Mit welchem Schwerpunkt die neue Runde beginnen?

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  • Ich fördere und provoziere im Training auch sinnlose Finten - gerne dürfen die auch im Spiel angewandt werden.

    Da bin ich halt anderer Meinung. Finten dienen nicht dem Selbstzweck, sondern sie sollen eine Anschlussaktion vorbereiten. Deshalb verbinde ich das Fintentraining immer mit einer Folgehandlung (Pass, Torschuss, weiteres Dribbling).

    Sinnlose Finte tolererie ich, aber ich fördere sie nicht. Da sind wir halt unterschiedlicher Auffassung.

    Warum soll er in seinen Zielraum kommen?

    Weil es beim Fußball darum geht, Tore zu erzielen und Gegentore zu verhindern. Also sollten Aktionen mit Ballbesitz darauf ausgerichtet sein Tore zu erzielen (da wir uns im Kinderfußball bewegen blende ich das Ballhalten bei Führung mal aus). In der Ausbildung heißt das für mich, ich versuche den Kinder Möglichkeiten zu vermitteln ein Tor zu erzielen. Und wenn die Möglichkeit besteht, durch ein gewonnenes 1 gegen 1 vor das Tor zu kommen, dann ist das der Zielraum, der angestrebt wird und nicht die Außenlinie, wo ich isoliert bin. Habe ich in der Mitte einen freien Mitspieler, dann kann auch die Seite mein Zielraum sein, um von da aus einen Pass / eine Flanke zum freien Mitspieler zu bekommen.

    Genau darum geht es, zu erkennen, wo macht es Sinn sich hin zu bewegen und welche Finte kann ich dafür nutzen.

    alle 3 sind Frontal- oder seitliche Finten

    Du unterscheidest doch schon selbst in frontal und seitlich. Ergänzen wir noch Gegner im Rücken und wir haben die "Standartsituationen".

    Mit den Kindern lässt sich sehr gut erarbeiten, bei welcher Finte der Ball wann "frei" ist bzw. wie sie sich bewegen müssen, um den Ball abzuschirmen.

  • Klar kein Problem.


    Reihenfolge geh ich mit dir konform, kann man so machen.


    Im Wesentlichen unterscheiden sich die drei hinsichtlich des Tempos, wo sie angewendet werden können:


    langsames Tempo, aus dem Stand --> Schere

    mittleres Tempo --> Übersteiger

    hohes Tempo --> Ausfallschritt


    Wenn du dir den Ball mal selbst leicht vorspielst und versuchst die Schere zu machen, also wirklich mit den Füßen UM den Ball (nicht über) dann müsstest du sofort merken, dass das mit höherem Tempo nicht machbar ist.


    Ansonsten hast du richtig gesagt, dass der Gegner zu einer Fehlreaktion (Gewichtsverlagerung) geführt werden soll. Dabei ist sind bei allen Finten (egal ob die drei genannten oder Schussfinte, Lauffinte etc.) drei Sachen entscheidend:


    Glaubwürdigkeit --> Grob gesagt, ich muss die Finte so deutlich ausführen, dass der Gegner drauf reinfällt


    Temposteigerung --> Nach der Finte MUSS unbedingt das Tempo erhöht werden, um die "Verwirrtheit" des Gegners sofort auszunutzen


    Alternative --> Wenn der Gegner nicht auf die Finte wie gewünscht reagiert, brauche ich eine Alternative. Beim Übersteiger könnte das z.B. heißen, wenn ich den Übersteiger nach rechts mache (und normal nach links durchbrechen würde), der Gegner aber nicht sein Gewicht auf die gewünschte Seite verlagert, dass ich dann in die Gegenrichtung den Durchbruchsversuch starte.


    Das ganze habe ich für die Kinder als G-T-A deklariert. Das konnten sich die Kinder immer gut merken (für diejenigen, die es nicht kennen: ist ein sehr bekanntes Videospiel). Selbst einer meiner Spieler, der mittlerweile im Herrenbereich ist Jg. 99, konnte mir das letztens noch aufzählen.


    Hoffe, das ist etwas klarer geworden. Sonst fragt nochmal nach :)


    Grüße


    José

  • Ich möchte eigentlich immer nur eine Finte pro Schwerpunkt Fintieren machen. Mein Gedanke ist, lieber üben die Kinder 200 (wahlloses Zahlenbeispiel) mal den Rivelino und holen sich Sicherheit, als drei Finten einzuüben und keine davon klappt so richtig.

    gebe zu Bedenken, dass der "Spass" am erlernen und beherrschen von Finten wichtig ist.

