Wie groß sollte so ein Kader eigentlich sein

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  • Ich würde mir gerne zur obigen Frage mal ein Meinungsbild einholen. Ich habe eine Leistungssportorientierte U15 mit dem Ziel, Spieler für die U17 Landesliga auszubilden. Aktuell beträgt die Kaderstärke 18 Spieler. Im Kopf habe ich aktuell noch zwei Planstellen, die ich noch besetzen würde, sodass der Kader dann 20 Spieler hätte. Was vergleichbare Mannschaften in der Region angeht wäre ich damit im unteren Mittelfeld. Dazunehmen würde ich auch nur noch Spieler, die das Zeug zum Leistungsträger haben.


    Wie findet Ihr das von der Konstellation her? Insbesondere diejenigen von Euch, die etwas leistungssportlicher unterwegs sind?

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  • U15 Verbandsliga


    Ich gehe von einem 4-3-3 aus und plane ungefähr so:


    Angriff 5 Spieler für 3 Positionen

    Mittelfeld 5 Spieler für 3 Positionen

    Verteidigung 7 Spieler für 4 Positionen

    Tor 2 Spieler für eine Position


    Das wären dann 19 Spieler.

  • Machen wir exakt genauso

    • Hilfreichste Antwort

    Berücksichtigen solltest du auch, wie viele Spieler die U16, U17 und U14 haben.

    Und natürlich, wie viele Mannschaften sind in eurer Liga und wie viele steigen ab.


    Wirst du ab und an Spieler nach oben schicken müssen, weil die wenige Spieler haben und/oder du 1-2 Raketen hast, die selbst der U17 helfen?

    Hat die U14 einen kleinen Kader oder kannst du dir bei einem Engpass da auch 1-2 Spieler holen?


    Ich finde 20 schon relativ viel, wenn man davon ausgeht, eher keine Spieler nach oben abgeben zu müssen.

    Wenn alle fit sind, dann spielen 9 Spieler nicht von Beginn an, 5 gar nicht.

    Und in der U15 im Leistungsbereich wirst du 4-8 Spieler haben, auf die du nie verzichten wirst/willst, dann teilen sich doch sehr viele Spieler die restliche Spielzeit.


    Klar, in der U15 hat man vlt auch mal verletzte oder Ausfälle, aber selbst wenn viele ausfallen, bleiben doch immer 11-13 Spieler, da hole ich mir lieber situativ 1-2 Spieler aus der U14, als dass mein Kader selbst jeden erdenklichen Ausnahmefall abdecken kann (der dann doch nie kommt), aber ich viele Spieler nicht lohnend einsetzten kann, Spieler alle 2 Wochen zuhause lassen muss. Denn im Leistungsbereich der U15 kannst du deine Leistungsträger nicht draußen lassen, ohne Gefahr zu laufen, am Ende die Klasse nicht halten zu können, wegen weniger verschenkter Punkte.

    Ich gehe mal davon aus, dass ihr höchste Spielklasse spielt (oder zweithöchste, falls es eine Regionalliga bei euch gibt).

    Gerade, wo die Liga wohl größer ist, vermute ich, weil wegen Corona die Ligen ja zumeist aufgestockt wurden, es keine Absteiger gab, aber Aufsteiger letzte Saison. Dafür gibt es dann aber auch mehr Absteiger.



    Aber ich bin eh ein Verfechter kleiner Kader. Es ist für mich auch nicht schlimm, wenn ich im Extremfall mal nur 13 Spieler beim Spiel haben sollte.

    Besser, als jede Woche viele Zuhause lassen zu müssen. Und selbige Spieler teilweise im übernächsten Spiel schon wieder.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich sehe das auch so, dass ich lieber 18, als 20 Spieler hätte. Die 2 Jungs, die ich potentiell dazu nehmen würde, wären eher sportlichen Gründen in Bezug auf bestimmte Positionen geschuldet, als dem Wunsch nach mehr Spielern im Kader.


    Aber zumindest beruhigend zu wissen, dass die Mehrheit hier zumindest mal vergleichbare Zahlen (19; 18-20) anführt.

  • 18-20 Spieler ist ein Erfahrungswert der letzten Jahre in Leistungsmannschaften der C-Jugend.


