Kunstrasenendlosdebatten/Kunstrasenfinanzierung

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Durch ein anderes Thema in Verbindung mit ständigen Pressemeldungen hier, wonach immer wieder Streit um die Forderung eines Kunstrasens entsteht, weil man Gelder von der Stadt erhalten will oder meint das das anders nicht geht möchte ich ich mal von Euch Usern hören, ob ihr einen Kunstrasenplatz habt und wenn ja, wie der sich finanzierte und wenn nein, warum nicht...woran hapert es?


    Ich kenne den genauen Preis eines Kunstrasens nicht und ich gehe mal von 400000 Euro aus. Die zu 4 Prozent incl. Tilgung vom Verein finanziert, wären bei Vereinen mit bis zu 500 Mitgliedern ein monatlicher Betrag von um 2 Euro Beitragserhöhung und bei Vereinen mit bis zu 1000 Mitglieder von um 1 Euro, also ein wahnsinniger Mehrbetrag den kaum einer finanzieren kann? Da fährt man dann schon mal 10 oder 15 km um sein Kind sonst wo zum Training oder Spiel zu fahren, was ja wesentlich billiger ist (Achtung grenzenlose Ironie).


    Ich finde, dass ein -wie hier- jahrelanges Tauziehen um Gelder (Verein/Vereine/Stadt) so gesehen ein riesen Witz und eine absolute Frechheit ist, soweit meine groben Zahlen so stimmen.


    WARUM gehen die Verantwortlichen nicht in der Mitgliedsverammlung an die Mitglieder heran und lassen das abstimmen. Das könnten doch die Eltern mitabstimmen als Vertreter der nicht wahlbereichtigten Kinder. Genau mit dieser Frage werde ich bei nächster Gelegenheit auftrumpfen, ...das möchte ich wissen, warum man in meinem alten Verein -wo mein Kind spielt- hier so nicht aggiert, ..wo sind die Gründe dafür, die Antwort wäre interessant...oder kennt die jemand, weil man vergleichsweise ähnliche Dinge so reguliert oder nicht reguliert hat???

  • Andre


    ein vernünftiger Kunstrasenplatz kostet heute zwischen 600-700.000,-- €
    die Pflege rund 3.000,--€ im Jahr (reine Platzpflege)
    Lebendauer 10-15 Jahre, je nach Inanspruchnahme


    bei uns gibt, wenn im Fördeprogramm, Zuschüsse vom Kreis und Landessportbund.


    die neueren Zahlen kenne ich nicht, aber so um die 40 % liegt der Eigenanteil der Gemeinde.


    dein Fianzierungsvorschlag hat in vielen Fällen einen Haken.


    wem gehört der Platz? dem Verein, der Gemeinde, dem Kreis.?


    gg

  • wir haben seid ca. 4 jahren einen kunstrasenplatz, den ersten in unserer stadt seinerzeit.
    er wurde komplett über die stadt finaziert, der verein übernimmt lediglich die pflege.
    der platz gehört der stadt.


    inzwischen gibt es drei weitere plätze und vier sollen noch folgen.
    damit hätten wir alle vereine mit kunstrasenplätze ausgestattet.
    kosten: von 450.000 über 7.000.000 bis zu 30.000.000.
    kein verein bei uns spielt höher als sechste liga, manche vereine haben nur eine jugendmannschaft.
    wir haben aber ein fettes stadion und anlagen vom feinsten.
    warum? alles wahlgeschenke... :D


    zwischenzeitlich haben sich die vereine mit ascheplätzen dermassen benachteiligt gefühlt,
    dass sie sogar stadtmeisterschaften boykottierten. dann hat die fußballmafia gesiegt und alle sind froh.


    wir sind übrigens als komune dermassen verschuldet, dass wir weder unsere schulen renovieren können,
    noch freibäder oder hallenbäder haben. auch kitas für unter dreijährige können wir nicht ausreichend anbieten.
    warum? fußball ist halt am allerwichtigsten und lässt wahlen gewinnen, jedenfalls früher... :thumbup:

  • In unserer sehr sehr kleinen Stadt gibt es 2 Vereine. Keinen Kustrasen, jeweils einen Rasenplatz, dazu bei uns einen besseren Parkplatz und bei den anderen einen "richtigen" Hartplatz. Alle 4 Plätze in katastrophalem Zustand, kaum bis garnicht gepflegt, Löcher, Unebenheiten, herausstehende Bewässerungsanlagen inclusive.


