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  • Guten Morgen liebe Trainerkollegen,


    Ich habe da ein kleiner Problem und würde gerne wissen was für Ratschläge ihr für mich habt.


    Vorab eine kurze Einleitung:


    Mein Co und ich haben die damalige F-Jugend ca. Im April diesen Jahres übernommen. Zuvor rasselte es eine Niederlage nach der anderen. Das Training war der Meinung des Vereins, anderer Trainerkollegen und mir ziemlich schlecht. Bei der Übernahme haben wir den Fokus extrem aufs Passpiel gerichtet und siehe da...die letzten 6 Spiele wurden alle gewonnen....aber...


    Dann kam die Sommerpause...?


    Seitdem ist ein Bruch drin. Bisher jedes Spiel wurde zweistellig verloren. Keine Pässe kommen an, keine Bewegung, keine Bereitschaft zu laufen und was am schlimmsten ist...keinerlei System. Sobald wir den Ball haben sind die Kinder überfordert. Bälle werden blind nach vorne gehauen, es wird versucht durch 5 Gegner hindurch zu laufen, Gegner werden nur angeschaut wenn sie den Ball haben und und und...


    Ich schaue neidisch auf das Spiel der Gegner. Pässe in den Rückraum, durch die Schnittstelle, spielverständnis, kopfbälle, ruhiger Spielaufbau, Flanken. Alles das was Fusball ausmacht und wie wir gerne spielen macht der Gegner nur wir nicht mal im Ansatz.


    Im Training wird all das geübt. Übungen werden von easy2coach, soccerdrills etc genommen und das Training so aufgebaut das die verschiedenen Übungen auf die Übung davor aufbauen. Es wird erklärt wie diese Übungen funktionieren und wieso man dies macht. Aber nichts wird im Spiel umgesetzt....teilweise sieht es auch so aus wie bei den Bambinis...ein Ball und 6 Kinder gehen blind drauf....


    Meine Trainerkollegen sehen die gleichen Probleme wie ich. Fehlender Wille, Einsatzbereitschaft, Disziplin, Spielverständnis und Teamgeist.


    Geht ein Spiel verloren sind die Kinder voller Energie, lachen und toben. Keiner regt sich darüber auf. Für mich ist das Wochenende aber gelaufen.


    Ich muss nicht jedes Wochenende den Gegner mit 10:0 nach Hause schicken aber ab und an mal wieder gewinnen, Leistung und Emotionen sehen wäre ein guter Anfang.


    Bitte entschuldigt für den evtl längeren Text. Ich glaub ich könnte noch so viel schreiben.



    Hat jemand vielleicht einen Rat und kann mir aus der Misere helfen?

  • Hi,

    ich glaube hier klaffen einfach Anspruch und Wirklichkeit ziemlich weit auseinander. Du bist der engagierte, durchaus leistungsorientierte Trainer, der seinem Team was mitgeben will, aber auch dann irgendwo eine Bestätigung im Spiel sehen möchte - Ergebnis oder auch mit besserer Leistung - die Kinder scheinen aber so nicht ausgerichtet zu sein, obwohl natürlich die Frage ist, warum der Bruch zur Sommerpause da war...

    Evtl. überfrachtest du sie beim Training ? Kann es natürlich nicht beurteilen, da du ja wohl ein abwechslungsreiches Training anbietest. Vielleicht aber etwas weniger Übungen und mehr freies Spiel mit Kleingruppen, 2 vs 2, 3 vs 3 etc.

    Ich kann dir aber auch nur raten, dir nicht das WE vermiesen zu lassen, nur weil ihr Spiele verliert, da würde ich sagen, dass es da zu weit gehen würde.

    Evtl. brauchen die Kids einfach wieder mehr Selbstvertrauen, Testspiele gg. Gegner auf Augenhöhe organisieren etc.

  • Zitat

    Fehlender Wille, Einsatzbereitschaft, Disziplin, Spielverständnis und Teamgeist.

    Ich würde wohl folgenden Ansatz verfolgen. Der Übertritt in die E-Jugend geht für die meisten auch mit dem Schulwechsel einher. Und damit steigt fast immer auch der Druck und das Arbeitspensum. Nicht gerade wenige Schüler haben hier deutliche Anpassungsschwierigkeiten.


