Ausbildungs-Orientierung statt Ergebnis-Orientierung im Kinderfußball

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  • welches Zeit Fenster ist da angedacht? ich bin da bei so spätestes 2 Jahren sollte der Wechsel kommen.

    Ich habe zu wenig Erfahrung, um das wirklich für ältere Jahrgänge zu sagen, aber ich denke, dass 4-6 ok ist, wenn man das Team im Griff hat und die Ausbildungs Inhalte beherrscht.

    Dazu kommt, dass ich durch die wiederhokbarkeit in der selben Altersklasse ein leichteres Leben habe. so muss ich z. b. für die kommenden beiden Jahre keine Trainingseinheit neu planen und kann Fehler verbessern. z. b. Übungen raus die nicht funktionieren.

    auch meine spezielausbildung für Kinder bis u9 bleibt als Kompetenz in der Altersklasse erhalten.

    Ein versuch:

    Bambini: Trainer soll als Turnlehrer nur 1 Jahre bleiben.

    G-F-E: Vier Jahre geht. evtl auch alle 6.

    E-D ist von den Inhalten her bedingt auch gut machbar.

    D-C: Vier Jahre als Pupertierebden- Ertrager ist bestimmt auch machbar.

    A-B dann auch.


    Das Hauptproblem in meiner Wahrnehmung, je länger man die Jungs hat, desto schwerer wird der Punkt Respekt gg den Trainer und damit Disziplin.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Wenn der nächste Trainer bereit steht, bin ich auch für Wechsel. Nach der E wollte ich meine Jungs auch in gute Hände abgeben.

    Leider fehlten die guten Hände ;-(.. Trainerwechsel nach ein paar Jahren ist bestimmt gut.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Bei uns ist es so angedacht, dass die Trainer immer in ihrer Altersklasse bleiben, also gibt es ein Trainerteam für die Bambinis, eins für die F usw.. Das heißt, man hat alle Kinder 2 Jahre, wobei bei uns momentan (außer in der E Jugend) keine reinen Jahrgangsmannschaften gebildet werden können und sich somit die Mannschaften jedes Jahr neu zusammensetzen..


    In der Umsetzung klappt das auch einigermaßen :D

  • Wenn ich aber im Kleinfeldbereich nicht für möglichst großen Spaß für alle sorge, sondern mehr Ausbildungs-orientiert arbeite, verliere ich einen großen Teil der Kinder bereits im F- D Jugendalter. Zu Spaß-Fußball gehört neben Spiele im Team gewinnen

    Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Inwiefern schließen sich denn Ausbildung, Spaß und gewinnen zwingend aus?

  • Vision : Darf gerne das Fantasiebild des Vereins sein, von dem man träumt. Darf unerreichbar sein, aber spendet intrinsisch Motivation und Kraft.

    Gerade da fehlt es mir schlicht und ergreifend an Glaubenskraft.

    Mag sein, dass ich den Glauben an meinen Verein mit der Zeit finde, allerdings sehe ich keine Argumente die dafür sprechen.

  • Îch für mich, habe die Landesliga Kicker unseres Vereins, als Vorbilder für die Jungs ausgemacht.

    Viele meiner Kids sind bei Heimspielen dabei. Auch weil einige der Jungs ab und an zu unserem Training kommen und mittrainieren.

    Das finden dieKids klasse.

    Darüber hinaus habe ich mit einigen schon zusammengesessen und einfach mal gefragt, welche Lerninhalte denn in Ihrer Jugend

    vermittelt wurden, und ob vielleicht etwas gefehlt hat. Das führte zum gesteigerten Interesse am Jugend Training.

    So kommen also einige immer früher vorbei und gucken sich unser Training vor dem Training der ERsten an.

    Deshalb ist die Bindung schon da. Und ich finde eine gewisse Identifikation schon wichtig.

