Frustabbau-Thread

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  • weisst du was das Kind an diesen Tag bereits intus hatte?


    Welche Belastungen, welche Streitigkeiten(mit Eltern,mit Freunden....)


    Warum zum Teufel kapieren manche trainer einfach nicht, dass auch Kinder ein Leben haben das NICHT mit Fussball zu tun hat, und auch mal aufgrund vorbelastungen, nicht auf Knopfdruck funktionieren???

    Wenn mal ein Kind einen außergewöhnlich schlechten Tag hat... meist sind es aber die immer gleichen Pappenheimer die nie zuhören, nix kapieren und ständig dazwischen quatschen. In einer E-Jugend nervt das dann auch schon die fokusierten Kinder!


    Das ist hier doch der Frustabbau-Thread, da darf das dann auch mal raus!
    Ein Trainer mit 16 Kindern kann schlecht auf 16 Tagesabläufe Rücksicht nehmen. Wie sollte das aussehen?

    • Kevin, du hattest ne gute Note? Dann mach mal erst ein Tempodribbling, zwei Finten und dann nach einer 360° Drehung einen Vollspannschuss ins linke obere Eck


    • Jason, ärger mit Mama? Na gut, dann schieß nur so aufs Tor. Geh schön nah ran und sag dem Torwart, er soll aus dem Weg gehen, damit du auch triffst.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • @Christof1984
    Weißt du denn was Ersatzbank an diesem Tag intus hatte?
    Das soll sicherlich keine Rechtfertigung sein, aber auch die Trainer sind nur Menschen die mal einen schlechten Tag haben und sich von Unruhe anstecken lassen anstatt solchen Situationen mit der nötigen Gelassenheit zu begegnen.
    Ich packe mir jedoch erst einmal lieber an die eigene Nase anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen.



    Man sollte natürlich differenzieren ob es ein Spieler ist der häufiger durch "geistige Abwesenheit" auffällt, oder es jemand ist der sonst mit Eifer mitmacht und heute einfach einen schlechten Tag hat.


    Den genannten Pappenheimern erkläre ich die Übung genau noch einmal. Sollte es dann nicht klappen heißt es wieder hinten anstellen und den anderen genau zugucken.


    Bei dem anderen Drücke ich dann schon mal ein Auge zu und suche bei nächster Möglichkeit das Gespräch, wobei das nicht immer zielführend ist.
    Bestes Beispiel vor kurzen erlebt:


    Mein Spieler führt eine Übung falsch aus.
    Ich gehe hin erkläre nochmal. Frage ob er es verstanden hat.
    Es folgt ein Schweigen mit einer Miene wie sieben Tage Regenwetter.
    Ich frage was los ist und ob irgendwas vorgefallen ist.
    *schweigen*
    Ich frage ob er heute einen schlechten Tag gehabt hat.
    *schweigen*
    Ich frage ob ich ihn ungerecht behandelt habe.
    *Erneutes schweigen*
    Ich zucke mit den Schultern und mit den Worten "Wenn du nicht reden möchtest und nichts ist, dann kannst du dir auch mehr Mühe bei der Übung geben" wende ich mich wieder den anderen Spielern zu.


    Keine 20 Minuten später sehe ich ihn freudestrahlend und voll motiviert die nächste Übung ausführen.


    Manche Dinge lösen sich halt von selbst.

  • weisst du was das Kind an diesen Tag bereits intus hatte?
    Welche Belastungen, welche Streitigkeiten(mit Eltern,mit Freunden....)


    Warum zum Teufel kapieren manche trainer einfach nicht, dass auch Kinder ein Leben haben das NICHT mit Fussball zu tun hat, und auch mal aufgrund vorbelastungen, nicht auf Knopfdruck funktionieren???