    3-4 Mal die Woche Training, Spiel am Wochenende, Fördermaßnahmen Stützpunkt und Landesauswahl; vieles davon auf Kunstrasen.


    Dazu dann das ungleichmäßige Längenwachstum der Pubertät.


    Selbst bei optimaler Belastungssteuerung sind da Verletzungen sehr wahrscheinlich und gerade die im Kontext Wachstum sind auch meistens langwierig.


    Ich hatte daher schon Spielzeiten, wo 18 Spieler über lange Zeit zu wenig waren.


    Wichtig ist nur, dass jeder Spieler eine realistische Chance auf einen Einsatz hat und nicht nur den Kader füllt.


    Wir nutzen daher auch einen Schlüssel wie st_84 in dem jedem Mannschaftsteil eine Anzahl an Spielern zugeordnet wird.


    Denn dann ist selbst im unwahrscheinlichen Fall, alle Spieler an Board zu haben, gewährleistet, dass jeder ans Spielen kommt und es ist für die Kids transparenter.


    Wir stellen es auch jedem Spieler der keine realistische Chance auf einen Einsatz am Wochenende hat (zb kurz nach einer Verletzung) frei, ob er dennoch zum Spiel kommen möchte, oder ob er das Wochenende lieber anders verbringen möchte.

  • Schade das die Positionen in dem Alter schon so fest verteilt sind.

    Dachte zumindest zwischen Mittelfeld und Angriff sollten die Spieler noch flexibel einzusetzen sein.

    Eigentlich tut es auch den Abwehrspielern gut im Mittelfeld weiter Erfahrungen zu sammeln.

    Aber da bin ich als Kleinfeldtrainer wohl zu sehr an der Realität vorbei....

  • Schade das die Positionen in dem Alter schon so fest verteilt sind.

    Dachte zumindest zwischen Mittelfeld und Angriff sollten die Spieler noch flexibel einzusetzen sein.

    Eigentlich tut es auch den Abwehrspielern gut im Mittelfeld weiter Erfahrungen zu sammeln.

    Aber da bin ich als Kleinfeldtrainer wohl zu sehr an der Realität vorbei....

    Ich bin mir relativ sicher, dass bei den Trainern hier nichts in Stein gemeißelt ist und niemand auf die Position festgenagelt wird.


    Dennoch werden ab der U15 vor allem im Leistungsfußball oder zumindest in ambitionierten Teams die Stärken und Schwächen sichtbar. Und da ist es mit Sicherheit nicht falsch, dass Spieler langsam mal auf Positionen eingeplant werden, die sie gut bekleiden können und auch gerne spielen. Brauche ich den ruhigsten Passgeber mit einer guten Übersicht vielleicht eher am Spielaufbau als im gegnerischen Strafraum? Soll der Spieler mit dem härtesten Schuss der Liga Außenverteidiger spielen oder ist er um das gegnerische Tor herum besser aufgehoben? Das sind doch sicherlich Überlegungen, die du als Kleinfeldtrainer auch spätestens ab der E-Jugend hast, oder? Man merkt doch, wer mit seinen Fähigkeiten wo am besten aufgehoben ist.


    Natürlich haben Außenspieler offensiv und defensiv ähnliche Anforderungen. Auch Innenverteidiger und zentrale Mittelfeldspieler haben ähnliche Aufgaben im Spiel (natürlich je nach Spielidee des Trainers). Ich denke, es spricht nichts dagegen, wenn man eine grundsätzliche Planung für die Saison auf den geeigneten Positionen macht. Dass es dann auch alles so sein muss, steht nirgendwo geschrieben.


    Ich denke, dass du als Kleinfeldtrainer noch keine 30 Spieltage-Saison mit pubertierenden Jungs geplant hast. Verletzungen, kein Bock-Phasen, andere Interessen, Verletzungen... Und du brauchst jedes Spiel 11 Leute (+ Ersatzspieler), im besten Fall also 15 Leute. Mit denen kannst du schon fast zwei Kleinfeldmannschaften planen. Je mehr Leute, desto mehr Variablen. Man kann keinem verdenken, dass er darauf vorbereitet sein will und eben eine Einteilung nach Positionen macht.

  • Ich bin da ganz bei Sir Alex - man muss sich das im Gesamtkontext ansehen (U17, 16, 14, evtl. sogar 13).