    Wenn das dann auf ein Trainergespann trifft, welches der Meinung ist, dass der "Kindergarten" in der E-Jugend zu Ende ist und jetzt "richtig Fußball gespielt werden muss", kann das eigentlich nicht gut ausgehen...


    Was kann man machen: Druck rausnehmen. Bewusst mal ein paar Trainingseinheiten als "changing team Turnier" durchführen. Mal ne Trainingseinheit in ne Soccerhalle verlegen oder auch ins Schwimmbad. Viele, viele Wettkampfspiele einbauen, statt Passstaffetten von Hütchen zu Hütchen (keine Ahnung wie dein Training aussieht, ich philosophiere frei)


    Wenn das Training wegen absolutem Mistwetter ausfallen würde, könnte man sich im Vereinsheim treffen und gemeinsame Werte erarbeiten... (Wer sind wir, was wollen wir eigentlichlich und wie bekommen wir das hin)


    Und an deiner Einstellung solltest du auch arbeiten. Es ist nicht leicht, ne "Loosertruppe" zu betreuuen. Und ja, man schaut neidisch auf die anderen. Aber das sollte dich nicht abhalten, die Kinder da abzuholen wo sie sind und mit ihnen die nächsten Schritte zu gehen, anstatt mit Gewalt auf die Stufe der anderen hochzuwollen. Hier kannst du selber gut an dir arbeiten und die Dinge nicht so wichtig nehmen. Niemand hat H. Neuer oder H. Hummels jemals gefragt, wo sie in der E-Jugend am 8. Spieltag gestanden haben. ;)


    Und ja, es gibt so Truppen, denen ist das Siegen in der Tat nicht so wichtig. Da ist der Fußballverein eher so eine Art Jugendzentrum, wo man kicken kann. Und die Spieler spielen noch Geige, sind Ministranten und gehen noch zum Tennis...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Schulwechsel ist doch normal von jüngerem zu älterem E-Jugendjahrgang oder für die später eingeschulten beim Übergang zur D.

    Bei mir dürfen die Kinder auch viele Sportarten betreiben oder mal zu Hause bleiben. Aber ich bin kein Jugendzentrum in dem man Fußball spielen KANN. Im Fußballverein beim Fußballtraining MUSS man Fußball spielen und dieser im Mittelpunkt stehen. Und wer keinen Spaß beim Fußball hat, muss ja nicht Fußball spielen und zum Fußballtraining gehen.

    Die einzige kurzfristige Lösung aus meiner Sicht ist die eigene Einstellung und Handeln - langfristig das Ändern der Wettkampfform (Sorry, dass ich das immer wieder schreiben muss).

  • Bei der Übernahme haben wir den Fokus extrem aufs Passpiel gerichtet und siehe da...die letzten 6 Spiele wurden alle gewonnen....aber...

    Mit ein paar Maßnahmen kannst Du die Ergebnisse einer F-Jugend schnell verbessern. Das ist aber nicht unbedingt nachhaltig. Erkennst Du in diesem Beispiel jetzt ja auch.


    Aber noch 'ne andere Frage: Ihr ward in der letzten Saison ältere F. Hat es aufgrund der vorherigen Ergebnisse eine Neueinteilung der Staffeln im Frühjahr gegeben, so dass Eure Siege gegen entsprechend schwache Gegner eingefahren wurden; vielleicht sogar gegen Jungjahrgänge? Spielt Ihr jetzt als Jungjahrgang evtl. auch gegen Altjahrgänge?

    Ich schaue neidisch auf das Spiel der Gegner. Pässe in den Rückraum, durch die Schnittstelle, spielverständnis, kopfbälle, ruhiger Spielaufbau, Flanken. Alles das was Fusball ausmacht und wie wir gerne spielen macht der Gegner nur wir nicht mal im Ansatz.

    Wie kommt man dahin? Das wichtigste Wort in Deiner Ausführung habe ich mal fett markiert und unterstrichen. Spielverständnis (man spricht eigentlich eher von Spielintelligenz) bekommt man durch Spielen mit steuernden Regeln.
    In der von Dir bedienten Altersklasse sollten die Spielformen idealerweise im 2:2 bis 4:4 (inkl. Über-/Unterzahl) gespielt werden.

