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  • Als weitere Reaktion hat der niederländische Fussballverband sämtliche Jugendspiele für dieses Wochenende abgesagt. Man trifft sich stattdessen in den Vereinsheimen und berät über Präventionsmaßnahmen.
    Ich denke, das kann ein richtiger Weg sein, denn die jeweils jüngere Generation (mit Ausnahme der eigenen Kinder) als die schlechtere und gewaltbereite Generation darzustellen, erklärt weder Ursache noch Wirkung. Denn bei näherer Betrachtung verschwimmt das schnell diagnostizierte Schwarz/Weiß-Bild von Täter und Opfer. Ziel sollte es sein ein besseres Miteinander gestalten zu können.


    Die Gewalt fängt stetsganz klein an! Da brauchen wir auch gar nicht mit den Fingern in die Niederlande zu zeigen! Das zeigen die Berichte über den Jugendfussball bis hin zu Fernsehbilder über den Profialltag. Auch in Deutschland mußten bereits Spieler um ihre Gesundheit bangen, als Fans nach einer wiederholten Niederlage und einem drohenden Abstieg den Mannschaftsbus nicht fahren lassen wollten. Was wäre wohl geschehen, wenn wie in Amsterdam keine schützende Polizei die gewaltbereiten jungen Leute davon abgehalten hätte?


    Wo beginnt die Gewalt? Sie beginnt heute schon am Rande es ersten Spiel bei den Bambinies! Im Hexenkessel der Emotionen verliert sich der gegnerische Respekt, bis hin zum vom Grundgesetz beanspruchten Recht auf die körperliche Unversehrtheit. Bald ist jedes Mittel recht! Mit dem heutigen Standard von nicht ausgebildeten Trainern und Jugendwarten ist man mit der wachsenden Gewalt in den Ballungszentren hoffnungslos überfordert, weil es kein Kinder- und Elterncoaching gibt! Auch der Schiedsrichterbereich ist im heutigen Standard überfordert, weil er unerfahrene, jugendliche Schiedsrichter bei solchen Spielen ansetzt, wo erfahrene, erwachsene Schiedsrichter dafür Sorge zu tragen, das der Fussball von Anfang an zu einem Event im fairem Rahmen, in der alle als Sieger vom Platz gehen gefeiert werden kann. Im KiFU wird sogar gezeigt, das es ohne Schiedsrichter sogar noch besser läuft, weil dann die Trainer (und meist mit ihnen die Eltern) sich einigen müssen und die Hemmschwelle zu unfairen Mitteln zu greifen, etwas höher ist.


    Ich wünsche mir, das nunmehr die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden, damit sich soetwas nicht wiederholt! Drückt man sich vor teils unbequemen Maßnahmen (z.B. Mitgliederverlust von beratungsresistenten Kindern und Eltern), dann wird sich die Schraube der Gewalt weiter drehen und der Fussball wird noch für weiteres gesellschaftliches Versagen herhalten müssen!

  • @Stefan67


    das was du über diese Macht der SR sagst, kannst du überall anbringen.
    Denke an deinen Chef, der hat auch Macht über dich. Wenn er lügt hast du auch vor Gericht keine Chance.
    Sind wir bei den Richtern, da musst du auch das Urteil annehmen oder in Berufung gehen(geht bei Fussball auch).
    Polizei hat auch eine Macht gegen die du wenig machen kannst.
    Zu den aktuellen Fall, da biste auch Machtlos(meine Gustl Mollath), der sitzt auch in der Pychiatrie, zu unrecht oder nicht wird sich vielleicht klären.


    Den SR musst du sehen wie eine Gegnerische Mannschaft, da musst du dich auch auf ihn einstellen.
    Also zeigt der SR bei jeden Meckern gleich Gelb, dann bin ich ruhig.
    Zeigt er bei jeder unsportlichkeit gleich Gelb, dann lass ich es.
    Legt er die Regel genau aus, dann versuche ich mich daran zu halten.


    Ich habe erlebt das ein SR , wenn der Spieler zu ihn sagt " Bist du den Bescheuert." der eine Rot gibt(was richtig wäre) der andere aber nur Gelb.
    In einem B Jugendspiel die Spieler zu dem SR laut sagen(wir Zuschauer haben es gehört) " Du Hurensohn , pfeiff endlich gescheit.".
    Der Sr hat nichts gemacht, nicht das Spiel unterbrochen noch irgendeine Karte gezeigt.
    Die Spieler hörten aber nicht auf ihn zu bechimpfen, da müsste eigentlich dann der Trainer eingreifen, aber da passierte auch nichts.
    So ist halt jeder Mensch anders und jeder geht anders mit seiner Macht um.

  • Kinderleee


    da gebe ich dir teilweise recht. Aber in allen anderen Lebenbereichen hast du bei ungerechtuigkeiten die möglichkeiten das gericht anzurufen. Nicht aber auf dem Platz. Fällt der SR offensichtlich eine falsche entscheidung hast du keine Chance etwas zu machen. Ich will diese Form ja auch nicht verurteilen, sondern versuche lediglich zu verstehen warum etwas eskaliert.


    Ich habe auch SR kenenn gelernt, die zu Soielern Hurensohn, Arschloch... gesagt haben. Als wir damit zur Spruchkammer gingen, wirde es abgewiesen weil der Sr natürlich das gegenteil behauptete.

