U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

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  • Ich bin zwar noch beim studieren der quellen, obwohl ich das alles schon mal gelesen habe, aber ich finde es schon starken tobak, gegen jmd. Der sich anscheinend lange damit beschäftigt hat und mit entsprechend mit quellenangaben argumentiert, mit Gegenargumenten zu kommen wie: erscheint mir doch arg hoch, etc.

    Man kann m.e. nicht erwarten, eigene Erfahrungen oder Empfindungen gg. Studien zu stellen, ohne eigene qualitativ nachprüfbare Argumente für seine Position zu liefern.

    Für mich klingt das immer nach: viel Meinung gg. Ahnung.

    Ich habe nur subjektive Erfahrungen mit einem nlz, seit 2017, kann sehr viele kritikpunkte jedoch teilen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ein paar Gedanken querbeet, ohne zu sehr ins Detail zu gehen:


    Schade, wenn zwei Teilnehmer, die inhaltlich viel beizutragen haben, die Sachebene verlassen.


    Gegenmaßnahmen zu RAE

    - die gibt es schon, wir trauen uns nur nicht radikal genug da ranzugehen

    - Bio Banding (echtes BB bitte, kein halbgares)

    - Rollierende Stichtage (alle 3 Monate wechselt der Stichtag, so dass jedes Kind mal Q1/Q4 usw. in seinem Team ist (allerdings ist das das Ende des Mannschaftsverbundes)


    Gutes NLZ/böses NLZ

    - korrekt ist, dass der Weg zum Profitum in D quasi ausschließlich über das NLZ führt

    - auf diesem Weg bleiben aber ganz viele Kids drumherum einfach auf der Strecke

    - ist für diese Spieler mehrheitlich der NLZ-Weg positiv gewesen? Da gibt es Pro- und Contra-Argumente, aber soweit mir bekannt noch keine umfassende unabhängige Studie (die wäre sicher mal interessant)

    - Falls nicht: Was ist denn die Alternative?


    Selektion NLZ/Amateurverein/Dorfverein

    - sicher gibt es sehr häufig Selektion, aber im NLZ dürfte die wesentlich belastender sein

    - der Einzelfall mag mit einem ambitionierten Amateurverein vergleichbar sein, aber generell ist im NLZ die „Fallhöhe“ größer

    - Kind, teilweise Eltern/Familie definieren sich über die NLZ-Zugehörigkeit, für viele Eltern ist, selbst wenn sie über Wahrscheinlichkeiten aufgeklärt wurden, trotzdem klar, dass IHR Kind natürlich zu den 1 % gehört, die es am Ende schaffen werden; dieser Druck wird oft unterbewusst auch auf den Spieler übertragen



    Was ich gerne sehen würde:


    - Abschaffung des Ligen-Pyramidensystems im Jugendfußball

    - flexiblere Wettbewerbe ohne Auf- und Abstiege, mehr Turnier- und LV-Formate, flexiblere Spieldauern und Mannschaftsgrößen (also genau das, was auf NLZ-Ebene gerade umgesetzt wird, für alle)

    - flexiblere Spieltagskaderzusammenstellungen

    - Bio Banding (und keine falsche Scheu davor, das echte Alter eines Spielers festzustellen)

    - Echter NLZ-Betrieb ab dem 14. oder 15. Lebensjahr

    - Keine Abwerbungen der NLZs untereinander (es ist eine Wunschliste, da haben sich schon klügere Köpfe als ich vergeblich Gedanken gemacht, wie das zu verhindern ist)

    - Die Ressourcen, die in den NLZ-Betrieb unterhalb der U15 geflossen sind, fließen in die bessere Ausbildung/Ausstattung der Amateurvereine

    - keine Vorauswahlkader/Talentschulen und ähnlicher Mist der Bundesliga-Vereine

    - größere finanzielle Mittel fließen aus dem Profi- in den Amateurbereich, ermöglichen dort eine gute Infrastruktur und lohnende Bezahlung von Trainern, insbesondere Jungtrainern (Schülern, Studenten), die dafür aber Aus- und Fortbildung nachweisen müssen, ehe sie ein Team übernehmen dürfen

  • Ergänzend fände ich noch eine Selbstverpflichtung sinnvoll, auf Ausländer zu verzichten. Damit meine ich echte Zuzüge aus dem Ausland, nicht unsere Migranten.


