Aufstellung in der E-Jugend

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  • Wird man aufgestellt (passiv/positionsgefangen) o. bewegt man sich (aktiv/frei im Kopf) - das macht den Unterschied! Du bist noch jung, im Denken nicht so fixiert, also frage dich mal selbst, wie du dich als "Aufgestellter" - in deinem Bewegungsdrang behindert? - fühlst u. du erahnst, wie es Kinder geht, die noch viel eigendynamischer agieren möchten u. ausgebremst werden...

    Du hast vollkommen Recht, habe das letztens bei mir selber gemerkt. Bin seit jeher immer in der Defensive zu finden und meine Aufgaben waren früher auch klar dorthin verteilt. Habe die letzten 5 jahre immer mindestens Landesliga oder Westfalenliga gespielt, möchte hier nicht angeben sondern nur bestätigen: Ich merke oft, dass ich zwar wenn ich mal so auf den Sportplatz gehe und ein bisschen kicke meine Schusstechnik garnicht so schlecht ist, habe ich aber mal im Spiel die Situation in Tornähe sein zu können sind das oft erbärmliche Abschlüsse oder verhaltene Querpässe, bis zum 16er (spiele auch teilweise 6er) bin ich aber ziemlich ballsicher. Dann sehe ich Stürmer, die bei ruhendem Ball sicherlich keine viel bessere Schusstechnik haben als ich, aber einfach Erfahrungen haben, aus der Drehung ist jeder Ball drin, gucken den Torwart aus etc. Ich habe seit ich Fußball spiele einfach viel weniger solche SItuationen gehabt, da ich oft teilweise vielleicht sogar in meine Position gedrängt wurde (oder vielleicht auch selbst mich zu stark auf die Defensive konzentriert habe), deshalb weiß ich garnicht wie ich den Torwart zu umspielen habe.


    Gucken wir uns Robben an, der hat einen Mörderantritt und n guten linken Fuß. Den Trick den er in 90% der Fälle benutzt um am Gegenspieler vorbeizugehen kann sicherlich jeder der schonmal Fußball gespielt hat, denn er legt ihn einfach dran vorbei (meistens zieht er ja nach innen). Weil er das aber wahrscheinlich seitdem er angefangen hat in Holland Fußball zu spielen immer macht, weiß er genau in welchem Moment er das machen muss, erst dadurch wird der trick effektiv.


    Lange Rede kurzer Sinn: habe eingesehen, dass ich tatsächlich mehr Freiräume lassen muss, bezüglich taktischer Vorgaben und vor allem Positionen. Argumente dafür sind mittlerweile klar und konnte diese jetzt anhand der Praxisbezüge nochmal besser verstehen.


    Gruß, Maxi

  • Maxiano


    du musst ganz einfach erkennen, dass die Grenzen gesetzt sind, die absolut nichts mit deiner Förderung zu tum haben,
    mein Sohn spielt gleiche Liga wie du, gleiche Position ( oft, manchmal auch Mittelstürmer, oder 10 er).
    in der Jugend alle Freireume, jede Ausbildung ob Torjäger oder Abwehr. er stösst jetzt an seine Grenze.
    und das hat wohl nichts mit dem Trainer zu tun (das war ich) sondern ganz allein mit den natürlichen Grenzen, die jedem in alllen Breeiche gesetzt sind zu tun.


    da nützt sein ganzues Engagement, seine ganze Anerkennung bei aMnnschat und Trainer nichtst, die Grenzen ist erreicht.


    und da hat garantietr kein Trainer die Schuld, eher , dass er so wit gekommmen ist,


    Riesenglück, dass er das selbst erkennt.


    gg
    .