    Es wird erklärt wie diese Übungen funktionieren und wieso man dies macht. Aber nichts wird im Spiel umgesetzt....

    Sie können diese Übungen nicht ins Spiel übertragen, weil ihr es nicht in einer Spielsituation geübt habt.

    Für mich ist das Wochenende aber gelaufen.

    Betrachte es mal von einer anderen Seite: Du lässt Dir das Wochenende vermiesen, weil 9-Jährige nicht so Fußball gespielt haben, wie Du es Dir vorgestellt hattest? So einfach lasse ich mir das Wochenende nicht vermiesen...

  • Schulwechsel steht hier derzeit nicht an da die Kinder derzeit in der 3ten oder 4ten Klasse sind.


    Generell finde ich es wichtig wenn Kinder Hobbies haben, gerne auch mehrere.


    Vielleicht habe ich mich auch schlecht ausgedrückt...von der Persönlichkeit her sind die Kinder top. Und jeder einzelne kann auf die eine oder andere Art Fussball spielen...2-3 eigentlich auch ganz gut. Nur das Zusammenspielen klappt kein Stück.


    Ich erwarte auch keine Ballstaffete ala Barcelona oder irgendetwas in der Art.


    Vergleiche ich evtl zu viel?


    Vergleich meine Jugend und die heutige

    Vergleich andere Mannschaften und meine (wieso können die das und das aber wir nicht)

    Vergleich jüngerer Jahrgang mit meinen 2010ern.


    Was ich wirklich wenig trainiert habe sind wie manche hier genannt haben Wettbewerbsübungen wie 3vs2 etc. Denke werde da mal ansetzen.


    Bisher war mein Hauptaugenmerk auf Technik, Ballkontrolle, An- und Mitnahme.

  • Ach, die 2010er... sorry, ich war gedanklich ein Jahr zu weit.

    Vergleiche ich evtl zu viel?


    Vergleich meine Jugend und die heutige

    Vergleich andere Mannschaften und meine (wieso können die das und das aber wir nicht)

    Vergleich jüngerer Jahrgang mit meinen 2010ern

    Vergleichen macht unglücklich. Gerade einen Vergleich à la "früher war alles besser" ist dämlich, weil positive Erinnerungen länger erhalten bleiben als negative.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich trainiere auch eine E-Jugendmannschaft und trainiere "sehr frei" nach Horst Wein.


    Ich habe auch schon sehr sehr häufig 2:1 spielen lassen. Hier steht ein Spieler auf einer Linie von ca. 10 Metern, das als Dribbeltor gilt. 2 Spieler greifen an und der eine Spieler verteidigt die breite Linie.

    Hier sollen die Kinder lernen, dass sie im richtigen Moment abspielen oder auch mal durchlaufen.

    Das klappt im Training auch ganz gut.


    Trotzdem gibt es mehrere Spieler, die im Wettkampf ständig mit dem Kopf durch die Wand wollen und hängen bleiben. Denen fehlt dann wahrscheinlich der Überblick und die Zeit.



    2. Der Gegnerdruck ist vielleicht auch einfach höher.

    Das kann man zum Beispiel sogar bei Profis in der Bundesliga sehen. Wenn die Gegner aggressiv pressen kriegen viele Spieler Probleme.

    In der E-Jugend sind die Gegenspieler bei uns jetzt auch häufig schon älter und greifen generell schnell und koordinierter an als noch in der F-Jugend. Da fehlt meinen Spielern wahrscheinlich die Zeit und der freie Mann in der Nähe.



    Ich muss selbst immer versuchen ruhig zu bleiben, wenn ein Spieler zum 100. mal durch 3 Gegner hindurch will, obwohl links und rechts eine Anspielposition wäre.

  • Im Gegenzug lasse ich fast keine gesonderten Passübungen oder dergleichen üben.

    Wir lassen hauptsächlich 2vs2/3vs3, Zweikampf-Spielformen spielen und Torschuss i.d.R. mit Ballführung bzw. Koordination üben.

