Eltern richtig mit einbinden

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  • Hallo liebe Trainerkollegen und Trainerkolleginnen!


    Ich kann bei meiner F-Jugend Mannschaft aktuell beobachten, dass von 26 Elternteilen (Kindern) ca. 5-10 Elternteile(oftmals die selben), sich um den Dienst für den Verkauf und sonstiges Organisatorisches etc. kümmern. Dazu habe ich nun eine Frage.


    1. Wie klappt das bei euch, gibt es da auch Probleme, oder zieht da jeder (fast jeder) mit


    2. Wie handelt ihr in diesem Fall, wenn jemand wirklich gar nicht mithelfen möchte (eventuell auch kann, obwohl ich das eher bezweifle)


    Nun hatte ich mir überlegt, einen Dienstliste zu erstellen, wer wann dran ist. Da jetzt nur noch FS-Spiele anstehen und ich keine genauen Daten habe, wann wir Heimspiele haben, finde ich es schwer eine Liste zu machen. Außerdem würde ich gerne einen Liste erstellen, die wenn möglich online abrufbar ist und veränderbar ist, damit sich Eltern z.B. umtragen können. Jedoch so, dass es eine feste Reihenfolge gibt, die durch meine/die Genehmigung der Eltern mit welchen sie tauschen wollen, verändert werden kann. Nicht dass sich jemand immer wieder nach hinten trägt…


    LG

  • Das kennen hier wahrscheinlich alle und es gibt genauso wahrscheinlich kein Patentrezept.


    Wir haben es für uns so gelöst, dass sich zwei Eltern (in unserem Fall Mütter) sich offiziell um die Verkaufsorganisation kümmern.

    Somit haben die Trainer genau nix damit zu tun. Das Problem ist zwar grundsätzlich noch da, muss aber die Trainer nicht zusätzlich belasten 🤷🏻‍♂️

    Die Eltern regeln das unter sich schon ganz gut. Nachdem der Kader für das Spiel steht, planen sie selbstständig, wer was organisiert.

    Es ist aber auch so, dass es einige gibt, die z.B. sehr gerne verkaufen und das keinen Aufwand für sie bedeutet. Die sind dann eh immer im Verkauf.

    Es gibt schlechte Kuchenbäcker, die machen eben Gummibärchen-Spieße

    Und wieder andere kümmern sich lieber um den Getränkebestand, weil sie weder verkaufen noch backen möchten...

    Alles Reihum einzuteilen macht bei uns also keinen Sinn, da sich vieles durch Eignung und Neigung von selbst regelt.


    Davor hatte ich immer nach Verkauf/Kuchen/Getränke holen etc. selbst organisiert und es ist schon viel Aufwand. Inzwischen ist es ein Selbstläufer.


    Das einzige was ich noch mache ist, Trikotwaschen einzuteilen. Mit Kaderbekanntgabe gibt's auch Bescheid, wer mit Trikotwaschen dran ist.

    Um alles andere kümmern sich die Eltern.


    Wer nicht mitziehen kann/will muss das mit den Organisatorinnen klären 🙂

  • Bei uns gibt es sowas überhaupt nicht. Ich bin froh, wenn bei unseren Spielen (D) drei Eltern erscheinen, damit sie die vorgeschriebenen Ordner machen können. Heute waren gerade mal zwei Eltern da. Ich finde das total schade, dass die Eltern kein Interesse haben.

    Wir sind allerdings auch ein Verein in einer größeren Stadt; auf den Dörfern erlebe ich das anders.

  • Sol_

    Ich übertrage die Verantwortung auch an die Eltern. In Spond nutze ich seit kurzem die Funktion "Aufgaben". Neben Auf- und Abbau gibt's auch "Kuchen & Snacks".


    Bisher fanden sich immer mindestens drei Elternteile, die diese Aufgabe angenommen haben und es gab immer genug - eher zu viel - für die Kinder und Zuschauer zu "futtern".


    Als Trainer kümmere ich mich um den Rahmen, mittels Spond-App, das Leben füllen die Eltern selbstständig.

  • Nun hatte ich mir überlegt, einen Dienstliste zu erstellen, wer wann dran ist.

    Ich schreibe diese Antwort mal bewusst als Mutter von zwei fußballspielenden Jungs und möchte sie bitte mit einem dicken Augenzwinkern verstanden wissen.

