F Junioren Spielform 4+1

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo liebe Trainerkollegen,


    ich weiß, es ist wohl ein "leidiges Thema" was Aufstellung/Formation im U8/U9 Bereich angeht.


    Ja, die Traube ist wohl erstmal unumgänglich, es sind Kinder.


    Aber, welche Formation wird denn hier bevorzugt? Raute (Flugzeug) mit 1 - 2 - 1 oder eher ein 2 - 0 - 2?


    Einige sagen wahrscheinlich, geht's raus und spielt Fußball (offensiv/defensiv), aber bestimmt gibt es hier auch Trainer welche eine Formation spielen lassen und dies auch begründen können.


    Über einen Austausch freue ich mich.

  • wir sind mit der 2 2 sehr gut gefahren.

    Später in der E Jugend kannst du daraus perfekt ein 2 3 1 machen.


    Bei einem 1 2 1 ist es für die außen immer sehr schwierig den offensiven und defensiven Part zu bespielen. Im 2. Jahr kannst du das aber auch mal gern versuchen. Lg

  • Ich spiele das zweite Jahr 4+1 in der U10 mit einer durchschnittlichen bis schwächeren Truppe. Es kommt darauf an wie konzentriert und diszipliniert die Kids 'Positionen halten' und Orientierung im Raum zeigen können. Bei mir ist die Grundformation 2:2, da viele Kids Drang nach vor haben und wir bei 1:2:1 hinten zu oft offen sind. Wenn du eine disziplinierte laufstarke Mannschaft hast, wo die 2 außen nach vorne im Angriff drücken und in die Verteidigung zurückarbeiten, hast du tendenziell mehr Überzahlsituationen und bietet sich daher auch 1:2:1 an. Außerdem habe ich noch immer eher die 'Zuseher', 'Traber' oder konditionell Schwächeren, wo ich fast nur 2:2 spielen kann, um bisschen hinten dagegenhalten zu können.

  • Ich bevorzuge immer Formationen, mit starkem Mittelfeld. Weil Mittelfeldspieler am ehesten verteidigen und angreifen. Diese Flexibilität versuche ich in der Jugend zu fördern. Gleichzeitig gibt es aber auch Positionen, bei denen es darum geht, die Position möglichst gut zu halten und nicht wild über den Platz zu rennen. Auch das versuche ich schon früh zu vermitteln. Und als drittes begreife ich Fußball als Spiel, bei dem man Vorteile hat, wenn man die Komplexität des Spiels begriffen hat, deshalb mag ich einfache Aufstellungen mit wenig unterschiedlichen Rollen und wenig Flexibilität in der Jugend nicht.


    Aus diesen Gründen ist ein 121 meine Lieblings-Aufstellung beim 4+1.

    Letztlich kommt es aber auch immer darauf an, ob du Spieler hast, die dafür geeignet sind?

  • Die Mannschaft meines Sohnes spielt:


    Bei Ballbesitz: 2 Stürmer 2 Mittelfeldspieler 1 Verteidiger (Torwart steht sehr hoch)

    Bei geordneter Defensive:

    2 Mittelfeldspieler, 2 Verteidiger, 1 Torwart


    Kein Spieler bleibt vorne oder hinten stehen um Positionen zu halten.

  • Ich hab einen fast reinen 2018er Jahrgang und spiele weniger mit Positionen sondern mit Aufgaben. Meistens gehts mit einem 1-3(1-2-1) und relativ freiem spielen los. Damit hab ich die besten Erfahrungen gemacht. Die Raumaufteilung klappt sehr gut weil die außen sich dann auch als Anspielstation anbieten.


    Witzigerweise orientieren sich die Kids sowieso in ihre Lieblings-Positionen. Mein Abwehrass kann vorne anfangen, wenn sie merkt, dass es hinten brennt ist sie die erste die den Laden hinten regelt. Der der gern im Sturm wirbelt macht dann auch gern Ausflüge in den Sturm, auch wenn er eigentlich hinten eingeteilt ist.

