Erfahrung mit Sportinternat/Gymnasium Sportschule für Mädchen Fußball

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  • Hat jemand von Euch Erfahrungen wenn das Kind auf ein Sportinternat gehen möchte ? Meine Tochter 11 3/4 Jahre ist jetzt bei der Sichtung für die Sportschule von Turbine Potsdam gewesen. Es ist zu früh um abzuschätzen wie ihre Chancen stehen , um wirklich angenommen zu werden. Aber es wird ernster und ich möchte mich über andere Erfahrungen Informieren. Der Wechsel würde zum Schuljahr 19/20 erfolgen. Dann wäre sie fast 13 Jahre. Ich tue mich mit der Vorstellung das sie ganz alleine im Internat ist sehr schwer. Wenn es aber wirklich ihr Wunsch ist , stehe ich diesem nicht im Wege.


    Bitte nur Persönliche Erfahrungen schildern von den eigenen Kindern. Gerne auch per Persönlicher Nachricht.

  • Hallo,

    mit Erfahrungen kann ich leider nicht dienen. Aber wart ihr mal beim Tag der offenen Tür des Internats?


    Meine Tochter wollte direkt nach der Grundschule, also zur 5. Klasse ins Fußballinternat. Das war mir definitiv zu früh und ich habe ihr vorgeschlagen, dass wir zwei Jahre später nochmal drüber reden. Da sie nicht locker gelassen hat, waren wir dann letztes Jahr November dort zum Tag der offenen Tür. Sie hat sich Vorträge angehört, mit den Fußballtrainern der Mädchen gesprochen, sich das Internat angeschaut und auch dort mit den Betreuern gesprochen und sie möchte auch mal eine Woche dort hospitieren. Momentan ist sie in der 6. Klasse und der Wunsch besteht nach wie vor.


    Geht auf jeden Fall mal zum Tag der offenen Tür und lasst sie mal eine Probewoche dort machen, bevor ihr etwas entscheidet. Ich denke man kann es auch nicht unbedingt nur vom Alter abhängig machen. Es kommt ja auch darauf an, wie sehr sie das selbst will und wie selbstständig sie ist. Meine Tochter ist für ihr Alter sehr selbstständig, mein Sohn hätte ich in diesem Alter definitiv nicht "alleine" auf ein Internat schicken können.

  • Mein Sohn geht seit Sommer ins Sportinternat. Allerdings war er beim Einzug schon gut 15. Früher hätte ich schwierig gefunden, aber mit 15 war er selbstständig genug. Bisher geht's ihm gut, die Eingewöhnung war kein Problem. Das Band zur Familie wird definitiv dünner, wir telefonieren viel und schrubben auch oft die 200 Kilometer, aber dass er nicht mehr bei uns wohnt, ist definitiv eine gravierende Änderung. Viel hängt auch davon ab, wie viele Hilfen die Kinder/Jugendlichen bekommen, sei es bei schulischen, sportlichen oder anderen Problemen, aber auch bei alltäglichen Dingen. Mein Sohn muss z.B. selbst waschen und wenn er am Wochenende im Internat bleibt, muss er auch selbst kochen. Das kriegt er bisher aber ganz gut hin.


    In unserer Bekanntschaft ist eine Handballerin mit 13 ins Sportinternat gewechselt, und das ist sogar 400 km weg. Dem Mädchen hat es auch sehr gut gefallen, aber sie hat jetzt massive Knieschmerzen, so dass sie nur eingeschränkt trainieren/spielen kann. Das it dann sicher eine sehr schwierige Situation: Alleine im Internat, das Sportprogramm kann sie nicht richtig mitmachen und die Familie ist so weit weg,. dass sie nicht einfach mal so vorbei kommen kann.


    Überlegt Euch das gut. Schlüssel ist meines Erachtens die Selbstständigkeit. Habt ihr Kontakt zu anderen Spielerinnen und deren Familien in ähnlicher Situation sind? Wenn nein, dann bittet vielleicht die Leiter des Internats um entsprechende Kontakte.


    Grüße

    Oliver

  • Meine persönlichen Beobachtungen sind:


    Selbstständigkeit ist das Eine, eine gewisse charakterliche Stabilität in alle Richtungen hat dabei weitaus mehr Gewicht.