    Den Wunsch nach einem Kunstrasen hat jeder der zwei Vereine, beide aus verständlichem Grund. Im Winter ist einfach, zumindest bei uns, kein vernünftiges (wenn überhaupt) Training möglich. Unser "Parkplatz" wird, wenn es geregnet hat, schlammig ohne ende. Meistens friert es dann auch noch, und dann steht man auf einem betonharten Platz der sowas von unbespielbar ist. Auf den Rasenplätzen gibt es keine Flutlichtanlagen, ausserdem ist der Zustand eh schon schlecht.. wie der nach nem Winter training wohl aussehen würde.
    Hallenzeiten für die Jugenden kann man vergessen. Da kann man dann mit Bambinis ab 20 Uhr in die Halle.


    Ergo: Vernünftige Jugendarbeit garnicht erst möglich. Und auch wenn ich dafür gleich wieder gescholten werde, auch die Erwachsenen leiden darunter.



    Es gab, wie in nem anderen Thread schon erwähnt, die Idee beide Vereine zusammenzulegen und EINEN Kunstrasenplatz zu bauen. Ziel war es, durch den Verkauf der bzw. des gut gelegenen Platzes unseres Konkurrenten Geld in die Kassen zu spülen (also keineswegs Wohltätigkeit). Das scheitert momentan aus recht vielfältigen Gründen.


    Übrigens hatte unsere Stadt dafür schon 200.000 Euro veranschlagt und fest in das Jahresbudget eingeplant (vor 3-4 Jahren). Nachdem sich dann herausgestellt hatte, dass es wohl doch nicht soo schnell gehen wird, wurde mit diesem Geld die örtliche Kita renoviert (die relativ kurz davor schonmal grunderneuert wurde). Also da hätte man durchaus 200.000 Euro in der Stadtkasse sparen können, aber der Grund, warum es ausgegeben wurde, ist ja auch irgendwie verständlich. Je weniger Geld eine Stadt ausgibt, desto weniger bekommt sie vom Land, also muss man die Kassen schön leer halten. (ich bin kein Politiker und verstehe das ganze system auch nicht wirklich..)

  • Ich habe ja schon fast darauf gewartet, das du einen Extrathread dazu aufmachst, Andre :thumbup:


    Wir haben einen Kunstrasenplatz und ein neues Vereinsheim, den alten Rasenplatz durften wir behalten.
    Auf dem Gelände des ehemaligen Ascheplatzes und Vereinsheimes stehen schöne neue Einfamilienhäuser, weitere werden gebaut. Die Stadt hat das alte Gelände als Baugrund für Eigenheime versilbert.


    Dafür gab es dann den Kunstrasenplatz. Dieser, und das Vereinsheim wurden vom Verein mitfinanziert. Man hat nicht das gesamte Geld der Stadt für den Platz ausgegeben, sondern einen Teil auch für das neue Vereinsheim investiert. Bei beidem war nicht wenig Eigenleistung nötig, in Form von Geld und körperlicher Hilfe. Zudem gab es einige Initiativen wie z.B. eine Ehrentafel, auf der man sich für einen Spendenbetrag verewigen konnte. Ein Teil kam auch von Sponsoren.
    Der Platz hat eine ingetrierte Bewässerungsanlage, für die der Verein extra Regenwassersammelbecken anlegte, um in Zukunft auch Kosten für Wasser zu sparen.


    Bei deinem Finanzierungsbeispiel sehe ich ein kleines Problem, Andre...


    Die Baukosten für einen modernen Kunstrasen liegen um 700.000 Euro. Erstmal stellt sich überhaupt die Frage: Darf man ihn bauen? Ebnest du den alten Platz dafür ein, ist die Besitzfrage wichtig. Gehört er der Stadt? Dann würden die Mitglieder etwas finanzieren, was nichtmal dem Verein gehört. Dann brauchst du den Baugrund. Ebnest du den alten Platz ein, fällt dieser als Trainingsmöglichkeit für die Dauer des Baus weg. Ergo muss eine Ausweichmöglichkeit her. Muss der Baugrund dafür angeschafft werden, gemietet oder gekauft?


