Wie sind wir ohne Musiala 4x Weltmeister geworden???

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Uuups, was ich vergessen habe.

    Wenn ihr neu als Trainer seid und so ein Training veranstaltet, dann braucht ihr schon eine starke Haltung.

    Der Gegenwind in der Elternschaft ist anfänglich schon extrem groß.

    Ich kann mich noch sehr gut an das Jahr 2003 erinnern als ich mein erstes Training so durchgeführt habe. Mein Vereinsvorsitzender wollte mich nach einer Bedenkzeit (Bewährung) von 4 Wochen entlassen

    Die Eltern sind wirklich auf die Barrikaden gegangen. Zwei Spieler wurden sofort aus der Mannschaft abgemeldet einer kam nach 2 Wochen wieder. Das war bis heute auch meine größte Niederlage im Kinderfußball. Erst ein Elternabend, natürlich viel zu spät, konnte die Eltern überzeugen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Ich bin inzwischen dazu übergegangen in 1vs1 Situationen immer ein Dribbling zu fordern bzw. dazu zu motivieren ("den packst du", "sei mutig"). Manchmal auch bei 1 vs 2 Situationen, aber ab drei Gegenspieler versuche ich zu unterstützen, indem ich mögliche Anspielstationen nenne ("Noah ist dabei", "kannst zu Jakob", "Finn hilft dir"). Deshalb wäre es ja so wichtig, dass die Kids nicht nur Dribbeln, sondern eben auch mal den Ball abgeben (passen) können.

    Mir fällt dazu ein:

    Wieso gibst du eine Lösung vor und nimmst so die Entscheidungsfindung?


    Steuernd können wir Trainierende durch Gleichzahl entweder Dribbling und Zweikämpfe oder durch Überh/Unterzahl Passpiel in den Fokus stellen und so indirekt das freie Spiel unserer Zielsetzung anpassen.


    Weitere Möglichkeiten, die ich gerne verwende, um zum einem die freie Entscheidung zu lassen und zum anderen dennoch Schwerpunkte zu setzen:

    Tore durch Aufgaben freischalten, Provokationsregeln, "wer den Ball ausschießt, holt ihn", Wechsel der zu bespielenden Tore.


    Mit all solchen Besonderheiten - schaut auch mal Icon League & Co. - wird das simple Spiel massiv aufgewertet und der häufig fehlende Straßenfußball in den Verein geholt.


    Und früher gab es mehr dieser Fußballer und dadurch gewann Deutschland die Titel. Nicht durch besondere Taktik wie Ballhalten & Co.

  • Dirk Coerverfan und ruffy85 eure Trainigsformen würde ich sofort übernehmen. Wir haben lediglich "Straßenfußball" unterschiedliche definiert. Für mich war das lediglich ein "Hier habt ihr den Ball und los gehts" ohne Provokationsregeln, Überzahlspieler, Koordinationsübungen, Ballgefühlübungen... Das gehört aber wie in euren Beispielen auch bei mir zu einem guten Training dazu. Wir sind uns also vermutlich einige, haben nur unterschiedliche Begriffe genutzt.


    Zur Frage von @ruffy: Ich zeige dem Spieler Alternativen auf, auf die er in der Hektik des Spiels vielleicht nicht gekommen wäre. Entscheiden muss er immer noch selber. In der Praxis bedeutet das, dass ich nicht rufe "Spiel zu Justin" sondern "Justin ist dabei". Jetzt weiß er, dass er Dribbeln oder Passen kann, hat also wirklich eine Entscheidungsmöglichkeit. Ohne den Hinweis hätte der Spieler in der Drucksituation wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen, dass ein Mitspieler mitgelaufen ist. Bei "sei mutig" ist es zugegebenermaßen schon so, dass ich eine klare Empfehlung ausspreche, aber da ist der Gedanke ja auch eher zu motivieren.

  • Ganz kurz hast du Thomas0815-2 den Flyer über die Unfallgefahren gelesen, den ich hochgeladen habe.

    Eingeschränktes Gesichtsfeld und begrenzte Hörfähigkeit. Warum darf er sich nicht ohne Erwachsene Entscheidungen treffen?

    Das ist auch ein Teil des Straßen- oder Schulhoffußballs. Kein Erwachsener mischt sich ein. Ich darf aus meinen Fehlern selbst lernen und kreative Lösungen finden.