    Ein Internat, speziell ein Sportinternat kann unter Umständen eine Art "Haifischbecken" sein/werden. Die empfehlende Begleitung und positive Steuerung durch die Eltern auf Grund der Entfernung häufig nicht gegeben bzw. nur schwer möglich. Das Konkurrenzverhalten und der Umgang damit, kann zu einer schweren Last werden. Im Alter von unter 14 Jahren fehlen häufig noch Instrumente, um damit umgehen zu können. Eine Begleitung durch die Sozialarbeiter/Padagogen o.ä. vor Ort ist u.U. nicht immer die Allerbeste. Gilt es doch zahlreiche Jugendliche verschiedener Sportarten zu bedienen. Wie speziell Turbine Potsdam ihre jungen Spielerinnen dort betreut, kann ich nicht beantworten. Das ist für mich ein Umstand, den ich aber auf jeden Fall direkt vor Ort prüfen würde. Das wäre auch für mich das Entscheidungskriterium bzw. der Diskussionsansatz mit meiner Tochter. Ich würde auch den Kontakt zu bereits eingeschulten Mädchen und deren Eltern suchen, um mir Erfahrungswerte anzuhören. Jeder Standort ist dabei unterschiedlich. Dabei wären meine Fragen: Wie läuft es, wenn es zu extremen Heimweh kommt? Wer kümmert sich hier? Wie läuft die Versorgung bei Verletzungen - Arzt, Physio, Evaluation auf dem Zimmer usw.? Wer geht mit den Mädchen zum Arzt oder zur Physio? Wer steht bei schulischen Herausforderung direkt vor Ort zur Seite. Hat jemand das Thema sportliches Mobbing im Blick (wird nicht gern drüber gesprochen, ist aber ein riesen Thema an den Internaten!)? Wie eng ist die Kommunikation zwischen Verein, Sportschule, Spielerin und Eltern organisiert. Es gibt noch unzählige Aspekte, die mir wichtig wären.


    Das Gefühl von Fürsorge und Harmonie ist auch bei leistungsorientierten Fußballerinnen enorm. Ein Transfer und Vergleich der Praktiken aus dem Jungsbereich ist nicht empfehlenswert. Zu klären ist, schafft der Verin diesen Umstand zu leisten, oder selektieren sie dann gnadenlos aus?

  • Nachdem ich lange stiller Mitleser war, hab ich mich nun doch einmal angemeldet...

    Kurzvorstellung:

    Ich war ein eher mäßiger Fußballer (Bezirksliga war Schluss...)

    Meine Tochter hat (von wem auch immer...) mehr Talent.

    Ihr Werdegang:

    2014/15 U9 Mädchen

    2015/16 Kreisauswahl Mädchen, U10 Mädchen mit vereinzelten Einsätzen in der U9 Jungen.

    2016/17 U10 Jungen und Stützpunkt Mädchen.

    2017/18 U11 Jungen, Stützpunkt Mädchen sowie erste Einladungen zur Landesauswahl, Mittelfußbruch, Sichtung für DFB Stützpunkt Jungen

    2018/19 U12 Jungen, Stützpunkt U12 Jungen, nach auskurieren der Verletzung keine Berücksichtigung mehr in der Landesauswahl


    Zum Thema:

    Die Freundin meiner Tochter ist zu Beginn dieses Schuljahres an die Eliteschule des Sports in Potsdam gewechselt. Aufgrund der zahlreichen Mädchen, die ich in diversen Sichtungsturnieren, sowohl auf Stützpunkt- , als auch auf Landesebene gesehen habe, denke ich, dass ich mir schon ein gewisses Urteil erlauben kann... Dieses Mädchen ist, bezogen auf ihr Talent und ihre Möglichkeiten mit Abstand das stärkste, was ich bisher in ihrer Altersklasse gesehen habe... , obwohl sie noch weit unter ihren Möglichkeiten spielt. Wenn ich einem Mädchen den Wechsel in eine solche Einrichtung empfehlen würde, dann einer ihres Kalibers. Sie fühlt sich dort rundum wohl und die medizinische und fußballerische Betreuung scheint dort top zu sein. Trotzdem halte ich einen so frühen Wechsel (sie ist 12) für sehr gefährlich...

