du wirst normalerweise diese Ablöse nicht verlangen. Jenachdem wo dein Verein bzw. deine Jugendmannschaften von der Stärke und der Spielklasse angesiedelt sind bekommst du ja auch immer wieder Spieler von denen zurück wenn sie den Sprung irgendwann nicht mehr schaffen.
Hier sind dann die größeren Vereine auch normal ohne Probleme bereit einen Pass rückzudatieren oder auch mal ein Testspiel vergessen zu lassen das dann eine Sperre nach sich ziehen würde.
Wir haben bei uns 3 größere Vereine um uns herum bei denen die Zusammenarbeit normalerweise ohne Probleme verläuft, in beide Richtungen. Lediglich einem Verein habe ich mal gesagt das wenn er dem Spieler die Freigabe im Winter verweigert ich ihnen die nächsten 3 Spieler sperren werde die zu ihnen wollen und mir die Namen von den Spielern auch bekannt sind die sie haben wollen. Du glaubst gar nicht wie schnell das Thema erledigt war und der Spieler ohne Probleme wechseln konnte.
Ich hätte die Spieler wohl eh nicht gesperrt allerdings müssen wir uns in den kleineren Vereinen auch nicht verstecken und nur kuschen. Wir bringen den Spielern die Grundlagen und das ABC des Fußballs bei sodass sie die Grundlagen haben um "weiter oben" anzugreifen und es zu probieren. Wir haben die Spieler ausgebildet und gefördert, das war noch nicht das NLZ oder der größere Verein.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn in NLZ einen Spieler haben will kontaktiert der Verantwortliche von dem Verein normal Trainer oder Jugendleiter bevor der Spieler oder die Eltern angesprochen werden. Hier kann man dann schon mal sagen das es die Freigabe ohne Probleme geben würde. Im Gegenzug wär man aber durchaus dankbar wenns vllt. ein signiertes Trikot von deren 1. Mannschaft gibt für die Adventstombola o.ä. so kann man dann zumindest indirekt etwas an Ausbildungsentschädigung heraus schlagen ohne den Spieler zu bestrafen das er probiert "ganz nach oben" zu kommen.
Das Thema ist schon etwas komplexer und auch nicht in allen Verbänden gleich geregelt. Im NFV zählen z.B. die Jahre unterhalb der D-Jugend nicht.
sicherlich ist es schon etwas komplexer, hab auch nur versucht diese Problematik einfacher darzustellen.
Vor kurzen haben wir dieses Thema hier schon diskutiert und festgestellt, dass diese DFB Regelung unterschiedlich ausgelegt wird.
Ich kannte das auch wie du beschrieben, dass die Jahre erst ab D zählen, wurde aber belehrt dass es andere Landesverbände so auslegen, wie ich beschrieben.
Wie es letzlich gehandhabt wird ist natürlich unterschiedlich.
aber einen Spieler solange wie möglich im Verein zu behalten, dazu hat ein Verein bei einm wechselwilligen Spieler wenig Möglichkeiten. Da bleibt lediglich die Verweigerung der Freigabe, und somit Sperre bis 11.
Ist aber dann auch für Eltern ein Hinweis, welche Wertigkeit der abgebende und aufnehmende Verein bei ihrem Kind sieht.
Nachtrag:
im fussballverband ist eindeutig festgelegt, dass die anzurechnenden Jahre erst ab jüngerem D-Jugend Jahrgang zählen.
2) Unabhängig davon, ob oder für wen der Gang in ein NLZ nun Richtig ist oder nicht, möchte ich noch anfügen, dass man dabei nicht ausschließlich das Ziel Profi etc. bei der Erörterung in den Mittelpunkt rücken muss.
Möglicherweise gibt es zwei Herangehensweisen. Es gibt vermutlich Eltern/Kinder, die unreflektiert und uninformiert den Wechsel NLZ mit dem Ziel Profi angehen. Das ist zwar unvernünftig, aber vermutlich neben den vernünftigen sich informierenden Eltern auch Realität. Das kann für Gegner des frühen Wechsels schon bitter sein, der Vorwurf richtet sich dann aber eher gegen Eltern als gegen NLZ. Möglicherweise ist die fehlende Information der Eltern ein Grund für die negative und dogmatische Einstellung von TW-Trainer. Klar gibt es hier große Enttäuschungen. Wenn es - was ich nicht beurteilen, aber eigentlich kaum glauben kann - NLZ gibt, die ohne jeden Hinweis auf oder sogar unter Leugnung der zu erwartenden späteren Selektion Kinder/Eltern akquirieren und diese dann später ohne jedes Feingefühl wieder "feuern", wäre auch das anzuprangern. Wie gesagt fehlt mir da der Einblick.
