Dribbler oder Passmaschine?

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  • Absolute Zustimmung. Mit winziger Einschränkung: Den Rahmen der Möglichkeiten des jeweiligen Alterns bedenken.

    Ich habe in der F-Jugend viele Kinder die drei vier Gegner umdribbeln wollen. Davon sind wenn überhaupt höchsten 20-30% in der Lage, einen vernünftigen Pass in dieser situation in die richtige Richtung zu machen, dazu kommt, dass die anderen kinder keinen vernünftigen oder gar keinen Anspielwinkel bieten.


    In diesem Fall, bringt der hinweis auf den pass nicht viel.


    also Lösungen finden: Absolut.

    Aber: Nicht jede Lösung funktioniert auch für jedes alter.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Ich setze hierbei immer auf Raumgewinn als Lösungsansatz. Die Spieler gehen ins Dribbling, binden so Gegner an sich und schaffen Raum für die Mitspieler. (gerade in Strafraum Nähe sehr wichtig)

    Die Mitspieler müssen blitzschnell reagieren und richtig laufen, um den offenen Raum zu finden - und der Dribbler muss den dann den richtigen Zeitpunkt finden, den Mitspieler anzuspülen.

    Roy, wie alt sind denn deine Kinder? Meine würden mit Begriffen wie Raumgewinn überhaupt nichts anzufangen wissen...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Den Rahmen der Möglichkeiten des jeweiligen Alterns bedenken.

    Nicht das Alter ist für mich entscheident, sondern das jeweilige Können.

    Ich fordere nicht von allen Kindern das Gleiche ein.

    Von einem Kind, dass noch sehr mit der Ballkontrolle beschäftigt ist erwarte ich natürlich nicht, dass es auch die Übersicht hat um eine Situation einzuschätzen.

    Die Kinder sind mit dem Ball schon völlig ausgelastet.

    Von Kinder die den Ball sicher annehmen, führen, passen und schießen können, kann man das jedoch schon einfordern.

    Da sind dann noch frei Resourcen im Kopf, die für die Orienterung und Entscheidungsfindung auf dem Platz genutzt werden können.

    Völlig unabhängig, ob F-Junior oder D-Junior.


    Die Lösung muss immer zum Können des Kindes passen.

  • Provokation: Raumgewinn - spielen wir American Football oder Rugby?


    "Richtige" Entscheidungen gibt es nicht - fragt mal Jugendtrainer von Mario Götze.


    Behauptung: Kinder, die Spaß mit dem Ball haben, werden länger Fußball spielen als "Passmaschinen" oder Schussspezialisten.

  • im Prinzip ist das erkennen des -freien- raums ja mit ein Lernziel beim Funino.

    Habe mal ein Video mit Horst WEin gesehen, ich meine in Polen oder so. Da hat er nur gecoacht: Wo ist der Raum?!?

    und : Guten Morgen, wenn einer was verschlafen hatte :)

    Finde das leider nicht mehr...

    Den Raum zu erkennen und zu nutzen verstärkt zu trainieren, ist beim funino ja über einfachste Provokationsregeln möglich, die den Kids aber wahnsinnig viel abverlangen. z.b. Pässe nur nach vorne, pässe nur nach hinten etc.

    Es ist erstaunlich wie Kinder darauf reagieren.

    Das mache ich immer mal wieder gern und macht den kids viel spaß

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Behauptung: Kinder, die Spaß mit dem Ball haben, werden länger Fußball spielen als "Passmaschinen" oder Schussspezialisten.

    Das Eine schließt das Andere doch nicht aus.


    Was mich jedoch sehr nachdenklich stimmt ist der allgemeine Konsens, dass man ein Kind was von sich aus viel Dribbelt vermehrt zum Passen auffordert und ein Kind was vermehrt lieber kombiniert versucht zum Dribbler zu machen. Was ist denn damit Stärken zu fördern? Natürlich müssen die Dribbler auch Passen können und umgekehrt, aber warum bringe ich die Spieler nicht in Situationen, die ihnen am meisten Spaß machen? Insbesondere auch im Breitensport?