    Gerade wenn ich leistungsorientiert unterwegs bin, müssen die Spieler spielen um sich weiterzuentwickeln. Im Breitensportverein können es mehr Spieler sein, weil da mehr wert auf Soziales und langfristige Vereinsmitglieder geachtet wird und es für die Jungs auch nicht ganz so wichtig ist, ob sie spielen oder nicht.


    Und deshalb verstehe ich auch 20iger Kader pro Jahrgangsstufe nicht - das sind bei U17-14 immer 4*5 Spieler = 20 Spieler (bei 4 Einwechslungen und somit 15 am Spieltag eingesetzten Spieler), die am Spieltag nicht spielen - und dafür teilweise durch die gesamte Republik reisen.


    Charles De Goal : "kein Bock-Phasen, andere Interessen" - in einem leistungsorientierten Verein arbeite ich mit solchen Spielern in der U15 nicht mehr -> die werden ersetzt.


    Und zum Thema Positionen:

    "2010 kam er von Hertha BSC zum BVB. Dort war er zunächst ein eher wenig treffsicherer Stürmer, bevor ihn Lucien Favre als Rechtsverteidiger austestete. Jürgen Klopp übernahm diese Idee. Und Piszczek bewies in den Folgejahren, wie Recht seine Trainer mit dieser Einschätzung hatten." Quelle: kicker.de

    Ich könnte hier noch mehr Beispiele anführen - sogar Spieler, die erst in der C-Jugend ins Tor gewechselt sind (auch in NLZs).

  • Zum Thema Gesamtkontext Stimme ich let1612 und Sir Alex zu.
    Grundsätzlich sind kleinere Kader förderlicher und auffüllen von unten bzw. oben (bei U16 undU14) ist gegenüber einem zu großen Kader sicher zu bevorzugen. Wobei von oben bei der U17 ja nicht funktioniert.
    Verletzungen sind in dem Alter sicher nicht zu unterschätzen, da die Ausfallzeiten aufgrund der höheren Intensität und der dementsprechend höheren Anforderungen an die Regenerationszeit (als z.B. im Vergleich zum Klein- und Kompaktfeld) in dem Alter meist auch schon mal länger werden können.
    Ich bin deshalb eigentlich auch eher bei einer Kadergröße von max. 16-18, was im Falle von Verletzungen schon wieder eng werden kann.
    Mit einem 20 - 22er Kader besteht natürlich die Option jede Woche (oder 14 tägig) ein zusätzliches Testspiel zu vereinbaren. Damit wäre eine gerechte Verteilung der Spielzeiten möglich. Ist der Kader Verletzungsbeding ausgedünnt müsste der Test eben abgesagt werden.


    @kein Bock und andere Interessen:
    würde ich im Leistungsbereich auch nicht mehr akzeptieren. Die Frage ist natürlich wo fängt der Leistungsbereich an...

  • Charles De Goal : "kein Bock-Phasen, andere Interessen" - in einem leistungsorientierten Verein arbeite ich mit solchen Spielern in der U15 nicht mehr -> die werden ersetzt.

    @kein Bock und andere Interessen:
    würde ich im Leistungsbereich auch nicht mehr akzeptieren. Die Frage ist natürlich wo fängt der Leistungsbereich an...

    Natürlich ist das nicht akzeptabel im Leistungsbereich. Und wer von euch weiß schon im Sommer, dass im März nicht einer Handball für sich entdeckt oder zu viel Stress in der Schule hat?


    Ich hatte in der U14 einen Führungsspieler der U15-Landesauswahl, sollte ins NLZ eines Bundesligisten wechseln. Der hat Hals über Kopf mit Kickboxen angefangen, ging nicht mehr zum Stützpunkt und kam nur noch einmal in der Woche zu unserem Training.

    Versteht das nicht falsch, ich kann solche plötzlichen Sinneswandlungen ab der U15 auch ganz schwer akzeptieren. Aber wenn es soweit ist, ist es zu spät und war auch meist nicht vorhersehbar. Und dann fällt plötzlich ein Spieler weg.


    Mein Beitrag bestand übrigens auch aus mehr als nur den vier Worten. Wenn das alles ist, an dem man sich stört, ist es ja gut!

