Torwarttraining

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  • Hallo zusammen, auch ich halte es für sehr sinnvoll ab C Jugend ein zusätzliches Torwarttraining anzubieten. Ich selber mache das schon eine ganze Weile, und habe mich dieses Jahr in Barsinghausen zum Torwarttrainer im Jugendbereich ausbilden lassen. Man glaubt nicht was man alles machen kann. Also jeder der meint er könne sich 3 Tage Urlaub oder auch Bildungsurlaub dafür nehmen, der sollte dieses auch tun. Echt klasse da! :thumbup: Ich werde 2010 noch den Aufbaulehrgang machen! Mittlerweile bilde ich nicht nur meine Torfrauen U12 und U16 aus, sondern auch die Erwachsenen.

  • Guten Tag zusammen,


    zur Ausgangsfrage. Ich stelle mir gerade ein Torwart im C-Jugend Bereich vor, der versucht spielerisch das Bälle fangen zu üben!


    Also ich finde generell ist es in der C-Jugend schon wirklich ein gutes Alter um mit dem TW-Training zu beginnen, wobei das natürlich auch schon früher geht, so ab E-Jugend. Natürlich sollte man in der E-Jugend darauf achten, dass es auch den Anforderungen entspricht und dort wirklich auch über den spielerischen Teil macht.



    In der C-Jugend, so find ich, kann man auch schon durchaus mal richtig ranklotzen, wobei man richtige Technik auch nicht außer Acht lassen sollte.




    Charmanten Tag noch...

  • Hallo! :)


    Ein Thema mit vielen Meinungen...


    Grundsätzlich bleibt dazu zu sagen, daß man bis einschließlich der E-Jugend eigentlich kein individuelles Training für Torspieler anbieten sollte. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Dazu aber später. Der Grundgedanke der Minis, F- und E-Jugend ist es, dass alle Kinder auf allen Positionen eingesetzt werden sollen. Also auch im Tor. Hier stehen Bewegung mit dem Ball, erlernen der fußballerischen Grundtechniken und Spaß am Wettkampf ganz klar im Vordergrund. Es kommt aber auch vor, daß man ein oder zwei Kinder dabei hat, die unbedingt im Tor spielen wollen. Diese sollte man natürlich nicht daran hindern und in solchen Fällen kann man auch in der F-Jugend bereits ein wenig (!!!) gezielter auf diese Kinder eingehen. So kann man es sich zu Nutze machen, daß die Kids in dem Alter am besten lernen. Der größte Anteil sollte aber auch hier noch das Mannschafttraining sein. Also auch der sichere Umgang mit dem Ball am Fuß und die Torhüter sollten immer mal wieder auch in Spielen im Feld eingesetzt werden. Nebenbei kann man ihnen aber schon die richtigen Fang- und Falltechniken und ein paar Grundverhaltensmuster beibringen.


    Eine Spezialisierung erfolgt in der Regel erst ab der D-Jugend. Oftmals auch erst ab der C-Jugend. Wobei ich jedoch bereits eine feste Besetzung der Position in der D-Jugend für Sinnvoll erachte. Spätestend hier (D&C-Junioren) sollte dann auch ein spezifisches Torwarttraining her um den Kindern die Grundlagen (Grundstellung, Bwewegung zum Ball, Korbgriff, Umarmungsgriff, etc.) beizubringen und auf die technisch korrekte Ausführung zu achten. Eine Stunde des Wochentrainings sollte dafür eigentlich schon aufgebracht werden. Ab der B-Jugend kommen dann Aspekte wie Spieleröffnung, Stellungsspiel und erweiterte Techniken (Bogenflug, Übergreifen) hinzu.


