Beiträge von Dani2

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    Nur eine kleine Ergänzung von mir.


    Meiner Meinung nach gehört eine ganze Menge Durchhaltewille und Sturheit zum Trainerjob. An seine wigenen Prinzipien glauben, sein eigenes Ding durchziehen - das selbst hinterfragen dabei aber nie vergessen.


    Nicht von kleinen Problemen aus der Bahn werfen lassen etetc. Im Fußball ist die Lösung ganz oft Konstanz.

    Noch eine Idee für das Warum: Die Spieler, die in einem NLZ spielen haben oft einen unfassbaren Ehrgeiz.


    Im Dorfverein kann man nicht köpfen, dann steht man bei der Ecke halt nicht im Fünfer oder man kann keinen Vollspannschuß, dann schießt man eben nicht aus der Distanz. Ich kenne nur ganz wenige, die wirklich an ihren Schwächen arbeiten. Ganz bewusst, während dem Training, vor und nach dem Training. Die meisten versuchen einfach, ihre Stärken noch weiter auszubauen.


    Die, die es in ein NLZ geschafft haben und noch weiter wollen, machen sich über alles Gedanken. Die arbeiten an sich und suchen sich zum Teil auch extra Situationen, in denen ihre Schwäche gefordert wird. Ein Kumpel von mir spielte bis zur B-Jugend für einen Zweitligisten. Ich weiß noch, wie er mal mit der flachen Hand gegen die Latte gehauen hat und sich die selbige prellte, weil er irgendeinen Trick mehrmals versiebt hat.


    So steigt das Niveau des Trainings erheblich an. Das macht dann später den Unterschied in Sachen Intensität.

    Einer von mir selbst: Unser Trainer hat immer in Facebook gestellt wann Training ist und wir mussten per Kommentar zu/absagen.


    Meine Absage war kurz und schmerzlos: "Kann nicht, schau EM." (Irgendein Frankreich-Spiel 2012). Im nächsten Training musste ich vor der Mannschaft ein Kurzreferat über das Spiel halten. :D

    Vielleicht darf ich mal ganz kurz in eure Diskussion reinplatzen, weil ich sehe, dass hier ein paar Experten rumlaufen? :D


    Ich habe eine neue Spielerin bekommen, die sehr gerne ins Tor gehen würde. Das ist soweit positiv, weil wir zuletzt rotieren mussten und ich das auf der TW-Position eigentlich nicht mag. Dafür hatten wir aber immer Feldspielerinnen im Tor, die dann super mitspielen konnten.


    Jetzt ist die neue Spielerin allerdings super auf der Linie, traut sich aber nicht raus. Ich habe ihr in den Trainingsspielen erstmal gesagt, dass ich sie gerne auf der Hälfte zwischen unseren beiden Innenverteidigerinnen und dem Tor hätte. Würdet ihr das als die "richtige" Entfernung (Kleinfeld) betrachten? Wir spielen sehr hoch, eigentlich stehen die IVs fast immer auf der Mittellinie, wenn nicht sogar weiter vorne.


    Jetzt hat die Torhüterin Angst, dass jemand über sie drüber ins Tor schießt. Ich sagte das ist egal, weil es meine Entscheidung war, sie soweit nach vorne zu schicken, sie trägt dabei keine Verantwortung. Aber jetzt läuft sie jedes Mal rückwärts, auch wenn sie locker die Chance hätte, den Ball bei einem Lauf nach vorne wegzuklären.


    Wir haben einen Torwarttrainer im Verein für alle Mädchenmannschaft, dem ich schon sehr oft reingeredet habe, weil ich mitspielende Torhüterinnen haben will. Er ist aber selbst einer dieser Keeper, die sich nicht weit vor das Tor trauen und hat deshalb auch selbst ein bisschen Schwierigkeiten damit, auch wenn er sich zuletzt auch viel bemüht, selbst dazu zulernen.



