Mannschaftskasse

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  • Guten Morgen,


    ich habe mal eine kleine Frage an euch und hoffe auf ein paar hilfreiche Hinweise.


    In einer Mannschaft bei uns im Verein steht demnächst eine Verschmelzung von 2 Mannschaften an, da es mittlerweile große Leistungsunterschiede gibt. Es sollen daraus wieder 2 Teams geformt werden, welche nach Leistung eingeteilt werden um jedem Kind gerecht zu werden, sowohl im Training, als auch bei den Turnieren.


    Neben den kleinen Problemen, welche so etwas mit sich bringt, gibt es ein größeres Problem, nämlich die Mannschaftskassen. Ein Team hat relativ viel in der Kasse, da das Team viele Turniere selbst organisiert hatte und dort gutes Geld durch Verkäufe etc. eingenommen hat. Das andere Tea war diesbezüglich kaum aktiv und hat entsprechen weniger in der Kasse. Wie kann man dies nun fair aufteilen? Schließlich haben die Eltern ja durch Kuchen, Sandwiches und was noch alles privat gespendet wurde das Geld erwirtschaftet, ebenso haben sie in die Mannschaftskasse eingezahlt.


    Ich hatte verschiedene Szenarien im Kopf:


    1. Das Geld wird auf die Kinder verteilt und die Kinder nehmen es mit in die neue Mannschaft. Problem ist, dass die Kinder aus dem einen Team dann vielfach so viel Geld mitnehmen als die Kinder aus der anderen Mannschaft.


    2. Man gibt das Geld den Eltern zurück. Da manche Eltern mehr eingezahlt und mehr gespendet haben, andere viel weniger, wäre das auch unfair.


    3. Man unternimmt oder kauft von dem Geld etwas bis man ca. auf gleicher Höhe ist mit der anderen Mannschaft. Das wäre meine favorisierte Methode. Da wir da jedoch von knapp 1000€ reden, ist die Frage ob es dann nicht Geldverschwendung wäre?


    Hattet ihr so eine Situation schon einmal? Wie seid ihr vorgegangen? Oder habt ihr vielleicht eine gute Idee?


    Vielen Dank und allein einen guten Start ins Jahr. :)

  • Ich würde erst mal klären, ob die Mannschaftskasse nicht illegal ist. in Bayern wäre sie das nämlich.

    Und ich sehe nicht nur in Bayern: (BGH, Urt. vom 13.04.2011, Az. 1 StR 94/10) in Verbindung mit

    §266 Abs. StGB

    Einmal editiert, zuletzt von dschibi ()

  • Aus meiner Sicht wird der Punkt 3 am sinnvollsten sein. Kauft am Besten davon Sportequipment, da ist es auch kein herausgeschmissenes Geld. Vielleicht sogar Vereinsequipment.

  • Also mein Gefühl sagt mir.


    Die Mannschaft, die sich das Geld erarbeitet hat, soll dann auch gemeinschaftlich darüber entscheiden, was mit dem Geld gemacht wird.


    Elternabende der aktuellen Einteilung / Mannschaften einberufen. Varianten diskutieren und dann im Idealfall zu einem für alle akzeptablen Ergebnis kommen.


    Wenn Du hier von oben herab was entscheidest, könntest Du vielleicht einige Elternteile nachhaltig vergraulen...

  • Mannschaftskasse ist iin der Tat ein Probllem, also ein rechtliches. Die würde ich nie selbst führen und schon gar nicht über ein eigenes Konto.

    Wenn schon, dann würde ich das an ein Elternteil abgeben und damit quasi nichts zutun haben wollen. Bei Bedarf kann ja das Elternteil, das die Kasse führt dann Zuschüsse aus eben dieser Kasse geben.


    Die Frage ist eh, wofür ist denn das Geld der Mannschaftskasse grundsätzlich vorgesehen? In einer Kasse sind 1100 Euros drin, das sollte ja keinem Selbstzweck unterliegen, es sollte ja eh eine Idee geben, wofür dieses Geld eiingesammelt wurde/wird, oder?


    Und dann würde ich, die Mannschaftstskasse einfach auszahlen bzw. komplett in das jeweilige Team investieren. So, wie es ja vorgesehen war. Das kann ja auch ein "Abschlussevent" sein, weil das Team ja so nicht mehr existieren wird oder Equipment für die Spieler (wobei das dann suboptimal ist, wenn dann ein Teil des Teams sowas vlt hat, das andere nicht.) So umgeht man jedes Problem des Ungleichgewichtes.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Vielleicht noch kurz ein paar Worte allgemein zur Thematik "Mannschaftskasse".

    dschibi

    Mein erster Gedanke war. Bayern. Wieso Bayern? Bundesrecht oder? Ein Fussballverband hat damit nichts zu tun. Ok, in Bayern gelten oft andere Regeln. Nein, kleiner Scherz... :)


    Das ist keine Rechtsberatung und ich bin kein Anwalt. Kurz allgemein zur Thematik, wie ich sie verstehe.


