Training im jüngeren Jahrgang

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  • Hallo,
    unsere U8 hat seit dieser Saison zwei neue Spieler bekommen, die noch keine Fussball Erfahrung haben. Der Rest der Mannschaft spielt schon länger als zwei Jahre Fussball. Vier Spieler dieser Mannschaft, haben das Jahr davor sogar eine Altersklasse höher gespielt.
    Ich habe mich nun gefragt, wie man die beiden Neulinge bestmöglich integriert. Sie sind den anderen U8 Spielern sehr weit hinterher. Nun lässt man ja Spieler, die sehr stark sind, gerne mal eine Altersklasse höher spielen. Wäre das ganze auch in die andere Richtung vorstellbar? Also das diese beiden Spieler mit der U7 trainieren? Wird sowas gemacht und wäre es überhaupt sinnvoll?


    Eine andere Sache ist der Spielbetrieb. An diesem können sie eine Altersklasse niedriger natürlich nicht teilnehmen. Da wären wir dann bei der nächsten Frage. Ist es sinnvoll die beiden überhaupt schon am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen? Sie waren ein Mal beim Training und nächst Woche wäre schon das erste Punktspiel. Von der Kaderstärke sind die beiden nun auch "über". Sie sind Spieler Nummer 14 und 15 im Team. 13 Spieler dürfen neuerdings an einem Spieltag mit. Wie handhabt ihr das bei euch? Nehmen neue Spieler direkt am Spielbetrieb teil, oder lasst ihr sie erstmal trainieren und schaut, ob sie überhaupt dabei bleiben? Ich freue mich auf eure Meinung.


    Gruß!

  • Zuerst mal: Wenn 13 mit dürfen, dann sind nr 14 und 15 nicht zu viel. Du wirst nie alle dabei haben. 2 Ausfälle ist doch noch wenig.


    Und wie willst du den kindern und eltern der newcomer verklickern, dass sie zwar das selbe bezahlen, aber weniger dürfen, weil sie zu spät angefangen haben??


    Das klingt für mich schon wieder nach der alten kotznummer " jetzt habe ich endlich mein u8 winnerteam und gewinne bestimmt alles und nun kann ich die neuen kinder nicht brauchen weil sie meinen siegesrausch stören". Alter, denk mal nach! Lass die neuen doch einfach mitkicken, bilde sie aus und habt spass. Natürlich nehmrn due am Spielbetrieb teil. Und zwar zu den gleichen Anteilen wie alle anderen auch. Oder sollen sie spielerfahrung sammeln, indem sie zu Hause bleiben?
    Du liesst und schreibst doch hier schon lang genug mit, dass ich mich echt über diese Frage wundere.

  • Nach einmal Training habe ich noch niemanden in den Spielbetrieb mit aufgenommen, außer ich kannte den Spieler schon vorher.
    Bei mir gibt es frühestens nach 2 Wochen die Anmeldung, damit Eltern+Kinder sehen, ob es überhaupt passt.


    Ansonsten finde ich es durchaus vorstellbar, Kinder einen Jahrgang jünger mittrainieren lassen. Allerdings gelten meiner Meinung nach 2 Einschränkungen dabei. 1) die Eltern müssen Bescheid wissen, wieso diese Maßnahme so gewählt wurde und 2) sie trainieren nicht permanent dort. Ansonsten könnte es passieren, dass sie sich eher nach unten orientieren und die Schere zu ihrem eigentlichen Jahrgang immer größer wird. Sie sollten dann also 1x die Woche im jüngeren und 1x in ihrem Jahrgang trainieren.

  • Ratsam finde ich das man nicht mehr als 10 Spieler mitnimmt zu einem Spiel.
    Wie soll man bei einer Spielzeit von 2 mal 20 Minuten bei 13 Kindern jeden ausreichend Spielzeit gewähren ?
    Da ist doch Frust bei den Kindern und auch bei den Eltern die den halben Vormittag für ein paar Minuten Spielzeit investieren vorprogrammiert!
    Desweiteren hast Du als Trainer unter den Auswechselspielern ein gehöriges Gewusel sodass Du Dich kaum auf das Spiel konzentrieren kannst.
    Deswegen würde ich von vornherein nicht mehr als 10 Kinder mitnehmen.
    Welche diese sind kann man ja dann rotieren lassen. Entweder alle gleich oder teilweise um einen Stamm herum.
    Die beiden neuen Spieler würde ich da aber erstmal ein paar Wochen außen vorlassen und sie über Training und Freundschaftsspiele langsam heranführen.
    Wenn sie dann wirklich wollen und sich im Training dauerhaft bemühen schaffen die Kinder auch auf diesem Weg den Anschluss.
    Sie jetzt schon für ein paar Minuten reinzuwerfen bringt eher Frust für alle Seiten.
    Siehe Oben

