Dehnen (Stretching) ?

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  • ich habe erst anfang des jahres meinen trainerschein auf c-lizenzbasis gemacht und dabei folgendes gelernt:

    - KEIN DEHNEN BEI DER ERWÄRMUNG
    --> Der muskel wird dadurch gelockert und kann nicht die volle leistung erbringen
    - NACH KRAFTTRAINING KEIN DEHNEN
    -->Man soll so aufgepumpt wie man ist aus dem training gehen, erst am nächsten tag soll man ausgiebig dehnen
    Grund: der Muskel ist nach dem kraftsport angespannt. das dehnen zieht ihn wieder auseinander und "zerstört" ihn mitunter. Man kann bis zu 40% weniger Ertrag damit erbringen

    und sonst?

    nach einem normalen trainingstag (kein kraftsport, sondern normale spielformen) ist ein dehnen (stretchen) sehr wichtig, damit es zu keinen muskulären dysbalancen kommt, also einer einseitigen belastung der muskeln.

    meine meinung: stretchen ist wichtig, allerdings nur, wenn man es richtig anwendet

  • Hallo phyl,
    ich gebe dir vollkommen Recht was das Dehnen angeht, bis auf einen Teil. Du ahnst bestimmt schon welchen. Darüber muss ich mir erst eine Meinung bilden. Deshalb mache ich es bis dahin so wie bisher auch. Der Erfolg gibt mir da auch recht. Zumindest das Feedback, welches ich bisher bekam. Ich habe leider schon in vielen Lehrgängen verschiedener Verbände viel Blödsinn gehört. Deshalb informiere ich mich mittlerweile an mehreren Stellen. Zum Beispiel hat ein Referent des WfV schon Vorträge über das richtige Bauchtraining gegeben und dabei hat es sich dann heraus gestellt, dass er mehr die Hüftbeuger bearbeitet hat wie den Bauch. Trotzdem hat er es natürlich auch im Bauch gespürt. Oder über das coachen am Spielfeldrand. Dies ließe sich beliebig erweitern. Ich habe mich intensiv mit dem Kraftsport beschäftigt und allen meinen Sportlern das Dehnen nach dem Training empfohlen und durch geführt. Kraftverluste habe ich dabei nicht festgestellt. Weder bei den Ringern, Bodybuildern noch bei den Fußballern. Ich nehme das Dehnen nach dem Training schon als Regenerationsphase rein und zum abschalten danach. Wie bereits gesagt, bisher habe ich damit Erfolg gehabt, da meine Sportler sich kontinuierlich steigerten und weniger verletzten. Trotzdem werde ich mich da noch genauer erkundigen, sobald ich Zeit habe.

    Gruß

    Hallo habe bisher noch keine neueren Erkenntnisse erhalten wie bisher. Vielleicht noch dies: Du sagst dehnen um dysbalancen zu vermeiden. Dies trifft auch bedingt auf das Training und seinen Aufbau zu. Agonist und Antagonist sollten gleichermaßen bearbeitet werden. Jetzt geht dies im Fußball nicht immer. Deshalb habe ich meine Spieler empfohlen dies entweder zu Hause nach einem Trainingsplan von mir oder in einem Fitnessstudio zu machen.

    Gruß

    Edgar Dietzen
    Personaltrainer

    Einmal editiert, zuletzt von border ()

  • naja wie gesagt, bei meinem lehrgang hatte man uns gesagt das dass dehnen nach dem kraftsport irrsinn sein.

    Allerdings möchte ich nicht auf diese meinung pochen, denn wie du sagtest kann es sein, dass jeder etwas anderes sagt.
    Zumindest sollten dies die "neuesten" erkendnisse der sportmedizin gewesen sein.

    aber ich möchte gerne noch andere beiträge, meinungen und vorallem ERFAHRUNGEN anderer hören. denn wenn du sagst, du hattest damit noch nie einen leistungsabfall und andere können das bestätigen mit ihrer sicht und vielleicht sogar noch belege, hintergründe mitteilen könnten, könnte auch ich daraus lernen.

    wie gesagt, ich möchte nicht auf diese meinung sitzen bleiben und bin gerne für andere meinungen offen.