    Insgesamt sollte es im Interesse des deutschen Fußballs sein, in erster Linie deutsche Fußballer auszubilden. Mir kommt das ehrlicherweise auch in der Buli zu kurz.

    Sonst scheidet unsere N11 am Ende schon in der Vorrunde aus. 😁


    Oder wir lassen das alles sein mit Vereinsbindung und allem was da dran hängt und erkennen an, dass wir internationalen Stars zuschauen bei der Ausübung ihrer Profession. Das funktioniert im Zirkus auf höchstem Niveau von sportlicher Leistung. Ganz ohne Meisterschaften.




    Zur Selektion mit 12-15... Ich finde das grob fahrlässig und die dropout Zahlen sind heftig.

    "der Fusballkindergarten ist jetzt zu Ende, die Jungs müssen Leistung bringen, das ist hier kein Spaß mehr, das musst du verstehen,die anderen sind stärker, wir müssen die Klasse halten..."

    Wo, an welcher Stelle steht bei solchen Aussagen das Interesse des Spielers im Vordergrund?

    Nirgends, aber sie finden statt. Und das in einem Alter, wo die Pubertät startet, die Jungs dank Wachstumsschub mit ihren neuen Proportionen umgehen müssen und die noch kleinen sich mit großen Gegnern rumschlagen dürfen.


    Und das findet nach meiner Beobachtung in fast allen Vereinen statt jenseits der Niederungen der untersten Klassen.




    Ich finde durchaus auch, dass das spielen für FC Lieblingsverein natürlich ein lohnendes Ziel ist. Nur ist das je nicht automatisch auch das anfragende NLZ. 50% der Kinder tragen schließlich BVB oder Bayerntrikots.


    Wenn man davon ausgeht, dass eine erfolgreiche NLZ Laufbahn im bezahlten Fußball endet, dann gibt man sein Kind quasi in eine Berufsausbildung. Bei einem 16 Jährigen sehe ich da kein Problem, bei einem 12 jährigen schon.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!


  • Die Studie/Quelle zu diesen Zahlen ist doch eben gar nicht genannt worden. Darum geht es ja.

    Es ging und geht um die Behauptung, dass 55 % aller deselektierten Kindern klinische Betreuung brauchen, wegen psychischer Stresssymptome. Obwohl ich mehrfach nachgefragt habe.


    Deshalb komme ich gar nicht mit Gegenargumenten, es fehlt ja vorher erstmal die Verifikation der Aussage/Behauptung.


    Man kann doch nicht solch eine Aussage als Argument bringen, ohne da den passenden Verweis auf die studie zu bringen.

    Ganz grundsätzlich macht das in einem Diskurs keinen Sinn.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Bio-Banding wäre tatsächlich eine Möglichkeit, dem RAE entgegen zu wirken.

    Aber, "fair"/praktikabel wird das nicht, wenn die NLZs das alleine machen müssen. Das müsste übergeordnet erfolgen, sonst bleibt es nur etwas weniger unfair, sonst bleiben Kinder in Teams, die das nicht machen benachteiligt/bevorteilt.


    Bei der Masse an fussballspielenden Kindern kostet das unfassbar viel Ressourcen und auch Geld, die Kinder richtig einzustufen. bezahlbar wäre das wohl vom DFB, aber praktikabel?



    Die rollierenden Stichtage sind würden einiges in die richtige richtung schieben. Aber schon jetzt gibt es viel zu wenig Trainer. Ich fürchte, dass sich dann noch weniger Trainer finden für viele Teams, wenn ein Trainer alle 3 Monate ein "neues Team" bekommt. Gerade im Breitensport könnte das schwer werden, meinst du nicht?