    Das gelingt bestimmt nicht bei einer einzigen Finte im ganzen Training.:S


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich bin absolut bei Grätsche.

    Finten dienen nicht dem Selbstzweck. Und das zu vermitteln ist mM nach auch basal.


    Und, die besten (und eigentlich auch ausreichenden) Finten sind Körper- und Pass/Schussfinte.

    Diese wirklich gut auszuführen - also den Gegner wirklich zu täuschen - das ist schon keine einfache Übung. ( der ganze Körper muss mitgehen, nicht nur die Beine)

    Alle anderen Finten müssen!!! die Körperfinte ja beinhalten, sonst reagiert der Gegenspieler sowieso nicht.

    Messi oder Ballck zB haben nahezu nur diese Finten benutzt, aber eben auf hohem Niveau und mit schneller, zielgerichteter Anschlussaktion.


    Und wenn hier über unterschiedliches Einsatzgebiet der Finten gesprochen wird (Stand/langsames/schnelles Tempo):

    Körper- und Schuss:Passfinte gehen in allen Situationen.


    Und wenn Spieler diese Finten wirklich ! beherrschen und Koordinator dazu geschult sind, dann lernen sie Revelinho, Ubersteiger und co in einer Trainingswoche.



    Ich würde lieber viel Zeit investieren, um wirklich eine anständige Körpertäuschung, als basale Fähigkeit für jegliche Finte, zu erlernen.

    Dabei geht der Ganze Körper mit, der Gegenspieler wird wirklich getäuscht und „steht dann auf dem falschen Fuß“.

    Dazu dann die Anschlussaktion und diese auch im Tempo.




    Losgelöst von Finten, finde ich in der U11 das defensive 1gg1 elementar. Egal welche Mannschaft ich übernommen habe, das konnten selbst die besten nicht. Nicht mal annähernd. Und das ist elementar für Gruppen- und später Mannschaftstaktik.

    Und davon abgesehen kann man das auch in zahlreichen Spiel- und Übungsformen motivierend und intensiv beibringen. Gutes Coaching ist aber wichtig.

    Egal, was ich vor der Saison geplant hatte, ich habe bei der Übernahme einer neuen Mannschaft immer defensives 1gg1 sofort machen müssen.


    Falls du die Mannschaft neu übernimmst steht davor dann aber, Trainingsabläufe etc. Als erstes zu organisieren, damit man danach gutes trainieren kann, so dass es allen was bringt und allen Spaß macht. In dieser ersten phase sind zu hoch gesteckte Inhalte eher suboptimal.

    Da müssen Dinge im Vorsergrund stehen, die die Organisation betreffen, zB Bälle ins Tor bedeutet „ins Tor legen, das auch schnell“ nicht von 30 Meter in die Hütte ballern und dann den Ball holen müssen oder jemanden am Hinterkopf erwischt zu haben.

    Ebenso, wenn der Trainer alle zusammenruft und was ansagt, dann bewegt sich kein Ball.

    Etc.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Und da du die Ballan- und Mitnahme auch angesprochen hast in dem Eingangspost.


    Diese spezielle Technik wird mM nach nahezu überall zu wenig beachtet.

    Mit dem Raum, den man in jungen Jahren noch hat, bekommt man bei einer nicht optimalen Ballan- oder Mitnahme meist gar nicht das richtige Feedback, weil der Ball eben nicht weg ist. Besonders, wenn man als Trainer den Fokus nicht mal auf dem zielgerichteten Einsatz der Techniken legt, wie es beim Thema Finten hier ja zB diskutiert wird. Dann haben sich zwar bestimmte Optionen geschlossen, wegen der schlechten Ballannahme, aber der Spieler „bemerkt“ es gar nicht.


    Aber bei dieser Technik gibt es riesige Unterschiede, die später elementar sind. Ein gut verarbeiteter Ball ermöglicht wesentlich mehr Optionen, und alles schneller.

    Wenn man den Ball mit dem „ersten Kontakt“ so verarbeitet, dass man schon mit dem zweiten Kontakt passen, schießen oder dribbeln kann. Dass der Ball nach dem ersten Montakt flach man Boden und in offener Stellung liegt.


    Und auch dafür muss man viel coachen, da wie gesagt, das feedback des Ballverlustes meist noch gar nicht da ist.