    Ist das Ding dann im Besitz des Vereins, kommen die jährlichen Pflegekosten hinzu, die Stadt wird dafür nicht mehr aufkommen.


    Bei 500 Mitgliedern zahlst du (bei 700.000 € Baukosten allein für den Platz) knapp 1.400 € pro Mitglied, bei 1.000 Mitgliedern immerhin noch 700 Euro, wobei du bei 1.000 Mitgliedern (auch bei 500 nicht) alle Mannschaften darauf unterbekommst, auf dem einen Kunstrasen. Da brauchst du nebendran noch min. 1 Rasenplatz, wenn nicht gar 2 (allein wegen der Ausweichmöglichkeit während des Baus).


    Bei einer Lebensdauer von 10 Jahren würde jedes Mitglied (bei 500) immer noch 70 Euro pro Jahr zahlen (auf 10 Jahre), um allein die Baukosten zu decken, das sind immer noch fast 6 Euro pro Monat.


    Zusätzlich müsstest du aber noch die Pflegekosten mitbezahlen. Und bei den 700.000 Euro ist meiner Info nach noch kein Flutlicht mitgebaut.
    Es gibt wohl auch günstigere Varianten, aber deren Lebensdauer dürfte dann wohl auch beschränkter sein, von der Qualität ganz zu schweigen. Gesandete Plätze verursachen Aua bei den Kindern, also müsste es schon einer mit Granulat sein, und die sind teurer.


    Mit 1-2 Euro im Monat pro Mitglied würde es also längst nicht getan sein.
    Möglich wäre es unter Umständen, wenn man wirklich einige Sponsoren dafür mobilisieren könnte.


    Anmerkung: Google gibt keine wirklich verbindlichen Preise für Kunstrasenplätze her, aber zwischen 400.000 und 900.000 dürfte scheinbar nahezu alles möglich sein. Wobei die "billigen" Plätze auch eine enstprechend mindere Qualität haben. Und das Verletzungsrisiko auf gesandeten Plätzen liegt wohl wesentlich höher (Schürfwunden etc.), und das möchte man den Kids dann ja auch nicht antun.

  • Wir haben auch einen Kunstrasen, einen mit Granulat für 460.000. € . Der Verein hat einzelne Parzellen versteigert, um ihn zu finanazieren. Die beiden Elfmeterpunkte wurden versteigert. Rund 42.000 € hat mein Verein auf diese Weise für sein Kunstrasenprojekt eingenommen. . An Zuschüssen haben das Land Hessen 100.000 €, die Stadt 39.000 € und der Kreis 17.500 € beigesteuert. Zudem hat der Verein ein Bankdarlehen von 250.000 € aufgenommen.
    Der-Neue

  • Zitat

    Lebendauer 10-15 Jahre, je nach Inanspruchnahme

    Es muss aber nach 10 - 15 Jahren nur die obere Schicht erneuert werden, nicht der ganze Platz.


    Außerdem ist kein Rasenmähen, Düngern, Bewässern und Rasenpflege mehr nötig ist...

  • Wir haben unseren Kunstrasen seit 2007 - jedoch wird unser auf grund eines Produktionsfehlers im neuen Jahr erneuert. Wir haben ihn durch zwei "Kölsch Feste mit prominenter Verstärkung", Versteigerung der einzelnen 'Kunstrasenteile' und vielen weiteren Aktionen finanziert. Auch gab es natürlich zuschüsse von der Stadt. Dieses Jahr haben wir ihn auch schon abbezahlt!



    Basti


    " Bei 500 Mitgliedern zahlst du (bei 700.000 € Baukosten allein für den Platz) knapp 1.400 € pro Mitglied, bei 1.000 Mitgliedern immerhin noch 700 Euro, wobei du bei 1.000 Mitgliedern (auch bei 500 nicht) alle Mannschaften darauf unterbekommst, auf dem einen Kunstrasen. Da brauchst du nebendran noch min. 1 Rasenplatz, wenn nicht gar 2 (allein wegen der Ausweichmöglichkeit während des Baus)."