  • unsere U8 hat seit dieser Saison zwei neue Spieler bekommen, die noch keine Fussball Erfahrung haben.

    Das ist doch der Normalfall. In den Altersklassen bis zur U 10 kommen normalerweise regelmäßig neue Kinder hinzu (zumindest im typischen Breitensportverein).
    Aus meiner Sicht ist Aufgabe des Trainers diese Neuen auch voll zu integrieren. D.h. für sie gelten genauso die Spielregeln, wie für die "alten" Hasen. Rotation, Pausen, etc. Immer unter der Maßgabe, dass die Trainingsbeteiligung stimmt. Natürlich stellen Neueinsteiger im Spielbetrieb zunächst einen Nachteil dar, aber wir reden hier von einer U 8. Zur Integration gehört natürlich auch, den vorhandenen Eltern diese Gleichbehandlung zu verklickern.
    Wenn die Kinder zum Training in die U 7 "abgeschoben" werden und auch die Spiele nicht mit bestreiten dürfen, werden sie recht zügig wieder aufhören.

  • Nach einmal Training spielt bei mir niemand - kein Messi und auch kein Anfänger. Bei uns macht man 2-3 Probetrainings und dann wird man Mitglied. Erst dann wird ein Pass beantragt. Das Training findet im Jahrgang statt - darunter geht aus meiner Sicht gar nicht, wenn man am Spielbetrieb teilnehmen möchte (möchte man das nicht wäre es für mich OK).
    Und ja, die "alten Hasen" haben bei mir Privilegien - die Neuen werden integriert, aber nicht bevorzugt (z.B. bei einem vielleicht ist zuerst der Langjähige dabei, weil ich mich auf ihn verlassen kann - er bzw. seine Eltern hat/haben das schon bewiesen).
    Und ich bin auch der Meinung, dass man Newcomern erklären kann, dass es nicht sofort alles gibt, sondern das man einen Schritt nach dem anderen geht - und einer davon ist zuerst mit trainieren und dann mit spielen (v.a. in einer U8 - das Kind kann noch lange genug Fußball spielen, sofern es Spaß daran hat (da kommt es aus meiner Sicht nicht auf 2-3 Spiele drauf an)).

  • Ich sehe das auch als Normalfall.


    In Bayern haben wir ab der u8 sowieso Passpflicht; auch in der Funinoliga.
    In meinem Verein prägt sich das dann so aus:
    Angenommen es kommt jemand komplett neues zu uns, dann gibt der Verein die Orientierung und sagt: man kann ohne Mitgliedschaft ein paar mal Schnuppertraining mitmachen. Das schnuppern ist auch wichtig für beide Seiten! Letztes Jahr noch habe ich eigentlich schon beim ersten Auftauchen der Kinder das Antragsformular ausgehändigt, um mir das Leben leichter zu machen. Inzwischen halte ich mich eher an folgenden Ablauf:
    In 2 Wochen sind das 4 Trainingseinheiten, die geschnuppert werden darf, spätestens dann gibt es von mir das Antragsformular. In der Regel bringen die Eltern das dann auch innerhalb von 2 weiteren Einheiten zurück. Ich muss das Formular gegenzeichnen und abgeben. Ein paar Tage später frage ich in der Geschäftsstelle nach, ob das Kind nun Mitglied ist. Wenn ja, gebe ich den Eltern das Passantragsformular: Kein Pass ohne Mitgliedschaft. Wieder eine Woche später habe ich das Passantragsformular dann zusammen mit der Geburtsurkunde und gebe es dem Kollegen für das Passwesen. Ein guter Durchschnittswert, bis dann der Pass da ist, sind 14 Tage - hat auch schon 3 Monate gedauert.
    Insgesamt sind das in der Regel mehr als 15 Trainingseinheiten (7-8 Wochen), und weil oft nicht alles glatt geht und Verzögerungen auftreten gerne mehr. In diesem Zeitraum kann ich Kinder heranführen.