    Gute Nacht

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Erst mal danke an dieses Forum und für diesen konstruktiven Austausch. Für mich als Trainerneuling und Fussballpapa hat es einen enormen Mehrwert und ich habe hier schon sehr viel gelernt. Meine damalige Abneigung gegenüber der neuen Spielformen hat mich überhaupt hierher verschlagen.


    Zitat

    @LW7 puh also so ganz überzeugt mich dein Ansatz noch nicht. In letzter Konsequenz, wäre ein Trainer ja dann relativ überflüssig man bräuchte dann nur jemand, der sich um das organisatorische kümmert, so dass die Kinder kicken können und der Rest kommt dann von allein.

    Thomas0815-2

    Das ist tatsächlich genau der Ansatz, den ich versuche in der F zu verfolgen: "Die Kinder können kicken und der Rest kommt von allein".


    Ich kümmere mich natürlich nicht nur um das Organisatorische. Ich beobachte viel, feuere die Kids an, lobe viel, versuche sie zu ermutigen und gebe Hilfestellung, wenn es von den Jungs gewünscht ist. Natürlich wird auch mal ein wenig geschimpft, aber nur bei sozialem Fehlverhalten und nie wegen des Fussballs. Ich kommuniziere viel mit den interessierten Eltern auch während des Trainings und versuche den "neuen" Strassenfussballansatz auch an sie indirekt zu vermitteln. Klappt zum Glück (bisher) sehr gut, da man aber auch die Fortschritte deutlich sieht und wir bei den Festivals und Turnieren immer eine der stärksten Mannschaften sind.

    Auch während der Spiele kümmere ich mich nur um die ständige Rotation, damit alle zocken können. Und das wars. Kein Reinschreien, keine Anweisungen, kein "Spiel ab!" Schieß!" oder "der Kevin steht frei!"... Also eigentlich voll easy mein Job ;)!


    Aber wie gesagt, ich bin nur ein Neuling, der von dem Strassenfussball überzeugt ist und versuche es umzusetzen. Vielleicht ist es auch mein Vorteil, da ich nicht auf alte Strukturen eingefahren bin.


    Um noch mal auf die Frage zurück zu kommen "Wie sind wir ohne Musiala 4 x Weltmeister geworden?". Ich denke, dass wir in der damaligen Zeit die richtigen Ansätze gewählt haben. Der Fussball verändert sich sehr schnell und nun ist das vielleicht der nächste Step, um wieder erfolgreich zu werden.

  • Hallo Linksfuss!


    Ja, das habe ich. Allerdings nicht lange und nicht auf besonders hohem Niveau.

    Ich war dann im Leistungssport in einer anderen Sportart unterwegs.

  • Ich finde den Satz " Das kommt von ganz allein " nicht immer richtig.

    Ich trainiere auch eine F Jugend und hier kann man mit richtigem Coaching und auch mal isoliertem Training viel richtig machen. Zb Thema Schuss und Passtechnik.


    Mir ist aufgefallen, dass trotz vieler Spielformen sehr viele Kids Probleme mit der richtigen Fussstellung beim Schuss haben bzw auch nicht richtig angelaufen sind.

    Ich hab da jetzt wochenlang zugeschaut und es wurde einfach nicht besser. Dann hab ich gewisse Kids einfach mal isoliert an Hütchen die Bewegungen gezeigt und siehe da es wurde schnell besser.

    Was ich damit sagen will ist, dass dieses "einfach mal spielen lassen" gut ist, wenn gewisse Techniken auch schon sitzen. Ansonsten verlängern sich gewisse Prozesse einfach unnötig in die Länge...

  • Da bin ich tatsächlich anderer Meinung ich hab es bisher immer so gehandhabt erstmal ausprobieren lassen das Spiel bei groben Fehlern unterbrochen und dann aber nicht korrigiert sondern gefragt wie es denn besser funktionieren könnte. Kam die richtige Antwort gut ansonsten lass ich auch einfach dann weiterlaufen. Und ja die Grundtechniken sind so ne Sache in Ruhe werden sie sauber ausgeführt unter Druck klappt das selbst bei den Profis nicht mehr sauber.