  • hatte wirklich sehr gehofft ass du was dazu schreibst, weil ich gespannt auf deine reaktion war


    Dafür erstmal danke! Tja, jeder ist Opfer seiner Bildung, daher verstehen viele Trainer (vor Ort) mich ja wohl auch oft nicht, obwohl ich mir hier echt Mühe gab, da die Sache mir wichtig ist. Also das Wichtigste: Freud unterscheidet Es (die Lust), Ich (der eigenständig Handelnde) und Über-Ich (die Gesellschaft, die uns unterbewusst vor eigener Reflektion diktieren will, was wir tun u. lassen sollen). Zum Teil benötigen wir die Über-Ich, das uns eben zu "sozialisieren" hat, denn unter lauter 100%-Egoisten würde eben Mord und Totschlag zur Norm gehören wie in der Steinzeit. Zugleich ist es aber die zivilisatorische Errungenschaft, dass jeder als Bürger seiner eigenen Angelegenheiten auch in der Gesellschaft frei für sich entscheiden, dann aber auch dies verantworten kann/darf. So erst wird Gesellschaft als Gruppendynamik statt nur Gruppendruck ermöglicht. Allzu autoritäre Erziehung untergräbt dies. Gerade die, die sich dann kulturell wie ökonomisch nicht voll zugehörig fühlen, neigen dann zur gewaltsamen "Revolte", zT eben auch völlig rücksichtslos gegen andere, was man dann Atavismus (o. Brutalisieren/Barbarisieren) nennt, das Gegenteil von "sozialer Intelligenz". Und schauen wir nun auf unsere Fußballplätze, nicht nur, aber vor allem in unteren Ligen (ohne TV-Kameras), beobachten wir genau dies. Dass man "antiautoritäre Erziehung" eben einfach von sich aus statt als das, was sie war bzw. sein sollte, versteht, ist wohl das Problem der "normalen" Bildung: man liest etwas, versteht es nicht, möchte nicht nachforschen, um besser zu verstehen (ohne Fleiss aber kein Preis, das ist nun mal so), verbreitet dann "einfach" die eigene, falsche Meinung. Mir tut das seelisch oft weh, daher dann evtl. allzu bissige Reaktionen, die gar nicht so gewollt waren, aber aufgrund der biografischen Geschehnisse vor Ort entstehen...


    Ohne die Bewertung von uwe hätte ich mich gar nicht getraut, dazu etwas zu schreiben, so ist da leider die Lage: Angst vor feindseligen Reaktionen. Hat mir grad ein Trainerkollege gestern wie folgt (in passiver Solidarität) zu geschrieben: Du warst zu gut und das Gute soll schließlich immer von ihnen kommen, daher werden die nie ein Turnier* melden, wo die Einladung an dich erging, und nie auf das hören, was du ihnen sagst. Daher haben sie dich doch kollektiv rausgeekelt: weil sie nicht auf wen hören wollen, der es besser als sie weiß...." Ich finde es super, dass du darauf wartetest, hören wolltest, muss dir aber ehrlicherweise auch sagen, dass es wie in der Schule ist: man kann keinem die Mühe abnehmen, selbst zu lernen, zu pauken, sich im Kopf Gewitter zuzumuten, wenn man besser verstehen will. Es geht nicht einfach um Fremdworte, sondern die Definition ihrer Bedeutung dahinter. Daher kann man vieles nicht einfach "übersetzen", es ist eben ein Fachsprache, die man zT so benutzen muss, wie SIE es vorgibt. Sonst passiert das, was man dann wieder als "Populismus" bzw. Populärwissenschaft" beschimpft, d alles auf den einfachsten kleinen Nenner runtergebrochen wird, so der tiefere Sinn verloren geht und damit die innere Überzeugungskraft des Wortes selbst. Es ist also keine Arrognaz! Die hasse ich grad, da sie oft die vor sich her tragen, die nicht offen u. frei diskutieren, aber Posten innehaben wollen. Hier aber liegt grad die Wurzel dessen, warum es mit dem Fortschritt in der Demokratie so wenig reell vorangeht: nur wenige verstehen doch zB wirklich, was die Finanzkrise bedeutet, Merkel & Co. nicht, das geben sie offen zu. Daher hört man auf die, die ihre Botschaft am besten zu verkaufen verstehen, die überhaupt eher (sich) verkaufen als (die Sache) besser verstehen wollen: die für eine reelle Lösung Falschen also. So türmen sich dann die Schulden- bzw. Fiktionsgeld-Berge immer weiter auf, bis das gigantische Kartenhaus zusammenkracht, und dann gnade uns Gott, das ist ganz sinnbildlich gemeint,. dann wird es teuflisch, ein Inferno. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich nun nicht völlig auf Fahausdrücke verzichten kann o. mag, ok? Ich bin zu verkopft, kann halt nicht anders...