    @Libra In besonderen Fällen kannst Du das ja beschleunigen, aber in Deinem Fall ist es ja eher so, dass du nach Schlupflöchern suchst, die Kinder nicht einsetzen zu müssen. Da kannst Du dich doch bequem hinter so einem Formalismus verstecken.

  • Danke für eure Ansichten!

    @Ersatzbank

    Ich weiß wirklich nicht welche Laus Dir über die Leber gelaufen ist. Ich weiß auch nicht, warum Du so empfindlich reagierst und mir sogar Unterstellungen machst, ich würde die Spieler abschieben wollen. Du wunderst dich über meine Frage, ich wundere mich über deinen Ton. Aber lassen wir das mal beiseite.


    Um es nochmal zu verdeutlichen : es handelt sich um zwei Spieler, die weder einen Pass, noch einen halbwegs vernünftigen Schuss abgeben können. Sie können mit dem Ball noch kaum etwas anfangen. Das ist selbstverständlich normal in diesem Alter, wenn vorher noch nie Fussball gespielt wurde! Es ist nun sehr schwierig, diese beiden Spieler in das Training mit den anderen zu integrieren, die schon wesentlich schwierigere Übungen ausführen können. Mache ich die Übungen mit dem Ball einfacher, langweilen sich die allermeisten der Spieler. Ich sage ganz bewusst Übungen mit Ball.
    Das mit dem Training bei der U7, war ein einfacher Gedanke von mir. Das so ein Schritt schwer zu vermitteln ist, steht außer Frage. Deswegen wollte ich mal horchen, ob dieser Gedanke absolut abwegig ist.
    Die Kinder haben, wie gesagt, letzte Woche das erst Mal trainiert. "Leider" geht das mit den Spielerpässen bei uns immer recht zügig. Mein anderer Gedanke war/ist, dass neue Spieler sich in einer Mannschaft erstmal bewähren sollten. Wer sagt mir, ob sie überhaupt dabei bleiben? Wer sagt mir, wie sehr ich mich am Wochenenden auf die Eltern verlassen kann? Deswegen finde ich ein "heranführen" angebracht. Nicht etwa eine Garantie zur sofortigen Teilnahme an den Punktspielen.

  • Das Thema Kinder nicht spielen lassen weil sie noch nicht gut genug sind, bringt mich inzwischen wirklich auf die Palme. Meine Lesart deiner Frage ist: Spieler nicht mitnehmen, weil nicht gut genug. Und ich danke damit liege ich richtig, das ist zumindest ein Teil Deiner Frage. Wenn ich mich ärgere, dann will ich auch, dass man das im Text spüren kann.


    Ich hoffe meine Antworten haben dir trotzdem ein wenig geholfen richtig zu entscheiden.

  • Du machst Dir das etwas zu einfach. Das die Kinder nicht gut genug sind und deswegen nicht mitkommen sollen, habe ich weder gesagt noch gemeint.
    Es geht darum, die Kinder nicht zu überfordern. Und meiner Meinung nach wären sie zum jetzigen Zeitpunkt gnadenlos überfordert. Wenn ich deinem Argument mit dem "jeder bezahlt den selben Beitrag" folge, dann müsste ich ja mit der Stoppuhr am Spielfeldrand stehen, damit jeder auf die gleiche Spielzeit kommt. Und das habe ich in der G-Jugend sogar so gemacht!
    Es gibt in einer Mannschaft immer welche, die schon länger dabei sind und ihren Willen und ihre Verlässlichkeit bewiesen haben. Da muss es doch möglich sein, neue Spieler langsam zu integrieren. Man trainiert sie ein paar Wochen und bringt ihnen zumindest erstmal die grundsätzlichen Dinge bei, damit sie überhaupt vernünftig und mit Spaß an einem Spiel teilnehmen können ohne nur nebenher zu laufen. Du hast diese Einführungszeit anscheinend bei euch, weil das mit den Pässen in der Regel länger dauert.

  • Die Frage an sich ist ja geil: wie führt man Neulinge an den bestehenden Kader innerhalb einer Altersgruppe heran, ohne ihnen die Lust zu verderben, weil sie überfordert sind?


