Funino-Liga - wir sind dabei!

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Was Funino aber auch bestimmt fördert, ist die weitere beängstigende Abnahme der Anzahl von im Verein Fußball spielenden Kindern (und Betreuern). Es gibt viele Kinder (und potentielle Betreuer), die einfach nur Fußball im klassischen Sinne spielen wollen.

    Bei uns im Kreis erleben wir es gerade genau umgekehrt. Die Vereine, welche FUNino mitspielen haben einen enormen Zulauf an Kindern und die Eltern (v.a. auch Mütter) sind als BetreuerInnen dabei. Letzteres (BetreuerInnen) rechne ich eindeutig dem FUNino zu, weil sich hier auch "Fußballlaien" zutrauen ein Team zu betreuen. Bei ersterem bin ich mir nicht sicher, ob das am FUNino liegt oder an den handelnden Personen - die evtl. durch FUNino auch mehr auf die Kinder zugehen und insgesamt "kindgerechter" bzw. "kinderfreundlicher" handeln.

    Was ist denn "Fußball im klassischen Sinne"?

    - bis 1967 gab es keine Auswechslungen oder nur bei Verletzungen (würde ich im Sinne der Kinder unterschreiben, weil jeder würde spielen)

    - ich habe in den 1980er in der E-Jugend 11 gegen 11 mit Abseits auf 5x2m Tore gespielt und in der D-Jugend 11 gegen 11 auf das große Spielfeld mit großen Toren - ist das klassisch, dann spielen wir schon seit Jahrzehnten nicht mehr klassisch

    - sind es 2 Tore, ein Ball und eine Anzahl x an Spielern und einer davon darf den Ball in einem bestimmten Raum in die Hand nehmen, dann kann dieses "klassische Fußballspiel" ab der F-Jugend weiterhin stattfinden ("In der F-Jugend wird ebenfalls das Drei-gegen-Drei empfohlen, alternativ ist auch ein Vier-gegen-Vier oder Fünf-gegen-Fünf möglich". Quelle: dfb.de)


    D.h. einzig bei der G-Jugend würden wir nicht klassisch spielen ("In der G-Jugend wird dann verbindlich im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei auf vier Minitore gespielt."). Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wann das Thema G-Jugend und Spielbetrieb aufkam (in Bezug auf "klassisch" Anfang 1990 gab es das noch nicht). In manchen Kreisen gibt es heute noch keinen regulären Spielbetrieb für die G-Jugend (z.B. in meinem - und das finde ich auch gut so).

  • Es mag ja sein, dass Funino auch als Wettkampfform zu einer besseren Ausbildung führt.

    Der sog. "klassische Kinderfußball" ist häufig die Veranstaltung übereifriger "Trainer", die nicht einmal bereit sind, die unterste Lizenzstufe zu erwerben. Die wollen gewinnen und nicht langfristig ausbilden. Wenn sie wegbleiben, ist es zu verschmerzen.

    Umgekehrt wird ein Schuh draus:

    Im KiFu kann man auf Trainer verzichten, die Ausbildung über Alles stellen und ihre Leistung daran messen, wieviele ihrer Schützlinge im NLZ oder im Stützpunkt landen. So etwas ist nicht kindgerecht.

  • Die können sich wunderbar auf dem Bolzplatz austoben.

    Wer ausgebildet werden und über den tellerrand schauen möchte, der geht und bleibt in einen Verein.

    Die ewig gestrigen gab es und wird es immer geben.

    Eine sehr elitäre Position! Platz ist im Verein/Verband nur für Kinder mit einem für das Hobby Fußball übertriebenen Ehrgeiz.

    Wenn diese Philosophie allgemeines Gedankengut wird, können sich 50% aller Vereine aufgrund Spielermangels vom Spielbetrieb im Jugendbereich abmelden.

  • Es geht doch nicht um Spielfeldgröße, Torgröße oder Mannschaftsstärke. Es geht allein um Funino als Wettkampfform.

    Fußball definiert sich für die schweigende Mehrheit der Fußballbegeisterten und auch für die Kinder als 1 Ball, 2 Teams, 2 Tore. Alles andere muss natürlich altersgerecht angepasst werden. Die einzige Grenze

  • Im KiFu kann man auf Trainer verzichten, die Ausbildung über Alles stellen und ihre Leistung daran messen, wieviele ihrer Schützlinge im NLZ oder im Stützpunkt landen. So etwas ist nicht kindgerecht.