Freude am Fussball innerhalb der NLZ- Rahmenbedingungen mit dem Wissen um eine temporäre Geschichte kann dich auch ein Faktor sein. Vielleicht sogar der beste Grund, um das NLZ dann als Erlebnis auch richtig wahrzunehmen, eben zu erleben und nach dem Ausscheiden mit Freude auf diese Zeit zurückblicken zu können.
Gerade unter der Prämissen kann es Kindern auch viel Freude bereiten, sie in ihrem Entwicklungsprozess voranbringen und auch nach dem Ausscheiden positiv bewertet werden.
Ja, so sehe ich es auch.
Trotz allem Leistungsdruck kann außerdem das Training und der Spielbetrieb im NLZ insgesamt für Persönlichkeit und sportliche Entwicklung besser sein als der Verbleib in einem Verein, der kein altersgerechtes Training anbietet und wo es - allerdings ohne entsprechendes Fundament - auch nur um Ergebnisse in Form von Spielresultaten geht (Spiel gewonnen, alles gut; Spiel verloren, schlechte Stimmung). Man muss doch schauen, welche Alternative Kinder und Eltern haben. Wenn dann noch das NLZ mit vergleichsweise geringem zeitlichem Aufwand erreichbar ist, fehlen mir ehrlich gesagt Argumente gegen das NLZ. Das war in etwa das Beispiel von Karl in #86. Gleichwohl muss man zu jeder Zeit gewappnet sein wegen des statistisch früher oder später zu erwartenden Wechsels. Aber ist das wirklich immer der Weltuntergang?
Freude am Fussball innerhalb der NLZ- Rahmenbedingungen mit dem Wissen um eine temporäre Geschichte kann dich auch ein Faktor sein. Vielleicht sogar der beste Grund, um das NLZ dann als Erlebnis auch richtig wahrzunehmen, eben zu erleben und nach dem Ausscheiden mit Freude auf diese Zeit zurückblicken zu können.
Gerade unter der Prämissen kann es Kindern auch viel Freude bereiten, sie in ihrem Entwicklungsprozess voranbringen und auch nach dem Ausscheiden positiv bewertet werden.
stimme dir ohne Einschränkung zu, wenn dein angesprochenes Wissen gegeben ist.
Aber ist dieses Wissen überall vorhanden? Herrscht bei vielen nicht doch eine grosse Naivität vor, die dann nicht den Vorteil
sehen und ihre Zeit beim NLZ positiv bewerten, sondern mit grossem Frust von dannen ziehen?
Und darum geht es mir. Eltern sollten alle Aspekte kennen, wissen was auf sie zukommt oder zukommen kann, dies auch ihrem Kind entsprechend vermitteln. Dann werden sie auch bei einem nicht durchaus erhofften Ausgang eine positive
Bewertung vornehmen können.
Nicht die NLZ sehe ich kritisch, sondern die mangelnde Aufklärung der Eltern beim scouten.
Hab sie doch öfters kennengelernt. Die abhebenden und schwebenden Eltern, weil ihr Sohn beim Stützpunkt zum Sichtungstraining eingeladen wurde.
Auf der untersten Ebene schon, und wie die reagieren wenn gar ein Bundesligist ankloppt kann ich mir sehr gut vorstellen.
Man sollte wissen was auf einen zukommt, dann kann man auch damit umgehen.
Deshalb finde ich diese Diskussion hier für Betroffende enorm wichtig, gerade weil sie unterschiedliche geführt wird.
Hier mal ein paar Ergebnisse über die Studen zu einem frühen Wechsel in ein NLZ aus dem Fachbereich Sportwissenschaft der TH Kaiserslautern
Jährliche Auffrischungrate NLZ 25 % p.a.
U10/11 17 %
U11/12 27 %
U12/13 18 %
U13/14 24 %
U14/15 26 %
U15/16 33 %
U16/17 18 %
U17/18 32 %
U18/19 33 %
U-Nat.-mannsch. 41 % p.a.
U15/16 50 %
U16/17 35 %
U17/18 46 %
U18/19 38 %
Auf der Seite 11 findet man eine Tabelle über den Verbleich im NLZ bezogen auf die Jahre:
Danach befinden sich von den U 10 eines NLZ nach 3 Jahren gerade mal 50 % noch dort, nach 5 Jahren ist es nur noch jeder Dritte. Von den in der U 10 gestarteten Talenten haben sind in der U 19 gerade mal 7 % noch dort!
