Die Prinzipien des KiFu ad absurdum

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  • @ Zamorra Nette Idee von dir, bei der Anmeldung ins Forum auch ausgewälte Posts von Andre einzublenden.




    Einen Tipp von mir für dich: Du schreibst, da habest seit der G-Jugend nur zwei Spiele verloren. Da waren wir zumindest deutlich klüger und haben uns immer wieder die stärksten Teams ein Jahr älter im Frühling und im Herbst zum Freundschaftsspielen eingeladen. Im August treten wir sogar bei einem Turnier mit zwei Jahre älteren Teams an.


    So kennen die Eltern auch das Verlieren (nach Toren) und reagieren darauf deutlich gelassener. ^^

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • @Uwe


    Das mit den Richtlinien vom DFB war anders gemeint. Wie soll man erwarten, dass die "Chaoten" sich an Direktiven aus Frankfurt halten, wenn sie nicht mal von den eigenen Vereinen gebremst werden ?? Da muss man ansetzen. Was da teilweise zugelassen wird, nur um ja keine Mitglieder zu verlieren........


    Die FairPlayLiga ist ein ( richtig guter ! ) Ansatz. Wenn ich Euch mit meinen bescheidenen Möglichkeiten hier bei der flächendeckenden Einführung irgendwie helfen kann, bin ich sofort dabei.




    Aber bei den Diskussionen mit den Richtlinien kommt mir zu oft das Wort muss vor. Richtige Veränderung in diesem Bereich wirst du nur erreichen, wenn du das Bewußtsein änderst. Und denjenigen Fehlgeleiteten die Möglichkeit gibst, ihr Verhalten zu erkennen und zu ändern. Und zwar so, dass sie ihr Gesicht dabei wahren können und später behaupten können, dass sie schon immer i.S.d. KiFu gehandelt haben. Und das soll durch ständig mit dem Zeigefinger drohen passieren ?? Ich denke nein. Sondern: In dem du sie fortbildest !!! Im Verein. Das kostet aber auch Geld. Und wenn der DFB eins hat, dann ist es das. Flyer, DFB-Mobil z.B. sind okay. Aber zu wenig. Das Förderprogramm ist sehr gut. Da bleibe ich bei. Aber jetzt ist Zeit, sich um den Unterbau zu kümmern. Die Breite.

    • Offizieller Beitrag

    Steini,
    ich galube, ich schätze dich schon richtig ein, war ja auch kein richtiger Angriff.
    "Wenn ich Euch ...... helfen kann,"
    Das muss ich klarstellen: ich gehöre nicht zu den Initiatoren und bin lediglich ein Befürworter und habe die Kontakte dorthin.


    Die FairPlayLiga benötigt dringend weitere "Multiplikatoren", insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Es läuft schon viel im Hintergrund, aber es ist verdammt schwer. Die Medien die benötigt werden, verweigern oft ihr Interesse, weil Kinder nicht zu ihrem Kundenkreis gehören. Eine Schlagzeile wie "Eltern und Kindertrainer sind die Zombies am Spielfeldrand", wären da schon besser, aber das hilft der FaiPlayLiga nicht wirklich. :rolleyes:


    Dort wo ich ein Multiplikator sein kann, werde ich es tun. Einige Leute erreiche ich ja und Soccerdrills und Bambini-Fussballtraining werden bald mit einsteigen. Desweiteren wird die Verbreitung über andere Sport- und Fußballseiten möglich sein, ich werde versuchen meine Kontakte zu nutzen. So kann jeder ein Multiplikator, im Rahmen seiner Möglichkeiten sein. Verlinkungen auf Websites, Infoboards, Gespräche, FairPlay-Spiele, dazu gibt es viele Möglichkeiten. Mir wurde auch schon ein Pressekontakt gemailt, wo große Chancen bestehen, was zu machen.


    Der FairPlayLiga geht es darum, Verständnis zu schaffen. Ich habe aber verstanden, dass es ohne Regeln die einzuhalten sind, nicht geht. Sonst macht jeder wieder, wie er denkt. Wirkliche Überzeugungsarbeit muss bei den übergeordneten Instanzen (Vereine, Kreise, Verbände) der Kinderfußballtrainer geleistet werden, denn die müssen es dort verkaufen, wo kein Verständnis vorhanden ist. Das kann man nur, wenn man daran glaubt. Schwer genug, oder? Gleichzeitig müssen die Befürworter bei den Trainern gestärkt werden.