    *Hochkarätig besetzt, daher jammert ich ihm vor, da es wieder nur aufs Dorf geht, wo dann gebolzt wird, obwohl der Trainer doch aufsteigen will, von den Jungs tollen Fußball fordert: aber dazu muss man selbst eben auch was an Leistung (antiautoritäre Erziehung gehört dazu: pro kreativ-freiem Teamplay aufm Platz, wo die Musik spielt, nict daneben!) bieten, in Vorleistung, das ist ja der Trainerjob: ausbilden, was sich dann danach entwickelt, nicht aber nur Leistung abfordern, dann immer stärkeren Gegnern im direkten Vergleich ausweichen: wie soll das funktionieren?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Schöne Diskussion, auch wenn sie abseits vom Fußball ist, aber Fußball ist neuerdings bzw. schon immer das Auffangbecken allen Ärgernis.
    Um ein Thema zu bewerten, muss man dieses immer unter verschiedenen Aspekten und Perspektiven betrachten (!). Ich bin 18 und teile die Meinung, dass traditionelle Werte in Familien verloren gegangen sind. Auch im Fußball gibt es keinen "Rudelführer", sondern eine "flache Hierarchie". Sicherlich kann man Anhänger dieser Theorie sein, aber ich persönlich finde, dass man eine Autorität braucht - egal, ob in der Familie, in der Schule oder im Fußball. Kinder spielen Klavier, Fußball in höchsten Ligen und haben eine "1,"-Notendurchschnitt, sollen sonntags auch noch dem Pastor behilflich sein. Es wäre zu einfach, alles unter dem Stichwort "Leistungsgesellschaft" zu fassen, aber entgegen Basti81 bin ich der festen Überzeugung, dass Kinder heutzutage mehr gefordert werden. Ich war selbst der erste Jahrgang, der sein Abitur innerhalb 8 Jahren ("G8") machen wird - auch z.B. der NC fordert stärker. Man möchte aufgrund der Globalisierung schnell mündige und intelligente Führungskräfte schaffen. Daher finde ich es auch nicht schlimm, dass alles hinterfragt wird. Unser Lehrer sagt immer, das höchste Ziel der Schule muss sein, uns zu mündige Bürger Deutschlands zu erziehen, sonst könnte doch beispielsweise die Politik machen, was sie wolle oder wollen wir eine Volksabstimmung, wie z.B. in der Schweiß: entweder stimmen Bürger nicht ab, oder Bürger ohne Kenntnisse verwalten die Politik? Somit betrachte ich die andere Seite: Kinder, denen keine Werte in der Familie vor gelebt werden - vielleicht auch aufgrund einer anderen Kultur - brauchen eine Autorität, die sie begleitet und unterstützt. Falls das nicht passiert, bleibt Fußball das Auffangbecken - auch andere Hobbies - der Gesellschaft und Schule der letzte Versuch, Deutschland als "Land für alle" zu definieren (Stichwort: Unterricht hinsichtlich Hartz 4-Beiträge). In diesem Punkt unterstreiche ich Basti81 Aussagen! Doch wird sich etwas ändern? Die Schere in der Gesellschaft wird sich immer mehr vergrößern. Im Fußballwünsche ich mir, dass beispielsweise junge Schiedsrichter mehr unterstützt werden sollen, auch finde ich die Idee gut, dass während eines Spieltages Beobachter das Jugendspiel verfolgen, aber dann kommt das Problem auf, dass man kaum Menschen findet, die das teilweise ehrenamtlich machen. Letztlich ist man heute verloren, wenn ein Ereignis eskaliert. Das Bewusstsein ist verloren gegangen, dass man für ein Vergehen bestraft wird. Falls doch, bekommt man doch seine zweite, dritte oder fünfte Chance.

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

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    Ich wünsche mir, das nunmehr die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden, damit sich soetwas nicht wiederholt! Drückt man sich vor teils unbequemen Maßnahmen (z.B. Mitgliederverlust von beratungsresistenten Kindern und Eltern), dann wird sich die Schraube der Gewalt weiter drehen und der Fussball wird noch für weiteres gesellschaftliches Versagen herhalten müssen![/quote]


    @TW


    und da habe ich meine grosse Bedenken. Solange nicht die wirklichen Ursachen analysiert werden und die Zivilcourage sich durchsetzt, die Dinge offen anzusprechen, wird sich nichts Grundlegendes ändern.


    so lange Mitgliedszahlen, Integrationsbedürfnis, Rücksichtsnahme auf Quertreiber, egal ob Kind oder seine Eltern, höher gestellt werden, als ein vernünftiger Aufbau eines sozial vernünftigen Mannschaftsaufbaues,
    werden die Probleme bleiben.


    gg

  • Ich kann der These aus dem Eingangsstatement nicht zustimmen. Klar sind wir heute weniger obrigkeitshörig als vielleicht noch vor 20 oder 30 Jahren. (Das finde ich gut, aber das ist nicht das Thema.) Aber dennoch sind wir alle doch auch heute permanent mit festen Regeln konfrontiert, mit Entscheidungen, die ohne uns gefällt werden und mit Leuten, die die Macht haben uns zu sagen, was in diesem Moment angesagt ist. Wie oft hast Du schon mit der Polizei diskutiert, ob das Tempolimit an dieser Stelle wirklich notwendig ist? Oder wann hast Du das letzte Mal den Finanzbeamten darauf hingewiesen, dass Du eigentlich keinen Soli mehr zahlen willst? Ich würde sogar unterstellen, dass der unregulierte Freiraum im Laufe der Zeit immer weiter abnimmt, d.h. Kinder erfahren heute eine viel stärkere Gängelung / Fremdbestimmung als das in der Kindheit von uns alten Säcken der Fall war.


    Konkret auf den Fussball bezogen: Die Trainer - Spieler Beziehung ist heute sicher offener als früher, aber dennoch gibt es hier immer noch eine ganz klare Hierarchie. Beim Verhältnis zum Schiri ist es ebenso. Ich sehe da keinen dramatischen Wandel zu früher. Als Trainer sollte man den Spielern vermitteln, dass der Schiri unverzichtbarer Teil des Spielbetriebes ist. D.h. wenn man organisiert spielen will, dann gehört der Schiri mit dazu. Und dann muss man auch mit seinen (unvermeidlichen) Fehlentscheidungen leben. Dann muss man als Trainer aber auch mal den Ärger hinunter schlucken statt an der Seitenlinie das HB-Männchen zu machen.