  • Ich bevorzuge immer Formationen, mit starkem Mittelfeld. Weil Mittelfeldspieler am ehesten verteidigen und angreifen. Diese Flexibilität versuche ich in der Jugend zu fördern. Gleichzeitig gibt es aber auch Positionen, bei denen es darum geht, die Position möglichst gut zu halten und nicht wild über den Platz zu rennen. Auch das versuche ich schon früh zu vermitteln. Und als drittes begreife ich Fußball als Spiel, bei dem man Vorteile hat, wenn man die Komplexität des Spiels begriffen hat, deshalb mag ich einfache Aufstellungen mit wenig unterschiedlichen Rollen und wenig Flexibilität in der Jugend nicht.


    Aus diesen Gründen ist ein 121 meine Lieblings-Aufstellung beim 4+1.

    Letztlich kommt es aber auch immer darauf an, ob du Spieler hast, die dafür geeignet sind?

    Ich bin immer sehr froh, wenn es unterschiedliche Auffassungen gibt, was besser oder schlechter ist.


    Deinen 3 . Punkt finde ich sehr interessant und das erlebte ich von Spieltag zu Spieltag. Viele Kids verstehen im Alter von 5-8 diese Komplexität einfach nicht.

    Natürlich gibt es immer wieder Mannschaften, die diese Formation ganz gut gespielt haben, aber oftmals war dieser Vorteil mit der ersten Auswechslung meist verpufft, da die Cracks, welche die Linie auf und ab liefen draußen waren und die neuen die Positionen zu offensiv spielten...


    Naja, ich denke auch immer vom einfachen zum schwierigen. Deshalb haben wir mit einem 2 2 begonnen.

    Der Vorteil, den wir uns dadurch erspielten war, dass unsere defensive sehr geordnet für den Spielaufbau zuständig war und auch gezielt mit dem Tormann gespielt hatten.



    Jetzt in der E Jugend spielen wir ein 231 und unsere defensive brauchte 0 Eingewöhnung, weil sich quasi nichts änderte.

    Gerade diese "Einfachheit", welche du bemängelst, hat uns nun erhebliche Vorteile verschafft.


    Es gibt viele Wege, die nach Rom führen und ich sage nicht, dass ein 121 nicht funktionieren kann. Daraus lässt sich später auch fantastisch ein 321 spielen ( kleiner Tannenbaum). Aber meiner Erfahrung nach tun sich die Kids erstmal mit einem 2 2 leichter und wenn das klappt, kann man gerne auch mal probieren. Das macht es doch so spannend. 😁

  • Coach_T88: ich gebe dir vollkommen recht, dass ein 2:2 in der F-Jugend die einfachste und damit in den allermeisten Fällen auch die erfolgsversprechendste Formation ist. Wenn man gute Spielergebnisse, als Erfolg definiert.


    Da mir Ergebnisse aber relativ egal sind (sie dienen nur dazu, die Kids bei Laune zu halten) und ich mich mehr für die Entwicklung der einzelnen Spieler interessiere, bevorzuge ich das 121.


    Etwas plump ausgedrückt würde ich sagen: Wenn es deiner F Jugend gelingt im (aus meiner Sicht einfachen) 2:2 zu gewinnen, dann sind sie reif für die Umstellung auf das (aus meiner Sicht anspruchsvollere) 121. Wenn sie dann so weit sind, in dem System auch zu gewinnen, hast du ihnen in dem Punkt alles beigebracht, was man in der F Jugend lernen sollte 😀.

  • Coach_T88: ich gebe dir vollkommen recht, dass ein 2:2 in der F-Jugend die einfachste und damit in den allermeisten Fällen auch die erfolgsversprechendste Formation ist. Wenn man gute Spielergebnisse, als Erfolg definiert.


    Da mir Ergebnisse aber relativ egal sind (sie dienen nur dazu, die Kids bei Laune zu halten) und ich mich mehr für die Entwicklung der einzelnen Spieler interessiere, bevorzuge ich das 121.