    Entscheidend sind aber auch immer die Vorraussetzungen in dem jeweiligen Verein. Denn die wenigsten Vereine haben einen Torwarttrainer und noch weniger Trainer kennen selbst die korrekten Techniken eines Torspielers. Hier ist es ganz wichtig sich vor dem Training Rat bei Torhütern oder Torwarttrainern zu holen. Manchmal bieten auch die Verbände entsprechende Informationstage oder Fortbildungen an. Es gibt auch gut ausgebildete Torwarttrainer, welche private Schulungen oder Training anbieten. In den Landesverbänden Württemberg und Niederrhein gibt es mittlerweile eine anerkannte Ausbildung zum Torspielertrainer. Aufgebaut nach den neusten Aspekten des modernen Torwartspiels.


    Sportliche Grüße,


    Keks

  • Hallo,


    bislang war ich der Ansicht, dass es nicht viele gibt, die gegen die Le(e)hrmeidung des DFB verstoßen, wonach eine Torwarttraining bis zur D-Jugend strengens untersagt ist. Und weil der liebe DFB, anders als in den Niederlanden, Schweiz, Österreich, usw. es bislang noch nicht geschafft hat, ein Konzept für eine Torwartspieler-Trainerlizenz zu entwerfen, darf weiterhin wild über die Eigenschaften und Funktionen des Keepers spekuliert werden. Schaut man sich die Torwartübungen auf auf der DFB-Homepage an, dann erkennt man, dass die Aufzeichnungen angestaubt, aber schon farbig sind. Sucht man nach speziellen Übungen, zeichnet sich gähnende Leere ab. Sucht man gar nach Übungen für Mädchen-Frauenkeeper, so stellt man fest, dass der DFB zwar registriert, dass wir mehrfache Europa- und Weltmeister sind, aber irgendwie ohne Torhüterinnen, denn die kommen bis jetzt im Training-Online noch nicht vor! Und weil es beim DFB auch den Torspielertrainer nicht gibt, gibt es auch keine Online-Übungen, in der ein Trainer ganz allein mit seinem Keeper trainiert. Dies und die fehlende Erkenntnis, dass es sich beim Torspieler um einen Spezialisten handelt, der eine spezielle Trainingsausbildung benötigt, veranlaßt den geneigten Interessenten Abstand von den gelegentlich beim DFB angebotenen Torwarttrainerseminaren zu nehmen. Man muss befürchten, dass zunächst einmal die U 20 und die Frauenweltmeisterschaften abgewartet werden soll, bis man sich wieder der Ausbildung von Torspieler-Trainern widmen kann.


    Gut, dass es eine Menge hochmotivierter Trainer gibt, die nicht erst darauf warten, bis der DFB etwas anbietet und auch deren Ratschläge für das richtige Alter. Gäbe es die nicht, wir hätten schon längst auf nationaler Ebene ein Torwartproblem. Wer einmal die Gelegenheit hat Auswahlmannschaften beim Training zuzusehen, wird zur Erkenntnis gelangen, dass man eifrig um die Feldspieler kümmert, die Keeper dürfen sich meist gegenseitig trainieren.


    Im Grunde kann man beim Torspielertraining gar nicht so viel falsch machen. Im Gegensatz zum Torwart, den man genau auf der Torlinie postiert und ihm erklärt, dass er, egal wie, seinen Kasten sauber zu halten hat, fängt man mit dem Torspieler gleich damit an, ihm zu erklären, dass er der letzte Verteidiger ist, hinter dem das Tor aufgebaut ist. Das Tor gilt es insgesondere durch läuferischen Einsatz zu verteidigen. Welche Möglichkeiten es gibt, läßt sich anhand eines abwechslungs-, umfangreichen und altersgerechten Training kontinuierlich aufbauen. Wenn der Spaß dabei an oberster Stelle steht, stellt sich der sportliche Erfolg meist von ganz allein ein. Als ein gutes Ausbildungsverhältnis würde ich es bezeichnen, wenn das Torspielertraining ca. 50 % des Mannschaftstrainings beinhaltet. Denn ein guter Torspieler wird man nur, wenn man auch ein guter Feldspieler ist. Sehr gute Erfahrungen habe ich deshalb mit solchen Keepern gemacht, die sowohl im Tor als auch auf dem Feld (vornehmlich Sturm) gespielt haben. Man sollte bedenken, dass die Keeperaufgaben umfangreicher geworden sind und der Keeper später einmal beidfüßig hinter einer 4-er Kette agieren können muß. Die Mühe einer frühzeitigen Förderung lohnt sich und ich freue mich über mit den Keepern und Keeperinnen, wenn sie sich in Leistungsteam beweisen dürfen.

