Wann Verein wechseln

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Mein Sohn ist 7, fast 8, spielt in der F Jugend in einem kleinen Berliner Verein.

    Ich habe nicht das Gefühl das er da groß weiter kommt, es sind 20 Kinder in der Gruppe und da kann man natürlich nicht auf jedes Kind eingehen, es kann nicht wirklich gefördert und gefordert werden.

    Er ist schon ganz gut im Fussball und will weiter kommen.

    Hat es schon Sinn jetzt zu wechseln und einen besseren Verein zu suchen, was ja garantiert nicht leicht ist.

    Vielleicht kann mir jemand Tipps geben, wie ich ihn unterstützen kann.

    Danke schonmal

  • Ganz schwierig zu sagen, ohne dass man den konkreten Fall kennt. In der Mannschaft meines Sohnes, der jetzt U13 in einem NLZ spielt, gibt es die unterschiedlichsten Schicksale, was den Vereinswechsel anbetrifft. Insofern gibt es kein richtig oder falsch, wenn man in ein NLZ will. Jedoch ist es für ein Kind immer schön, wenn es mit seinen Freunden spielen kann. Wenn das Training gut ist und das Kind nicht unterfordert, würde ich nicht wechseln. Ansonsten in Berlin schauen, welcher guter Verein in der Nähe liegt. In Berlin gibt es ja sehr viele Vereine mit guter Jugendarbeit. Nur der Vollständigkeit halber, mein Sohn ist bisher einmal gewechselt. Wir konnten im alten Verein immer eine Lösung finden.

  • einen besseren Verein zu suchen, was ja garantiert nicht leicht ist.

    In dem Zusammenhang ist ja die Frage, was einen besseren Verein ausmacht.

    Und das bekommt man leider erst raus, wenn man die internen Strukturen kennt. Man kann also auch tüchtig daneben greifen.


    Erfolgreich durch Selektion?

    Erfolgreich durch gutes Training? Ist das Training kindgerecht?

    Wer bekommt Spielzeit? Alle oder werden einige nie nominiert?

    Sind sie an deinem Sohn wirklich interessiert?


    Und was besonders fatal ist: was dieses Jahr funktioniert, muss nächstes Jahr schon nicht mehr klappen.


    In der F würde ich Eltern mit ambitionierten Kindern immer erstmal zu internen Lösungen raten. Etwa den Jungen ein Jahr hochzugeben. Oder das Training durch eine Fußballschule zu ergänzen. Kinder entwickeln sich ja selten linear. Ein F-ling, der alle an die Wand spielt, kann in zwei Jahren ein vollkommen unauffälliger Spieler werden und umgekehrt. Der Heimatverein (so er halbwegs ordentlich geführt ist) trägt so was mit. Ein ambitionierter Verein mit Selektionsverhalten schon bei den Grundschülern ggf. nicht.


    Ansonsten: wenn er es drauf hat, dann werdet ihr sicher angesprochen...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Schaue dir einfach mal ein paar Trainings von verschiedenen Vereinen in der Nähe des Kindes an. In Berlin sind die Wege ja nicht so weit.

    Auch die Vereinsstruktur ist sehr entscheidend. Schaue dir das Profil des Vereins an. Wo stehen die Teams des Vereins in den Ligen. Lasse dir erklären wer die Kinder trainiert und welche Qualifikationen die Trainer mitbringen.


    Ist dein Kind sehr talentiert und koordinativ stark und vor allem mit starkem Interesse ausgestattet lernen zu wollen, solltet ihr ihm auch ein Training anbieten, wo er sich entfalten und entwickeln kann. Also da werden Trainer benötigt, die wirklich inhaltlich starkes Training anbieten können.


    Die meisten Vereine betreuen ihre Kinder nur! Sie trainieren sie nicht wirklich, oder nur alibimäßig.

    Das bedeutet in dem Training fehlt die Spannung, die Übungen und Spielformen sind nicht altersgerecht und es gibt willkürliche Aufstellungen. Erkennen kannst du das häufig an enormen Leistungsunterschieden bei den Kindern im Team und auch an der Technik und den Bewegungsabläufen, mit welchen die Kinder spielen. Diese deuten darauf hin, dass die schwächeren Kinder aufgrund des inhaltlich schwachen Trainings kaum weiterentwickelt werden können und die stärkeren Kinder sich meist aufgrund des grundsätzlich höherem Interesses an Fußballs selber auf Bolzplätzen und der permanenten Spielzeit in den Teams weiterentwickeln. In solchen Teams spielen nämlich meist nur die starken Spieler, weil bestimmte Ergebnisse erzielt werden möchten und die schwachen Spieler spielen deutlich weniger und dadurch geht die Schere zwischen den Gruppen immer weiter auseinander.


    Also wenn ihr möchtet, dass euer Kind gut trainiert wird, vergleicht die Trainings der Vereine untereinander. Lasst euch Zeit bei der Entscheidungsfindung und beobachtet wie die Trainings durchgeführt. Macht Probetrainings bei den Vereinen und fragt euer Kind auch mit welchem Trainer sie gut klarkommen.