    Auch meine Tochter strebt den Wechsel auf das Internat an, jedoch kommt eine solche Entscheidung für uns frühestens mit 14/15 in Frage.

    Man darf nicht vergessen, dass das Kind (!!!) seine Freunde/innen komplett aus seinem Umfeld verliert und sich fortan wirklich alles um Fußball dreht und zwar ausschließlich!!


    Ich bin gewarnt, meine Tochter wollte (früher konnte es nie genug sein!) vor ca einem Jahr komplett mit dem Fußball aufhören. (Zu viele Termine, zu wenig Zeit für Freunde, ...) und auch ihre Verletzung hat mir gezeigt, wie schnell man aus dem Dunstkreis der Landesauswahl verschwinden kann, weil man schlichtweg vergessen wird...

    Das Risiko wäre mir persönlich zu groß, dem Kind das Fußballspielen zu verleiden, indem man es so früh in so ein Haifischbecken wie die Sportinternate wirft...

    Die Chance später in der 1./2. Bundesliga zu spielen ist später noch immer da. Und wenn nicht, wird deine Tochter - wenn sie jetzt schon so gut ist, und verletzungsfrei und mit Spaß bei der Sache bleibt noch immer Regionalliga spielen können.

    Mir ist am wichtigsten, dass mein Kind so lange wie möglich mit ihren Kumpels und Freundinnen auf gutem Niveau Fußball spielen kann...

    Lg

  • Alter Sack Danke für den Artikel :) Einige von den genannten Spielerinnen kennen wir persönlich.


    Milchschnitte wir haben ähnliche Erfahrungen mit Verletzungen gemacht. Wer denkt ! Das die Talentförderung ein Kuschelkurs ist , liegt Komplet falsch. Es ist knallhart , wer nicht funktioniert ist raus. Ging uns voriges Jahr auch so. Meine Tochter hatte gehofft sie bekommt einen Termin zur Nachsichtung weil sie eine Verletzung an der Achillessehne hatte. Aber nichts kam.


    Für einige ist die Sportschule die einzige Möglichkeit , ihren Traum näher zu kommen. Wenn im Umreis von 100 Km keine Möglichkeit besteht eine Mannschaft zu finden in der die Mädchen gefördert werden und auch über die C ( bei Junioren ) hinaus spielen können. Werden sie irgendwann aufhören oder vielleicht ab 16 in einer Kreisklasse Frauenmannschaft landen. Bei uns ist das so !!


    Wir sind mit den Umständen an der Sportschule Friedrich Jahn in Potsdam gut vertraut. Schon oft waren wir auf dem Gelände und kennen auch Spielerinnen die dort trainieren.


    Mir ging es darum , auch einmal eine negative Erfahrung zu hören. Einfach im sich ein komplettes Bild zu machen.

    Im Moment hören wir von allen Seiten sie sollte es probieren sie hat so viel Potential . Aber was ist wenn sich ihr Potential nicht in der weise steigern lässt wie von den Trainern erwartet ?


    Einiges werde ich demnächst mit Betreuern und Trainer der Schule selbst besprechen. Aber das ist nicht das selbe wie Erfahrungen von ehemaligen Spielerinnen / Schülern.


    Ganz wichtig ... ob sie überhaupt gut genug für diese Art der Förderung ist , wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

  • Für einige ist die Sportschule die einzige Möglichkeit , ihren Traum näher zu kommen. Wenn im Umreis von 100 Km keine Möglichkeit besteht eine Mannschaft zu finden in der die Mädchen gefördert werden und auch über die C ( bei Junioren ) hinaus spielen können. Werden sie irgendwann aufhören oder vielleicht ab 16 in einer Kreisklasse Frauenmannschaft landen. Bei uns ist das so !!

    Bis zur U17 (B-BL) wäre eventuell auch der Magdeburger FFC eine Alternative. Je nachdem von wo die 100km gemessen werden :-).

  • PAPA

    Ich würde euch raten, abzuwarten...

