Wie sollte man Kinder an Spielsysteme und Taktiken heranführen?

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  • meine 2 Cents:

    1. Alle, die nicht Funino spielen.

    2. u7

    3. u11

    4. u8 Ball Größe 3

    5. k.a. ob ich das überhaupt trainieren würde.


    ps: habe die Werte nur geschrieben, will ich glaube Antworten wie "das kommt darauf an ob... " erwartet der TE nicht. Auch wenn ich sehr wohl weiss, das man das differenziert betrachten muss.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Funino haben wir noch nie gespielt, ich glaube, das gibt es bei uns gar nicht.


    Mich hat das nur mal interessiert, weil das bei uns im Training (F-Jugend) immer häufiger gemacht wird, z.B. als Bestandteil eines Zirkeltrainings.

  • Kopfballtraining für diese Altersklasse ist in meinen Augen Körperverletzung. Da bin ich total kleinlich. Der Mensch ist kein Specht! Das Gehirn ist empfindlich und es gibt absolut gar keinen Grund, warum man es mutwillig gefährden sollte.
    In Amerika wird das Thema Enzephalopathie im Zusammenhang mit Sport (vorallem Football) zur Zeit hoch- und runter diskutiert, z.B. ein Bericht hier

    http://www.wn.de/Freizeit/Ratg…aeden-bei-Football-und-Co


    Fallrückzieher: in der Halle auf dicken Weichbodenmatten sicher ein großer Spaß, draußen auch ein no-go mit der F

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Kritische Nachrichten gab es zudem für den Mädchen- und Frauenfußball: Spielerinnen tragen demnach nach Kopfbällen offenbar mehr neuronale Schäden davon als ihre männlichen Kollegen. Forscher des Albert Einstein College of Medicine (Bronx) untersuchten dazu mit einem bildgebenden Verfahren die Gehirne von je 49 Spielerinnen und Spielern. Ergebnis: Mehr Kopfbälle verschlechterten bei beiden Geschlechtern die Leitfähigkeit von Nervenfortsätzen (Axonen) - bei den Männern aber nur in drei Hirnregionen, bei den Frauen in acht und zumeist auch anhaltender. Die Gründe dafür sind noch unklar.


    Verbände reagieren bereits - unterschiedlich konsequent allerdings: In den USA schreibt die US Soccer Federation seit 2015 vor, dass Kinder unter 10 Jahren überhaupt keine Kopfbälle machen dürfen. Zwischen 11 und 13 Jahren ist das im Spiel erlaubt, aber im Training verboten. Der Deutsche Fußballbund macht bisher keine Vorgaben - rät aber, erst mit 13 oder 14 Jahren mit dem Kopfballtraining anzufangen, wenn die Nacken- und Kopfmuskulatur kräftiger ist.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • 1. siehe Ersatzbank

    2. So früh wie möglich / wenn umsetzbar

    3. siehe Goodie frühestens U12/Grundlagentraining

    4.U8/ U9 technikgrundlagen

    5. Wird m.e. automatisch erlernt, wenn die Grundtechniken beherrscht werden. (also noch viel Zeit)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wenn meine E-Jugend Kicker keine Angst vor dem Ball haben, dürfen die im Spiel oder Training Kopfball üben mit Lightball in der Ballschule 5-10 Minuten bei mir, natürlich nicht systematisch 20-30 Minuten. In der Regel kriegen die bei einer E-F-Jugend den Ball doch garnicht so weit hoch, das jemand zum Kopfball gehen muss. Viel mehr besteht die Gefahr das die den Ball an den Kopf kriegen, weil sie nicht zum Ball schauen sondern sich wegducken. Ich fürchte in ein paar Jahren werden die Jungs mit Fahrradhelmen oder speziellen Kopfballschutzhelmen kicken.

    Die Fussballindustrie würde sich freuen.

  • Fantomas, mach dir mal die Mühe, den Bericht zu lesen. Es macht durchaus Sinn, seine Denkzentrale zu schützen. Wir trainieren beim Kopfball den normalen Schutzreflex, den Kopf einzuziehen, ab. Ich glaube dennoch, dass dieser Reflex richtig ist. Was Erwachsene machen kann mir reichlich egal sein. Nicht egal ist es, was ich mit mir anvertrauten Kindern mache.
    Ich hoffe stark, dass der amerikanische Ansatz auch bald bei uns ankommt. Warum vorallem das weibliche Gehirn stärker leidet wird zur Zeit erforscht.