    Was in den F- bis D-Jugenden nicht sauber gelernt wird, lässt sich in den späteren Altersklassen nur noch schwer aufholen.

  • Kinder entwickeln sich ja selten linear. Ein F-ling, der alle an die Wand spielt, kann in zwei Jahren ein vollkommen unauffälliger Spieler werden und umgekehrt.


    Hast du das schon mal erlebt?


    Ich habe schon erlebt dass sich unauffällige Spieler bei den Bambini zu einem der besten Spieler in der F1 entwickelt haben aber noch nie dass sich der herausragende Bambini 3 Jahre später bei der F Jugend nicht mehr zu finden sind.

  • Also dass die Mitspieler aufschließen habe ich durchaus schon öfter beobachtet. Und dann fällt der zuvor auffällige eben nicht mehr so auf... Ich meinte ja nicht, dass der fortan über seine Füße fällt...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Also dass die Mitspieler aufschließen habe ich durchaus schon öfter beobachtet. Und dann fällt der zuvor auffällige eben nicht mehr so auf... Ich meinte ja nicht, dass der fortan über seine Füße fällt...

    Ja, ersteres hab ich auch schon gesehen. Bei den Bambini mit 5 noch ohne Gegner ständig umgefallen und bei der F-Jugend einer der "besten Kicker".


    Die herausragenden jedes Jahrgangs mit denen ich bisher zu tun hatte die beim ersten Training schon aufgefallen sind (15,16,17,18 Jahrgang), sind auch noch 2-3 Jahre später die "besten" in ihrem Jahrgang.

  • Die Frage stellt sich doch eher ob es in der F-Jugend schon losgehen sollte das man Verein Wechseldich spielt das ist doch eher das Grundproblem !

    Ziel Heimatverein Kind kann allein zum Training , Freunde und Schulkameraden spielen zusammen und nicht wo wird mein Kind am besten gefördert dann fahr ich halt 20 km weiter ...

    Läuft es dann da nicht geht es weiter und am Ende 5 verschiedene Vereine keine Soziale Bindung und der Teamgedanke ist nicht vohanden da ja alles austauschbar ist plus Klavier , Gitarre und Kirchenchor da bauen wir doch gleich mal ein wenig Stress auf für die schönen Kinderjahre in der Schulzeit auf plus G8 Nachhilfe usw ...

    Fangt nicht alle an zu spinnen und bleibt einfach mal auf dem Teppich ohne aus dem Kind eine Hochleistungsmaschine zu machen !

    Nur ein gut gemeinter Rat von einem Jugendtrainer und zweifachen Vater mit 16 und 19 Jährigen Zuhause.

    Euer Jense

  • Seh ich exakt genauso. Man kann auch erst in der C Jugend ins NLZ.....

  • Hallo Schams,


    Irgendwo schrieb hier wer "die Guten werden gefunden". Das ist mit Sicherheit so. In Berlin nochmehr als auf der weiten Wiese. Aber selbst wenn Sie gefunden werden im Alter von 8 oder 9, stellt sich doch die Frage ob ein Wechsel sinnvoll ist in dem Alter. Gründe dagegen wurden auch einige schon geschrieben (Nähe, soziale Kontakte, auch Wertschätzung.. usw .. alles auch wichtig in der Entwicklung des kindlichen Fussballers). Es gibt sicher auch gute Gründe dafür.


    Daneben ist es glaube ich sehr wichtig in dem Alter die richtigen fussballerischen Basics beigebracht zu bekommen. Ne Stunde Schlange stehen für Torschuss und dann ein Abschlussspiel sind z.b. nicht sehr förderlich. Erlebt dein Junge eine gute Trainingsqualität, ist doch erstmal alles in Ordnung. Das liegt ja oft an dem Trainer, weniger am Verein. Ist man eher unzufrieden und glaubt noch dazu man könnte es besser... dann bitte sehr... als Co Trainer mitmischen. Dann könnten auch 20 Kinder besser betreut wrrden je Training. 😉

    Nebenher würde ich meinen Sohn immer wieder 1x in der Woche in eine anerkannt gute private Fussballschule bringen.

    Letzlich zählt jeder Ballkontakt. Einfach selber mit dem Jungen jeden Tag Pässe spielen etc. Dafür muss man niemandem zu früh aus seinem Umfeld rausnehmen denke ich.

    Besten Gruß

  • Jeden Tag Bolzplatz >>>>>>>> kostenpflichtige Trainingsschulen und so ein Quark.

    Wenn es zeitlich passt und die Bereitschaft und die allgemeinen Möglichkeiten der Eltern vorhanden sind, dann würde ich Jedem und Jeder eine gute Fussballschule empfehlen, zusätzlich zum Vereinstraining und zusätzlich zu den 100 bis 300 Ballkontakten mit dem Vater. Sofern der Vater auch Spaß an gemeinsamer Zeit mit dem Sohn hat. Und ja gerne auch zusätzlich zum(r) Bollsplatz(nostalgie).