  • Vergiss dabei aber nicht, das wichtigste ist die Technik. Alles andere können die Jungs später noch lernen. Kann ich in der E-Jugend den Ball nicht annehmen, dann werde ich das auch in der B-Jugend nicht mehr lernen!
    Und Überfordere die Kinder nicht. Dein Ansatz ist gut, deine Idee auch. Aber können die Kinder das überhaupt umsetzen? Versuch nicht sie in ein starres Konzept zu zwingen. Ich konstruktiere für meine Mannschaft gerne Torschussübungen, in denen ich ihnen einen Lösungsansatz vorgebe, aber ihn nicht zu Ende denke. D.h. sie müssen einen bestimmten Pass spielen, was sie danach machen, bleibt ihnen selbst überlassen. Kommt dabei kompletter Mist heraus, dann korrigiere ich sie!
    Vor Jahren hab ich ne Mannschaft übernommen und die Jungs haben mich bei einer Torschuss-Zweikampf Übung gefragt, ob sie auch von hinten drauf schießen dürfen. Bei meinem Vorgänger durften sie das nicht. Mein Ziel ist es, dass die Kinder den Ball ins Tor bringen sollen. Wie sie das machen, ist mir ziemlich egal. Hauptsache der Ball landet im Tor. Wenn ich ihnen vorgebe, was sie zu tun haben, bringt das nichts. Sie müssen es selber lernen und ich führe sie in die richtige Richtung.
    Nimm die Schule als Beispiel. Da wird auch viel gemeinsam mit dem Lehrer erarbeitet und der Lehrer steht nicht vorne und bestimmt wie es ist. Natürlich weiß er was richtig ist und seine Aufgabe ist es, die Schüler auf den richtigen Weg zu bringen.


    Bezüglich der "taktischen Formation/Aufstellung" an sich würde ich noch das 3-2-1 ergänzen, sofern es noch nicht genannt wurde.
    Hat theoretisch die Vorteile einer gut besetzten Mitte, womit man häufig dominanter spielen, und behält gleichzeitg immernoch seine breite, durch die sogennante beiden Außenverteidiger, die aber eigentlich keine wirklichen Verteidiger sind, da sich a) bei jeden Angriff zumindest einer mit nach vorne einschalten soll, und b) sowieso immer alle Spieler aufrücken und keiner hinten stehen blieben soll, egal wie man spielt.
    Dass aber nicht alle bis in den gegnerischen 5er miteirnücken sollen, ist auch klar.
    Eine ungefähre AUfteilung der Spieler ist also schon hilfreich, selbst beim Straßnefußball legen die SPieler ja auch immer unter sich fest, wer eher vorne und wer eher hinten , wer eher links und wer eher rechts spielt.
    Ein interessantes Experiment wäre aber sicherlich mal, ein paas f ode re jugendlichen einfach so aufs Feld zu schicken, habe ich aber noch nie gemacht, zumindest meine Spieler wollen auch immer eine Aufstellung.


    Worin wohl konsens herrscht ist, dass es wichtig ist, dass die Kinder einen vernünftigen Spielaufbau lernen und den Ball nicht einfach lang nach vorne kloppen.
    Um das zu Sischern beginnt die Arbeit dafür aber nicht bei der Aufstellung, sondenr bei der allgemeinen Philosophie und bei Training.
    Undabhängig davon mit welchen System man spielt, denke ich sollte den Kindenr gsagt werden, dass sich einige SPiler außen und einige in der Mitte anbieten sollen, damit der Torwart einen kurzen Pass spielen kann. Auch wenn dabei mal ein Gegentor fallen sollte, ist das ncith schlimm, das müssen die Kinder verstehen.
    Was das betrifft eigenen sich das 3-2-1 eigentlich ganz gut, da man 2 Anspielstatioen naußen und 1-3 innen für einen kurzen Pass vom Towart aus hat.
    Das Problem bei dieser ANrdnug ist eher der 2. Pass.
    Aber darum sollte e sgar nicht unbedingt gehen.
    Das einizige wirkliche Problem was ich momentan bei den Formationen sehe, ist dass es zu statisch werden kann. Dass die Kinder einfach stur ihre Position halten, daei aber das wichtigste, nämlich ständige, kluge bewegung.
    Deshalb kan es in meinen Augen sinvoll sein, eine ungefähre Grundordung wie dass 2-3-1 vorzugeben, indem die 4 vorderen Spieler rocheiren und sich anbeiten und bewegen sollen was das Zeug hält. Das "3-1" darin gilt nur als orientierung.
    DIe beiden anderen dahinter sollen natülich nicht etwa hinter stehen bleiben, aber zur prävetion vor Gegensößen, sicher sie hinter den 4 anderen ab und verteilen die Bälle. Sie sind also auch am Angriffspiel beteiligt, nur horizontal etwas weiter hinten.


    Zu vermeiden, dass irgendwer zu einseitig ausgebildet wird ist dabei ganz einfach, jede rspielt einfach mal überall und lernt jede Position ode runefähre ANordnung.




    PS.: man kann das in der offnsive nach meiner Erfahrung auch starrer nach Positionen spielen, wodurch man defensiv nicht so anfällig ist, jedoch offensiv zum Tei lsehr abhängig von überragenden EInzespielern ist, ähnlich wie Barcelona von Mesi oder Bayern von seiner Flügelzange.