    Etwas plump ausgedrückt würde ich sagen: Wenn es deiner F Jugend gelingt im (aus meiner Sicht einfachen) 2:2 zu gewinnen, dann sind sie reif für die Umstellung auf das (aus meiner Sicht anspruchsvollere) 121. Wenn sie dann so weit sind, in dem System auch zu gewinnen, hast du ihnen in dem Punkt alles beigebracht, was man in der F Jugend lernen sollte 😀.

    Die Ergebnisse waren uns auch nicht wichtig, sondern wie du sagst, die Entwicklung der Kids. Da wir einen mitspielendem Tw haben und auch viel über den Tw gelöst haben, find ich das 2 2 durchaus passender.


    Die Frage ist aber, ob Kids in diesem Alter schon "mehrere" Systeme können müssen und ob das nun für eine "bessere" Ausbildung spricht, würde ich definitiv verneinen.

    Viel wichtiger ist, dass man versucht jeden einzelnen besser zu machen.

    Wer hat nochmal bemängelt, dass wir Deutschen 20 Systeme spielen können, aber niemand kann mehr ein 1 vs 1 lösen... 😆

    Wenn man ehrlich ist, sind die Systeme in diesem Alter sowieso ziemlich fluide.

  • Ich habe von Anfang an Raute spielen lassen. Ich wollte dass die Kids vor allem die verschiedenen Rollen kennenlernen.

    Vorteil war, das wir durch die Mittelfelspieler vorn und hinten zu dritt waren und oft Überzahl oder gleichzahl hatten. Ich empfand das Sytem als gut, hab aber auch erst mit dem Altjahrgang 4+1 gespielt.

  • Spannend, dass Gruppentaktik inzwischen auch in der F ein Thema geworden ist. Dabei sollte das frühestens in der alten D-Jugend thematisiert werden.


    Wie stellt ihr denn im 3+1 auf? In den kommenden Jahren werden wohl alle Verbände auf diese Spielform in der F umstellen sowie 4+1 in der E.


    Sollte es nicht mehr um ein Verständnis von Angriff und Verteidigung gehen und das Erlernen durch passende Fragetechniken begleitet werden?


    Die Kids sollen doch handlungsschnell und spielintelligent ausgebildet werden. Wie geht das mit einer "festen" Positionsbindung bzw. einem oder mehreren "statischen" Systemen?

  • Was heißt inzwischen? Mich erstaunt es eher, dass du das erst in der D Jugend ansprichst...


    Es geht ja nicht um bestimmte Taktiken, sondern eher um die Grundordnung. Gerade in der F Jugend hilft das den Kids enorm.

    Und ja, dadurch erlernst du ein Verständnis von Angriff und Verteidigung.


    Wie ich bereits erwähnt habe sind diese Systeme sowieso ziemlich fluide.

    Wir rotieren ja in der "Position", damit die Kids ganzheitlich und umfänglich ausgebildet werden. Dadurch hast du auch spielintelligente Kicker.

  • Ich muss hier mal kurz einwerfen, dass Formation und Taktik erst einmal zwei verschiedene Dinge sind.

    Taktik hat im Kinderfußball im Grunde erstmal nichts zu suchen, dafür sind die Kinder auch viel zu ich-bezogen und auch zu sehr auf den Ball fixiert.


    Die Formation hingegen gibt ihnen erst einmal eine Idee von "Bereichen", also vorne, hinten, links und rechts. Nur weil wir Erwachsenen das für völlig klar und nicht der Rede wert finden, ist das für die Kinder eben die erste Berührung mit dem Spielfeld und den Zonen an sich.

  • -Nils-

    Zonen macht im Kinderfußball schon mehr Sinn als eine taktische Grundordnung wie 1-2-1 oder 2-2.


    Mit den Zonen kann man Aufgaben bzw. Prinzipien verbinden, die die Kinder mit passendem Training verstehen und erlernen können.


    Ob sie es dann auch anwenden, das sollte den Kids überlassen und fragend begleitet werden, um die Selbsterkenntnis zu fördern.


    Wieder mehr Straßenfußball wagen und sich an der "besseren" Entwicklung der Kinder erfreuen und aktiv begleiten anstatt zu früh die falschen Schwerpunkte setzen.