    Keine Sorge, das weiß ich nur zu gut. Viele kenne ich seit 6 Jahren, das betroffene Kind kenne ich jetzt das dritte Jahr und wir treffen uns auch privat. Da lernt man die Kinder zu lesen und zu verstehen. Wir sind gute Freunde und die Kinder schreien mich auch an, wenn ihnen danach ist. Das passt auch. Meist lachen wir auch schon wieder noch während wir schreien :)
    Trotzdem kann ich dieses Abtauchen, wie Torsten es so schön nennt, nur schwer annehmen und nur schwer darüber hinwegsehen - sonst macht jeder was er will - aber immerhin ist es eine Erklärung die mich besänftigt, da es dann wohl nicht immer an meinen Formulierungen liegt und ich anders hinterfragen muss.
    Letztlich war es einfach nur ein Beispiel von vielen, an denen ich nun jetzt zurückreflektierend sagen könnte, die Kinder waren einfach voll. Das wiederum würde bedeuten, wenn in jeder Trainingseinheit 30% bis 50% der Kinder so voll sind, das so einfach Sachen nicht funktionieren, dann sollte man grundsätzlich völlig anders trainieren. Und ich glaube nicht, dass die Kids in meinem Team hier besonderen Anstrengungen unterliegen im Vergleich zum Rest der Nation. Werde das Thema nun aufmerksamer beobachten.

    Grüße von der Ersatzbank

  • @Ersatzbank


    Wir hatten gestern beim Training auch so Beispiele.


    Wir machen eine einfache Übungen, bei der ein Spieler den Ball führt und ein anderer erstmal nur hinterher läuft. Auf das Trainerkommando (zuruf des Namens, des Ballführenden), versucht der Ballführende ein Tor zu schießen und der hinten zu verteidigen.Um das ganze etwas anspruchsvoller zu machen sind immer 2-3 Päärchen gleichzeitig in einem Funino-Feld. Man sollte meinen dass Kinder mit 8 Jahren das hinbekommen.



    oookayyy....Übung geht los:


    1. Versuch:
    Der hinten läuft greift direkt an ohne auf das Kommando zu warten.....neu erklärt
    2. Versuch:
    Auf Kommando bewegt sich keiner....neu erklärt
    3. Versuch:
    Kommando und ein ganz anderes Kind, mit einen ganz anderen Namen will ein Tor schießen...neu erklärt
    4. Versuch:
    Nur der Ballführend läuft los, weil der andere sich den Himmel anschaut...


    Soooo, dann war ich schon gefrustet und habe alle zusammen gerufen. Habe dann ehrlich gesagt, dass ich gefrustet bin, weil so was einfaches einfach nicht klappt.Das hat man mir auch angemerkt. Ich habe es nochmal in aller Ausführlichkeit erklärt. Man sollte ja meinen, dass sie diesmal wenigstens wissen was sie machen sollen....


    Übung geht los. Und ein Kind greift direkt wieder den vordermann an ohne auf das Kommando zu warten....



    Manchmal habe ich das Gefühl, dass das heute alles zu weich ist. Es gibt keine wirklichen Sanktionen mehr die fruchten.
    Beispiel wenn die Kinder nicht hören oder mist bauen:
    1. Strafrunde: 3 Kinder freuen sich das sie laufen dürfen
    2. Auszeit, zwei Kinder freuen sich das sie zeit zum trinken haben oder machen quatsch


    Als ich Kind war, war es einfach: Hast du beim Training gehört und warste gut genug, durftest du mitmachen. Hast du nicht gehört und warst nich gut genug, war es auch schnell wieder vorbei. Das ist nicht meine Philosophie und ich würde das auch nicht so machen. Aber es war irgendwie klarer definiert und am Ende auch einfacher (wenn vielleicht auch nicht besser).

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • @Goncare


    Ohne deine Übung an sich abwerten zu wollen stelle ich immer wieder fest das wir (ich nehme mich bewußt nicht aus) oft in die Falle tappen uns die Zeit fürs einfache sparen zu wollen. Ich bin mir sicher das deine Übung auch bei einer Gruppe Erwachsener nicht aufs erste erklären bei allen laufen würde. Vielmehr würden sich diese gegenseitig korrigieren und es würde dann beim 2. oder dritten Durchgang laufen.