    Übrigens, mein eigener Vater hat immer davon geschwärmt wie die damals auf den Straßen gespielt haben, ohne Autos, Stassenzug gegen Straßenzug...

    Ich meine mit privater Fussballschule übrigens ausdrücklich keine Feriencamps.

    Aber es gibt auch wöchentliche Angebote.


    HansUwrat warst du, oder eines deiner Kinder denn schon einmal in einer guten privaten Fussballschule? Falls nicht dann google doch mal eine in Köln und bring eines deiner Kinder mal Probeweise dahin, danach schreib mir bitte nochmal ob das quatsch ist oder vielleicht doch nicht...

    Sportliche Grüße

  • Meine Erfahrung mit z.B. der Münchner Fussballschule ist, dass sich die Kinder dort vor allem technisch positiv weiterentwickeln. Was aber fehlt ist ganz klar das "zocken" und auch die Elemente Zweikampf, Spielübersicht, Abschluss, etc. kommen da zu wenig rüber. Es ist also kein Ersatz für Bollplatz o.ä. Natürlich erst recht nicht wenn die dann (typischerweise in der Stadt) einmal pro Woche in die Fussballschule gehen (weil noch Nachhilfe, Gitarre, Events, etc.) und sonst außer in der Schulpause nie auf dem Bollplatz zocken vs. Kids die jeden Tag iwo zocken.

  • Jeden Tag Bolzplatz

    und was macht man da - alleine?! Denn unsere Bolzplätze sind vorallem eins: Verwaist. (Stadtteil am Rande einer Großstadt)


    Kein Wunder stecken doch viele Grundschüler im offenen Ganztag und haben ab 16 Uhr dann endlich frei und den Papp auf.


    Danach zieht dann Tiktok und Gaminig. (Meine sind 13 und 15 und wir haben noch durchgezogen: keine Handys in der Grundschule) Aber guck dich doch mal um. Schon Kleinkindern werden die Smartphones vor die Nase gehalten während man sie mit Essen abfüllt. Da ist Klavier wohl eher ne Gute Nachricht.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Bei uns gibts welche vor der Haustür und ich finde das Geldverschwendung. Mein Sohn trainiert pro Woche 2 mal G-Jugend, 1x F-Jugend und ansonsten jeden Tag im Schülerhort, in der Schule, auf dem Bolzplatz und zu Hause. Zusätzlich gehen wir ab Anfang Januar jedes Wochenende auf ein Bambinifestival und in der F2 hilft er auch aus. Wo ist da der Mehrwert ausser mehr Fahrerei und Geld ausgeben?


    Diese Fussballschulen sind doch dafür da damit die überambitionierten Väter die vielleicht keine Zeit oder Lust haben mit ihrem Kind kicken zu gehen sagen können "Mein Sohn wird gefördert". In England erfolgt die Ausbildung bis zur C/B Jugend AUSSCHLIESSLICH über den Bolzplatz.

    Einmal editiert, zuletzt von HansUwrat ()

  • Wenn er wechseln möchte warte noch bis zum Sommer. Will er dann immer noch wechseln, macht es. Nutzt die Zeit bis dahin um euch einige Mannschaften anzusehen.

    Kinder sind oft sehr wechselhaft in ihren Ansichten.

  • Ich habe nicht das Gefühl das er da groß weiter kommt, es sind 20 Kinder in der Gruppe und da kann man natürlich nicht auf jedes Kind eingehen, es kann nicht wirklich gefördert und gefordert werden.

    Ganz provokant: Hast du schon mal über einen Schulwechsel nachgedacht?

  • Bin in Berlin seit ein paar Jahren im Kleinfeldbereich F bis D Jugend in unterschiedlichen Vereinen unterwegs. Evtl. kann ich da ein paar Tips geben, was in Betracht käme. Wenn noch Interesse besteht, gerne per PN.


    Tatsächlich ist es in Berlin nicht so einfach, einen geeigneten Verein zu finden. Die Auswahl ist riesig, aber die Qualität ist schwankend und oft auch von dem jeweiligen Team bzw. Trainer abhängig. Eine Trainingsgruppe im Kleinfeldbereich von 20 Kids finde ich zu groß.

    Die Frage stellt sich doch eher ob es in der F-Jugend schon losgehen sollte das man Verein Wechseldich spielt das ist doch eher das Grundproblem !

    Ziel Heimatverein Kind kann allein zum Training , Freunde und Schulkameraden spielen zusammen und nicht wo wird mein Kind am besten gefördert dann fahr ich halt 20 km weiter ...

    Nachdem ich selbst schon mit Sohn mehrfach gewechselt habe, bin ich auch eher nicht mehr so für das Bäumchen wechsel Dich Spiel. Allerdings gibt es im Jugendbereich tatsächlich grottenschlechte Teams/Trainer. Und da finde ich schon, dass das verlorene Zeit sein kann, wenn man da drin bleibt. Ob das hier so ist, weiß ich natürlich nicht.