    Dass zB das Abwerben untereinander nicht funktioniert, das hast du ja selbst erkannt. Würde als reine deutsche Lösung sowiso nicht funktionieren, weil dann viele Spieler dem Geld ins Ausland folgen würden. (Ja, darf man erst ab 18 Jahren, aber dann bekommt Papa da irgendwo einen Job und die Familie zieht deshalb um. Hat Bayern schon mit Adrian Fein vor bald 15 Jahren gemacht und einen Monat später meckert KHR medienwirksam über den "Kinderhandel" der englischen Teams.)


    Wünschenswert ist vieles, da bin ich bei dir. Praktikabel und rechtens muss es aber eben auch sein.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Sir Alex :

    ich bin bei vielen Deiner Punkte eher dabei als dagegen, kann aber auch viele der Argumente von vangaalsnase nachvollziehen.

    Klar ist für mich:
    Leistungsorientierung und Selektion haben im Kleinfeldbereich (bis inkl. U11 nichts verloren).

    Wenn Vereine, die NLZs haben in diesen Altersklassen Mannschaften haben, dann sollte explizit auf den Breitensportcharakter dieser Teams hingewiesen werden und die Spieler tatsächlich nur aus nächster Nähe zum Vereinsgelände kommen.

    U12/U13: Leistungsorientierung und Fokussierung macht hier sicher schon Sinn, Selektion ist kritisch.

    Mir wäre es am liebsten, wenn wir in der Lage wären viel früher und viel flächendeckender gutes und ambitioniertes Training anzubieten. Wenn wir in der Altersklasse alle (z.B.) 20-25 Kilometer (gerne den Radius noch kleiner ziehen) eine oder mehrere Stützpunktmannschaften anbieten könnten, die Training und Spiele (keine Wettbewerbe, sondern nur Leistungsvergleiche) auf NLZ-Niveau bieten kan.

    In den Jahrgängen darunter würde ich mir so etwas wie das DFB-Modell in wesentlich höherer Frequenz wünschen, so dass jeder Verein, der Kleinfeldteams unterhält 2x pro Saison verpflichtend in den Genuss kommt und somit die Kinder und die Trainer und Eltern in die richtige Richtung geleitet werden...

    Ab U14 geht es dann vermutlich langsam mit der richtigen Leistungsorientierung los, wobei ich glaube, dass Selektion im Übergang von U15 zu U16 genügen würde, wenn man vorher richtig auswählt. Grundsätzlich sollte es außerdem möglich sein, jedem Spieler mindestens eine, besser zwei Saisons im NLZ zu ermöglichen.

    Das erhöht zwar die Anforderungen an die Sorgfalt bei der Auswahl der Spieler, wäre aber ja nicht das Schlechteste.


    Kurzer Hinweis noch an Sir Alex :
    Ulm, Essen, Unterhaching, Offenbach haben NLZ-Status, auch wenn die jeweiligen Profis nicht in der ersten oder zweiten BL spielen.

    Und speziell im Fall Unterhaching weiß ich aus diversen Erfahrungsberichten, Gesprächen mit Eltern und Kindern, die dort sind bzw. waren und öffentlichkeitswirksamer Presse (Adeyemi, Krattenmacher), dass die in Sachen Empathie und Menschlichkeit den A-NLZ weit voraus sind.

  • Es wurden ja Zahlen gefordert: FVM-Talente in Nachwuchsleistungszentren und DFB-Stützpunkten: ein Vergleich

    Das Fazit:

    "Von allgemeinen Empfehlungen ist hier zwingend Abstand zu nehmen, da die individuellen Rahmenbedingungen eines jeden Kindes bzw. Spielers (Wohnort, Infrastruktur, Anreiseform) Beachtung finden müssen. Es müssen individuelle Lösungen von Fall zu Fall gefunden werden, wobei immer der Konsens gelten muss, zum Wohle des Kindes zu entschieden."