    Denn in unserer Generation haben viele, viele Fußballer erst mit 10-12 Jahren überhaupt angefangen im Verein zu kicken. Heute kann man schon 6 Jährige sehen, deren Trainer/Eltern den Kindern aus viel zu weiter Distanz Bälle an den Kopf werfen. 10-20 mal - macht ja so nen Spaß, ne?


    Ich kann mich auch noch an Eishockeyspiele erinnern, die ohne Schutzvisier gespielt wurden. Im Kinder- und Jugendbereich inzwischen undenkbar. Beim Rock'n'Roll-Tanz dürfen Schüler keine Akrobatik-Elemente machen...

    Nein, ich will meine Kinder nicht in Watte packen. Mein Sohn hat im Tor auch schon einen Ball genau auf die 12 bekommen und musste ins Krankenhaus. Aber ich würde das auch nicht freiwillig im Elementarbereich forcieren.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    Einmal editiert, zuletzt von Goodie ()

  • Im Zirkeltraining Blockwechsel: was wird da trainiert bzw. gemacht?


    Alle anderen Sachen habe ich auch schon mal im Training gemacht - stelle sie mir allerdings öfters als Zirkeltraining ziemlich langweilig und eintönig vor (kann mich aber auch komplett täuschen)


    zu Kopfball haben wir schon diskutiert

    Kopfball trainieren - ab wann ? (auch da weiß ich nicht wie es abläuft (Schaumstoffball?) und bin weiterhin hin und her gerissen, weil die Kinder das im Spiel machen (einige sogar öfters als einen Trick auszuprobieren))

  • Das mit dem Zirkeltraining bezog sich auf die anderen Punkte, auf den Blockwechsel nicht (ist auch schwierig)


    Immer eine Minute Belastung: wieviel schafft man da ( der andere, der Pause mach, zählt)

    Die Kinder haben dabei Spaß

  • Stichwort Spielsystem:


    Wir haben am WE gegen eine E-Jugend Altjahrgang gespielt.

    Der Gegner hat permanent über den TW "hinten rum" gespielt, dann Konter gefahren und so zur Halbzeit auch geführt.

    Die Pässe zum TW waren auch meistens ordentlich, fanden sie doch unter geringem Gegnerdruck statt und der TW war immer frei anspielbar.


    In der Halbzeit habe ich dann meinen Jungs gesagt, dass immer der Spieler, der gerade im Sturm ist, den Verteidiger von der Seite anlaufen soll und nicht schräg frontal wie in der ersten Halbzeit geschehen.

    Ende vom Lied war, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit fast nicht mehr aus der eigenen Hälfte rauskam und wir das Spiel noch gedreht haben.


    Warum?


    Weil die Verteidiger keine Lösungen mehr hatten und die Pässe zum TW gar nicht mehr oder nur noch unpräzise gespielt werden konnten.

    Ich fand es erstaunlich, dass die Verteidiger fast nie ins 1 vs.1 gegangen sind, um die Situationen zu lösen, sondern ausschließlich einen (ungenauen) Pass als Option wählten....

  • DenSen frage mich, warum die dann überhaupt noch den weg über den TW genommen haben?!?

    waren die so in ein -System- gepresst?!?!?!

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Häufig in E Jugenden und D Jugenden zu beobachten. Die unbedarfte Risikobereitschaft der F Jugend verliert sich und die Kombination Fehlervermeidung und Vorgaben des Trainers erzeugen bisweilen ein monotonen Spielschema was selbst bei völliger Erfolglosigkeit nicht mehr korrigierbar ist.

    Hier spielt insbesondere der Traum vieler Trainer vom schnellen Aufbauspiel und Kombinationsspiel eine Rolle.

    Obwohl die meisten Mannschaften von ihren individuellen technischen Fähigkeiten nicht in der Lage sind ein solches wirklich auszuführen.

    Typisch auch die Vorgabe. Spielt über die Aussen. Leider steht das Tor aber in der Mitte. Spiel breit machen klingt gut, aber sagt ansonsten nicht viel aus. Führt wegen fehlerhaftem Spielverständnis jedoch offensiv zu fehlenden Anspielstation. Da beide Aussen an der Linie kleben.