    Wir besitzen auch nur einen Kunstrasen mit ca. 1100 Mitgliedern und haben 15 Juniorenteams und 3. Seniorenteams - alles machbar mit einer guten Planung. Wobei wir ein "kleinspielfeld" haben, wo dann auch die Bambinis etc. ihre Spiele austragen und trainieren.

  • Wenn ich hier mal so überschlägig rechne, dann komme ich bei Kosten von 500T€, 5% Tilgung& Zinsaufwand, 10 Jahre Nutzungsdauer und 500 Mitgliedern auf gute 150€ pro Mitglied/ Jahr.
    Nur für den Kunstrasen.
    Dann noch der "normale" Beitrag von - mal einfach angesetzt 90€ - dann komm ich auf 240€/ Jahr.


    Ist Geld, richtig und auch nicht wenig. Auf den Monat macht das dann 20€ je Mitglied.


    Jetzt soll zum einen der Verein ja jedem - insbesondere Kindern - offen stehen, bei zwei Kindern macht das dann 40€ im Monat, auf der anderen Seite aber wollen alle auch super tolle Plätze und Umkleiden, etc.


    Bei einer Beitragserhöhung kommt der Aufschrei. Meist doch von den Eltern, die aber ohne groß zu zögern pro Monat 40€ und mehr für Musikschulen und Einzelunterricht ausgeben. :wacko:
    Diejenigen, die es sich nicht leisten können, die sind entweder ruhig aus Scham, oder treten dann eben aus.


    Also muss der Verein wieder den Beitrag erhöhen, dann .........


    Dann doch lieber zwei, drei Veranstaltungen durchführen und zusehen, dadurch Gelder zu bekommen. Dass das auch zu teilweisem Unmut führt, steht außer Frage, ist dann doch das geringere Übel.


    Warum bekommt es ein Verband wie der DFB nicht hin, dass jeder Landesverband pro Jahr für 10 Plätze 100.000€ erhält? Macht lockere 16.000.000€, jau ist viel Geld.
    Gegenfrage: Was kostet ein BuLi Stadion?? Was eine Aufrüstung zur Regionalligazulassung??


    Mal hier auf Seite 19 schauen:
    http://www.bundesliga.de/media…n_2012_01-12_dt_72dpi.pdf


    Umsatzsteuer 355.632.998€
    Körperschaftsteuer 12.587.213€


    Und Lohnsteuer: 374.771.006€ :!:



    Denke, da könnte schon mehr auf die Vereine "regnen".

  • Zunächst mal danke für die bisherigen Antworten.


    Wenn ich hier mal so überschlägig rechne, dann komme ich bei Kosten von 500T?, 5% Tilgung& Zinsaufwand, 10 Jahre Nutzungsdauer und 500 Mitgliedern auf gute 150? pro Mitglied/ Jahr.
    Nur für den Kunstrasen.
    Dann noch der "normale" Beitrag von - mal einfach angesetzt 90? - dann komm ich auf 240?/ Jahr.


    Ist Geld, richtig und auch nicht wenig. Auf den Monat macht das dann 20? je Mitglied.


    Diese Einschätzung mag für bestimmte Vereine so zutreffen, ich denke jedoch, dass das eher am obersten Limit angesetzt ist, weil:


    1. Womit rechne ich...wie hoch ist die Investitionssumme, wie hoch sind die Kosten.


    Wir lesen hier von Angaben für einen Kunstrasen von cirka 450000 bis cirka 800000. (Patzgröße/Qualität/Angebote vergleichen/Eigenleistung?) Der ein oder andere schreibt von laufenden Kosten...dann erinnert einer daran, dass diese Kosten relativ sind, weil ein echter Rasen auch Pflegekosten erzeugt.


    2. Bei 5 Prozent gehe ich derzeit davon aus, dass du mit 2 Prozent Tilgung gerechnet hast.


    3. Je mehr Mitglieder, desto günstiger würde es. Ist also für jeden Verein sehr unterschiedlich. Bei uns könnte der Verein der den KR am dringensten benötigt mit einer 1000 rechnen.


    5. Sind Mitgliedsbeiträge hier von 3,80 bis zu 9 Euro zu finden. Ein Beitrag von um die 5 Euro darf doch wohl ruhig auf 8 Euro angehoben werden.