  • Mein Beitrag bestand übrigens auch aus mehr als nur den vier Worten. Wenn das alles ist, an dem man sich stört, ist es ja gut!

    zu allem was Du zum Thema Positionen / Positionsfestlegung geschrieben hast: 100% Zustimmung.
    Nichts ist in Stein gemeißelt und es wird niemand schon in dem Alter auf Positionen festgenagelt. Aber Tendenzen ergeben sich aufgrund der aktuellen Spielweise und Zusammensetzung der Mannschaft zwangsläufig.
    Trotzdem gibt es in den Altersstufen genügend Möglichkeiten Spieler immer mal wieder auf anderen Positionen zu testen. Vorausgesetzt ausreichend Raum für Spielpraxis ist vorhanden.
    Ich habe mich vorhin nur auch die Kadergröße bezogen, nicht auf die Positionen.

  • Ich bin auch grundsätzlich ein Verfechter Spieler auf verschiedenen Positionen spielen zu lassen und habe das auch selbst zumindest bis U13 auch so durchgezogen.


    Fakt ist aber nun mal, dass ab U14/U15 die Ergebnisse sehr wichtig werden. Da die Ligenzugehörigkeit ab der C-Jugend an den Nachfolgejahrgang vererbt wird (zumindest überhalb der Kreisebene), haben wir da eine sehr große Verantwortung gegenüber Verein und vor allem unseren direkten Nachfolgern.

    Einen vermeidbaren Abstieg dem nächstjährigen U15 Jahrgang damit zu Begründen, dass wir Punktverluste in Kauf genommen haben, um dem Abwehrchef auch mal Erfahrungen auf Linksaußen zu geben ist halt auch moralisch schwierig.


    In unserer Liga sind 13 Mannschaften, davon steigt eine auf und bis zu fünf ab (je nachdem wer bzw. wie viele von der übergeordneten Liga runterkommen). Dadurch gibt es praktisch kein gesichertes Mittelfeld. Drei bis vier Mannschaften sind in der Regel im Aufstiegsrennen und direkt danach beginnt der Abstiegskampf.

    Da ist leider kein Raum mal einen Punkt herzuschenken und auch die Vorbereitungsspiele sind da zu wertvoll um da Dinge spielen zu lassen, die man in der Liga so nie anwenden wird.


    Das ist eher ein grundsätzliches Problem im System, das einen zu Ergebnisorientierung zwingt. Da kann sich auch der größte Verfechter von Ausbildungsorientierung nicht mehr wehren oder durchsetzen.

  • Ja, das ist dann ein Systemfehler.

    Wenn mehr als die Hälfte der Liga Angst vor einen Abstieg haben muss und deswegen noch nicht mal in einem Spiel sich Spieler mal auf einer ungewohnten Position ausprobieren können.

    Denke das ist dann auch einer der Gründe warum viele Vereine keine B- geschweige denn A-Jugend stellen können.

    Bei den meisten ist ja schon ab der F-Jugend bestimmt worden das sie nur Verteidiger spielen sollen. Am besten nur hinten bleiben und den Ball schnell abgeben oder rausbolzen.

    Das macht das Kind dann in vielen Fällen bis es 14 ist.

    Klar vielleicht wollen manche Kinder wirklich nicht mehr vom Fußball, aber ich denke das viele Kinder sich dann denken ich habe jetzt 6-7 Jahre die Drecksarbeit für den Lauffaulen Stürmer gemacht, der dafür auch noch den meisten Lob bekommt wenn er mal das Tor trifft. Achtung, das war jetzt möglicherweise überspitzt dargestellt 😉

    Nun frage ich den Trainer ob ich nicht doch auch mal offensiver aufgestellt werden kann.

    Als Antwort bekommt er dann : Nein, das geht nicht, noch nicht mal in einen Freundschaftsspiel, denn damit setze ich auf Spiel, das der nächste Jahrgang des Vereins nicht mehr in der selben Liga spielt.

    Ich weiß davon kennst Du keinen Spieler, aber wenn ich Dich mal nicht als Verteidiger einsetze riskiere ich als Trainer das ich im Verein nicht mehr so hoch angesehen werde.

    Muss es wirklich in der U15, U16 soviel Absteiger geben ?

    Vielleicht kann man erst eine Qualifikationsrunde spielen, dann hat man danach wenigstens etwas weniger Druck auf die meisten Teams wenn man schon unbedingt nach Tabellen spielen muss.