    Aber irgendwann kommen Gegner, die eng stehen, entweder weil sie besser sind oder eben wenn alle älter werden. Und dann klappt gar nichts mehr. Zeit- und Gegnerdruck sind eben entscheidend.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Sehe ich ehrlich gesagt anders.

    Klar aus einem Bewegungslegatheniker macht der beste Trainer keinen Messi und ein Bewegungstalent bekommt auch der mieseste Trainer nicht völlig ruiniert, schon alleine, weil solche ja sportlich auch in anderen Bereichen agieren, koordinativ so dazu lernen.

    Aber wirklich gute Kindertrainer machen ihre Spieler in Summe deutlich besser, als es ein nicht so guter Trainer macht.


    Ich begrüße es daher, dass sich der Threadeesteller da Gedanken macht, sich Rat holt.

    Wenn er jetzt noch offen ist, ggfs nicht star am Plan festzuhalten, wenn er erst in den Einheiten merkt, dass bestimmte Dinge dann doch noch vorher gemacht werden müssen.

    Dazu lernt man auch durch Erfahrung, nächstes mal, wenn er wieder eine U11 übernimmt wird er Dinge anders machen. Das Mal drauf wieder.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich persönlich denke ja, dass ich keinen Plan brauche, weil... sie erstes Post.

    Das Abrufen eines strukturierten Plans scheint einigen doch sehr wichtig zu sein. Das will ich nicht als schlecht bezeichnen, im Gegenteil. Interessant ist das Warum.

    Ist es, weil man wenig Erfahrung hat,...noch weniger Ahnung hat, unsicher ist,... weil man Einsteiger ist? Oder weil man vom Typ her eher Buchhalter statt Jäger ist oder gar, weil man tatsächlich meint, das es so mehr bringt bis effektiver ist?


    Ersteres würde ganz deutlichst Aufzeigen, wie wichtig ein festgeschrieben Konzept ist, das ein Verein anbieten sollte! Anbieten sollte, um u. a. so potenzielle Trainerkandidaten anzusprechen, die sonst erst garni hat den Entschluss fassen ein Amt zu übernehmen oder gefrustet oft schnell wieder unnötig verloren gehen.

  • Diesen Einwand verstehe ich nicht. Wenn der Verein ein Konzept hat, befreit mich das doch nicht davon strukturiert an die Sache ranzugehen.


    Selbst wenn ich mich am Konzept des DFB orientiere, sollte ich doch vorher wissen was ich wann vorhabe.


    Was ich oben aufgezählt habe sind mehr oder weniger die Grundlagen, wie man sie in dem Alter trainieren soll.


    Ich halte es für unsinnig von allem ein bisschen was zu machen. In der Schule mache ich auch nicht ein bissi Rechtschreibung, ein bissi Aufsatz und ein bissi Grammatik.


    Es kommt zwar alles vor, aber dennoch habe ich einen Schwerpunkt.


    Auch hier mache ich das blockweise. Und so ist es auch hier. Der Schwerpunkt mag Dribbling sein, dennoch habe ich Torschuss, Passspiel, Ballan- u. Mitnahme.

  • Sorry, aber dann ließ nochmal intensiv und melde Dich, wenn dann noch Fragen bestehen. Gr. Andre


    PS. Meine Aussage war,.... das ich persönlich der privaten Auffassung bin, dass es


    1. egal ist, was ich an altersgerechte Trainings mache. Weil ich den körperlichen und geustigen Entwicklungsstand nur minimal beeinflusse,... so minimal, dass ich


    2. Ich besser viele geile Spielformen mit Provos installiere, damit sie spielnahe Erfahrungen sammeln können


    3. Ich die Strukturierung der von Euch anderen benannten und diskutierten Trainings aber nicht verteufeln, weil diese Struktur ähnlich konzeptionellem Handelnden denen die neu sind Anhalt bietet. Letzteres ist etwas off Topic.

  • 1. egal ist, was ich an altersgerechte Trainings mache. Weil ich den körperlichen und geustigen Entwicklungsstand nur minimal beeinflusse,..

    Wie kommst du darauf, Andre?


    Gerade im unteren Jugendbereich sieht man doch sehr schnell große Fortschritte im koordinativen und technischen Bereich, erst Recht, wenn man methodisch/didaktisch die wichtigsten Prinzipien beherzigt.

    Das schließt ja nicht aus, dass du viel in Spielformen arbeiten kannst und sollst.

  • Dass man alle Inhalte möglichst Spielnah trainiert, das sehe ich auch so.