    Nicht jeder braucht NEymar als Vorbild (schlechtes Beispiel im Moment ). Mancher braucht auch reale Vorbilder -zum Anfassen-

    Wenn die sich dann für die Jungs interessieren, geben die mal richtig Gas.

    Das ist nur eine Orientierung. Mehr nicht. Ob Sie dann besser werden, wechseln oder was auch immer, kann ich nur zum Teil beeinflussen. Ich schrieb oben schon das ich da mir da selbst mehr Gelassenheit wünsche.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E

    Ich finde du hast ein schönes Beispiel beschrieben wie man es schafft Vereinsidentifikation zu schaffen.


    Habt ihr auch "Eigengewächse" in der Landesligamannschaft dabei? Wie hoch ist deren Anteil?

  • Der ist leider zu niedrig. Im direkten -Durchlauf- haben wir 4 Eigengewächse.

    Dazu weitere 4 die zurückgekommen sind, da in der C, B oder A zu höherklassigen Vereinen gewechselt.

    Der Alterschnitt der Truppe liegt bei knapp 22 Jahren.

    (im übrigen will ich nicht übertreiben, nach einigen Jahren Landesliga ist nächstes Jahr Bezirksliga angesagt)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich finde, dass das ein mehr als nur akzeptabler Schnitt ist.

    Damit kann man so manchen Nachwuchsspieler aufzeigen, dass es auch eine Perspektive innerhalb des Vereins gibt.

  • Das stimmt schon, wobei im festen Stamm nur 3 Spieler sind. 5 Sind mehr oder minder Ergänzungsspieler.

    Wobei die Kids da keinen Unterschied machen. Die haben die Jungs ja nicht als Jugendspieler gekannt.

    So ist es mir auch egal, wenn unser TW, der ein Superjunge ist, zu uns mal zum Torschußtraining kommt, auch wenn

    er nicht aus unserer Jugend kommt. Will sagen, die Identifikation zum Team bauen die Kids auch so auf.

    Die Perspektive ist mehr in unseren Erwachsenenköpfen....

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Vereinsbindung...

    bei uns gibts ne Fahrt mit zwei Übernachtungen für Kinder der F-D Jugend. Das ist immer ne riesen Show für alle und die Kids lernen sich mannschaftsübergreifend kennen (wobei das manchmal auch nicht unproblematisch ist). Da ab der D nach Leistung eingeteilt wird, finde ich das spitze.
    Ob die A-C mehr an die Herren ranrutscht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wir sind einfach noch zu weit weg um das zu beurteilen.

    Auch ist das Vereinsheim toll und lädt zum Verweilen ein.


    Aber mal ehrlich: kein Kind, das aus welchen Gründen auch immer aufhören möchte, wird bleiben weil die Pommes so lecker sind oder man im Mai ne tolle Fahrt gemacht hatte. Da obliegt die Verantwortung der handelnden Personen, die entweder einen Spieler in ein ambitionierteres Team so verabschieden, dass Rückkehr möglich ist und/oder ein Training anbieten, welches Spaß macht und lehrreich ist. Und manchmal kann man alles richtig machen und die Spieler wenden sich dennoch dem Tennis oder der Jugendfeuerwehr zu... auch nicht schlimm. Alles besser als Bahnhofsvorplatz

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich da tatsächlich einigermaßen schockiert, wenn ich lese wie stiefmütterlicj die Jugend in euren Vereinen teilweise behandelt wird.

    Unsere Erste ist dieses Jahr in die Landesliga aufgestiegen und der Slogan der dazu veröffentlicht wurde lautet "247 Jahre Jungendarbeit führen den.... in die Landesliga"

    26 Spieler aus dem erweiterten 28er Kader haben eine langjährige Jugendvergangenheit in unserem Verein und das wird auch deutlich kommuniziert.

  • Tolle Fahrten und Veranstaltungen bietet auch der LEichtathletikverein und der Handballklub etc. etc.