    LG

  • Lange Rede kurzer Sinn: habe eingesehen, dass ich tatsächlich mehr Freiräume lassen muss, bezüglich taktischer Vorgaben und vor allem Positionen.

    Find ich großartig wie du deine Einstellung selbst kritisch hinterfragst. Selbst wenn du dann zu einem anderen Ergebnis gekommen wärst. Aber diese Grundeinstellung des Hinterfragens ist sehr gut. Da bist du vielen was voraus !! Respekt :thumbup:

  • Hallo,

    Zitat von »Maxiano«


    Du hast vollkommen Recht, habe das letztens bei mir selber gemerkt. Bin seit jeher immer in der Defensive zu finden und meine Aufgaben waren früher auch klar dorthin verteilt. Habe die letzten 5 jahre immer mindestens Landesliga oder Westfalenliga gespielt, möchte hier nicht angeben sondern nur bestätigen: Ich merke oft, dass ich zwar wenn ich mal so auf den Sportplatz gehe und ein bisschen kicke meine Schusstechnik garnicht so schlecht ist, habe ich aber mal im Spiel die Situation in Tornähe sein zu können sind das oft erbärmliche Abschlüsse oder verhaltene Querpässe, bis zum 16er (spiele auch teilweise 6er) bin ich aber ziemlich ballsicher. Dann sehe ich Stürmer, die bei ruhendem Ball sicherlich keine viel bessere Schusstechnik haben als ich, aber einfach Erfahrungen haben, aus der Drehung ist jeder Ball drin, gucken den Torwart aus etc. Ich habe seit ich Fußball spiele einfach viel weniger solche SItuationen gehabt, da ich oft teilweise vielleicht sogar in meine Position gedrängt wurde (oder vielleicht auch selbst mich zu stark auf die Defensive konzentriert habe), deshalb weiß ich garnicht wie ich den Torwart zu umspielen habe.

    Wow, ein sehr starkes Plädoyer für Positionsrotation.
    Ich habe selber leider nie Fußball im Verein gespielt, aber mein Trainerkollege, der in der Jugend relativ ambitioniert gespielt hat, erzählte mir ähnliche Dinge.


    @Günther: Auch wenn ich deine Meinung aufgrund deiner langjährigen Erfahrung sehr schätze, finde ich deinen Einwand an dieser Stelle nicht 100% passend. Maxi hat ja geschrieben, dass seine Schusstechnik (das, was du als Grenzen bezeichnest) nicht besser oder schlechter als bei seinen Stürmerkollegen ist.


    Ich frage aber mal ganz naiv und provokant in die Runde: Wenn die Kinder ständig rotieren, kann es dann nicht passieren, dass sie nix richtig gut können?
    Kann es dann nicht passieren, dass es beinharte IV, echte Zerstörer vor der Abwehr, intelligente Spielmacher oder eiskalte Stürmer mit dem sogenannten Riecher gar nicht mehr gibt?


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • @Günther: Auch wenn ich deine Meinung aufgrund deiner langjährigen Erfahrung sehr schätze, finde ich deinen Einwand an dieser Stelle nicht 100% passend. Maxi hat ja geschrieben, dass seine Schusstechnik (das, was du als Grenzen bezeichnest) nicht besser oder schlechter als bei seinen Stürmerkollegen ist.



    Falsch rübergekommen, mein Beitrag bezog sich nicht auf die Schusstechnik, sondern allgemein auf Grenzen, die einem gesetzt sind.
    hätte das deutlicher machen müssen. Fehler von mir, pardon.


    gg

  • Schimanski


    Zum Glück hat man bei den Kindern nicht die Möglichkeit der ganz spiezielen Einteilung der verschiedenen Positionen und damit verbundenen bzw. auferlegten Aufgaben wie bei den Herren.

  • Ich frage aber mal ganz naiv und provokant in die Runde: Wenn die Kinder ständig rotieren, kann es dann nicht passieren, dass sie nix richtig gut können?
    Kann es dann nicht passieren, dass es beinharte IV, echte Zerstörer vor der Abwehr, intelligente Spielmacher oder eiskalte Stürmer mit dem sogenannten Riecher gar nicht mehr gibt?