    Grüße
    Oliver

  • der Fussball wird noch für weiteres gesellschaftliches Versagen herhalten müssen


    Es ist aber doch so, dass der Fußball grad im Schieri-Mordfall (ach nein, war ja nur "KmT") die Täter gut ein Jahrzehnt lang "ausgebildet" hatte, oder? Ging da nicht eine Saat auf? Wie kann er da wieder die Verantwortung nur an die Gesellschaft delegieren, wie es übrrigens alle bis hin zu den uns ruinierenden Banken tun? Immer sei "die Gesellschaft" schuld? Das ist doch lächerlich, denn diese Gesellschaft ist nichts weiteres als wir, alle und jeder einzeln! Wenn der Fußball immer schön bequem seine Probleme der Gesellschaft zuschiebt, zeigt er nur, WIE verantwortlich per Unverantwortlichkeit er ist! Sorry, das muss so drastisch gesagt werden, da dies Verantwortung-Wegdelegieren eben so sehr Usus ist. Und was im KiFu alles daneben geht, Kinder belastet, abstößt o. innerlich verrohen lässt, das wurde hier ja oft thematisiert. Da der KiFu uns nichts wert ist, zB finanziell qualifizierte Trainer o. Schieris, mental mehr demokratisch offene Dialoge, fachlich mehr Nachprüfen der Betreuerkompetenz/leistung etc., kommt dann das Ergebnis: Gewaltbereitschaft, tiefsitzende Aggression (oft geradezu gepusht statt besänftigt) statt Moral (denn Fairplay ist oft nur Lippenbekenntnis, also Lüge: das erfahren schon die Kleinsten!), seelische Verwahrlosung (per äußerlichem Siegzwang, der "Positionsidioterie u.v.m.), Fan-atismus (Abrichtung eben aufs Triumphieren über andere, Käuflichkeit von Erfolg, nur zur Passivität verurteiltes Anhängersein statt aktiv-freies Mitspielen, Mangel an reellem Sich-als-Selbst-erleben...) usw. Für mich ist der kausale Zusammenhang sowas von deutlich, wie der (Kinder-)Fußball die Gewalt produziert, ich kann nicht mal verstehen, wie man daran zweifeln kann, geschweige denn, dies komplett abzustreiten!!! Nur gibt es sehr viele Aspekte, die mit hereinspielen, so verwirren können.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ich bin auch sehr gespannt, was und ob sich überhaupt etwas tut. Ich sehe und vermute folgende Möglichkeiten:


    1. es tut sich nichts, weil jeder Schachzug wird Geld kosten und das nimmt man aus mehreren denkbaren Gründen nicht in die Hand. Da wird sich dann nach aussen verantwortungsvoll dargestellt (Politik bis in die Kommunale)....Eltern.....Vereine und und und...und es tut sich nichts. Wozu auch...geht doch wieder ein paar Monate gut und ...ja gut...mal ein Schiri...was solls...so zu sagen...Hammer!


    2. dem Verein werden bei Vorfällen Auflagen gemacht bzw. Strafen eingefordert...die dieser nicht leisten und bezahlen kann. Das wiederum sorgt u.U. und bis ans Ende gedacht dafür, das gerade die gefährdeten Jugendlichen so sie sich überhaupt dem Vereinssport angeschlossen haben....dann ganz auf der Straße stehen.


    3. die Polizei solls richten, die in ländlichen Behörden restlos überaltert ist und für solche Großeinsätze kein ausreichendes Personal hat.


    Ich vermute unter dem Strich, dass ähnliches wie -bemessen auf den erschlagenen Schiri- .....dazu führt, dass man sogenannte Gefahrenanalysen für einzelne Spiele erstellt bzw. erstellen läßt bzw. abverlangt, wonach dann Maßnahmen behördlicher.-und vereinmäßig abgerufen und so gesteuert werden.


    Diese Maßnahmen wären z.B das stellen von fähigen Ordnern...was selten der Fall ist, sorry nicht böse gemeint....aber das sind die oftmals aus meiner Sicht nicht wenns tatsächlich brennt.


    Bis hin....das Polizei am Spielfeldrand auftaucht...bei -bis heute- normalen Spielen.


    Unter dem Strich wird es dabei möglicherweise um das hin.-und herschieben des schwarzen Peters gehen, denn niemand will die Kosten, den Aufwand und vor allem die Verantwortung dafür übernehmen. Vielleicht wäre das so auch nicht zumutbar für den Verein....aber wer die Musik bestellt (ein Fußballspiel veranstaltet) der muß die Musik auch bezahlen...so einfach ist das.


    Meine persönliche Meinung ist, dass man bei störenfrieden am Rand konsequent den wirklichen Platzverweis als Signal ausspricht. Sprich...Trainer...Eltern, Gäste....weg...nicht 15 Meter weg, sondern richtig weit weg...raus...also aus dem Eingang und tschüss, statt 10 Meter nach hinten und Ende....wie es meist so abläuft. Das WANN ist dabei auch wichtig. Wer laut beleidigt...also Stimmung in eine bestimmte Richtung macht...raus. Wer da nicht geht....Handy...110. Davon wird kein Gebrauch macht...sollte man aber vielleicht mal beginnen, weil die Zeiten sich geändert haben und der Sinn dafür vielleicht -bei dem Hintergrund neuerlichster Vorkommnisse- gegeben ist. Gr.

