U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

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  • Guten Abend zusammen,


    bei einem Sichtungstraining ist man am Ende auf uns zugekommen und man hat uns direkt einen Platz für die Saison 2024/25 angeboten.

    Dein Kind ist im Moment wahrscheinlich 7 Jahre alt. Sie bieten dir einen Platz in 1,5 Jahren. Sie wollen wahrscheinlich, dass er nicht woanders spielt. Weißt du was deinem Sohn in 1,5 Jahren Spaß macht? Vielleicht spielt er lieber Tischtennis, Geige oder er ist schnell gewachsen und muss sich erst mal wieder sortieren...

    Er meint sicherlich die Saison 2023/24!


    Würde mich sehr, sehr wundern wenn ein NLZ jetzt einem Kind eine Zusage in 1,5 Jahren geben würde.


    Die Sichtungstrainings für die Saison 2024/2025 ( U9 ) starten ca. im November 2023 und gehen bis

    Februar 2024.


    Nach dem Sommer starten hierzu die Planungen der jeweiligen NLZs.

  • Guten Abend zusammen,


    bei einem Sichtungstraining ist man am Ende auf uns zugekommen und man hat uns direkt einen Platz für die Saison 2024/25 angeboten.

    Dein Kind ist im Moment wahrscheinlich 7 Jahre alt. Sie bieten dir einen Platz in 1,5 Jahren. Sie wollen wahrscheinlich, dass er nicht woanders spielt. Weißt du was deinem Sohn in 1,5 Jahren Spaß macht? Vielleicht spielt er lieber Tischtennis, Geige oder er ist schnell gewachsen und muss sich erst mal wieder sortieren...

    Genau das ist es, bieten einen Platz in 1,5 Jahren , empfinde es als ein parken und sicher gehen.

    Ich würde mich aber ungern jetzt schon binden und Optionen offen lassen für die kleineren NLZ.

    Möchte irgendwo behutsam an die Sache ran gehen.


    Muss ehrlich zugeben, vor einigen Monaten noch war so eine Zusage ein kleines Zwischenziel, nun wo es doch so weit gekommen ist, bin ich sehr vorsichtig.

  • Bei 7 jährigen ein und halb Jahre im Voraus eine Zusage.. da kriege ich schon beim lesen Bauchschmerzen und ich denke die Alarmglocken sind die richtigen. Entweder das Kind ist ein überflieger. Dann ist er aber so gut, dass es auch in einem Jahr problemlos in einem NLZ unterkommt (denke ich).. oder aber es wird erstmal alles aufgesammelt und dann ausgesiebt, und das will man seinem Kind dann auch eher nicht antun :/


    Ist das Aufnahmeverfahren von anderen NLZ bekannt? Spricht etwas dagegen dort anzurufen und zu sagen: "ich habe eine Zusage von XY, wie handhabt ihr das? Was ist euer Konzept für die F Jugend?"

  • Erstmal Glückwunsch, dass dein Sohn in dem Training positiv aufgefallen ist!


    Vorab: ich habe selber keine Erfahrung mit NLZ’s, bin selber nur fußballbegeisterter Papa (Sohn Jahrgang 2015). Durch das Forum habe ich sehr viele wertvolle Hinweise zum Kinderfußball mitbekommen. Man wird dir aber wohl kaum konkrete Tipps zu deiner Frage geben können. Nur du kennst die Bedingungen des NLZ (insb. Nähe des NLZ zu euerm Wohnort und eure Möglichkeit, das Training dort in euren Alltag einzubauen).


    Ich selber bin gerade den gegenteiligen Schritt gegangen und habe meinen Sohn aus einer selektierten und leistungsorientierten Mannschaft in eine nicht selektierte, ganz normale Mannschaft zurückgeholt. Grund war das aus meiner Sicht nicht kindgerechte Verhalten des Trainers der Mannschaft. Und ich bin dem Forum sehr dankbar, dass es mir die Augen geöffnet hat, sonst wäre ich diesen Schritt wahrscheinlich nicht gegangen.