    Zur Ursprungsfrage vielleicht noch kurz etwas: Wir hatten bei der Trainerausbildung auch eine kurze Einführung. Dabei ging es unter anderem um das Aufnehmen von flachen Bällen. Ein Torwart von uns aus dem Kurs nahm jeden Ball mit eingeknicktem Knie auf, damit der Ball nicht durch die Beine rutscht. Der Ausbilder meinte das wäre lange veraltet, man macht das nicht mehr, um schneller abwerfen zu können. Unser Torwart hat dann gemeint, dass er sich das sicher nicht wieder abgewöhnen wird, weil die eine Sekunde doch entgegen der Sicherheit vollkommen egal wäre.


    Was ich damit sagen will ist, dass das Torwartspiel sich in den letzten Jahren extrem verändert hat. Junge Torhüter (ter Stegen, de Gea, Perin, Asenjo) die so mitspielen wie Manuel Neuer setzen sich gerade eben erst bei ihren Vereinen durch. Davor wurden die gleichen Typen oft belächelt wie bei van der Sar oder Victor Valdes, weil ein einziger Fehler immer länger im Gedächtnis bleibt. Deswegen dauert es wohl noch ein bisschen länger, bis wir auch in dieser Hinsicht ausgebildete Torwarttrainer haben.


    Hier hilft meiner Meinung nach nur eine bewusste Ausbildung der TW-Trainer durch sich selbst. Anschauen, nachlesen und vor allem nachmachen, damit man es dann auch "richtig" weitergeben kann. Einen Torwarttrainer, der das Spiel auf der Linie, die Spieleröffnung und die individualtaktischen Inhalte mitbringt, wie sie z.B Manuel Neuer verkörpert findet man wohl nur ganz schwer, eher gar nicht. Dementsprechend bin ich froh, einen Trainer für meine Torhüterinnen zu haben, der ihnen das Spiel auf der Linie beibringt, den Rest übernehme ich dann selbst.

    Hast du schon einmal daran gedacht, dass du gegen schwächere Gegner ein paar neue Reize setzt?


    Ich weiß es natürlich nicht sicher, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass du oft das Gleiche machst. Heißt z.B wir spielen 4-4-2, jeder kennt seine Position und seine Rolle. Das ist eine gute Idee, gegen die guten Mannschaft scheint es ja zu funktionieren.


    Aber wie wäre es, wenn du gegen die schwachen Gegner mal etwas anders machst? Stelle deinen Sechser mal in die Innenverteidigung. Lass deine Flügelspieler mal Positionen tauschen oder Außenverteidiger spielen. Spiel mal mit Mittelstürmer und hängender Spitze. Oder geh noch weiter und ändere deine Grundordnung. Von 4-4-2 auf 4-2-3-1, dann hast du einen Zehner. Oder vielleicht sogar auf eine Dreierkette. Es gibt eine ganze Menge Sachen, die man im Fußball ausprobieren kann - zum Glück!


    So müssen deine Spieler sich aus alten Rollen befreien und wieder mehr denken im Spiel. Du stellst neue Herausforderungen, die erstens mal deine Spieler weiterbringen in Sachen Kreativität, Flexibilität und Spielintelligenz und die zweitens auch die ganze Mannschaft weiterbringen.


    Das "Kampf-Problem" ist oft einfach darauf zurückzuführen, dass der Trainer einen letzten Schritt oder einen kleinen Sprint vermisst. Jetzt stell mal deinen linken Mittelfeldspieler nach links hinten und seh zu, wie er dem Gegner hinterfetzt, weil er meint, dass er gerade einen Fehler gemacht hat, der dem eigentlichen LV nicht passiert wäre.


    Allerdings nicht zu viel Änderungen auf einmal. Hier ein bisschen, dort ein bisschen. ;)

    Ich kenne das selbst noch ganz gut. Schulsport und Fußball ist so ein Thema da rollt es mir die Zehennägel auf. :D


    Ich hatte auch vor drei Jahren in Sport Thema Fußball. Als ehemaliger Stützpunktspieler etc., habe ich bei dem Trainer einfach nur 1er abgeräumt, da ging es überhaupt nicht darum, was ich wirklich konnte. Der war selber recht überfordert und hat uns oft auch einfach machen lassen. Ich hatte damals das Thema Blickfinten bekommen und sollte ähnlich wie du eine Übungsstunde abhalten. Am Ende waren es Körperfinten, die wir geübt haben, weil kaum jemand den Blick beim Dribbeln hoch nehmen konnte, aber er war super zufrieden.