    Die Gefahr sehe ich nicht, zumindest nicht in G bis D. Die Spezialisierung kommt dann immer noch und sie kommt auch nicht zu spät. TW-Trainer hat ja z.B. auch hier im Forum immer wieder betont, dass die Spezialisierung auf die TW-Position nicht zu früh erfolgen sollte, da der moderne TW viel mehr Feldspielerqualitäten aufweisen muss als noch vor 10 oder 20 jahren. Und auch im Jugend-Leistungsbereich hat z.B. Hermann Gerland Holger Badstuber und Mats Hummels zu Ausbildungszwecken bewusst "falsch" eingesetzt:

    Zitat

    Hermann Gerland: Ich habe oft von den sogenannten Fußballweisen gehört: »Badstuber, das ist doch ein Innenverteidiger. Ist der Gerland verrückt, ihn auf der Sechs spielen zu lassen?« Genauso war es mit Mats Hummels....Für mich haben die Jungs das Fußballspielen aber erst auf der Sechs gelernt. Wir brauchen doch heute Spieler, die aus der zentralen defensiven Position das Spiel öffnen können. Spieler, die damit umgehen können, dass sie von überall attackiert werden. Die nicht nervös werden, wenn ein Gegenspieler nur zwei Meter von ihnen entfernt ist. Die wissen, wann man einen langen Ball schlagen muss. Die das Spiel erkennen. Das lernt man auf der Sechs. Das Kuriose ist, dass die Weisen, die einst die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen haben, hinterher eben diese Spieler unbedingt kaufen wollen

    Quelle: http://www.11freunde.de/bundes…ckes_war_es_am_schoensten
    Erster Teil desselben sehr lesenswerten Interviews: http://www.11freunde.de/bundesligen/137013


    Grüße
    Oliver


  • Ich frage aber mal ganz naiv und provokant in die Runde: Wenn die Kinder ständig rotieren, kann es dann nicht passieren, dass sie nix richtig gut können?
    Kann es dann nicht passieren, dass es beinharte IV, echte Zerstörer vor der Abwehr, intelligente Spielmacher oder eiskalte Stürmer mit dem sogenannten Riecher gar nicht mehr gibt?

    Tja... Können sie von allem etwas oder nichts so richtig...?
    Drei Aspekte dazu:

    • Gibt es diese Spezialisten, wie Du sie oben beschrieben hast, heute und in Zukunft in der Form noch? Der Innenverteidiger ist heute für das Aufbauspiel zuständig, der Außenverteidiger muss die ganze Schiene gehen, Stürmer müssen defensiv arbeiten, der 6er muss das Spiel ankurbeln und nicht nur Gegner umgrätschen usw....
      Ich meine damit nicht, dass jeder auf jeder Position spielen können muss; Spezialisten wird es weiter geben. Aber jeder braucht offensive wie defensive Fähigkeiten.


    • Ich habe doch heute keine Ahnung, auf welcher Position die Kinder, die ich heute trainiere, in 10 Jahren landen.
      Ein kleines Beispiel: Wir haben einen sehr kleinen, technisch starken Linksfuß in der Mannschaft. Seine Stärken liegen auf jeden Fall in der Offensive. Trotzdem kann es ja sein, dass er in 10 Jahren als offensiver Linksverteidiger spielt. Also muss er doch heute auch schon defensiv eingesetzt werden.


    • Vielseitig einsetzbare Spieler werden in jeder Mannschaft ihren Platz finden.
      Paradebeispiel ist für mich Hasan Salihamidzc. Während seiner Zeit bei Bayern hat der auf nahezu jeder Feldspielerposition gespielt.


  • Ich frage aber mal ganz naiv und provokant in die Runde: Wenn die Kinder ständig rotieren, kann es dann nicht passieren, dass sie nix richtig gut können?
    Kann es dann nicht passieren, dass es beinharte IV, echte Zerstörer vor der Abwehr, intelligente Spielmacher oder eiskalte Stürmer mit dem sogenannten Riecher gar nicht mehr gibt?


    Meine Jungs haben jetzt fast 3 Jahr Positionsrotation hinter sich und ich kann dir sagen, dass ich die o.g. Typen trotzdem herausbilden. Gerade in der Rotation wirst du mit der Zeit erkennen, dass die meisten Spieler ihr Lieblingsposition finden, auf der sie sich wohl fühlen und auf der sie gut aufgehoben sind. Allerdings finden sie diese Position von sich aus und nicht weil ein Trainer sie ihnen vorschreibt. Auch erhältst du als Trainer teilweise überraschende Erkenntnisse, wenn du die Kinder auf zunächst ungewohnten Positionen spielen siehst, erkennst Qualitäten, die du sonst nicht sehen würdest.