    Ich hoffe, dass du noch mehr Tipps von Usern mit Expertenwissen bekommst, ich würde dir nur raten, sehr gelassen mit der Situation umzugehen. Die Saison 2024/2025 ist ja noch sehr lange hin und wenn dein Sohn weiterhin sehr gut ist und auffällt, wird er sicher noch mehr Angebote bekommen. Ich würde daher schauen, welches NLZ oder welche Mannschaft für euch die beste und nächste Lösung ist und dann, wenn es soweit ist, versuchen dorthin zu gehen. Hohen Aufwand, der sich negativ auf euren Alltag ausübt, würde ich an deiner Stelle nicht in Kauf nehmen. Gleichzeitig musst du dem NLZ ja nicht absagen, du verpflichtest dich und dein Kind ja jetzt noch zu nichts. Und wenn es dann in 1,5 Jahren nicht passen sollte, kannst du immer noch absagen. Das gleiche gilt natürlich für das NLZ, wenn es für die in 1,5 Jahren nicht mehr passt, werden sie dein Kind wahrscheinlich auch nicht nehmen.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge. Ich verstehe mich in der Bürokratie nicht so gut, was passiert wenn man ein Zusage schriftlich bekommt, muss man diese dann unterschreiben ?

    Welche Konsequenzen drohen sollte man doch zu einem anderen NLZ wechseln und die schriftliche Zusage dann doch nächstes Jahr ablehnt?

  • Entweder das Kind ist ein überflieger.

    Man ist als Trainer zwar immer guter Hoffnung, dass aus den hochtalentierten Kindern später etwas wird!


    Aber vielleicht kennt "Sir-Alex" 7 jährige Wunderkinder, bei denen es zu diesem Zeitpunkt schon zuverlässig erkennbar war, dass aus ihnen später mal ein Star wurde? Ich kenne keines!


    Es ist so früh einfach noch nicht möglich eine zuverlässige Erfolgsprognose zu stellen.


    Der Punkt ist wohl, dass für Eltern eine Momentaussage "Überflieger" eine andere Bedeutung hat als für Trainer haben kann? Denn während Trainer sie lediglich einem Zeitpunkt zuordnen, kann soetwas für manche Eltern bereits eine "Ewigkeitsaussage" haben. Je jünger das Kind ist, je weniger Aussagekraft läßt sich aus den individuellen Leistungen im Staffelbetrieb mit den Nachbarvereinen treffen. Erst später, wenn es überregionale Leistungsvergleiche gibt, läßt sich eine Leistung zum ersten mal einordnen.


    Doch wie der riesengroße Sprung von der Jugend in den Erwachsenenfußball gelingt, ist noch eine ganz andere Frage.


    Warum sich also mit Gedanken plagen, die jetzt noch gar nicht relevant sind?


    Unterstützt einfach eure Kinder bei ihrem Hobby, so gut es geht! Aber lasst sie bei Zeiten los, damit sie selbständig werden können. Es ist nicht gut, wenn man sein Leben nur noch vom Erfolg seines Kindes abhängig macht und es ist auch nicht gut, wenn man seine Sympathien fürs Kind allein an seinem sportlichen Erfolg mißt. Ihr liebt doch eurer Kind auch dann, wenn es nicht überall Erster ist oder? Ihr habt auch die Verantwortung für euch selbst und den großen Rest eurer Familie. Befreit euch ein Stück von dem Gedanken, ihr könntet das sportliche Glück eures Kindes signifikant beeinflussen! Das macht den Kopf frei, wenn das Kind mal euren Trost braucht.


    Kinder müssen nichts erreichen, was die Eltern nicht geschafft haben. Sie haben ein Recht auf ein eigenes Leben und darauf ihr Glück selbst zu finden.