  • @ Kicker


    Danke das du alles nochmal übersetztz hast, jetzt konnte ich es verstehen. Wäre schön, wenn du in diesem Stil bleiben würdest.


    @ Don


    das war jetzt eigentlich eine Steilvorlage für meine These. Ja, wir haben mehr regeln und Ja wir diskutieren mehr über diese regeln. Aber im gegensatz zu früher akzeptieren wir sie nicht mehr. Wenn mir heute eine 30iger Zone nicht gefällt mache ich was dagegen (Bürgerinitiative, rechtsanwalt, Petition), das war früher nicht der Fall. Kann ich auf alle anderen Beispiele von dir auch anwenden. Und da kommt meine These, das man heute gegen die meisten Sachen vorgehen kann, aber bei SR beist du auf Granit und das nervt und empfindet man als ungerecht. das naürlich noch weitere Parameter dort eingreifen ist mir klar.


    @ 7Herby


    Ganz ehrlich? Ich möchte heute kein Jugendlicher mehr sein. Was euch an Stress aufgebürdet wird ist krass und schlecht. da liegen sicherlich auch Agressiosnpunkte. Ich weis auch, dass allmählich in der Jugend ein umdenken passiert zu den "alten Werten", gerade in der Familie. Ihr müßt euren Weg gehen und wir müssen versuchen euch zu führen.


    @ Alle


    Wir Trainer können natülich was im kleinen machen, wie auch jeder andere im kleinen was machen kann. Aber ich impfinde es allmählich nur noch als Stress qwas da alles verlangt wird. dafür wurden wir nicht ausgebildet und das ist eigentlich auch nicht das Ziel was wir als Trainer haben/hatten. Schule/Kindergarten und Politik ist gefragt. Für mich persönlich würde es schon mal da anfangen, wenn Kindergartenkinder und Schüler ihre Lehrer nicht mehr "Du" sagen dürfen, sondern mit "Sie" titulieren müssen (mein Gott wie altertümlich". Aber da fäbngt alles an, das Grenzen immer mehr verschoben werden

    • Offizieller Beitrag

    Deine Sorge mit dem Schiedsrichter verstehe ich. Aber der Fußball hat seine eigene Rechtsprechung und es gibt feste Regeln, die der Schiedsrichter auslegt. Ein Polizist wird auch nicht immer mit dir diskutieren, ob die Ampel rot oder grün war. Wirst du ungerecht behandelt, hast du die gleichen Probelme beim Schiedsrichter und Polizisten, wenn du dagegen vorgehen willst.


    Das mit dem "Sie" ist übrigens typisch deutsch. In anderen Sprachen gibt es das gar nicht und es funktioniert auch. Das die Kinder in Deutschland ihre Lehrer mit "du" anreden, dürfte mehrheitlich falsch sein. Wenn man das "Sie" benötigt um sich Respekt zu verschaffen, ist es schon ein pädagogisches Armutszeugnis. Da unsere Sprache so ist wie sie ist, bin ich auch für das "Sie" in der Schule, dies ist aber der einzige Grund.


  • Und was im KiFu alles daneben geht, Kinder belastet, abstößt o. innerlich verrohen lässt, das wurde hier ja oft thematisiert. Da der KiFu uns nichts wert ist, zB finanziell qualifizierte Trainer o. Schieris, mental mehr demokratisch offene Dialoge, fachlich mehr Nachprüfen der Betreuerkompetenz/leistung etc., kommt dann das Ergebnis: Gewaltbereitschaft, tiefsitzende Aggression (oft geradezu gepusht statt besänftigt) statt Moral (denn Fairplay ist oft nur Lippenbekenntnis, also Lüge: das erfahren schon die Kleinsten!), seelische Verwahrlosung (per äußerlichem Siegzwang, der "Positionsidioterie u.v.m.), Fan-atismus (Abrichtung eben aufs Triumphieren über andere, Käuflichkeit von Erfolg, nur zur Passivität verurteiltes Anhängersein statt aktiv-freies Mitspielen, Mangel an reellem Sich-als-Selbst-erleben...) usw. Für mich ist der kausale Zusammenhang sowas von deutlich, wie der (Kinder-)Fußball die Gewalt produziert, ich kann nicht mal verstehen, wie man daran zweifeln kann, geschweige denn, dies komplett abzustreiten!!! Nur gibt es sehr viele Aspekte, die mit hereinspielen, so verwirren können.


    @Kicker
    Wir Trainer übernehmen die Erziehung mit dem Wissen, dass wir nun wenig am Denken des Kindes ändern können.
    Wir können nicht den ganzen erzieherischen Scheiss und das von Euch propagierte und fast verlangte "Laisser faire" korrigieren, die diese in der Schule oder zu Hause lernen. Kinder und Jugendliche brauchen Regeln auf jeden Fall. Man kann sich streiten ob diese zu locker oder zu straff sind, aber bestimmt nicht, weil diese überhaupt existieren.