    Dein Problem scheint jetzt aber zu sein, dass der Lehrer Ahnung hat und du eher weniger. Ich weiß nicht, ob mein Rat schon zu spät kommt, aber ich versuche mich mal daran "gruppentaktischen Angriffsmitteln bei steigenden Intensitäten" langzuhangeln.


    Gruppentaktik: Mehrere Spieler einer Gruppe, die auf dem Fußballfeld situationsbedingt entsteht. Also z.B Rechter Mittelfeldspieler, Rechter Außenverteidger und rechter zentraler Mittelfeldspieler im 4-4-2.
    Dementsprechend such dir hier eine Gruppe aus. Nehmen wir das Beispiel von oben.


    Dann zeichne erstmal die drei Spieler so auf, wie sie im Spiel in Ballbesitz zueinander stehen. Meinetwegen hat der zentrale rechte Mittelfeldspieler (RZM) den Ball. Der rechte Mittelfeldspieler (RM( kommt von der Auslinie entgegen, der rechte Verteidiger (RV) nutzt den Platz und geht an der Auslinie entlang nach vorne. RZM spielt zu RM, die beiden tauschen Positionen, also RZM sichert RV ab, RM zieht mit Ball in die Mitte. Dann kommt der Pass auf den RV, der auf ein Tor schießen kann.


    Das würde meiner Meinung nach die ersten zwei Aspekte erfüllen. A) Gruppentaktik (RZM, RM, RV) B) Angriffmittel (Überlaufen, Lücken öffnen durch Positionswechsel)


    Das wäre also deine Basisübung. Jetzt sollst du die Intensität steigern. Das geschieht nach dem DFB durch verschiedene Faktoren z.B Feldgröße, Tempo, Gegnerdruck.


    Um das Tempo zu steigern, könntest du z.B ein Passtor einrichten, durch das der Lückenpass kommen muss. Dann ist der RV gezwungen, wirklich Tempo aufzunehmen. Weißt du, was ich meine?


    Und in der dritten Übung nimmst du dann zuerst einen teilaktiven Gegenspieler dazu, das heißt einen Gegenspieler, der sich zwar einbringt, allerdings nur so, dass die Übung noch auszuführen ist. Danach lässt du ihn aktiv verteidigen. Anschließend wären sogar zwei Verteidiger möglich. Dann beispielsweise LV und LM/LZM des Gegners.


    Das würde für mich alle geforderten Punkte erfüllen. Wenn du dann noch schaust, dass du es auf beiden Seiten übst (vielleicht in zwei Gruppen), sollte es doch gut aussehen.


    Inwieweit du Coaching-Punkte brauchst, weiß ich nicht, es ist ja immer noch Sportunterricht, keine Trainerprüfung. Wenn, dann solltest du auf Augenkontakt, Absprache, präzise Abspiele und richtiges Timing achten. Also was ist das Signal, das das Hinterlaufen auslöst, wann spielt der RM den Pass etc.


    Und gib dich doch bitte nicht mit einer 3 zufrieden. ;)

    Endlich mal jemand in meinem Alter. :)


    Ich kenne deine Situation, das war bei uns auch lange so, zum Glück hat es sich im letzten Jahr massiv geändert.


    So wie es sich anhört, würde ich dir empfehlen, eine D/C-Jugend alleine zu übernehmen und dort in Ruhe zu arbeiten. Vielleicht kannst du einen Kumpel motivieren mitzumachen, dann ist es noch angenehmer. In den meisten Breitensportvereien laufen unfassbar viele Sturköpfe durch die Gegend, leider haben die immer am meisten zu sagen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man da am ehesten voran kommt, indem man Schritt für Schritt macht.


    Und übrigens: Bei all den Vorschlägen von wegen erfahreneren Kollegen über die Schulter schauen, hospitieren etc. Mach das, aber seh alles kritisch und füge am Ende die besten Sachen die du gesehen hast zu deinen Gedanken dazu. Ich habe eine ganze Menge an "erfahrenen" Trainern gesehen, die eine ganze Menge verzapft haben, die ich so nie im Leben machen würde.