    Du sagtest, dass die Entscheidung ja erst später ansteht. Also ruhig gerne ein Probewoche machen, aber ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt, dass es auch ohne gehen kann, wenn die Vorraussetzungen stimmen.

    Meine hat das Glück, in einer leistungsstarken Jungenmannschaft spielen zu dürfen. Die Kameradschaft ist top. Das Trainerteam (3), einer davon mit B-Lizenz, ist super. Zusammen mit dem DFB Stützpunkt der Jungen, der von insgesamt 4 Trainern (einer davon Torwarttrainer) betreut wird, erhält sie meiner Meinung nach eine sehr gute fußballerische Förderung, die einen fairen Kompromiss zwischen Freizeit, Familie und fußballerischer Ausbildung darstellt.

    Insgesamt kommt sie also in der Woche auf 3 Trainingstage + Spiel. Ich meine, im Internat sind es 2 Einheiten pro Woche mehr, wobei ich der Meinung bin, dass damit auch schon die Grenze der physischen Belastung überschritten ist!

    Wenn du solche Rahmenbedingungen wie wir finden kannst, würde ich das dem Internat vorziehen!


    Ich habe doch glatt etwas vergessen...?

    Gibt es keinen Verein bei euch, in dem die 1. Damen im Oberliga-Bereich spielt? Wir haben das Glück, dass es bei dem jetzigen Verein bei uns so ist! Das bedeutet, dein Kind könnte bis in die c, wenn sie wirklich, wirklich gut ist, sogar noch bis in die b-jugend, bei den jungen spielen und dann schauen, ob sie in die 1. Damen geht, oder zu einer höherklassigen Damenmannschaft wechselt... Ich bin absoluter Fan davon, die Mädels so lange wie möglich bei den Jungen spielen zu lassen. Meine spielt, wenn sie bei den Mädchen aushilft, gefühlt mit 25% weniger Einsatz und Effekt, weil sie sich ungewollt dem Spiel anpasst...

    Wie auch immer ihr euch entscheidet, ich drücke euch die Daumen!:thumbup:

  • Insgesamt kommt sie also in der Woche auf 3 Trainingstage + Spiel. Ich meine, im Internat sind es 2 Einheiten pro Woche mehr, wobei ich der Meinung bin, dass damit auch schon die Grenze der physischen Belastung überschritten ist!

    Man darf aber die 5 Einheiten in einem Internat/Akademie nicht mit denen vergleichen die du in einem 0815 Spielbetrieb hast. Da kommen zu Regernativen Einheiten auch solche Sachen wie reine Koordinationseinheiten, Mobilisation, Fußballtennis, Taktik usw dazu.

    Die Physische Belastungsspitzen sehe ich sogar in einem 2-3 Wöchentlichen Training höher als bei 5 Einheiten pro Woche weil man hier weit weniger Tage hat um alles rein zu kriegen.

  • Grundsätzlich finde ich 12 (oder dann fast 13) auch zu früh für ein Internat. Aber wenn der Wohnort nun mal keine optimalen Trainings- bzw. Förderbedingungen zulässt, würde ich evtl. auch in diesem Alter schon darüber nachdenken, wenn es das Kind unbedingt will.


    Meine Tochter läuft 5 Minuten zum Verein wo sie bei den Jungs trainiert (einmal pro Woche + evtl. Spiel am WE), sie fährt 10 Minuten mit dem Fahrrad zum Verein wo sie bei den Mädchen trainiert (zweimal pro Woche + evtl. Spiel am WE) und der Mädchenstützpunkt ist ca. 30 Minuten mit dem Auto entfernt (einmal die Woche Training). Da ist die Förderung definitiv nicht zu zeitaufwendig und das mit dem Internat kann noch eine Weile warten.

    Ich bin absoluter Fan davon, die Mädels so lange wie möglich bei den Jungen spielen zu lassen. Meine spielt, wenn sie bei den Mädchen aushilft, gefühlt mit 25% weniger Einsatz und Effekt, weil sie sich ungewollt dem Spiel anpasst...