    Was ist denn für dich kindgerecht?
    Ich persönlich, und das ist mMn wirklich eine sehr sehr subjektive Einschätzung von jedem, glaube wirklich, dass wenn kinder und Jugendliche zu mir ins Fußballtraining gehen, sich in einem Verein anmelden 2-3 mal die Woche training mit machen, nicht nur einfach kicken wollen, sondern sich fußballerisch verbessern wollen (zumindest deute ich das so, wenn meine Spieler mich in Trainingseinheiten und Spielen fragen, was sie besser machen können etc.)
    Einfaches bolzen/kicken kann man auf dem Bolzer auch mit seinen Freunden

    Meine Folgeeinschätzung dabei wäre, dass es kindgerecht ist, diese zu fördern und zu fordern, auf dem jeweiligen Leistungsspektrum, auf dem das kind sich befindet. Und ich glaube, meine Meinung ist eher Konsens, wenn man bedenkt, dass Kinder und Jugendliche von Naturaus wirklich sehr sehr wissbegierig und neugierig sind. Diese Wissenslust und Neugierde muss man auch stillen und gut ansprechen

    Also ja, es ist für mich kindgerechter, Kinder zu fördern und das beinhaltet im G-E Jugendbereich, im sg. Grundlagenbereich, soviele Ballkontakte wie möglich, da man so am besten die Grundlagen des Fußballs lernt

  • Es geht allein um Funino als Wettkampfform.

    Und da seh ich das nächste Problem: G-E jugendliche (Kinder) brauchen keine "Wettkämpfe". Kinder definieren sich in der Regel nicht über Wettkämpfe oder Leistungsvergleiche. Das ist völlig ab der natur.

    Wieso wollen wir "Fußballbegeisterte" unsere Idee vom Fußball auf den so grundsätzlich verschiedenen Kinderfußball projezieren?
    "Herren"-Fußball (Wettkampf + Tabellen Leistungsvergleiche) =/= Kinderfußball (Spaß als einziger Messpunkt)

  • Und da seh ich das nächste Problem: G-E jugendliche (Kinder) brauchen keine "Wettkämpfe". Kinder definieren sich in der Regel nicht über Wettkämpfe oder Leistungsvergleiche. Das ist völlig ab der natur.

    Auch wenn ich dir in den anderen Punkte zustimme muss ich dir hier entschieden widersprechen.

    Kinder suchen und lieben grundsätzlich den Wettkampf und das Messen mit gleichaltrigen.

    Ob dies immer in Tabellenform festgehalten werden muss und von einem brüllenden Erwachsenen am Spielfeldrand begleitet werden muss ist eine andere Frage :D

  • Ich halte Funino als "Wettkampfform" für den falschen Weg. Als Trainingskomponente auf jeden Fall top, gar keine Frage. Aber Fußball darf ruhig Fußball bleiben. Wieso wird eigentlich nicht einfach mit zwei Bällen gespielt? Ah!

    In der G-Jugend sollen die Kinder sich einfach bewegen, Spaß am Spiel und Miteinander haben und entwickeln. Anschließend steigert sich das ganze bis ins Erwachsenenalter entsprechend ihrer körperlichen Statur.


    Bevor ich hergehe, und baue zwei Tore je Seite auf, damit sich alles etwas entzerrt, stelle ich lieber weniger Spieler auf´s Feld. Dann kriegt auch jeder mal den Ball.

  • Ich halte Funino als "Wettkampfform" für den falschen Weg. Als Trainingskomponente auf jeden Fall top, gar keine Frage. Aber Fußball darf ruhig Fußball bleiben. Wieso wird eigentlich nicht einfach mit zwei Bällen gespielt? Ah!

    In der G-Jugend sollen die Kinder sich einfach bewegen, Spaß am Spiel und Miteinander haben und entwickeln. Anschließend steigert sich das ganze bis ins Erwachsenenalter entsprechend ihrer körperlichen Statur.


    Bevor ich hergehe, und baue zwei Tore je Seite auf, damit sich alles etwas entzerrt, stelle ich lieber weniger Spieler auf´s Feld. Dann kriegt auch jeder mal den Ball.

    Überzeugende Begründung, warum es der falsche Weg ist.

  • Als ich Kind war, wurde noch auf der Straßen/Wiese gekickt.

    Hier haben wir in der Schulpause ganz freiwillig mit einem Tennisball gespielt 2vs2 gespielt.

    Falls mal kein Ball zur Hand war, wurde einfach eine Getränkedose ausgetrunken und Platt gedrückt.

    Nachmittags haben wir gerne mit einem Softball auf dem Garagenhof gespielt. Jeder hatte ein Garagentor und spielte für sich. War also Torhüter und Feldspieler zu gleich.