  • Ich habe die Truppe von 12 Kindern vor ca. 2 Jahren, gemeinsam mit einem anderen Vater, als Bambinis übernommen. Anfangs haben wir alles sehr spielerisch gestaltet und so die Kinder langsam an das Fussballspielen herangeführt. Wir konnten ziemlich schnell am Spielbetrieb mit den Festivals teilnehmen und haben dann versucht in den Trainings diese Idee dieses laissez-fairen Ansatzes zu verfolgen. Alle Kinder sind bisher zusammengeblieben und haben dieses Jahr eine Leistungsexplosion vollzogen. Vier weitere Kinder kamen in dieser Saison hinzu und haben sich ebenfalls super integriert. Ich habe keine Blumenpflücker, keine Querulanten, niemanden der nur rumsteht und nicht am Spielgeschehen teilnimmt. Die streiten sich gar nicht mal mehr darüber wer nun als letzter am Ball war und jetzt den Einwurf hat. Wenn sich einer weh tut, wird das Spiel durch die Kinder selbst sofort unterbrochen und sie helfen einander.

    Zwei meiner Jungs haben bereits erste Interessenten von Profivereinen und einer macht zusätzliches Training in der Akademie eines Bundesligisten.

    Jetzt stellt sich mir als unerfahrener Trainer die Frage: Liegt es an unserer Trainingsphilosophie oder haben wir einfach nur ein riesiges Glück mit den Kindern gehabt, die da zusammengekommen sind??? Selbst die Eltern sind alle nett und organisieren sehr für die Mannschaft.

    Da ich noch keine Erfahrungen sammeln konnte, kann ich diese Frage nicht wirklich beantworten und schiebe das jetzt einfach mal auf die Trainingsphilosophie :P . Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass ich einfach nur Glück hatte.


    Chantale Ich wüsste jetzt auch nicht was für ein grober Fehler es sein muss, damit ich das Spiel unterbreche.

  • Es kommt viel auf den Verein/Umgebung an Beispielsweise Hennef oder FS Köln haben jeden Jahrgang 5-6 Spieler die bei uns vorspielen. Also ob die 2 „normal“ oder „unnormal“ sind kann man so aus der Ferne nicht beurteilen. Der Rest liegt aber definitiv erheblich an deiner Trainingsphilosophie.

    Glück kommt mit Talenten ins Spiel ja aber da ist die Frage kann man das in der F Jugend beurteilen ich finde Jain.


    Einwurf im Sprung (ja wird bei uns sehr früh bereits gepfiffen) Pässe ohne sich zu orientieren etc

  • Noch einmal zu Musiala.

    Warum er vielleicht so erfolgreich wurde.

    Musiala: In England gelernt, „mit Freiheit zu spielen“ – Mit 7 Colwill in den Schatten gestellt
    Mit einem Marktwert von 130 Millionen Euro gehört FC Bayerns Jamal Musiala zur Top-10 der wertvollsten Spieler weltweit. Doch auch er fing einmal klein an.
    www.transfermarkt.de


    Hier meine bis heute gültige mannschaftstaktische Spielidee bis einschließlich D- Jugend. Vielleicht meinte er das mit der "Freiheit zu spielen":

    Leider konnte ich es nicht als Zitat (aus dem Jahre 2009) einfügen, deshalb jetzt "copy and paste"


    Für alle die sich nicht trauen den Ansichten und Argumenten von Andre zu folgen, habe ich noch einmal einen Auschnitt meines

    Posting von vor 2 Jahren hierher kopiert.

    Es ist noch extremer als was der DFB emfiehlt.

    Diesen Text habe ich schon einmal vor fast genau 2 Jahren gepostet:


    Hier die Aufstellung und die Taktik meiner E-Jugend 2x98er(F-Jugend), 2x96(alter Jahrgang) und 5x97er(junger Jahrgang)


    Spieler Nr. 1 Du bist der Torwart und passt auf, dass kein Ball ins Netz geht. In der zweiten Halbzeit spielst Du draußen.

    Spieler Nr. 3 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 4 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 5 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 6 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 7 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 8 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche. Nach 2 Minuten wirst Du eingewechselt

    Spieler Nr. 9 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche. Nach 4 Minuten wirst Du eingewechselt. In der zweiten Halbzeit gehst Du ins Tor.

    Wir wechseln alle 2 Minuten durch.

    Bis auf die Ankündigung des Wechsels, gebe ich keine Anweisungen von der Linie. Es wird nur gelobt. Die Eltern wissen, dass sie nur zum Anfeuern und Loben da sind.