    Das ist relativ austauschbar. (aber natürlich auch gut und wichtig)

    Deshalb finde ich den direkten Kontakt auf den Sport bezogen schon -bindender-(also Spieler aus der ersten etc. etc. )

    verhindern kann ich damit auch nicht, das irgendwann die Feuerwehr interessanter ist, ganz klar.

    Aber versuchen das Interesse am Fußball im Speziellen, und dem Verein allgemein hochzuhalten, sollte ich trotzdem finde ich.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich da tatsächlich einigermaßen schockiert, wenn ich lese wie stiefmütterlicj die Jugend in euren Vereinen teilweise behandelt wird.

    Unsere Erste ist dieses Jahr in die Landesliga aufgestiegen und der Slogan der dazu veröffentlicht wurde lautet "247 Jahre Jungendarbeit führen den.... in die Landesliga"

    26 Spieler aus dem erweiterten 28er Kader haben eine langjährige Jugendvergangenheit in unserem Verein und das wird auch deutlich kommuniziert.

    DAs ist doch super für euch... WEnn ein anderer Landesligaverein nur 5 Spieler aus den eigenen Reihen hätte, aber 12 oder 13 in aktuell höheren Ligen wie Oberliga etc.... Wäre dann die Jugendarbeit in diesem Verein schlechter?!? Ich will damit sagen, das reine Zahlen nichts über die geleistete Arbeit aussagen, oder eben nur bedingt.

    Trotzdem halte ich natürlich einen tollen Schnitt, wie bei euch für erstrebenswert...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • DAs ist doch super für euch... WEnn ein anderer Landesligaverein nur 5 Spieler aus den eigenen Reihen hätte, aber 12 oder 13 in aktuell höheren Ligen wie Oberliga etc.... Wäre dann die Jugendarbeit in diesem Verein schlechter?!? Ich will damit sagen, das reine Zahlen nichts über die geleistete Arbeit aussagen, oder eben nur bedingt.

    Trotzdem halte ich natürlich einen tollen Schnitt, wie bei euch für erstrebenswert...

    Nein, dass sicher nicht. Wenn man jedoch proklamiert, dass die Jugendarbeit wertvoll ist und auf eine solche Bilanz verweisen kann ist das sicher nahe am Optimum. Die Bindungzum Verein scheint funktioniert zu haben.


    Tatsächlich spielen in dieser Mannschaft 6 Spieler mit Oberligerfahrung. Einer davon sogar mit 20+x Toren in einem Oberligaspitzenverein. Der Weg zurück zu den alten Kumpels und dem Versuch mit dieser eingeschworenen Truppe Ergolg zu haben, scheint jedoch eine gewisse Wirkung gehabt zu haben. Was mir besonders gefällt ist, dass der Verein im Falle des Erfolgs im Seniorenbereich an die Jugend denkt.


    Wenn wir die Jugend also als Brutkasten für die Senioren betrachten - alles Optimal. Wenn wir die Spieler aus der Jugend so hoch wie möglich als Aushängeschild präsentieren wollen - dann wären mehrere Spieler in Ober- oder Regionalliga eher besser.

  • Hut ab von einem 5 Liga Verein zu einem 7 Liga Verein wegen der Kumpels zu wechseln... Würde Ihm persönlich raten, wenn er 20+ Tore schießt in der Oberliga, dann mehr an seine -Karriere- zu denken. Da wird er ja dann ein paar Euros verdient haben. Und mit 20+ Toren bei einem Oberligaverein, ist Regionalliga sicher auch nicht weit...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Hut ab von einem 5 Liga Verein zu einem 7 Liga Verein wegen der Kumpels zu wechseln... Würde Ihm persönlich raten, wenn er 20+ Tore schießt in der Oberliga, dann mehr an seine -Karriere- zu denken. Da wird er ja dann ein paar Euros verdient haben. Und mit 20+ Toren bei einem Oberligaverein, ist Regionalliga sicher auch nicht weit...