    Es ist Freitag 18 Uhr, ich hole K1 vom Training ab. Morgen hat K2 Heimspiel um 11 Uhr, K1 muss auswärts ran um 12 Uhr. Was steht auf der Liste? Klar, Kuchen backen, also noch kurz die Zutaten checken, es ist zum Glück alles da. Muffins sollen es doch bitte sein. Ach ja, und 10 Brezeln vom Automaten beim Discounter soll ich doch bitte auch noch mitbringen, das schafft die Mama von xyz leider morgen nicht. Notiz an mich selber: einfach mal nein sagen lernen. Aber jetzt erstmal Abendessen vorbereiten. Und wenn die Kinder im Bett sind, Backen denn morgen früh wird das ja bissi knapp. So gegen 21 Uhr ist die Küche auch gleich schon wieder aufgeräumt.

    An den Spieltagen ist es zu Hause immer irgendwie anstrengend, die Kinder sind aufgeregt, einer sucht immer irgendwas. Jetzt aber los, um 10 Uhr ist treffen und ich muss ja noch die Brezeln holen. Bekommen wir doch alles hin, oder? Woche für Woche denn einer hat ja immer Heimspiel. Der Mann nimmt großzügig die Auswärtsfahrten auf sich und macht sich kurz nach mir mit K1 auf den Weg. "Dann musst du nicht fahren"
    Am Platz angekommen bauen wir erstmal auf. Es gibt eine Bude mit großen Klappen, hier ist Kraft gefragt und klar helfen die anwesenden Väter. Also kurz mit der Klappe und klar bringen sie die Sixpack Limo noch rein. Danach sieht man sie leider nicht mehr, also an der Verkaufsbude, am Platz schon.

    Andere Mütter (!) bringen die Reste, Getränke, Süßigkeiten, weitere Kuchen, Chips und Lutscher, Becher und Servietten... was man halt so braucht. Zwei Mütter beziehen ihren Posten in der Hütte. Den werden sie auch nicht mehr räumen denn hey, die sind wichtig. Meckern aber gleichwohl, dass sie vom Spiel ihrer Jungs ja nie was sehen. Das fällt dann doch unter selbstegewähltem Schicksal und ich gehe schulterzuckend zum Platz.

    Der Verkaufsstand ist leidlich gut besucht. Allerdings nur von uns, der Heimmannschaft. Hier nen Kaffee, da ne Brezel... läuft. Die Auswärtsmannschaft steht an der anderen Seite der Anlage und eher bleibt für sich. Und so werden wir am Ende rund 120 € in der Kasse habe, von denen wir wahrscheinlich 95 € selber eingezahlt haben. Und die nicht aufgebrauchten Kuchen nehmen wir wieder mit heim, logo... Während die Reste an Süßigkeiten etc. bis in zwei Wochen eingelagert werden.
    Wir kaufen also erst ein, backen dann und kaufen uns dann unsere eigenen Kuchen wieder ab. So richtig rund ist das ganze irgendwie nicht, oder?

    Man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob man das wirklich braucht.

    1. Sport und gesunde Ernährung aber man schleppt jedes Wochenende Backwaren am vormittag zur Anlage weil man nicht mal 2 h ohne Süßkram und Kaffee auskommt? Zumal, man meist gerade erst gefrühstückt hat. Und achtet mal drauf, wieviele Eltern sowieso noch Dosen mit Verpfegung für ihre lieben Kleinen dabei haben. Die verhungern sonst!

    2. Es wäre wohl viel billiger wenn man die Mannschaftskasse anders führt. Entweder schlicht per Umlage, wenn etwas ansteht oder durch regelmäßiges Einzahlen.


    Daher mein Plädoyer: wenn die Eltern das machen wollen, dann können sie das gerne machen. Aber komplett eigentverantwortlich. Und wenn nicht, dann nicht. Das wird über die Jahre sowieso immer weniger. Ich hole mir inzwischen max. irgendwo nen Kaffee wenn es einen gibt.