    .............Taktikschulung fängt bei mir mit der Einzeltaktik an und die werde ich erst frühestens in der D-Jugend schulen. Vorher dürfen sich die Kinder ausprobieren.

    Ich weiß, dass ich ziemlich extrem denke und das diese Denkweise auch nicht jedem liegt.

    Aber wie heißt es so schön: Viele Wege führen nach Rom.



    Heute (junger Jahrgang 7er D-Jugend) arbeite ich immer noch fast genauso. Somit sind die Kinder annähernd 6 Jahre lang von mir taktisch so instruiert worden. :)

    Mittlerweile versuche ich den Kinder das Spiel auf 2 Linien näher zu bringen.

    In der nächsten Saison werde ich dann noch die 3 Linie hinzufügen (unser Kreis hat das 9 gegen 9 endlich verbindlich eingeführt). Natürlich beginne ich dann auch mit der Schulung der defensiven Individual Taktik.


    Aus der heutigen Sicht würde ich sagen, dass ich es genauso wieder machen würde. Die anfänglich massiven Widerstände der Eltern konnten

    durch Aufklärung (Einzelgespräche und Elternabende) überwunden werden.


    Vorteile:

    -Wenn ein Spieler krank wird, sich während des Spiels verletzt oder aus irgenwelchen Gründen nicht spielt, kann jeder seine "Position" sofort einnehmen.

    -Beidfüssigkeit wird ständig neu von der Spielsituation gefordert, da sich die Kinder fast frei auf dem Spielfeld bewegen.

    Dadurch auch eine hohe Akzeptanz während des Trainings für die Schulung des schwächeren Fußes.

    -Bis auf 2 Spieler kann jeder im Tor spielen. Vorgabe von mir: Jeder Spieler muss während der Saison mindestens 4 Halbzeiten ins Tor.

    -Es wurde noch niemals ein Torwart von den Feldspielern angemeckert, weil er eine Gurke durchgelassen hat. Alle wissen aus eigener Erfahrung wie schwer es der

    Torhüter hat.

    -Erst jetzt (D-Jugend) kristallisiert sich in dieser Mannschaft ein Torspieler heraus.

    -Alle Spieler spielen extrem ballorientiert.

    -Kein Spieler entzieht sich der Verantwortung für das gesamte Spiel.

    Typischer Spruch von Positionsidioten in der D-Jugend: Damit habe ich nichts zu tun, das ist nicht meine Seite

    -Durch das ungebundene, ballorientierte Spiel haben die Kinder viel mehr Situationen die sie Lösen müssen.

    Jede dieser Lösungen können sie ihren taktischen Erfahrungsschatz hinzufügen.

    Je größer ihr taktischer Erfahrungsschatz ist, desto einfacher können sie später Situationen antizipieren (Vorausberechnung der möglichen weiteren Spielverläufe) .


    Die letzten beiden Aufzählungen sind für mich auch die Hauptgründe warum wir von dem unsäglichen 11er Feld im D-Jugenbereich wegkommen müssen.


    Die restlichen Vorteile findet man in dem Posting von Andre.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • LW7

    Das geniale ist ja, dass es funktioniert hat.

    Für die Tabellenbefürworter(damals gab es sie noch):

    Wir sind ein Dorf mit ca. 700 Einwohner. Also eine echte Dorfmannschaft manchmal aufgefüllt mit 2 Mädchen.

    F-Jugend weiß ich nicht mehr aber im ersten Jahr hat es auch mal 0:26 und 0:18 gegen uns gestanden.

    E-Jugend junger Jahrgang ich denke es waren genauso so viele Niederlagen, wie Siege und wie Unentschieden

    E-Jugend alter Jahrgang, Qualifikation ohne Niederlage gewonnen und in die stärkste Gruppe des Kreise einsortiert.

    In dieser Staffel gab es viele Niederlagen und die letzten beiden Spiele haben wir ein Unentschieden und eine Sieg eingefahren.

    Bei den Hallenkreismeisterschaften haben wir die Endrunde der besten 6 erreicht.

    D-Jugend junger Jahrgang Qualifikation gewonnen in der Endrunde 4 geworden.

    Hallenkreismeisterschaft 3ter

    D-Jugend alter Jahrgang Qualifikation gewonnen in der Endrund 2 geworden

    Hallenkreismeisterschaft 2ter


    Ich habe auch in der D-Jugend genau so aufgestellt und die selben Anweisungen gegeben wie oben beschrieben.

