Beiträge von Ranwie

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    Abmeldung vom gestrigen Training (B-Jugend), Spieler schreibt um 17:03 WhatsApp (Trainingsbeginn 18:00)


    Spieler: Ich kann heute nicht kommen, weil wir morgen Abschlußfeier in der Schule haben
    Ich: Versteh ich nicht
    Spieler: Ja, da übernachten wir heute schon bei einem Freund
    Ich: Na toll, und das weißt du erst eine Stunde vor dem Training?
    Spieler: Ich konnte nicht früher, weil ich den ganzen Tag geschlafen habe, damit ich die Nacht durchmachen kann

    Wir sind auch schon in den genuss gekommen, eine ganze Mannschaft mit Trainer aufzunehmen. Nie Wieder! bei uns kann sich jeder anmelden, aber die Regeln legt der Verein fest.

    Das ist ein wichtiger Punkt. Vor der Situation standen wir auch einmal, es kam allerdings nicht zum Wechsel, da wir klar gemacht haben, dass die Mannschaft, die zu uns wechseln wollte, nicht eigenständig bleiben, sondern auf Basis unserer Regeln aufgeteilt werden würde. Das wollte man dann aber nicht. Auf Dauer wird es in keinem Verein möglich sein, eine solche "Insellösung" bestehen zu lassen. Gerade eine "Sonderbehandlung von Auswärtigen" kommt bei den "eigenen" gar nicht gut an. Ihr solltet euch bei einem Wechsel im Klaren sein, dass es spätestens zur neuen Saison Diskussionen geben wird. Ich würde einen solchen Wechsel nur dann empfehlen, wenn man 100%ig bereit ist, sich den Regeln des neuen Vereins unterzuordnen. Nach Schilderung des Umgangs mit der Situation im Stammverein scheint mir das allerdings kaum der Fall zu sein.

    Wir machen generell keine Leistungstest. Gesichtet wird bei uns nur bis D-Jugend, denn ab der C haben wir selten mehr als eine Mannschaft. Normalerweise lassen wir die Kinder einfach in einem Kleinfeldturnier spielen. Zuletzt haben wir (nur bei der D-Jugend) auch schon mal Fintenparcour, Stangenslalom mit und ohne Ball, Sprint, Torschuß rechts/links, 1 gg. 1 vorgeschaltet. Einfach um mal zu sehen, wie es um Grundtechnik und Antritt des Einzelnen bestellt ist. Es gibt dabei aber kein Bewertungsschema oder Punktesystem, es handelt sich nur um eine Bestandsaufnahme. Individuelles Training findet in dem Sinne danach nicht statt, dazu fehlen uns einfach die Ressourcen. Häufig sind aber die Schwachpunkte sehr ähnlich: Torschuß mit dem schwachen Fuß, Fintieren, 1 gg. 1 (vor allem defensiv), Koordination sind da bei den meisten vorne dabei. Das kann man dann auch sehr gut in der Gruppe aufarbeiten.

    Bei uns finden die Sichtungen mit allen Trainern der abgebenden und der aufnehmenden Mannschaften statt. Koordiniert wird das ganze durch den Jugendleiter. Es sind also immer einige Trainer am Auswahlprozess beteiligt. Ich hab einige Sichtungen selber mitgemacht und es gab so gut wie keine Diskussionen um die Besetzung der Mannschaften. Wir haben auch mal die Übungen vom Leistungstest in eine Vereinssichtung aufgenommen. Das ist schon nicht schlecht, um bestimmte Dinge mal im Vergleich zu sehen. Es gibt aber zwei große Unterschiede zwischen Sichtungen im Verein und am Stützpunkt: zum einen kennen die Trainer im Verein ihre Jungs, haben i.d.R. bereits vor der Sichtung ein gewisses Bild im Kopf. Am Stützpunkt kommt ein Haufen Spieler zusammen, die den Trainer größtenteils unbekannt sind und die Trainer dort müssen in kurzer Zeit "die besten" identifizieren. Das ist ungleich schwieriger.