    Da kommst Du und behauptest, dass wir unsere Kinder abstössen oder verrohen lassen. Abstossen ist eher das was im Volleyball und Handball passiert (zumindest bei uns in der Stadt). Da versucht man den aggressiven Jugendlichen erst gar nicht zu erziehen. Dieser fliegt einfach raus und das Problem ist somit zumindest für diesen Sportverein begraben!
    Wir machen das im Fussball halt oft anders; Wir nehmen solche Deppen auf und versuchen diese zu erziehen. In der Zwischenzeit können sich negative und gewaltvolle Ereignisse zeigen.
    Dabei möchte ich unterstreichen, dass die Gewaltbereitschaft nicht unbedingt dem erzieherischem Versagen des Fussballtrainers zuzuschreiben ist. Wie erklärst Du, dass liebe, ruhige und anständige Kinder, dann plötzlich rotzfreche und gewaltbereite Jugendliche werden? Bist Du Dir 100% sicher, dass der Fussball daran Schuld ist? Wenn ja, dann komm bitte mit Fakten und nicht mit Meinungen...


    Dann kommst Du mit Moral und Druck mit Siegzwang und Positionierungsidiotie etc., dabei bist Du der erste, der sich nicht mal annähernd vorstellen kann, wie man die Junioren resp. Spieler aufs maximum motivieren kann, ohne das Wort "Gewinnen" im Mund nehmen zu müssen. Oder habe ich Dich mittlerweilen durch den anderen Tread so weit zum denken gebracht, dass Du das nun kannst?


    Wir versuchen nicht, Deppen und Sauhunde zu produzieren. Wir versuchen "angekommene" Deppen und Sauhunde innerhalb des Teams und des Vereins zu ändern. Gewaltexesse sind das Risiko das wir mit diesem Vorhaben halt tragen...
    Wir können es natürlich auch einfacher gestallten und solche Deppen ausm Verein schmeissen wie es der Volleyclub und Handballclub macht... dann währe das Problem zumindest nicht im Fussball...


    Viele Grüsse
    TRPietro

    • Offizieller Beitrag

    TRPietro,


    ich stimme dir fast überall zu.


    Stell sich die Frage, warum wir solche "Deppen" im Fußball aufnehmen? Noch besser, warum bleiben sie dem Fußball lange erhalten?


    Es liegt bestimmt nicht daran, dass wir Trainer so gute Pädagogen sind und meinen, wir bekommen die wieder hin. Wie lange würdest du solche Gewaltbereitschaft mitmachen? Einmal, zweimal, einen Monat, ein Jahr? Die großen "Deppen" sind die, die das mitmachen und man muss vermuten, sie sind nicht besser als die "Deppen" die du meinst. Kein halbwegs normaler Mensch würde eine gewaltbereite Chaotentruppe lange übernehmen. Wenn ich nichts mehr ändern kann, nehme ich den Hut. "Auf jeden Topf passt ein Deckel", passt hier eigentlich auch. Entweder ist der Trainer total hilflos und lässt alle über sich ergehen, oder er ist der Gewalt selbst nicht abgeneigt. Beide Sorten gehören nicht in den Fußball.

  • @Uwe


    Ich kann mich über meine 15 jährige Trainerlaufbahn nur wenige Fälle erinnern, wo ich für den Aufwand den Junior zu helfen, keine Chance mehr gegeben hatte und den Junior nach mehrmaligem Hilfsversuch, den Laufpass gegeben hatte. Solche Junioren sind die Ausnahmen und ganz sicher nicht die Regel.


    Wenn ich aber die Meinungen hier so lese, könnte ich meinen, dass ich nur noch von schlechte Menschen umgeben bin. Das ist aber definitiv nicht so. Ich habe viele (es waren die meisten) gute Menschen und Junioren trainiert. Solche Junioren tuen wir ungutes, wenn wir auch diese im Kessel der gewaltbereiten Fussball rein schmeissen. Dabei möchte ich unterstreichen und wiederholen, dass die Gewaltbereiten in extremer Minderheit ist.


    Zu deiner ersten Frage:
    Keine Ahnung warum wir solche Deppen aufnehmen! Ich persönlich verfolge die Politik: "Kein Jugendlicher der gerne spielen will, überlasse ich der Strasse!" Dies gilt auch für die Deppen... Sehr oft hat es sich gelohnt und wenn ich dann kucke wie sich viele GANZ GANZ SCHLIMME Jugendliche, zu heutig, tolle Kerle herangearbeitet haben, dann bin ich stolz, diesen nicht im Stich gelassen zu haben, als es am meisten Hilfe brauchte.
    Selbstverständlich habe auch ich, wie viele andere Trainer auch, durch diese Politik, versagt. Tja... es ist nicht alles gold, was glänzt ;)


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Wir versuchen "angekommene" Deppen und Sauhunde innerhalb des Teams und des Vereins zu ändern.