    Unser jetziger Verein hat zum Glück ein Vereinsheim und Trikotwäsche läuft so: Mein Kind kommt mit der Trikottasche aus der Kabine. Fertig. Das geht Reihum und da beide Kinder den gleichen Nachnamen haben, bekomme ich zwei Taschen in recht kurzem Abstand... Aber ne Waschmaschine pro Woche mehr, wenn ich dafür nicht backen soll... locker! Und Waschmaschine bedienen? das kann mein Mann! :evil:

    ++++++++++++++++++++


    So oder so ähnlich war es für uns ca. vier Jahre danach haben wir den Verein gewechselt und dort gab es dann ein Vereinsheim und ich genieße das sehr. Man muss einfach im Auge behalten, dass nicht jede Familie einen solchen Aufriss stemmen kann / will. Geschwisterkinder, Alleinerziehende, Schichtdienst, die zu pflegende Oma, eine andere baut vielleicht gerade... man weiß im Grunde doch eher wenig über die Familien.

    Als Trainerin sage ich neuen Eltern immer ganz klar: wer sich für Fußball entscheidet, entscheidet sich für viele Stunden am Fußballplatz und man sieht die anderen Familien häufiger als die Freunde. Und auch, dass es ohne ein gewisses Mitwirken nicht geht. Und das klappt auch ganz gut.
    Ich glaube, dass man halt gut kommunizieren muss, was zu tun ist und was man machen könnte.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    Einmal editiert, zuletzt von Goodie ()

  • Goodie

    Ja, hast Du gut beschrieben.

    Spätestens ab der D-Jugend macht so ein Verkauf wenig Sinn.

    Zu 95 Prozent kaufen nur eigene Eltern aus schlechten Gewissen Zeug ab. Und der Rest von den eher ungesunden Sachen wie Brezeln wird nach den Spiel an die eigenen Spieler verschenkt oder Essen die Familien dann auf weil wegschmeißen wäre ja auch Mist.

    Kann jeden verstehen der darauf keinen Bock hat. Bei einen Turnier über mehrere Stunden ist das noch was anderes. Aber bei einen normalen Spiel braucht niemand das ganze ungesunde Zeugs. Maximal Kaffee Verkauf könnte die machen wer das möchte. Als Trainer würde ich mich da aber raushalten und jemanden diese Aufgabe delegieren

  • Goodie den Gedanken, dass man sich selbst den eigenen Kuchen abkaufen muss, hatten wir auch. Macht eigentlich keinen Sinn.


    Aber die Eltern wollten es tatsächlich beibehalten, also haben wir ihnen die Organisation komplett übertragen.


    Man muss dazu auch sagen, dass unsere Heimspiele entweder Montag oder Freitag um 17:00 Uhr oder Samstag 11:30 Uhr sind. Da ist die Verpflegung am Sportplatz in den Familien teilweise fix eingeplant. Es gibt z.B. auch immer mal Hotdogs oder so.

    Die Kinder kicken danach einfach weiter, die Eltern stehen zusammen und unterhalten sich...


    Wir sind eine Dorf-F, in der sich Eltern ohnehin gut kennen, da die Kinder fast komplett in der gleichen Schule sind. Das Spiel ist da, zumindest zum Teil, bei den Mamas und Papas eher Anlass einander zu treffen und wichtige Dinge zu besprechen.

    Der Sportplatz ist einfach ein Bestandteil des Dorflebens und bietet z.B. auch den neu hinzugezogenen Familien die Möglichkeit sich über den Verein gut in der Dorfgemeinschaft einzuleben und zurechtzufinden.

    Es geht also bei uns um wesentlich mehr als die Mannschaftskasse, was ich im Vorfeld nicht bemerkt hatte, da ich als Trainer ja eher mit dem Spiel beschäftigt war. Für den sozialen Aspekt der Familien untereinander fühlen wir Trainer uns aber trotzdem nicht verantwortlich.


    Was ich damit sagen will ist: es muss passen. Wenn es den Eltern gefällt: okay, wenn nicht, dann auch okay.

    Wenn sonst in der Mannschaftskasse Ebbe herrscht, mit den Eltern besprechen, welche Möglichkeiten sonst bestehen, und wofür die Mannschaftskasse überhaupt gebraucht wird. Wenn man weiß, wozu etwas gut ist, ist man auch eher bereit, sich einzubringen.