    OK, anderes Thema, ....aber mich persönlich kotzt die vermeidliche Armut derer die wegen 2/3/4 Euro aufschreien an. Hierbei sehe ich entsprechend meiner Erfahrung einige Ehefrauen dessen Männer mit einem Anzug und einem Schlips und einem dicken Wagen (nebst Neubau) + Flugreise im Sommer..... vorfahren, sorry. Das kommt bei mir echt als restlos lächerlich bis peinlich an. Kind abstellen....nörgeln....beim aktiven Helfen nicht zu sehen...und dann wegen 2 Euro kneifen.


    6. Die wichtigste Frage wäre für mich....welche Zuschüsse kann man in welcher Höhe von wem -im hiesigen Fall in Nrw- erhalten.


    Die Zuschüsse, sei es als feste Summe oder als Unterstützung bei den Raten....+ Sponsoring....+ ggf. EK....+ Eigenleistung....lassen die Kosten doch wohl sinken.


    Auf welche Beitragserhöhung kommt ihr so hypothetisch...wenn ihr das mal realistisch nach Abgleich aller Umstänge berechnet. Welchen Gesamtbeitrag hättet Ihr pro Mitglied...wo gings hin?


    Gr. Andre

  • Unser Kunstrasenplatz gehört der Gemeinde und kann neben den Vereinen auch von jedem Bürger genutzt werden.
    Gepflegt wird er von der Gemeinde, die dafür auch ein spezielles Fahrzeug angeschaft hat, was der Lebensdauer sehr zugute kommen soll.


    Vorteilhaft war bei der Finanzierung die nahegelegene Grundschule, die den Platz ebenfalls nutzen kann. Deshalb wurden auch eine 100m Tartanbahn und zwei moderne Sprunggruben neu angelegt.


    Dazu noch ein Beachvolleyballfeld, ein Cage-Soccer (leider Asche), Skatebahnen und anderes. Ok - die Gemeinde ist relativ reich...


    Soweit ich es mitbekommen habe, war trotzdem die Schule für die Finanzierung ausschlaggebend. Die Schule muss dazu aber in einem vertretbaren Abstand zur Anlage sein.

  • Auch ne gute Idee, hier eine Finanzierungsgemeinschaft abzuklopfen. Das wäre noch ein "Sponsor" mehr im Boot...an den ich persönlich noch nicht gedacht habe.


    Im Zeitalter von verlängerten Schulzeiten in Verbindung mit der Konkurenz die daraus zwischen Schulen und Vereinen entsteht, wäre das ein Schlagen von mehreren Fliegen mit einer Klatsche. Eine Kooperation wäre hier ein riesen Vorteil...soweit rechtlich machbar. Danke für diesen Punkt. Gr. Andre

  • Das ist bei uns zu , glaube ich, 80 % der Fall, dass der neue Kunstrasenplatz von xy auch von der Schule nebenan
    mitgenutzt werden kann.


    Es ist richtig, dass auch dadurch Geld vom Land geflossen ist, anstatt nur von der Stadt/Gemeinde....


    Zahlen kenne ich leider nicht.


    Bei meinem aktuellem Verein ist das in jedem Fall so gewesen.

  • ich weiss ja nicht wie deine umgebung dort finanziell bestellt ist, aber bei uns im pott, ich spreche da für mein team und kenne auch entsprechende andere fälle aus den nachbarvereinen, wird der beitrag vielfach über sozialgutscheine finanziert. da ist keine luft für weitere kosten und aufwendungen.


    dein konzept ist also regional zu sehen und lässt sich nicht übertragen. wir sind froh, diesen platz zu haben, er gehört uns nicht und das ist auch gut so, aber ich sehe auch die verschwendung seitens der fachstellen für weitere, aus meiner sicht unnötige anlagen. warum? weil die demografische entwicklung ganz woanders hinzeigt. weil früher oder später die schulen den sport übernehmen (müssen) und hier am bedarf vorbei geplant wird.

  • von was traumt ihr eigendlich?
    2% Tilgung


    bei einer Finanzierung geht die Bank von der Lebensdauer und Sicherheiten aus.