    Die Vergleiche mit Hummels und Badstuber sind ja ganz nett, aber für die allermeisten Kinder eher irrelevant. Aus meiner Sicht geht es bei der Rotation im Breitensport zwar auch um eine möglichst breite Ausbildung, aber vor allem darum, dass die Kinder "Ihre" Position selber finden. Geh mal davon aus, dass normalerweise zunächst mal alle Kinder im Sturm spielen wollen, denn dort werden die Tore geschossen und das ist halt das geilste am Fußball. Also gibst du mit der Rotation allen die Chance dazu. Einige Spieler werden aber erkennen, dass sie halt doch nicht die großen Stürmer und Goalgetter sind, dass sie hinten aber jeden Ball ablaufen und einen Angriff einleiten können. Die Kinder machen sich so irgendwann selbst zum Verteidiger. Ich habe zwei Jungs, die ausdrücklich viel lieber hinten spielen wollen. Sie haben in den knapp drei Jahren alle Positionen ausprobiert und für sich selbst die AV-Position gewählt. Wenn sie dort spielen dürfen, freuen sie sich. Hätte ich sie immer dort "aufgestellt" wären sie vielleicht frustriert, weil sie ja eigentlich lieber Stürmer sein würden.


    Abgesehen davon siehst du auch wie vielseitig die einzelnen Spieler sind und bist im Spiel viel flexibler. Ich höre oft am Wochenende das Gejammer der Trainerkollegen, dass ja "zwei Verteidiger" gefehlt hätten. Ja klar fehlen die, weil diejenigen, die sie ersetzen müssen, nie die Gelegenheit bekommen haben zu verteidigen und hinten schlecht stehen, falsch angreifen usw. Wenn bei uns die beiden Kinder fehlen, die am besten verteidigen, ist das sicherlich auch eine Schwächung, aber wir können jederzeit andere Spieler dort einsetzen, die dann auch wissen, was sie dort zu tun haben.

  • Steini:
    Danke, aber ich glaube nur so ist es überhaupt möglich sich zu verbessern (in jeder Hinsicht). Sucht man die Fehler immer bei anderen und nicht bei sich selbst, wird man sich auch nicht verbessern. Harte Arbeit ist mindestens genauso wichtig wie Talent.


    Zur Positionsrotation (das ja auch mein selber erfahrenes Problem betrifft):
    Nochmal einen Praxisbezug (Erörterung ob Positionsrotation sinnvoll ist):


    Bei uns gab es früher keine Positionsrotation (beziehungsweise keine drastischen, nicht von Verteidigung zu Stürmer oder andersherum):
    Als ehrgeiziger Spieler wollten ich natürlich immer eine bestmögliche Leistung bringen. Als ehrgeizig definiere ich auch, dass wenn man von 100 Pässen im Spiel 1 Fehlpass macht, man sich selbst ärgert und diesen einen Fehlpass noch verhindern möchte (oder mehr Zweikämpfe gewinnen was auch immer). Hätte ich damals also mal ein Spiel im Sturm gespielt, hätte ich höchstwahrscheinlich die Chancen nicht genutzt, wenn ich überhaupt durch die wahrscheinlich falschen Laufwege welche bekommen hätte. Somit wollte ich also garnicht vorne spielen, hatte also (wie das viele auch schon gesagt haben) meine Position gefunden.


    Solche Spieler wie mich dann, nur damit sie die Erfahrungen auf anderen Positionen machen für ein paar Spiele in den Sturm zu schicken, macht keinen Sinn.


    Worauf ich hinaus will:
    Wäre es dann noch sinnvoll, die Spieler die ihre Position bereits gefunden haben und eventuell garkeine Tore schießen wollen sondern lieber verhindern wollen, auf anderen Positionen spielen zu lassen?


    Um eine Umschulung zu machen, bedarf es einem viel zu hohen Zeitaufwand. Entweder jemand spielt auf einmal supergut auf einer anderen Position, oder eben nicht (oder man entdeckt Qualitäten, die er selber noch nicht entdeckt hat die einer anderen Position entsprechen).


    Wie wäre es damit:
    Man gibt jedem Spieler einen Zettel der wie folgt aussieht:


    Name:
    Position (auf die du letzte Saison am häufigsten eingesetzt wurdest):
    Lieblingsposition (kann auch die gleiche sein):


    Gibt es dort große Abweichungen, probiert man es mal auf der angegebenen Lieblingsposition aus. Ich behaupte aber einfach mal, dass mindestens(!) die Hälfte der Spieler dort her eine ähnliche oder sogar die selbe Position angeben wird.
    Zum Wochenende hin bin ich mit den Jungs auf Mannschaftsfahrt, werde ihnen solch einen Zettel geben und wenn ihr wollt auch für euch auswerten, ich muss es ja so oder so tun für mich und meinen Kollegen.