  • Bin im Kinderfußball (U10) daheim. Bei mir findet sich immer jemand für die Kantine. Aus dem Umsatz bekommen wird auch 30% für die Mannschaftskassa. Dazu bei den Turnieren noch Mehlspeise mit Spendenbox. Die geht auch immer sehr gut weg, da es bei uns im Bezirk keinen Verein gibt, der das nicht so macht. Heißt: Eltern verschiedener Vereine schießen sich gegenseitig das Geld für die Mannschaftskassa zu.


    Pro Turnier kommen ca. 200€ zusammen. Wenn wir dann in die U11 gehen und nur noch eine Mannschaft zum Spiel kommt, müssen wir das mit der Mehlspeise anders machen. Wär sonst viel zu viel.

  • Finde ich ganz interessant, weil es sowas bei uns im Verein gar nicht gibt. Es gibt einfach keinen Verkauf in irgendeiner Form. Mag grundsätzlich daran liegen, dass wir ohnehin kein richtiges Vereinsleben haben. Sowas wie eine Mannschaftkasse gibt es bei uns auch nicht. Aber auch bei anderen Vereinen in der Region kenne ich nur einen, der in seinem Vereinsheim eine Art Kneipe mit Kaffee- und Süßigkeiten-Verkauf hat und ein-zwei, die ansonsten irgendwelche Backwaren und Kaffee bei Spielen anbieten. Da man das aber nie sicher weiß, kann man sich auch nicht darauf einstellen. Lediglich bei größeren Turnieren wird Verpflegung organisiert und die wird dann von den Jungs schon in Anspruch genommen, einfach, weil sie zwischen den Spielen halt Zeit haben.

  • Das Problem das es immer die gleichen sind die was machen kennt wohl jeder Verein egal ob Fussball oder nicht.

    Ich habe es bei mir so gelöst:


    1. Es gibt einen Elternsprecher - das ist mein Ansprechpartner für Themen die innerhalb der Elternschaft gelöst oder erledigt werden sollen. Ich bekomme es zwar in der WhatsApp Gruppe mit , versuche mich aber weitestgehend rauszuhalten.


    2. Versorgung wird entsprechend unter den Eltern geregelt wobei wir den Verkauf stark auf die Anstoßzeit abstimmen. Spielen wir z.B. um 9 gibt es Getränke, Kaffee und eventuell ein paar Muffins oder Obst. Spielen wir erst um 11 oder bei Nachholspeilen Abends gibt es meistens Wiener oder Bockwürste. Die machen wir für alle Kinder kostenfrei. Das Geld dafür kommt normalerweise schnell wieder rein weil dann die Eltern auch was essen oder trinken. Positiver Effekt : Auch auswärts bekommen wir mittlerweile oftmals ne Kleinigkeit für die Kids gesponsert. Aus meiner Sicht ist das auch der richtige Weg.


    3. Wäsche: Die Trikots gehen reihum an alle Elternteile und werden dann gewaschen wieder bei mir vorbei gebracht.


    4. Meldung DFBNet: Auch das habe ich abgegeben. Ein oder zwei Elternteile schreiben die Nummer und Torschützen mit melden es anschließend. Ich gebe es nur noch Final frei.

  • Zu 4.

    Torschützen im Spielbericht in der F Jugend eintragen?

    Ja wird bei uns explizit gefordert.

    Zusammen mit Deinen Posts zum Thema "Staffeleinteilung" ergibt sich ein wirklich katastrophales Bild von den Gegebenheiten in deinem Verband. Wäre mal interessant zu wissen, ob es sich da um einen extrem rückwärtsgewandten Kreisspielleiter handelt, oder ob der komplette Landesverband so hinterwäldlerisch tickt.

  • Sol: Siehe Beitrag von Goodie. Das ist eine unglaublich treffende Zustandsbeschreibung.

    Als mein Sohn das letzte Jahr in seinem Heimatverein gespielt hat (ältere D- Jahrgang) waren von den üblichen Verdächtigen nur noch meine Frau und sporadisch eine andere Mutter für den Verkauf übrig geblieben. Wenn ich nicht selber mit meiner Mannschaft unterwegs war, habe ich mit aufgebaut und manchmal gegrillt. Das war es.

    Die Trikotasche ging bei uns (schon vor Corona) nicht mehr als Wanderpokal herum. Wir hatten die Trikots soweit aufgestockt, daß jeder Spieler sein Trikot zu Hause hatte. Wer es vergisst, spielt nicht Das passiert nur einmal. 😉

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)