    Eine Idee wäre nach ab zum Beispiel drei Toren Vorsprung das Spiel nur mit 3-0 zu werten. Auch dann kann man als Trainer dann öfters mutiger Positionen tauschen.

    Auch Jugendliche in stark Leistungsbezogenen Teams haben es verdient das sie sich auch mal auf verschiedenen Positionen beweisen dürfen.

    Von Breitensportlern ganz zu schweigen, aber die hören dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf wenn der Trainer nicht bereit ist auch mal die Positionen zu variieren.

    Sorry, der Beitrag geht wahrscheinlich an der Realität in den oberen Jahrgängen vollkommen vorbei, aber wollte ich trotzdem mal zu bedenken geben.

  • Das ist aber in der C-Jugend

    Ist jetzt irgendwie eine andere Diskussion, aber "Drecksarbeit für lauffaulen Stürmer " hat ja dann auch etwas damit zu tun, wie ich als Trainer spielen lasse.

    Wenn man nämlich viel Wert darauf legt, das vorne mit verteidigt wird, dass gepresst wird, dass man sich bei eigenem Ballbesitz da vorne viel bewegen muss, dann verändert man die Wertigkeit genauso, wie wenn man "hinten" taktisch anspruchsvoller spielen lässt, Spielaufbau über die IVs und 6er betreibt.


    Denn dann macht IV auch bei eignem Ballbesitzt viel Spaß, weil man idR die meisten Ballkontakte hat.

    Vorne spielt bei mir niemand, der nicht sehr viel und in sehr hohem Tempo läuft.

    Und vorne wird auch mehr gewechselt, einen IV in der U15 wechselt man in der Regel nicht aus, vorne wechsle ich viel. Da kommt auch der beste Spieler mal raus, weil er platt ist, wenn er so agiert, wie ich mir das vorstelle (andernfalls, weil er das nicht macht). Einen IV, der keinen völlig gebrauchten Tag hat, der spielt meist durch.


    Wenn man als Trainer so handelt - und das am besten schon im Kleinfeld, dann schafft man Wertigkeit. Und dann spielen viele gerne IV. Damit habe ich nie Probleme, im Gegenteil.


    Als Kleinfeldtrainer habe ich bei Hallenturnieren zB immer 8 Spieler mitgenommen. 1 TW, dann 3 die bei dem Turnier auf den 2 Verteidigerpositionen rotierten und 4, die sich die beiden offensiven Positionen teilen. Bei mir muss man aber vorne auch wesentlich mehr und vor allem in höherem Tempo laufen. gegen den Ball, aber auch bei eigenen Ballbesitz. Da steht keiner, wenn der Ball im Spiel ist. Keine Sekunde.

    Die meisten meiner Spieler wollten in der Halle am liebsten hinten spielen, gerade die besten Spieler. Mehr Spielzeit und vor allem viel mehr Ballkontakte. Aber die dürfen auch mit nach vorne. Es kam häufig vor, dass dann ein defensiver Spieler bester Spieler des Turniers wurde, sogar Torschützenkönig.


    Liegt aber daran, wie man Fussball spielen lässt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Muss es wirklich in der U15, U16 soviel Absteiger geben ?

    Es liegt auch einfach an der Ligapyramide. Meist gibt es bei uns nur eine Verbandsligastaffel in der U15, 2 Landesligastaffeln und 4 Bezirksligastaffeln und da drunter noch so einiges an Ligen.
    Man sollte in der Verbandsliga schon 4 Absteiger haben, um zu gewährleisten, das der Aufstieg aus den Landesligen für mehr Teams möglich bleibt und weil sonnst immer die gleichen wieder absteigen würden. Bei uns sind in der Verbandsliga 2-4 immer Teams deutlich schwächer als der Rest des Feldes. Wenn man nun nur 2 Abstiegsplätze hätte, bräuchte man kein Ligasystem. Man könnte dann die Ligazugehörigkeit nach Mitgliederzahl der Vereine vergeben oder sowas. Es würde immer auf die gleiche Ligazusammensetzung rauskommen. Den Druck nicht wieder abzusteigen, machen dann die Vereine. Man kann es auch locker sehen, denn wenn man gute Arbeit macht, bleiben 95% der Spieler auch, wenn sie nicht Verbandsliga spielen. Es sei denn, sie sind nur wegen dieser Perspektive in den Verein gekommen, dann ist der Druck aber wieder hausgemacht, da man vermutlich von klein auf nur mit Leistung wirbt.