  • Im WFV gibt es eine Torspielerlizenz. In unserem Trainer C-Lehrgang war neulich ein Teilnehmer, der die schriftliche Prüfung aus diesem Lehrgang nachgeholt hat...



    Zitat:
    Seit dem Jahr 2005 bietet der wfv als einziger Landesverband eine spezielle Torspieler-Trainer-Lizenz an. Hierbei handelt es sich um eine wfv-Lizenz, die vom WLSB anerkannt und zuschussberechtigt ist.

  • Hallo,


    das ist richtig! Herr Thaler, der Leiter vom WFV berichtete auch von sehr guten Erfahrungen. Dadurch sei es gelungen mehr leistungsstarke Nachwuchskeeper auszubilden als dies vor der Einführung der Lizenzausbildung geschehen wäre. Doch leider hat diese Ausbildung mehrere Unzulänglichkeiten. Die Zugangsvoraussetzungen sind für Außenstehende nicht ganz nachvollziehbar. Bereits in anderen Landesverbänden absolvierte Seminare werden lediglich nach der Lehrgangsdauer (nicht nach Inhalt und Schwerpunkt) beurteilt. Vorhandene, praktische Erfahrungen in Vereinen werden gar nicht berücksichtigt. Man wird da trotz mehrjähriger Erfahrungen im Leistungsbereich genauso behandelt, als habe man gerade erst im unteren Breitensport angefangen. Zielgruppen-Schwerpunkte (Junioren, Senonioren - Juniorinnen-Frauen) gibt es ebenfalls nicht. Wenn man "auf der grünen Wiese" mit einer Lizenzprüfung auf breiter Ebene starten will, sollte man ein wenig flexibler in der Beurteilung der (Vor-)Leistungen in anderen Bundesländern sein. Desweiteren findet die Lizenz keine Anerkennung in anderen Bundesländern und vom DFB.

  • Die Zugangsvoraussetzungen sind für Außenstehende nicht ganz nachvollziehbar. Bereits in anderen Landesverbänden absolvierte Seminare werden lediglich nach der Lehrgangsdauer (nicht nach Inhalt und Schwerpunkt) beurteilt. Vorhandene, praktische Erfahrungen in Vereinen werden gar nicht berücksichtigt. Man wird da trotz mehrjähriger Erfahrungen im Leistungsbereich genauso behandelt, als habe man gerade erst im unteren Breitensport angefangen. Zielgruppen-Schwerpunkte (Junioren, Senonioren - Juniorinnen-Frauen) gibt es ebenfalls nicht.

    Naja, das mit den Lehrgängen in anderen Landesverbänden ist immer schwierig. Das kriegen ja nicht mal die Unis hin (siehe Studentenproteste).
    Praktische Erfahrungen werden bei anderen Trainerlehrgängen auch nicht wirklich berücksichtigt. Ich saß in meinem Trainer C - Lehrgang auch mit "Anfängern" zusammen. Das ist doch kein Problem!?
    Für einen Torspieler-Lehrgang mit Zielgruppen würden vermutlich einfach nicht genug Teilnehmer zusammenkommen.


    Aber du hast natürlich recht, diese Lizenzausbildung sollte deutschlandweit vereinheitlicht werden. Ernst Thaler war ja früher Torspieler, daher hat der wfv hier eine "Vorreiter-Rolle"- vielleicht zieht der DFB bald nach?