    Hi Francesco,


    das ist natürlich generell schwer zu sagen. Viele Übungen passen bestimmt, andere werden nicht funktionieren. Im Zweifelsfall würde ich einfach immer Ausprobieren, schaden kann es ja nicht.


    Im G-Jugend-Alter (ohne, dass ich dort jemals tätig war) ist es meiner Meinung nach wichtig, sich auf die ganz einfachen Dinge zu konzentrieren. Das heißt wenige Übungen, die sehr schnell erklärt sind und nicht viele Punkte beinhalten.


    Ganz wichtig ist, dass jedes Kind viel mit dem Ball zu tun hat, wenig steht und Hilfestellungen bekommt. Der Spaß und die Bewegung an sich sind natürlich auch wichtig, ich habe gute Erfahrungen mit Fangspielen, Orientierungsübungen und dem Lauf-ABC gemacht. Wobei meine jüngsten Spielerinnen aber Jahrgang 2005 sind, das ist dann nochmal ein Unterschied.

    Bei Voice of Germany würde ich ihr durchaus Chancen ausrechnen, das Dschungelcamp ist ja jetzt leider schon angelaufen.



    Ich gebe Spielerinnen ungern auf, das können wir uns im Verein auch nicht unbedingt leisten. Ich versuche mal ein paar Sachen und erstatte Bericht, wie es gelaufen ist.

    Kann es sein, dass du das Thema gegenüber der Mannschaft (sehr) oft ansprichst?


    Ich kenne das durchaus von meiner eigenen Mannschaften, dass die Gegner größer und älter sind und rede einfach nicht darüber. Es ist wie es ist, wir schauen nur auf uns und wenn die anderen zwei Kanten haben.


    Wenn meine Spielerinnen nachfragen sage ich einfach "Na und, wir sind besser" und damit hat es sich meist erledigt. Vielleicht reden du und deine Jungs euch das Problem auch nur ein. ;)

    Puuh ich kann mir schon vorstellen, dass sie nur kommt, weil ihre beste Freundin auch bei uns spielt. Aber das werde ich sie sicher nicht fragen, das kommt ja einem "Wieso bist du überhaupt hier?" gleich.


    Drogen könnten es ja auch in die andere Richtung verschlimmern. Nicht, dass sie dann am Ende noch überall rosa Kaninchen sieht und bei einem Gegentor einen Lachanfall bekommt. :D

    Danke schonmal.


    TW-Trainer


    Das ist mir klar, ich bin ja schon ein paar Jahre im Mädchenbereich unterwegs. In meiner eigenen Mannschaft sehe ich das Problem nicht und da spielen 2005er zusammen mit 2000ern.


    MichaMittelfeld


    Es sind halt leider laut ihrer Aussage schon 5-6 Monate die sie Fußball spielt. Technisch ist sie ganz ordentlich, die Übung sollte eigentlich laufen. Ich weiß nicht recht, wie ich das beschreiben soll. Sie wirkt passiv, irgendwie verträumt, würde ich zumindest bei einer 13-Jährigen sagen.


    Auch wenn man sie beim Namen ruft, braucht sie 2-3 Sekunden bis sie es merkt, dass sie gemeint ist. Das ist aber nur beim Fußball so, bei der Weihnachtsfeier dagegen zum Beispiel nicht.


    Ich kenne das ja durchaus, dass Mädchen ein bisschen brauchen, viel nach dem Warum fragen und sich ständig Gedanken machen, aber so krass? Wir haben deshalb schon a) sehr leichte Übungen, Passstafetten gib t es kaum und setzen b) zum Aufwärmen viel auf Orientierungsfähigkeit und Konzentrationsübungen. Das Training ist auf dem Niveau meiner deutlich jüngeren Mannchaft, vielleicht sogar tiefer.

    Über die Winterpause helfe ich zurzeit ein bisschen bei unseren B-Juniorinnen mit, weil der Trainer dort etwas überfordert ist.


