Spielsystem 9er-Mannschaften

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  • Hallo zusammen


    bin zur Zeit E-Jugend-Trainer und gehe nächste Saison mit meiner Mannschaft in die D-Jugend.
    Was habt ihr für Erfahrungen hinsichtlich Spielsystem bei 9er-Mannschaften gemacht?


    Mich interessiert jede Erfahrung.


    danke euch


    Jürgen

  • Ich habe keine Erfahrung auf 9er-Feldern, aber ich würde mit einem 3-4-1 spielen lassen.

    Futsal ist mir dann doch persönlich lieber...

  • Grundsätzlich sollte man das Spiel in drei Reihen bevorzugen. als Vorbereitung zur C - Jugend empfehle ich ein 3-3-2 in Raumdeckung und ohne Libero als Standard. Die Feldbreite wird entsprechend zur anzahl Spieler angepasst, so dass es nicht nötig ist, 4 Spieler in eine Reihe zu stellen.


    Ich spielte als offensive Variante auch mal 3-2-3 oder wenns ganz schief ging spielte ich auch einmal 2-3-3... wir waren aber im Spitzenkampf auch 3:0 hinten.


    Alle Systeme würde ich fürs erlernen der Raumdeckung, ohne Libero laufen lassen.


    Gruss


    TRPietro

  • erfahrung habe ich auch keine aber ich würde auch 3-3-2 spielen lassen weil des glaub ich die beste vorbereitung auf später ist
    lg
    hans

  • Das 3-3-2 ist die beste Foprmation für den 9er Fussball, meiner Mienung nach. Ich habe nur gute Erfahrung gemacht damit in meiner 8 jährigen D Juniorenlaufbahn... :]

    Wer gewinnen will, muss zuerst verlieren lernen!
    Die Kombination Trainer/Schiri ist noch sehr witzig... :D =) :]

  • Ich spiele zwei Systeme 3-3-2 und 3-2-3 beide laufen sehr gut wovon das 3-2-3 die bessere
    Dreiecksbildung hat.
    Wichtig Deine Spieler verstehen die Systeme spielen kann man fast alles wenn es zum Erfolg
    führt.

  • Eins ist klar: Mit ner Viererkette kann man nicht viele Chance generieren...
    3-2-3 ist m.M. nach am besten wobei immer darauf achten muss dass die DM laufstark sind, sonst werden die Lücken zu groß

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich denke auch das 3-2-3 oder 3-3-2 das beste System ist, gerade was die Vorbereitung auf das Großfeld angeht.


    Ich habe auch schonmal rumexperimentiert im 4-3-1 mit offensiven Außenverteidigern, was dann zu einem 2-3-3 wurde. Man generiert viele Torchancen über die außen, ist aber im Zentrum sehr anfällig.


    Aber im zweifel kann man sich auch am Stützpunkt orientieren und da wird 3-2-3 vorgegeben, wenn ich mich nicht täusche.

  • Heute erstmalig mit dem 3-2-3 gespielt (ohne echte Spitze)
    Ist einfach offensiv gesehen deutlich besser

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Der Stützpunkt sieht zwar ein 3-2-3 vor aber auch dort wird es nicht überall umgesetzt.
    Es kommt immer auf die Trainer an.
    Ich selbst kann mit einer Viererkette kaum Chancen generieren da die aussen sich nicht
    immer ins Angriffsspiel einschalten.
    Meine Kids sind im 3-2-3 oder 3-3-2 einfach besser und verteidigen auch effektiver.
    Ich möchte das nicht ändern solange die Resultate stimmen.
    In der C Jugend kann ich noch immer auf Viererkette umstellen.

  • D-Jugend Kreis Köln: In allen Spielen, die ich in dieser Saison gesehen habe, werden die Spielfelder nicht in der Breite beschränkt. Eigentlich sollten es 50 m sein. Egal ob Sonderliga oder Kreisklasse. Den Schiedsrichtern ist es wohl egal und den Trainern auch. Eine Dreierkette in der Abwehr hat dann natürlich schon etwas Probleme. Vor allem wenn ein AV mit nach vorne geht. Manche Mannschaften spielen dann auch Viererkette.

    Geht natürlich auch anders!

  • Ich selbst kann mit einer Viererkette kaum Chancen generieren da die aussen sich nicht
    immer ins Angriffsspiel einschalten.