    Auch wenn ich viel Zeit habe, um die gröbste Lücke zu schließen - es klappt nicht immer.
    Nach der Einführungsphase setze ich den Fokus auf Reduzieren des Drop-Outs. Letztes Jahr mussten wir zu Mitte der Saison unsere A-Jugend abmelden. Das sollte nicht mehr passieren in Zukunft!
    Da bleibt für mich nur: Das training den Schwächeren anpassen. (Abgesehen davon, dass die komplexeren Übungen ja sowieso nicht klappen, wenn du drei Besenstiele dabei hast.) Denn die Lücke schließt Du indem du die Entwicklung der Stärkeren vernachlässigst und dich auf die schwächeren konzentrierst.
    Aber wenn du die betroffenen Neulinge zu hause lässt, werden die Lücken größer: die Neulinge kommen x mal pro Woche zum training - die anderen haben X mal pro Woche training und 1 x pro Woche Spiel. Wie soll das Lücken schließen?


    Im Training: Bei uns funktioniert das immer dann gut, wenn wir es schaffen im Training 2 Gruppen zu machen: Beide gruppen trainieren eigentlich das gleiche. Nur eben Leistungsgetrennt. So haben alle das meiste von den Übungen.
    In letzter Zeit haben wir es nicht mehr so oft geschafft, weil ich genau dein Problem habe: ca 4 Kinder sind meilenweit von den anderen entfernt. Die Folge: bei 20 Kindern im Training in 2 Gruppen müssen 6 mit den Noch-Nicht-Fußballern kicken und das führt regelmäßig zur Meuterei.
    Dennoch habe ich die Linie durchgezogen: keinen Ausschluss durch nicht-Nominierung und alle spielen gleich - und ja: nach Stoppuhr! Ich habe oft das Gefühl, dass es den Eltern und Kindern lieber wäre öfter zu gewinnen, aber ich halte Kurs. Und wurde ja auch mit einem Turnier belohnt, der natürlich alle Seelen besänftigt hat und mein Entwicklungskonzept bestätigt. Aber auch alle anderen Spiele wurden immer besser und besser. am ende der Saison konnte ich aufstellen und spielen lassen wie ich wollte: Da die Kinder so schnell lernen hatte ich nie eine schlechte Bank. Ich konnte bei jedem Spielstand bedenkenlos rotieren ohne Angst zu haben. Und wenn das in meiner U9 geht, dann schaffst da das in der U8 auch!

  • Ich kann @Ersatzbanks Reaktion nachvollziehen.


    Libra:
    Es hilft ja nichts.
    Die Kinder wollen im Verein Fußballspielen? Dann musst du sie "reinwerfen". Wenn sie Spaß am Fußball haben, werden sie die Rückstände schnell aufholen.


    Als Trainer gibst du den Kindern Hilfestellung.
    - Du vermittelst in der Zuwendung und Kommunikation, dass sie willkommen sind.
    - Du lobst sie viel und motivierst sie, sich etwas zuzutrauen.
    - Natürlich wirst du bei den Übungen unterschiedliche Maßstäbe ansetzen müssen. Das verstehen auch alle. Bei den Neuen wirst du bei den Übungen halt mehr durchgehen lassen als bei deinem Kinder-Messi, bei dem du pingeliger auf eine sorgfältige Durchführung der Übungen achtest. Meiner Erfahrung nach ist das kein Problem.


    Wenn die Kinder "nicht passen können", hat das normalerweise technische Ursachen, die sich mit ein paar Kniffs beheben lassen. Bei schwierigen Fällen muss man nach den Ursachen schauen. Wir hatten zum Beispiel ein Kind, das sich hartnäckig dem, was wir ihm gezeigt haben, verweigert und keinen einfachen Pass gebacken bekommen hat. Es war zum Verzweifeln. Dann hat sich herausgestellt, dass der Junge einfach eine Brille brauchte, ganz banal. Von solchen Erfahrungen her mache ich solche pauschalen Aussagen "er kann nicht passen" nicht mehr, sondern man muss halt kucken, woran's liegt.