    Nach ein paar Einheiten ist mir eine 16-Jährige ein Rätsel. Sie spielt seit kurzem Fußball, ein paar Monate sind es aber schon. Sie ist gedanklich unglaublich langsam.


    Sie versteht Übungen nicht und fragt immer nach, was sie auch im Team unbeliebt macht. Man sieht ihr eine Reaktionszeit von 3-4 Sekunden richtiggehend an, besonders im Abschlussspiel. Sie ist immer zu spät, verliert jeden Ball und ist deshalb super schüchtern im Spiel, neben dem Platz aber sonst gar nicht.


    Wir machen z.B Dribbelübungen mit Hinsetzen auf Handzeichen, da ist sie auch ständig die letzte. Ich habe absolut keine Idee, woran das liegt und leider haben wir zu zweit auch nicht die Zeit, mit ihr einzeln zu arbeiten. Habt ihr eine Idee woran das liegt und wie wir ihr helfen können? Danke schonmal für alle Antworten. :)

    Das wichtigste bei dem Thema ist die Konsequenz. Hier in Bayern würde man sagen das ist ein verzogener Schrazn. ;)


    Also wenn du dir die Erziehung für dein Training antun willst, dann musst du das auf jeden Fall konsequent machen.


    Wenn er einen Wutanfall bekommt, würde ich sofort reagieren. Auf seine Höhe runtergehen (in die Knie) und ihm ganz ruhig erklären, wie es ist. Nicht auf Diskussionen einlassen, sondern einfach dein Ding durchbringen. Dann eine Drohung, z.b nocheinmal und du musst die restliche Übung zusehen (keine Zeitangabe, dafür hat er wohl noch kein Gefühl).


    Und das ziehst du dann auch durch. Funktioniert bei meinem Bruder (7 Jahre) sehr gut. Der hört mehr auf mich, als auf meine Eltern. :D

    Als jemand, der sehr früh Taktik trainiert und das auch als wichtig ansieht, bin ich schon der Meinung, dass man das auch einer C-Jugend vermitteln kann. Muss halt nur entsprechend angepasst werden.


    Grundsätzlich orientierte ich mich beim Erkennen/Ausarbeiten von taktischen Themen aber immer an diesen Sachen:


    1. Wie verteidigt eine Mannschaft?
    In welcher Formation, wie hoch oder tief, wie stehen die Linien zueinander. Das sollte für eine C schon reichen. Später kann man dann natürlich noch weiter gehen.


    2. Wie baut eine Mannschaft auf?
    Lang oder kurz, unter Druck/ohne Druck vom Gegner, wie hoch, breit steht die Mannschaft. Versuchen sie es schnell oder langsam, haben sie Spieler, die immer wieder gesucht werden.


    3. Wie schaltet eine Mannschaft um - defensiv?
    Ziehen sie sich sofort zurück, versuchen sie eine Art Gegenpressing, treten sie langsam den Rückzug.


    4. Wie schaltet eine Mannschaft um - offensiv?
    Geht es erstmal um das Ballsichern oder sofort schnell nach vorne? Flügel oder die Mitte, gibt es herausstechende Spieler? Wird mehr gedribbelt oder mehr gepasst?


    Hilft dir vielleicht ein bisschen. :)


    Und warum denn in der C-Jugend kein Gegenpressing? Das macht Spaß, weil es aktiv ist und die Jungs werden das sehr schnell verstehen. Du musst ja nicht ausarbeiten, auf welchen Spielfuß sie anlaufen sollen, sondern kannst doch sagen: Nach Ballverlust Vollgas den Ball wieder zurückerobern wollen, sonst nach 5 Sekunden zurückziehen. Das lernen die schnell. :thumbup:

    Zitat von thomasq


    Die Frage ist doch aber, sind meine Einflussmöglichkeiten als Trainer bei der Durchschnittsdorfmannschaft ohne Vorauswahl nach Können etc., wo wirklich jeder mitspielt bei sehr unterschiedlichem Leistungsstand, wirklich so groß wie ich mir das einbilde ? Spielt die Mannschaft tatsächlich so gut weil ich sie so einstelle als Trainer bin oder habe ich vielleicht mal einen außergewöhnlich guten Kader und nächstes Jahr dann wieder den 'normalen' Durchschnitt.