    Wenn ich die ersten Trainings und jetzt die letzten Spiele bzw. das Hallenturniert gestern sehe, dann erkenne ich eine Entwicklung.

    Und ich bilde mir auch ein, dass die Jungs sich die Entwicklung viel über solche Spielformen holen. Nicht falsch verstehen, aber ich denke, dass den Kids auf längere Sicht solche Spielformen mehr bringen wie "isolierte" Übungen. Auch wenn diese aufeinander aufbauen.

    Gestern wieder im Turnier habe ich festgestellt, dass fast alle mehr die spielerische Lösung suchen (natürlich vom generellen Leistungsstand abhängig) und wir Ihnen versuchen beizubringen, dass Sie selbst entscheiden sollen, ob Pass oder Dribbling sinnvoller ist.

    Manche lernen es nach zweimal, dass gegen 3 Gegner das erfolgreiche Dribbling eher unwahrscheinlich ist, der andere benötigt länger aufgrund Entwicklung, Übersicht, etc.

    Gib den Kindern die Möglichkeit, dass sie möglichst viele solche Situationen durchleben. Und das kannst Du eben gut in solche Spielformen packen (Funino, Horst Wein, nur um zwei Stichwörter zu nennen). Und ganz nebenbei wird auch die Technik, Ballan/-mitnahme, das Passen und das Zusammenspiel gefördert (spätestens, wenn Du Provokationsregeln einführst, kannst Du solche Sachen fördern).

    Der Rest kommt dann ganz alleine meiner Meinung nach.

  • Gib den Kindern die Möglichkeit, dass sie möglichst viele solche Situationen durchleben. Und das kannst Du eben gut in solche Spielformen packen (Funino, Horst Wein, nur um zwei Stichwörter zu nennen). Und ganz nebenbei wird auch die Technik, Ballan/-mitnahme, das Passen und das Zusammenspiel gefördert (spätestens, wenn Du Provokationsregeln einführst, kannst Du solche Sachen fördern).

    Der Rest kommt dann ganz alleine meiner Meinung nach.

    kommt auch ohne Prov-Regeln. das passt schon. Kinder machen lassen. erst wenn sich ein fehler häuft, INDIVIDUELL ansprechen, erfragen und lösung. (betrifft der Fehler nur EINEN ist auch die Korrektur nur für Ihn bestimmt).

    die Vielzahl und Vielfalt in Spielformen und ihre hohe wdh.zahl vertiefen technische Inhalte automatisch!!

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Hallo,


    in dem meisten Fällen haben Kinder beim Wechsel in die nächste Altersklasse Probleme. In der E-Jugend geht es körperlich schon ganz schön zur Sachen. Das schüchtert auch viele jüngere oder kleinere Kinder ein. Und wenn Kinder nicht voll bei der Sache sind, wird es schon nichts mit dem Fußballspielen.

    In der E musst Du als Trainer alle Basistechniken vermitteln! Dafür hast Du jetzt zwei Jahre Zeit. Taktik und System spielen keine Rolle. Das kommt erst später. Was nützen Siege in der E-Jugend, wenn die Kids in die D/C- Jugend ankommen und die wichtigsten Techniken nicht drauf haben? Also, kindgerechtes Training anbieten (Spielformen und Übungsforman als Ergänzung und ganz viel Koordination mit viel Spaß verkaufen).

  • Ich fand gerade passen, anbieten, freilaufen liess sich ganz gut trainieren. Es gibt soviele Rondos und Überzahl-Spiele. Da kommt das fast von selbst.


    So ein bissi Schweinchen in der Mitte geht auch problemlos an Spieltagen mit den Ersatzspielern, wenn der Rest auf dem Feld steht.


    Ich halte wenig von trockenen Passschleifen nur um der Wiederholung willen. Das ist so trocken und öde, da schleicht sich schnell langeweile ein.


    Am besten lernt man doch unter Zeit- und Gegnerdruck. Natürlich immer an die Fähigkeiten angepasst.

  • Zitat von Talvien

    Bisher war mein Hauptaugenmerk auf Technik, Ballkontrolle, An- und Mitnahme.