    Bevorzugungen "altgedienter" Spieler bzw. "alter Hasen" finde ich sehr problematisch. Niemand sollte in einer Fußballmannschaft bevorzugt, sondern jeder auf seinem Niveau möglichst optimal gefördert werden.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • @Ersatzbank
    Ich finde man sollte an die Geschichte nicht zu dogmatisch rangehen.
    Ich kann nicht die stärkeren vernachlässigen, nur um die Lücke zu den schwächeren zu schließen.
    Das wird den Kindern nicht gerecht.
    Du machst es ja im Prinzip nicht anderes, wenn Du 2 Trainingsgruppen einteilst.
    Stellst aber selber fest, dass es nicht so gut funktioniert wenn die vier Kids mit 6 stärkeren in einer TG sind.
    Warum also nicht die entsprechenden Kinder für ein paar Wochen oder ein paar Monate eine Altersklasse tiefer trainiern lassen.


    Sauber kommuniziert werden es die meisten Eltern verstehen und akzeptieren. Vermutlich sogar gut finden, da die Wahrscheinlichkeit das sich die Kids durch Erfolgserlebnisse selbstvertrauen holen deutlich steigt. (Immer vorausgesetzt, dass sich ein kompetenter Trainer um die Kids kümmert)
    Solange du als Trainer der Kids auch hin und wieder zum Training deiner Schützlinge gehst verlierst du auch nicht den Kontakt.
    Mit befreundeten Vereinen dann regelmäßig Freundschaftsspiele mit solch gemischten Mannschaften machen und die Lücke ist nach 3-5 Monaten deutlich kleiner geworden.
    Und das ohne die stärkeren zu bremsen

  • @luibo hat jetzt das Stichwort gebracht, wo ich meinen Senf doch noch dazu geben muss. :whistling: Nicht zu dogmatisch aber ganz wichtig pragmatisch. Wir reden hier über eine U8.
    Warum macht man sich da Gedanken, wenn neue Spieler dazustoßen? Also Gedanken machen okay. Aber solche Gedanken?


    Die neuen Spieler kommen zum Training. Ihnen wird kurz der Ablauf erklärt und das sie so gut mitmachen sollen wie sie können. Das wird zuerst ein bisschen schwierig und noch nicht alles klappen aber das ist kein Problem. Den "etablierten" Spielern werden die Neuen vorgestellt und erklärt das sie noch nicht so lange bzw. überhhaupt noch kein Fußballtraining hatten. Was ich als Trainer erwarte ist Hilfsbereitschaft und Rücksichtsnahme. Wenn bei den neuen etwas noch nicht funktioniert, sollen sie helfen und erklären und sich nicht gleich ärgern. Sie sollen sich vorstellen, wie es sein würde, wenn sie an ihrer Stelle wären. Sie machen die gleichen Übungen/ Spielformen wie die Anderen und MIT den Anderen. Sie sind gleich voll drin, als wenn sie schon lange mit dabei wären.


    Als Belohnung für ihre Hilfsbereitschaft, bekommen die erfahrenen Kicker später noch ihre eigene Spielform. Bei mir war das oft das 1vs1 auf zwei Minitore (Feld 10mx15m). Da konnten sie dann zaubern und tricksen wie sie wollten. Die anderen haben die gleiche Spielform bekommen, mit der Vorgabe das sie jetzt und hier mehr Ruhe und mehr Zeit haben um sich auszuprobieren. Dazwischen noch ein bisschen Einzelkorrektur und Demos. Ich weiß, dass neue Spieler viel Zeit und Geduld brauchen. Vom Trainer, den Erfahrenen und von den Neuen selbst. Alle sitzt ihr damit aber im gleichen Boot.


    So pragmatisch habe ich das mit drei Mädels vor anderthalb Jahren gemacht. Zwei von ihnen hatten überhaupt noch kein Fußball gespielt. Da wir nicht so viele Spieler hatten, war ich auch "gezwungen" die Mädels gleich ins kalte Wasser zu werfen. Sie haben auch sofort gespielt. Erst als Einwechselspieler, damit sie sich daran gewöhnen konnten und später auch von Anfang an. Für die Spiele selbst gab es einfache Aufgaben: "Immer einen Gegenspieler suchen und stören", "Am Gegenspieler bleiben", "Bälle nach vorne spielen" usw. Allgemeines Motto bei mir: Jeder so wie er kann! Einige überehrgeizige Eltern mit ihrer Erwachsenen-Fußball-Sicht fanden das nicht so prickelnd. So what! Mir doch egal...


