Wie die 4er-Kette richtig verschiebt, wo die Spieler sich ungefähr aufgehalten usw.
Einige Jungs machen es sich bzw. der Mannschaft schwer, weil sie ihre Positionen überhaupt nicht halten/verstehen.
Ich habe mal folgendes gemacht, was bei uns in der E-Jugend erstaunlich gut funktioniert hat als Trainingsform.
Ziel war für mich allerdings nicht das Einüben einer Verteidigungskette, sondern die Kinder dafür zu sensibilisieren, dass man als Mannschaft die Aufgaben verteilen kann und im Spiel auch teilweise flexibel-situativ Aufgaben und Räume eines anderen Spielers übernehmen kann. Zudem ging es mir um Kommunikation. Also sprechen untereinander. Laut sprechen oder sogar rufen. Das hilft ja enorm, wenn man sich in der Gruppe absprechen möchte.
Kettenverhalten erfordert ja auch im Idealfall Kommunikation. Nur wenn die Kinder noch gar nicht wissen, was fachlich richtig ist, können sie darüber auch schlecht in einer Trainingsform kommunizieren. Die Spielform hier ist formal ja total simpel, das sollte von der Aufgabenstellung jedes Kind in der C-Jugend verstehen. Ich habe es in der E-Jugend gemacht.
Zwei Teams spielen ein normales 4 gegen 4 auf Tore mit Torhütern. Einzige Spielvorgabe: Jedes Team muss zu jeder Zeit einen Spieler im roten Raum im Zentrum haben.
Zum roten Raum: Er sollte passend dimensioniert sein. Nicht zu groß, sodass automatisch immer ein Kind drin steht, auch ohne Abstimmung. Er sollte auch nicht zu nah an den Toren sein, sodass ein Spieler nicht ausschließlich aus dem roten Raum das gesamte Spiel dominieren kann. Es soll sich um eine Art Durchgangsraum handeln!
Ergänzende Variation:
Du könntest eine Art Grundformation vorgeben. 2-1-1
Nach 1 Minute oder vielleicht auch früher, könntest du dann reinrufen, dass rotiert werden soll. Und jedes Kind schiebt dann auf die Folgeposition. Das kannst du während einer Spielpause machen oder aber, was ich persönlich noch spannender finde, während des laufenden Spiels. Dann müssen sich die Kinder nämlich während der laufenden Aktionen umorganisieren. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Kinder das in ihrem Tempo und der Spielsituation angemessen tun. Nicht vorgeben, dass in 3 Sekunden jeder an der neuen Stelle stehen soll! Wenn ein Kind gerade eine Defensivaktion hat, soll es natürlich nicht die Aktion abbrechen und weiter rotieren. Das Kind, aber auch das gesamte Team sollte zeitnah weiter rotieren, dafür aber eine geeignete Spielphase abwarten. Und dann schnell kommunizieren. Das ist für die Kinder schon eine große Herausforderung, den richtigen Trigger im Spiel zu erkennen, wann durchrotiert werden kann. Das kann natürlich eine Einwurfsituation sein oder ein bewusster Rückpass zum TW oder eine Folgeaktion nach einem schnellen Konter, wo anschließend die Umorganisation stattfindet. Richtig genial ist es natürlich, wenn diese Umorganisation quasi spielerisch während einer kontrollierten Ballbesitzphase geschieht.
Grund für die Rotation aus Kommunikationssicht: Letztendlich geht es bei der Spielvorgabe ja auch darum, sich in den Mitspieler hereinzudenken. Hat mein Mitspieler im roten Raum gerade eine Defensivaktion, kann er quasi nur mit dem Gegner aus dem Raum heraus mitgehen, wenn der Stürmer das Problem erkennt und für ihn den roten Raum besetzt. Durch die Rotation sind alle Kinder des Teams auch mal gefordert quasi "nach hinten zu denken" oder halt "nach vorne zu denken".
U.a. mit solchen Dingen versuche ich Basics zu entwickeln und vermitteln.