    Vergesst nicht, dass es nicht mehr wie ein Hobby eures Kindes ist, solange es den Fußball nicht als Beruf ergriffen hat. Deshalb sollte jederzeit der Spaß daran das Entscheidungskritierium sein. Horcht also nicht nur in euch selbst, sondern auch in euer Kind hinein, ob e!


    Ich meine dabei nicht die Tagesbefindlichkeit, sondern eure Bereitschaft dabei mitzuhelfen, überall dort zu helfen, wo das Kind allein noch nicht weiterkommt und eure Hilfe braucht. Das kann manchmal der Rat sein, auf dem Teppich zu bleiben und dann auch wieder Mut zu geben, wenn das Kind in seiner Leistung stagniert oder während einer Verletzung oder Krankheit einen emotionalen Tiefpunkt hat.


    Sorry, es war mir jetzt ein Bedürfnis, weil ich solche Gespräche schon oft geführt habe!


    Genießt es einfach mit euren Kindern. Denn wie schnell ist die schöne Zeit der Kindheit vorbei!

  • Entweder das Kind ist ein überflieger.

    Man ist als Trainer zwar immer guter Hoffnung, dass aus den hochtalentierten Kindern später etwas wird!


    Aber vielleicht kennt "Sir-Alex" 7 jährige Wunderkinder, bei denen es zu diesem Zeitpunkt schon zuverlässig erkennbar war, dass aus ihnen später mal ein Star wurde? Ich kenne keines!

    Was soll das denn diese Polemik wieder?


    Natürlich kann niemand bei einem 8 oder 9 jährigen eine N11-Karriere vorhersagen. Das hat auch noch nie jemand behauptet!


    Dass aber, von den ganzen N11-Spielern quasi alle schon mit 7-11 Jahren zu den besten Spielern des Jahrgangs gehörten und in NLZs oder ambitionierten, selektierten Amateurteams spielten, das ist nunmal Fakt. Das kann man belegen.


    Da wurde deine deine gegenteilige Behauptung mit 2014er und 2022 Daten klar und deutlich widerlegt.



    Kurz zum Thema:

    Was eine Zusage zur Saison 2024/25 soll, das erschließt sich mir auch nicht.


    Mich würde auch interessieren, wie der Verein deienen Sohn entdeckt hat?

    Hast du ihn da vorgestellt? Dann frage ich mich warum?


    Ich bin ja nicht gegen frühe wechel in das NLZ, wenn die Fahrzeit das zulässt. Vor allem dann, wenn man eh in einem selektierten Amateurverein spielt.

    Aber, man muss sich da nicht selbst vorstellen, schon gar nicht in so jungen Jahren. Da läuten bei mir die Alarmglocken, wenn ich ganz ehrlich sein darf - Stichwort "(zu) ehrgeizige Eltern".

    Die guten Jungs, die werden eh entdeckt. Von ganz alleine.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Zu deiner Frage wie er entdeckt worden ist gibst du dir schon selber die Antwort, gute Jungs werden früher oder später sowieso entdeckt, in unserem Fall, haben wir niemandem darum gebeten noch Beziehungen spielen lassen.


    Ich weiß von Zusagen die 1 Jahr im Voraus schon mal getroffen werden. Von so einem langen Zeitraum im Voraus ist mir auch Neu, wie verbindlich letztendlich so eine schriftliche Zusage ist kann ich auch nicht sagen.


    Deswegen Frage ich auch hier nach Meinungen und Erfahrungen. Ein Zusage von unserer Seite wurde nicht getätigt, soviel zu den ehrgeizigen Eltern. Wir möchten ein gutes Gefühl haben aber auch ein Konzept sehen.

  • In diesem großen Zeitraum kann noch so viel passieren und die Entwicklung ist noch nicht vorhersehbar.


    Für mich hört sich das eher nach "wir halten uns das Kind warm bevor jemand anderes kommt." an.


    Unser Sohn bekam letztes Jahr das Angebot in einem Perspektivteam eines NLZ zu trainieren mit der Option ab Saison 23/24 dort zu spielen.