    Ich meine schon. Gerade im Kleinfeldbereich können einzelne Spielerinnen zwar ein Spiel an sich reißen, aber wenn das ganze Team wirklich gut drauf ist und zusammenarbeitet kann man das auffangen. Klar "muss" man jeden aufnehmen - deshalb spielen wir auch extremes Pressing (ich meine das wirklich so, das ist nicht nur so daher gesagt ^^). Die neuen Spielerinnen kommen so oft an den Ball und zu Torchancen während die etwas Erfahreneren viele Bälle abfangen können und sich keiner über den anderen ärgert. Funktioniert bisher wirklich super und macht allen Spaß. Ich hatte da lange ein schlechtes Gewissen in der Vorbereitung, weil ich viel Zeit dafür verwendet habe, das wirklich einzutrainieren.


    Zitat von thomasq

    Da habe ich durchaus von einigen Trainern nach dem Spiel mal nen Kommentar bekommen nach dem Motto 'wenn ihr die nicht hättet' 'die macht ja alles' und so. Mir hat die Spielweise meiner Mannschaft auch nicht gefallen, bin ansonsten großer Horst-Wein-Fan mit vielen Trainingsbestandteilen aus seiner 'Lehre', aber im Wettkampfbetrieb war ein schönes Zusammenspiel einfach nicht mit Gewalt herzustellen aufgrund der Leistungsunterschiede.


    Würde mir nie im Leben einfallen! Wer starke Spielerinnen hat, soll sie auch spielen lassen, wo kämen wir denn da hin. Ich habe auch einige Elemente von Horst Wein aufgenommen, aber auch mit anderen zusammengeworfen und jetzt im Laufe der Hinrunde sind wir im Zusammenspiel wirklich super geworden. Aber vielleicht hab ich auch einfach eine talentierte Truppe erwischt.


    Zitat von thomasq


    Eine Lehre daraus ist mir, dass neben dem fußballerischem Können einfach auch der läuferische Aspekt nicht zu unterschätzen ist. Mehr läuferische Power = mehr Variablen auf dem Feld = mehr Zusammenspiel, eine ganz natürliche Entwicklung ohne große Einflußnahme von außen.


    Sehe ich auch so. Wobei es da nach Laufqualität geht. Ich hab mich früher oft totgelaufen, weil ich einfach überall auf dem Feld sein wollte. Muss man dosieren, dann läuft es auch besser.


    Zitat von tobn


    Hmm, weiß ich nicht, damals ging es doch vor allem um das Thema der taktischen Fouls, oder? Das sehe ich hier nicht betroffen.


    Nicht ausschließlich. ;)


    Zitat von tobn


    Du musst die Altersklasse beachten, um die es geht, also die F-Jugend. Um die Altersklassen, in denen deine Mädels unterwegs sind, wiederum überhaupt nicht. Passen ist eine essentielle Grundtechnik, ich habe überhaupt nichts gegen das Passen an sich und auch die weiteren Themen, die du nennst, sind ganz wichtige Ausbildungsziele. Aber eben noch nicht in der F. Und mir ging es darum, dass viele Kindertrainer im Anfängerstadium, die sich in der G- und (frühen) F-Jugend befinden, sich dazu treiben lassen, bereits in der G und F dem vermeintlichen Passspiel sowie die Positionsorientierung den Vorzug gegenüber den Themen der Ballbeherrschung und dem 1:1 zu geben.


    Ich rechne das immer gerne runter. Wie gesagt ich spiele mit (ich meine es sind im Moment 5) E-Juniorinnen in der C-Jugend. Weil die alle erst im vor letztes/dieses Jahr angefangen haben sind die praktisch noch auf einer Stufe mit G/F-Junioren. Da fehlt es an vielem. Sonst stimme ich dir aber zu - Mädchen haben meiner Meinung nach aber ohnehin Vorteile in Sachen Zusammenspiel finde ich. Es gibt einfach weniger Egospieler, dafür viel mehr echte Beißerinnen und Abspieler. Nur an der Übersicht und am Sichtfeld muss man oft arbeiten.