  • Die Studie/Quelle zu diesen Zahlen ist doch eben gar nicht genannt worden. Darum geht es ja.

    Es ging und geht um die Behauptung, dass 55 % aller deselektierten Kindern klinische Betreuung brauchen, wegen psychischer Stresssymptome. Obwohl ich mehrfach nachgefragt habe.

    Die Quelle hat doch Pocho1505 angegeben?

    Also Prof. Dr. Arne Güllich erwähnt diesen Wert doch in dem Podcast.


    u.a. hier wird auch die Studie erwähnt, die dem Autoren anscheinend vorab vorliegt.

    Nachwuchsfußball: Das große Aussortieren der NLZs - FuPa

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ergänzend fände ich noch eine Selbstverpflichtung sinnvoll, auf Ausländer zu verzichten. Damit meine ich echte Zuzüge aus dem Ausland, nicht unsere Migranten.

    Wir haben von England profitiert: Musiala und Gnabry

    Adeyemi hat in der Jugend noch in Österreich gespielt.


    Wie viele WM Teilnehmer haben sich in Deutschland ausbilden lassen?

    Sabiri (Marokko) - ist in Marokko geboren und hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

    Pulisic (USA)

    Choupo-Moting (Kamerun) - ist in Hamburg geboren und hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft

    Bellingham (England) - hat meines Wissens nach kein Juniorenspiel bestritten


    Wen vergesse ich?

    Einmal editiert, zuletzt von let1612 () aus folgendem Grund: Korrektur der Nationalität von Pulisic

  • Solche rechte Kommentare sind bodenlos!

    Absolut ekelhaft.


    Bitte sperren!

  • Solche rechte Kommentare sind bodenlos!

    Absolut ekelhaft.


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    Was genau ist von let1612 da rechts und bodenlos?
    Er stellt doch nur den Fak dar, dass wir deutsche Spieler haben auf sehr guten Niveau, die von einer solchen Regel "wir fördern im deutschen Jugendfußball hauptsächlich deutsche Spieler" ausgeschlossen wären, bzw. nicht so zum Vorschein gekommen wären und es deshalb aus fußballerischer Sicht falsch wäre.

  • Solche rechte Kommentare sind bodenlos!

    Absolut ekelhaft.


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    Was genau ist von let1612 da rechts und bodenlos?
    Er stellt doch nur den Fak dar, dass wir deutsche Spieler haben auf sehr guten Niveau, die von einer solchen Regel "wir fördern im deutschen Jugendfußball hauptsächlich deutsche Spieler" ausgeschlossen wären, bzw. nicht so zum Vorschein gekommen wären und es deshalb aus fußballerischer Sicht falsch wäre.

    Ich lese den Beitrag von, Goodie so, dass eine Selbstverpflichtung jugendliche Spieler aus dem Ausland zu verpflichten, um diese in den letzten 2-3 Jugendjahren für die Profis auszubilden bzw. als "Wertanlage" für die Zukunft.

    z.B.: Sancho, Reyna, Pulisic, Alexander Isaak, Bione-Gittens (auffällig, dass mit spontan nur Dortmunder einfallen. Wer andere Beispiele kennt, gerne ergänzen. Hätte sich Musiala für England entschieden, würde er in die gleiche Kategorie fallen.


    Ich verstehe, was sie damit meint und bewirken will, sehe aber die Ausbildung an der Basis hier deutlich mehr in der Pflicht. Denn die Jungs, die aus dem Ausland kommen und einfach viel besser sind als die gleichaltrigen deutschen spielen ja zurecht anstelle ihrer deutschen Kollegen.

    Einerseits könnte man da jetzt eine gesellschaftliche Debatte aufmachen, dass es uns in Deutschland einfach zu gut geht und dadurch auch der absolute Wille im Sport (und auch anderweitig) fehlt Top-Top-Leistungen abzuliefern. Ein bisschen Wahrheit ist sicher dran.