    Eine Mannschaftskasse ist per se nicht illegal. Sogar in der offiziellen DFB Teampunkt App kann man die verwalten :)

    Man muss allerdings aufpassen, dass ein Richter im Fall der Fälle nicht auf die Idee kommen könnte, dass das Vereinsvermögen ist. Vereinsvermögen muss dann natürlich auch in der Vermögensbilanz des Vereins auftauchen. Ansonsten handelt sich es um eine "schwarze Kasse".

    Wohl der entscheidende Punkt dabei ist, wie werden die Gelder generiert für die Kasse. Wenn man bei Vereinsveranstaltungen durch Verkäufe Gelder für die Kasse generiert, dann ist das ääähhhh gefährlich...

    Spenden die Eltern/Spieler aus Ihrem privaten Geldbeutel, ist das kein Problem.

  • Vielleicht noch eine Anmerkung dazu on top.


    Deswegen macht es auch einfach Sinn (wie SirAlex schon schrieb), wenn die Mannschaftskasse kein Trainer / Vereinsverantwortlicher betreut, sondern jemand anderes. Man will keine Nähe zu Vereinsvermögen aufkommen lassen.

  • Hier sind ja schon paar gute Beipiele genannt. Eine gerechte Lösung wird es nicht geben. Wie soll das gehen?


    Am einfachsten und schnellsten wäre es, wenn man es nach Köpfen verteilt, da sollte es keine Rolle spielen, wer wieviel und wann investiert hat mit seinem Einsatz bei den Verkäufen. Man macht es ja ehrenamtlich und für das Team, nicht weil das Kind gut beim Trainer ankommt. Es ist Teamgeld. Dann muss man eben einige in den sauren Apfel beißen. Für mich auch ein Unding soviel Geld zu genieren, daß bringt immer am Ende Unmut. Ich würde auch nie eine Mansnchaftskasse selber führen. Ich überlasse das den Eltern oder Meinetwegen auch Teamsprecher was sie damit veranstalten wollen und sie sollen sich verbinden und austauschen und selber entscheiden und Gedanken machen, was mit dem Geld passiert. Es gibt sicher eine gute Verwendung dafür Mannschaftsevent, Zuschuss Trainingslager, gemeinsam Kinonachmittag mit Pizza , neue Trainingsoutfit, neue Bälle...der Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Die Wirtschaft freut sich und das miteinander im Team.

    Einmal editiert, zuletzt von Fantomas ()

  • noch eine Anmerkung von mir.

    Ob Mannschadäftskassen per se illegal sind weiß ich nicht. Was ich aber weiß ist, dass man das Geld, weges des Geldwäschegesetz, nicht auf einem (Unter-)Konto verwalten darf, welches auf den Namen des Kassenwarts bei einer Bank eröffnet wurde, theoretisch... praktisch wird das aber natürlich häufig so gemacht. Wo kein Kläger da kein Richter. Das geht so lange gut, bis der Kassenwart mal Privatinsolvenz anmeldet ...dann ist das Geld weg, oder bis er sich absetzt mit der Kohle... kommt beides aber sicher nicht oft vor😉

  • @ interntionale Härte

    Bayern deshalb, weil ich beim Bayerischen Landessportverband die Fortbildung zum Vereinsmanager gemacht habe.

    Solange niemand in der Sache rumstochert und Alles gut geht, werden Viele ihre eigenen Umgangsformen finden.

    Ich möchte nur vermeiden, dass jemand auf die falsche Spur geschickt wird.

  • Ok, ich habe das Gefühl, dass die Thematik viele als Bagatelle / Kavaliersdelikt ansehen.

    Vielleicht fehlt auch Wissen an der Stelle?


    >>> Ich arbeite ja schließlich im Ehrenamt. Da kann mir schon nichts passieren.


    Bei den üblichen Summen wird man auch nicht gleich im Knast landen. Aber man sollte da vielleicht doch nicht zu unbedarft rangehen. Klar wird an diesen Punkten vielleicht nicht mit gnadenloser Manpower gestochert, aber im Fall der Fälle wird das dann schnell nicht mehr witzig...

  • Kann mal jemand erläutern, warum eine normale Mannschaftskasse illegal sein soll?

    Ich kann dem irgendwie nicht folgen.


    Das genannte Urteil ist z.B. ein Parteispendenurteil und es geht um zigtausende, die unterschlagen wurden.