    Das Spiel auf Linien habe ich wieder eingestellt, weil es viel zu früh war.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Ich habe es genau so gemacht wie du, Dirk. Bei vier unterschiedlichen Mannschaften.


    Leider lassen sich nicht alle Spieler darauf ein. Manche Kinder sind damit "mental" einfach überfordert. Es kommt da doch sehr auf das Elternhaus an. Kinder die es von zuhause oder der Schule gewohnt sind, Befehle zu erhalten und daher keine intrinsische Motivation entwickeln, können dann beim Training nicht einfach switchen.

    Ich hatte bei den Eltern kaum Gegenwind. Die ein Drittel konnte ich in Gesprächen überzeugen, ein Drittel war es einfach egal, ein Drittel stand eher auf die Oldschool-Methode. Ersteres Drittel hat sich auch prächtig entwickelt, die Dritte Gruppe gar nicht.


    Ob ich es immer wieder so machen würde? Hängt stark von den Eltern/Spielern ab.

  • Zitat Dirk Coerverfan:Dirk Coerverfan

    "Spieler Nr. 1 Du bist der Torwart und passt auf, dass kein Ball ins Netz geht. In der zweiten Halbzeit spielst Du draußen.

    Spieler Nr. 3 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 4 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 5 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 6 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 7 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche"


    Und was macht Spieler Nummer zwei?

  • Mittelfeld#6

    Ja, die Kinder haben es immer selbst gemacht. Ich habe die Jungs seit der F-Jugend trainiert. Es waren die Eltern, die es anfänglich kritisiert haben. Die Trainings-Abschlussturniere (2 gegen 2 bis 4 gegen 4) habe ich niemals reglementiert. Die Kinder sind damit immer konfrontiert worden und haben es auch somit nie hinterfragt. Jedes Kind hat somit immer, je nach dem Stand der aktuellen personellen Besetzung, seinen Platz auf dem Feld gefunden. Da ich die Knäulbildung, die es bei Anfängern in den jüngsten Alterstufen immer gibt, bewusst zugelassen habe, fühlte sich jeder Spieler auch in der D-Jugend noch für das ganze Spiel verantwortlich.

    Ja es gab auch Ausnahmen. Unser weitentwickeltester Spieler hat sich immer für die Defensive entschieden. In der D-Jugend habe ich ihm 3x gesagt, wenn er nach dem Anstoß noch einmal in der eigenen Hälfte bleibt, werde ich ihn sofort auswechseln. Es hat funktioniert. Später hat er sich auch in der Offensive wohl gefühlt.


    ParkerS

    Das gleiche Problem hatte ich tatsächlich 7 Jahre später. Als ich meine 2002er bis 2005er in der F-Jugend übernahm. Sie kannten aus der G-Jugend schon ein sehr strenges Positionieren. Durch ständige Kleinfeldspiele in unterschiedlichen Tor, Feld und Mannschaftsgrößen, konnte ich das innerhalb von 6 Trainingseinheiten auflösen. Maximal 3 gegen 3 aber hauptsächlich 1 gegen 1; 1 gegen 2 und 2 gegen 2 bringen Kinder dazu sich für das ganze Spiel verantwortlich zu fühlen. Mein Vorteil war damals, das mir ein Elternabend reichte, da die Eltern wussten welche individuellen Erfolge meine erste Mannschaft, die ich so habe spielen lassen, erreicht hat.

    Achso auch beim zweiten Mal hat es extrem gut funktioniert. Man muss sich als Trainer nur trauen und immer an seinem Ausbildungsschwerpunkt festhalten.


    dschibi

    Wie genial ist das denn. der Text steht zum ersten Mal 2007 im Forum.

    Und Du hast diesen Fehler als Erster entdeckt. :thumbup: :D


    "Spieler Nr. 1 Du bist der Torwart und passt auf, dass kein Ball ins Netz geht. In der zweiten Halbzeit spielst Du draußen.

    Spieler Nr. 2 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 3 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 4 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 5 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 6 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.

    Spieler Nr. 7 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche"

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden


  • OT:

    Danke für das Kompliment: so wohl als Journalist als auch als Lerntherapeut habe ich gelernt präzise zu lesen.

  • Oh shit, jetzt traue ich mich nicht mehr etwas zu schreiben.

    Ich bin eine echte Schatztruhe für Rechtschreibfehlersucher. ;( ;)

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden