Kinderfußball - was würdet ihr euch vom Verband wünschen?

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  • Der DFB gibt folgendes an Ballgrößen vor und viele Landesverbände haben das auch bei sich in den Durchführungsbestimmungen:


    Es wird mit folgenden Ballgrößen gespielt:

    G-Junioren: Größe 3 (290 g), Ø 19,10 c
    F-Junioren: Größe 3/4 (290 g), Ø 19,10 cm/21,01 cm

    E-Junioren: Größe 4 (290 g/350 g), Ø 21,01 cm

    D-Junioren: Größe 4/5 (350 g), Ø 21,01 cm/22,28 cm

    Quelle: dfb.de


    Wenn ich bei uns im Kreis (dezentrale Schulung) und Verband (zentrale Schulung) frage, ob 3er und 4er Bälle in der Trainerausbildung benutzt werden, schauen mich meistens große Augen an. Wird das Training im Lehrgang mit Erwachsenen gemacht und hat keinen Bezug zum Kindertraining, kann ich es noch (ein bisschen) verstehen. In Lehrproben mit Kindern ist es für mich ein fataler Fehler. Wie sieht das bei euch bei den Trainerlehrgängen aus? Danke.

  • Im Kreis Augsburg haben wir uns eine Road to 2024/25 ausgearbeitet - evtl. sind Anregungen für euch dabei. Und falls ihr Kritikpunkte habt, sind die für mich auch immer sehr interessant. Danke.

    Hallo, E Jugend Fußball 7? Autsch. Grüße

    Finde das jetzt nicht besonders problematisch. Aber hau doch mal Deine Argumente raus. Ist sicher im Sinne des Forums, die auszutauschen...

  • Hallo, E Jugend Fußball 7? Autsch. Grüße

    Den Kommentar kann ich sogar ein Stück weit nachvollziehen und unterstützen :) - allerdings nicht 100%ig. Aber sei dir sicher, auch im Verband gibt es Mitarbeiter, die das so sehen wie du.;)


    Warum nicht 100%ig?

    Meine Zielvision (nicht für 2024/25, sondern langfristig) ist folgende:

    U18 (A-Jugend): Fußball 11

    U16 (B-Jugend): Fußball 11

    U14 (C-Jugend): Fußball 9

    U12 (D-Jugend): Fußball 7

    U10 (E-Jugend): Fußball 5

    U8 (F-Jugend): Fußball 3

    U6 (G-Jugend): Fußball 2


    Die heutige E-Jugend spielt als U11 und im 2. Jahr E-Jugend könnte/kann ich 7 gegen 7 unterstützen, weil es ins Gesamtkonzept passt. Auch der DFB gibt für die heutige E-Jugend Fußball 5 und Fußball 7 vor, d.h. unabhängig von meiner Meinung kann/sollte man da als Einzelverband (Kreis) nicht einfach ausscheren.


    Warum gehen wir das 24/25 nicht an? Die Umstellung in der F-Jugend wird unsere Ressourcen im Kreis schon in Anspruch nehmen ;) - d.h. nämlich ca. 30 Festivals pro Wochenende.

    Weiterhin sammeln zwar gerade die zukünftigen E-Jugend-Verantwortlichen (sofern sie mit ihrem Team mitgehen) Erfahrungen mit den neuen Spielformen (wir werden in Augsburg in der Saison 22/23 wahrscheinlich die 100 Festival Marke knacken (wie viele Kreise können das von sich behaupten?)), aber die Infrastruktur der meisten Vereine gibt oftmals Fußball 5 Festivals gar nicht her. Und dann kann man sich zwischen Kompromissen entscheiden, die meistens den Festivalcharakter nicht beinhalten (und das ist aus meiner Sicht der Punkt, der unbedingt eingehalten werden muss, weil kindgerecht).


    Und was auch noch dazu kommt, wir wollten ein realistisches Konzept präsentieren ;)

  • Der Nationaltrainer:

    "Wenn man bei uns, beim ÖFB, auf die Idee kommen würde, mir zu erklären, dass es bei den Sechs- bis Zwölfjährigen keine Tabellen mehr gibt, keine Ergebnisse zum Schluss und auch nicht aufgelistet wird, wer die Tore geschossen hat, dann kriegt derjenige mit mir ein Problem."