    Zum zweiten sollen die Stützpunkte ja auch nicht die beste Mannschaft finden, also keine Kreisauswahl mehr zusammen stellen, wie früher mal, sondern Talente fördern. Daher wird dort bei den Sichtungen besonders viel Wert auf die technischen Fertigkeiten gelegt. Wir haben z.B. einen Spieler, der hervoragende Anlagen hat, aber im Spiel extrem ineffizient ist. Er wurde am Stützpunkt ausgewählt, spielt bei uns aber nicht immer von Anfang an, gehört aus meiner Sicht auch nicht zu unseren "Besten", d.h. in dem Fall wirkungsvollsten Spielern. Daher gehört im Verein ja auch gerne mal ein besonders großer, kräftiger Spieler, zu den "Besten", obwohl er vor allem anderen von seiner Körperlichkeit lebt. Diesen Spielertyp wird man am Stützpunkt eher nicht finden. Es ist ja auch klar ersichtlich, dass die offensiven Spieler am Stützpunkt in der Überzahl sind. Das führt dann bei den Spielen der Auswahlmannschaften auch dazu, dass Spieler auf ungewohnten Positionen spielen müssen. Mein Sohn spielt bei uns im Verein hinter den Spitzen. Am Stützpunkt hat er meistens auf der Sechs aber auch schon mal Innenverteidiger spielen müssen, da eigentlich nur Offensive auf dem Platz standen. Am Stützpunkt nehmen die Jungs das so hin, im Verein gäbe das garantiert Palaver. In den Vereinen wird man generell bei den Sichtungen auch ein wenig mehr auf die Besetzung der Positionen schielen.


    Es ist daher schwierig zu sagen, was es bedeutet nach "Leistung" zu sortieren. Am Stützpunkt ist es vielleicht tatsächlich das "Talent", in den Vereinen sicherlich eher die "Spieleffizienz" eines Spielers.

    Finde ich durchaus sinnvoll. Gerade weil im heutigen Fussball die Manndeckung out ist, kann hierdurch im Training bestimmte Eigenschaften gefördert werden.

    Daran dachte ich auch schon. Allerdings wenn ich meinen besten Zweikämpfer gegen meinen besten Techniker (mit großen Defiziten im Zweikampf) in einer Spielform Manndeckung spielen lasse, läuft der zweite den erste leider kaputt. :D

    Wir haben eine recht gute C-Jugend mit teilweise sehr guten Einzelspielern. Wir haben in den letzten Jahr viel Wert darauf gelegt, die Jungs vor allem technisch gut auszubilden. Das merkt man dann auch im Spiel. In unserer Kreisklassengruppe ist keine Mannschaft, die spielerisch mit uns mithalten kann. Allerdings mangelt es einigen meiner Jungs an der offenbar zunehmend nötigen "Wettkampfhärte". Da werden Zweikämpfe nicht mit dem ganzen Körper, sondern lieber nur mit der Fußspitze gespielt. In Spielen gegen Gegner, die "richtig draufgehen" bekommen wir regelmäßig Probleme, weil nur eine Handvoll Spieler in unserem Team ein solches Spiel annimmt und dagegen hält. Vor allem unsere "Edeltechniker" lassen sich scheinbar gerne halten und wegschieben und finden in der Regel kein Mittel gegen aggressiv auftretende Gegenspieler. Ist vielleicht auch eine Frage der persönlichen Mentalität jedes einzelnen. Ich stelle allerdings fest, dass die Mannschaften von Trainern, die eine aggressive Spielweise fordern, auch in der Breite anders zu Werke gehen als meine Jungs.


    Hat jemand eine Idee, wie ich meinen oft allzu braven Jungs ein robusteres Zweikampfverhalten vermitteln kann?

    Jeder anwesende Spieler einer Mannschaft bis zur U15 spielt mindestens die Hälfte der Spielzeit des Spiels. Egal wie alt oder gut. Auch mit einem Spielverlust müssen sich Trainer und besonders Eltern abfinden. Dies fällt besonders den Eltern zunächst sehr schwer.


