Wie vermittelt man keine Angst vorm Gegenspieler zu haben?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo!


    Dies ist mein erster Beitrag hier. Ich habe bis vor 15 Jahren selber aktiv in der Kreisliga gespielt. Mein Sohn spielt im 2ten JAHR in der FJUGEND. Da die aktuellen Trainer aufhören bin ich gefragt worden, ob ich das nicht machen könnte.
    Na ja, ich habe dann also den kleinen Finger angeboten und werde nächstes Jahr die E Jugend trainieren.


    Mein Sohn ist im Spiel nicht immer auf Ballhöhe, vor allem in der Rückwärtsbewegung. Er läuft dann einfach mit dem Gegenspieler mit und lässt ihn machen. Er hat irgendwie viel zu viel Respekt vorm Gegenspieler. Wenn er im Training gegen die kleineren spielt ist das anders. Da geht er drauf. Heute Nachmittag war ein Schulkollege(Handballer) zum Spielen bei uns Zuhause. Beim Bolzen hat er ein Zweikampfverhalten gezeigt, mit absolutem Willen!


    Wie kann ich ihm jetzt und/oder später als Trainer helfen, damit er das auch im Spiel zeigt?

  • Im Training sollte man viel 1 gg 1 trainieren, frontal und seitlich mit Abschluss, dazu viele Minispiele 3 gg 3 oder so.


    Allein mit Kind ist es schwer, weil das Kind im 1gg1 gegen nen Erwachsenen wenig Chancen hat und somit kaum Motivation. Mein Junge ist da supermotiviert weil ich kein Fußball kann und er besser ist als ich.


    Die Mannschaft mit dem eigenen Kind zu trainieren ist schwer , das ist ein klassischer Rollenkonflikt. Dazu kommt , dass ehemalige Amateurligaspieler nicht unbedingt Ahnung vom KINDERTRAINING haben und sich der Unterschiede nicht bewusst sind. Ich empfehle, sich mit den pädagogischen Grundlagen (Motivation, Rotation) zu beschäftigen, und hier im Forum gibt's viel Hilfe von Experten (ich bin keiner)


    Edit: Bolzen lassen (ohne Einmischung) gegen größere, aber schlechtere Fußballer baut das Selbstbewusstsein auf

  • @gusel1
    Ich habe genau das Gleiche "Problem"
    Mein Sohn spielt gerade seine erste Saison als Bambini.
    Er ist extrem Fussballfanatisch. Es gibt bei Ihm kaum ein Moment, wo er keinen Ball am Fuss hat.
    Egal welches Wetter er will raus in den Garten und Spielen. Selbst auf dem Trampolin oder im Pool muss ein Ball dabei sein um irgendwas zu üben.
    Technisch ist er richtig gut. Es interessiert Ihn nicht ob er mit links oder rechts schießt oder passt. Ballannahme und Mitnahme klappt auch bei etwas druckvoller gespielten Bällen prima.
    Immer wenn er Platz hat macht er auch was daraus und ist vor dem Tor ziemlich abgeklärt.
    Wenn er jedoch in einen Zweikampf muss merkt man richtig wie unwohl er sich fühlt.
    Er läuft dann immer einen kleinen Bogen, gerade so das er den Zweikampf knapp verpasst.
    Ich mache Ihm gar keinen Druck. Wenn er nicht in nen Zweikampf will ist das grundsätzlich auch nicht schlimm.
    Nur würde ich Ihm gerne die Angst nehmen. Nur ich weiß nicht wirklich wie.
    Er musste auch im letzten Jahr als 2010er häufig in Trainingsspiele gegen die F1 (2007er) spielen.
    Da ist er körperlich hoffnungslos unterlegen. (Ist er aber auch bei den meisten Spielen der Bambinis gewesen)

    Der will doch nur spielen

  • 6-Jährige haben doch noch vor so vielem "Angst", oder?


    Deswegen heisst es ja für G-Junioren: "Spielerfahrung sammeln" Durch das viele Spielen gewöhnen sie sich nach und nach an das Fußballspiel und an das was dazu gehört...

    Wenn er jedoch in einen Zweikampf muss merkt man richtig wie unwohl er sich fühlt.Er läuft dann immer einen kleinen Bogen, gerade so das er den Zweikampf knapp verpasst.