    Der ÖFB schon seit längerem:

    Grafik-Kinderfussball-Erwachsenenfussball.jpg?:q=80&:s=Ponwxl$O&ch=XErK3EyS&:hp=5184;107449;de

    Quelle: oefb.at


    Vielleicht will sich derjenige gar nicht mit dem Nationaltrainer unterhalten und ich gehe davon aus, dass es den ÖFB auch nach Rangnick noch geben wird.:)

  • Ich bin gerade vom ITK zurück und kann zu dem Thema direkt mal anfügen, dass am zweiten Tag Hannes Wolf noch versucht hat ein paar Kohlen aus dem Feuer zu holen. Er hat sich mit größter Bemühung um Diplomatie doch ziemlich kritisch zu RR's "Rant" geäußert und eine relativierende Einordnung vorgenommen, in der er klar gestellt hat, dass es durch den Champions League Modus ja doch sehr wohl noch um Gewinnen und Verlieren gehen würde, dass es in der Natur der Sache liegt Tore zu zählen und dass es nicht darum geht den Kindern die Lust am Gewinnen zu nehmen.

  • Hat Herr Rangnick seine Aussage an irgendeiner Stelle eigentlich auch erklärt und ausgeführt warum er das so sieht? Mein Eindruck ist nämlich leider oft, dass solche Sätze von diversen Personen schnell mal rausgehen werden ohne jegliche fachliche Begründung und dann wieder viele darauf aufspringen, je wenn das der "Rangnick" sagt, dann ...


    Oder warum braucht es für 6 Jährige eine Tabelle? oder auch einen besten Torschützen?

  • Hat Herr Rangnick seine Aussage an irgendeiner Stelle eigentlich auch erklärt und ausgeführt warum er das so sieht? Mein Eindruck ist nämlich leider oft, dass solche Sätze von diversen Personen schnell mal rausgehen werden ohne jegliche fachliche Begründung und dann wieder viele darauf aufspringen, je wenn das der "Rangnick" sagt, dann ...


    Oder warum braucht es für 6 Jährige eine Tabelle? oder auch einen besten Torschützen?

    Damit die Trainer und Eltern in ihrem Ego gestärkt werden können.

  • Hier der Link zum gesamten Interview:


    Rangnick: "Unsere Siegermentalität war immer gefürchtet" - kicker


    Ist schon arg platt die Kritik von Rangnick. Soll mal auf ein paar Turniere von U7 aufwärts gehen, dann hat er keine Angst mehr, dass die Kinder nicht wissen, dass sie gewinnen sollen.


    Abgesehen davon finde ich die Verbindung "keiner ist mehr auf Bolzplätzen" und "wir haben keine Siegermentalität mehr" etwas komisch. Gerade auf dem Bolzplatz entsteht ein unbedingter Siegeswille nur in ganz bestimmten Momenten, etwa wenn gilt: "letztes Tor gewinnt". Davor geht es ja meist recht unbeschwert zu, man leistet sich auch mal den ein oder anderen "überflüssigen" Trick und freut sich, wenn er klappt, wenn nicht, auch egal.


    Zudem scheint mir die "Siegermentalität" insgesamt etwas überbewertet. Hat Deutschland seine Weltmeisterschaften gewonnen, weil die anderen Mannschaften im entscheidenden Moment nicht so sehr gewinnen wollten, wie die Deutschen? Ist fast ein bisschen herablassend...

  • Ergänzend dazu: Rangnick hat seinen kleinen "Wutausbruch" auf die "deutschen Tugenden" aufgebaut, wie es der Kicker auch schreibt. Allerdings begann er erst recht allgemein damit, dass in einigen Bundesländern die Bundesjugenspiele abgeschafft wurden, was er nicht verstehen könnte. Er habe es immer toll gefunden, den Lehrern beweisen zu können, dass er den Schlagball weiter werfen konnte als sie selber. Darüber hinaus seien sie eine super Möglichkeit gewesen mal der Einser-Schülerin Paroli zu bieten, die alles kann außer Sport: "Die Bundesjugendspiele werden abgeschafft, aber trotzdem müssen weiterhin alle Mathe machen?!".. dann folgte der Übertrag zum Kinderfußball. Das mit den Bolzplätzen war unabhängig von der Siegermentalität.


    Generell hat Rangnick meines Erachtens nach keine gute Figur abgegeben. Er hat ziemlich überheblich den Allwissenden raushängen lassen und unter anderem davon erzählt, wie er Thomas Müller gern nach Hoffenheim geholt hätte: "Meine Söhne haben mich gefragt, was ich denn mit dem Storch im Salat will. Mir war klar, dass er bald A-Nationalspieler werden würde. Bayern hatte ein konkretes Angebot von uns vorliegen, aber Hermann Gerland hat sein Veto angelegt. Der Rest ist Geschichte."


    Gleiche Story bei Timo Werner: "Nach dem Abstieg der Stuttgarter war Timo ja der Sündenbock. Die Stuttgart-Fans haben gefragt, wieso ich 16 Mio für den Blinden ausgebe. Ich meinte nur: ist doch super! Ihr seid den Blinden los, 16 Mio reicher und wir haben einen künftigen Nationalstürmer, den wir dann mal für 60 Mio weiterverkaufen."


