Unzufriedenheit Kind - durch nicht Berücksichtigung in "Team 1"

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  • Als Vater sieht man sein Kind immer auf eine etwas andere Weise. Ich kenne die Sichtweise als Vater am Rand und als Trainer auf meinen Sohn. Man ist nicht immer ganz objektiv. Man schnappt auch Gründe auf, die dann eine positive Meinung bestätigt wird.


    Was ich etwas verurteile ist der sofortige Fluchtreflex. Mein Sohn ist nicht auf Anhieb bei den Top 5 - besseres Team - dann denk ich über Wechsel nach. Was soll das? Ich gehe ganz stark davon aus, dass seine Zeit kommen wird.

    Im Leben geht es oft ums "Durchbeissen". Auch mal Zeiten durchleben, wo man nicht sofort alles auf dem Silbertablett bekommt.

    Ehrlich - du bringst deinem Sohn so bei, bei Widerständen aufzugeben. Ich würde das nicht tun.

  • Schwer, was zu raten, da die “andere” Seite dazu fehlt.


    Persönlich würde ich mich fragen, was meinem Sohn mehr bringt? In der ersten Mannschaft Auswechselspieler sein (für die ersten Fünf reicht es ja nach eigener Aussage noch nicht) oder in der zweiten Mannschaft Leistungsträger und da mehr Spielzeit bekommen?

  • Na dann beschreibe doch bitte auch die ganze Situation.

    Welche Jugend, wieviele Kinder, wieviele Teams und wieviele Trainer?

    Ist der Trainer selber Vater?

    Wie wird in Team 2 gespielt?

    Wird im Training in Gruppen aufgeteilt?


    Bin selber Trainer und wir spielen auch im 5 gegen 5. Wir spielen aber immer, wenn es geht, komplett ohne Rotationsspielern! Weil wir im Trainerteam der Meinung sind, dass die Kids viel spielen sollen.

    Unsere Turniere/ Festivals sind aber auch immer gegen 2 Vereine und somit meist 4 gegnerischen Teams.

  • Ich würde die Vorteile sehen:


    Das Kind spielt nicht nur mit, sondern trägt sein Team. Vielleicht hat sich der Trainer auch gedacht, es ist gut etwas mehr Verantwortung zu haben oder etwas mehr im Bereich "gegen den Ball" zu lernen, was automatisch gegen stärkere Mannschaften mehr der Fall ist.


    Ein Kind, das verhältnismäßig gut ist bekommt in seiner Mannschaft mehr Zuspiele, bestreitet mehr Zweikämpfe und mehr Dribblings. Meiner Meinung nach lernt man da mehr, als in einem Team der top 5 einfach mitzuschwimmen und auf der Erfolgswelle zu reiten.

  • Die Spielzeiten sind im Team 1 identisch, da wird nicht Spieler 1 2 3 4 5 mehr Spielzeit bekommen.


    Da wird teilweise im ganzen Pulk gewechselt oder wahlweise einzeln. Nach jedem Tor, Gegentor oder dergleichen. Daher dürfte die Zeit mehr oder weniger identisch sein.


    Ich finde es schade, dass du nicht auf einzelne Sachen eingehst, ist es fair, dass Team 1 nur einen Trainer hat und Team 2 teilweise nur durch Eltern gecoachet wird.

    Auf alles einzugehen ist schwer, da nicht alles Geschriebene nachvollziehbar ist, und auch die andere Seite dazu fehlt. Viele der benannten Situationen oder Entscheidungen kann man aus mehreren Perspektiven sehen:


    - Bei mir werden/wurden Teams auch nach Trainingsbeteiligung aufgestellt. Wer verlässlich kommt, kommt mehr zum Zuge als jemand, der häufig absagt.

    - Auch mein Sohn spielt in meiner Mannschaft und klar coache ich dann lieber ihn, als einen anderen (ist ja auch meine Vater-Sohn Zeit). Wer sich daran stört, darf gerne selber Trainer machen, gibt eh viel zu wenige…

    - Mannschaften sollten entwicklungsgerecht aufgestellt werden. Wenn ich 16 Spieler habe, dann suche ich einen passenden Gegner für meine ersten Acht, und ebenso einen passenden für meine “zweiten” Acht. Gerade bei Funino sollte sich das ja leicht bewerkstelligen lassen.

