Das Primat der Ausbildungsorientierung im Kinderfußball zieht sich wie ein roter Faden durch viele Threads dieses Forums. Reine Ausbildungsorientierung beinhaltet, dass Ergebnisse und Tabellen im Kinderfußball als vollkommen irrelevant und sogar kontraproduktiv angesehen werden, weil es beim Kinderfußball ja „nur um die goldene Ananas geht“. Warum also Kinderfußball? Die Standard-Antwort lautet: „Damit wir mit unserem Nachwuchs irgendwann unsere 1. Mannschaft verstärken können."
Mein Ansatz ist ein Anderer. Kinderfußball im Verein ist für mich aus vielen Gründen ein Wert an sich. Ich finde es super, wenn unsere Kids Spaß am Fußball haben, sich in der Gemeinschaft wohlfühlen und vielleicht ab und zu auch gemeinsam Erfolg erzielen.
Jugendarbeit im Vereinsfußball kann m.E. nicht als primäres Ziel haben, Nachwuchskicker für die gegenwärtig vielleicht dahin dümpelnde 1. Mannschaft hervorzubringen. Als Papa-Trainer, mittlerweile von den Bambinis bis zur E1 vorgerückt, ist es mir ehrlich gesagt egal, ob mein Sohn oder seine Mitspieler in 10 Jahren vielleicht in die 1. Mannschaft aufrücken. Ich freue mich, wenn sie jetzt so viel Freude wie möglich am mehr oder weniger geordneten Fußballspiel haben.
Deshalb lautet mein Credo, das ich stets auch den Eltern und Kindern mitteile:
„Wir wollen Alle gemeinsam Spaß am Fußball haben“
Das beinhaltet zeitweise eine Ergebnis-orientierte Aufstellung ohne viel Rotation, aber gleichzeitig auch, dass alle Kinder über die Saison gesehen annähernd gleiche Spielzeiten erhalten.
Bin ich mit dieser Philosophie bereits ein "Trainer-Vollpfosten"?