    Zum Fall Badstuber und Hummels bezüglich auf der 6 spielen und mit Drucksituationen umgehen lernen:
    Meine Lösung, wovon ich auch ein großer Fan bin:
    Im Training Spiele ohne festen Positionen, ohne Tore, nur auf Ballbesitz machen. Da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, wie man spielen kann. Fakt ist: es gibt keine Positionen, man erkennt klar wer schlau läuft und sich in freie Räume bewegt, wer entgegen kommt und sich zentral anbietet und und und. Nebenbei werden Passqualität, Ball An- und Mitnahme und viele andere technische Elemente geschult.


    Diese Durchgänge nur 3-5 Minuten machen, drei bis viermal. Zwischendrin etwas trinken und dabei Sachen erklären was man an welcher Stelle verbessern kann, meiner Meinung nach eine der besten Methoden das Fußball spielen zu lernen und verstehen, gleichzeitig hat man auch Element der Positionsrotation drin, gibt den Kindern wenig bis garnichts vor, sie entdecken und erfahren selbst.


    Gruß, Maxi

  • Freut mich, deine Erkenntnis. Die müsste man nur dem DFB mal näher bringen: dass er sich selbst, dem ihm selbst nützenden Fortschritt im Weg steht, indem er freieren KiFu blockiert, Trainer, die immer nur auf Sieg und dafür auf Härte statt kreative Technik o. Einsatzfreude setzen, schützt statt klar verbindliche Vorgaben, Aussagen zu machen: die Freiheit der Entwicklung jedes einzelnen Kindes ist das entscheidende Maß für alle, die vorgeben, sie zu be-treuen (versus kompromissloser Aufzucht von Ministars, die ja eher absichtvolle Realität ist)! Wer dagegen verstößt, der "ist" kein Trainer, bestenfalls der "Schein" davon. Auch wer meint, bei 7- o. auch noch 10-jährigen von seiner eigenen "Sicht" aus selektieren zu können (beim Rest: Abbruch der Karriereförderung, "Abortus"), wer mal später zum Star tauge, hat wenig vom betreuenden Fördern verstanden. Eine starke Behauptung, sicher, aber, weil die Gegner so stark u. mächtig sind: sämtliche Stützpunkt-Angestellten werden nämlich aufs Gegenteil eingeschworen und so unerreichbar für kritische Stimmen. Ich habe selbst mehrfach mit einigen - z.B. aus meiner eigenen Mannschaft - geredet, - sorry: sie waren "unerreichbar", machen an einem bestimmten Punkt "kollektiv" dicht: da musste offenbar ihr Mitdenken aufhören, wo die Freiheit der kindlichen Talente (in der Entwicklung ihrer Potentiale) den Zielen des Systems zu gefährlich wurden - und es waren sicher keine "Verständigungsprobleme", sondern "ideologische"...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Wäre es dann noch sinnvoll, die Spieler die ihre Position bereits gefunden haben und eventuell garkeine Tore schießen wollen sondern lieber verhindern wollen, auf anderen Positionen spielen zu lassen?

    In der F und E auf jeden Fall. Es wurde ja hier bereits erwähnt, dass heute jeder Spieler offensive und defensive Aufgaben übernehmen sollte. Insofern macht es auch dann noch Sinn weiter Erfahrungen zu sammeln, selbst wenn der Spieler seine Lieblingsposition scheinbar gefunden hat. Zudem wird es evtl. auch nicht gelingen, alle auf ihren Lieblingspositionen spielen zu lassen, z.B. dann, wenn 8 von 10 Spielern Stürmer sein wollen. Wenn schon Rotation, dann für alle.

    Wie wäre es damit:
    Man gibt jedem Spieler einen Zettel der wie folgt aussieht:


    Name:
    Position (auf die du letzte Saison am häufigsten eingesetzt wurdest):
    Lieblingsposition (kann auch die gleiche sein):

    Tja, so etwas ähnliches habe ich Anfang der Saison bei meinen Jungs versucht. 9 von 10 Feldspielern gaben bei Lieblingsposition "Mittelfeld" an, obwohl wir das bei 3-3 Aufstellung gar nicht haben... ;) Ich könnte das aber jetzt zu Saisonende noch einmal wiederholen.