    Der Junge schließt gerade sein Medizinstudium ab, ich glaube die Priorität liegt einfach woanders.

  • Gerade da fehlt es mir schlicht und ergreifend an Glaubenskraft.

    Mag sein, dass ich den Glauben an meinen Verein mit der Zeit finde, allerdings sehe ich keine Argumente die dafür sprechen.

    Das geht mir ja nicht viel anders. Aber ich bin nicht der Typ der dann resigniert oder abweicht. Ich weiß, dass es hilft auf allen Ebenen diese Richtschnur zu haben. Viele Mitglieder denken ja gar nicht mal im Ansatz über so etwas nach, aber wenn so etwas ein wenig verfolgt wird und da ist dann spürt man die Richtung auch ohne sie zu kennen.

    Grüße von der Ersatzbank

  • "Im KiFu gilt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings." (von totog zitiert)


    Genau das sehe ich eben nicht so, für uns steht der im Vordergrund. Das heißt aber nicht, dass man, so gut es eben geht nicht auch Ausbildungs-orientiert arbeitet.


    Neben dem wichtigsten Satz:

    "Wir wollen alle gemeinsam Spaß am Fußballspiel haben" stehen bei mir als untergeordnete Ziele:


    - wir wollen ab und zu ein Spiel gewinnen

    - wir wollen alle fußballerisch verbessern


    Wie bereits einmal festgestellt schließen sich Spaß -bzw Ergebnisorientierung nicht aus, aber es gibt Situationen ,wo diese Ziele miteinander konkurrieren, hier nochmal einige Beispiele:


    Trainerwechsel:

    ich bin überzeugt, dass ein Trainerwechsel nach 2-3 Jahren jedem Team und jedem einzelnen Spieler sehr gut tun würde. Aber welcher Papa-Trainer ist schon dazu bereit, das Team, in dem sein Sohn spielt, abzugeben und dafür gleichzeitig ein anderes Team im Verein zu übernehmen? Ich, ehrlich gesagt, nicht.


    Rotation:

    Systematische Positionsrotation wäre aus Ausbildungssicht wünschenswert, bringt aber erstmal Frust und keinen Spaß. die Kinder haben nun mal Positionen, wo sie gerne spielen wollen, und dann meist auch am besten spielen. Dennoch setze ich, wenn es Sinn macht, einzelne Spieler auch mal gegen ihren Willen auf anderen Positionen ein, einfach um ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen. Insgesamt ein schwieriges Thema für mich.


    Trainingsgestaltung:

    Ich trainiere das, was mir bei meinem Team in den letzten Spielen als Defizit aufgefallen ist, das kann auch mal Verhalten bei Standards sein. Alles, bis hin zu Koordinationsübungen passiert ausschließlich mit dem Ball. ca 30-40% der Trainingszeit wird Fußball 7:7 gespielt. Alle sollen die Möglichkeit haben 7:7 Fußball zu spielen, auch wenn sie für das nächste Spiel am Wochenende aufgrund der Kadergröße nicht aufgestellt sind. Das mein Training damit teilweise (und nur teilweise!) im Gegensatz zu den gängigen Lehrmeinungen steht, ist mir bewusst.

  • ca 30-40% der Trainingszeit wird Fußball 7:7 gespielt.

    Wie kann man sich das vorstellen?!? Du spielst also 7gg.7 im Training weil alle die Möglichkeit haben sollen 7gg.7 zu spielen.

    Ich behaupte das damit nur 50% deiner Spieler in diesen Spielen die den Großteil deiner Trainingszeit einnehmen,

    viele Ballaktionen haben, die nun mal für Ihre Entwicklung notwendig sind. Die schwächeren werden kaum Aktionen haben und sich verstecken.

    Ich habe, vllt. auch extrem, in der kompletten E Jugend Zeit kein 7 gg. 7 im Training praktiziert. Nicht 1 mal.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)