    Wie auch immer ihr euch entscheidet, ich drücke euch die Daumen!:thumbup:

    Das ist bei uns ganz genauso. In der leistungsstarken Juniorenmannschaft bringt meine Tochter wesentlich mehr Einsatz als in der Juniorinnenmannschaft wo sie mit Abstand zu den beiden besten Spielerinnen gehört.

  • Auszug aus dem Anforderungsprofil für die Sportschule


    Vorausgesetzt wird: - Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Leistungswille
    - Verfügbarkeit am Wochenende bei Punktspielen sowie Abstellung
    für die Landesauswahl
    - 2 Trainingseinheiten pro Tag, bei einem Trainingsaufwand bis zu 9
    Einheiten pro Woche


    ( nach Aussage der Schule werden nur sehr sehr wenige Gründe akzeptiert um ein Training oder Spiel abzusagen )


    Mit einem normalen Training in einen kleineren Verein , ist dies nicht zu vergleichen. Wer sich dafür entscheidet , will !! den Weg wenn möglichst bis zum Profi gehen. Aber auch diese Ausbildung gibt keine Garantien.


    Dieser Weg ist sicher nicht für jeden etwas. Deshalb versuche ich ja neben den vielen positiven Erfahrungen die wir von Spielerinnen die auf der Schule sind hören , auch die andere Seite zu beleuchten.


    Noch vor einem Jahr nachdem meine Tochter an der Achillessehne verletzt war, hatten wir uns damit abgefunden das sie nie so weit kommen wird.


    Jetzt haben wir nach 4 erfolgreichen Sichtungen die Chance und meine Tochter möchte sie nicht leichtfertig ausschlagen.


    Noch etwas . Ich persönlich möchte sie zu Hause behalten !! Die Gründe dafür , wurde von Euch ausführlich dargestellt.

    Aber wenn sich alles zu Hause beim eigenen Kind um Fußball dreht , muss mann zumindest in Betracht ziehen sie gehen zu lassen.


    Wie schon gesagt , im Umkreis von 100 Km gibt es keine Alternative wo sie später spielen könnte.

  • Lasst sie die Reise starten, begleitet und unterstützt sie soweit ihr könnt. Dieser Chance wird sie ein Leben lang nachtrauern wenn sie es nicht versucht! ich hatte selbst mit 14 Jahren die Chance auf einen Akademieplatz und konnte ihn aus familiären gründen nicht wahrnehmen. Erwische mich noch heute dabei wenn ich mir denke was wäre gewesen wenn... Habe dann mit 22 Jahren aufgehört Fußball zu spielen weil mir danach immer mehr die Lust fehlte und bin Auslandstechnicker geworden :rolleyes:

    Bereitet sie drauf vor das die Reise aber täglich enden könnte, sei es durch Verletzungen oder nicht erreichen eines gewissen Levels. Wenn Sie gut vorbereitet den Schritt wagt denke ich sollte es möglich sein. Viele Kinder wachsen über sich hinaus wenn sie auf sich selbst gestellt sind und diejenigen die es nicht schaffen haben noch immer die Chance sich über den "zweiten" Bildungsweg (Amateure) nach oben zu Spielen. Gibt genug Beispiele wie einen Jamie Vardy zb.

    Und wie sagt man so schön, "der Sport schreibt die schönsten Geschichten"!

  • Erfahrungen mit Potsdam habe ich nicht. Aber mit Magdeburg. Eine unserer damaligen C-Juniorinnen wurde damals für die B-Juniorinnen-Bundesligakader gesichtet.


    Dort ist es so, das junge Spielerinnen nicht im Internat sondern wenn bei Gastfamilien unterkommen und erst ab 16 überhaupt im Internat unterkommen. Und das auch nur wenn z.B. die schulischen Noten und das soziale Umfeld passen. Das ging sogar so weit, das wir hier den Trainer und ein Vorstandsmitlied von Magdeburg bei der Familie sitzen hatten. Noch im Verlauf der Gespräche gab es einen Todesfall in der Familie der Spielerin und Magdeburg empfand es für die Spielerin besser sie im heimischen Umfeld zu belassen, bot ihr aber einen Platz beim nächstgelegenen Kooperationsverein an und über diesen Verein spielt sie nun auch in der Bundesliga.