  • Danke für eure Antworten.


    Wir betreiben bei uns im Umfeld wohl als einer der ganz wenigen Mannschaften Positionsrotation und ich stehe auch voll hinter dieser Methodik, von daher brauche ich nicht "bekehrt" werden ;) Ich fand die Antworten trotzdem spannend und aufschlußreich. Die Vorteile überwiegen einfach...


    Ranwie: Ein passendes Beispiel von mir: Mein Sohn ist im freien Spiel in der Bambini-Zeit immer vorne rumgeturnt und hat sich bewusst Freiräume gesucht. In dieser Zeit hat er einen schönen Torriecher und eine gewisse Abgezocktheit entwickelt. Defensiv und in der Balleroberung war er immer schwächer (oder weniger ehrgeizig) als die anderen.
    Jetzt fangen wir in Vorbereitung auf die F-Jugend langsam mit einer 3-3-Grundaufstellung an. Zwangsläufig kam mein Sohn auch nach hinten (rechts). Und ich war begeistert, wie er diese Aufgabe gelöst hat. Er hat sehr aufmerksam verschoben, ordentlich Dampf nach vorne gemacht und das Spiel schön aufgebaut. Das hätte ich nie gedacht. Selbst Zweikämpfe nimmt er jetzt viel besser an ;)


    @Maxi: Sorry, dass ich deinen Thread kapere. Ich halte mich ab jetzt zurück...;)

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Rotation ist schon ein Anfang, aber der Kindern noch unmittelbar, also "per se" (s. in sich versunkenes Spiel) zugängliche "Flow" was anderes: als Trainer darf man nie vergessen, nicht aufm Platz, also Außenstehender zu sein, der somit im Unwahren liegt. 1. Gebot: maximale Zurückhaltung eigener Agitation, so sehr es den Fan im Trainer auch juckt! Er kann Kinder von ihrem (in sich freien) Spiel u. seiner Wahrheit eigentlich nur abhalten, mit jedem Zuruf ablenken und verunsichern, aus ihrem dynamischen Flow rausbringen - so bitter diese Erkenntnis bei manchem, der gern wichtig sein, alle in seinem Sinne aufstellen will, auch ankommt. Nichts zu tun im Spiel = es u. seine eigentlichen Akteure freilassen!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @Kicker:
    Habe nichts zu ergänzen, vollkommen richtig.. ! :)


    Ranwie:
    Werde das mit den Zetteln jetzt auch mal machen, mal sehen wie es bei mir aussieht.
    Naja ich bleibe bei meiner Meinung, Rotation ist okay, aber nur im begrenztem Maße.


    Schimanski:
    Bitte tu das nicht ! :D Die Diskussionen und Argumentationen von dir und anderen lese ich mir sehr gerne durch und versuche halt auch meine Meinung einzubringen beziehungsweise eure nachzuvollziehen, bin froh um jeden Beitrag. :)


    Und als Frage an dich, du sagst ja ihr betreibt Positionsrotation. Wie genau muss ich mir das vorstellen? Wirklich jedes Spiel komplett eine komplett verwürfelte Aufstellung? Konkretisier mal ein bisschen, kann mir darunter nichts genaues vorstellen...

  • Ranwie: Ein passendes Beispiel von mir: Mein Sohn ist im freien Spiel in der Bambini-Zeit immer vorne rumgeturnt und hat sich bewusst Freiräume gesucht. In dieser Zeit hat er einen schönen Torriecher und eine gewisse Abgezocktheit entwickelt. Defensiv und in der Balleroberung war er immer schwächer (oder weniger ehrgeizig) als die anderen.
    Jetzt fangen wir in Vorbereitung auf die F-Jugend langsam mit einer 3-3-Grundaufstellung an. Zwangsläufig kam mein Sohn auch nach hinten (rechts). Und ich war begeistert, wie er diese Aufgabe gelöst hat. Er hat sehr aufmerksam verschoben, ordentlich Dampf nach vorne gemacht und das Spiel schön aufgebaut. Das hätte ich nie gedacht. Selbst Zweikämpfe nimmt er jetzt viel besser an