    Bei zu vielen Spielern wird vor dem Spieltag vom Trainer der Kader benannt. Auch dabei muss der Trainer darauf achten, dass alle Spieler möglichst gleichmäßig nominiert werden. Der Trainer hat auf die Saison verteilt die Möglichkeit, die von ihm bevorzugten Spieler maximal doppelt so lang (wird nie ausgewechselt) wie die weniger geliebten / schwächeren (spielen nur das halbe Spiel) spielen zu lassen.

    Als ich das zuerst gelesen habe, war ich skeptisch. Ich habe mir dann mal die Spielzeiten meiner C-Jugend angeschaut und stelle fest, dass das tatsächlich ganz gut passt. Zumindest 30 von 70 Minuten haben wir immer hinbekommen. Wir spielen oben mit, wollen möglichst aufsteigen, trotzdem klappt das ganz gut. Man hat ja am Ende doch nur 3 oder 4 starke Gegner und ebenso viele, wo man die besten Spieler auch mal länger draußen lassen kann.


    Schwieriger finde ich das mit den Nominierungen. Wir sind mit 18 Spielern (2 Torhüter, 16 Feldspieler) in die Saison gegangen, so dass immer 2 Felddspieler aussetzen müssen, wenn die Torhüter sich abwechseln. In den bisher 8 Pflichtspielen wären das also 16 Nicht-Nominierungen gewesen. De facto waren es aber nur 3, da ansonsten immer Spieler aus verschiedenen Gründen gefehlt haben. Fakt ist aber auch, dass es eher die schwächeren Spieler sind, die schon mal aus "persönlichen Gründen" nicht zum Spiel kommen, wohingegen die starken Spieler viel mehr dazu neigen, andere Interessen hintenan zu stellen. Dadurch ergibt sich eine "Schieflage" bei der Anzahl der Einsätze, die ich nicht gewillt wäre durch Nominierungen auszugleichen. Dazu kommt für mich auch noch der Aspekte der generellen Einsatzbereitschaft. Wer sich den in Spiel und Training A*** aufreißt, verdient - aus meiner Sicht - einfach mehr Einsätze und mehr Einsatzzeit als andere.

    Mich würde mal interessieren, unter welchem Aspekt der Wechsel in die E1 zustande kam. Ist ja nicht unüblich, dass man schon mal Spieler aus der 2. Mannschaft dazu nimmt, um sie im direkten Vergleich zu den Spielern der 1. Mannschaft zu sehen. Wichtig wäre auch zu wissen, wie viele Spieler die besagte E1 in diesem Zeitraum hatte. Sind es nur 10, dann ist es eher unverständlich, dass ein Spieler nur 2 Spiele gemacht hat, sind es 15 oder mehr relativiert es sich schon wieder.


    Schon lustig, dass der Thread-Ersteller sich nicht weiter äußert und hier stattdessen gleich mal wieder eine Grundsatzdiskussion entsteht... :D

    Meines Wissens sollen die Stützpunkte auch mit dieser Grundformation spielen.

    Hm, beim FVN-Turnier in diesem Sommer war das definitiv nicht der Fall. Da wurde eindeutig mit 3er-Kette gespielt. Kann aber sein, dass das andere Landesverbände anders machen. Beim jüngeren Jahrgang C-Jugend wurde unserem Team allerdings verboten 3-5-2 zu spielen. Wir musste auf 4-4-2 umstellen, weil die Dreierkette im 3-5-2 kaum offensive Aufgaben hat und man auch Offensivaktionen von den Außenverteidigern sehen wollte.


    Nochmal zurück zum 2-4-2. Das System kann ich mir wiederum sehr gut vorstellen. Es ist ja häufig so, dass man seine stärksten Spieler in der Zentrale hat. Bei uns war es oft eine Raute, also ein IV, die beiden zentralen Mittelfeldspieler und der zentrale Angreifer, die gesetzt waren. "Der Rest" spielte drumherum, in der Regel auch auf wechselnden Positionen. Insofern gibt es beim 2-4-2 gute Möglichkeiten die hohe Laufarbeit der beiden Außen durch regelmäßige Wechsel, sprich Verteilung auf mehrere Spieler, aufzufangen.