  • Der DfB drückt sich in seinen ABC-Tipps für das Torwarttraining aber auch sehr schwammig aus. Dort heisst es:


    Hier die wichtigsten methodischen Grundsätze eines Torhüter-Trainings, unabhängig von der jeweiligen Spiel- und Altersklasse....................


    Es sollte doch ganz klar sein, dass Torwarttraining in den unteren Jugenden nicht zu suchen hat. Ich weiß gar nicht wann man anfangen sollte. Vielleicht D- oder C-Jugend aber doch nicht unabhängig von der Altersklasse. Wie in allen Bereichen würde ich mir da mehr klare Worte wünschen, die eine zu große Interpretation nicht zulassen.

  • Hallo,


    zunächst einmal - nur damit kein falscher Eindruck entsteht - ich finde die Sache mit der TW-Trainer-Ausbildung unter der Leitung von Ernst Thaler super, selbst wenn er früher kein Keeper gewesen wäre. Ich fand nur - wenn man denn "auf der grünen Wiese" damit anfängt, wäre es wünschenswert, wenn man Multiplikatoren (Teilnehmer) aus anderen Bundesländern findet, sich ein wenig flexibler anstellt.


    Die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für ein Torspielertraining richtig ist, läßt sich eigentlich recht einfach beantworten. Sie ist altersunabhängig und sollte mit dem Start in den Vereinsfussball beginnen. Wenn sich jeder Fußballinteressierte auf jeder Position ausprobieren können soll, so braucht er auch für diese Position spezielle Übungsmöglichkeiten. Man trifft aber immer wieder auf die Vermutung, das D- oder C-Jugend-Alter wäre wohl das Richtige, weil die Kinder in diesem Zeitraum körperlich wie geistig am lernfähigsten wären. (Dann sollte man sie doch am besten auch in diesem Alter studieren lassen!) Natürlich geht das sowohl früher als auch später. Meist verlieren die Vereine ohnehin ihre talentierten Nachwuchskeeper in der D-Jugend, weil sie keinen Bock mehr haben, im Tor herum zu stehen, während man sich redlich um ihre Kollegen auf dem Feld bemüht. Natürlich müssen die Übungen altersgerecht sein - das sind sie ja für die Feldspieler auch - aber aufgrund des fehlenden Konzepts und der fehlenden Übungen für sämtliche Altersgruppen wird das Thema DFB-seitig dahin gehend tabuisiert, dass man erst in der Phase der Positionsfestlegung damit beginnen sollte. (Auch heute werden noch gerne auf Seminaren ca. 25 Jahre alte Videos aus der Amsterdamer Torwartschule gezeigt!) Das müßte dann ja auch für alle anderen Positionen gelten. Nicht selten landet aber ein gelernter Stürmer später in der Verteidigung, wenn er nicht schnell genug geworden ist. Die besten Erfahrungen habe ich übrigens mit solchen Keepern gemacht, die in den ersten Jahren sowohl im Tor als auch auf dem Feld (meist Sturm) gespielt haben. Bei einer Lehre bekommt man ja auch einen Einblick in alle Abteilungen. Wenn man nicht Torsteher, sondern Torspieler ausbilden möchte, dann gehört das Spiel auf anderen Positionen genau so dazu. Was eigentlich noch fehlt, ist eine Trainerausbildung, in der umfang- und abwechselungsreiches sowie altersstrukturiertes Training vermittelt wird. Das ist Herr Thaler ein lobenswerter Anfang, für den man ihm gar nicht genug danken kann. Wir haben in Deutschland einen Nachholbedarf in der Torwarttrainer-Ausbildung, der nur deshalb nicht so gravierend "auf dem Platz" auffällt, weil es einige Individualisten und Idealisten bei der Torspielerausbildung gibt. Besser aber wäre es, wenn man all die Erfahrungen und das Wissen bündeln könnte und so einer Masse von Trainern und Spielern zugänglich machen würde.

  • Das leidige Thema TW !
    Einerseits braucht der TW ja auch schon eine etwas andere Aufwärmung als die Feldspieler und natürlich spezielle Übungen im Training, andererseits ist die Geschichte mit der Isolation ja auch wieder wahr.
    Problematisch ist es so oder so, auch unser Verein kann kein spezielles TW-Training anbieten.
    Ich versuche den goldenen Mittelweg zu finden. Irgendwie so, das ich zumindest 2 mal im Monat mit dem TW sowaohl die Aufwärmung als auch die Übungen extra machen kann, während mein Co mit den Feldspielern trainiert. Bilde mir ein, das das sowohl zur Förderung des TWs dient, als ihn auch nicht überwiegend aus der Mannschaft zu isolieren.
    Schön währe es ja, wenn seitens des vereins ein solches Zusatztraining angeboten wird. Dann sind die TWte unter sich UND voll in der Mannschaft integriert. Wenn das Wörtchen "wenn" nicht währe.... :P

  • Hallo,


    wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Torspieler um einen Spezialisten. Neben dem speziellen Training bedarf es ebenfalls ein für diese Position angepaßtes Aufwärmprogramm. Man sollte zwischen den Anforderungen für dasTraining und dem Aufwärmen vor den Spielen unterscheiden. Beim Training geht es primär darum den Schützling körperlich und geistig auf die Trainingsaufgaben vorzubereiten, wobei man durchaus einen fließenden Übergang zwischen Aufwärmen und Technikübungen wählen kann. Beim Aufwärmen und Vorbereiten auf das Spiel geht es vornehmlich darum, seinem Schützling Selbstvertrauen, Mut und Selbstbewußtsein für die kommenden Aufgaben zu vermitteln. Auf keinen Fall während der Spielvorbereitung irgendwelche neuen Übungen oder deutliche Änderungen des Keeperverhaltens einstudieren wollen. Dazu ist das Training da.


    Besonders günstig entwickelt sich ein abwechslungsreiches Aufwärmprogramm, wobei während der Saison darauf zu achten ist, dass möglichst immer der Ball im Spiel ist und keine "theoretischen Gymnastikübungen" den Kern bilden. Auch ist die Trainingszeit viel zu schade, um sie überwiegend mit Laufarbeit zu verbringen. Das kann man viel besser in der Saisonvorbereitung machen. Wenn sich beim Aufwärmeni dehnen und stretchen will, soll es machen. Vor Verletzungen schützt dies allerdings nicht!


    Das komplette Programm vor dem Spiel besteht aus Aufwärmen, Simulation von häufig vorkommen Torraumszenen und zum Schluß das Einstimmen auf spezielle Stärken des Gegners (aber max. 3 signivikante Hinweise geben) Danach erfolgt das Torschießen mit der Mannschaft.


    Je nach Alter, Geschlecht und Erfahrung sollte das Aufwärmprogramm individuell gestaltet werden. Es gibt manche, die muss man erst "geistig fit" bekommen. Dazu eignen sich sehr gut Übungen mit 2 Bällen, die abwechselnd oder auch gleichzeitig aufs geworfen Tor kommen, um den Keeper richtig auf Drucksituationen einzustimmen. Es gibt aber auch "Heißsporne", die man bremsen muss, weil sie sonst bereits einen notwendigen Teil ihrer Energie, der für das Spiel gebraucht wird, beim Aufwärmen verbrauchen. Wenn die ersten Schweißperlen von der Stirn rinnen und die Luft niicht mehr allein durch die Nase eingeatmet wird, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um dem Schützling während der Flüssigkeitseinnahme ein paar wichtige Dinge fürs Spiel mitzugeben.