  • so, nochmals für mich zusammengefasst, da mein posting durchfiel:


    - rotieren ist bestandteil der ausbildung, da es umfassende ausbildung ermöglicht.
    - rotieren sollte von anfang sein, wie dei ausbildung des schwachen fusses
    - rotieren findet nicht nach wünschen der spieler statt, sondern nach ansage des trainers, sh. umfragen
    - rotieren ist etwas anderes als jeder spielt zu gleichen teilen, immer (?)


    für meine situation gilt:


    - ich hätte die rotation machen sollen, habe ich versäumt.
    - meine spieler können maximal zwei positionen "richtig" spielen.
    - ich lasse nicht mehr rotieren und spiele positionsgebunden, weil ich gewinnen muss, durch vorgabe verein, lk
    - jeder spieler den ich mit nehem spielt mindestens 15 minuten, manchmal aber auch wirklich nicht mehr.
    - in engen spielständen spielen bei mir die guten.
    - ich wechsel zur zeit nur positionsgebunden.


    mein fazit:


    egal wo ich jemals angetreten bin, selbst in der bauernliga seid menschengedenken habe ich diese vorgehensweise niemals anders erlebt.
    selbst in testspielen wird dies häufig so vollzogen, während ich das diefferenzierter sehe, sh. problematik lk.
    die hier diskutierte handhabe ist aus meiner erfahrung heraus bisher fantasy.


  • Ich sehe es so, ...wir müssen sie nie verletzen...genau da liegen wir beide und ich überhaupt von anderen weit entfernt. Wir müssen sie nie verletzen ....im Breitensport.
    Ich habe es mir versprochen...ich werde mit an die Merkmale Kifu halten! Ich bin davon so überzeugt, dass nichts anderes mehr in Frage kommt. Ich habe das selbstbewußtsein....dass mein Training und meine Art....bei beherzigen dieser Philosophie nicht im Tabellenkeller stehen lassen wird, dafür garantiere ich und in der F und E....würden sie es nicht merken, dass ich mal an die Tabelle gedacht habe....in der F gibts ja auch keine hier ;)


    Hausaufgaben werden durchgedrückt...hier auch...


    Zum Vergleich....NoGo`s werden nicht mal "angedrückt"....umgekehrt.... Ausbildung beim Fußball wird durchgedrückt....Merkmale Kifu....werden durchgedrückt....auch wenn es einem der Spieler mal nicht schmeckt.....das nicht zu tun...wäre für mich ein NOGO....die werden nicht "angedrückt"....ich kann`s nicht besser erklären...aber für mich besteht hier ein deutlicher Unterschied.


    Aber als Trainer im Breitensport ist der Rest absolut graue Theorie. Mit ein bisschen Lebenserfahrung und fußballerischem Sachverstand ausgestattet, handelt jeder so instinktiv, wie vom DFB aufgeführt. Dazu brauche ich keine Richtlinie. Das wird durch individuelle Faktoren bestimmt. Und dazu muss man nicht mal selber Kinder haben.


    Hier kann ich deine Worte nachvollziehen. Ich finde die Dfb-Philiosophie nicht gut, weil sie vom Dfb ist. Ich verstehe es so, wie du es geschrieben hast. Das Konzept des Dfb dient der Eliteförderung...denn sie wollen die Cracks. Auf dem Weg des Cracks/Talents zum Dfb...wünschen die sich,


    a)den letzten auf dem Land zu sichten
    b)dass diese Spieler gesondert gefördert werden (Stützpunkte)
    c)sie lange in ihren Stammvereinen bleiben können
    d)das in den Stammvereinen gutes Training angeboten wird.....wovon nicht nur die Talente was haben, sondern alle
    e)hierzu beinhaltet deren Konzept...z.B. die Traineronlinebank, Dfb-Mobile, Stützpunktfortbildungen und andere Kleinigkeiten


    Unter dem Strich spiegelt das Dfb.-Konzept für mich das wieder, ....was du schon gesagt hast....nämlich das was der normale Menschenverstand sagen sollte, bei vielen aber auf Grund ihres persönlichen Egoismusses nicht tut.


    Deshalb bin ich der Meinung, dass der Verein gewisse Dinge vorgeben sollte (Philosophie, Konzept und Controlling)...was oftmals auch nicht stattfindet.


    Deswegen ist vieles so, wie es ist.....so sehe ich es.


    Erstmal Off-Topic: Einst hatte ich mal geschrieben, dass alle neuen Forumsmitglieder die einleitenden Worte von Andre zum Thema KiFu lesen müssen und nur dann mitdiskutieren können, wenn sie diese Einstellung als einzig wahre Einstellung anerkennen. Dieser Bitte wurde leider nicht nachgekommen


    :) ....-grins mich weg-, zu nerven muß man sich erstmal verdienen.... ;) ....ich arbeite ja weiter dran.