    Vorschlag wäre hierbei
    - erst den Grobablauf einspielen. Schattenlauf ohne Ball und auf Kommando den Vordermann überlaufen.
    - Dann mit Ball allerdings ohne Zweikampf. Also Schattenlauf und dann den Ball ohne Gegenwehr ablaufen
    - in der dritten Variante dann alles im Spieltempo und mit mehreren Gruppen durcheinander im Feld.
    (Zeitaufwand für Stufe eins und zwei - maximal 5 Minuten)


    Klar muss man auch mal was fordern können, allerdings wurden die Formschwankungen ja schon diskutiert. Mit einer entsprechenden Gliederung spart man sich aber selbst viel Frust und tritt auch den Kindern gegenüber wieder lockerer auf. Man unterschätzt aber einfach oft wie viele Eindrücke und Aufgaben in manch einfacher Übung auf die Kinder einwirken. Da reichen oft kleine Störfaktoren und den Kinder wird dein Ablauf, trotz bester Erklärung, bis zum Ende nicht verständlich. Warum auch immer.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • mit der Methode, eine einfache Übung immer weiter zu verkomplizieren, habe ich auch sehr sehr gute Erfahrungen gemacht. Die 2 Min. sollte man sich nehmen, mit einem ganz simplen Teilschritt zu beginnen.


    Ich hab mal in der Halle eine Serie gemacht und eine Übung über 8 Stufen entwickelt. Als mein Mann dazu kam staunte er nicht schlecht ob der Komplexität der Abläufe(Bambinis). In der Woche darauf wollte er die Übung nachstellen und gleich mit Schritt 4 starten. Ich sag nur "Erklärbär am Rande eines Nervenzusammenbruchs" :D Tja, wer nicht hören will, muss leiden und inzwischen ist er grauhaarig.


    Im übrigen kann man die Kinder total gut motivieren mit Aussagen wie "schafft ihr auch..?" oder "aber das ... bekommt ihr nicht hin, oder?"


    Zu dem Thema: Heute alles zu weich...
    Ich glaube, dass man a) seine eigene Kindheit verklärt und b) wir damals (zumindest gilt das für mich) erst viel später überhaupt in den Vereinssport eingestiegen sind. Ich war in der dritten Klasse als ich Handball ausprobierte. Mein Mann ist erst in der D-Jugend im Vereinsfußball eingestiegen...
    Ich habe mal einen Bambinitrainer toben hören: "was für ein Kindergarten hier." Und ich dachte nur: ja, richtig, guck dich um, deine Kinder sind 5 Jahre. Das IST Kindergarten. Benimm dich doch einfach entsprechend...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Sehr empfehlenswert: Ralf Santelli auf der Trainertech
    Was das Coaching betrifft, schaue ich mir dieses Video, und die anderen von Ralf, des Öfteren und sehr gerne an. Warum? Da ich manchmal zu schnell denke als ich spreche, gerate ich gerne mal ins Stottern. Als Trainer ist das natürlich suboptimal, da die Sprache eines der wichtigsten Instrumente eines Trainers ist. Des Weiteren sehe ich, auch bei mir, Schwächen in der Trainingssteuerung. Mal ist die Übungs- oder Spielform zu lasch, mal ist sie zu schwer. Mal ist sie gut erklärt, mal ist sie schlecht erklärt.


    Wir hatten in den letzten Wochen im Training normales Dreieckspassen. Ich habe die Übung gestartet und wir haben vom Leichten zum Schweren hochgearbeitet.Einige haben es aber nicht kapiert. Bei mir staute sich auch schon leichter Frust auf. Zum Glück habe ich seit dieser Saison einen Trainerkollegen, der selbst jahrelang aktiv gespielt hat. Ich habe ihm am Rand kurz erklärt was das Problem ist. Er meinte: "Ok, ich verstehe was du möchtest. Lass mich mal machen." Er fand die richtigen Worte und auf einmal lief die Übung so wie ich mir das vorgestellt hatte.


    Mein Fazit: Trainingssteuerung ist das A und O. Und dafür sind wir Trainer hauptverantwortlich. Wenn etwas nicht läuft müssen wir handeln.


    @Goncare
    In deinem Fall würde ich auch nochmal an der Übung feilen. Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.


    Gruß,
    sb

  • Prinzipiell hast du recht. In der Regel mache ich das auch. Wie du aber geschrieben hast muss man auch irgendwo mal anfangen und auch was einfordern.
    Das Problem bei der Übung glaube ich, war nicht dass sie es in den nicht verstanden haben, sondern ein ganz anderes (meiner Meinung nach). Kennst du das, wenn du eine Übunge eklärst und von 8 Kindern, schon 5 von Anfang geistig abwesend sind. Du schaust deine Kiddies an und weißt, das a,b,c usw. dir einfach nciht zuhören. Und das hat auch ncihts mit der komplexität der Sprache zu tun, die schalten ab sobald man sagt "Alle mal her kommen". Das gehen schon die kognitiven Lichter der Aufmerksamkeit aus. Und genau das ist es was mich frustriert.
    Nciht das Übungen evtl, falsch gestellt wurden oder das sie zu komplex anfangen (ganz ehrlich ich hinterfrage Übungen immer, und analysiere sie auch nach dem Training). Jetzt fragt ihr euch sicher woher ich das weiß, dass es am zuhören liegt, und nicht an der Komplexität.
    Weil das ganze auch schon bei den einfachsten Übungen los geht....z.B. lauf mit dem Ball bis zum Roten Hütchen dann schieß aufs Tor. Dann passieren zwei Dinge. Es wird Kinder geben die machen das ohne Probleme und es wird die "nicht-Aufpasser" geben die entweder direkt schießen, bis zum Tor laufen oder einfach gar nichts wissen, weil sie keinen Plan haben. Das was wirklich wirklcih schlimm ist, dass sie nciht mal die ersten in der Reihe sind. Es haben schon 3-4 Kinder vernünftig vor gemacht und genaus DAS zeigt mir, dass es nicht daran liegt das es zu schwer ist, sondern dass die Kinder nicht aufpassen. Weder verbale Anweisnug, noch Vormachen können diesen Kidnern die Übungen nahe bringen.



    @Goodie


    vielleicht habe ich nicht mehr alles in Erinnerung. Aber es war damals konsequenter, dass weiß ich noch sehr sicher. Und dein zweites Argument kann man auch andersherum sehen. Gerade wenn Kinder schon bei den kleinen Bambinis anfangen, dann haben sie wenn Sie bei mir jetzt sind schon 3 Jahre Vereinssport auf dem Buckel und da kann man dann auch irgendwie erwarten, dass eine gewisse Grunddiszliplin bezgl. des zuhörens da ist (zumal, die ja auch schon 3. Klasse sind, da hören die ja auch zu...).


    Ich gebe allen die mir geantwortet haben recht. Die Übungen sollten so einfach wie möglich anfangen....aber ich kann ja nicht anfangen zu erklären, dass der Ball innen mit Luft gefüllt ist. ....
    Die letzten beiden Trainingseinheiten waren katastrophal. Mein Fazit ist, dass ich in den nächsten Wochen nur noch Tore aufbaue und die Kinder in Teams einteile und sie dann spielen lasse. Evtl. mit Provokationsregeln oder kleinen Zusatzaufgaben.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Stichwort: Eigene Vergangenheit


    @Goodie :
    Bin ich bei Dir!!!
    Die Kinder heute kommen doch viel früher in die Vereine (was ja auch gut ist für ihre Entwicklung keine Frage)!


    @all :
    Hat auch nur einer von Euch in seiner Jugend in seinem Breitensportverein auch nur ansatzweise ein ähnliches Training erfahren, wie wir es hier oftmals beschreiben???
    Also mit all den berechtigten und gut gemeinten Ansätzen, insbesondere in motorischer und kognitiver Hinsicht???


    Ich kann mich gute erinnern, wie wir in der F-/E-Jugend zum "Warm-Up" Runden gelaufen sind oder uns einfach stumpf auf der Stelle den Ball zugepasst haben...


    @Goncare :
    Ich kann Deinen Frust schon verstehen, aber gefühlt war es für uns doch früher deutlich einfacher, den "simplen" Anweisungen zu folgen oder?
    Und wir hatten vorher nicht schon den ganzen Tag Schule inkl. Ganztag und waren ggf. auch ausgeruhter als es die Jungs heute sind.