    Ein sehr häufig beobachtetes Aufwärmprogramm basiert darauf, das dem Keeper Bälle aus verschiedenen Positionen aufs Tor geschossen werden. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, wenn man eine sehr präzise Schußtechnik hat - man kann es allerdings auch besser machen. Im Kinder- und Jugendbereich erhöht sich die Effitienz, wenn man den Ball nicht schießt, sondern wirft. Dadurch erhöht sich die Präzision der Bälle und darauf kommt es an. Bälle, die am Tor vorbei gehen, übers Tor hinweg oder zu weit vor dem Tor entlang, können den Keeper nicht fordern. Förderlich kann es ebenfalls sein, wenn man Varianten aus anderen Ballsportarten (z.B. Handball-Warmmachprogramm) einbindet. Damit sollte ich es erst mal bewenden lassen. Wenn man einen Co-Trainer hat, könnte dieser sich mit den Keepern vor den Spielen beschäftigen. Für das Training kann ein TW-Trainer durchaus Keeper aus verschiedenen Team betreuen.

  • Wie kann man es trainieren, dass der Torwart frühzeitig oder rechtzeitig aus dem Tor läuft? Ich sehe es ganz häufig, dass der Torwart stehen bleibt und dann zu spät herausrennt. Gibt es da was? Oder muss man einfach öfter die 1 zu 1 Situation trainieren?

  • oTTo


    Ja, natürlich geht das übers Training. Dennoch ist die Frage nach dem besten Weg nicht ganz einfach zu beantworten, denn zunächst muß man einiges über ihn/sie wissen? Vielleicht kann er/sie es noch gar nicht oder hat es nur nie richtig gelernt? Z.B. ist die Frage nach dem Alter deswegen so wichtig, weil bei den Kleinen (G - F-Jugend) noch keine "Tiefensicht" vorhanden ist. D.h. die wissen noch nicht, wie schnell Ball und Gegner ihr Tor zukommen. Da sollte man sich damit bescheiden, mit den Knirpsen zu üben, dass sie auf den Ball zu gehen, wenn er auf ihr Tor zugerollt kommt.


    Ganz schwierig wird das Vermitteln des richtigen Herauslaufens bei Keepern, die es gewohnt sind, hinter einem Libero zu agieren und nunmehr Bälle hinter einer 4-er Kette zu erlaufen sollen. Hier ist zunächst das richtige Stellungsspiel eine Voraussetzung dafür, um den Ball überhaupt rechtzeitig erreichen zu können. Was nützt es, wenn ich zwar rechtzeitig und schnell gerannt bin, aber zu tief stehe und deshalb der Laufweg zu lang ist? Auch müssen sie die technischen und taktischen Varianten des aktiven und passiven 1 : 1 Spiel sauber ausführen können. Schlußendlich gehört es für den Keeper im Leistungsfussball dazu, seine Kette inclusive des defensiven Mittelfelds zu dirigieren (z.B. auf die richtigen Abstände zu achten).


    Über die Frage nach dem rechtzeitigen Herauslaufen kann man übrigens lange streiten. Wann muss, soll und darf der Keeper aus dem Tor und wenn ja, wann ist der rechte Zeitpunkt? Eine effiziente Videoanalyse des Torwartspiels, , wie es sie z.B. in den Niederlanden gibt, und Licht in das Dunkel dieses Aktionsspektrums bringen könnte, existiert in Deutschland noch nicht. So gibt es viel Raum für Spekulationen. Deshalb ärgert man sich hin und wieder über Fernsehkomentatoren, die lediglich die zum Tor führende Aktion, nicht aber die vorausgegangenen Fehler der Verteidiger und des Keepers kommentieren.