    Es wurde auch etwas von "riesen Talent" der muss unbedingt bei uns spielen, nur hier entwickelt er sich weiter, das ist eine riesen Chance erzählt. Wir haben abgelehnt, was der Scout und Jugendleiter des NLZ überhaupt nicht verstehen konnten.


    Das NLZ meldet sich in regelmäßigen Abständen bei uns um unseren Sohn zu einem Wechsel zu überreden.


    Also überstürzt nichts, lasst euren Sohn mitentscheiden und wenn er so talentiert ist wird er immer wieder die Chance haben in ein NLZ zu wechseln.


  • Ich habe lediglich wertneutral die Behauptung aufgestellt, dass ein besonders talentiertes Kind auch ein Jahr später in einem NLZ unterkommen wird.

  • Also überstürzt nichts, lasst euren Sohn mitentscheiden und wenn er so talentiert ist wird er immer wieder die Chance haben in ein NLZ zu wechseln.

    Ich unterstütze diese Ansicht. Wenn ich NLZ wäre und der Spieler will zunächst nicht (oder die Eltern), dann bin ich ja nicht beleidigt, wenn er dann doch ein Jahr später kommt.

    Ich habe lediglich wertneutral die Behauptung aufgestellt, dass ein besonders talentiertes Kind auch ein Jahr später in einem NLZ unterkommen wird.

    Definitiv. Wieso sollte sich ein NLZ ein talentierten Spieler entgehen lassen, nur weil er im ersten Moment nicht ja gesagt hat. Wenn das so wäre, wäre eher der Leiter NLZ / Bereichsleiter auszutauschen.

  • Also überstürzt nichts, lasst euren Sohn mitentscheiden und wenn er so talentiert ist wird er immer wieder die Chance haben in ein NLZ zu wechseln.

    Ich unterstütze diese Ansicht. Wenn ich NLZ wäre und der Spieler will zunächst nicht (oder die Eltern), dann bin ich ja nicht beleidigt, wenn er dann doch ein Jahr später kommt.

    Im Gegenteil sogar.

    Da, wo die Eltern nicht sofort huraa schreien und alles stehen und liegen lassen, da kann man idR eher von "Nicht-Eiskunstlaufmamis" ausgehen.

    Aus der erfahrung war das immer positiv, wenn man es estmal durchdenkt, durchspricht, etc. Sogar, wenn man erstmal absagt und dann erst 1-2 Jahre später gekommen ist. (Wobei idR eigentlich alle dann doch sofort gekommen sind, die Kinder waren zu sehr Feuer und Flamme, wenn sie im Mannschaftstraining und häufig bei einem Bundesligaturnier schon mitgemacht haben.)


    Was aber definitiv richtig ist, dass in so jungem Alter die Zeit nicht wegrennt. Wenn ein Junge wirklich so gut ist, dann wartet das NLZ auch. Dann schafft es ggffs auch einen Platz, wenn man kurzfristig doch noch wechseln will - auch wenn man "eigentlich" den Kader voll hat.

    Ihr müsst euch also überhaupt nicht hetzten lassen - es sind noch 1,5 Jahre Zeit bis zum Wechsel, wenn ich das richtig verstanden habe da muss man sich noch lange nicht festlegen. Würde ich auch nicht machen, so oder so liegt aber auch daran, dass ich zu dem Wort stehen möchte und 1,5 Jahre dafür viel zu viel Zeit ist in dem Alter besonders.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Dass aber, von den ganzen N11-Spielern quasi alle schon mit 7-11 Jahren zu den besten Spielern des Jahrgangs gehörten und in NLZs oder ambitionierten, selektierten Amateurteams spielten, das ist nunmal Fakt. Das kann man belegen.

    An dieser Aussage habe ich absolut keine Zweifel.
    Mich würde allerdings eher interessieren, wie viele von denen, die man mit 7-11 jahren zu den besten Spielern des Jahrgangs zählte, später nicht Profi geworden sind. Dass spätere Top-Spieler auch schon früh zu den Top-Talenten gehören, ist für mich nachvollziehbar. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein frühes Top-Talent ein späterer Top-Spieler wird, konnte mir bislang allerdings niemand sagen.