    Eine Anekdote:
    Ich konnte einmal kurzfristig nicht das Training leiten und mein Mittrainer musste einspringen.
    Was hat er gemacht: Kurzes Warm-Up und dann Kinder aufgeteilt und ein Turnier gespielt
    Bis heute für die Kinder das beste Training aller Zeiten...


    O-Ton zu mir:
    Bei Dir müssen wir immer so viel mitdenken...
    8o8o8o8o



    Ich denke, reflektieren und die Übung bzw. das Spiel neu strukturieren ist genau der richtige Weg.

  • Das hätte 1:1 genau so bei mir passieren können - bei jeder noch so einfachen Übung! Genau das ist mein Punkt weswegen ich oben meinen Frustabbau-Beitrag geschrieben hatte.

    Grüße von der Ersatzbank

  • @Goncare Genau! Und das ist was dann übrig bleibt und worüber ich nachdenke: Wie einfach muss es denn sein für 8 bis 9 Jährige?
    Was darf man denn zumuten? Genau dann wenn man sagt "Alle mal herkommen" oder "Alle mal zuhören" gehen tatsächlich wie du das sagst wortwörtlich die Lichter in den Köpfen aus. Das spüre ich. Jedesmal denke ich dann und sage zu mir selbst "ach, hätteste einfach deine Frese gehalten, die haben keinen Kopf." Aber das kann und darf doch nicht die Regel sein! Oder doch??
    In meinem Fall von oben war es vom Funiño abgeleitet ein vereinfachtes Spiel und davon herausreduziert eine Korrekturform. Und wir haben diese Trainingssequenz - also ähnliche Übungen bereits das Training vorher gemacht - war also nicht mal komplett neu.
    Sehe es grundsätzlich wie alle anderen auch die hier beitragen:
    - Trainer entspannen.
    - an den Alltag des Kindes denken
    - Übungen klein anfangen etc.
    Das mache ich doch auch.


    Also wenn sich das wirklich so herauskristalliesiert, dann mache ich künftig auch nur noch wie der Cotrainer von @DenSen

    Grüße von der Ersatzbank

  • :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D


    Ich auch....

  • Was ja auch nicht so dumm ist. Ich lasse bestimmt auch 50% frei spielen, nur unterbreche ich manchmal, Erkläre, nehme einen( oder mehrere ) Spieler raus erkläre und frage und übe notfalls 1-2 Korrekturen mit ihm.

  • Ich musste heute soooo an euch denken und habe innerlich echt gelacht.


    Nur 8 Kinder im Training, 6 Blümchenpflücker und zwei Fußballer, das ganze auf Asche... Habt ihr ein Bild vor Augen? Türmchen bauen, Bilder in die Asche malen, alles dabei. "Kommt mal zusammen" - dauerte. Zuhören? - heute hoffnungslos. Eine Übung aufgebaut, die bisher IMMER ALLEN viel Spaß gemacht hat... lief nicht. Na ja, immerhin hat's nicht geregnet.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich habe das in den letzten Tagen auch immer wieder. Die Kinder haben einfach zu lange Schule und müssen sich erst daran gewöhnen. An den Tagen wo manche direkt aus der Schule zum Training kommen ist es am schlimmsten.
    Ich halte das jetzt immer so dass ich erstmal 20-30 Minuten Spielen lasse, coache jedoch dabei im Verlauf immer mehr zu dem heutigen Thema. Dann ruf ich sie kurz zusammen erkläre das was folgt und was ich zum heutigen Thema machen will. Dann gibt es 30-40 Minuten Spielformen und Übungen bei denen die Konzentration hoch sein muss und dann mach ich ein Abschlussspiel bei dem ich nur am Rand sitze und organisatorische Sachen kläre oder mich sonne.
    Ich habe zumindest das Gefühl, dass das freie Spiel mit dem zunehmenden Coaching gut auf das kommende vorbereitet und die Konzentration etwas erhöht ist. Sie wissen schon was auf sie zu kommt und was ich heute von ihnen erwarte. Sie können sich also langsam auf das Training einstellen. Das klappt teilweise auch mit dem klassischen Aufwärmen zum Thema, aber aus meiner Erfahrung nicht so gut wie ein Spiel.