    Das Einrücken des D-Jugend-Feldes in der Breite habe ich bislang erst einmal gesehen... Ist zwar eine Empfehlung - aber kaum jemand beachtet sie.

    Darum kämpfen wir seit Jahren und haben uns häufig beim Gegner unbeliebt gemacht, weil wir darauf bestanden haben. Inzwischen hat es sich aber zumindest bei uns im Kreis weitestgehend durchgesetzt.

    Zitat

    "Dafür habe ich nicht die Spieler".

    Ich denke, es macht schon Sinn sein Spielsystem auch auf seine Spieler abzustimmen. Dabei muss ein System nicht in Stein gemeisselt sein. Auch die Tagesform einzelner Spieler kann dabei durchaus eine Rolle spielen. An manchen Tage funktioniert bei uns 4-2-3-1 besser, an anderen ein 4-4-2. Da kann es auch schon mal Sinn machen, in der Halbzeit umzustellen.

    Die Erwachsenen decken zu viert 70m ab, aber der Vergleich mit der D-Jugend hinkt da doch gewaltig, weil das Laufvermögen doch in der D-Jugend in der Regel deutlich geringer ist.

    Wieso Erwachsene? Eine C-Jugend spielt auch auf ganzer Breite. Also ein älterer Jahrgang D-Jugend kann eine Breite von 50m nicht mit 3 Spielern abdecken, aber ein jüngerer Jahrgang C-Jugend kann das dann mit 4 Spieler auf 70m? Glaub ich nicht. Wie Günther schon schrieb, muss ja auch die gesamte Breite gar nicht abgedeckt werden, wenn das Verschieben und Verdichten zur Ballseite funktioniert. Wenn dann noch die offensiven Außen auf der ballabgewandten Seite mit nach hinten spielen und den frei werdenden Raum neben dem zur Mitte eingerückten Außenverteidiger zustellen, hat man mit der Breite wenig Problem, zumal in der D-Jugend noch recht selten lange Diagonalbälle in den Rücken der Kette gespielt werden.


    Zitat

    Mir ist zumindest in zwei Jahren D-Jugend keine Mannschaft begegnet, die mit einer Dreierkette vernünftig die Breite abgedeckt hat.

    Unsere D-Jugend spielt hier im Kreis in der höchsten Spielklasse, natürlich mit Dreierkette. Das machen auch alle anderen Mannschaften so, zumindest alle, die versuchen Fußball zu spielen. Nur die schwachen Teams in der Gruppe, die sich hauptsächlich auf das Verhindern von Toren beschränken, spielen mit 4er-Kette. Das halte ich auch für durchaus legitim, wenn man keine anderen Mittel besitzt. Letztlich ist es aber eher der Not geschuldet und behindert den Aufbau des eigenen Offensivspiels.

    das ist mit einer Dreierkette bei der Spielfeldbreite des 9er-Fussballs kaum zu gewährleisten

    Wenn man die vorgegebenen Spielfeldgrößen einhält, ist das überhaupt kein Problem. In der D-Jugend soll die Breite 50m betragen. Auf Großfeld sind es ca. 70m. Insofern reichen beim kleinen Feld 3 Verteidiger völlig aus, da diese sogar in der Relation noch weniger Breite abdecken müssen, als die 4 Spieler auf dem Großfeld. Leider sind aber offenbar viele zu faul, das Spielfeld entsprechend abzustecken und wollen stattdessen lieber über die komplette Breite spielen. Warum das so gemacht wird, ist mir ein totales Rätsel. Auch hier wird sich wieder gerne über die Empfehlungen für die Altersklasse hinweg gesetzt.