  • Wer diesen Weg geht, will Profi werden, richtig? Schön und gut,... was ich mich frage ist, was eine Profidame bei Potsdamm ungefähr monatlich durchschnittlich verdienen würde??? Die Bezifferung einer Summe ist für mich wichtig, damit ich als Mädchentrainer zukünftig gesicherter weiss, ob ich das wohl richtig einschätze.


    Derzeit meine ich, dass die Verdienste dort so liegen, dass sie niemals dazu reichen würden, für ein Leben danach. Bedenke ich, dass sich andere zeitgleich ein berufliches Leben aufbauen wird mir schlecht bei der Vorstellung, dass mein Kind so früh das wichtigste, das unersetzbare... nämlich das warme Nest der Familie schon in diesem Alter zu verlassen. Da stünde, so daß so richtig eingeschätzt ist, etwas im argen Missverhältnis. Aufwand und Ergebnis passten dann aus meinem Blickwinkel nicht. Dagegen stünde, der echte massive Wille des Kindes, wobei ich auch sehe, dass bestimmte Dinge Eltern entscheiden!!! Ist schon tiefgründig schwierig für Eltern, hoffe man macht das Richtige....ich wünsche es jedem.

  • Ich meine, die Nationalspielerinnen liegen bei ca. 50-60 Tsd im Jahr. Werbeverträge ausgenommen. Da bleibt netto nicht viel übrig ?

    Ausnahmen sind da höchstens Spielerinnen wie Hope Solo, die dafür aber auch ihren nackten Körper zur Schau stellt...

    Ich meine die liegt bei knapp 1 Mio (incl. Werbeverträge)


    Ich finde es beschämend und bin schon lange der Meinung, dass die Bundesligisten der Männer einen gewissen Prozentsatz in die Damen (Gehalt) abführen müssten...

    Btw. 1989 bekamen die Damen für den Gewinn der EM ein Kaffee-Service... Heute bekommen sie immerhin schon Geldprämien!!!


    Also um des Geldes Willen braucht da keines unserer Mädels hin... Für die geht es nur um den Spaß bzw. den sportlichen Erfolg.

  • Wieso sollte denn der Herren-Bereich etwas abgeben?

    Keine provokante Frage, nur würde ich die Argumente gerne hören, da ich nicht der Meinung bin.

    Alles gut. Mir ist klar, dass ich da etwas schräg denke und ich möchte mit meiner "Begründung" um Gottes Willen keine Grundsatzdiskussion auslösen, es ist nur meine Sicht der Dinge...

    Ich sehe, dass im Männerfußball Milliarden umgesetzt werden. Die Vereine jonglieren mit Millionen, die sie auf Grund der Popularität des Männerfußballs einnehmen. Würde ein Bundesligaverein nur wenige Prozent seines Gewinnes in die 1. Damenmannschaft abgeben müssen, könnten die Damen der Zunft auch angemessen bezahlt werden und von dem Sport leben. Ich bin kein Feminist, finde aber grundsätzlich, dass gleiche Arbeitsleistung auch gleich bezahlt werden sollte. So weit will ich im Vergleich zum Männerfußball gar nicht gehen, aber die meisten Bundesligafrauen werden bezahlt, wie Bezirksligakicker und sind eher auf Nebenjobs angewiesen, bzw können sie zumindest keine Rücklagen für die Zeit nach der "Profikarriere" bilden.


    Natürlich lässt sich das Ganze auch auf andere (Rand)Sportarten übertragen (auch nur innerhalb des Männerbereiches). Aber als Verein mit gleicher Sparte sehe ich diesen doch irgendwie in der Pflicht.

    Ich war erschüttert, als der HSV seine Bundesliga-damenmannschaft abgemeldet hat, die im Jahr nicht einmal soviel kostet, wie das Gehalt eines einzelnen Profis!!


    Wie gesagt, ich möchte keine Grundsatzdiskussion lostreten... Just my 2 Cents ?

  • Und deswegen habe ich das Gefühl, das bis hinunter zum Stützpunkt inclusive, sorry für meine ernüchternde Meinung, das alles restlos im Frauenbereich gefährlich überbewertet wird und solange mir da niemand besseres berichtet, würde meine Tochter schön zu Hause bleiben.