    Wenn, wie oben geschrieben, eine Mannschaftskasse aus Verkaufseinnahmen gefüllt wird und dann auch wieder für gemeinschaftliche Zwecke ausgegeben wird, z.B. Mannschaftsfahrten usw., wo ist dann das Problem?


    Steuerrechtlich dürfte es irrelevant sein. Es sei denn, wir reden über erheblichere Summen und/oder Spielerentschädigungen.

    Wenn der Kassenbeauftragte Geld unterschlägt, hat man so oder so ein Problem.

    Wenn einzelne Eltern eine Kasse ungerecht oder ähnliches sehen, würde ich auch so oder so keine einführen.


    Ansonsten bin ich in mehreren illegalen "Vereinigungen" unterwegs, die eigene Kassen für Fahrten/Veranstaltungen führen.

  • Das Problem ist, dass die Verkaufserlöse durch die Bewirtung ggf steuerpflichtig sind.

    Da auf die entsprechenden Verkäufe eine Umsatzsteuer abzuführen wäre.

    So ist zumindest mein Kenntnisstand.

  • Umsatzsteuerrechtlich könnte es evtl. ein Problem werden, wenn die Einnahmen zum Verein zählen.

    Bei uns wird es aber zum Glück nicht problematisiert. Deshalb verkaufen wir bei Turnieren weiterhin Kaffee und Kuchen und das Geld wandert in die Mannschaftskassen.


    Etwas anderes ist es allerdings bei ersten Mannschaften, die regelmäßig und höhere Einnahmen erzielen. Die werden versteuert.

  • Ich sehe es auch sehr kritisch wie unbedarft man damit umgeht. Die Vereine die ich bisher kennengelernt habe, haben weder eine klare Struktur, ein Jugendkonzept oder gar ein aktives Vereinsleben. Eltern werden kaum eingebunden in den Verein. Digitalisierung findet ach kaum statt. Man wurstelt sich so durch von Jahr zu Jahr von der Homepage bis zur Sponsorensuche.
    Es gibt in den Vereinen halt keine klare Linie und viele bewegen sich in der grauen Zone was den Umgang mit dem Geld angeht.

  • Ich sehe es auch sehr kritisch wie unbedarft man damit umgeht. Die Vereine die ich bisher kennengelernt habe, haben weder eine klare Struktur, ein Jugendkonzept oder gar ein aktives Vereinsleben. Eltern werden kaum eingebunden in den Verein. Digitalisierung findet ach kaum statt. Man wurstelt sich so durch von Jahr zu Jahr von der Homepage bis zur Sponsorensuche.
    Es gibt in den Vereinen halt keine klare Linie und viele bewegen sich in der grauen Zone was den Umgang mit dem Geld angeht.

    Man muss doch aber auch nicht überall das deutsche Rechtssystem mit all seiner Härte reinprügeln. Wir reden hier von Kaffee- und Kuchenverkäufen und noch monatlichen Zahlungen der Eltern. Das alles wird eben für Fahrten, Geschenke, Weihnachtsfeiern oder zB für die Antrittsprämien verwendet. Ich biete meinen Kindern jedes Wochenende ein Turnier, das schaffen wir nur durch die Mannschaftskasse, weil da in einem Winter mal eben 500 € draufgehen nur für Prämien. Bei uns in Berlin handhabt es auf jeden Fall jeder so den ich kenne und ich kenne mittlerweile viele Vereine und auf den unzähligen Turnieren war es auch immer gleich.

    Würde ich nun gezwungen sein irgendwelche Angaben zu machen, steuerlich mich zu erklären oder sonst was in der Art, würde ich die Mannschaftskasse abschaffen und den Winter über freie Wochenenden haben. Irgendwo ist ja auch mal gut mit der deutschen Korrektheit. :D

  • Man darf nur keinen Preis an die Sachen ranschreiben und die Bezahlung muss man dann freiwillige Spende nennen. Bei uns machen das einige Vereine tatsälich so. Aber letzendliche kommt es aufs selbe Geld raus, da sind die Eltern bei uns ja auch nicht knauserig.


    Aber insgesamt geb ich HerthaBSC1892 recht.

  • Umsatzsteuer wurde schon besprochen.


    Außerdem gibt es noch die Thematik "Schwarze Kassen". Dazu poste ich noch was. Ich möchte da gar keine Bewertung abgeben, die kann man sich denken...

    Sinnvoll ist aber irgendwie schon, dass man ein bisschen was darüber weiß.


  • Um es mal deutlich zu sagen: es geht nicht um das Abschaffen der Mannschaftskasse, sonder um deren Legalisierung, indem alles über die Bücher des Vereine läuft!

    Ist das so schwer zu begreifen?