    Ein normaler Platz hat in etwa die Maße 100x70 m. Wenn man von 16er zu 16er spielt und die Seiten nicht absteckt, hat man ein Feld von ca. 70x70. Jeder weiß, das quadratische Spielfelder nicht zulässig sind. Trotzdem trifft man das in der D-Jugend ständig so an. Ich persönlich verstehe das nicht.

    ich selbst spiele mit meiner D-Jugend-Mannschaft auch mit 2 Verteidigern, es ist ein 2:1:3:2-System. Dies heist zwei Verteidiger, eine Nummer 6, einen Zehner und 2 Flügelspieler und dann noch die zwei Spitzen. Jedoch ist diese Formation nur in der Offensive so. In der Defensive wird es schon fast zu einem 4:1:1:2, das heisst die beiden Flügel werden zu Aussenverteidigern und unerstützen so die Verteidiger.

    Ein 4stufiges System in der D-Jugend halte ich a) für zu kompliziert und b) schon allein wegen der fehlenden Tiefe für nicht realisierbar. Ein 4-1-1-2 in der Defensive kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Wie sollen denn die 1-1 im Mittelfeld die gesamte Breite abdecken? Ich verstehe auch nicht, warum jeder meint, er müsse das Rad neu erfinden und sich eine tolle taktische Variante ausdenken. Aus meiner Sicht ist das totaler Nonsens. Der DFB empfiehlt ein 3-2-3, schon allein wegen der idealen Möglichkeiten zur Dreiecksbildung. Wir haben mit dem System sehr gute Erfahrungen gemacht. Gegen eine Viererkette hat man in der Regel ein klares Übergewicht im Mittelfeld und wenn man laufstarke Außenspieler hat, kann man in der Defensive ein 3-4-1 stellen, womit man sehr stabil steht und jederzeit die Möglichkeit hat bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Die Umstellung auf 4-4-2 bzw. 4-2-3-1 in der C-Jugend war auf dieser Basis auch völlig problemlos.

    Ein Trainer-Casting kann sich kaum ein Verein erlauben. Wie oft habe ich von unserem Jugendleiter schon den Satz gehört "Den würde ich lieber heute als morgen rausschmeißen. Leider habe ich keinen anderen"?


    Das mit dem "Schnupperkurs" klingt grundsätzlich gut, ob man dabei aber immer das wahre Ich eines Trainers kennenlernt, halte ich zumindest für zweifelhaft. Wer wirklich daran interessiert ist, irgendwo als Trainer anzufangen, wird zunächst sicherlich bemüht sein, sich so zu präsentieren, wie es erwartet wird...

    Meine Frage war, ist das bei euch tatsächlich besser, oder muss man damit einfach leben.

    Ja, das muss man wohl, denn in den meisten Vereinen ist die Trainerfrage eine reine Mängelverwaltung, die beinahe zwangsläufig zu unschönen "Kompromissen" führt. Dazu mal ein aktuelles Beispiel aus unserem Verein. Wir haben etwas über 30 Kinder in der F-Jugend. Dazu 5 Vatertrainer bzw. Väter, die sich Trainer nennen. Auf den ersten Blick eine ganz gute Basis für 3 Mannschaften. Wir teilen seit Jahren nach Spielstärke ein, was sich bisher auch bewährt hat. Dummerweise ergab sich diesmal eine Verteilung, die 4 Trainersöhne in der F1 vorsah. Damit war es nach dieser Einteilung unmöglich drei Mannschaften zu melden. Wir haben 2 Väter gebeten mit ihren Söhnen in die F2 zu gehen. Dazu war niemand zu bewegen. Also wurden 2 Mannschaften mit jeweils ca. 15 Spielern gebildet. Die F1 hat 4 Trainer, die F2 nur einen. In der Frage "Einteilung nach Spielstärke" wurde alles konsequent und richtig gemacht, für die Kinder (und den Verein) ist diese "Lösung" totaler Mist. Eine vernünftige Lösung scheitert aber leider (mal wieder) an der Einsicht bzw. Bereitschaft einzelner.

    Man möchte fast sagen: wer aufgrund fehlender geistiger Fähigkeiten oder Erfahrungen kaum Fachkenntnisse im Fussball besitzt, der macht den Erfolg nicht an den altersgerechten Ausbildungsinhalten und den darin erzielten Fortschritten, sondern vornehmlich am Ergebnis (Tabellenrang) fest. Deshalb wird auch deutlich, warum ein höherer Rang in einer niedrigeren Liga eine größere, positive Wirkung erzielt, als ein mittlere oder niedriger Rang in einer höheren Liga.

    Das sollte jetzt aber nicht wirklich erstaunen, oder? ;)

    Bei den Vereinen, die sich selbst gerne als "leistungsorientiert" bezeichnen, gibt es sicher einige, die eine ordentliche Jugendarbeit machen. Bei uns im Kreis ist es aber seit Jahr und Tag so, dass diese (beiden) Vereine in F- und E-Jugend kaum eine Rolle spielen. Ab der D-Jugend spielt man dann in der höchsten Spielklasse, fast ausschließlich mit Spielern von außerhalb. Das weiß auch jeder hier im Kreis. Man muss sich auch nur ein oder zwei Spiele anschauen und beobachten, wie mit den Jungs umgegangen wird, wie oft gewechselt wird usw. Dann weiß man genau, wie der Hase läuft. Ich will damit sagen, dass man vorher eigentlich wissen sollte, worauf man sich bei solchen Vereinen einlässt. Bei diesen Vereinen geht es ausschließlich darum möglichst gute Platzierungen zu erreichen, was mit der Summe guter Spieler ja auch kein Problem ist. Der einzelne Spieler zählt dabei nur insoweit, wie er geeignet erscheint, dieses Ziel zu erreichen. Der brüllende Trainer ist dann oft nur das i-Tüpfelchen.


    Leider ist es zum Trend geworden, dass jeder D-Jugendliche, der auch nur halbwegs geradeaus laufen kann, seinen Heimatverein verlässt, um zum nächst größeren Verein zu gehen, um sich dort "weiter zu entwickeln". Dabei handelt es sich oft um Vereine die zwar auf Kreisebene führend sind, zumindest was die Ergebnisse und Spielklassen angeht, aber überregional schon keine Bedeutung mehr haben. Häufig stecken bei solchen Wechseln die Eltern bzw. i.d.R. die Väter dahinter, die den neuen Verein als Sprungbrett für "höheres" ansehen. In 99,999% der Fälle ist das eine Illusion.


    Diejenigen, die wirklich eine Chance haben, landen oft direkt bei den Top-Vereinen. Ach ja, und auch da geht es alles andere als spaßig zu. Ein Freund meines Sohnes spielt in der U14 eines Bundesligisten. 4 bis 5mal Training die Woche, zusätzlich regelmäßige Einsätze als Balljunge, Spiele und Turniere am Wochenende, gerne auch mal überregional. Wer verletzt ist, muss trotzdem mitfahren und darf dann auch mal 2 Tage zuschauen, wie die Kollegen in Süddeutschland ein Turnier spielen. Lernen für die Schule im Bus und auf dem Weg zum Training. Freie Zeit mit Freunden verbringen: ausgeschlossen. Dazu der ständige Konkurrenzdruck und die Ungewissheit, ob man im kommenden Jahr noch dabei ist. Wenn man das so hautnah wie wir miterlebt, dann ist man froh, dass das eigene Kind es nicht dorthin geschafft hat und weiter Kind sein darf...

    Ich würde nicht zulassen, dass mein Sohn von seinem Trainer angebrüllt wird. Da würde ich zeitnah mal bei der Jugendleitung nachfragen, ob das so sein soll. Wenn man dort der Meinung ist, das sei so in Ordnung, dann ist das definitiv der falsche Verein und ich kann dir nur raten lieber heute als morgen zu wechseln. Talentförderung und Leistungsfußball hin und her, das wichtigste ist doch, dass Fussball Spaß macht. Wir sprechen hier von einem Hobby. Welcher Idiot würde sich ein Hobby suchen, dass ihm keinen Spaß macht?


    Zu unserem aktuellen C-Jugendkader gehört übrigens auch ein "Rückkehrer", der vor drei Jahren zum "großen" Nachbarverein ging, um dort höherklassig zu spielen und seit einem Jahr wieder zurück ist. Dieser Verein nimmt auch für sich in Anspruch "Leistungsfußball" zu betreiben. Niemand hat ihm diesen "Ausflug" übel genommen, im Gegenteil sind alle froh, dass er wieder da ist und den Kader verstärkt. Er kam in desolatem Zustand von eben diesem "Leistungsverein" zurück, hat fast ein Jahr gebraucht, um zu alter Stärke zurück zu finden. Jetzt sprüht er wieder vor Ehrgeiz, trainiert zusätzlich und freiwillig noch einmal die Woche bei der B-Jugend mit. Man kann förmlich sehen, dass ihm Fußball wieder Spaß macht. Ein anderer, der seinerzeit mit ihm ging, ist immer noch bei diesen Verein. Spielt dort als älterer Jahrgang in der zweiten Mannschaft und kommt kaum zu Einsatz. Er wird dort nie das angestrebte Ziel "oberste Jugendspielklasse" erreichen und Spaß kann das auch nicht machen. Für ihn und (oder seine Eltern) wäre eine Rückkehr zu uns aber eine persönliche Niederlage. Zuletzt war der Wechsel zu einem anderen Dorfverein im Gespräch, obwohl ich mehrfach gesagt habe, dass wir ihn gerne wieder aufnehmen würden. Verstehen kann ich sowas nicht.


    Und noch etwas aus ganz persönlicher Erfahung: Mein Sohn wurde vor zwei Jahren in die Kreisauswahl bzw. für den Stützpunkt gesichtet. Danach hatten wir Probetrainings bei zwei Erstligisten, wofür es eindeutig nicht gereicht hat. Für mich war damit das Thema "hat das Zeug für mehr" durch. Der selbst ernannte "Leistungsverein" in Kreis hätte ihn gerne gehabt. Wir haben uns damals ganz bewußt dagegen entschieden, weil es dort ähnliche Auswüchse gibt, wie die, von denen du berichtest. Also sind wir beim heimatlichen Dorfverein geblieben. Warum? Wegen Spaß am Fußball. Weiß man, dass der eigene Sprössling für die wirklich "höheren Aufgaben" nicht in Frage kommt, lässt es sich leichten Herzens genau darauf reduzieren. Am Ende spielt es doch keine Rolle, ob man nun eine Klasse höher oder niedriger spielt.


    Am Stützpunkt war er zuletzt dann auch der einzige, der nicht höherklassig gespielt hat, trotzdem konnte er sich dort immer durchsetzen. Vor einiger Zeit hat er nun dort aufgehört, weil es ihm schon seit längerem keinen Spaß mehr gemacht hat. Das habe ich positive begleitet, denn warum sollte er in seiner Freizeit etwas tun, das ihm keinen Spaß bereitet? Das heißt allerdings nicht, dass er seine fußballerischen Ansprüche aufgegeben hat. Die hat er nach wie vor. Im Verein spielt und trainiert er mit wachsender Begeisterung, schiebt sogar freiwillig Extraschichten. Im Sommer sind einige seiner Freunde von Nachbarvereinen zu uns gekommen, obwohl wir nur Kreisklasse spielen und sie im alten Verein hätten Leistungsklasse spielen können, aber eben mit einem Brüllaffen als Trainer. Wir versuchen etwas aufzubauen, mit (zum Teil) talentierten Spielern, mit hohem Anspruch an die Ausbildung und auch gewissen sportliche Ziele, aber mit ebensoviel Spaß und ohne Leistungsdruck. Ich bin der festen Überzeugung, dass nur so eine sportliche Entwicklung gewährleistet ist.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man einen talentierten Jungen hat, hat man natürlich das Bestreben, ihn bestmöglich zu fördern, der Gang zum größeren Verein ist da aber halt nicht zwingend immer der beste Weg. Man sollte auch keine Angst davor haben, eine Entscheidung zu revidieren, wenn man feststellt, dass mal daneben gegriffen hat. Das Leben ist schließlich keine Einbahnstraße. ;)