    Naja, langes Schreiben, kurzer Sinn: Es ist gar nicht so leicht die Prinzipien des KiFu durchzusetzen, da zum einen die Eltern, die Kinder und auch die Co-Trainer die Sache anders sehen und für sie der Erfolg im Vordergrund steht. Mittlerweile habe ich zu einem grossen Teil die Lust verloren weiterzumachen, obwohl ich gerade im letzten Jahr den Trainerschein gemacht habe, weil man als Trainer teilweise gegen Windflügelmühlen arbeiet.


    Auch hier kann ich dich zu 100 Prozent verstehen. Hier wäre für mich interessant, ob und wenn ja, wie du den Eltern deine Philosophie vermittelt hast. Ich vermute und das soll kein Vorwurf sein....dass es nicht ausreichend oder nicht stattgefunden hat oder auch, das bestimmte Eltern nicht anwesend waren. Die Info hierüber könnte anderen helfen. Ich kenne auch das Gefühl, wenn man am Rand steht und ein Ex-Fußballvater mit lauter Stimme schnauzt einen an, weil ihm was nicht passt und ich kenne es auch nur zu gut, wenn Leute über einen reden. Damit muß man auch klar kommen, das ist schwer und zerrt.


    Ich kann dir nur raten....ich glaube GC war es....zu versuchen die Leute lockerer...vielleicht mit ein wenig Arroganz deinerseits zu betrachten....etwas gelassener. Ich gebe dabei zu, das das mein Vorhaben wäre....es mir aber auch sehr schwer fallen würde. Das Rezept wäre sicherlich richtig...


    Zudem...wäre eine kernige aussagekräftige Überzeugungsarbeit des Trainers bei einem Elternabend eine gute Sache. Ich könnte mir vorstellen, dass das nach einen Spiel gut wäre....weil da mehr anwesend sein könnten, als es bei einem Elternabend der Fall sein würde. Hier würde ich auch nicht davon ausgehen, dass der glatt läuft, weil alle verstanden hätten, sondern ich würde eher davon ausgehen, dass die teilweise gefrustet abziehen und es sacken lassen müssen.


    Ihr Kind spielt bei Dir....sie haben zwei Möglichkeiten....sie verstehen es und sind zufrieden....oder sie verstehen es nicht/sind halt anderer Meinung...halten aber die Klappe, weil sie es "gebucht" haben! Läuft ja auch sonst so, wo der Trainer das tut, wie diese Eltern es wünschen....wenn nur die Besten spielen....dann schmollen halt die anderen Eltern...ist doch genau das Gleiche nur aus der anderen Richtung betrachtet. DESWEGEN und genau deswegen....sollte man sein gutes Konzept nicht umwerfen....dann bist du doch wie vergewaltigt und würdest auch nicht glücklicher.


    Deshalb auch vor kurzem mein Posting, dass mal wieder von Andre angegriffen wurde, dass es Praktiker gibt, die teilweise verzweifeln und Theorethiker, die alles aus ihrer Sesselsicht beurteilen.


    Wenn ich dein Statement hier lese und dann an diese Sache erinnert werde, bekommt dein Statement im anderen Thread ein ganz anderes gesicht. Also, Kopf hoch und sorry.


    Zw3rG: tja, vom Prinzip her war alles abgesprochen Und die beiden Co-trainer fanden das auch ok so, zumindest solange, bis es um die "Zitat Andre: Goldene Ananas" ging.


    Uwe beschrieb, dass beim Workshop der Fair-Play-Liga ....sogar eine -ich glaube- Phsychologin, die die Sache toll findet aus der Halle oder vom Platz weggehen muß, weil sie ihre Emotionen (sie schaute wohl ihrem Kind zu) nicht in den Griff bekommt. Dazu könnte ich ganz klar auch gehören...weil...ich bin ja auch gewinndenkend und das schlummert immer in mir.


    Wenn deine Co.-`s ehrlich sind, ...finden sie das Konzept gut...aber sie hatten halt einen Ausrutscher. Wenn es dich erschrocken hat.....das sag ihnen das doch. Genau das ist doch der richtige Weg um das Vertrauen zu erhalten bzw. zurück zu gewinnen.


    ....

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • ....


    Die Rotation ist in der fußballerischen Ausbildung sehr wichtig und wäre kein Thema, wenn im Kinderfußball das Positionsspiel aufgehoben würde.