    Andererseits ist es auch unsere Weichspül-Methode im Bezug auf Leistungsorientierung.

    Kinder die Bock haben nichts anderes zu tun als Fußball zu spielen werden bei uns idR in eine Schublade gesteckt, die da heißt: eindimensionales Kind über-ehrgeiziger Eltern. Die rennen nur dem Geld hinterher, vernachlässigen Schule und soziales. Aus dem kann ja nichts werden.

    Ich glaube man könnte schon sehr früh anfangen Kindern die Möglichkeit zu geben 5-7 Tage pro Woche Fußball zu spielen, wenn man ein Umfeld schafft, in dem die Schule nicht untendurch fällt.

    Dabei wäre es wichtig Leistungs- und Wettbewerbsgedanke zu trennen. Lust zur Leistung in einem Team, das sich gegenseitig pusht und motiviert, kann viel bewegen. Die Kinder sollen und müssen natürlich ihre Wettkämpfe gewinnen wollen aber eben nicht gewinnen müssen. Und schon gar nicht sollten Abstiegsgefahr oder das Risiko irgendwann aussortiert zu werden (zumindest bis 14 Jahre) Druck ausüben und die Lust an der Leistung trüben.

  • Eine Frage in die Runde, da wir öfter das Thema Fluktuation im NLZ haben, habe mal mitbekommen, das Spieler mit einem Linksfuß in der Regel deutlich weniger selektiert werden als Spieler mit dem anderen Fuß.


    Könnt Ihr eine ähnliche Erfahrung teilen ?


    Klingt erstmal plausibel aber nicht fair.

  • Solche rechte Kommentare sind bodenlos!

    Absolut ekelhaft.

    Was genau findest du denn ekelhaft?


    Dass die NLZs für die älteren Jahrgänge im Ausland scouten, Jugendliche im schlimmsten Fall ohne Deutschkenntnisse mitten in der Endphase ihrer Schulausbildung aus ihrem Umfeld holen, um mit ihren Teams gut da zu stehen? Dass sie sie wahrscheinlich nur holen weil eine fette Prämien im Erfolgsfall in der Kasse klingeln? Ja, finde ich auch.

    Oder glaubst du wirklich, die haben diese jungen Talente urplötzlich in ihr Herz geschlossen und fördern sie aus Nächstenliebe?

    Ich gehe sogar soweit dass das eine Form der Kinderhandels ist. Nur winkt hier viel Geld und Ruhm , da kann mal schon mal wegschauen.


    Spinnt man den Gedanken konsequent weiter, dann verzichten wir doch gleich ganz auf EM und WM. Und auf Nationalmannschaften.

    In den Ligen ist das längst genau so. Komplett international und die Besucherzahlen in den Stadien geben den Machern scheinbar recht. Nur, mich spricht es halt nicht mehr an. Beim Eishockey nicht und beim Fußball auch nicht.

    Erst jubeln wir alle einem Erling Harland ein paar Monate zu, dann zieht er weiter. Natürlich kann man sich an seiner Leistung erfreuen. Dann kann ich aber auch gleich nur noch Premier League oder La Liga schauen und kann meine BMG-Tasse verschenken.

    Wir haben oder hatten jedoch ein System, das auf Lokalpatriotismus basiert, auf Identifikation; der Verkauf von Tickets und Merchandising ist wichtiger Bestandteil des Systems.
    aber: die Stadien sind voll - insofern denkt eine sehr breite Masse anders als ich.


    Ich bin lediglich der Ansicht, dass der DFB sich um den deutschen Nachwuchs kümmern soll. Aber muss ich ausgerechnet dir erklären, dass Deutsche heutzutage nicht Klaus-Dieter und Karl-Heinz sondern eher Leon, Sergej und Serhat heißen?


    Andererseits ist es auch unsere Weichspül-Methode im Bezug auf Leistungsorientierung.