    Club-Hopping liegt im Trend. Mit 12 oder 13 Jahren haben viele Spieler schon 2 oder 3 Vereine von innen gesehen. Dabei sprechen wir längst nicht nur über die Talente, die von Verein zu Verein "aufsteigen", sondern auch die fußballerisch eher limitierten. Bei Jugendspielern gibt es aus meiner Sicht vorrangig drei Gründe, warum "ohne Not" der Verein
    gewechselt wird:
    1. im alten Verein lief nicht alles so, wie man es gerne gehabt hätte
    2. man will mit seinen Freunden spielen (durch den Schulwechsel ergeben sich vor allem in der D-Jugend neue Freundschaften)
    3. der neue Verein bietet die (vermeintlich) "bessere sportliche Perspektive"


    Spieler, die wegen Punkt 1 wechseln wollen, lasse ich gerne gehen, denn meistens handelt es sich um Leute, die nur ihre eigenen Interessen sehen und denen der Rest der Mannschaft völlig egal ist. Meine Erfahrung ist, dass das auch im neuen Verein nicht besser wird. Naja, oder es passt halt wirklich nicht in dem Verein. Auch das soll es ja geben. ;) Punkt 2 kann ich ebenfalls problemlos akzeptieren. Bei Punkt 3 scheiden sich die Geister. Die wirklich guten Spieler lässt man gerne ziehen, wenn sie zu einem echten Top-Verein gehen können. Nun gibt es aber auch Vereine in unserem Umfeld, die keine Top-Vereine sind, sich aber für solche halten, da sie höherklassig spielen als die meisten anderen Vereine um Umland. Da werden Jungs abgeworben, von denen du weißt, dass die perspektisch keine Chance haben, aber jetzt im Moment gerade nützlich sind. Die Versprechungen, die da gemacht werden, spotten jeder Beschreibung. Leider gibt es so viele, die das Talent des eigenen Kindes so dermaßen überschätzen, dass sie blind sind für eine realistische Einschätzung. Natürlich erteilen wir auch solchen Kindern eine Zustimmung zum Wechsel. Eine Sperre hält sich auch nicht im Verein. Allerdings bin ich der Meinung, dass wegen des Vorgehens solcher Vereine Wechselfenster und -fristen und damit verbundene Verbandssperren durchaus ihre Berechtigung haben. Ansonsten "holt" man mal mitten in der Saison oder z.B. kurzfristig vor Aufstiegsspielen noch ein paar Spieler, vielleicht sogar von Mitbewerbern. Das kann auch nicht Sinn der Sache sein.

    da wir nun 2 Hauptrainer und 2 Co Trainer waren konnten wir intensiv auch in Gruppen nach Leistungstärke arbeiten, somit
    Stärken fördern und Schwächen gezielt verbessern.

    Ist schon richtig. Wenn man die große Gruppe nach Leistungsvermögen in kleinere Gruppen einteilt, dann mag das funktionieren. Unter gemeinsamem Training verstehe ich aber, dass alle die gleichen Übungen machen. Ansonsten ist man zwar vielleicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort, trainiert aber trotzdem D1 und D2 praktisch separat.


    Wir haben halt festgestellt, dass einige Übungen von der D2 einfach kaum zu bewältigen waren, so dass wir eben doch wieder zwei unterschiedliche Einheiten für zwei Gruppen vorbereiten mussten. Der Nutzen eines gemeinsamen Trainingstermins war damit (für uns) dahin.


    Auch im Abschlußsspiel macht es ja wenig Sinn z.B. 13 gegen 13 zu spielen. Also teilt man die Gruppe wieder auf. Aus meiner Sicht macht es auch da wenig Sinn, die Stärksten und die Schwächsten zu vermischen. Ich denke wir wissen alle, wie das dann aussieht.

    bei uns und auf unsere Verhältnisse bezogen hat sich das im Nachhinein als die richtige Entscheidung rausgestellt.


    Vor einer generellen Aussage, was richtig oder falsch ist, würde ich mich hüten.

    Wie gesagt, wenn das Leistungsgefälle nicht zu hoch ist, dann mag das wohl gehen.