3 Trainer im trainerteam

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  • Hallo, ich stoße zur neuen Saison zu einem vorhandenen 2 Mann Trainerteam dazu. In der Mannschaft spielt auch mein jüngster Sohn mit. Das Team kommt in die U14 Verbandsliga und der Verein möchte das ich an den Spieltagen verantwortlicher Trainer bin. Der jetzige Trainer ist sehr laut und bringt Unruhe rein. Der Verein möchte das ich als Bindeglied fungiere. Mal alles grob erklärt.

    Jetzt meine Frage: kann das funktionieren als 3 Mann Trainerteam ? Die Kompetenzen untereinander verteilen für Training, Organisation, Spieltag usw. ?

    Ich habe schon einiges an Erfahrung als Jugendtrainer, aber war noch nie zu dritt im Team

  • "Der Verein möchte..." - das klingt jetzt nicht so, dass es auch der Wunsch der anderen beiden war, dass du dazukommst und demzufolge, was die Aufteilung der Kompetenzen betrifft.


    Wer hat das letzte Wort bei der Aufstellung, bei der Taktik, etc.


    Ich kenne Dreiergespanne, die gut funktioniert haben, sogar eines, wo analog zu dir, ein dritter dazu kam und das bei der Männer in der Verbandsliga nach einer für den Verein guten Saison.

    Der dritte war selbst lange Zeit trainer einer Verbandsligamannschaft, ua. mit dem dritten damals als Co.

    Aber, das war der Wunsch aller Trainer, also wollten die beiden aktuellen sich unterordnen, zurücknehmen. Dazu kannten die sich ja schon über viele Jahre.

    Die hatten also eine harmonierende Idee von Fussball und dazu gab es beim Bereich Kompetenz keine Streitereien, weil da eben zwei sich bewusst unterordnen wollten.


    Das alles sehe ich bei dir aktuell nicht.

    Alleine schon, wie du über den aktuellen Trainer sprichst und was du nicht erwähnst (Spielidee, Mannschaftsführung, etc.)

    Kann mir kaum vorstellen, dass das gut funktionieren wird.


    Was sagt denn der aktuelle Trainer dazu, dass du ihm vor die Nase gesetzt wirst?

    Und was sagt er sonst so, als ihr euch ausgetauscht habt? Oder steht das noch aus?

    Weiß er überhaupt schon von der Idee? - Falls nein, fände ich das desaströs und ich würde an seiner Stelle hinschmeißen. Aus zwei Gründen, erstens, weil ich voon den Plänen nichts weiß und zweitens, weil es "irgendjemand" sein soll, der der neue Chef wird, keine eigene Wahl.


    Ich hätte aber auch an deiner Stelle keine Lust, in einem Team zu arbeiten, wenn diese die geplante Konstellation und Aufgabenteilung nicht selbst auch so wollen.

    Das kann ja kaum gut gehen.


    Edit:

    Und falls die Entscheidung noch nicht getroffen bzw. ausreichend kommuniziert wurde, worauf wartet man dann?

    Hoffentlich nicht auf den 1.7., weil dann niemand mehr wechseln kann.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Allein schon dieses Post zeigt doch, dass du unsicher bist. Setz dich mit den beiden anderen zusammen, redet und dann entscheide nach dem Bauchgefühl...
    Vielleicht sagt der eine ja auch: "Ich bin zu emotional am Spielfeldrand, mach du". Wirste aber nur durch ein Gespräch rausfinden.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Sir Alex hat es gut geschrieben.


    Inhaltlich klinke ich mich ein, wenn man mehr Infos hat.

    (Wir werden ab dem Sommer auch in einem 3er Trainerteam agieren und haben schon grob abgesprochen, wie wir uns drei das vorstellen)

  • Ich hab schon öfters im 3-er Team gearbeitet, hat nach anfänglichen Reibereien (wer nimmt denn einen Nicht-Fußballer am Anfang schon Ernst?) hat das immer gut geklappt, wenn man sich auf seine Kernkompetenzen besonnen hat. Wichtig ist es kommunikativ zu sein, und siehe da da hat auch schon mal einer der "Wichtigeren" Fehler eingestanden.

    Selbst ein Trainer mit dem ich über die Spielweise öfter über Kreuz gekommen bin, lag schon fast auf Knien vor mir um mich nach zwei Jahren wieder als Assistent zu gewinnen.

    Seine Begründung: du hast zwar andere Ansichten, aber du kannst dich einordnen.

    Einmal editiert, zuletzt von dschibi ()