    Ich habe hier aus der Region das Beispiel eines Jungen vor Augen, der bis 13/14 Jahren bei allen großen NLZ und auch bei intenationalen Topclubs auf dem Zettel stand. Er gehörte also auf jeden Fall zu den Top-Talenten seines Jahrgangs. Heute spielt er in der Oberliga. Wenn Du mit Anfang zwanzig in der OL bist, heißt das jetzt nicht unbedingt, dass Dein Profitraum ausgeträumt ist - er wird aber Jahr für Jahr unwahrscheinlicher.


    Ich bin mir sicher, dass die NLZ oder/und der DFB solche Zahlen intern erheben. Z.B.: In welchen Ligen spielen die Top-30-Spieler in der U11 mit 23 Jahren?


    Die meisten von uns kennen vermutlich nur einzelne dieser Spieler und haben deswegen nicht den Überblick.

  • Mich würde allerdings eher interessieren, wie viele von denen, die man mit 7-11 jahren zu den besten Spielern des Jahrgangs zählte, später nicht Profi geworden sind.

    Das kann man weder belegen noch widerlegen! Denn wenn die, die man sich ausgesucht hat, zu den Besten gehören, dann erledigt sich ja quasi die Aussage darüber, weil andere gar nicht die Chance zu einer besonderen Förderung erhielten. Denn selbst, wenn sie im Heimatverein fast alles bekommen, die Chance Woche für Woche sich mit den Besten ihres Jahrgangs zu messen und sich dabei gegenseitig zu höheren Leistungen zu pushen, die gibt es eben fast nie im Heimatverein.


    Das Problem dabei ist, dass man diesen Anteil, den Dritte an der Entwicklung haben, nicht genau messen kann. Der mag vielleicht beim Einen sehr groß, beim anderen deutlich kleiner sein? Hinzu kommen beim Können und Wollen aber auch Faktoren im sozialen Umfeld, die wir gar nicht beeinflussen wollen, weil sie gar nichts mit dem Fußball zu tun haben.


    Schließlich aber ist es schwierig aus einer großen Quantität auch eine Qualität zu filtern, wenn die Anlagen weitgehend sehr ähnlich sind.


    So kann man Leistung eigentlich kaum an einem Stichtag messen, weil es ein dynamischer Effekt ist, worin man auch die Fortschritte innerhalb eines Zeitraum miteinander vergleicht.


    Wenn also gesagt wird: es rennt die Zeit davon, dann heißt das nicht mehr und nicht weniger, als das überall dort, wo das Talent allein noch nicht weiterkommt, der Trainer und die Mannschaftskameraden helfen. Isoliert kann man eine Mannschaftssportart kaum erlernen.


    Nur, wie soll man das im einen wie im anderen Fall nachträglich bewerten? Da müsste man vielleicht zwei eineiige Zwillinge nehmen, von denen beide gleich viel Potenzial besitzen, eines in ein NLZ wechselt, das andere im Heimatverein bleibt? Aber selbst wenn, dann kann es selbst hier Unterschiede in der Entwicklung geben. Die heiraten ja später auch andere Personen.


    Vielleicht hilft folgendes Beispiel: als ich noch wenig Erfahrungen in diesem Bereich hatte, wurde ich vor die Entscheidung gefällt, mich fürs eine oder andere Torwarttalent zu entscheiden. Ich entschied mich für das eine Talent, dass später Nationalkeeperin wurde. Hätte ich das andere Talent einige Jahre später kennengelernt, so hätte ich auch im eine Chance gegeben, denn der Unterschied war seinerzeit gar nicht so groß. Wer weiß, vielleicht wäre dann sie Nationaltorhüterin geworden? Es hätte aber genau so gut passieren können, dass aus beiden nichts geworden wäre.