    Aus meiner aktuellen Erfahrung mit B-Juniorinnen, die die Kreispokalspiele auf Kleinfeld (allerdings 7er) bestreiten:


    Das Kleinfeld ist sehr gut geeignet, auch zurückhaltenden Außenverteidigern das Offensivspiel etwas näher zu bringen. Wir nutzen unsere Kleinfeldspiele deshalb vor allem als Trainingsspiele, um die AV zu mehr Eigeninitative und Offensivgeist hin zu entwickeln. Das ist ein Prozess, der sich durchaus einige Monate hinzieht und auch nach den ersten Kleinfeldspielen nicht direkt 1:1 auf dem Großfeld umgesetzt wird, aber man merkt, dass sich da ein neues Bewusstsein entwickelt.


    Deshalb Roger, wenn Du eine Entwicklungsperspektive bei bestimmten Spielern auf den AV siehst, würde gerade die 4er-Kette diese AV vielleicht etwas zu mehr Eigeninitiative bringen?



  • Eins ist klar: Mit ner Viererkette kann man nicht viele Chance generieren...


    Bitte nicht generalisieren, wenn man nicht die Erfahrungen hat, um das zu rechtfertigen. Wir haben die zwei Jahre D-Jugend mit Viererkette gespielt. Im ersten Jahr waren wir allen Gegnern unterlegen und es war schon deswegen sinnvoll, viele Spieler hinten zu haben. Im zweiten Jahr haben wir dann mit Viererkette durchaus viele Chancen generiert. Wir hatten allerdings auch zwei Außenspieler, die im Stützpunkt spielen und dort beide bei den Sprintwerten deutschlandweit im oberen Dezil liegen (da hatten die Gegner auch richtig Spaß dran...) und die auch einigermaßen ausdauernd sind. Es hängt also wie immer maßgeblich von den Spielern ab, die man hat. Ich würde nach wie vor aber auch ohne solche Spieler die Viererkette für erwägenswert halten, weil es für mich eine sinnvolle Möglichkeit darstellt, die Breite einigermaßen zu nutzen.

  • Hay juergenB,


    Ich denke du musst das im Endeffekt einfach austesten und deiner Spielidee und die des Teams anpassen.


    Ich selbst bin mit meinen D Junioren jetzt im 2. Jahr.
    Ich berichte mal wie es bei mir abläuft/abgelaufen ist.


    Erst einmal ist der Schritt von der E Jugend in die D Jugend mMn der Größte.
    Das Feld wird Größer, es kommen mehr Spieler dazu, auf einmal gibt es eine Rückpassregelung, das Fußballspielen fängt einfach in der D Jugend an.
    Deshalb habe ich mich zu aller Erst für das 3-4-1 System entschieden um das Mittelfeld in Überzahl zu besetzen und um die Räumlichkeiten des neuen Feldes kennen zu lernen. Dies habe ich bis zur Winterpause so spielen lassen (wenn wir jetzt mal rein auf die Formation achten).
    Das System war alles in allem sehr effektiv und kompakt, Räume konnten im Mittelfeld schnell geschlossen und besetzt werden. Wir wurden in unserer Gruppe auch 1. zur Rückrunde, wobei mir persönlich das egal war/ist.
    Von Anfang an war mir allerdings klar, dass ich nach der Winterpause mit der 4er Kette anfangen möchte.
    Durch meine Spielidee das Spiel über die Breite aufzuziehen und mit meinen schnellen Außenspieler habe ich mich dann für das 4-1-3 System entschieden. Somit habe ich die Außenpositionen doppelt besetzt. Allerdings ist das Ganze mMn sehr anspruchsvoll, weil die 2 offensiven Außenspieler ( so zumindest bei mir) bei Gegnerangriff in die Mitte schieben müssen und das Ganze zu einem 4-3-1 System wird.
    Spielaufbau lief seit dem noch besser (man muss dazu sagen, das wir eine sehr spielstarke Mannschaft haben) und der allgemeine Aufbau nach vorne lief auch besser. Größtes Problem war allerdings das wir die Mitte am Anfang bei Ballverlust einfach zu schlecht und zu langsam besetzt hatten, sodass wir all unsere Gegentore immer durch einen Konter durch die Mitte bekommen haben. Es dauert einfach!
    Wir haben somit auch ALLE Spiele der Rückrunde in der D2 Saison verloren. Alle ziemlich knapp, aber alles verloren.
    Meine Beobachtungen waren einfach, das man im Zweifel und bei Ausgeglichenheit die Spiele verloren hat, weil der Gegner dann durch seine 1-2 guten Einzelspieler die Buden durch die Mitte nach einem Ballverlust gemacht hat, weil das Umschalten und Besetzen der Räume zu lange gedauert hat.