    Genau in diese Richtung denke ich seit nicht allzu langer Zeit und Leute die mehr Ahnung vom Fußball als ich haben, haben mir das in Gesprächen auch bestätigt. Der liebe Dirk schuldet hier immer noch eine Antwort (anderer Thread).


    Ich war bis vor kurzem der Auffassung....das man wenn man einfach spielen läßt....die Positionen dennoch vorgeben soll. Damals sagte ich hierzu, dass meine -beispielsweise E- immer geschlossen aufrückte und bei Ballverlust zurück an den Mann (Manndeckung) ging. Dann schmälterte ich....auf ....Positionen "grob" vorgeben.


    Folgend erkannte ich durch ...Papierkriegertum...was Verschieben und Kette bedeutet. Als ich es verstand, erkannte ich weiter, dass die MInis das ja schon tun.


    Dazu die Erkenntnis, dass man genau das, was ich ab der D oder C gut finde....Verschieben und Spiel in der Kette....für 4 Jahre meist abtrainiert, in dem man auf Positionen spielen läßt und auf Manndeckung drillt. Manndeckung habe ich sehr lange mit Zweikampf defeniert, was quatsch ist...wenn man daran denkt, dass man auch beim Verschieben viele Zweikämpfe hat.


    Nun ...das passende Zitat aus Uwe`Statement....das da sagt...dass man das Positionsspiel aufheben würde....


    Dann sprechen wir wieder vom Freien Spiel. Freies Spiel....bedeutet für mich:


    -fettes fördern der Spieltintelligenz
    -erhalt des Verschiebens
    -Fördern des Verschiebens
    -mutiges Spiel, weil die Kinder was versuchen
    -Zeitgewinn, weil ich die kostbare Zeit nicht für -in diesem Sinne- contraproduktives Training vergeude....Ziel ist es, modernen Fußball zu spielen...also Verschieben und Kette als Mannschaftstaktik in einem anderen Alter
    -mehr Spass beim Spiel...was gegen Drop Out etc. arbeitet
    -weniger Arbeit während des Spiels, dafür mehr trainerischer Genuss ;)
    -noch mehr Motivation das Training so zu gestalten, dass ich sie in die Lage versetze, unbeeinflußte Spiele gut spielen zu können, weil ich ja gewinndenkend bin.


    Nebenbei gesagt, ...wenn man es genau bedenkt....dann verzichtet man im unteren Jugendbereich zunächst auf gewisse Spielformen.....und gewinnt so vorrausichtlich eine Mannschaft, die viel eher das tut, was sich Trainer oft wünscht und herbeizaubern will.....nur sie werden es aus freien Stücken und durch ihre eigenen Intelligenz tun....davon gehe ich aus....und das berichtet und bestätigt ein Mann wie DirkC., der das seit Jahren so oder so ähnlich betreibt.

  • Das einfachste die Philosophie des Kifu an den Mann zu bringen wäre doch schlicht und ergreifend Die Philsophie in einfache Regeln zu fassen und diese als verpflichtend für alle Vereine und Verbände einzuführen. Dann gibt es kein rumeiern mehr weil man das Reglement befolgen muss.

  • Guter Punkt, Rene.
    Aber wie soll das gehen?


    Wir 'eiern' doch schon hier ohne Ende.


    Die meisten Themen driften leider völlig ab. Am Ende berichtet Uwe ganz moderat von den Vorzügen der Fairplay-Liga und Andre postet das, was er schon zigtausend Mal geschrieben hat und ein paar User geben zum Besten, wie gut sie die KiFu-Prinzipien umsetzen.
    Das ist ja auch ok, beschäftigt sich aber nur grob mit dem eigentlichen Thema: Dem Sinn der Rotation.


    Ich hatte dieses Thema ganz bewusst in den Pool geworfen, weil ich glaube, man sollte es etwas differenzierter betrachten. Die meisten Antworten sind mir, wir hatten das schon, zu schwarz oder weiß. Worum geht es eigentlich?


    Keine, teileweise oder totale Rotation? Das ist der Kern der Frage.
    Ich hatte im Ursprungsthread geschrieben, dass ich nun ganz verzichten werde, nachdem ich meine Jungs danach gefragt hatte. Ein Fehler, weil ich nicht exakt genug war.