    Wer ist wir? Bei uns im Dorf wurde zB ein Gastspieler krankenhausreif zusammengeschlagen von 3 Spielern, zwei aus dem Verein (aber erst seit kürzerem: da war man ja nicht verantwortlich, sondern andere) u. einer vom Nachbarverein (aber im Dorf wohnhaft u. dort 12 Jahre durch die "Jugendarbeit" geprägt: verantwortlich der aktuelle Verein!?). Dann machte man ein nettes plakatives Foto gegen Gewalt für die Presse u. bestritt, etwas mit dem Ganzen näher zu tun zu sein: eigentlich war man nur Opfer. Und schon ist alles abgehackt? Ein Jahr zuvor war ich selbst Spieler beim Turnier u. im Halbfinale war ein Team stockbesoffen, da Alkohol ohne Ende an alle Spieler verkauft wurde: üble Fouls wie im Wahn, der Schieri u. Veranstalter ließen das Spiel trotzdem zu Ende laufen. Wie mit der Jugend umgegangen wird, will ich gar nicht schildern. Vereinsschädlich ist ja nur, wer dies kritisiert. So erlebte ich als Vater zweier Kinder vor Ort dies fußballerische "Wir". Natürlich ist es nicht überall so, entscheidender aber ist: niemand kümmert sich um derartige Missstände, kontrolliert im Kleinen, vor Ort, interessiert sich für die unbequemen Wahrheiten. Wie gesagt: schädlich sind gern nur die, die versuchen, sie zu öffentlichen Bewusstsein zu bringen, in aller Regel erfolglos, bis was passiert; weswegen man dann irgendwann wieder verstummt, obwohl man über "Vorfälle" ohne Ende berichten könnte. Aber wen interessiert es denn länger und breiter, ob irgendwo wer ins Krhs geprügelt wird? Kleine Notiz in der Lokalpresse, fertig. Ebenso wie bei den Verkehrstoten: interessiert keinen, wogegen ein Einbruch bei Bohlen ein Riesending ist, ganz Deutschland bewegt etc. Ich glaube durchaus jedem, dass bei ihm die Welt noch in Ordnung erscheint, man hätte aber auch die Pflicht sich darum zu kümmern, wie Fußball woanders abläuft. Klar, momentan ist diese Schieri-Körperverletzung mit Todesfolge" ja nur ganz weit weg, in fremden Ländern passiert,, also kann man so tun, als hätte dies nichts mit uns zu tun, nur ein paar bös kritische Miesmacher stellen es so dar? Die Zukunft wird zeigen, wohin sich unser Fußball entwickelt, was von morgen aus als Normalität o. Ausnahme zu bewerten wäre. Es ist klar, dass immer diemit der Macht das Sagen haben, und das sind die, die im Fußball für Ruhm und Ehre stehen und den Rest aus dem Blickfeld verbannen. Ich fühle mich da total müde, weiter dafür zu kämpfen, dass das mehr wahrgenommen werde, was uns alle irgendwann ins Chaos stürzen dürfte, es scheint zu sinnlos, will ja praktisch eh keiner hören....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • kicker,


    da ist ein Mord passiert. Warum die Jugendlichen so hemmungslos waren, können wir sicherlich alle nicht nachvollziehen, dazu fehlt uns der Erfahrungshintergrund. Ich bin nicht als marrokanischer Migrant aufgewachsen und kann mich nicht in deren Lebenswelt hineinversetzen.


    Aber die These aufzustellen, dies ist passiert, weil im Fußball die falschen Leute in den Vereinen am Ruder sitzen und die falschen Ziele vorgeben, ist ja wohl völlig daneben. Die Ursache für diese Gewaltbereitschaft liegt nicht im Fußball, auch wenn die Gewalt am Rand eines Spiels eskaliert ist. Die Jugendlichen -die nach den Berichten schon öfter aufgefallen sind- sind nicht durch den Fußball zu Gewalttätern ausgebildet worden. Die Ursache für diese Gewaltbereitschaft sitzt sehr viel tiefer, sonst würden wir am Wochenende ja alle ständig übereinander herfallen.


    Egal, ob es sich um Migranten oder Deutsche mit Stammbaum bis ins Mittelalter handelt (bei den Hools sollen ja viele dabeisein, die eine gutbürgerliche Erziehung mit Abi, Berufsabschluss und sicherem Job etc.pp. haben). Wer zur Gewalt fähig ist, diese sogar gezielt sucht, hier eine geringe Hemmschwelle aufweist, den hat nicht der Fußball dazu gemacht. Er hat nur im Fußball ein Ventil gefunden.


    Automatisch eine direkte Schuldzuweisung für 'austickende' Spieler an deren Trainer zu geben, ist unverschämt. Wer sagt Dir, dass nicht gerade der Trainer versucht hat, die Jungs durch den Sport in eine vernünftige Richtung zu lenken, ihnen Halt zu geben in einer Umgebung, die vermutlich nicht so lustig ist ?


    Dieser Mord ist nicht der richtige Anlass, um über falsche Spielphilosophien und -ideen im Jugendfußball zu lamentieren. Die Täter sind nicht Täter geworden, weil sie zu früh in falsche Positionen gedrückt worden sind oder zu wenig Spielzeit hatten oder zu gewinnorientierte Trainer oder sonst irgendwas, was mit dem Fußball zu tun hat. Dann hätten wir damals ja alle rohe Schlächter werden müssen, wer hat denn zu unserer Zeit von Zielen des KiFu geredet (ich bin 46). Diese Dinge in einem direkten Zusammenhang zu stellen, ist absurd.


    Den Trainern eine derartige Verantwortung zu attestieren, kann im Umkehrschluss nur eines bedeuten : Die sofortig Einstellung des Spielbetriebes. Denn wer soll eine solche Verantwortung tragen ? Wer kann von sich behaupten, 'seine Jungs' - z.B. 15 Jugendliche im Alter von 16, 17 Jahren - durch sein tolles Training und seine vorgelebte Fairness so positiv zu beeinflussen, dass niemals auch nur einer davon eine Gewalttat begeht ? So etwas zu behaupten ist vermessen.

  • Ich unterstreiche das was thomasg geschrieben hat. So sehe ich das auch.


    @Kicker
    ich kann mich als Trainer nicht verantwortlich fühlen, wenn ein Spieler sich benimmt wie ein depp!
    Wenn man solche Spieler aus dem Fussbal raus schmeisst, ist das Problem nicht gelöst (resp. für den Fussball schon) sondern versetzt, da so ein Jugendlicher halt irgendwo anders sich benehmen wird wie ein depp.