    Alle drei spielen jetzt immer noch bei uns und es ist so, als wenn sie schon immer dabei wären. Technische Unterschiede hast du natürlich immer noch. Aber alle drei sind fester Bestandteil der Mannschaft und spielen regelmäßig bei Spielen mit. Die Entwicklung, also wie schnell sie lernen, ist beachtlich. Das geht mMn aber nur wenn man pragmatisch an die Sache ran geht.


    Ich hatte auch nie überlegt, sie eine Klasse weiter unten trainieren/spielen zu lassen. Die Herausforderung neue Spieler selbst zu integrieren, wollte ich unbedingt annehmen. Da hatte ich richtig Bock drauf.
    Sonst wirds ja auch irgendwann langweilig... 8o


    Gruß,
    sb

  • Da wir nicht so viele Spieler hatten, war ich auch "gezwungen" die Mädels gleich ins kalte Wasser zu werfen. Sie haben auch sofort gespielt.

    Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied...
    Wenn ich wenig Kinder im Training habe kann ich mich natürlich gut um die Anfänger kümmern.


    Und es geht mir bei weitem nicht darum mit den Minimessis von Sieg zu Sieg zu eilen. Ganz im Gegenteil!
    Bei uns durfte letztes Jahr jeder der wollte mit zu Turnieren. Bei 30 Kids haben wir so ziemlich alles angenommen was ging. Und auch da hat jeder ähnliche Spielzeiten bekommen.
    Ähnlich nur deshalb, weil wir letztes jahr von 2010 bis 2012 alles mitgenommen haben. Und die meisten 2012er und 2011er ein kpl. Turnier überhaupt nicht durchgestanden haben.
    Da wir jetzt kpl. auf Funino umgestellt haben kann ich sowieso alle mitnehmen und spielen lassen.


    Die Kinder haben das Recht bestmöglich gefördert zu werden. Wenn ich also ein Kind habe was noch Probleme hat einfache koordinative Aufgaben zu bewältigen, warum gebe ich das Kind nicht zu dem Trainer, bei dem das im Moment eher Thema ist?
    Warum sollte ich entweder das Kind überfordern oder alle anderen unterfordern wenn es eine passende Lösung gibt?


    Mir wird viel zu sehr in Altersstufen gedacht. Ein Kind sollte mit denen zusammenspielen wo leistungstechnisch das ausgeglichenste Niveau besteht. Nur so kann es sich meiner Meinung nach am besten entwickeln.

  • Mein Beitrag bezog sich auf etwa gleiche Vorrausetzungen...

    [...]14 und 15 im Team. 13 Spieler dürfen neuerdings an einem Spieltag mit.

    Außerdem, das habe ich vergessen: Bei mir handelte es sich um E2-Jugend. Die Anderen haben schon 3-4 Jahre gespielt. Umso größer war die Schere.
    Und ja, alleine, ohne Co-Trainer, mit 15 Spielern ist super lustig. Da hatte ich immer genug Zeit mich darum zu kümmern... 8o


    Nein, die Spielerinnen haben sich bei unserem Verein gemeldet und ich habe die Altersklasse trainiert. Anstatt mich also mit möglichen Abschiebe- und Verzögerungstaktiken zu beschäftigen, heiße ich sie herzlich willkommen und trainiere sie. Steht auch so in unserer Vereinssatzung drin. Wir als Verein müssen es den Kindern ermöglichen, Sport zu treiben. Punkt aus, Micky Maus!


    Übrigens war das genau der Grund warum sie zu uns gekommen sind. Sie wurden bei ihrem Verein nicht mit dem Arsch angeschaut und links liegen gelassen. Irgendwann hat sich das herumgesprochen, dass wir ne coole Truppe haben, der die Gemeinschaft wichtiger ist als der Meistertitel in der F- oder E-Gruppe. Gewinnen wollen wir immer. Aber nur alle zusammen, der dicke Paul, die kleine Steffi und der Fast-Mini-Messi Tom.


    Wenn ich also ein Kind habe was noch Probleme hat einfache koordinative Aufgaben zu bewältigen, warum gebe ich das Kind nicht zu dem Trainer, bei dem das im Moment eher Thema ist? Warum sollte ich entweder das Kind überfordern oder alle anderen unterfordern wenn es eine passende Lösung gibt?