    Die körperliche Fitness ist die Voraussetzung für die saubere Durchführung von Techniken. Hier aber ist vor allen Dingen die geistige Fitnes gefragt, um die Situationen vor dem Tor rechtzeitig zu erkennen und auf jede sportliche Frage eine gute Antwort zu finden. Deshalb ist es auch für das Training so wichtig, nicht immer wieder die gleichen Übungen zu machen, sondern sehr viele Situationen, die im Spiel vorkommen können, zu simulieren. Wenn etwas nicht wie gewünscht klappt, den Bewegungsablauf in Teile gliedern. Nur den nicht korrekt ausgeführten Teil trainieren und später wieder mit den anderen Teilen des Bewegungsablaufs verbinden. Ganz wichtig dabei ist auch das Erklären, warum das Eine richtig, das Andere falsch. Wenn der Keeper das Warum versteht, kann er es sich leichter einprägen und im Spiel eher umsetzen. Bei jungen Keepern muss man allerdings Geduld haben. Denn häufig dauert es eine Zeit, bis sie die Dinge, die sie im Training bereits beherrschen, auch auf im Spiel umsetzen können. So, das soll es erst mal gewesen sein. Wenn du detailierteres Infos möchtest, wird das Alter, Geschlecht, wie lang schon Torwart, welche Spielklasse, ect. benötigt.

  • Hallo Kollegen!<br>Ich moechte Eure Meinung einholen zum Torwarttrainig der Jugendspieler.Ab welchem Alter sollte man mit welchen Uebungsmitteln(Reifen,Huetchen,Koordinationsleiter und niedrigen Huerden)ein Individualtraining absolvieren.Ich schaetze,das man ab der B-Jugend schon voll in die Eisen,gehen kann.Aber was ist mit D oder C-Jugend.Ich bin der Meinung,das man dort noch mehr ueber das Spielerische versuchen sollte,langsam eine Qualifizierung zu erreichen.Oder wie ist Eure Meinung?Mit freundlichem Gruss<br>Pelaton


    Meiner Meinung nach sollte man in der D-jugend mit richtigem Torwarttraining anfangen. Die Auswahltorhüter kriegen auch ab der D-jugend Torwarttraining , und zwar teilweise schon richtig hartes, wie ich selbst erleben durfte. Ich finde es OK mit dem harten Training, aber das muss jeder Torwart selbst wissen. Meiner Meinung nach kann man schon in der F - Jugend mich den Grundtechniken anfangen, z.B: fangen, oder die Angst vor dem BAll bekämpfen. DAs sollte natürlich in erster Linie Spaß machen. Voll einsteigen kann man dann ab der C-jugend, da die Torhüter dann selber Ehrgeiz entwickeln und meist von sich aus hart trainieren wollen, da sollte man ihnen keine Steine in den Weg legen.

  • Gibt es irgendwo Infos über Grundlagentraining mit Torhütern? Ich würde gerne mal wissen, wie man sich fallen lassen muss, wie man fängt usw. .
    Ich habe davon ehrlich gesagt keine Ahnung und mich würde es mal interessieren.

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Moin Moin


    ich bin der Meinung , das man auch in der F und E-Jugend schon mit dem Torwarttraining anfangen sollte. Fangen, Fallen, dem Ball entgegen gehen.... nicht total bierernst und auf Powertraining ausgelegt...aber doch schon soweit, das man regelmässig die richtige Technik übt und auch schonmal die Torwartgrundhaltung übt.


    Basics schaffen, die dann mit der Zeit automatisiert werden. Und wenn das dann sitzt, kann man in der D und C-Jugend anfangen, die Torhüter nicht nur zu fördern , sondern auch zu FORDERN!

  • Wer der Meinung ist, dass man erst in D oder gar C mit gezielten TW-Training beginnen soll, beachte bitte, dass nicht nur Feldspieler sondern
    auch der TW beim Stützpunkt gesichtet wird. Wer hat da dann wohl die besseren Karten?
    Nichttraining verhindert somit die Entwicklung von TW-Talenten.
    Das heisst ja nicht, dass er in F und E nur im Tor spielen muss.