    Ich habe das Gefühl, dass auch genau das das Problem ist mit dem auch viele NLZs zu kämpfen haben. Es kommen oben technisch und athletisch sehr gut ausgebildete Spieler an, doch im Zuge der Ausbildung wurde das gewisse Etwas weggeschliffen.

  • luibo,


    du schreibst, die Kinder sollen "Lösungen finden". Für mich bringt diese Formulierung mein Problem gut zum Ausdruck.


    Ist ja irgendwie richtig. Aber eigentlich doch auch wieder nicht. Fußball ist doch kein "Problem", für das die Kinder Lösungen finden müssen. Wenn es heißt, dass nicht Ergebnisse im Vordergrund stehen sollen, sondern der Spaß am Fußball, dann geht diese Forderung für mich sehr viel tiefer als nur dahin, auch die leistungsschwachen Kinder mitzunehmen. Es kann dann für mich auch nicht in erster Linie um den lernpsychologischen Faktor gehen, dass die Kinder besser lernen, wenn sie mit Spaß dabei sind (was natürlich trotzdem völlig richtig ist).


    Spaß am Fußball => nicht wegen des Tore Schießens und Tore Verhinderns, erst recht nicht um des Gewinnens willen. Sondern eben wirklich Lust auf den Ball! Das möchte ich jedenfalls vermitteln.


    Wer passt, will den Ball loswerden. Das kann's bei Kindern doch nicht sein. Kinder sollen meiner Meinung nach den Ball haben wollen! Sie sollen Spaß daran haben, etwas mit dem Ball zu machen. Sie sollen idealerweise gerne Fuß-Ball spielen.



    Um dem mal etwas Fleisch zu geben, was das für mich konkret heißt: Letztes Spiel eines unserer 2010er-Kinder, total ballverliebt ist es am Fummeln. Das war super-ineffektiv. Es hat viele Möglichkeiten gegeben, den Ball abzuspielen oder mal aufs Tor zu schießen. Egal, ich fand's supergeil dem Jungen dabei zuzusehen, was er mit dem Ball am Fuß technisch angestellt hat. Das ist für mich Spaß am Fuß-Ball, dass der Junge den Ball haben, ihn am liebsten ihn gar nicht mehr hergeben wollte und dabei mit dem Ball am Fuß technisch richtig gut etwas anzufangen wusste.


    "Lösungsorientiert" ist das nicht. Aber so macht für mich Fußball Spaß und deshalb soll meiner Meinung nach auch der Spaß im Kifu im Vordergrund stehen.

  • Skriwer man beobachte mal das Training der -Einsteiger- bei den DFB-Stützpunkten zum Auswahltraining.

    Dieses Jahr sind das die 2008er.

    Das ist sehr aufschlußreich, zumindest in unserer Region, und unterstützt Skriwers Aussage leider.

    Im NLZ gibt es sicherlich solche und andere Ansätze. Da ist es m.e. unterschiedlich, je nachdem wo man ist.

    Da aber viele Kids, den WEg über Auswahlmannschaften DFB Stützpunkte zu NLZ#s gehen, ist der Ansatz von Skriwer

    richtig, da mag es dann schon -verloren- gegangen sein, was an Individualität vorhanden war.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • zum ersten Satz: absolute Zustimmung


    zum zweiten Satz: kann ich so irgendwie nicht stehen lassen. Auch das passen, wenn man als Kind die Übersicht hat und den freistehenden Mitspieler sieht, kann Spaß machen.

    Ich habe zwei Kinder, die im Spiel weniger sie Dribbler sind, als Spieler, die am Spielaufbau beteiligt sind und wenn ein Pass beim Mitspieler perfekt ankommt und der ein Tor macht, dann macht auch das Spaß.