    Denn, dass das so nicht umzusetzen ist, sollte klar sein. Rotation wird es immer geben müssen. Und jeder Spieler wird davon betroffen sein. Aber in Maßen. Sonst müsste der linke Außenverteidiger verdammt lange warten, bis er wieder eingewechselt werden kann.
    Was ich bislang gemacht habe, kam einer totalen Rotation gleich. D.h., ein Spieler hatte bis zu 4 verschiedene Positionen pro Spiel. DAS werde ich so nicht mehr machen, weil es meinen Spielern nicht gefällt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Hallo zusammen,



    ich erlaube mir, als jemand der hier schon ewig mitliest, aber bisher die Schreibfinger still gehalten hat, etwas zum Thema zu schreiben. Durch die vielen Beiträge hier zum "kindgerechten Kifu" habe ich sowas wie `ne eigene Philosophie zum Thema entwickelt. Das ging dadurch, dass ich meine "Stelle" als Bambini, F-Co-Trainer aufgegben hab und `ne E-Juniorinnen Truppe mit lauter Neulingen übernommen habe.


    In einer ersten Elterninfo (Textpassagen aus dem Forum sei Dank) habe ich meine Meinung und die vorrangigen Ziele des Kifu klar dargelegt. Zur Rotation sind meine Anmerkungen den Fragen von Tom angefügt. Abschließend möchte ich noch ketzerisch bemerken, dass ich keinen Trainer (auch mit C-Lizenz und höher) im näheren und weiteren Umfeld gesehen habe, oder gar persönlich kenne, der Rotation so weitgehend durchführt wie ich. Insofern seid ihr alle schon vorbildlich, weil ihr euch damit auseinander setzt. :thumbup:


  • Rotation ist in meinen Augen aus Ausbildungsgründen wichtig....die Gründe kennt ihr (jeder soll die Position des anderen kennen lernen, um sich unbewußt besser in Gegner und Mitspieler eindenken zu können).


    Über das WIE gibt es für mich verschiedene Wege.....nur das DAS es stattfindet...wäre für mich wichtig.


    1. Meine Spieler haben kein Problem damit und ich rotiere im Spiel einzeln durch....die kennen das nicht anders.


    2. Ich rotiere durch Wechsel in Riegen


    3. Ich lasse rotieren durch Wechsel in Blöcken


    4. Ich lasse rotieren von Spiel zu Spiel


    5. Ich taktiere mit dem Rotieren....starker Gegner....heute kein Rotieren....normaler und schwacher Gegner...ich lasse auf einer der Arten rotieren. Mache ich das so....wird Nr. 4 automatisiert ;)


    6. Ich lasse rotieren, durch freies Spiel und gebe Positionen vor....


    7. Ich lasse rotieren, durch freies Spiel und gebe die Positionen grob vor, verlange sie aber nicht ab, ...im Sinne von....Poche nicht drauf.


    8. Ich lasse nicht rotieren, in dem ich keine Positionen vorgebe und frei spielen lasse, im wissen, sie werden durch ihre Erfahrungen die sie dabei machen, sich selber so bewegen, ....dass sie auf ihre "Fehler" aufbauen werden.


    9. Ich wette ich habe noch was vergessen :) ...könnte sein, dass ich z.B. niemanden zwingen würde, unbedingt ins Tor zu gehen. Umgekehrt würde ich den TW aber "zwingen" auch mal zu spielen. Damit er das kann, würde ich hier einen aussuchen, der auch spielerisch mithält...siehe Manuel N. aus G. ;)


    Ihr seht....jeder Gebrauch führt zur Rotation....Kifu-Ziel erfüllt...so einfach.

  • Andre, einverstanden. Damit kann sogar ich leben, weil deine Definition Freiraum lässt und Eventualfälle abdeckt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Jo gute Übersicht von Andre. Rotieren, darf natürlich nicht dahin ausarten, dass ich zwei mal pro Halbzeit das Riesenrad oder den Würfel raushole und mir eine neue Aufstellung generieren lassen.
    Habe am Wochenende einige Hallenturnier miterleben dürfen von Minis bis zur E-Jugend und mir das Rotieren bei den einzelnen Teams mal angeschaut und da war alles dabei. Es wurde in Blöcken rotiert, manch einer hat in jedem Spiel wirklich mit einer anderen Aufstellung gespielt. Aber es waren auch die negativ Beispiele dabei: Der beste Mann spielt jedes Spiel durch. Die Schwachen kommen nur in der letzten Spielminute rein, wenn alles klar ist.


    Was mir ganz quer gegangen und ein Resultat fehlender Rotation ist, war diese skandalöse Positionsfixierung der Verteidigung im F-Jugendbereich. Da standen dann bei 5 Kids aufm Feld, Ball in der gegnerischen Hälfte, 2 oder sogar 3 7m vor dem eigenen Tor und haben das Treiben aus 20m Entfernung beobachtet und sind erst, wenn der Ball wieder in der eigenen Hälfte war, aus ihrer Schockstarre entwichen und haben eingegriffen. Hallo Ball-orientiertes-Spiel? Da werden kleine ballwegdrischende Zerstörer Verteidiger ausgebildet und du darfst dann ab D- oder C-Jugend alles wieder abgewöhnen.