    "Herablassend" trifft es also ganz gut.

  • Darüber hinaus seien sie eine super Möglichkeit gewesen mal der Einser-Schülerin Paroli zu bieten, die alles kann außer Sport: "Die Bundesjugendspiele werden abgeschafft, aber trotzdem müssen weiterhin alle Mathe machen?!".

    Tja, das sehe ich doch mal ein! Das ist ein schlüssiges Argument.


    In Zeiten, wo Teamwork im Berufsleben gefragt ist und wo Schule sich schon schwer genug tut, vernünftige Konzepte zu entwickeln, brauchen wir also einen Tag im Jahr, wo wir der ollen Streberin so richtig eins reinwürgen können.


    Rangniks Aussagen gucken ganz klar von der Spitze auf den Rest. Klar sind Tabellen super wenn ich oben stehe. Dass es gerade in der E-Jugend zumeist nicht gelingt homogene Staffeln einzuteilen und üblicherweise nur rund 1/3 gut einsortiert ist, sind lästige Details. Hauptsache der eigene Verein steht am Ende da mit 104:4 Toren und im unteren Drittel haben die Teams >10 Punkte.

    Und diesen Murks mussten die Kinder und Trainer dann eine ganze lange Saison ausbaden.


    "lasst uns doch mal überlegen, ob wir das besser machen können"

    Nein geht nicht, dann sind die ewig gestrigen traurig.


    Hier im Nachbarkreis ist einer im Jugendvorstand, der die Reform aktiv zu bekämpfen versucht. Postet bei FB wie wild und hat ne Menge Zuspruch. "Hauptargument": hatten wir früher auch nicht, also unnötig.


    Solchen Leuten würde ich gerne einfach mal das Handy abnehmen: hatten wir früher auch nicht...


    Wettkämpfe ja aber im hier und jetzt. Und eben alles zu seiner Zeit. Turniere, die nach einer Vorrunde in gold/silber/bronze-Gruppen eingeteilt werden, finde ich z. B. sinnvoll.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    Einmal editiert, zuletzt von Goodie ()

  • ... Darüber hinaus seien sie eine super Möglichkeit gewesen mal der Einser-Schülerin Paroli zu bieten, die alles kann außer Sport: "Die Bundesjugendspiele werden abgeschafft, aber trotzdem müssen weiterhin alle Mathe machen?!".. dann folgte der Übertrag zum Kinderfußball. Das mit den Bolzplätzen war unabhängig von der Siegermentalität.

    Der Verweis auf die Streberin ist natürlich Quatsch, wie die meisten seiner Aussagen.

    Der Verweis, dass es für den ein oder anderen Schüler aber das Selbstbewusstsein fördern kann, wenn er etwas besser kann als sein Lehrer oder die Frage, warum im Schulsport das Leistungsdenken abgeschafft werden soll, in den anderen Fächern dieses aber tendenziell eher noch verschärft finde ich berechtigt. Folgt man der Abschaffung der Bundesjugendspiele und der Verwässerung der Sportnoten, dann verlieren die Leistungsbeurteilungen in Kunst und Musik auch ihre Berechtigung und es finden sich ausreichend Argumente diese auch bei vielen anderen Fächer abzuschaffen.

  • Wettkämpfe ja aber im hier und jetzt. Und eben alles zu seiner Zeit. Turniere, die nach einer Vorrunde in gold/silber/bronze-Gruppen eingeteilt werden, finde ich z. B. sinnvoll.

    Das sollte nicht nur für Turniere gelten, sondern die komplette Saison im Jugendbereich prägen.

    Es gäbe jede Woche, jeden Monat neue Wettkämpfe, die den Namen verdienen, weil die Ausgangssituation einigermaßen auf Augenhöhe ist und nicht ein Team vorher schon gedanklich abschenkt, weil man gegen die Übermannschaft der Liga eh keine Chance hat.

  • Keine Ahnung, warum man nicht gegen staerkere Gegner spielen sollte.


    Als ich den 1989er Jahrgang trainierte, wurde in der D-Jugend die Gruppenliga eingefuehrt. Damals hiess es noch Bezirksliga. In unserem Bezirk gab es sieben Kreise und die ersten, beiden Teams der jeweiligen Kreisliga qualifizierten sich fuer diese Gruppenliga.


    Unser 88er Jahrgang wurde 2.Platz. in der damaligen Kreisliga hinter Eintracht Frankfurt. Also auch vor dem Team des FSV Frankfurt. Demzufolge spielte der 89er Jahrgang der Eintracht und unser Verein (Stadtteilverein) als die Frankfurter Vertreter in der hoechsten Spielklasse fuer D-Junioren.