    Würde ich an seiner Stelle genauso machen...
    Versetzt dich mal in seine Lage: Du rennst mit einem Riesenball am Fuß, der fast 1/3 deiner Körperlänge ausmacht, über den Rasen. Bist froh das du den Ball hast und kontrollieren kannst und dann... und dann stellt sich da einfach so jemand in den Weg. Das weißt du doch als 6jähriger schon, dass das gleich wehtuen könnte... also machste den Bogen. Schlauer Kerl, dein Sohn... :D


    @gusel1
    Ermutige dein Sohn vor und während des Spiels (und Training)! Immer und immer wieder. Wenn er dann den Ball mal erobert, zeige ihm auf, dass sein mutiges Handeln etwas bringt.


    Gruß,
    sb

  • Als Minispieler lässt man das so, das ist ok.


    Als F-Spieler lasse ich sie viel im EINS gegen EINS spielen...und zwar ohne das Thema "taktisches Verteidigen im 1:1"/Ballablaufen in den Variationen (das wäre Thema E Jugend zweites Jahr...als fließende Grenze...denn es ist eigentlich ein MUSSTHEMA in der D!).


    Als E Spieler...zweites Jahr, kann ich -ohne damit zu rechnen, dass das schon klappt-...denn die wenigsten Spieler dieser Altersgruppe werden das tun können...als Angebot vorsichtig einstreuen. Es geht um das Ballablaufen, das eigentlich Thema der D wäre.


    Das Ballablaufen ist eine individuelle Taktik.


    Beherrsche ich die irgendwann, vertraue ich auf die Taktik und ich werde dann - garantiert !!! - viele Zweikämpfe gewinnen, und viele Zeitgewinnsituation erzeugen, die es meinem Team ermöglicht, nach z.B. einem Konter wieder hinter den Ball zu gelangen.


    Wer das beherrscht, wird defensiv kein schwacher Spieler bleiben. Um das tun zu können, bedarf es vieler Situationen, wo ich mit der Taktik positiv lerne...positive Erfahrungen sammel,...dann wendet der Spieler das auch an und vertraut, gewinnt Selbstvertrauen.


    Gleiches wird er im Bereich der F und E auch als Grundsituation seines Tun`s gewinnen, wenn ich viel im 1:1 spielen lasse....dabei kann ich jonglieren...denn er wird dabei auf noch schwächere treffen...auf Gleichstarke und Stärkere...und da lernt er.


    Hier der Link zu dem Thema.


    http://fussballtraining.com/blaetterfunktion/info7/

  • Eine Übung, die den Kindern die Angst nehmen kann, sieht bei uns so aus:


    Aufbau Höhe Mittellinie 2 x 4 Hütchen in vier verschiedenen Farben. Ca. 3 m davor noch je eine Pylone. Die Kinder stehen in zwei Schlangen beim Trainer.
    Der Trainer gibt an die ersten beiden Kinder der Schlangen (ja ja, ich weiß, Schlangen halten viele für ein Nogo aber es ist genug Bewegung drin) eine Farbe vor: Rot. Dann flitzen beide zu den vier Hütchen und berühren das rote. Dann müssen sie nochmal zurück um die Pylone und bekommen dann einen Ball von hinten in Richtung Tor reingespielt. Der der zuerst am Ball ist darf einen Torschuss machen, der andere muss versuchen den Ball abzuwehren.
    Die gewünschte Rangelei geht somit in die gleiche Laufrichtung. (nicht so gefährlich)
    Reaktionsschnelle Kinder haben hier einen Vorteil aber die finden sich auch fix als Pärchen ein: "ich will jetzt gegen XY."
    Die Kinder, sowohl die Bambinis wie auch die F-Jugend, lieben diese Übung. "rot-grün-blau" und einige hocken länger vor den Hütchen. :D
    Nach ein paar Durchgängen, wenn sich die Kinder daran gewöhnt haben, fangen die Kinder durchaus an zu rangeln.


    Ist das Verständlich oder eine eh längst bekannte Übung aus dem Standardprogramm?


    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich würde alle 1 gegen 1 (oder auch 2 gegen 1) Spiele vorschlagen mit Erleichterung für den Angreifer und dann progressiv die Schwierigkeit erhöhen


    Also: (ungefähr nach Schwierigkeit sortiert)


    0.) Fangspiele mit und ohne Ball, 4 breite Dribbletore die von Kraken verteidigt werden, alle anderen Spieler versuchen durchzudribblen und erzielen so Punkte


    1.) 1 gegen 1 auf 2 diagonale Minnitore, 1 gegen 1 auf 2 diagonale breite Dribble Linien