    Da würde ich dich auch unterstützen wollen, ich würde nur Koordination ergänzen. Das ist die Basis.


    Bei Spielformen habe ich das Problem, was damit gemeint ist. Wenn es darum geht, die Einheiten spielnah, mit Wettkampfcharakter, mit Zeit-, Raum- und Gegnerdruck zu gestalten, bin ich da voll dabei.


    Wenn es nach dem Motto "Gehts rund und spielts Fußball" läuft, ist mir das zu wenig.


    Die Kinder brauchen fußballerisches Rüstzeug und das muss man ihnen zeigen, das müssen sie einüben, ja da müssen sich auch "Automatismen" einschleifen. Dass das im Training so verpackt werden sollte, dass es mit möglichst viel Spaß einhergeht, ist ja klar. Wenn man das dann "Spielformen" nennt, ist das gut. Aber es geht da ja letztlich darum, den Spaß an der Sache und die Motivation möglichst hoch zu halten. Dann lernt es sich besser ?

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Wenn es nach dem Motto "Gehts rund und spielts Fußball" läuft, ist mir das zu wenig.

    Genau das ist eine Spielform nicht.

    In einer Spielform hast Du als Trainer ein klares Ziel und sorgst durch Aufbau und/oder Regeln dafür, dass immer wieder Situationen entstehen, die Dein Trainingsziel sind.

    Vielleicht mal ein Beispiel:
    Funino ist bekannt. Die Regeln an sich verfolgen ja schon das Ziel "Spielintelligenz". Wenn Du die Regeln ein klein wenig veränderst, kannst Du mit demselben Aufbau komplett neue oder auch sehr spezifische Ziele verfolgen. Mit der Regel, dass jede Mannschaft einen festen Spieler in der eigenen, defensiven Abschlusszone haben muss, veränderst Du das Spiel komplett. Man hat plötzlich immer einen Überzahlspieler hinter sich. Es wird damit für die verteidigende Mannschaft deutlich schwerer, den Ball zu erobern. Wenn Du jetzt die Regel änderst, dass der tiefe Spieler nicht mehr ein fester sein muss, sondern man tauschen kann, entdecken die Spieler, wie man durch Positionstäusche an anderen Stellen des Platzes Überzahl herstellen kann.


    Anderes Beispiel:
    Ziel ist defensives 1:1. Ich kann irgendwelche Übungen aufbauen, mit einem Ballführenden und einem Verteidiger. Langweilig und kommt so im Spiel selten vor.
    Ich kann auch ein Spielfeld aufbauen, spiele im 4:4 und bestimmte Linien darf der Ball nur im Dribbling überqueren. Das sind die Stellen, an denen ich das 1:1 forciere. Jetzt werde ich reichlich frontales 1:1 in diesem Spiel haben. Wenn ich statt der Linien Hütchentore nehme, durch die der Ball nach Balleroberung per Dribbling muss, entstehen Situationen, in denen der Verteidiger das 1:1 am Flügel anwendet.

    Ein solches Training ist aber sehr vorbereitungsintensiv.


    Bei technischen Themen kommst Du natürlich nicht ganz ohne Übungsformen aus. Aber auch die kann man kurz machen und bald in eine Spielform wechseln.

  • Ziel ist defensives 1:1. Ich kann irgendwelche Übungen aufbauen, mit einem Ballführenden und einem Verteidiger. Langweilig und kommt so im Spiel selten vor.
    Ich kann auch ein Spielfeld aufbauen, spiele im 4:4 und bestimmte Linien darf der Ball nur im Dribbling überqueren. Das sind die Stellen, an denen ich das 1:1 forciere. Jetzt werde ich reichlich frontales 1:1 in diesem Spiel haben. Wenn ich statt der Linien Hütchentore nehme, durch die der Ball nach Balleroberung per Dribbling muss, entstehen Situationen, in denen der Verteidiger das 1:1 am Flügel anwendet.


    Ein solches Training ist aber sehr vorbereitungsintensiv.