  • Wie oben schon erwähnt ist es ohne Gegenseite teilweise nicht einfach manche Dinge nachzuvollziehen.

    Ich versuche es mal aus meiner Sicht.

    Eigentlich 2 Trainer aber beim Spiel ist nur einer da. Finde ich komisch, evtl aber aus beruflichen Gründen oder sonstiges nachvollziehbar?

    Positiv ist, dass alle die gleichen Spielanteile bekommen. Eine Trennung nach Entwicklung finde ich auch okay und manchmal ist es für die Spieler auch sinnvoller die Mannschaft zu tragen als nur Ergänzung zu sein.

    Bei 25 bis 30 Kindern muss man eh mehrere Gruppen bilden. Ich finde dafür 2 Trainer viel zu wenig. Evtl könnte aus der Elernschaft ja jemand fest mitmachen?

    Was ich nicht verstehe ist warum bei den beschriebenen Festivals die Top 5 in einem Team sind und dann - so interpretiere ich - jeder gegen jeden spielt und entsprechend die Ergebnisse ausfallen. Oder hab ich das falsch verstanden. Zudem finde ich 9 Kinder für ein Team zu viel bei 5 gegen 5, wäre für mich zu wenig Spielzeit. Ist meine persönliche Meinung. Aber vlt gibt es dafür plausible Gründe.

    Ich würde einfach das sachliche Gespräch mit den beiden Trainern suchen. Meist gibt es gute Gründe für die einzelnen Entscheidungen.

  • Zum Teil wird auch mehr nach Jahrgang als nach Alter getrennt, also ein 2015er Team und ein 2016er, da die Kinder so in ihren Mannschaften zusammen bleiben können. Ist dein Kind möglicherweise im jüngeren F Jugend Jahrgang?

    Dann würde es durchaus Sinn ergeben die Kinder so einzuteilen, wie sie über die Jahre spielen werden.

  • Hallo,


    Ich habe das "alles" ähnlich schon erlebt. Aus verschiedenen Perspektiven. Ich war Vater und dann Co Trainer eines sehr ehrgeizigen Trainer. Der hat von den minibambinis bis jungjahrgang E Jugend immer nach Ergebnis aufgestellt...meiner hat immer gespielt...Trotzdem hatten wir deswegen viele Diskussionen, letztlich hab ich mich nicht genug dagegen gewehrt, hab es irgendwie auch mitgetragen...ab E Jugend hab ich es durchgesetzt dass wir ne zweite Mannschaft aufmachen damit alle viel spielen. es hatten bis dahin aber schon ne handvoll Spieler in der Zeit mit Fussball aufgehört...

    Das mit der zweiten Mannschaft war richtig Zeit Aufwand, da sich kein weiteres Elternteil bereit erklärt hat zu helfen. Wir waren zum Glück zu dritt. Fakt ist, dass sich dadurch alle die noch dabei waren besser entwickelt hatten. Mehr Spielzeit für alle, die einen wurden nicht unterfordert und die anderen nicht überfordert. Es kann also echte Vorteile haben wenn es 2 Mannschsften gibt, sofern sich um beide in etwa gleich gekümmert wird.


    Ich würde an deiner Stelle Trainer der "zweiten" Mannschaft werden. Zwei getrennt gemeldete Mannschaften. Ich habe auch schon erlebt dass Spieler später in die zweite wechseln wollen, wenn in der ersten der Spaß für einzelne zu kurz kommt ;) hängt viel am Trainer in dem Alter...(war ein anderer Jahrgang im Verein ;) )


    Bzgl. Alter bzw spät im Jahr geborene wirst du wohl leider die gesamte Jugend deines Sohnes mit diesem Thema zu tun haben. Bzw natürlich dein Sohn selber. Da gibt es ganze Studien drüber...nennt sich REA, relative age effect. Auch hier schon oft diskutiert. Unterm Strich werden spät geborene benachteiligt. Und zwar von der F Jugend bis zu den U Nati Mannschaften. Guck dir mal dir Geburtstage von z.b. der aktuellen U15 oder U16 an...oder von Den Mannschaften in NLZs ...nicht schön, aber leider Realität.