    2.) 1 gegen 1 auf breite Dribblelinien, 1 gegen 1 auf 2 Minnitore


    3.) 1 gegen 1 auf 2 kürzere Dribblelinien


    4.) 1 gegen 1 auf jeweils 1 Minitor oder eine schmale Dribblelinie


    Dazu noch alle Spiele die die Berührungsangst nehmen und die Koordination und das Selbstvertrauen steigern.
    z.B. An den schultern anfassen und versuchen sich gegenseitig auf den Fuß zu treten ohne sich weh zu tun ( abwechselnd, keine Rasenschuhe)
    Handball Spielen, Bocksprung Wettrennen (Spieler hüpfen nacheinander übereinander, welches Team ist schneller), Staffelspiele mit Körperkontakt: Die Spieler starten gegenüber und rennen aufeinander zu. In der Mitte haken sie sich mit den Armen ein und drehen sich einmal umeinander, laufen weiter und klatschen den nächsten Spieler ab. Welches Team ist schneller.
    usw.


    PS Wie wird das eigentlich im Rugby gemacht? Kennt jemand gute Literatur zum Kindertraining im Rugby? Da müsste es ja viele Übungen geben mit Körperkontakt die auf Kinder zugeschnitten sind. Oder gibt es keine Rugby Kindermannschaften?

    Einmal editiert, zuletzt von Skriwer ()

  • @ Ersatzbank: Ich finde die Übung mit dem "Drauftreten" okay. Am besten halt ohne Schuhe nur in den Socken (bei schönem Wetter). ;)


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • klar, sind ja nur die Füße, die kaputt gehen und wozu brauchen fussballer schon Füße... Tolle Variante wäre wohl auch mit den köpfen gegeneinander zu knallen um die angst vor dem Kopfball zu verlieren... Ohoh..


    Es gibt ein Kinderspiel da bindet man sivh luftballons an den Knöchel und es wird versucht vom anderen Mitspieler diesen zu zertreten. Aber sich auf die Haxen zu treten halte ich für groben unfug bis hin zur Fahrlässigkeit, sorry.

    Grüße von der Ersatzbank

  • @gusel1


    Es gibt die normale Form der Angst, die uns unbewußt vor besonderen Gefahren schützt. Darüberhinaus gibt es Formen der Angst, die unbegründet und für usn Laien deshalb kaum erklärbar sind. Wir versuchen diese Angst durch "mentale Unterstützung" in Form von Mut machen oder auch mal Trösten zu verbessern. Meistens gelingt es uns, weil sei parallel zur normalen Sozialisation das Kind seinen Platz in siner Umgebung findet.


    Wenn das Kind in speziellen Situationen während des Fussballs Angst zeigt, dann ist dies meist eine Ausdruck mangelner Erfahrung. Es weiß nicht, was es jetzt wie machen soll? Also braucht es Hilfe, die in bestimmten Übungen und Spielformen altersgerecht vermittelt werden können.


    Dazu wurden bereits hilfreiche Übungen genannt.


    Wie verhält sich denn dein Sohn, wenn er sich frontal vor dem Gegner befindet? Dreht er sich weg oder probiert er in dieser Situation die Balleroberung?

  • Naja vielleicht hätte ich lieber berühren schreiben sollen, aber da kann eigentlich nicht viel passieren da die Kids sich ja nicht volle wucht mit dem Ballen auf den Fuß treten... Was aus der Position auch echt schwer ist. Ich vermute eher das Bei der Übung Verletzungsgefahr beim umfallen besteht. Es ist gar nicht so einfach stehen zu bleiben wenn man sich an den Schultern festhält und beide auf einem Bein stehen und das andere bewegen.

  • Weitere "Raufspiele" die ich immer wieder mal einstreue:


    1. Zwei Spieler befinden sich Kopf an Kopf in Liegestützstellung. Jeder versucht den anderen durch drücken oder ziehen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wer zuerst am Bauch landet hat verloren.


    2. Zwei Spieler drücken sich an den Schultern über ein vorher definiertes Ziel.


    3. Zwei Spieler treten mit verschränkten Armen gegeneinander an. Jeder muss auf einem Bein springen und versuchen durch Anrempeln den anderen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wer zuerst den zweiten Fuß absetzt verliert.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @Skriwer
    Das ist schon in Ordnung. Es geht ja auch darum, dass sie eben nicht wie wild drauf lostreten. Das erzeugt Respekt dem Mitspieler gegenüber.
    Sie bekommen auch ein Gefühl was Zweikämpfe angeht... so ein Mix aus Empathie und Schmerzempfinden. Weiß nicht wie ich das ausdrücken soll.