    Ich glaube, das trifft auf mich durchaus zu! =)=)=) Mein Augenmerk geht immer zu den Vielen, die dem System zum Opfer fallen denn zu den Wenigen die es schaffen werden, denn die werden zumindest fürstlich entlohnt.


    Na ja, aber ich trainiere ja auch die Kurzen im Dorfverein, von daher passt es.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Einerseits könnte man da jetzt eine gesellschaftliche Debatte aufmachen, dass es uns in Deutschland einfach zu gut geht und dadurch auch der absolute Wille im Sport (und auch anderweitig) fehlt Top-Top-Leistungen abzuliefern. Ein bisschen Wahrheit ist sicher dran.

    Andererseits ist es auch unsere Weichspül-Methode im Bezug auf Leistungsorientierung.

    Kinder die Bock haben nichts anderes zu tun als Fußball zu spielen werden bei uns idR in eine Schublade gesteckt, die da heißt: eindimensionales Kind über-ehrgeiziger Eltern. Die rennen nur dem Geld hinterher, vernachlässigen Schule und soziales. Aus dem kann ja nichts werden.

    Ich glaube man könnte schon sehr früh anfangen Kindern die Möglichkeit zu geben 5-7 Tage pro Woche Fußball zu spielen, wenn man ein Umfeld schafft, in dem die Schule nicht untendurch fällt.

    Dabei wäre es wichtig Leistungs- und Wettbewerbsgedanke zu trennen. Lust zur Leistung in einem Team, das sich gegenseitig pusht und motiviert, kann viel bewegen. Die Kinder sollen und müssen natürlich ihre Wettkämpfe gewinnen wollen aber eben nicht gewinnen müssen. Und schon gar nicht sollten Abstiegsgefahr oder das Risiko irgendwann aussortiert zu werden (zumindest bis 14 Jahre) Druck ausüben und die Lust an der Leistung trüben.

    Eine sehr interessante Frage. Beim Durchlesen der Autobiographie von Andre Agassi, der sich sehr über seinen Vater beschwert, habe ich mir öfter gewünscht, ihm die Frage zu stellen, ob er sein Leben als früher aktiver und jetzt ehemaliger Tennisspieler gegen eine andere Kindheit tauschen würde. Der Geiger David Garrett, der ebenfalls einen sehr ehrgeizigen Vater und keine „normale“ Kindheit hatte, hat das ganze so beantwortet, dass er seinem Vater dankbar dafür ist, was er ihm mitgegeben hat. Allerdings handelt es sich bei Geige und Tennis um sehr technische Disziplinen, bei denen ein frontales Einzeltraining absolute Voraussetzung ist, wodurch sie sich etwas vom Fußball unterscheiden.


    Beim Fußball bin ich absolut bei dir, dass es wünschenswert wäre, wenn Kinder 5 – 7 Tage Fußball spielen könnten, Betonung liegt allerdings auf Spielen. Das heißt, zusätzlich zum Training in der Freizeit raus und auf den Bolzplatz mit den Kumpels. Das wäre sicherlich ideal, ist aber leider heutzutage mit Ganztagsschule, Hort etc. alles andere als einfach.


    Wo wir übrigens bei Druck gegenüber Kindern sind. Wenn ich manchmal bei Tennisturnieren bin, denke ich mir immer was für ein Paradies die Mannschaftssportart Fußball ist. Es ist zum Teil nicht leicht anzuschauen, wie die kleinen Tennisspieler beim ersten verlorenen Punkt das Weinen anfangen.

  • Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Ja klar bei Ausländern ist es dann gleich Kinderhandel. Les dir deinen Beitrag nochmal durch.

    Wir leben in einer globalen Welt mit globalem Wettbewerb. Die besten setzen sich am Ende durch. Dieser Protektionismus macht ein deutsches Kind nicht besser!

  • Ja klar bei Ausländern ist es dann gleich Kinderhandel. Les dir deinen Beitrag nochmal durch.