    Nochmal. Wir reden hier über U8 oder? Was ist denn die passende Lösung, wenn nicht die U8? ?(
    Hätte ich jetzt wie von dir vorgeschlagen, die Kinder zur F gegeben, hätte der Trainer sie nicht genommen. Der hat erstens genug eigene Kinder und nicht genügend Co-Trainer. Und zweitens können die ja kein Fußball spielen. Also was soll er mit denen? Ausbilden? Zeit vergeuden? Geduld aufbringen. Hahaha...oder doch nicht lustig.


    Mir wird viel zu sehr in Altersstufen gedacht. Ein Kind sollte mit denen zusammenspielen wo leistungstechnisch das ausgeglichenste Niveau besteht. Nur so kann es sich meiner Meinung nach am besten entwickeln.

    Es gibt diese Altersklassen nunmal. Also muss ich mich als Verein und Trainer darauf einstellen. Ob das gut oder schlecht ist, kann man gerne diskutieren. Ich bin dem gegenüber völlig offen. Aber es ist nunmal so und deshalb mein Ansatz: Ich bilde "streng" nach Altersklasse aus. Das ist meine Orientierung. Bei mir gibt es keine Überflieger, die ihrer Altersklasse weit voraus sind, aber auch keine Nachzügler die zu überfordert sind. Wer Überflieger ist, sein oder werden will muss sich einen anderen Verein suchen, denn das kann ich nicht bieten. Da müssen größere Vereine mit anderen Möglichkeiten genutzt werden.


    Gruß,
    sb


    P.S. Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und ich mache auch nicht alles richtig. Es gibt so viele Unterschiede bei all den Problemen und Themen. Das was ich schreibe ist nur MEINE Vorgehensweise in MEINER kleinen Dorf-Blase. Und den Austausch hier im Forum, so kontrovers er auch manchmal sein mag, finde ich klasse und hilft mir meine Denkweise nochmal zu überdenken. Deshalb gebe ich manchmal meinen Senf dazu. Vielleicht hilft es ja manchem.

  • Und ja, alleine, ohne Co-Trainer, mit 15 Spielern ist super lustig. Da hatte ich immer genug Zeit mich darum zu kümmern...

    Ich hatte den Absatz, dass Du nicht soviele Spieler hattest falsch verstanden. sorry


    Anstatt mich also mit möglichen Abschiebe- und Verzögerungstaktiken zu beschäftigen, heiße ich sie herzlich willkommen und trainiere sie

    Ich für meinen Teil schiebe niemanden ab. Ich schaue mir an, was die Kinder noch benötigen und spreche das dann ab. Bei uns im Verein (Dorfverein) gibt es unter den Trainern darüber einen breiten Konsenz. Wenn bei der Jugend über mir jemanden dabei ist, der noch nicht soweit ist nehme ich Ihn auch gerne bei mir eine Zeit mit auf.
    Ich breche mir dabei keinen Zacken aus der Krone. Meist ist es so, dass sich diese Kinder erstmal im unteren Mittelfeld der Mannschaft einfinden.
    Die Kinder lernen unter ähnlich starken Kindern sehr zügig. Und haben ziemlich fix wieder Anschluß an die Mannschaft gefunden.

    Es gibt diese Altersklassen nunmal. Also muss ich mich als Verein und Trainer darauf einstellen.

    Muss ich das tatsächlich? Ich für meine Teil sage Nein.
    Wir haben G und F2 vom Spielbetrieb abgemeldet.
    Anstelle der vom Verband angesetzten Spiele vereinbaren wir Freundschaftsspiele oder spielen Funino.
    Da kann ich völlig problemlos auch ein älteres Kind einsetzen.
    Reicht eine kurze Absprache mit meinem Spielpartner.
    Und da die wissen, dass ich niemals ein älteres Kind einsetzen würde um mir einen "Vorteil" zu verschaffen war das bisher auch nie ein Problem.


    Wie in Eurer Satzung festgeschrieben lassen auch wir jedes Kind bei uns Fußball spielen. Und ganz sicher kümmern wir uns um jedes einzelne Kind und lassen es nicht links liegen.


    Und Kontroversen find ich prima. Hab aus den Diskusionen hier im forum schon reichlich an Input übernehmen können.