  • Ich denke, dass diejenigen Spieler und auch Trainer eher ein geringes bis kein Problem mehr hätten, wenn sie es ab der F beherzigt hätten.


    Ich muß mich hier einschließen, denn ich habe meine F damals nur bedingt rotieren lassen. Die Abwehr stand....der "Rest" rotierte....obwohl ich mir über die Vor.-und Nachteile damals keinen bewußten Kopf machte.


    Zw3rG....du trainierst eine A, dessen Spieler möglicherweise kaum rotierten....da wäre weniger wahrscheinlich mehr....kann ich einsehen.


    Wichtig wäre für mich....dass du -wenn du mal eine F machst...weil du Papa geworden bist....und so dazu kommst -beispielsweise-....des dort intensiver auf eine der benannten Arten vollziehst.


    Dann wäre die kommende A...vermutlich NOCH stärker.

  • Genau das ist auch mein Anspruch. Ich diskutiere in diesem Thread auch nicht mit, um meine Sichtweise als A-Trainer einzubringen. Hier gehts um KiFu und A-Jugend ist definitiv kein KiFu. Da darf vll. auch mal rotiert werden, aber aus anderen Gründen. Außerdem findet in der A-Jugend schon eine erheblicher Positionsfixierung statt, aber das ist hier nicht Thema. Aber wie du sagst, wenn ich in der F-Jugend wieder einsteige, gilt es genau das von dir genannte von Beginn an umzusetzen.

  • Siebener, du provozierst ein paar ketzerische Fragen:
    zu 2. Kann meiner Meinung nach nur daran liegen, dass du an "richtig" spielen eine sehr hohe Messlatte ansetzt. Sonst kann ich nur empfehlen, mal einen anderen Trainer unvoreingenommen deine Spieler beurteilen zu lassen. Mit der Zeit wird man nämlich betriebsblind!
    zu 3. Naja, Vorgabe Verein... Die Frage kann man sich trotzdem stellen, ob die Ausbildung der Spieler oder der Verbleib in der LK wichtiger ist. Du hast sie wohl für dich beantwortet.


    zum Fazit - Fantasy-Vorstellungen und die anderen Vereine...
    Zunächst mal traue ich dir zu, deine Meinung zu bilden, ohne zu schauen, was "alle" machen.
    Dann ist die Frage, was du mit Fantasy meinst. Sind die Verfechter hier nicht ehrlich? Diskutieren alle aus der Theorie? Oder ist der Ansatz aus deiner Sicht nicht umsetzbar? Dann stellt sich die Frage warum?

  • tom Bombadill: Zur Philosophie! Wenn es klare Vorgaben gibt muss man sich dran halten! Das geht nur von oben also Landesverband oder optimalerweise DFB!
    Zum rotieren, ich würde niemals in einem Spiel einen Spieler zig Positionen spielen lassen. Ich komme maximal auf 2 bis 3 verschiedene Positionen bei ein bis 2 Spielern pro Spiel, das aber nur weil ein andrer ne Pause oder ne kurze Erklärung von mir braucht. optimalerweise das Linksbein die linke Seite hoch und runter. Positionen rotieren geht meiner Meinung nach am besten von Spiel zu Spiel, weil die Kids dann mehr Zeit haben um sich in die Position zu finden. Jeder hat aber auch mal einen dabei den er überall zu jeder Zeit hinstellen kann, aber ich denke das ist eher die Ausnahme.

  • na, koepchen, ist doch ganz einfach: fantasy, weil ich das zum einen nie erlebe bei den gegnern, egal wo und wann, ob bei turnieren, bauernliga oder lk.
    es spielen die besten, rotiert wird nicht (man kennt sich ja inzwischen und kann das beurteilen) und weil ich es in der vergangenheit leider versäumt habe.
    ein fehler, den ich inzwischen bereue. (wie du weißt, begleiten ja bei uns die trainer ihre teams von der geburt an als jahrgangsmannschaften)
    und was das ganze hier angeht, lässt es sich theoretisch immer gut philosophieren, nix gegen andre, aber er trainiert nicht, und es ist für mich,
    ohne irgendjemanden etwas unterstellen zu wollen, doch verwunderlich immer soviele befürworter dieser dinge hier zu erleben,
    in der realität hingegen selten. siehe auch mein posting seinerzeit zur viererkette: hier spielt die quasi jeder, draussen im pott und niederrhein die wenigsten,
    wenn überhaupt. spreche also von meiner erfahrung.