    Auf der Wiese wurde Weltmeister auf ein Tor gespielt. Zwei Stöcke in den Boden für die Pfosten, ein TW und die anderen spielten jeder gegen jeden. Manchmal durfte sogar von beiden Seite auf das Tor geschossen werden.

    Für uns war das alles Fußball.

  • Da hat euch niemand erklärt, was kindgerecht ist =). Deshalb lief alles schief. Weil ihr von früh auf falsch kondioniert wart, habt ihr später als Jugendliche und Aktive vermutlich reihenweise Eigentore geschossen und den Zuschauern die Getränkedosen aus der Hand getreten...

  • Ein Ball und eine Fläche reicht denen, egal ob insgesamt nur 1 Tor oder 20 Tore

    Noch nie in meinem ganzen Leben - ob als Kind oder als Heranwachsender oder als Erwachsener, habe ich Kinder gesehen, die - tatsächlich mit allem Möglichen als "Ball" - auf mehr als ein Tor pro Team gespielt haben. Was soll das?

    Es ist ja in Ordnung, auf zwei Tore zu spielen (schult auch die Vorwärtsbewegung über Außen), für mich aber nur im Training mit einem speziellen Trainingsziel.

    Es hat ja einen Grund, warum das Funino heißt und nicht Fußball.

  • Auch wenn ich dir in den anderen Punkte zustimme muss ich dir hier entschieden widersprechen.

    Kinder suchen und lieben grundsätzlich den Wettkampf und das Messen mit gleichaltrigen.

    Dem stimme ich total zu. Nur wer sagt eigentlich, das Funino kein Wettkampf ist? Die Kinder bestimmt nicht.

    Denn die wollen auch dabei gewinnen. Nur fokussiert sich das dann nicht auf den körperlich grad stärksten in dem Alter,

    sondern ist wesentlich abhängiger von jedem einzelnen.

    Ich habe in der F angefangen und wir haben schon vor 7 Jahren so trainiert, und ausschließlich so. Da ging es mir hauptsächlich um den Trainingsaspekt und das ich immer eine Entwicklungsgerechte Spielform habe. Dem kommt Funino in der F und teils E eben nahe, sofern ich auch wirklich die Möglichkeiten nutze. 2017 habe wir das erste Turnier gespielt mit 8 Mannschaften aus dem Kreis(E Jugend). Natürlich wollten alle gewinnen und es war natürlich WEttkampf und Fußball.

    Beim Funino in dem Alter gibt es mehr Fußballaktionen als beim 6 gg. 6. Das ist nunmal Fakt.

    Ein Trainingsziel in der F ist auch nicht die -Vorwärtsbewegung über außen- sondern vorrangig eine Entwicklung der Spielintelligenz und die Fähigkeit, Dribbling oder Passoptionen zu erkennen, Passfenster zu öffnen etc. etc. und ein

    direktes Feedback zu erhalten

    Edit: Ich habe nur Kinder gesehen, die Fußball spielen wollen. Und denen waren 2 Tore dann zusätzliche Herausforderung, die Sie spielerisch lösen wollten.

    Genauso ist es in Spielformen, die man schafft und denen implizit Inhalte vermittelt werden sollen.

    Die einzigen die es gestört hat damals waren einige Eltern. Heute sind die aber die größten Verfechter von Spielformen im allgemeinen, weil Sie die Entwicklung, die Ihre Kinder genommen haben, klar sehen im Vergleich zu gleichaltrigen

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Es ist ja in Ordnung, auf zwei Tore zu spielen (schult auch die Vorwärtsbewegung über Außen), für mich aber nur im Training mit einem speziellen Trainingsziel.

    Nur sollte eben in dem jungen Alter der Wettkampf nicht als Zielmaßstab gesetzt werden, sondern das Spiel als Fortsetzung des Trainings,
    Trainer E hat es gut zusammengefasst

    Ein Trainingsziel in der F ist auch nicht die -Vorwärtsbewegung über außen- sondern vorrangig eine Entwicklung der Spielintelligenz und die Fähigkeit, Dribbling oder Passoptionen zu erkennen, Passfenster zu öffnen etc. etc. und ein

    direktes Feedback zu erhalten

    Das ist das Ziel und das sollte auch das Ziel im Spiel am Wochenende sein. Und das erreicht man am ehesten bei den Funino Formen

  • Ich habe als Kindertrainer immer Funino im Training spielen lassen. Im "Wettkampf" gab es dann Fußball auf 2 Tore.