    Zum Thema: Ich glaube viele hier überschätzen den Einfluss, den ein bis zwei schwächere Spieler in der C-Jugend auf das Spiel haben. Meiner Erfahrung nach ist das Leistungsgefälle außerhalb des oberen Verbandsligadrittels eh sehr hoch. Solange man auf den zentralen Positionen gut besetzt ist, kann man seinen Kader schmal halten und auch mal Positionen rotieren.
    Man sollte eh u15(+Frühentwickler) und u14(+Spätentwickler) zusammendenken.

    Solange die Kader durchlässig sind kann man mit 16-17 Feldspielern pro Team und 3-4 Torhütern klarkommen.

    Da das meistens nicht der Fall ist und viele Trainer sich sträuben Spieler zu tauschen würde ich aber auch auf 18-20 Spieler inklusive 2 Torhüter setzen. Im besten Fall hat man noch einen Alleskönner, der im Notfall dann auch ins Tor gehen kann.

  • Muss es wirklich in der U15, U16 soviel Absteiger geben ?

    . Man kann es auch locker sehen, denn wenn man gute Arbeit macht, bleiben 95% der Spieler auch, wenn sie nicht Verbandsliga spielen. Es sei denn, sie sind nur wegen dieser Perspektive in den Verein gekommen, dann ist der Druck aber wieder hausgemacht, da man vermutlich von klein auf nur mit Leistung wirbt.

    Also da habe ich einen anderen Eindruck.


    Irgendwann wollen viele mal "testen", wie gut sie sind, ob sie in der Verbandliga mithalten können.

    Man kann mit guter Arbeit Spieler lange im Verein halten, aber zur U15 wollen dann doch viele in der Verbandsliga spielen, egal, wie zufrieden sie im Verein auch sind/waren.

    Man darf auch nicht vergessen, dass der Landesligafussball in der C-jugend mit dem Verbandsligafussball nicht vergleichbar ist. Der Niveauunterschied ist eklatant.

    Während die meisten Verbandsligisten taktisch schon was drauf haben, die Abstände zwischen Angriff und Abwehr nicht groß sind, sieht Landesligafussball (von einzelnen Ausnahmen vlt mal abgesehen) ganz anders aus. Da ist der Abstand doppelt so groß, das ist ein ganz anderes Spiel.


    Mir macht(e) das als Spieler auch keinen Spaß gegen Gegner zu spielen, wo das so ist, wo 3 vorne spielen, 4 hinten und 3 dazwischen in einem riesigen Raum. Weder in der Jugend, noch in der Männer. Auch, wenn ich dann im Mittelfeld überhaupt nicht zu halten war.


    Betrifft jetzt Ballungsgebiete, wo die Wege nicht riesig sind. Da können die Spieler in der U15 ja auch selbst mit ÖVP zu anderen Vereinen kommen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich gebe dir recht, dass es ein sehr viel höheres Niveau ist. Vielleicht kommt mein Eindruck auch nur daher, dass ich jetzt lange bei einem Verein bin, der in dem Bereich immer zwischen den Liegen pendelt. Zu gut für die Landesliga zu schwach für die Verbandsliga. Wir haben eigentlich kaum Probleme die Spieler zu halten, selbst wenn wir absteigen. Natürlich gehen dann 1-2, aber der Großteil bleibt. Meine Grundaussage war ja auch eher nach dem Motto: Eventuell würden uns diese Spieler dann den Aufstieg sichern nur damit wir ein Jahr später wieder absteigen. Es läuft langfristig halt aufs gleiche raus und durch die gute Arbeit steigt man dann halt später wieder auf, denn es kommen immer gute Spieler nach. Man kann es dann auch locker sehen, denn für den Verein als ganzes ändert sich nichts. Die Spieler die dir in der C-Jugend gehen würden, verlassen den Verein sowieso zur B oder A, wenn du da nicht die entsprechenden Spielklassen hältst. Ich unterstelle jedem Verein auch erstmal, das er das nicht tut, wenn es Abstiegssorgen in der C-Jugend gibt. ;)