Natürlich ist selbst bein einer Förderung durch den DFB in U-Nationalmannschaften noch eine erhebliche Quote von Talenten dabei, die sich nicht für höhere Aufgaben empfehlen können. Auch, wenn es von der U 15 bis zur U 19 sind es immer hin noch 36 %. sind, zeigt dies die Unsicherheit von Erfolgsprognosen auf.
Die meisten früh geförderten werden bald durch andere Spieler ersetzt, die sich außerhalb des Fördersystems erfolgreicher entwickelt haben.
ï‚§Populationen der früh geförderten Spieler und der später erfolgreichen Profi-Spieler sind nicht identisch, sondern weitgehend disparat.(Seite 13)
Spitzensportler gehen mehrheitlich eher aus vielfachen Selektions- und De-Selektionsprozesse hervor als aus frühzeitiger und langfristiger Förderung (Sete 19)
Verlässliche frühe Talenterkennung ist nicht möglich.(Seite 20)
Wirksamkeit der Fördermaßnahmen unsicher. (Seite 20)
Dass sich dahinter Einzelschicksale verstecken, mag richtig sein! Bemerkenswert ist jedoch, dass NLZ die Ergenisse dieser wissenschaftlichen Studien, die alle zum Ergebnis "first in = first out" gelangen, beharrlich ignorieren.
Als Motiv darf angenommen werden, dass sich diese Trainer ja selbst arbeitslos machen würden, wenn sie den wissenschaftlichen Ergenissen folgen würden!
Ich will hier mal kurz eine andere Sicht liefern, ohne jetzt zu sehr auf das einzugehen, was hier bisher diskutiert wurde.
Wie vielleicht der ein oder andere hier weiß, hab ich selbst im NLZ gespielt. Ich kam aus meinem Heimatland hierher, hab schnell einen Verein gefunden und dort gespielt. Weil ich bisher nur Futsal gespielt hatte, war ich technisch wohl ganz ordentlich, Spielintelligenz etc. hat auch gestimmt. Am Anfang fällt das körperliche Defizit nicht so auf, die paar Wackler bei hohen Bällen habe ich aber heute noch. ![]()
Zur Saison 03/04 wurde mein Opa angesprochen, der mich immer zum Training gefahren hat, wie es denn bei mir aussieht, ob ich mal vorbeisehen möchte, es gäbe ein Training für Kinder aus der Region. Ich bin da also hingefahren und habs irgendwie geschafft. Das "Probetraining" bestand vor allem aus Reaktionsschnelligkeit in Passübungen, Jonglieren mit dem Ball, und Torschuss. Alles in der Halle, ich hab mich also wie zu Hause gefühlt.
Am Ende bin ich gewechselt und hab dort für, ich meine - bin mir nicht mehr ganz sicher, drei oder vier Jahre gespielt. Irgendwann war Schluss, ich wurde aussortiert. Das war schon irgendwie ein Tiefschlag, da hab ich lange dran geknabbert. Als ich zu meinem alten Verein zurück bin, kannte ich viele nicht mehr, ein paar waren von Anfang auch recht feindselig gestimmt. Den Spaß habe ich aber nie verloren am Fußball. Im Training gings schnell dazu über, dass ich anderen geholfen habe, Tipps gegeben habe und mich mit zunehmendem Alter auch mal der Trainer gefragt hat, was wir so alles gemacht haben. Das war glaube ich zu Kreisliga-Zeiten (drittunterstes im BFV).
Jetzt, mit 19 Jahren, bin ich unheimlich froh darüber, jemals im NLZ trainieren gedurft zu haben. Ich habe dort viele Dinge gelernt, vielleicht hat mich das letztlich auch zum Trainer gemacht. Ich versuche den Mannschaften, die ich im Moment trainiere, das zu geben, was ich dort bekommen habe, nämlich exzellentes Training, kombiniert mit dem, was ich bei meinem Dorfverein gesehen und erlebt habe. Wirklichen Druck habe ich nie verspürt, weder von Eltern, noch von Trainerseite. Ich glaube auf dem Dorf habe ich mehr Frust mit Mitspielern, Trainern, (anderen) Eltern gehabt.
Meine eigenen Eltern haben sich allerdings auch nicht groß darum gekümmert. Mein Opa hat das größtenteils gemacht, mich zum Training gefahren, abgeholt, zugeschaut und mich angefeuert. Ihm hat es aber sehr viel bedeutet, dass ich das machen konnte, was ich als Kind wollte, nämlich so viel lernen und so gut/so viel Fußballspielen, wie ich nur konnte.