    Da bin ich 100% bei. In Spielformen muß der Auslöser (also das zu trainierende) immer wieder geschaffen werden. Eine Spielform ist komplexer zu schaffen als nahezu jede Übung. Auch komplexer zu coachen, wenn man es richtig machen möchte.

    eine gute Spielform schafft eine hohe WDH-Zahl das Schwerpunktes.

    zum guten Beispiel von Follkao. um mal beim Funino zu bleiben. das Thema 1 gg 1 kann man sehr schön im Funino Feld gestalten.

    es spielen in 4 Rechtecken je 1gg1 mit einem neutralen der -frei in den Feldern ist-(überzahlsituationen schaffen) ganz normal funino. nur das die Felder nicht verlassen werden dürfen. um vom offensiven zum def. 1gg1 für alle Spieler zu kommen, wechselt man nach z.b.. 2 Minuten die Felder im Uhrzeigersinn.

    um aufrücken etc. oder Verhaltensweisen zu provozieren schaltet man die Felder vertikal frei etc. etc.

    Coachingpunkte ohne Ende (freilaufverhalten der ballfernen, Spielverlagerung etc. etc.). Man muß das allerdings coachen können, und sich nicht -verlieren- indem man das Coaching überlädt.

    Automatismen werden in der Spielform nicht geschaffen, da jede Situation anders ist.

    Ein Automatismus wird in Iso Übungen geschaffen. Und dann oft falsch angewandt. (hat doch im Training geklappt:/).

    Ist ein Punkt des differentiellen Lernansatzes, führt aber zu weit...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich habe den Eindruck, dass es in der E einfach noch zwei "Welten" gibt. Wir haben auf der einen Seite hoch motivierte und willige Spieler, die spielerisch schon ans Niveau der D ranreichen und auf der anderen Seite sehr kindliche Spieler, die im Training im Wesentlichen quatschen und Blödsinn machen. Meine Erfahrung ist es bisher, dass man an diese sehr kindlichen Spieler kaum rankommt und ihnen deswegen auch kaum was beibringen kann. Da kann man nur abwarten, bis diese älter werden. Und das ist es halt Zufall, wie man sich bei den Spielen aufstellen kann. Habe ich mehr Spieler von der einen Gruppe, die auf dem Spielfeld kämpfen wollen, oder von der anderen Gruppe, die dekorativ rumstehen. Ensprechend fällt dann oft das Ergebnis aus.


    Ich habe übrigens einige sehr motivierte und gute Spieler. Aber interessanterweise sehe ich selbst bei ihnen trotzdem kaum etwas, was ich im Training wieder und wieder übe, wie z.B. Pass in die Lücke oder gezieltes Zurücklegen des Balls. Irgendwie fehlt da das "Klick" im Kopf, um das im Training gelernte dann auch auf dem Feld anzuwenden.

  • Ich habe übrigens einige sehr motivierte und gute Spieler. Aber interessanterweise sehe ich selbst bei ihnen trotzdem kaum etwas, was ich im Training wieder und wieder übe, wie z.B. Pass in die Lücke oder gezieltes Zurücklegen des Balls. Irgendwie fehlt da das "Klick" im Kopf, um das im Training gelernte dann auch auf dem Feld anzuwenden.

    Wenn Du das in Spielformen trainierst, wundert mich das es nicht umgesetzt wird.

    Wenn Du es in Iso-Übungen trainierst, wundert es mich nicht.

    Schaffst Du eine Spielform in der z.b. der Pass in die Lücke in hoher Wiederholung trainiert wird, werden die Kids das auch im Spiel anwenden.

    Weil dort der gleiche Gegner-Raum-Zeitdruck herrscht wie in der Spielform. Der einzige Unterschied ist, das evtl. noch mehr platz da ist, was das Umsetzen optimalerweise noch erleichtert.

    Die Notwendigkeit im Spiel zu erkennen, WANN ich den Lückenpass anwenden muß, muß von den Kids erkannt werden, nicht die richtige Ausführung des Lückenpasses, die kommt nahezu -automatisch-.

    Im Training brauchen die Kids maximalen, entwicklungsgerechten Druck und maximale, entwicklungsgerechte Entscheidungsfreiheit.( Gegner, raum, zeit druck aus der spielform und Entscheidungsfreiheit die der Trainer gewährleistet durch Instruktionsverzicht)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()