    Lebensdauer 10 bis maximal 15 Jahren


    das bedeutet Zins +Tilgung 10% gleich 50.000,--€ jährliche Zahlung an die Bank
    die laufenden Nebenkosten bei einme Kunstrasen sind natürlich auch zu beachten, und die liegen garantiert bei richtiger Pflege nicht unter 3.000,-- € jährlich


    Sicherheiten? keine Bank finanziert einen Verein, wenn ihm das Grundstück (Sportplatz) nicht im Eigentum ist.



    es gibt natürlich andere Möglichkeiten:


    hab einen Vorsitzenden kennengelernt, der mit seinem Privateigentum gehaftet hat.


    einige Vorschläge, wie man durch zusätzliche Aktionen an Geld kommt, wurden hier ja gemacht.
    die meisten Vereine, die ich kenne, machen das aber eh schon um überhaupt so über die Runden zu kommen.


    Mag ja sein, dass einige in Regionen leben, wo das Geld locker ist.


    In Gelsenkirchen aber z.B. leben nach neuester Statistik 41 % (!) der Kinder unterhalb der Armutsgrenze.


    Stadt gibt Zuschuss zum Kunstrasenbau, Verein hat dadurch evtl. Zuwachs und erhöht zwecks Restfinanzierung die Beiträge, die dann wiederum von der Stadt zu
    40% über Sozialschein bezahlt werden.


    Ich war und bin immer schon für Kunstrasen, gerade dort, wo der Winter von Dezember bis März die Trainingsbedingungen erheblich beeinflusst, teilweise
    unmöglich macht.


    Aber etwas sensibler muss man an das Thema schon herangehen, bei allem sozialen Engagement der Vereine.
    aber Kindergartenausbau zurückstellen zu Lasten eines Kunstrasenplatzes? (jetzt nur mal als extremes, verdeutlichen Beispieles)


    gg

  • guenter


    träumen....nö.....einfach mal mitreden können und verstehen können, warum ein Verein wie hier über beinahe 10 Jahre trotz höhster Mitgliedszahlen in der Aussendarstellung auch nicht einen Zentimeter vorwärts kommt, was ich unerträglich und unverstanden finde und deshalb dieses Thema hier.


    Deshalb danke für den Hinweis, dass es dann wohl mit 1 oder 2 Prozent Tilgung nicht zu machen ist. Gr. Andre


    P.S. Mit anderen Worten könnte es unter dem Strich wegen weniger Tilgungsleistung auf die monatliche Belastung günstiger sein, den teueren Platz zu erstellen, dessen Lebensleistung vermutlich deutlich länger angesetzt ist (???). 8)

  • verstehen können, warum ein Verein wie hier über beinahe 10 Jahre trotz höhster Mitgliedszahlen in der Aussendarstellung auch nicht einen Zentimeter vorwärts kommt,



    mal in eine andere Richtung denken.


    mal ein Beispiel, garantiert nicht repräsentativ, ab es zeigt wie es auch gehen kann.


    kleiner Stadtteilverein in einem Neubaugebiet, dümpelt auf allen Ebenen im untersten Bereich.


    vo ca 15 Jahren fing es an.


    ständig war in der Regionalen Zeitung irgendetwas positives über den Verein zu lesen.


    der Verein wuchs, dank auch ständiger Neugründungen von anderen Sportabteilungen.


    die positiven Meldungen in der Zeitung rissen nicht ab.


    die einzelnen Fussballmannschaften waren im ständigen Aufwind.


    seit Jahren einen hauptamtlichen Geschäftsführer, der auch als Jugendtrainer tätig ist.


    heute ist der Verein der zweitgrösste mit über 2000 Mitglieder in der Stadt.


    und das mit bis vor 4 Jahren katastophaler Platzverhältnisse.


    Mit Sicherheit nicht nur auf die positiven Zeitungsberichte zurückzuführen, garantiert aber förderlich.


    tu Gutes und sprich darüber, nur dann wird das Gute auch registriert.


    gg

  • Mag ja sein, dass einige in Regionen leben, wo das Geld locker ist.

    guenter:
    Komme aus Hessen, ist Geberland :D


    Und Du bestätigtst ja nur meine Berechnung, egal ob jetzt 1% oder 2% Tilgung, kommst Du auch auf locker 100€ pro Mitglied nur für den Kunstrasen.