    Wir leben in einer globalen Welt mit globalem Wettbewerb. Die besten setzen sich am Ende durch. Dieser Protektionismus macht ein deutsches Kind nicht besser!

    Sorry, aber Dein Beitrag geht völlig an der Argumentation vorbei. Ein globaler Wettbewerb mag bei Produkten ohne Gefühle (z.B. Staubsauger) sinnvoll sein, bei Lebewesen mit Emotionen (z.B. Kindern) kann es doch nicht erstrebenswert sein, dass diese, im Sinne des Wettbewerbs, in ein anderes Land gehen.

    Das hat dann auch nicht viel mit Protektionismus zu tun (also höchstens, dass man versucht die Kinder zu schützen).

  • Wir leben in einer globalen Welt mit globalem Wettbewerb. Die besten setzen sich am Ende durch.

    Das stimmt nicht ganz denn innerhalb der globalen Welt mit dem globalen Wettbewerb schützen wir unsere Grenzen mit Handelsabkommen und Einwanderungsgesetzen.


    Ich glaube, du willst mich nicht verstehen. Und Meinungsfreiheit heißt nicht Widerspruchsfreiheit. In sofern erkenne ich gerne an, dass du hier eine ganz andere Meinung hast. Aber du bist der, der hier "Rechts!" ruft und Sperrung fordert. So geht kein Diskurs. Da das ganze aber schlimm OT ist, kannst du mich gerne per PN kontaktieren oder beim Admin meine Sperrung fordern. Feel free.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Andererseits ist es auch unsere Weichspül-Methode im Bezug auf Leistungsorientierung.

    Ich glaube, das trifft auf mich durchaus zu! =)=)=) Mein Augenmerk geht immer zu den Vielen, die dem System zum Opfer fallen denn zu den Wenigen die es schaffen werden, denn die werden zumindest fürstlich entlohnt.


    Na ja, aber ich trainiere ja auch die Kurzen im Dorfverein, von daher passt es.

    Dem System zum Opfer fallen aber nur die, die mit dem einzigen Ziel da rein gehen, es bis an die Spitze zu schaffen und alles andere als Scheitern bezeichnen. Und genau an dem Punkt ist man im Sport (speziell in Deutschland, aber sicher auch anderswo) einfach komplett auf dem Holzweg, was die Einstellung betrifft.

    Ziel von Leistungs- und Spitzenförderung ist doch nicht der oder die Beste von allen zu werden, sondern aus sich selbst bei dem was man am liebsten macht und am besten kann das Beste herauszuholen.

    Dementsprechend ist der Weg das Ziel und es soll einen Freude und gerne auch Stolz bereiten solange man ihn gehen kann.

    Wenn er zu Ende geht, weil sich die Interessen ändern, oder die Luft oben eben zu dünn wird, dann hat man trotzdem mehr erreicht als viele andere, einen Erfahrungsschatz gesammelt, den einem keiner mehr nehmen kann und ist in dem was man über Jahre mit Leidenschaft betrieben hat auf alle Fälle deutlich besser als die breite Masse.

    Ich habe noch nie gehört, dass ein Schüler, der das Gymnasium abbricht dem System zum Opfer gefallen ist oder ein Medizinstudent, der "nur" Arzt und nicht Chefarzt wird.

    Das heißt ja nicht, dass man nicht das Ziel haben soll bzw. muss, seine maximale Leistungsgrenze zu erreichen und im Idealfall nach oben zu verschieben. Allein die Sichtweise, mit der viele Kids, die einfach nur den Wunsch haben so gut und so hoch wie möglich Fußball zu spielen und natürlich auch davon Träumen Profi zu werden, konfrontiert werden erzeugt Druck, hemmt Leistungsoptionen und erzeugt "Opfer des Systems".

    Lasst Doch die die Bock haben mehr für Ihre Leidenschaft zu investieren einfach Spaß haben, kicken und stolz auf das sein was sie tun.