Absenkung der Jahrgänge

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  • Guten Morgen,


    für mich gibt es zwei Gründe die dafür sprechen:


    1.

    Bei uns beginnen die Kinder mittlerweile schon mit 4 Jahren. Dadurch haben wir 14 Jahre Jugendzeit , wenn 18-jährige noch in der A-Jugend spielen.

    Zu meiner Zeit wurde frühestens mit 6 Jahren, eher mit 7 Jahren mit dem Fußball begonnen.


    2.

    Der kurzfristige positive Effekt für die Senioren.

    Sie bekommen zwei Jahrgänge auf einmal.

    Bei uns werden mittlerweile immer A-Jugendliche für die Senioren am Wochenende abgegriffen.

    Dadurch ist die Motivation der 18-Jährigen eher niedrig, nochmal bei den Junioren zu spielen.

  • Diese Lücke entstand vor ein paar Jahren als die NLZs anfingen die A2 (U18) Mannschaften nicht mehr zu besetzten. Dies führte aus meiner Sicht zu aufgeblähten Kader in der U19 - man kann nach der U17 ja nicht alle wegschicken und ein Jahr später wieder holen. Eine U18 würde das verhindern. Die Selektion wäre dann danach, wenn es keine U19 mehr gäbe.

    Wo gibt es denn aufgeblähte Kader in der U19? Für die NLZs gibt es da fixe Höchstgrenzen. Die werden ausgeschöpft. Eine Selektion findet nach der U17 statt, da grob nur 50% der Spieler in die U19 hochrutschen. Die weitere noch härtere Selektion gibt es dann nach der U19 beim Übergang in den Herrenbereich. Ersetzt man die U19 durch die U18, dann hat man in der Tat "nur noch" den Schnitt beim Übergang zu den Herren. Ob man den Spielern am unteren Ende der Leistungsskala damit einen Gefallen tut, ist mir nicht klar.


    Bayer04 hat schon die U16 abgeschafft, d.h. hier findet ein erster 50%-Schnitt schon beim Übergang U15->U17 statt.


    Was mich bei der aktuellen Diskussion sehr wundert: Soll das isoliert nur in Bayern passieren? Das fände ich extrem doof, da es ja durchaus Länder-übergreifende Spiele gibt (z.B. bei Turnieren). Wenn man das einführt, dann bitte bundesweit.


    Grüße

    Oliver

  • 1.
    Bei uns beginnen die Kinder mittlerweile schon mit 4 Jahren. Dadurch haben wir 14 Jahre Jugendzeit , wenn 18-jährige noch in der A-Jugend spielen.

    Zu meiner Zeit wurde frühestens mit 6 Jahren, eher mit 7 Jahren mit dem Fußball begonnen.

    Du machst mit einem 4-Jährigen ja nicht das, was Du früher vielleicht mit einem 7-Jährigen gemacht hättest.
    Die Rechnung "Wer mit dem Jugendfußball eher beginnt, kann auch eher damit wieder aufhören." geht für mich nicht auf.

    2.

    Der kurzfristige positive Effekt für die Senioren.

    Sie bekommen zwei Jahrgänge auf einmal.

    Bei uns werden mittlerweile immer A-Jugendliche für die Senioren am Wochenende abgegriffen.

    Dadurch ist die Motivation der 18-Jährigen eher niedrig, nochmal bei den Junioren zu spielen.

    Und das ist das eigentliche Problem. Der Seniorenbereich greift die Spieler möglichst früh ab. Für mich ist das ein wichtiger Aspekt bei der A-Jugend-Problematik. Indem man alles um ein Jahr verschiebt, kapituliert man davor.


    Im NFV hat man in der Jugendordnung die Regeln für mögliche Pilotprojekte festgelegt.

    https://www.nfv.de/fileadmin/u…ordnung-Stand-06-2019.pdf

    Schaut mal in §3a

    Bin gespannt, ob sich Kreise rantrauen und wie die Erfahrungen dann sind.