    Aber um die unterschiedlichen Schwerpunkte mit Provokationstegeln zu treffen, muss man sich ja schon Gedanken machen.


    Davon ab, kann man nur analysieren, wenn man sich vorher strukturiert hat, sich Gedanken gemacht hat. Nur so verbessert/verändert man sich.



    Nur den Ball hochwerfen und spielen lassen, ist dann zwar mal ganz nett, aber dafür braucht es dann auch kein Konzept oder ausgebildeten Trainer.


    Ich verstehe diesen Kommentar auch nicht, bzw. Was widerspricht der mM nach sauch gar anderen Aussagen/Forderungen von dir.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Es kommt zwar alles vor, aber dennoch habe ich einen Schwerpunkt.


    Auch hier mache ich das blockweise. Und so ist es auch hier. Der Schwerpunkt mag Dribbling sein, dennoch habe ich Torschuss, Passspiel, Ballan- u. Mitnahme

    Aber warum benennt man die Schwerpunkte rein technisch und nicht zum Beispiel taktisch, wie bei der taktischen Periodisierung?

    Z.B.: Wenn man sich die Bedürfnisse und Spielweise einer E-Jugend anschaut könnte man verschiedene taktische Grundprinzipien ableiten, unter denen man trainieren möchte.

    Ich komme da auf 3 große (Standart-) Prinzipien, die für die offensive und defensive symmetrisch sind: Ballbesitz halten/den Ball Erobern, Spiel in die Tiefe/Spiel in die Tiefe verhindern und Tore erzielen/Tore verhindern. Dazu noch ein großes Subprinzip des Spiels in die Tiefe: das gewinnen von 1 gegen 1 Situationen. Nun kann ich mein Training unter diesen Gesichtspunkten gestalten. Ich habe also nicht mehr den Schwerpunkt: Dribbling, sondern den Schwerpunkt Ballbesitz halten und es wird sofort klar welche Spiel- und Übungsformen ich wählen muss, selbst wenn ich das Dribbling als Unterprinzip noch weiter fokussieren möchte. Der Fokus des Trainings rutscht so automatisch mehr in die Richtung der Spielintelligenz und des taktischen Verständnisses, während alle nötigen technischen Aspekte mit trainiert werden. (Vorausgesetzt die weitere Methodik stimmt)

  • Völlig richtig, ich nennen mein Training auch meistens nicht technischer Natur.

    Taktische Schwerpunkte wie das 1:1 beinhaltet die wesentlichen Punkte einer E-Jugend. Dribbling, Tempo, Verteidigen von 1:1 Situationen.

    Ballbesitz halten ähnlicher Schwerpunkt.

    Verpackt als Aufgabe wie nach 5 Pässen Torabschluss möglich, auch hier hat man dann alle technischen Fähigkeiten vereint.

    1:1 Situationen, Gegnerdruck, Passspiel.


    Ab/zu vielleicht mal eine technische Übung, aber Spielformen bringen Spaß und beinhalten gleich mehrere Schwerpunkte.

  • Verstehe ich es richtig, dass es von Vorteil ist, bei einem bestimmten Schwerpunkt (was auch immer Übungsform/Spielform miteinander abzuwechseln und langsam den Schwierigkeitsgrad zu steigern? Wie lange ein Schwerpunkt dauern sollte hinge dann davon ab, welches Level man erreichen will?

  • Aber warum benennt man die Schwerpunkte rein technisch und nicht zum Beispiel taktisch, wie bei der taktischen Periodisierung?

    Z.B.: Wenn man sich die Bedürfnisse und Spielweise einer E-Jugend anschaut könnte man verschiedene taktische Grundprinzipien ableiten, unter denen man trainieren möchte.

    Ich komme da auf 3 große (Standart-) Prinzipien, die für die offensive und defensive symmetrisch sind: Ballbesitz halten/den Ball Erobern, Spiel in die Tiefe/Spiel in die Tiefe verhindern und Tore erzielen/Tore verhindern. Dazu noch ein großes Subprinzip des Spiels in die Tiefe: das gewinnen von 1 gegen 1 Situationen. Nun kann ich mein Training unter diesen Gesichtspunkten gestalten. Ich habe also nicht mehr den Schwerpunkt: Dribbling, sondern den Schwerpunkt Ballbesitz halten und es wird sofort klar welche Spiel- und Übungsformen ich wählen muss, selbst wenn ich das Dribbling als Unterprinzip noch weiter fokussieren möchte. Der Fokus des Trainings rutscht so automatisch mehr in die Richtung der Spielintelligenz und des taktischen Verständnisses, während alle nötigen technischen Aspekte mit trainiert werden. (Vorausgesetzt die weitere Methodik stimmt)