    Exakt die gleiche Beobachtung habe ich bei meinem eigenen Filius auch gemacht. Die ersten Versuche als Abwehrspieler waren gruselig bis amüsant, aber inzwischen ist sein Abwehrverhalten sehr solide. Zudem hat er als Rechtsfuß auch häufig links vorne gespielt, schießt und flankt daher mit links beinahe ebenso gut wie mit rechts. Als schneller Spieler hat er damit später deutlich mehr Optionen. Nach alter Denkweise ohne Rotation hätte er wohl die letzten drei Jahre immer nur Rechtsaußen gespielt. Die Vielseitigkeit gilt natürlich in ähnlicher Weise auch für viele seiner Mitspieler. Man merkt es oft schon gar nicht mehr, weil man sich daran gewöhnt hat. Aber es sind manchmal so kleine Moment, wo es einem dann doch auffällt, z.B. dann wenn der Junge, den alle nur "die Betonmauer" nennen und der an dem Tag hinten zentral spielt, sich in den Angriff einschaltet, zwei Mann ausspielt und von 15 Metern einfach mal mit links drauf hält, obwohl er Rechtsfuß ist...

  • Vollkommen richtig - das habe ich hier ja noch nie zu mir gehört, danke! Ich bin eben ein Hardliner in Sachen freies sich-selbst-entwickeln der Kinder über ihr eigenes Spiel. Dies ständige Helfen durchs Ihnen-ihr-Erlernen/Entscheiden/Korrigieren-Abnehmen entmündigt sie von Anfang an: sie sollen unter der Hand exakt so werden, wie andere - Eltern, Lehrer, Trainer, Arbeitgeber - sie haben wollen. Das bringt sie dann sicher weit voran, da jene Personen eben so supertoll, so erfolgreich u. im Leben (quantitativ, aber auch qualitativ?) viel weiter sind, eben alles besser wissen! Für mich ist das pures Status-Denken dieser Besserwisser, die Kinder sich nicht frei selbst entwickeln lassen wollen. Dasd hört "man(n)" natürlich alles andere als gern, aber du bist scheinbar noch jung genug, das Gemeinte vollkommen zu verstehen ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Solche Spieler wie mich dann, nur damit sie die Erfahrungen auf anderen Positionen machen für ein paar Spiele in den Sturm zu schicken, macht keinen Sinn.


    Worauf ich hinaus will:
    Wäre es dann noch sinnvoll, die Spieler die ihre Position bereits gefunden haben und eventuell garkeine Tore schießen wollen sondern lieber verhindern wollen, auf anderen Positionen spielen zu lassen?


    Ich bin der Ansicht, dass man das dort, wo Ergebnisse nicht so wichtig sind tun sollte, weil


    -man hinterher die noch viel besseren Spieler auf ihren besten Positionen erhält. Sie wären meiner Ansicht nach viel Kompetenter und im Bedarfsfall auch anders einsetzbar.


    -ich bin der Ansicht, dass bis zum Ende der D Jugend durchhaus die beste Position nicht in jedem Spiel gebucht sein muß.


    -ich glaube auch, dass das darauf verzichten etwas mit Gewinndenken zu tun hat; ich schließe hier von mir auf andere, sorry.


    -es wäre Ausbildung


    -es liegt einzig und allein an der Einstellung des Trainers und seiner Möglichkeit, gegen sich selbst zu kämpfen (Gewinndenken im Kifu)


    -man kann Kompromisse eingehen....ich muß ja nicht gegen starke Gegner jonglieren. Man kann das gegen schwächere Gegner oder bei einem 4:0 oder mal auf einem Turnier machen.

  • Alles hängt immer vom individuellen Kind selbst ab: Wer sich erstmal wohl fühlt auf einer festen Position, da er unter Unsicherheiten o. Mängeln (zu langsam/technische Schwächen etc.) leidet, den sollte man zu seinem Glück nicht zwingen. Generell ist es natürlich für jeden Verteidiger gut zu wissen, wie man als Stürmer denkt, sich fühlt o. spielt, abgesehen davon, dass Überraschngsmomente im Spiel oft Erfolg bringen, wenn sie typbedingt möglich sind: Gib mal 1 Minute deinem Torwart die Freiheit, einen Torabschluss nach Durchmarsch zu suchen. Bei mir hat es mal einer gewagt und prompt erstarrten alle Gegner erstmal. Als sich alle auf ihn stürzten, spielte er cool zum Stürmer ab, der schoss den Ausgleich u. im Elferschießen standen die Gegner dann neben sich. Beim Trainerkollegen lief es andersrum: Er forderte laut vom Torwart, dass er jetzt allein gehen sollte: die Gegner hörten es, stürzten sich gleich auf den armen und der Schuss ging nach hinten los. Klar, wer da wieder Schuld war: der blöde Torwart ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....