  • Ich habe die Thematik mit dem Inhaber meines Fitneßstudios, einem Diplom-Sportwissenschaftler, diskutiert. Durch das Krafttraining wird der Muskel angeregt, Proteine zu bilden und so zu wachsen. Die Schlußfolgerung, unmittelbar danach ausgeführte Dehnübungen würden das das verhindern, sei in keinster Weise haltbar. Es gebe hierzu auch keine seriösen sportwissenschaftlichen Untersuchung.

    Viele Grüße
    Thomas

  • Ich kann die Anworten von phyl nur bestätigen.

    Nur das regelmäßige Dehnen reduziert die Verletzungsanfälligkeit. In der Praxis erkennt man genau den Unterschied zwischen den Spielerinnen die sich richtig dehnen und denen die es nicht machen. Und es geht doch um die Reduzierung von Verletzungen der Muskulatur, oder ?.

    www.bcefferen.mx35.de

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Das was ich "gelernt" habe ist dass Dehnen nicht der unmittelbaren Verletzungsprophylaxe(Vorbeugung) dient . Das heisst , ein Dehnen nach dem Einlaufen hat keinen Einfluss auf eine Verletzung im Training oder Spiel , verhindert also auch nicht die Zerrung wie früher immer angenommen wurde . Allerdings dient es dazu die Beweglichkeit langfristig zu erhalten und damit eben auch muskulären Dysbalancen vorzubeugen . Also ist Dehnen immer langfristig zu betreiben . Aus Erfahrung als älterer Aktiver , kann ich sprechen dass ein Dehnen nach kurzem Aufwärmen mir persönlich unheimlich gut tut da ich dann den Eindruck habe dass meine Gelenkbeweglichkeit erhöht wurde und ich dann wirklich erst intensiver mit dem Aufwärmen beginnen kann , das gilt besonders für die Fussgelenke . Wo dehnen "schädlich" sein soll ist wenn man kurz nach einer reinen Schnelligkeitseinheit dehnt , da dann der Muskeltonus zu sehr abgebaut wird und die Trainingseffekte die man erreichen wollte nicht erreicht werden . So , das ist mein ganzes "Wissen" , aber natürlich ohne Garantie da man auch im Internet verschiedene Studien findet mit verschiedenen Meinungen .

  • möchte das thema mal wieder aufgreifen.
    wie macht ihr das im training? aufwärmen, dehnen? oder erst am ende des trainings dehnen/stretchen?

  • also ich lasse die Jungs nach dem Warmlaufen einen Kreis bilden, indem sie sich alle kurz andehnen sprich nur für kurze zeit die jeweilige Muskulatur dehnen. Bisher haben sich die Jungs nach dem Training nie gedehnt.

  • Hallo zusamme

    Die Erkentnisse an mir selbst war, dass Dehnen die Muskeln verlängerten.
    zB. kann ich heute Problemlos aus dem Stand ohne die Knie zu beugen, meine Fussspitzen mit meiner Hand berühren. In der Pubertät war das ein grosses Problem für mich.
    Denke also schon, dass Dehnen die Muskeln somit flexibler machen und somit eine gute Prävention gegen Verletzungen sein könnte.
    Denke aber auch, dass sich diese Verbesserung nur nach regelmässigem Training wirklich stattfindet. ZB. 2x/ Woche, 10 min. Dehnübungen.

    Auch beim Joggen habe ich bemerkt, dass ich es nötig habe ca. 15 min. zu joggen um nachher vor allem die Wadenmuskulatur zu dehnen um als Konsequenz noch Leistungsfähiger zu sein. Danach kann ich wirklich auch 60 - 90 min. joggen ohne Schmerzen. Bei mir ist aber die Geduld und die Disziplin das Problem. Nach 90 min. joggen, habe ich die Schnauze voll... :)

    Soviel zu mir. Ob es nur zufall ist, weiss ich nicht.