  • Ich hab hierzu mal eine Verständnisfrage:


    Ich weiß nicht, ob ich richtig gerechnet habe


    Wenn die A-Jugend als U18 definiert wird, dann sind zu Beginn der Saison im Herbst die in der 2. Hälfte des Jahres Geborenen noch 16. Die ein Jahr Älteren sind noch 17, also unter 18 und dürfen somit ca 6 Monate lang noch nicht bei den Herren spielen.


    Wie soll diese Lücke geschlossen werden?

  • Ich sehe das ganze auch sehr skeptisch. Für mich sind die Spielmodi hier das größte Problem. In München/Oberbayern hat man große Anstrengungen unternommen altersgerechte Spielformen einzuführen.


    Aktuell:

    U6 -> Funino (wobei hier erstmal Mannschaften zusammengestellt werden. Die ersten Funinos gibt es im Frühjahr kurz bevor es in die U7 geht)
    U7 -> Funino
    U8 -> 7gg7
    U9 -> 7gg7
    U10 -> 7gg7
    U11 -> 7gg7
    U12 -> 9gg9
    U13 -> 9gg9
    U14 -> 11gg11


    Bei Umstellung:

    U6 -> Funino (siehe oben)
    U7 bis U10 -> 7gg7
    U11/U12 -> 9gg9

    ab U13 -> 11gg11


    Funino wäre meiner Meinung nach damit quasi Tod. Bei der U6 dauert es schon ein halbes Jahr bis mehr oder weniger klar ist, wer sich überhaupt zum Fußball anmelden. Bevor dann die ersten Funinos gespielt werden geht es bereits in die U7.


    Eine U11 auf 9gg9 kann ich mir noch vorstellen. Das Spielfeld ist ja relativ eng und passt auch zur Spielergröße.


    Eine U13 auf 11gg11 finde ich eine Katastrophe. Ich bin auch im D-Jugend Bereich unterwegs und die meisten Spieler haben gar nicht die körperliche Vorrausetzung um die Spielfeldgröße zu bewältigen. Das wäre ein Schritt zehn Jahre in die Vergangenheit. Die großen/schnellen Spieler haben auch auf 9gg9 bereits einen großen Vorteil, auf 11 gegen 11 wird das natürlich extrem. Ein schneller vorne rein und fertig. Wer die größten Jungs hat gewinnt. Damit erhöht man für die körperlich weniger entwickelten Spieler die Drop-Out Gefahr bereits in der U13.


    Bisher war das in dieser Diskussion kaum Thema. Man will mehr A-Jugend-Spieler? Wird schwierig wenn ich dann bereits in der U13 den Drop-Out provoziere.

  • Wenn man sich mal die entsprechender Beiträge auf der Facebook Seite, wird aber auch deutlich, dass eine Mehrheit der Vereine diese Idee nicht gutheißt.


    Im ersten Kreis, der dazu Workshops durchegführt hatte, wurde der Vorschlag (bis auf eine Veranstaltung bei der es etwa 50:50 war) mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

  • mittlerweile war ich auch auf einem Workshop.


    Bei uns war das Ergebnis gespalten.


    Man darf sich nicht täuschen lassen, bei uns waren auch viele dagegen und haben auch Argumente gegen die Absenkung vorgebracht.

    Hört man aber genauer hin, waren es immer Vereine die einen guten Jungjahrgang A-Jugend haben und diesen nicht verlieren wollten....


    Ich selber weiß immer noch nicht, wie ich dazu stehen soll?

    Ein Hauptargument war, dass sich bei den meisten A-Jugenden der Anteil an älterem Jahrgang nur bei ca. 30% liegt.

    Auch die fehlende Verbindung zum Herrenbereich wurde angesprochen. Nach dem Abi direkt zum studieren, ohne vorher bei den Herren gespielt zu haben.


    Die Vortrag war gut und die Redner waren vorbereitet.

    Was uns allen klar sein muss, ein einfach weiter so wird es in Zukunft im Jugendbereich nicht geben.

  • Bei uns hat sich die Mehrheit der Vereine folgenden Vorschlag gemacht.


    U19 zu den Herren

    U18/17/16 eine einzige Jugend

    darunter soll alles beim Alten bleiben.


    Egal wie es dann aussieht, irgendwer wird dadurch immer Nachteile haben.