    @Kicker
    Man könnte im Fall, anhand deines Schreibens bald meinen, dass Ihr in Deutschland jedes Weekend einen riesen Puff habt. Mir kommts vor wie im Far West.
    Tja, bei uns in der Schweiz sind solche Gewaltexesse eher eine Ausnahme. Aber vermutlich übertreibst Du sowieso, auch was Deutschland angeht...


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • thomasg: Vielen Dank für deinen Text. Ich hatte mir vorgenommen genau sowas auch zu schreiben, mich verliess dann aber die Lust, weil, naja, kannst du dir ja denken.
    Ich überlege nun, ob ich mir deinen Text, weil er mir sogut gefällt, auf den Arm tätowieren lasse:)

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage, ob ein Trainer schuld ist stellt sich nur dann wenn er bemerkt, dass seine Bemühungen gewaltbereite Spieler zu zähmen nicht funktioniert. Es ist seine Pflicht, diese Speiler dann irgendwann aus dem Spielbetrieb zu entfernen. Ich halte das für völlig normal und jeder hier würde so handeln.


    Zum Thema Gewalt im Fußball: Die Welt 09.12.12


    Auszug:
    Thaya Vester vom Institut für Kriminologie der Universität Tübingen hat in ihrer Dissertation Gewaltphänomene im Amateurfußball erforscht und dabei auch Übergriffe auf Referees untersucht. "Ich habe 2600 Schiedsrichter befragt, ob sie sich sicher fühlen. Es ist richtig, dass Schiedsrichter fast schon als Freiwild gesehen werden, was Beleidigungen angeht", sagt sie. "Bedroht wurden 40 Prozent der Befragten, 17 Prozent wurden tätlich angegriffen." In zwei Jahren macht das 442 Angriffe auf Schiedsrichter allein in der Untersuchungsregion Baden-Württemberg.


    und hier: Die Welt (06.12.12)


    Auszug:
    Als besonders aggressiv würden von den Schiedsrichtern Trainer und Eltern wahrgenommen, betont Vester: "Das sind ausgerechnet die Leute, die Vorbild sein sollten." Deren Benehmen übertrage sich auch auf die Spieler. Deshalb haben einige Landesverbände in den Jugendklassen einen Mindestabstand zum Spielfeld eingeführt. Die direkte Ansprache an die Kinder von außen soll dadurch unterbunden werden.


    und hier: WAZ 07.12.12


    Auszug:
    In der Saison 2011/12 wurden dem DFB 64 Gewalttätigkeiten im Düsseldorfer Amateurfußball gemeldet. Nach einem B-Jugendspiel beim VfL Benrath boxte nun ein Unbekannter einen minderjährigen Schiedsrichter in den Magen. Obwohl 50 Menschen Zeugen wurden, entkam der Täter. ............ Ein „älterer Herr“ soll es gewesen sein


    und hier: Spox 07.12.12


    Auszug:
    Cruyff macht Eltern für Gewalt verantwortlich ..... Nach der tödlichen Prügelattacke auf einen Linienrichter hat sich nun auch Fußballlegende Johan Cruyff zu Wort gemeldet. Der ehemalige Oranje-Star machte am Freitag vor allem die Eltern für Aggression und Gewalt im Fußball verantwortlich. "Wenn man sieht, wie Eltern sich bei einem Spiel von Kindern zwischen sechs und elf verhalten, dann ist das skandalös", sagte Cruyff in Amsterdam. Die Vereine müssten die Eltern viel stärker anpacken. "Es ist Erziehung. Die Kinder kopieren nur, was sie bei ihren Eltern sehen."


    ... und, ja es ist ein gesellschaftliches Problem aber ich folge da eher einem Kommentar aus der FR: Aber Cruyff sucht immerhin nach Antworten, während der Fifa-Präsident Sepp Blatter einfach die alte Platte vom Fußball als Spiegelbild der Gesellschaft auflegt. Damit ist es längst nicht mehr getan.

  • auch ich sehe das anders:


    selbstverständlich kann ich über einen längeren zeitraum als trainer ein klima schaffen,
    in dem "ausraster" oder "starke emotionen" geduldet ja sogar gefördert werden.
    das thema ist hier tausendmal entsprechend behandelt worden, von wg. druck von aussen,
    reinbrüllen, schieri beeinflussen, gegenspieler verhöhnen usw.
    wir alle haben da hundertfach drüber diskutiert und uns in die hand geschworen, wir sind anders
    (haha, wers glaubt, denn gleichzeitig finden wir kloppo toll, seine emotionen sind soooo ehrlich...)


    und so erleben wir, ich, die wirklichkeit jedes wochenende anders, durch trainer, eltern oder spieler.
    hier wird gepusht, beschimpft und verhöhnt, von den kleinsten bis oben hoch.
    spieler werden absichtlich beine gebrochen, taktische fouls werden gefordert, mit beleidigungen karten proviziert,
    trainern mit eine anderen meinung platzsperren angedroht, schiris bedroht, bearbeitet und schließlich gemeldet.


    und ihr wollt mir sagen, dieses verhalten der erwachsenen entlädt sich nicht irgendwann bei den spielern?
    sie sind doch am nächsten dran! sie sind es doch, die aktiv sind und dann erst die außenstehenden.
    das kann ich unterdrücken oder fördern, ganz nach belieben, ganz manipulativ, so wie ich es will,
    oder etwa nicht?