    Besten Gruß

  • Letztendlich ist es als Trainer so, dass Du es nie allen recht machen kannst. Irgendeiner in der Elternschaft fühlt sich immer benachteiligt… Da muss man auch mal drüber stehen können. Wollen nur viele Eltern nicht hören.


    - Nach Trainingsbeteiligung aufstellen gefällt naturgemäß denen nicht, die seltener kommen.

    - Nach Alter (RAE) aufstellen, gefällt den Jüngeren nicht.

    - Nach Entwicklungsstand aufstellen, gefällt den vermeintlich weniger weit entwickelten nicht (und dann folgt die Diskussion, wie die Eigen-/Fremdwahrnehmung über den Entwicklungsstand ist zwischen Trainer und Eltern…).

    - Vermeintlich gleiche Zeiten für alle funktioniert auch nicht, da in der Praxis immer was anders läuft.

    - Hast Du nur einen Trainer der am Wochenende Zeit hat (mein Co arbeitet im Krankenhaus und kann daher am We so gut wie nie), gibt es Diskussionen, welche Mannschaft er betreut. Insbesondere dann, wenn der eigene Sohn mitspielt. Dann will der Trainer verständlicherweise halt auch seinen Sohn sehen/coachen. Finden nur die anderen Eltern dann wieder ungerecht. Selber sich engagieren wollen sie aber auch nicht usw usw.


    Die Crux ist, dass Eltern nur auf Ihr eigenes Kind schauen, der Trainer aber auf alle schauen muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Topepe ()

  • Positiv sehen:

    Ist doch top, dass er nicht in der sogenannten top Mannschaft ist! So ist er dann in seiner zugeordneten Mannschaft der beste, hat mehr Ballkontakte, entwickelt sich dadurch viel schneller und besser, sucht viel mehr das 1 gegen 1, die Defensive und Aggressivität gegen den Ball wird geschult ( wenn der Gegner oft besser ist )…

    Nur Vorteile!

  • sehe ich genauso. Falls du den Trainer machen würdest hättest du zudem natürlich viel Einfluss auf die Gegner, planst alles selber. Könntest so mit etwas Erfahrung bei der Spielstärke der anderen Mannschaften, dann die richtigen Gegner auf Augenhöhe zu Spielen oder kleinen Turnieren einladen. Wer will schon solche Spiele die zweistellig ausgehen, egal für wen...bringt ja keinem was...

  • Und noch ein Wort zu dem Gemeckere des Kindes:


    Unterscheide bitte deinen Frust von seinem Frust. Viele deiner oben stehenden Beschreibungen klingen sehr erwachsen.


    In dem Alter meckern einige Kinder IMMER! Die Teams sind unfair, niiieeee darf ich mit xyz spielen, immer muss ich mit den schlechten spielen, ich will auch mal ins Tor...


    Mein Sohn war in der F-Jugend zusammen mit X der Beste.

    Gemecker: immer muss ich mit den Anfängern, nie darf ich mit X.
    "X und ich gegen den ganzen Rest, das wäre fair."
    Ich: "2 gegen 9 wäre doch blöd."

    Er: "für mich und x nicht."


    Kinderlogik!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Diese Thematik würd uns wahrscheinlich noch die nächsten Jahre oder nie ganz verschwinden.
    Warum ist man so verbissen und verbohrt in einer U8/U9/u10? Das werde ich nie verstehen. Wieso nicht mehr Gelassenheit?
    Hier geht es um die Grundlagen in jedem Training und Spiel für die Jungs mit Lust und Willen. Warum schon Frust mit 8-11 Jahren?
    Sind es doch die Ergebnisse auf Fussball.de? Vielleicht sollte man die Trainernamen Anonymisieren? Mit Kürzel Jxxx Nxxx

  • Warum ist man so verbissen und verbohrt in einer U8/U9/u10? Das werde ich nie verstehen. Wieso nicht mehr Gelassenheit

    Weil das auch für die Eltern ein Lernprozess ist. Die Widerstände gegen die Kinderspielreformen sind riesig. Die öffentliche Diskussion wurde doch erst kürzlich von Watzke neu befeuert.