    Jetzt würde ich als Kindertrainer im Training mehr 5:5 auf Jugendtore spielen lassen, da ich Funino ja am Wochenende habe. Ich mochte immer die Mischung aus beidem.


    Funino selbst hat erst einmal den größten Vorteil im 3:3 statt 7:7. Jeder, der Kinder trainiert hat, kennt doch das Problem, dass bei F/G-Jugend-Spielen 2-3 Spieler das Spiel machen, die anderen Jungs laufen mit.

    Man braucht auch kein Mathematiker zu sein, um zu erkennen, dass beim 3:3 jeder einzelne Spieler viel mehr Ballkontakte hat.


    Aber was trainieren Ehrgeizige Väter, wenn der "Wettkampf" 7:7 ist. Genau, die spielen auch im Training immer 7:7 oder ähnliches. Mit weniger Ballkontakten für alle Jungs. Mit zudem unrealistisch großen Toren im Vergleich zum Torwart, der dieses verteidigen soll.


    Vier Tore, bei nur 3:3 Spielern, sorgt sicherlich dafür, dass eben nicht alle zentral mittig stehen und die Tore blockieren. Spielintelligente Spieler suchen sich dann Lösungen. Und es gibt dadurch viele 2:1 Situationen.


    Und vier Tore soll eben nicht das Spiel im Strafraum nachstellen, sondern eher das Spiel im Mittelfeld, wo jeder Spieler auch mehrere Möglichkeiten hat.

    Der Torabschluss im Funino ist im 11:11 eher der tödliche Pass auf den Stürmer und nicht der Torschuss des Stürmers.


    Horst Wein hat immer gesagt, dass das Fußballspiel aus ganz vielen 2:1 Situationen besteht. Und im Funino produziert man ganz viele dieser 2:1 Situation. Eben auch durch den Angriff auf das schwächer verteidigte Tor.

  • Warum versteift man sich so auf die eine richtige Wettkampfform für Kinder.

    Der Schlüsse bis zum Ende der E liegt doch in der Vielfalt der Wettkämpfe.

    Egal, ob man jedes Wochenende eine andere Form spielt, oder über einen Turniertag mehrere Wettkampfformen hintereinander abspult.

    Je mehr unterschiedliche Herausforderungen die Kinder haben in denen sie sich mit anderen messen umso besser.

    Da kann bei Funino im 2:2 oder 3:3 losgehen und mit 4:4, 5:5, 7:7 bis zum 9:9 für die älteren E-Jugendspieler. Das Ganze auf unterschiedlich großen Feldern mit unterschiedlich großen Toren (maximal 7x2, aber auch die abgehängte Latte sollte zum Standard werden).

    Erste Voraussetzung dafür: keine Wettbewerbe wie Meisterschaften etc.

    Jedes einzelne Spiel ist ein eigener Wettkampf, und im Idealfall geht es nach 15-30 Minuten Pause gleich mit dem nächsten Wettspiel in einer anderen Spielform weiter.

    Klar wollen die Kinder zunächst mal Fußball spielen wie sie es von den Großen kennen. Sie kennen ja auch nichts anderes, weil ihnen die Erwachsenen nichts anderes anbieten.

    Es ist nun mal Aufgabe von uns Trainern ihnen den Sinn des Schritt für Schritt voran Gehens und auch den Spaß daran zu vermitteln.

    Als unsere Tochter in die Schule kam, hat sie auch gedacht sie kann jetzt gleich anfangen das Buch mit den Pferdegeschichten zu lesen, das sie von der 10 jährigen Nachbarin abgestaubt hat. Nach etwas Überzeugungsarbeit, dass es besser ist erst mal mit Buchstaben und einfachen Wörtern und altersgerechten Büchern zu starten klappte es irgendwann so gut, dass sie den Schinken immerhin mit 8 Jahren lesen konnte ;). (klar der Vergleich hinkt etwas, aber geht schon in eine ähnliche Richtung).


    Wer bei den kleinen dogmatisch nur noch Funino spielen lässt, der macht allerdings einen ähnlichen Fehler, wie die, die nur auf 7:7 setzen. Bis zum Ende der E würde ich voll auf Vielfalt und Abwechslung setzen und zwar im Training und im Wettkampf.

    Ab der D sollte dann nur noch "richtiger" Fußball (gerne 7:7 und 9:9 abwechselnd) gespielt werden, aber auch hier, wie eigentlich im kompletten Jugendbereich ohne Tabellen etc.).

    Im Training sollten aber selbst in dem Alter trotzdem immer noch zum größten Teil kleine Spielformen dominieren.