    Nicht jedem Kind geht es nur darum, selbst Tore zu machen. Und oft ist es schon frustrierend, wenn der Mitspieler mit Ball nach vorne geht, aber dann irgendwo hängen bleibt und die Chance ist vorbei. Zumindest meine Kleine frustriert so was, wenn sie mitläuft und sich anbietet.

  • Roy, wie alt sind denn deine Kinder? Meine würden mit Begriffen wie Raumgewinn überhaupt nichts anzufangen wissen...

    Goodie:

    2007er. In der Vorgegangenen Saison haben wir als jüngerer Jahrgang bei den E, mit ersten Formationen und Positionen gespielt. Meistens ein herkömmliches 1-3-3. Die Kinder wurden während dem Spiel nicht gecoacht und hatten alle Freiheiten. Dribbeln, Passen, Schiessen....einzige Regeln: keine Diagonalpässe von hinterer Reihe aussen auf vordere Reihe aussen. (also RV auf LF)

    Tendenziell wollten wir, dass die Kinder schön von hinten heraus spielen, was auch immer besser funktionierte.


    Dieses Spiel half uns gegen körperlich überlegenen Gegner zu bestehen.


    Es war auch so, dass oftmals der Mittelspieler der vorderen Reihe ins Dribbling ging und Tore schoss. Die hintere Reihe konnte hin und wieder mit Distanzschüssen scoren.


    In der jetzigen Saison, wir sind nun nicht mehr immer die Kleinsten, sehen wir die Entwicklung mit dem Raumgewinn.

    So kommen mittlerweile die Seitenspieler beider Reihen viel öfters in den abschluss, da der Mittelspieler die Bälle auf die Seite ablegt und die Seitenspieler mit Tempo aufrücken.


    Entscheidend hierbei ist sicherlich dass die Jungs den Ball Flach, scharf und präzise spielen können.


    Wir trainieren gezielt Raumgewinn durch „sich lösen“. Die Kinder begreifen Raumgewinn mit Zeitgewinn für die Ballannahme und Ballpflege. (weniger Druck) Gerade den weniger „starken“ hilft das sehr...

  • betreuer72,


    natürlich ist es das geilste, wenn die Kinder miteinander spielen. Aber auch hier darf es meiner Meinung nach erstmal nicht um "Lösungen" gehen, sondern um den Spaß im Spiel miteinander.


    Zum Beispiel teile ich da gerne die schönste Kifu-Erfahrung, die ich bisher gemacht habe: Ich war bei einem Fußballcamp dabei. Zum Abschluss wurde altersgemischt in verschiedenen Formationen gespielt. F-Kind war dann mit einem D-Kind zusammen im Team und es war Wahnsinn, den beiden zuzusehen. Die harmonierten so gut, persönlich und auf dem Platz. Es funktionierte alles. Das Ergebnis war zweitrangig (konnte es auch sein, so überlegen waren die zwei, die haben praktisch alleine gespielt, alle anderen waren Zuschauer); die beiden hatten einfach Spaß, miteinander Fußball zu spielen. Doppelpässe, Kabinettstücke, Hackenzuspiele, Tricks - alles dabei. Abfällig würde man das "Hacke, Spitze 123" nennen. Für mich war das richtig Spaß am Fußball.


    Aber da muss man sagen, normalerweise können F-Kinder das noch nicht. Aber sie können es nur lernen, wenn sie entsprechend Lust auf den Ball haben und mit dem Ball auch technisch etwas anfangen können.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Powerzwergenpapa ich wollte schon intervenieren... aber dein letztes Posting hat ja einiges relativiert.


    Für mich steht fest: es gibt bei den 2010ern aus fast allen Kategorien Kinder. Fummler ebenso wie welche, die schon sinnvoll abspielen. Und wenn in einer Truppe 2-3 Kinder abspielen, sieht man auch Doppelpässe. Andere haben Angst vor Fehlern und schießen blind den Ball weg, sobald sie ihn haben.