    Mittlerweile spiele ich das System über 1 Jahr und ich muss sagen es klappt perfekt.
    Am Anfang waren die 2 Aussenverteidiger zu defensiv - nun wissen Sie genau wo sie zu stehen haben und das sie keine reinen Verteidiger sind (Ich nenne Sie Flügelspieler)
    Das Umschaltspiel klappt nun auch besser und die Mitte kann immer besetzt werden, jeder weiß was er zu tun hat und die Kette steht wie eine 1 (für eine D Jugend) ohne dass ich wirklich die 4er Kette in der Theorie geübt habe, alles durch Spielformen und die Einführung der Kette.
    Fakt ist aber, dass dies Geduld fordert und für Trainer, die nur auf den Erfolg schauen und Ergebnisse, ist das schon mal gar nichts.
    Ich würde dies aber immer wieder so tun, weil ich sehe, wie "perfekt" das Ganze nun funktioniert und sehe dort für die Zukunft im kompletten Großfeld, also der neuen Runde auf 11er Feld die beste Vorbereitung. Ich lasse nun ein 4-1-3 / 4-3-1 bzw. mittlerweile ein 2-3-3 spielen (alles Interpretationssache, im Prinzip alles die selbe Formation) und in der C Jugend habe ich vor ein 4-3-3 spielen zu lassen. Somit bleiben die Aufgaben alle die Selben. Außer, dass es eigentlich noch "einfacher" wird in dem 2 Zentrumspieler dazu stoßen. Klar wieder eine neue Aufteilung, aber im Prinzip weiß jeder was er zu machen hat.


    Erstmal hoffe ich, dass du meinen text überhaupt inhaltlich verstehst (auf die Schnelle nun geschrieben :-P) und falls du ihn verstanden hast, hoffe ich dir geholfen zu haben ;)


    Lg Patrick

  • Hay juergenB,


    Erst einmal ist der Schritt von der E Jugend in die D Jugend mMn der Größte.
    Das Feld wird Größer, es kommen mehr Spieler dazu, auf einmal gibt es eine Rückpassregelung, das Fußballspielen fängt einfach in der D Jugend an.


    Das ist leider ein wenig off-topic, aber das sticht mir einfach ins Auge.


    Denn ich finde es mehr als diskutabel, dass es im Süden (ich glaube nur im Süden, also Bayerbn, Würtemberg, Baden, Südbaden) in der E-Jugend NICHT die Rückpassregel gibt. (Mein subjektiver Eindruck ist auch, dass die Fänger im Süden in der D-Jugend i.d.R. schlechter mit dem Ball am Fuss ungehen können, als anderswo.)


    Nicht nur im SInne der Ausbildung ist das in meinen Augen ein Muss. E-jugendspieler sind absolut in der Lage, mit dieser Regel zu spielen, im Gegenteil, gerade in der U11 kommt es im Hallenspiel ohne die Rückpassregel zu "schlimmen" Spielweisen unter bewusster Ausnutzung dieser fehlenden Regel. (Ich habe das mehrfach erlebt. Das extremste Beispiel: Ich habe mal erlebt, dass Bayern Münchens U11 oder U10 bei einem Turnier im Halbfinale nach gut einer Minute mit 1:0 in Führung ging und danach die komplette restliche SPielzeit !!!! nur über den Torwart gespielt hat. Dieser durfte den Ball ja in die Hand nehmen. Es wird wohl niemanden wundern, dass nahezu jeder Zuschauer sich darüber gefreut hat, dass Bayern das Finale dann verloren hat.)




    Ich bin übrigens ganz klar der Meinung, dass der größte Schritt die U14 darstellt, also das erste Jahr auf dem 11gg11 Großfeld.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ok. Jetzt geb ich mal meinen Senf dazu.


    Patrick


    Ich halte von der 4er Kette in der D Jugend eher wenig aus folgenden Gründen:
    1) Die Abstände zwischen den Spielern sind bei einer 3er Kette nicht allzu groß, ähnlich wie bei 4er Kette auf Großfeld.
    2) Daraus folgend verzichtet man auf einen weiteren Zentrumsspieler der sich in die Offensive einschaltet.
    3) Man ist sehr Konteranfällig, weil das Zentrum sehr offen ist -> ist dir ja auch schon passiert.
    4) Korrespondiert mit 1: Man hat im schlechtesten Fall kein Mittelfeld da 2 Reihen ohne Bindeglied (bzw 1 leicht zu deckendes/auszuspielendes)
    5) Weniger Chancen da weniger Offensivspieler


    6) Patrick: macht aus meiner Sicht wenig Sinn die Außen jedes Mal nach innen ziehen zu lassen weil es a)laufintensiv ist und b) die außen blank stehen c) wenn deine Spielidee aif Breite angelegt ist, muss der LM/RM doch erstmal einen Weiten Weg zurücklegen, bis dahin ist die Chance doch fast verpufft.