    Es gib mittlerweile Diplomarbeiten darüber. Man kommt zum Schluß, dass es die wiederholten Selektionen sind, die letztlich darüber entscheiden, wer es bis ganz nach oben schafft. Insofern kommt der Zufallsfaktor hinzu, welche Auswahl gerade zur Verfügung steht! Daraus könnte man folgern, dass man noch nicht zu früh nach primären Leistungsprinzipien suchen sollte, weil sich noch vieles entwickelt.


    Befreit euch einfach von dem Gedanken einer vollständigen Messbarkeit! Man gibt sich Mühe zu einer gerechten Beurteilung, so z.B. ob es sich lediglich um eine momentane Stagnation bezieht, für die es Gründe gibt oder ob es allgemein einfach nicht mehr reicht und andere die Chance verdient haben. Trainer auch nur Menschen! Sie können auch irren, weshalb eine zweite Meinung bei einem anderen Verein nie verkehrt ist. Nur kommt man auch dort zum gleichen Schluß, dann gibt es gar keinen Grund, sich zu schämen, sondern lediglich etwas zum Guten zu verändern, weil der Spaß immer an oberster Stelle stehen sollte.

  • Das kann man weder belegen noch widerlegen!

    Na ja... Ich vermute, dass die Scouting Abteilungen der größeren NLZ die Top 30(50?) eines jeden Jahrgangs durchaus permanent auf dem Schirm haben - auch wenn sie selbst vielleicht nur 2-3 von ihnen im Verein haben. Mag sein, dass die Einschätzungen, wer dazu gehört, nicht immer gleich sind - aber da wird's reichlich Überschneidungen geben. Insofern ist solch ein Datenmaterial sicherlich vorhanden - aber sie rücken es nicht raus ;)

  • Was ich bei der Selektion auch häufig beobachte/mitbekomme: Die Bemessung und Gewichtung von Physis und Technik. Ich glaube bei den meisten Laien gelten gemeinhin die technisch beschlagenen, wuseligen und spielwitzigen Kinder in jungen Jahren als "Überflieger" und "Top-Talente". Es ist aber auch kein Geheimnis, dass die Leistungsteams der NLZ's voll sind mit Spielern, die im ersten Quartal ihres Jahrgangs geboren sind. Warum? Weil die in ihrer biologischen Entwicklung 1-2 Schritte weiter sind. In meiner Umgebung gibt es gerade ein konkretes Beispiel: 2 Jungs (D-Jugend) aus derselben Mannschaft wurden von einem Scout aus dem NLZ eines Bundesligavereins gesichtet. Der ist aus der Kategorie "Dauerläufer" und "Frühentwickler", der andere eher von schmächtiger Statur, dafür aber technisch deutlich weiter und generell herausragend. Eingeladen wurde der Dauerläufer, der Kreative steht weiter unter Beobachtung, wurde darüber auch informiert, soll sich aber erstmal weiter in seinem Stammverein entwickeln.


    Ich habe das Gefühl und auch selber die Erfahrung gemacht, dass die "Kreativlinge" es insgesamt etwas schwerer haben in Deutschland (obwohl sie ja so doll vermisst werden). Häufig wird zuerst drauf geschaut wie groß das biologische Potenzial ist und dann abgewogen, ob die technisch-taktischen Potenziale im NLZ dann antrainiert werden können. Ist bei deinem Sohn abzuschätzen, wofür genau er gesichtet wurde? Ist er ein "geiler Zocker", oder schon besonders groß/stark/schnell und ehrgeizig für sein Alter?

  • Also mein Sohn ist im Q3 geboren, mit 7 Jahren bereits beidfüßig und technisch stark.


    Er ist der kleinste aber dafür geht er jeden Zweikampf an und gewinnt diese eben nicht durch die Physis, sondern er weiß er oft gut einzuschätzen wann er seinen Körper vor dem Ball schieben muss und sich dann abdreht.