    Verstehe ich dich richtig, dass du in einer E-Jugend den taktischen Schwerpunkt "Ballbesitz halten" trainieren würdest? Dass man die Schwerpunkte in E-Jugend, F-Jugend etc. überwiegend technisch benennt, hängt damit zusammen, dass hier das Schulen von technischen Fertigkeiten und koordinativen Fähigkeiten oberstes Trainingsziel sein muss. Sicher kannst du den einen oder anderen taktischen Tipp einwerfen, mehr aber auch nicht. Systematisches Taktiktraining beginnt in der D-Jugend mit dem 1vs1 (offensiv und defensiv), aber selbst hier muss die Technik weiter intensivst geschult werden (Stichwort: goldenes Lernalter usw.).


    Auch hier: das taktische 1vs1 ist kein Altersziel für die E-Jugend (eventuell in Ansätzen für eine ältere E-Jugend). Ich bin zwar ebenfalls ein Fan von Spielformen in allerlei Variationen, aber auch hier gibt es Grenzen. Besonders wenn es um Techniken wie das Dribbling geht. Hier sind Spielformen nur bedingt effektiv, da schlicht nicht jeder Spieler einen Ball hat. Für meine Mannschaften haben sich hier Dribblingsparcours mit Übungsphase und anschließender Wettkampfphase bewährt. Beidbeinig, ggf. noch mit Pass oder Torschuss verbunden und im Wettkampf geht dann die Post ab. Jeder Spieler hat hier viele wichtige Ballkontakte, der Wettkampf bringt Zeitdruck und Spaß rein.


    Grüße


    José

  • In dem Moment, wo du die Technik zu einem Ziel einsetzt, bist du in der Individualtaktik.

    Nicht umsonst heißt der Bereich in der Sportwissenschaft technisch-taktischer Bereich. Technik ohne Taktik gibt es in der Wissenschaft gar nicht.

    Und das Dribbling oder die Finten sollten dann doch mM nach meinem Selbstzweck unterliegen, sondern um eben den Gegner zu täuschen, um dann Anschlussaktionen möglich zu machen. Ich finde das wichtig.


    Mm nach ist Individualtaktik (also auch defensiv) wichtig und gehört in den E-Jugendbereich zwingend rein.

    Das überfordert kein Kind und das geht auch nicht auf Kosten anderer technischer Schwerpunkte. Eben, weil die Technik ja Teil des 1gg1 ist.

    Bei Mannschaftstaktik ist das anders, da hat man dann wenig Ballkontakte und Aktionen, aber doch nicht bei Individualtaktik.



    Davon ab: alleine das Spiel machen regeln ist Mannschaftstaktik. Also sind Teile der Mannschaftstaktik Inhalt bei den allerjüngsten.

    Grundsätzlich bin ich allerdings auch klar gg größere Mannschaftstaktik im Training einer E- oder gar F-Jugend, zB das obige Argument der Ballkontakte ist ein Grund.

    Aber dieses Dogma mit dem Inhalte bzw. begrifflichkeiten verteufelt werden, ist eben so nicht ganz durchdacht, da das Spiel nach Regeln eben schon ganz klar Mannschaftstaktik ist.



    Edit:

    Und es gibt selbstverständlich viele Spielformen, in denen quasi jeder Spieler den Ball hat.

    1gg1 Championsleague zB.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Eventuell habe ich mich ja etwas missverständlich ausgedrückt... Ich habe nicht sagen wollen, dass Individualtaktik und das 1vs1 nicht in einer E-Jugend gehören. Es ging mir um systematisches Taktiktraining - beim 1vs1 defensiv z.B. mit sämtlichen Situationen (zentral kurze/lange Distanz, Flügel, Angreifer mit Rücken zum Tor etc.) - und das gehört für mich normal nicht in den E-Jugendbereich. Eventuell kann man damit ältere E anfangen, wenn die Truppe sonst ein ganz vernünftiges Niveau hat. Genauso verhält es sich mit Gruppentaktik oder Mannschaftstaktik. Es ist völlig klar, dass bereits in den unteren Jugenden Elemente davon auftauchen. Es ist aber ein großer Unterschied, ob ich diese Sachen gezielt trainiere und abverlange oder quasi so nebenbei.


    Dass Technik und Taktik zusammengehören ist doch klar.