    Es soll von Anfang an "um was gehen". Dass das nur die Erwachsenen brauchen und die Kinder noch nicht wird munter ignoriert.

    Und ja, es geht sicher die Sorge um, dass man das Talent des Kindes nicht optimal gefördert hat.


    Gespräche am Rand mit den Eltern können helfen aber wer hat schon die Zeit dafür?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wir sprechen doch hier von 8 oder 9 jährigen richtig? Woher kommt der Druck ?

  • Laufwege und Eingespieltheit in der F Jugend... Und ich dachte, ich hätte schon alles gehört.

    Der Druck ist ja hausgemacht. Wäre interessant was bei der ersten Niederlage von Team 1 passiert.

  • Ich stimme vielem von dem zu, was dir bereits von Anderen gesagt wurde. Ich würde nicht versuchen, den Jungen in dem aktuell öfter gewinnenden Team unterzubringen. Vielmehr würde ich ihm versuchen zu erklären, dass es überhaupt nicht wichtig ist, ob er jetzt ein paarmal häufiger oder weniger häufig gewinnt. Versuch, deinen Teil beizutragen, dass in der Mannschaft deines Jungen ein guter Team-Spirit entsteht und er Spaß in dem Team hat. Das wird ihm deutlich mehr bringen, als wenn du ihn gegen Widerstände versuchst, in der anderen Mannschaft unterzubringen, wo er dann vielleicht nur Mitläufer ist. Auch wenn du keine Zeit hast, als Trainer einzusteigen, gibt es ja vielleicht doch Spielraum um dich irgendwie einzubringen (bspw. Betreuung am Wochenende bei Spielen/Freundschaftsspielen/Funino-Festivals). Und wenn du dann als Betreuer am Wochenende noch eine ruhige Gelassenheit rüberbringst und den Spaß in den Vordergrund stellst, wird dein Sohn eine sehr schöne Zeit haben und gute Fortschritte machen (mehr als in Team 1).

  • Ein/e gute/r Trainer/in hält den äußeren Erwartungsdruck stand und verfolgt konsequent den Weg weiter.


    Die altersgerechte Entwicklung der Kinder ist wichtiger als "Siegen Müssen" und als "Gruppentaktik". Und es wird Mannschaften geben, die tolle Passstaffeten spielen. Viel mehr kommt da aber nicht. Zwinge solche Mannschaften in 1 gegen 1 Situationen und sie fallen auseinander.


    Ich musste als Trainer lernen, dass "Siegen Wollen" wichtig ist und nicht das gleiche wie "Siegen Müssen". Und es gab Mannschaften, die überspielten Anfangs mit langen Pässen unsere Kinder und freuten sich dann einen Ast, wenn sie damit 4 Tore nacheinander erzielten. Doch jedes dieser Tore entstand nach einem Tor von uns, weil sie im Dribbling und 1 gegen 1 nicht ausgebildet wurden.


    Wir übten eine Art Libero Spiel und nennen es Kompass. Ein Kind spielt den Süden und schon waren Mannschaften, die ausschließlich über Pässe spielten, keine Herausforderung mehr. Wichtig ist, dass sie selbst diese Spielvariante wählen und sich abwechseln.


    Will sagen: Wir Erwachsene können Spiele erkennen und lesen. Wir geben Tipps und bringen möglichst altersgerecht viele Varianten bei. In der F-Jugend Grobtechnik und Individualtaktik (1 gegen 1 & Entscheiderverhalten). Wir machen Kinder aber weder zu Robotern noch zu kleinen Erwachsenen.


    Spätestens ab der C-Jugend, wahrscheinlich schon ab der D-Jugend, kommt der Bumerang der vermeintlichen Überlegenheit mit voller Wucht zurück und holt die meisten Erfolgs-Kinder-Trainer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Für die Kinder ist es dann zum Glück noch nicht zu spät, sofern sie noch nicht aufgehört haben.


    Lass deinen Jungen in der Mannschaft, in der er viel spielt und ihm die Grobtechnik angemessen beigebracht wird. Was bedeutet schon F1 oder F2? Später würde eine D1 doch eh aus der heutigen F1 & F2 bestehen müssen, sonst wäre der Kader zu klein.