  • Habe das Thema nun mal mit den Aussagen eines 3.-Klasse Lehrers reflektiert, der bestätigt hat, dass die Kinder bei ihm deutlich mehr Hausaufgaben bekämen, da die Kinder das sonst in der vierten Klasse nicht packen, wenn dann noch mal mehr auf sie zukommt. sozusagen als Vorbereitung auf den Übertrittsstress etc.
    Ich finde es gut, dass man das dann schon in der 3. Klasse abfedern möchte!
    Nun kann ich zu Schuljahresbeginn sehr gut verstehen, warum die Kinder so überquellen (zumal ich auch Ganztagesschüler habe, die direkt aus der Schule ins Training kommen).
    Habe daher die Reissleine gezogen und meinem Co mitgeteilt, dass wir bis zu den Herbstferien die erste Halbe stunde keine neuen Lerninhalte oder Spielformen mehr erklären oder einführen, sondern erst mal nur noch austoben, auspowern und frei spielen.

    Grüße von der Ersatzbank

  • 1. Vielleicht ist für die Kinder schon die Tatsache, dass eine Spiel- oder Übungserklärung ansteht, an manchen Tagen "belastend"? Das bedeutet nämlich für unsere Kinder eine gewisse Zeit zuhören, kapieren und das möglicherweise ohne Aussicht, dass es danach spannend weitergeht. Und das nach einem möglicherweise langen Schultag!! Weil ja gerne in die Vergangenheit geschaut wird: ich denke, dass es früher organisierten Fußballsport im Bambinialter eher selten gab. Und wenn man beispielsweise 15 Kinder hat, dann ist es auch (leider) absolut normal, dass sich mindestens drei oder vier Kinder mit sich selbst oder ihren Kumpels beschäftigen.


    2. Wir vermeiden es in unserem Training (Altbambini Jg. 2011) möglichst, Kinder zusammenzurufen und dabei anzukündigen, dass nun eine Übung erklärt wird. Wir machen allerdings bei unseren "Altbambini" nach Möglichkeit ohnehin keine Übungen, die großer Erklärungen bedürfen. Bei uns funktioniert es ganz gut, wenn wir gleich die Kinder aufstellen und ein, zwei Kinder und wir Betreuer selbst machen dann vor. Es gibt - egal wie einfach neue Spiele und Übungen auch sein mögen - immer Kinder, die es beim ersten Mal nicht kapieren. Weil das klar ist, haben sich Rituale entwickelt wie "ach ja, der Paul (Name von der Redaktion geändert) mal wieder". Ich glaube, es ist falsch, eine (ohnehin einfache) Übung dann immer wieder neu zu erklären. Auch diese Kinder kapieren es irgendwann, weil sie sich keine Blöße geben wollen. Tja, und manchmal sind die Fragen von Kindern auch berechtigt, weil man nicht - wie man eigentlich denkt - nur ein paar Hütchen aufgestellt hat, sondern (aus Sicht 6jähriger Kinder) ein schwer durchschaubares Hütchenlabyrinth fabriziert hat.


    3. In den letzten Wochen sah unser Training "nur noch" so aus:


    a) Fangespiel


    b) eine wettkampforientierte Dribbelübung (z. B. einer dribbelt los, um Hütchen herum und zurück, wird verfolgt von weiterem Kind mit Ball, alles relativ schnell hintereinander) oder Zweikampf (die grün markierten Übungen aus soccerdrills.de eignen sich hervorragend, die kann man ewig machen, ohne dass die Kinder die Lust verlieren)


    c) Turnier auf zwei oder drei Feldern (je nach Trainingsbeteiligung) 3 gegen 3.


    Ergebnis: hohe Trainingsbeteiligung, super Stimmung, alle (!!!) machen mit!! Und es ist keine "Super-Messi-Truppe", äußerst heterogen!


    4. Man sollte vielleicht hin und wieder seine eigene Erwartungshaltung an Trainingsinhalte runterschrauben und sich selbst nicht zu viel vornehmen. Das hatte ich nämlich vorher, bis mir klar (gemacht) wurde, dass einige Kinder gerade ihren Schulanfang hatten und damit eine sehr große Lebensumstellung zu bewältigen haben. Ich wunderte mich vorher, wieso die Kinder für scheinbar einfache Dinge nicht aufnahmefähig waren. Und wenn man davon ausgeht, dass der "Entwicklungseffekt" von Trainingsübungen ohnehin hier im Forum streitig ist, sollte umso mehr Spaß im Vordergrund sein.