    Daher ist der wesentliche Schritt erstmal die individuelle Ausbildung der Kinder. An einem Spielsystem orientiertes Trainieren führt in eine fatale Sackgasse.

    Leider spiegelt die Spielweise zumeist auch die Ahnungslosigkeit der Trainer wieder. Dann sind aber meist die Kinder Schuld.

  • Da möchte ich mir jetzt kein Urteil drüber erlauben...


    Aber man hatte das Gefühl, dass es nicht wirklich einen Plan B gab bzw. vielleicht auch die Traute nicht da war, dann konsequent über eine gewonnene Zweikampfsituation ins Mittelfeld zu dribbeln und dort Überzahl zu schaffen.


    Ich habe das im E-Bereich jetzt schon öfters gesehen, verstehe ja auch die Intention dahinter, da ich in der D-Jugend beginne, positionsspezifischer zu denken, aber für die Jungs war es nur hinderlich...


    Ich denke nicht, dass im Breitensportbereich ein derartiger Spielaufbau auf Dauer erfolgreich sein kann, da dafür zu viele individuelle (Lern-)Fehler gemacht werden.


    Ich gebe ehrlich zu:

    Meine Jungs könnten einen derartigen Spielaufbau über einen längeren Zeitraum im Spiel auch nicht durchhalten und wir würden ein Tor nach dem anderen kassieren...sieht daher oftmals bei uns vogelfrei aus...funktioniert aber auch...irgendwie...

    =)=)=)




    Eine positive Situation noch von meiner Mannschaft:


    Der Zentrumspieler kommt über den Flügel, gewinnt dort den Zweikampf...und spielt, nachdem er ca. 3x geschaut hat, einen Ball in den Rücken der Abwehr auf den einlaufenden Spieler von der anderen Seite, der frei zum Abschluss kommt.

    Nur durch eine Glanzparade des gegnerischen Keepers wird unser Tor verhindert.

    Tolle Aktion von allen...da musste ich glatt den Torwart gleich mit loben...8o8o8o


    Fußball kann sooooooooooooooooooo schöööööööööön sein....

  • Hier spielt insbesondere der Traum vieler Trainer vom schnellen Aufbauspiel und Kombinationsspiel eine Rolle.

    Obwohl die meisten Mannschaften von ihren individuellen technischen Fähigkeiten nicht in der Lage sind ein solches wirklich auszuführen.


    Genau und exakt so ist es. Und weil genau dieses der Traum vieler Trainer ist, wird es schon in der F gepredigt und -einstudiert-

    Darüber wird vergessen, nein bewußt vernachlässigt, individuelle technische Fähigkeiten zu trainieren.

    Und genau das ist dann die Folge die Du beschreibst. Die Katze beißt sich hier in den Schwanz.

    Aber schuld sind die Kids.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Träumen ist doch erlaubt für die Trainer. Ich gebe 3 Grundsätze vor:

    1. Seit heiss auf den Ball

    2. Laufen vor hin und zurück bis du keine Puste mehr hast ob Abwehr oder Angriff.

    3. Zweikämpfe gewinnen und wenn dann noch ein Passpiel möglich als Zuckerl.

    Die Jungs sollen sich durchsetzen lernen im Spiel, was ja auch der DFB fordert in seinen Grundprinizipien 1:1.

    Taktik spielt sich doch eher im Kopf der Trainer ab. Über außen kombinieren, Ball ruhig und sicher nach vorne kombinieren wie in der Bundesliga. Die Realität holt uns aber jedes Wochenende wieder auf den Boden der Tatsachen.

  • Ich fand es erstaunlich, dass die Verteidiger fast nie ins 1 vs.1 gegangen sind, um die Situationen zu lösen, sondern ausschließlich einen (ungenauen) Pass als Option wählten....

    Das genaue Gegenteil von meiner Truppe. Die versuchen prinzipiell alles alleine zu lösen, manchmal sogar gegen 2 Gegner, da wünsche ich mir oft, dass sie einfach den Ball zum Keeper passen. Der ist fast immer anspielbar, bekommt aber nur selten den Ball.