    Oder habe ih dich missverstanden?
    Allgemein ist natürlich klar dass sich das ganze von Mannschaft zu Mannschaft unterschiedlich darstellt, ich gehe von meiner Mannschaft aus, wobei ich glaube dass nur wenige Eigenarten sich taktisch auswirken könnten.


    Sir Alex


    In Westfalen (Oder nur bei uns im Kreis bzw den angrenzenden? :O) wird auch ohne Rückpassregel gespielt. Ich befürworte das aber, weil das Spiel viel näher am TW ist, dieser aber den Ball bei einem Rückpass annehmen müsste. Oder er bolzt ihn weg, da ist mir ein geregelter Spielaufbu lieber.
    Außerdem, warum sollte der U11 Torwart dadurch Nachteile haben? Hat da etwa der Trainer die Rotation versäumt? Oder wird der TW per 12 Meter Leine am Tor festgebunden? Ausbildungstechnisch ist es eigentlich also egal.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • @ 16aufmrücken


    Irgendwo hier haben wir das vor nicht allzu langer Zeit schon einmal diskutiert.



    Heute nur kurz. meine Meinung (eventuell demnächst ausführlicher):



    Ich verstehe deine Argumentation bzw. dein Hauptargument (weniger Offensive) für die Deierkette bzw. gegen die Viererkette nicht, bzw. ich finde es eben unzutreffend. Und zwar:



    Ist es bei der Dreierkette nicht so, dass eigentlich 3 Spieler in der Defensive gebunden sind, also kaum/gar nicht bis weit in die Offensivzone vordringen?


    Dagegen bietet die Viererkette doch die Option, eben auch die beiden AVs bei eigenem Ballbesitz quasi als Außenmittelfeld/Außenstürmer agieren zu lassen, ohne eine defensive Stabilität oder Ordnung aufzugeben. (Es greifen also mehr !!! Spieler an, als bei der Dreierkette)
    Bei einer Dreierkette können die AVs nicht breit und hoch agieren, ohne eben diese defensive Stabilität aufzugeben. Verliert man dann im Spielaufbau den Ball, ist man offen, wie ein Scheunentor.
    Ich habe deshalb auch noch nie eine Dreierkette gesehen, die nicht aus 3 rein defensiv agierenden Spielern bestand. Egal ob 9er oder 11er Mannschaft. (Ausgenommen klarste Überlegenheit der Mannschaft, bei der quasi nicht verteidigt werden muss.)


    Viererkette mit offensiv agierenden AVs bedeutet dann natürlich auch, dass man eben keine weiteren reinen Außen (Mittelfeld oder Sturm) aufstellt. Schon, um den AVS nicht den Platz für die Offensivaktionen zu nehmen. Die verbliebenen 4 Spieler werden also alle im Zentrum eingegliedert, egal ob nun 2-2 oder 3-1 oder meinetwegen 2-1-1.




    Zur Rückpassregel:


    Deine Argukentation gegen die Rückpassregel in der E-Jugend habe ich nicht wirklich verstanden.
    "Intelligenter" Spielaufbau widerspricht doch nicht der Forderung nach dem (durch Regelwerk provoziertem) Torwartspiel mit dem Fuß !!!


    Klar, es werden auch Fehler und "vermeidbare" Gegentore fallen, aber Übung macht eben den Meister. Es geht doch um Ausbildung, oder?


    Ich forderte selbst in der U9 meinen Fänger (eben den der im Tor stand) dazu auf, den Ball nur im Notfall in die Hand zu nehmen, und eben zu versuchen, alle Situationen möglichst mit dem Fuß zu lösen. Klar, da passieren auch Fehler, aber ab der U9 (ich sehe, wie oft gesagt, zwischen U9 und U8 einen bedeutenden Entwicklungsunterschied, vielmehr, als zw U8 und U7 entgegen der Klasseneinteilung des DFB.) klappt das mittels Erfahrung stetig besser und ziemlich schnell auch ordentlich.


    (Klar, es geht auch viel über Selbstvertrauen, bzw. ist das Gegenteil zu vermeiden. Wenn also ein Fänger gerade mehrere Gegentor bekommen hat, weil er den Ball eben nicht in die Hand nahm, dann werde ich ihn nicht dafür kritisieren, wenn er erstmal kurzfristig auf Fehlervermeidung geht. Die Spieler sollen das machen, womit sie sich sicher fühlen. Aber ich werde sie bzw. ich habe sie stets dazu ermutigt, als Fänger Situationen fussballerisch zu lösen, auch wenn dann die Fehlerquelle (Anzahl der Gegentore) eventuell höher ist.



    Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass das Torwartspiel mit dem Fuß auch für die besten Feldspieler eine "besondere" Situation ist, in der sie sich zunächst nicht so wohl fühlen und das "Fussballspielen" zunächst vermeiden. Es ist aus der Position des Fängers, bei dem jeder Fehlpass wohl ein Gegentor bedeutet einfach eine besondere Situation.
    Auch meine besten Spieler brauchen also Sicherheit und Eingespieltheit auf der Torwartposition, um sich das Fussballspielen zu trauen. Deshalb lasse ich i.d.R. einen Spieler auch ein ganzen Turnier im Tor (nächstes Turnier eben der nächste) und wechsle bei Hallenturnieren nicht jedes Spiel.
    Selbst in der U13 musste ich mal einen Feldspieler (aktuell Stamm-IV in der Jugendnationalmannschaft) bei einem Bundesligaturnier ins Tor stellen. Normalerweise hatte/hat der als Spieler "die Ruhe weg". Bei diesem Turnier war er aber auch 2-3 Spiele fussballerisch unsicher, wenn er angespielt wurde. Hat die Bälle weggebolzt, sogar ein Gegentor bekommen, weil er den (sehr einfachen) Ball nicht verarbeiten konnte und dieser ins Tor rollte.
    Wenn also selbst dieser selbstbewusste und fussballerisch herausragende Feldspieler bei Rückpässen das große Flattern bekommen hat (wohlgemerkt bei Rückpässen, nicht bei Torwartaktionen) und erst die "Erfahrung" mehrerer Spiele brauchte, um dann einen hrausragend agierenden "letzten Mann" zu spielen, dann kann es doch nicht der falsche Weg sein, allen Spielern (besonders den echten Schnappern) diese Erfahrung schon in der E-Jugend zu geben.
    Meine Meinung.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    6 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Ich halte von der 4er Kette in der D Jugend eher wenig aus folgenden Gründen:
    1) Die Abstände zwischen den Spielern sind bei einer 3er Kette nicht allzu groß, ähnlich wie bei 4er Kette auf Großfeld.
    2) Daraus folgend verzichtet man auf einen weiteren Zentrumsspieler der sich in die Offensive einschaltet.
    3) Man ist sehr Konteranfällig, weil das Zentrum sehr offen ist -> ist dir ja auch schon passiert.
    4) Korrespondiert mit 1: Man hat im schlechtesten Fall kein Mittelfeld da 2 Reihen ohne Bindeglied (bzw 1 leicht zu deckendes/auszuspielendes)
    5) Weniger Chancen da weniger Offensivspieler


    Das Team meines Sohnes (D2) spielt 4-2-1-1, also eine Art Tannenbaum. Die 4er-Kette halte ich für sinnvoll, da bei uns zu nahezu 100% über die volle Breite des Großfeldes gespielt wird. Da sind für 3 Verteidiger die Abstände zu groß. Die AV heissen eigentlich Außenspieler, da sie sich beide eigentlich immer mit in den Angriff einschalten sollen. Das ist sehr anspruchsvoll und daran hapert das Spiel auch oft. Aber für den Lerneffekt finde ich das dennoch sehr gut. Was mir an der Formation nicht so gut gefällt, ist die recht große Tiefenstaffelung (inkl TW sind es ja 5 Linien). Das führt oft dazu, dass der Stürmer und der 10er nicht genug mit zurück arbeiten. Und dann wird es für die beiden 6er sehr schwer. Aber dennoch finde ich das System prima, weil es m.E. einen sehr guten Lerneffekt auf den verschiedenen Positionen bietet, auch wenn es evtl. nicht die optimalen Ergebnisse bringt.


    Grüße
    Oliver

  • Ok, das ist natürlich was anderes, bei uns spielt man auf halbem Spielfeld Da sind dementsprechend die Abstämde anders.
    Aber heißt das dass ihr quasi ohne Außen spielt (mal von den AVs abgesehen)????

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ok, das ist natürlich was anderes, bei uns spielt man auf halbem Spielfeld Da sind dementsprechend die Abstämde anders.
    Aber heißt das dass ihr quasi ohne Außen spielt (mal von den AVs abgesehen)????

    ja, es gibt keine Aussenstürmer, sondern die beiden AVs aus der 4er Kette sind für die komplette Aussenbahn verantwortlich, offensiv wie defensiv. Das ist läuferisch natürlich sehr anspruchsvoll. Aber es passt mMn zum aktuellen Anforderungsprofil eines AVs. Die sind ja häufig mehr im Angriff als in der Verteidigung.


    Grüße
    Oliver