    Bei Jungbambini würde ich Übungen mit "Parcourcharakter" auf wirklich allereinfachste Übungen reduzieren und das in den Vordergrund stellen, was sie am liebsten machen, Fangespiele aller Art.

  • Nun kann ich zu Schuljahresbeginn sehr gut verstehen, warum die Kinder so überquellen (zumal ich auch Ganztagesschüler habe, die direkt aus der Schule ins Training kommen).
    Habe daher die Reissleine gezogen und meinem Co mitgeteilt, dass wir bis zu den Herbstferien die erste Halbe stunde keine neuen Lerninhalte oder Spielformen mehr erklären oder einführen, sondern erst mal nur noch austoben, auspowern und frei spielen.

    Während des Lesens dieses Themas hier ist mir gestern ein anderer Thread in den Sinn gekommen in den ein Kollege berichtetet das er seine Mädchen zu Beginn immer erst mal "Runden-Laufen" lässt um ihnen die Möglichkeit gibt sich zu unterhalten. (Älterer Jahrgang)


    Zusätzlich hat unser F-Trainer hat gestern auch gleich zu Beginn versucht eine Ansprache zu halten und ist kläglich gescheitert. Am Ende ist er dann gemeinsam mit dem ganzen Team erst mal eine Runde um den Platz gelaufen (ohne Schimpfen und alle haben freiwillig mit gemacht). Er meinte danach lief das ganze Training deutlich (aufmerksamer) besser als die letzten Einheiten.


    Ich denke daher das wir uns davon verabschieden müssen das wir jedes Kind an jedem Tag abholen können. Gleichzeitig sollten wir den Kindern aber die Möglichkeit geben sich beim Training einfach zu Bewegen ohne immer im Kopf Vollgas geben zu müssen. Wahrscheinlich liegen auch vieles aus dem Bereich "jetzt folgen Sie endlich" Erfahrungen schlicht daran das die Kinder mit der Zeit lernen alles was auf Sie ein prasselt zu verarbeiten.
    Gerade zu Runden beginn ist der Mix aus Schule, Sitzen, Online sein, Hausaufgaben und dann ohne (oder mit wenig) Pause ins Training wohl echt hart. Dann geht es nach ca. 8-12Wochen in die Halle und wir freuen uns wie gut wir die Kinder schon "erzogen" haben. Im Frühjahr dann läuft es wie am Schnürchen und der Trainer freut sich so lange bis die Erschöpfung einsetzt und man die Pause herbei sehnt. - Das der größte Erfolg allerdings die Gewöhnung der Kinder an die Abläufe und Anforderungen ist vergessen wir dabei womöglich einfach.


    Gruß
    Torsten


    P.s. Ich (und unser F Trainer) bin kein Freund von Runden in der F. Diesmal hat es wohl einfach gepasst und das nächste mal soll das Laufen durch Fangspiele ersetzt werden.

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Je mehr ich in diesem Bezug über das Runden Laufen nachdenke, desto mehr Gefallen finde ich daran, es ab sofort fix einzubauen, dass das gesamte Team erstmal eine Runde ohne und eine Runde mit Ball zusammen mit mir langsam um den Platz trabt und dabei einfach gesprochen wird. Das gibt dem Co noch genug zeit um aufzubauen und ist eigentlich ein nettes Ritual. Es geht ja dabei um das socializing und nicht den Trainingseffekt! Das hatte ich dabei bisher garantiert falsch eingeschätzt! Und danach beginnt das Training!
    Bin gerade mal wieder ziemlich happy über diesen Forenaustausch hier! :P

    Grüße von der Ersatzbank

  • Wir werden im nächsten Training mal wieder Fangspiele versuchen. Ich sehe ehrlich gesagt auch die Gefahr das diese die "Experten" noch eher aufdrehen. Es bleibt also spannend.
    Das Laufen lief eben genau so ab wie du es beschrieben hast. Mit Trainer und Gequatsche.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)