    Solche Raufspiele sind super. Was @Strznievski als zweiten Punkt aufzählt mache ich gerne mit Reifen. Zwischen ihnen liegt ein Reifen und sie müssen sich gegenseitig reinziehen.
    Das mit auf die Füße treten, mache ich auch. Wer es übertreibt, muss in der nächsten Runde gegen den Trainer antreten... :D


    Außerdem: Was wir schon gelacht haben bei diesen Spielen...


    Gruß,
    sb

  • Erst mal schönen Dank für die vielen und richtig guten Antworten, wow! Ich denke, es kristallisiert sich für mich heraus öfter 1:1, 2:2 oder 3:3 zu trainieren und viel zu loben schon bei Minierfolgen.


    Deine Nachricht ist interessant, da sie in Richtung Psychologie geht. Also bei frontal Gegnern geht er, ich sage mal halbherzig hin, bis der Gegner vorbei ist und er ihm "Geleitschutz" geben kann.
    Im Training bei den Jungs, die er gut kennt, da kann es dann aber schon zum Preisschwankungen kommen.

  • @Strznievski


    Als Ergänzung zu deinen Übungen hätte ich auch noch was:


    A. Organisation
    1. Spielfeld nach Teilnehmergröße mit Hütchen markieren
    2. Jeweils ca. 5 m seitlich vor dem Tor ein Hütchen positionieren, darauf einen Ball legen
    3. Ein Hütchenfeld von ca. 5 x 5 m seitlich an der Mittellinie markieren
    4. Zwei in etwa gleich große u. gleich starke Teams bilden und in das 5 x 5 m Feld positionieren
    Ablauf:
    1. Auf TR-Kommando dürfen sich die Teams mit sportliche fairen Mitteln (also angelegtem Arm) versuchen, aus dem Feld zu drängen
    2. Das Team, welches als Erstes einen gegnerischen Spieler aus dem Feld drägnen konnte, darf nun gemeinsam ums Hütchen vor seinem Tor rennen und mit seinem Ball einen Angriff starten
    3. das gegnerische Team rennt gleichzeitig um sein Hütchen und versucht den gegnerischen Angriff erfolgreich abzuwehren
    4. Je nach Priorität könnt ihr diese Aktion erneut nach Torabschluß oder Balleroberung starten, um z.B. die Angst vor Körperkontakt oder das schnelle Umschalten zu schulen, ihr könnt es aber auch weiterlaufen lassen, wenn ihr die schnelle Positionierung für die Angreifer- und Verteidigermannschaft für erfolgreiche Aktionen weiter laufen lassen wollt


    @gusel1
    Fussball ist ein sportliches Kontaktspiel, für das Kinder vorbereitet werden wollen, um sich mit Spaß darin auszuprobieren. Wenn also jemand statt den Zweikampf zu suchen lieber "Geleitschutz" gibt, dann fehlt ihm das Wissen, wie er einen Zweikampf, bei der es auch zum Kontakt mit dem Gegner kommen kann, erfolgreich gestalten kann.


    Nachfolgend will ich mal eine für diese Altersgruppe tyische Übung beschreiben.


    Organisation:
    1. Mittels Pylonen ein Dribbling-Tor ca. 5 m vor dem Tor errichten
    2. Spieler bilden Pärchen, in dem sie sich an die Hand nehmen
    3. Die gesamte Trainingsgruppe positioniert sich an der Mittellinie
    3. Erläuterung der Aufgabe: unter Gegnerdruck im Dribblingtor erzielen
    Ablauf:
    1. TR spielt Ball in Richtung Tor, worauf das erste Pärchen startet zum Ball
    2. Unter Ausnutzung von individueller Schnelligkeit, Bweglichkeit und Kontaktfreude versucht nun jeder der beiden Akteure auf den letzten Metern vor dem Dribblingtor den Ball zu erreichen und erhält als
    Belohnung für einen erfolgreichen Torabschluß einen Punkt


    Verwendung als Spielform:
    Organsation:
    1. Die Spieler der 2 ca. gleich großen und starken Teams bilden Pärchen, die sich jeweils an die Hand nehmen
    2. Fortan agieren die Pärchen immer gemeinsam und dürfen sich nicht loslassen.
    3. Alle Aktionen im Spiel (Dribblings, Freistöße, Einwürfe, Eckbälle) dürfen nur gemeinsam ausgeführt werden
    4. dabei ist es wichtig, aus der Position des Balles, der Mitspieler und des Gegners rasch eine gute Aktion zu erkennen und sie gemeinsam mit dem Partner auszuführen
    5. Bei dieser Spielform können sich Kinder als kleinste Gruppe gegenseitig zu Aktionen mit Körperkontakt (zum Partner, zum Gegner) motivieren. Ferner sammeln sie erste Erfahrungen, wie man sich gemeinsam (als kleinste Gruppe) taktisch bei eigenem oder gegnerischen Ballkontakt verhalten kann.