    Zum 1 gegen 1: Das ärgert mich immer ein bisschen. Beim DFB hieß es auch, dass der zentrale Aspekt das Spiel Mann gegen Mann wäre. Finde ich überhaupt nicht. Für mich geht es eher imm darum, als Kollektiv zu arbeiten. Ich brauche keinen Zweikampf, wenn ich den Pass schon hole, weil zwei meiner Mitspieler Druck ausüben und das Abspiel schlampig kommt. Und ich brauche offensiv keine 1 gegen 1 Situationen, wenn ich mit einfachen Doppelpässen einen einzelnen Gegner effektiver ausspielen kann.


    Mir geht es immer eher um Raumgewinn. Die Fähigkeiten, die sich viele für das "offensive 1 gegen 1" aneignen sehe ich mehr als Mittel dazu, sich aus engen Situationen zu befreien. Sergio Busquets oder Philipp Lahm sind da Idealbeispiele. Dazu kommt eine sehr gute und enge Ballführung, damit ich auch bei hohem Tempo nur einen einfachen Wackler brauche, um den Gegner auszuspielen. Trainiert wird es natürlich trotzdem, besonders die kommende Hallensaison finde ich da bestens geeignet. Ich bin zu Hause im Garten schon immer heimlich am Üben, damit ich dann auch alle koordinativen Aufgaben und Techniken fehlerlos vormachen kann. :thumbup:


    Matthias Nowak ist da ein ziemliches Genie, ich hatte mal das Glück ihn kennenzulernen und ich meine, dass der ja auch bei der Trainertech war? Genialer Typ.



    Zur Halle: Ich habe ja selbst lange nur Futsal gespielt und bin deshalb großer Winterfan. Ich finde aber, dass doch sehr stiefmutterhaft mit den Futsal-Regeln hier umgegangen wird. Ist das bei euch auch so? Unser Verein weigert sich komplett, die Regeln umzustellen, viele andere Vereine, die uns eingeladen haben, setzen nur auf den Ball. Oder gleich Formen wie Filzball und Rundumbande, bei denen mir schon immer vom Zusehen schwindlig wird.

    Bei uns sind es maximal 15 Minuten. Torwart müssen wir sowieso immer warmschießen in der Halbzeit, dementsprechend lässt sich das im Moment auch immer recht einfach erklären.


    Wir machen ja jetzt auch keine Psychospielchen und bleiben 2 Minuten länger in der Kabine, damit der Gegner alleine auf dem Feld ausgepfiffen wird. :D


    ??


    15 Minuten Pause in der F.? bei mir hättest du dann aber in der 2. Halbzeit ohne Gegner dagestanden.


    Nein, ich hatte noch nie eine F-Jugend. Das kam wohl nicht ganz rüber. Ich bestand bei meiner letztjährigen D und der diesjährigen C immer auf die 15 Minuten. Die Kinder sollen konzentriert sein, um im Spiel möglichst alles umzusetzen, was wir im Training gemacht haben. Da hab ich schon mit einigen Schiedsrichtern diskutieren müssen, weil die unbedingt nach 2-3 Minuten wieder weiterspielen wollen. Ich will 15 Minuten - das heißt 5 Minuten absolute Pause, 1 Minute Ansprache, 9 Minuten Pause, jeder wie er will, zum Beispiel mit dem Team Tipp-Kick spielen.

    Vielleicht kleiner Tipp für den Trainer, wenn er auch nicht weiß, was seine Spieler tun sollen und Rat annimmt.


    Ich mache es immer so, dass ich erstmal gar nichts groß sage, sondern die Spieler unter sich diskutieren lasse. Dann sage ich 30-40 Sekunden etwas (kann man in einer F-Jugend wohl weglassen) und danach spielen wir Tippkick, bis der Gegner wieder kommt. Da gibts kein Verletzungspotenzial, die Spieler bleiben wach, aber erholen sich auch. Bei einer F ist die Pause ja eh schnell vorbei, wobei ich aber als Trainer selbst immer auf die volle Viertelstunde bestehe.