    Gerade die Kinder mit 7-9 Jahren entwickeln ja die Fähigkeit, Ball und Umfeld wahrzunehmen. Wenn du 10 Jährigen zuschaust, dann siehst du bei vielen den Kopf oben.


    Ich finde schon, dass man Lösungen finden muss. Zwar ist nicht Fußball ansich das Problem, wohl aber kann ein Gegenspieler eins sein. Wenn ich bisher immer mit Finte A am Gegenspieler vorbei gekommen bin, dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr, dann habe ich ein Problem und dafür brauche ich dann eine Lösung. Finte B? Abspielen? DAS gilt es dann rauszufinden. Und ein möglichst großes Repertoire zu entwickeln.

    Hier sehe ich eher einen Ansatz. Nicht dem Dribbler das Dribbeln abzudressieren sondern ihm im weiteren Verlauf einen bunten Strauß von Möglichkeiten an die Hand zu geben.


    Meine Kinder sind auch ballverliebt. Das Ding ist omnipräsent. Kein Ausflug, kein Schwimmbadbesuch, wo nicht ein Ball mit muss. Aber wenn sie ein Trikot anhaben, dann wollen sie das Spiel gewinnen. (Obs gelingt ist davon unbenommen) Dafür hängen sie sich rein. Der Große als ruhiger Aufbauspieler der seine Mitspieler in Szene setzt, der Kleine als quirliger Balleroberer und Ballbehaupter, der nur abspielt, wenn er seine Mitspieler für würdig betrachtet. Sonst macht es es egoistisch alleine (der ist aber auch erst 7)

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wer passt, will den Ball loswerden. Das kann's bei Kindern doch nicht sein. Kinder sollen meiner Meinung nach den Ball haben wollen! Sie sollen Spaß daran haben, etwas mit dem Ball zu machen. Sie sollen idealerweise gerne Fuß-Ball spielen.

    Wer sagt denn, dass Kinder die gerne Pässe spielen den Ball nicht haben wollen?

    Bei mir sind es genau die Kinder, die sich sehr gut ohne Ball bewegen und Anspiele fordern. Die auch freie Räume bewußt suchen und besetzen. Ohne Instruktionen.

    Und wenn ich höre wie die Kinder von einem Tor schwärmen, dass Sie gemeinsam (über Pässe) erzielt haben bin ich mir sicher, dass Sie Spaß haben.

    Um dem mal etwas Fleisch zu geben, was das für mich konkret heißt: Letztes Spiel eines unserer 2010er-Kinder, total ballverliebt ist es am Fummeln. Das war super-ineffektiv. Es hat viele Möglichkeiten gegeben, den Ball abzuspielen oder mal aufs Tor zu schießen. Egal, ich fand's supergeil dem Jungen dabei zuzusehen, was er mit dem Ball am Fuß technisch angestellt hat. Das ist für mich Spaß am Fuß-Ball, dass der Junge den Ball haben, ihn am liebsten ihn gar nicht mehr hergeben wollte und dabei mit dem Ball am Fuß technisch richtig gut etwas anzufangen wusste.

    Dann frag doch mal seine Mitspieler, die sich jedesmal freigelaufen haben wie viel Spaß Ihnen das gemacht hat.

    Man muss schon eine gewisse Balance finden. Sonst kippt die Stimmung aber ganz schnell. Das ganze ist und bleibt ein Teamsport. Und das auch in der F2. Das ist ein Prozess den die Kinder lernen müssen. Wenn er technisch so gut ist, warum geht man dann nicht den nächsten Schritt und arbeitet mit Ihm an der Übersicht. Oder der Zielstrebigkeit zum Tor.

    Es geht ja nicht darum Ihm das Dribbling zu verbieten.

    Würde er deshalb den Spaß verlieren?

    Das Eine schließt das Andere doch nicht aus.