    Mein Jugendleiter meinte damals zu mir, dass unser Verein nur das Startrecht wahrnehmen wird, wenn mein Jahrgang eine ordentliche Saison spielt als Jung Jahrgang und meldete uns in die staerkste Gruppe der Kreisklasse. Wir spielten als einzigstes Team in dieser Liga mit unserem juengeren Jahrgang.

    Wir wurden Meister und ich holte nur einen Spieler von einem anderen Verein. Dieser Verein hatte nur einen Hartplatz. Wir zumindest Rasen und Hartplatz.


    Die Mannschaft dieses Spielers landete irgendwo im Mittelfeld und er waere als einziger 89er in die C-Jugend gegangen. Obwohl er noch D-Jugend spielen koennte.

    Ich rief den JL an und informierte ihn darueber, dass wir den Spieler ansprechen werden. Ach, unser bester Spieler wurde uns nach der E-Jugend damals schon von der Eintracht weggeholt. Wie dem auch sei... Am Anfang des Gespraechs war der JL nicht begeistert... Nach dem Gespraech empfahl er dem Jungen sogar zu uns zu wechseln.


    Der Spieler kam zu uns. Wir wurden Vierter in dieser neuen GL. Vor uns Kickers Offenbach, Eintracht und ein anderer Verein, der damals im drittgroessten Kreis der Topverein war und bei dem mít einem gewissen Mario Vrancic ein spaeterer Bundesliga-Spieler spielte.

    Bei der Eintracht spielte damals ein gewisser Marko Marin.


    Wir liessen gewisse LZ hinter uns und der Spieler, den wir holen... Der vorher als zu schwach fuer die Kreisauswahl befunden worden war... Schoss 39 Tore, kam nicht nur dann doch in die Kreisauswahl, sondern auch in die Bezirksauswahl (heute Regionalauswahl) und zur C-Jugend wurde er auch in die Hessenauswahl berufen.


    Die Eintracht wollte ihn nach der D-Jugend natuerlich direkt haben (am Adlertag war er noch weggeschickt worden), aber er blieb noch ein Jahr in der C-Jugend bei uns. Und zum Ende dieser Saison hin wurde er auch Kapitaen der Hessenauswahl und ging zur U15 dann zur Eintracht.

    Auch entscheidend fuer seine Entwicklung und der des gesamten Teams war, dass wir damals anfingen dreimal die Woche zu trainieren. Wir wollten uns an den besten Teams der Liga orientieren. Das waren der OFC und die Eintracht. Die trainieren damals dreimal.


    Ich weiss noch, wie einige im Verein dieses "Vorhaben" als Skandal bezeichnet haben. In der U13 kann man das doch nicht machen blabla. Wir sind doch nur ein Stadtteilverein... Wir haben eine soziale Aufgabe usw. Als ob die soziale Aufgabe durch einmal Training die Woche mehr torpediert worden waere.


    Besagter Spieler wurde nach zwei Jahren uebrigens rausgeworfen bei der Eintracht. Fuer die Senioren Regionalliga hat es dennoch gereicht. 2/3 des Teams, die zur U17 nicht entfernt wurden haben es dauerhaft nichtmal in die Hessenliga geschafft.

    Der Junge ist mittlerweile 34 und spielt immer noch Verbandsliga und sagt heute noch, dass der Wechsel damals zu uns entscheidend war.


    Damit will ich sagen, dass es mít Sicherheit nicht schaedlich ist, sich an den vermeintlich besten zu orientieren.

    Ich kenne allerdings auch ein Beispiel da hat der Trainer eines Insgesamt schwachen Stadtteilvereins seine Jungs in der Vorbereitung staendig gegen Leistungsteams testen lassen... Auch gegen uns... (ich war mittlerweile woanders taetig). Alle diese Spiele ginge 8 bis 12:0 aus. Den Lerneffekt hierbei habe ich nicht gesehen.


    Ja, in Ihrer Kreisklasse spielten sie damals um die Meisterschaft, aber diese Vielzahl an Niederlagen im zweistelligen Bereich waren wohl nicht der Grund dafuer.

  • Wir planen in Augsburg unsere Pilotliga über die Spielenachmittage im spielplus. Dort haben wir für 12er und 18er Ligen einen Rahmenspielplan hinterlegt, dass nicht immer die gleichen Mannschaften gegeneinander spielen und der organisatorische Aufwand der Staffelleiter*innen sich in Grenzen hält. Den haben wir heute veröffentlicht. So sieht er in der Übersicht aus und so für einen Verein.

    An Feedback bin ich sehr interessiert!:)

    Weiterhin würde mich interessieren, welche Kreise das auch über spielplus machen und wie es dort aussieht und gemacht wird. Danke.