    ich behaupte mal, die meisten nutzer hier spielen das ähnlich wie ich, propagieren hier aber was anderes, vlt. weil sie ihren fehler erkannt haben oder weil es im verein anders nicht durchsetzbar ist, hier aber passt.


    du sagst, ich habe das für mich entschieden. ja und nein. ich werde es in dieser saison so machen, in der nächsten, wo wir wieder "normal" spielen, wieder ändern.
    dies liegt zum einen daran, dass wir als breitensportverein in der lk so gut wie nie vertreten sind. wir stehen als wirtschaftlich denkender verein, weil wir das müssen, in konkurrenz zu diversen anderen vereinen in der nähe.
    ein solcher erfolg zieht natürlich mitglieder, bringt beiträge, sponsoren, zuschüsse und lässt die möglichkeiten, die wir in der jugend dann haben, auch für unser konzept, steigen.
    ganz einfach, wenn der verein dann sagt, klasse halten, dann fange ich doch nicht an zu experementieren oder im spiel auszubilden.
    das sage ich so ehrlich hier, weil es so ist. die ausbildung erfolgt im training, wir haben leider nur zweimal in der woche die möglichkeit dazu, während andere in der lk mindestens dreimal dabei sind.
    hier zeigen sich die guten und die weniger guten jungs, die ich natürlich seid langer zeit bei mir habe. diese jungs hätten in keinem anderen verein den ich kenne, die möglichkeit in der lk zu spielen.
    also lass mal gut sein, das passt dann schon, wenn sie nur manchmal 15 minuten gegen stärkere jungs spielen.


    und was das positionsgebundene rotieren angeht: sicher wird man manchmal betriebsblind, sicher sogar, aber da man immer mal jungs abgibt, nach oben oder unten, wo sie aushelfen,
    oder wenn sie kreisauswahl spielen, oder wie letztes jahr, wo ich 9 jungs in der stadtauswahl hatte, kann ich dann auch sehen, wie der trainer sie dort einsetzt, wie sie dann auf anderen pos. spielen.
    glaub mir, ich habe einen feldspieler der auch tor spielt, ich habe einen sechser, der überall gespielt hat, einen aussen dito usw. getestet habe ich alle fast überall, vlt. nicht den vollblut stürmer als IV,
    aber AV hat auch der schon gespielt. das habe ich also alles schon durch, aber feststellen lässt sich dann auch, das sollte ein trainer der C1 können, an welchen positionen die jungs gut sind.
    ich meine nicht die situation, "ey trainer, das kann ich nicht" sondern einfach wie neulich, wenn der 6er IV spielt wie ein sechser. sowas passt dann nicht unbedingt...
    also denke ich, 15 jährige, die zwei positionen gut spielen, sind schon ok, bei den möglichkeiten die wir haben.


    ich werde es beim nächsten jahr sicherlich anders machen, jetzt aber lass ich es laufen, wie es jetzt ist.

  • Ich möchte nochmal kurz die weite Welt der Rotation aufstoßen. Wir hatten diese Woche unser Trainingslager und am heutigen Tag ein kleines Turnier. Im ersten Spiel habe ich die besten 7 aufgestellt und im 231 gespielt. Im zweiten bin ich dann auf 2:2:2 umgestiegen und habe die Mannschaft durcheinander gewürfelt. Im letzten dann 213. Jedes Spiel war ein anderer Torwart drin und jeder hat mal auf jeder Position gespielt.
    Nachdem das Turnier vorbei war, kam mir wieder in den Kopf ob das mit der rumrotiererei wirklich so super ist.
    Ich unterhielt mich danach mit unserem G-Junioren Trainer, der prinzipiell ein Verfechter der DFB Konzeption ist. Auf die Frage hin was er denn vom rotieren halte bekam ich folgende Antwort.


    Indirektes Zitat: Ich finde es zu Beginn in Ordnung und die Kinder sollten auch andere Position kennenlernen. Ab einem gewissen Punkt sollte man die Kinder aber auf einer Position spielen lassen, auf der sie Ihre Stärken am meisten anwenden können.
    Der Herr hällt auch sehr viel von langen Reden. Anschließend erklärte er mir, dass aus seiner Sicht einer unserer größten Fehler ist, immernur an den Schwächen zu arbeiten. Jeder versucht immer das was er nicht kann zu verbessern. Seiner Meinung nach sollte man viel mehr Zeit darin investieren das zu perfektionieren was man gut kann.


    Ich fande diese Meinung sehr interessant. Und mich würde interessieren was ihr davon haltet.