Deswegen würde ich, bzw. habe ich schon, allen Eltern, die die Chance haben, ihr Kind dort unterzubringen, das auch empfehlen. Solange die Hindernisse wie Fahrzeit und Aufwand machbar sind und solange die Eltern auch alles ein bisschen im Auge behalten können. Kind, Trainer und auch sich selbst.
Da fällt mir grade noch ein: Das ist natürlich alles schon ein bisschen her und ich habe auch nicht jedes Wort verstanden damals.
Vielleicht hat sich da inzwischen einiges geändert, inzwischen gibt es ja das Stützpunkttraining, bei dem man im eigenen Verein bleiben kann.
1) Niemand bestreitet, dass im NLZ Selektion erfolgt. Im Gegenteil, abgesehen von ganz wenigen ( denen, die Profi werden) werden alle irgendwann ausselektiert.
2) Aber ist es wirklich zielführende einzig daran festzumachen, ob man ins NLZ wechseln sollte?
3) Die wenigsten Abiturienten werden Professor oder machen gar den Doktor. Deshalb muss Mann aber nicht auf das Gymnasium verzichten.
4) ist es denn so, dass außerhalb des NLZ die Mannschaften von u9 bis zur U19 zusammenbleiben?
Gerade bei Vereinen, die nicht in der untersten Klasse spielen oder/und mehrere Mannschaften pro Jahrgang haben, selektieren doch auch, oder?
Ist da wirklich ein signifikanter Unterschied zum NLZ zu erkennen?
Wir haben hier im Forum ja genug Meldungen, wo auch darüber beschwert wird, dass der Junge nun d4 und nicht mehr D1 spielt, etc.
Selektion gibt es also auch im Breitensport.
Wenn das das ( einzige bzw. wertigste )Argument gegen NLZ ist, muss man konsequenterweise gegen jeden Fußballverein sein, der in irgendeiner Form selektiert. Da bleiben nicht viele übrig, fast nur noch der Dorfverein.
( Auch im Stützpunkt wird ordentlich selektiert, mindestens jährlich.)
5) Zur These: "Wer früh kommt, muss eher gehen"
Vielfach müssen auch die Spieler zeitig wieder gehen, die eben erst zur C-Jugend gekommen sind. Sie werden geholt, weil sie körperlich (zB Schnelligkeit) viel mitbringen. Das technische Defizit läßt sich aber oft nicht mehr aufholen, deshalb ist dann schnell auch wieder Schluss.
Mittlerweile ist das goldene Lernalter ja eher in der D- Jugend, teilweise sogar schon in der U11. Kinder kommen immer früher in die Pubertät.
Und Spieler, die früh ins NLZ wechseln, scheitern seltener, wegen Defiziten in der Technik. Zumindest im Vergleich zu "Spätgewechselten".
Klar gibt es auch gute technische-taktische Ausbildung in anderen Vereinen, aber im NLZ gibt es diesbezüglich sehr selten Schlechte Arbeit.
Ich will und kann da jetzt keine verlässliche Aussage treffen, aber da muss man die Zahlen dann mal genauer anschauen.
Natürlich ist eine zuverlässige Talenterkennung schwer.
Fraglich ist jedoch, ob eine wirkliche Talentförderung in dem bestehenden System unter dem bestehenden Erfolgsdruck überhaupt möglich ist.
Hierfür müsste auf das entwickelbare Potential abgestellt werden und nicht auf dem Ist- Zustand.
Nimmt man die Stützpunkte des DFB zum Maßstab sollten hier individuell die besten Talente des Einzugsgebietes gefördert werden.
In der Regel wird jedoch eine Mannschaft zusammengestellt, die im Wettbewerb mit den anderen Stützpunkten bestehen kann. Insbesondere in den jüngeren Jahrgängen sind hier häufig körperlich sehr weit entwickelte zu beobachten.
Abgestellt wird dadurch nur auf den Ist- Zustand. Übrigens wird in den Stützpunkten im gleichen Umfang selektiert.
Dieser doppelte Druck von Verein und Verband ist sicherlich insbesondere bei den jüngeren Jahrgängen zu überdenken.
Ich kenne viele Eltern die daher auf die Fördermaßnahmen des Verbandes verzichten, um die physische und physische Belastung für ihre Kinder zu reduzieren.
Ergänzung: in vielen anderen Sportarten wird heute der Begriff " Goldenes Lernalter" bewußt vermieden.
Da die motorische, koordinative, athletische usw. Fähigkeiten sich in unterschiedlichen Phasen entwickelt.
Viele koordinative Fähigkeiten sind nach dem 13. Lebensjahr nur noch mit viel Aufwand zu verbessern.