    Ich hänge schon seit geraumer Zeit an dem Punkt, dass die Spieler nicht erkennen, wann sich ein Dribbling lohnt und wann eher nicht.

  • Da ich mich hierbei auch ertappt fühle muss ich was tippen.


    Ich trainiere mit meiner E1 Jugend immer noch vorrangig 1gg1-Stuationen und Funino. Die Individuellen Fähigkeiten sich aus dem Druck eines Gegners zu lösen sind daher auch bei allen Spielern zumindest im Ansatz vorhanden. Dennoch werden ohne Vorgabe die meisten Bälle vom Torwart meist lange nach vorne gespielt, und das im vielen Situationen noch dazu ohne wirklichen Plan. Gleichzeitig fehlen aber auch regelmäßig die Anspielstationen in Form der Verteidiger so dass ich ihn in genau diesen Situation auch nicht immer andere Optionen aufzeigen könnte.


    Und genau in dieser Dauerschleife behelfe ich mir gerade in Vorbereitungsspielen auch gerne mal einer starren Vorgabe wie "heute darf der TW keinen Ball abschlagen, sondern wir spielen alles hinten raus". Und auch hier stelle ich fest das sich die Kinder der Drucksituation "allein vorm Tor in einen Zweikampf zu gehen" durchaus bewusst sind und selbst wenn sie es anders lösen könnten (bezogen auf die Fähigkeiten) häufig lieber der ungenaue Notpass auf den TW gespielt wird. Die Situation der Kinder auf dem Feld ist einfach nicht mit dem ruhigen Blick von uns Trainern zu vergleichen.


    Und natürlich könnte ich die Vorgabe bei einer Taktik Änderung des Gegners aufheben, genau das will ich aber nicht. Ebenso bin ich mir im klaren darüber dass ich mit dieser starren Vorgabe den TW im seinen Handlungsmöglichkeiten beschneide. Aber warum sollte das z.B. in einem Vorbereitungsspiel nicht auch erlaubt und mit einem Lerneffekt verbunden sein?

    Die Erfahrung zeigt das ein solches Spiel bisher immer dazu führte das sich die Verteidiger wieder viel konsequenter Anbieten und freilaufen und der TW diese Option auch in den Folgespielen wieder viel öfters bedenkt und auch mögliche Risiken, wohl auch aufgrund der erzwungenen Fehler im Spiel zuvor, viel genauer abwägt.


    Und auch wenn sich der Trainer des Gegners darüber wundert dass wir keinen Plan B haben und sich freut wie gut seine eigen Taktikumstellung funktionierte, mein Fokus liegt auf meiner Mannschaft. Und im Idealfall haben beim besagten Siel beide Teams einen Erfahrungsgewinn daraus gezogen. Ich würde es beiden gönnen!


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Und natürlich könnte ich die Vorgabe bei einer Taktik Änderung des Gegners aufheben, genau das will ich aber nicht. Ebenso bin ich mir im klaren darüber dass ich mit dieser starren Vorgabe den TW im seinen Handlungsmöglichkeiten beschneide. Aber warum sollte das z.B. in einem Vorbereitungsspiel nicht auch erlaubt und mit einem Lerneffekt verbunden sein?

    Die Erfahrung zeigt das ein solches Spiel bisher immer dazu führte das sich die Verteidiger wieder viel konsequenter Anbieten und freilaufen und der TW diese Option auch in den Folgespielen wieder viel öfters bedenkt und auch mögliche Risiken, wohl auch aufgrund der erzwungenen Fehler im Spiel zuvor, viel genauer abwägt.

    Ok. ist ja ein Sichtweise. Mir erschließt sich der Sinn aber nicht wirklich. Für mich wäre sinniger, wenn die Kinder vom Schema F abweichen und eine eigenständige Lösung suchen. Für mich mit meiner E1 der größere Erfahrungsgewinn für die Kids.

    Den Druck auf die Verteidiger im Spielaufbau kann ich im Training in Spielformen erzeugen. Im Spiel gehört für mich eine gewisse Spielintelligenz dazu, die Verhaltensweise möglichst eigenständig zu ändern. Spätestens ab älterer E würde ich das als Erfahrungsgewinn ganz klar vorziehen. Das sehe ich genau wie DenSen

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)