    Grüße


    luibo

  • Wir reden hier über U8 oder? Was ist denn die passende Lösung, wenn nicht die U8?

    ...kommt auf den Verein an würde ich sagen.
    Für den Dorfverein mit ein oder zwei Teams pro Altersklasse wird wohl nix anderes drin sein.
    Für größere Vereine mit zahlreichen Neu- und Seiteneinsteigern währe eine "Basisgruppe" denkbar.
    Hier kümmern sich geeignete Trainer um die Herstellung einer gewissen grundlegenden Spielfähigkeit bevor
    in die jeweils passenden Teams eingegliedert wird.
    In Eishockeyvereinen ist dies z.B.die sog. Laufschule.
    Ich kann die Gedanken "Libra´s" jedenfalls gut nachvollziehen.

    Wenn 13 mit dürfen, dann sind nr 14 und 15 nicht zu viel

    mir sind 15 allgemein zuviel!
    Viel größerer Aufwand nötig, besonders wenn man noch Anfängern gerecht werden soll.
    Hier ist zumindest ein zuverlässiger Co nötig, wenn nicht zwei, um das Qualitätsniveau zu halten.


    Ist es sinnvoll die beiden überhaupt schon am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen? Sie waren ein Mal beim Training und nächst Woche wäre schon das erste Punktspiel.

    nein, ist nicht sinnvoll. Ist in meinen Augen einfach Quatsch!


    Deswegen finde ich ein "heranführen" angebracht.

    ich auch.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • ...


    Mir wird viel zu sehr in Altersstufen gedacht. Ein Kind sollte mit denen zusammenspielen wo leistungstechnisch das ausgeglichenste Niveau besteht. Nur so kann es sich meiner Meinung nach am besten entwickeln.

    Gab es zu dem Thema nicht auch schon mal einen eigenen thread?



    Die Idee einer Basisgruppe finde ich ausgesprochen charmant! Habe jedoch so meine Zweifel. wie sollte das gehen? Erst zum Probetraining und dann in die Basisgruppe abschieben? Für wie lange? Wer entscheidet wann das Kind tauglich ist? Sollen solche Kinder in der Basisgruppe vergünstigte Beiträge bekommen, da nicht im Spielbetrieb integriert?
    Bitte versteht mich nicht falsch: mich beschäftigt das Thema auch - deswegen habe ich wie @luibo auch schon bemerkt hat - meine nicht ganz zusammenpassenden Erlebnisse und wie es sich bei uns dargestellt auch beschrieben.


    Natürlich müssen wir die Kinder so integrieren wie @Powerzwergenpapa schreibt und dürfen sie nicht ausgrenzen. Stehe da @open-minded diametral gegenüber: natürlich müssen diese Kinder mit zu Spieltagen mitgenommen werden.


    Und ich kann als F-Trainer unseren G-Trainer und die G-Eltern verstehen: wenn ich ein untalentiertes Kind "mal nur für 3 Wochen" runterschiebe, damit der Holzklotz dort 5-jährige umtritt mit seinen 12 Kilo mehr weil er so ungeschickt ist, das braucht doch niemand.


    Was wir allerdings noch machen: wir ziehen manchmal G-Kinder in Training oder Funinofestival mit hoch in meine schwächere F-Riege. Das tut eigentlich allen beteiligten sehr gut: 2 von meinen Besenstielen und 2 der einigermaßen talentierten G-Kinder im Funiño gemeinsam - das passt meist gut. Jedoch mit den total neben der Spur fahrenden geht da auch nichts.


    Aktuell hat einer meiner Anti-Talente eben das Schwimmen entdeckt und wird nach ca 10 Monaten Fussi wohl die Abteilung wechseln - das ist wohl genau das was mit den Untalentierten passiert. Kinder kucken sich in diesem Alter verschiedene Sportarten an und manche bleiben dann auf der Strecke. Wichtig ist doch letztlich, dass ein Kind sein Hobby findet und Sport treibt. Muss nicht jeder kicken. Aber ich bin total dagegen eine 2-Klassengesellschaft im Team zu fördern von wegen "altgediente" dürfen mehr. Gerne brainstorme ich über ein Basisgruppenkonzept, aber sehe darin noch nicht den großen Wurf.