    Man kann ein Kind nicht dauerhaft zu etwas zwingen, was es (noch) nicht will! Man kann jedoch dafür Reize in Form von Übungen und Spielformen setzen. Ab der E-Jugend kommt die natürliche Neugier, sich im Spiel ausprobieren wollen hinzu, die dem Trainer die Aufgaben im Kontaktbereich erleichtern. Geduld und Besonnenheit sind weitere Faktoren, die sich im Kinderbereich als günstig erwiesen haben.
    Häufig werden Momentaufnahmen in der kindlichen Entwicklung auf sätere Entwicklungen hin prognostiziert. Dabei wird jedoch kaum berücksichtigt, als dass durch stetige Interaktion mit der Umgebung überhaupt erst ein Wille, dass Eine zu tun und das Andere zu lassen, entsteht.

  • @luibo
    Ich schaue deinen Sohn mal mit anderen Augen an. Er ist technisch und koordinativ stark und versucht ohne Gegnerkontakt Fußball zu spielen. Das ist doch schön, so ist er später stets vor dem Gegner am Ball (er foult weniger) und geht Körperkontakt/Fouls an ihm aus dem Weg (weniger verletzt; spielt ohne vom Gegner beeinflusst zu werden). Dem muss ich später nicht das regelwidrige Verhalten (schieben, zerren, grätschen usw.) abgewöhnen.
    Und wenn er mit seinen technischen Fähigkeiten aufgrund von fehlendem Zweikampfverhalten nicht mehr weiter kommt, dann wir er halt Freestyle Fußballer und verdient damit seine Millionen über youtube oder sonstige Kanäle :) - ich sehe die Spielfreude mit dem Ball absolut positiv!


    Ansonsten gibt es kleine "Raufspielchen" wie oben bereits erwähnt. Ich würde aber schauen, dass ich die mische (Kontakt - kein Kontakt oder Kontakt - Kontaktumleitung).
    - der eine versucht den anderen in eine Richtung zu ziehen oder drücken (Kontakt) - z.B. Gegenspieler kommt frontal auf mich zu
    - man steht sich gegenüber und darf den anderen mit den Handflächen aus dem Gleichgewicht bringen (das kann ich gewinnen mit Kontakt, aber auch in dem ich dem Kontakt ausweiche (kein Kontakt)) - z.B. ich lasse einen Gegenspieler mit Ball ins Seitenaus rennen.
    - der eine soll den Platz des anderen einnehmen - bei der Kontaktumleitung nimmt man die Kraft des anderen und leitet sie in die gewollte Richtung um ("sanfter Kampfsport") - z.B. ich nehme das Tempo des Gegenspielers auf und bin schneller und gehe dann in meine Richtung mit dem Ball

  • @ Ersatzbank: Ich finde die Übung mit dem "Drauftreten" okay. Am besten halt ohne Schuhe nur in den Socken (bei schönem Wetter). ;)

    Habe die Übung nun auch in der Fussballliteratur gefunden. Allerdings ist die Beschreibung dort an einem Punkt deutlich anders - und mMn damit deutlich sinnvoller: man soll versuchen den Fuß des anderen zu berühren! Nicht drauftreten.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Ich bin auch weit davon entfernt Ihm das abgewöhnen zu wollen.
    Ich bin eher fasziniert von seinem Willen und seiner Akribie technisch Sachen umzusetzten. Das alles ohne jeden Druck.
    Für mich sieht es aber manchmal so aus, dass er selber gefrustet ist. Das er angreifen will aber sich in letzter Instanz dann doch nicht traut.
    Wenn er mal den Fuss bei nem Zweikampf dranbekommt gibt es von mir draussen Jubelstürme. Die Szene wird dann auch im Garten nochmal nachgespielt und zigfach aus allen Winkeln besprochen! Am Ende ist es dann immer wie in seiner Lieblingsszene. Kroos Balleroberung vor dem 4-0 gegen Brasilien :thumbup: .
    Ich glaube das kommt mit der Zeit von alleine. Loben, ermutigen, loben, ermutigen. und wenns nicht klappt dann wieder von vorn...

    Der will doch nur spielen