  • Es geht am Ende nur über Kommunikation ...
    Ihr müsst Euch über die jeweilige Rolle im Trainerteam und eine einheitliche Spielidee einig werden, damit eine Zusammenarbeit klappen kann und vor allem Euch die Kids nicht gegeneinander ausspielen können. Konflikt kann es ab zwei Trainern schon geben, wenn die o.g. Punkte nicht klar sind, pro Trainer mehr erhöht sich natürlich das Kompetenz- und Konfliktpotenzial.
    Dazu ist ein regelmäßiger und enger Austausch wichtig, um die Ziele regelmäßig anzupassen und die kurz- und langfristige Trainingsplanung zu besprechen (Was ist das Hauptaugenmerk für die nächsten 3-6 Wochen? Wer macht was? Was machen wir nächstes Training?).
    Dabei ist wichtig, die Stärken jedes Trainers rauszuarbeiten und in das Team einzubinden. Das kann bei der Trainingsgestaltung auch sehr Themenbezogen sein.
    Kann einer ein gutes und abwechslungsreiches Aufwärm-/Kraft-/Koordinations-/Stabi-Programm, bietet sich an, dass dieser die erste halbe Stunde zur Trainingsgestaltung bekommt. Vermittelt einer technische Inhalte gut, macht der einen Teil des Trainings, wenn das Thema ist, etc. pp.
    Am Ende ist wichtig, dass jeder Trainer seine Rolle bekommt, versteht und annimmt, damit im und neben dem Training kein Konkurrenzkampf entsteht.

    Das ist aber sehr typenabhängig:
    Es gibt Trainer, die gerne anderen Trainern viel Verantwortung übergeben und nur noch im Detail im Training korrigieren und den anderen Trainern nach dem Training Tipps/Tricks an die Hand geben. Dann gibt es aber auch Trainer, die nichts abgeben wollen und die anderen Trainer nur als Hütchenaufsteller nutzen.

    Will dich das Trainerteam, ist es leichter. Setzt der Vorstand dich dem bestehenden Trainerteam vor die Nase, ist Stress vorprogrammiert, wenn ihr euch nicht schnell an einen Tisch setzt und die o.g. Punkte klar definiert.

    Es geht aber auch anders:
    Ich bin mal einem alten Hasen an die Seite gesetzt worden, der unfassbar viel Qualität hatte, aber einfach bissl unzuverlässiger war. Das wurde im Verein aber richtig sch*** kommuniziert, so dass er meinte, dass der Verein oder ich an seinem Stuhl sägt. Nach paar eMails hin und her haben wir uns dann dazu entschlossen uns einfach mal zusammenzusetzen und waren sofort auf einer Wellenlänge. Es war aber klar, dass er die klare Nummer eins ist und ich als junger Trainer die Zeit zum lernen und abschauen nutze.

    Es hat sich super schnell sehr positiv entwickelt, nach zwei Wochen Zusammenarbeit hatten wir gleich das erste wichtige Turnier und mir wurden sofort die Auswechslungen aufgetragen, damit er sich voll und ganz auf das taktische und individuelle konzentrieren konnte. Vor und nach jedem Spiel haben wir uns intensiv ausgetauscht und so von Spiel zu Spiel immer besser harmoniert. Von ihm hat es Durck weggenommen, denn wenn er mal kurzfristig nicht konnte, hab ich das Training/Spiel komplett übernommen, wenn er da war, haben ich mich wieder in meine Rolle zurückgezogen und wir uns wunderbar ergänzt.

    Der Fehlstart durch die schlechte Kommunikation des Vereins haben wir durch unsere Kommunikation schnell aus der Welt geschafft und sind auch regelmäßig nach dem Training noch zum Essen oder auf ein Bier in die Wirtschaften in der Nähe gegangen und haben uns ausgetauscht. Da hat er gesagt, was ihm aufgefallen ist, genauso gerne hat er meine Meinung gehört.

    Daraus ist eine Freundschaft entstanden und auch wenn inzwischen jeder seinen eigenen Weg geht, treffen wir uns heute noch gerne und tauschen uns über Gott und die Welt und unseren Sport aus.

  • Erst mal vielen Dank für die Feedbacks. Ich hole mal aus und erkläre es genauer.

    Der eine Trainer reagiert am Rand sehr emotional und laut und macht den Jungs keine Spiel nahen Anweisungen. Der andere Trainer ist ruhiger,motiviert die Jungs und halt sich zurück. Mit ihm bin ich auf einer Wellenlänge. Da mein Sohn in der Mannschaft spielt hatte ich ja oft Kontakt mit den beiden. Zur Zeit trainiere ich im Verein einen älteren Jahrgang, sollte eigentlich mit denen hoch gehen, wollte aber zu einem meiner Söhne im Team sein oder was anderes im Verein machen. Die sportliche Leitung hat das vorgeschlagen und die anderen 2 waren damit einverstanden. Ein Gespräch gab es schon,alle wissen bescheid. Diese Woche setzen wir 3 uns zusammen und klären unter uns die Kompetenz Verteilung. Denke das wir uns mit Training gestaltung gut organisieren können.

  • Kurze Info. Noch vor unserer Sitzung gestern hat mir der laute Trainer gesagt das er den Verein wechselt. Er übernimmt eine Mannschaft direkt in seiner Nähe. Zu uns hätte er mehr als 70 km pro Training fahren müssen. Also hat sich das Thema von selbst erledigt. Vielen Dank nochmal für die interessanten Antworten

  • Ich habe mir gerade das Gespräch durch den Kopf gehen lassen und musste lachen

    "Ich muss euch noch was sagen, vor der Sitzung! ALSO, DAMIT IHR ES WISST, ICH ÜBERNEHME ZUR NEUEN SAISON EINE MANNSCHAFT DIREKT BEI MIR IN DER NÄHE. DANN MUSS ICH KEINE 70KM PRO TRAINING MEHR FAHREN. JETZT WISST IHR BESCHEID!"