    Was mich jedoch sehr nachdenklich stimmt ist der allgemeine Konsens, dass man ein Kind was von sich aus viel Dribbelt vermehrt zum Passen auffordert und ein Kind was vermehrt lieber kombiniert versucht zum Dribbler zu machen.

    Es geht nicht darum, dass ich Passspieler zu Dribbelkünstlern umerziehen will. Oder andersrum.

    Im Gegenteil, die Begabungen oder Neigungen gehören gefördert.

    In der Doku über Dirk Nowitzki sprach sein Mentor Holger Gschwindner immer davon, im Sommer ein weiteres Werkzeug in die "Toolbox" zu legen.

    Powerzwergenpapa Dein 2010ner Dribbler wäre doch ein Kandidat für ein weiteres Werkzeug. Neben seinem guten Dribbling könnte es z.B. die Übersicht sein.

    Oder die Zielstrebigkeit. Oder oder oder. Das nimmt Ihm doch nicht seine Begabung, sondern ergänzt Sie.

  • Goodie hat recht. NAtürlich muß ich den Kindern Lösungen für Spielsituationen aufzeigen können. Wenn der Super Dribbler gg. eine starke Mannschaft auf den Typ grätschendenManndecker trifft(und darauf habe ich keinen Einfluß, wie andere KIFU interpretieren), dann sollte er einen Plan B an die Hand bekommen haben um diese Situation zu -lösen-... Solange ich dem das Dribbling nicht verbiete, nehme ich dem keinerlei Individualität... WEnn der beim Funino gg. einen sehr starken Zweikämpfer spielt,

    hat er mitunter das gleiche -problem-...

    -wer passt, will den ball loswerden- ?!? wer Ihn ins tor schießt dann auch.;)

    -wer passt, will fußball spielen- genau wie der dribbler auch. idealerweise gehört beides zum fußball, ein pass kann auch genialität und individualität beeinhalten.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Sobald die Kinder beim dribbeln wahrnehmen, dass das Tor näher kommt und sie entsprechend beginnen sich zu orientieren - z. B. Den Torwart auskucken, Tempo anpassen - dann sind sie auch bereit zu lernen den Ball abzuspielen. Solange es nur Fitnesstraining ist, weil der Ball die Kinder beherrscht und nicht umgekehrt macht es mMn. keinen Sinn das Abspielen als Werkzeug ins Auge zu fassen.

  • aber dein letztes Posting hat ja einiges relativiert.

    Dann hast du mich missverstanden, ich will da nichts relativieren :)


    im zweiten Post wollte ich nur mal das Ideal beschreiben, das ich im Kopf habe, wenn es um Spaß im Spiel miteinander geht. Im Kifu bekommt man aber das, was ich da beschrieben habe, nicht zu sehen, jedenfalls nicht in der F. Habe ich zumindest noch nie so gesehen.


    Mir geht es vor allem darum, warum für mich der Druck im Fußball und das Ergebnis-Erfolgs-Denken so ein Problem ist. Das hat auch, aber nicht nur und auch nicht in erster Linie damit zu tun, dass es ja Kinder sind und dass auch die Schwachen mitgenommen werden sollen. Sondern es geht darum, Kindern – auch den starken, begabten Kindern! – die richtigen Lernerfahrungen zu ermöglichen.


    Das geht eben nicht, wenn die Kinder v.a. lösungsorientiert Tore schießen und verhindern sollen. Sondern die Kinder sollen in meinen Augen in erster Linie ungezwungen Erfahrungen mit dem Ball machen, eben Spaß am Fuß-Ball haben. Das ist eine Zielsetzung, die sich meiner Meinung nach nicht mit Ergebnisdenken und Erfolgsdruck verträgt. Also auch nicht "sowohl als auch" ;)


    Lernziel: Die Kinder lernen unter Raum-, Zeit- und Gegnerdruck sich mit dem Ball zu behaupten sowie Techniken der Ballführung, die ihnen dabei helfen. Sie sollen ein gutes Körper- und ein gutes Ballgefühl vermittelt bekommen.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Dann frag doch mal seine Mitspieler, die sich jedesmal freigelaufen haben wie viel Spaß Ihnen das gemacht hat.