  • Bzgl. Training von Stärken und Schwächen: Kommt halt auf das Niveau an und darauf was man will. Grundsätzlich ist es so, dass der Sportler der bessere ist und gewinnt, der am Komplettesten für seine Aufgabe ausgebildet ist. Die Dichte an der Spitze ist so hoch, dass Schwächen i.d.R. sofort bestraft werden.


    Bzgl. der Rotation schreibt der DFB in dem Buch "Fußball von Morgen - Bd. 1 Kinderfußball": Positionstausch hier und da aber keine Rotation.


    Es steht da, dass alle Kinder mal alle Positionen kennen lernen sollen. Man soll aber nicht ständig rotieren und schon gar nicht während eines Spiels. Da steht weiter, dass man einem Kinde, dass sich auf einer Position aber nicht wohl fühlt, keinen Gefallen tut wenn man es auf dieser Position einsetzt. Im Sinne einfacher Spielbedingungen sollte man die Kinder auch auf der starken Seite spielen lassen.


    Meine Persönliche Meinung gerade zu dem letzten Thema: Selbst Nachdenken schadet nicht. Es ist doch völlig logisch, dass man nichts über das Wohle des Kindes stellen darf - nicht mal irgendein noch so tolles Konzept. Andererseits ist doch auch klar, dass ein Schüler je nach Charakter ab und an einen kleinen angemessenen(!) Schubs braucht um den (großen) Schritt nach vorne zu machen. Letztlich: Nicht jedes Kind WILL(!) ausgebildet werden - manche wollen nur kicken.


    Letztens habe ich eine Gruppe neuer D-Jugend Spieler beim ersten Training zugesehen. Der Trainer war auch neu. Ein Frischling. Zuerst haben sie Aufwärmgymnastik gemacht. Nach 15-20min hatten sie den ersten Ballkontakt. Sie haben sich dann in einer Gassenform die Bälle zugespielt und Ball An-/Mitnahme gemacht. Das Ganze in drei, vier Varianten - nicht wirklich mit Erhöhung der Schwierigkeit/Komplexität. Einfach was anderes als nächste Übung. Dann wieder irgendwie locker laufen und dehnen dann haben sie 5 gg 5 im Hütchenviereck auf ballhalten mit Kurzpassspiel gespielt. Dann wieder locker laufen und zum Schluß noch eine Koordinationsübung mit Sprintkopplung. Kein Abschlußsspiel, kein Torschuß, kein Ball zappelt im Netz - nix.


    Unter'm Strich ein Mischmasch aus nem Erwachsenen Training aus der niedrigsten Klasse ohne Know-how und nicht für die D-Jugend. Also volle Scheisse eigentlich. Ich habe mich zusammengerissen und bin nicht hingegangen und habe ihm nicht gesagt, dass er eine Vollpfeife ist. Stattdessen habe ich was anderes getan, nämlich:


    Ich habe eine Jungen den ich näher kenne und der aus der E in eben diese D gewechselt ist - also dort sein erstes Training mit dem neuen Trainer hatte - befragt. Seine Antwort: Es war ein super Training, hat voll Spaß gemacht und endlich war das mal ein Training wie es die richtigen Fußballer (er meinte damit die Erwachsenen in der A-Klasse) machen. Nicht so ein Kinderkram. Wie noch in der E.


    Ich wusste vom befreundeten JL, dass der Junge kurz davor war mit dem kicken aufzuhören. Es machte ihm keinen Spaß mehr. Jetzt in der D hat er voll den Spaß gehabt, bei einem Training, dass in unserem Sinne gar keines ist.


    Ich habe mein Urteil verändert: Es war kein schlechtes Training - es hat dem Kind Spaß gemacht. Das ist das Wichtigste.

  • Bzgl. Training von Stärken und Schwächen: Kommt halt auf das Niveau an und darauf was man will. Grundsätzlich ist es so, dass der Sportler der bessere ist und gewinnt, der am Komplettesten für seine Aufgabe ausgebildet ist. Die Dichte an der Spitze ist so hoch, dass Schwächen i.d.R. sofort bestraft werden.


    Da habe ich eine andere Auffasung. Ich denke eher das die Spieler die irgendwas richtig gut können, später die besseren sind.
    Auch in der Trainerausbildung durfte ich mir oft genug anhören, dass auf höchstem Niveau das Spiel meist durch die Ausnahmespieler entschieden wird.


    Zu deiner Erläuterung mit deinem E-Junioren. Vllt. wird aber auch genau dieser JUnge in der B Jugend merken was er für Mängel hat.
    Und dann auch keine Lust mehr haben.