    Ich sehe das so wie Andre geschrieben hat:

    OK, anderes Thema, ....aber mich persönlich kotzt die vermeidliche Armut derer die wegen 2/3/4 Euro aufschreien an. Hierbei sehe ich entsprechend meiner Erfahrung einige Ehefrauen dessen Männer mit einem Anzug und einem Schlips und einem dicken Wagen (nebst Neubau) + Flugreise im Sommer..... vorfahren, sorry. Das kommt bei mir echt als restlos lächerlich bis peinlich an. Kind abstellen....nörgeln....beim aktiven Helfen nicht zu sehen...und dann wegen 2 Euro kneifen.

    Das stellt für mich das eigentliche Problem dar. Schau ich mir Tennis an, da werden locker 200€/ Jahr an Mitgliedsbeitrag bezahlt. Hockey auch teurer. Schulgeld sowieso egal wie hoch.
    Leider gibt es immer mehr die so wie von Andre beschrieben denken und handeln.


    Darum ja mein Gedanke, dass eben aus diesen Millionenbeträgen der BuLi mal etwas auf die Vereine verteilt wird.
    Denn selbst auf 10 Jahre kann ich doch nicht planen. Ein Kind - heute 7 Jahre - muss also 10 Jahre Mitglied sein, egal wo es in die Schule geht, wie die zeitliche Belastung sich entwickelt, die Interessen etc.. Selbst wenn das klappt, wie stehts mit den heute 15 Jährigen? Ausbildung, Beruf, Familie? Und sind genug Möglichkeiten ( Wohnraum) vorhanden, dass immer der Abgang in mindestens gleicher Größe ausgeglichen wird?

  • Andre,


    mein Einwand wegen der aufkommenden Finanzbelastung durch Pflegekosten für den Kunstrasen rührte aus folgender Überlegung:


    Die meisten Rasenplätze gehören der Stadt, diese pflegt die Plätze dann in der Regel auch, der Verein hat diese Kosten dann nicht. Wenn du nun aber zur Stadt gehst und sagst "Wir kaufen uns einen Kunstrasen, Geld treiben wir selber auf" - dann würde ich es in dem Zuge für logisch halten, das die Stadt dann sagt "Dann müsst ihr den aber auch pflegen, ist ja euer Eigentum, nicht unseres!"


    Insofern hättest du dann zusätzlich eben Pflegekosten, die du vorher nicht hattest. Wenn du aber vorher eh schon die Kosten für den Rasenplatz selbst tragen musstest, wäre ein Kunstrasen in der Pflege natürlich eine enorme finanzielle Entlastung, die dann eben auch in die Tilgung fließen könnte.


    Generell würde ich es jetzt nicht für ganz unmöglich halten, das Vereine - entsprechende Mitgliederzahlen vorausgesetzt - Kunstrasenplätze selbst finanzieren könnten. Mit diversen Veranstaltungen, deren Gewinne nur dafür angespart werden, durch "Patenschaften" wie Parzellenverkauf, oder durch irgendeinen "Club", wo man für einen gewissen, einmaligen Betrag beitreten kann, und als Gegenleistung prangt der Name dann auf einer Ehrentafel für den neuen Kunstrasen.


    Das ganze allerdings nur über Mitgliedsbeiträge zu finanzieren, halte ich für nahezu unmöglich. Bei 500 Mitgliedern müssten es schon alle Fußballer sein. Wenn mein Kind im Verein Handball spielen würde, würde ich eine Erhöhung nicht einsehen, da mein Kind ja nichts davon hätte.


    Zweckgebundene Veranstaltungen / Tombolas etc., Patenschaften, evtl. Sponsoren und Eigenleistung, das wäre dann wohl die Lösung.

  • Wir haben einen seit 2010. Keine Ahnung, wie teuer der genau war, aber auch NLZ Trainer sagen, dass der besser ist, als vieles in deren Ligen. Von daher gute Qualität.
    Wir haben viel mit Eigenleistung gemacht, Arbeitseinsätze wo eben möglich. Dazu war dort vorher ein Ascheplatz, das erspart auch vieles.
    Dann ein Patensystem auf der Homepage für private Spender und Firmensponsoren. (virtuelle Quadratmeter). Alleine dadurch kamen rund 100.000 rein.
    Großer Pluspunkt: die Kosten für einen Ingenieur wurden komplett gespart. Das hat ein einheimischer ehrenamtlich gemacht.


    Die Hälfte zahlt die Stadt.