    Bei uns wollen alle Kinder immer den Ball haben :) Wenn nur ein Ball im Spiel ist, geht das nicht. Müssen und können bei uns alle mit leben.


    Bei uns im Training haben bei den meisten Übungen und Spielen alle oder zumindest viele Kinder ihren eigenen Ball. Da gibt es dieses Problem daher nicht :)

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Powerzwergenpapa

    Ich rede nicht vom Training

    Da sollte es selbstverständlich sein, dass jedes Kind einen Ball hat.

    Ich rede von Spielsituationen in denen sich ein Kind freigelaufen hat aber vom anderen nicht den Ball bekommt weil er gerade so viel Spaß am Dribbeln hat. Da wäre bei uns Rambazamba auf dem Platz. Nicht beim erstenmal. Aber spätestens beim 4. oder 5. mal würde das nicht angespielte Kind recht deutlich seine Meinung sagen. Wenn das bei Euch nicht der Fall ist frage ich mich ob die anderen Kinder wirklich den Ball haben wollen ;)

  • Ich selbst betreue in unserem Verein einen 2011er Jahrgang, am Freitag habe ich ein Training der 2010er unseres Vereins beobachtet, die auf einem Feld funinho spielten und auf einem anderen Feld ein Trainingsspiel gegen 2011er eines "leistungsorientierten" Vereins bestritten. Mit meinen 2011ern hatten wir am Wochenende zwei Turniere, wobei wir unsere Kinder in zwei Teams aufteilten.


    Ich kann also für das Wochenende sozusagen von allen 2010ern und 2011ern berichten.


    Ich möchte Powerzwergenpapa nahezu 100 % beipflichten. Es gibt einen Spieler von ca. 3o Kindern unseres Vereins aus den Jahrgängen 2010 und 2011, der mehrfach sinnvoll im Sinne eines Passpiels abgespielt hat. Das ist ein Junge des Jahrgangs 2011, der sozusagen schon als Baby von seinen älteren Brüdern zum Passpiel motiviert/genötigt/gezwungen wurde (bei den Brüdern wollen wir mal nicht so kritisch sein, da sie die "DFB-Altermerkmale" nicht kennen müssen). Er ist eine Ausnahme.


    Ansonsten ergaben sich bei 2010ern und 2011ern durchaus mal Abspiele oder - wie ich meine - Zufälle, die wie "Passspiel" aussahen; aber in den allermeisten Fällen versuchten die Kinder, sich "durchzutanken". Je mehr Zug zum Tor und je schneller umso besser. Wie schon Ersatzbank treffend formulierte befinden sich die Kinder gerade in einer Phase, wo sie nicht mehr Opfer des Balls sind, sondern etwas damit anfangen wollen und können (Zug zum Tor, Erkennen, wo Platz ist, Berücksichtigung, wo Tor steht usw.). Und auch beim funinho der 2010er war es in aller Regel ein Solo oder schlicht Schnelligkeit, was zum Torerfolg führt.


    Das, was Goodie meint, dass man schon einige Kinder im Jahrgang 2010 hat, die sinnvoll abspielen, kann ich so für uns nicht bestätigen.

  • Zitat

    Das, was Goodie meint, dass man schon einige Kinder im Jahrgang 2010 hat, die sinnvoll abspielen, kann ich so für uns nicht bestätigen.

    Hab ich ja so auch nicht gesagt. Ich habe geschrieben: Wenn man 2-3 Kinder hat, die es können sieht man Doppelpässe.


    Jetzt an Ende der Saison, vorallem wenn man gegen ältere spielt ist das jedenfalls keine Seltenheit mehr.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!