    Haben wir keinen Sportmediziner unter uns, der diese "Wissenschaft" aufklären könnte???

  • Pro:
    Statische Dehnübungen (also haltendes Dehnen):
    - einfache Durchführung
    - kennen lernen der Muskulatur
    Postisometrische und dynamische Dehnübungen (also mit Bewegung):
    speziell vorbereitende Übungen für die individuellen Sportarten
    Förderung der Beweglichkeit
    Regeneration

    Contra:
    Statische Dehnübungen: reduzieren Schnellkraftleistung
    Unklar, ob muskuläre Dysbalancen ausgeglichen werden können
    Lange Dehnprozeduren fördern Muskelkater
    Muskelverletzungen können nicht vermieden werden (!)


    Fazit:
    Trotz dieser Erkenntnisse wird bei uns im Verein immer noch vor Training/Spiel gedehnt. Manche Spieler machen es einfach aus "Tradition", es gehört für sie zur mentalen Einstimmung aufs Spiel. Dies ist sicherlich auch ein Grund es weiterhin zu machen.
    Andrerseit wissen viele Trainer auch gar nicht darüber Bescheid.

    Prinzipiell würd ich sagen beim Kinderfußball noch nicht dehnen lassen, da geht viel zu viel kostbare Zeit verloren. Lieber Kräftigungsübungen für die Stabilisation des Rumpf-Beckenbereichs anbieten.
    Beim Jugend- und Seniorenfußball kann man es vor dem Spiel machen (spezielle Spielvorbereitung), muss man m.E. aber nicht. Dann lieber hinterher, da es dann einen größeren Nutzen hat.

    Es ist ja auch eigentlich ganz logisch.
    Beim Sport verkürzen sich die Muskeln (da sie viel und häufig angespannt werden), nach dem Sport dehnt man sie dann um sie wieder in Richtung Ausgangssituation zu bekommen.
    Wenn man bereits vor dem Sport dehnt, kann man die Muskeln nicht mehr so gut verkürzen, zumindest nicht mehr so schnellkräftig.

    Hatte das -auch bei Experten sehr umstrittene Thema- im Sport-Leistungskurs in der Schule besprochen und diese Erkenntnisse gezogen. Sollte dies völliger Schwachsinn sein oder fehlerhaft bitte sofort korrigieren. Bin also keineswegs Experte in dem Bereich, eine Sporttherapeutin aus unserer Mannschaft teilt aber eine ähnliche Ansicht.

  • ich muss sagen, dass mich diese artikel mehr verwirren als helfen. ich lese da immer nur, dass dehnen für den muskel nicht gut ist, andererseits für die bewegungsflexibilität von nutzen ist. man soll am besten zwischen den trainingseinheiten dehnen nur sind mir diese infos in bezug auf ein fussballtraining völlig unnütz.
    am besten wäre es wohl wenn am training nicht gedehnt wird, dafür die kinder an einem trainingsfreien tag einfach mal 10 minuten dehnen - nur wer macht das schon?
    also irgendwie weiss ich immer noch nicht ob ich nun dehnen lassen soll oder nicht...

  • Zitat:


    TRPietro schrieb am 20.06.2008 19:01
    Haben wir keinen Sportmediziner unter uns, der diese "Wissenschaft" aufklären könnte???




    Da hilft die Wikipedia weiter, siehe "http://de.wikipedia.org/wiki/Dehnen".

    Ich habe mich jetzt entschlossen, die nächste Saison mit meiner Mannschaft kein Dehnen mehr zu machen. Als Alternative mache ich 1 - 2 Übungen aus "Die 11" (http://www.suva.ch/home/suvali…allpraevention/dieelf.htm), die Spieler sind davon jedoch nicht begeistert. Ich ziehe es jedoch trotzdem durch, weil ich wissen will, ob es wirklich etwas bringt.

  • Die armen Versuchskaninchen ...

    Nein Quatsch, ich mache auch "keine" Dehnarbeit mehr. Mehr dynamische Beweglichkeitsübungen, egal ob aktiv oder passiv, meist jedoch mehr aktiv.