    Übrigens, bei uns am Stützpunkt war alle 3 Wochen ein spezieller TW-Trainer, zu dem konnte man auch immer wieder Vereinstorleute
    hinschicken. War schon ein Unterschied zu dem was ich anbieten konnte.


    Kann deshalb die Forderung von TW nach TW-Ausbildungslizensen voll unterstützen. Sollte aber auch unterschiedliche Schwierigskeitsgrade geben.


    gg

  • Hallo,


    das Thema Torwartsichtung auf dem Stützpunkt ist zwar schon viele Jahre alt, beschäftigt uns aber immer noch.


    Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine Positionssichtung zu machen? Ich würde sogar noch früher anfangen, um zu fragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine "Stichtagssichtung" für die Nominierung einer Auswahlmannschaft zu machen?


    Denn es leiten sich zwei Fragen darin ab:


    1. Wer ein spezielles Torwarttraining bekommt, ist im Vorteil

    2. Wer einen guten Heimat-Trainer hat, ist im Vorteil


    Wer beides nicht hat, der hat kaum eine Chance!


    Weil es aber nicht die Aufgabe eines Stützpunkttrainers ist die Leistungen der Heimatvereinstrainer der Kandidaten zu prüfen, so wäre es vielleicht besser, die Fähigkeiten der Spieler erst dann zu beurteilen, wenn feststellbar ist, was in einem bestimmten Zeitraum aufgrund mehrfacher Einladungen zum Stützpunkttraining anhand der Impulse des Auswahltrainers dazu gelernt wurde? Denn ein typisches Talentmerkmal besteht doch darin, dass es schneller lernt als normal veranlagte Kinder.


    Beim Torwart wird es besonders schwierig, weil deren Anforderungsprofil häufig noch aus jener Zeit stammt, als er größer und mutiger sein sollte als alle anderen. Weil sich der Keeper seinerzeit ausschließlich an der Torlinie aufhielt, kam man auf die Idee, ihn lediglich anhand seiner Fähigkeiten in der Zielverteidigung (Bälle halten) zu beurteilen! Dass eine normale Körperlänge ausreicht, weil der heutige Keeper mehr Aufgaben dazu bekommen hat, weshalb er schnell im Kopf und in den Beinen sein soll, hat sich längst noch nicht überall herum gesprochen.


    Vielleicht dient es als Fingerzeig dafür, dass die Größe eines Kindes, dass sowieso noch wächst, aber auch die eines erwachsenen Torwarts unerheblich ist. Bis vor kurzem betrug die Größe der 3 Torhüter von Borussia Mönchengladbach noch: 1,81, 182 und 1,83. Damit die Bayern auf "Nummer sicher" gehen, haben sie sich mit Yann Sommer den "Größten" mit 1,83 m heraus gesucht. Zwar ist er damit immer noch einer der kleinsten Bundesliga-Keeper, jedoch hat er die höchste Erfolgsquote bei der Torverteidigung.


    Man sollte sich einmal fragen, was denn die 20 cm mehr an Körperlänge nützt, wenn sich der Torwart 2 - 3 m von der Stelle entfernt positioniert, in die der Ball gespielt wird? Was nützt es in der Summe, wenn ein Hüne einen Ball aus dem Winkel kratzt, aber der nächste Ball aufgrund eines Positionsfehlers in Tormitte über die Linie rollt?


    Sicherlich gibt es kein Erfolgsrezept, wie man jedem Nachwuchsspieler gerecht wird. Aber vielleicht wäre es eine gute Idee, nicht mehr Mannschaft und Torwart isoliert zu trainieren, sondern die Torwartausbildung ins Mannschaftstraining zu integrieren.


    Weil ich schon seit einigen Jahren kritisiert habe, dass die Torhüter selbst im Profibereich häufig nicht sinnvoll ins Mannschaftstraining integriert werden, würde ich mich gern mit euch darüber unterhalten, ob ihr dies ebenfalls als sinnvoll erachtet?