Analyse eines U11-NLZ-Spiels

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  • War lange nicht mehr hier im Forum, weil ich die ständigen Grabenkämpfe und die Besserwisserei einiger nicht mehr erbaulich fand.
    Leider hat sich ja nicht viel geändert, denn interessante Themen, wie die Spielweise eines NLZ, werden immer wieder auf das gleiche Gleis geschoben. Und dann fängt die leidige Debatte über kindgerechten Fußball wieder von vorne an.
    Es gibt Leistungssport und Breitensport, also hat diese Diskussion hier eigentlich nichts zu suchen. Was ich von Eltern aus dem Mainzer NLZ höre ist nur positiv, mal abgesehen von den Fahrtzeiten. Das wäre auch der einzige Grund für mich, meinen Sohn dort nicht hin zu bringen.


    Leistungsorientierter Fussball kann auch richtig Spaß machen (den 'Guten'), Breitensport ist leider in vielen Fällen alles andere als lustig (für alle), das erlebe ich jede Woche.


    Danke @Schimanski für das Video. Es hat mich sehr interessiert und meinen 9 jährigen Sohn ebenfalls. Wir haben uns das komplette Spiel angesehen.
    Unser Eindruck von dem Spiel: Überrascht wie unharmonisch das Zusammenspiel in beiden Mannschaften lief. Abwehr und Mittelfeld noch individuell ansehnlich, aber die Spitzen lahm und schussschwach. Individualtaktisch haben die Kinder es aber drauf, das erkennt man, auch wenn es hier sehr oft trotzdem schief geht. Es sind aber nicht die ‚Überfussballer‘, die man erwarten würde.
    Mein Sohn sagt, er möchte auch mal in so einer Mannschaft spielen, wo ‚jeder abgibt‘.

  • aber die Spitzen lahm und schussschwach.

    ...auch hier könnte ein Zusammenhang zur intensiven Arbeit gegen Ball bestehen.


    Ich habe mir übrigens ein paar Minuten der U13 (sowohl in der Halle als auch draußen) vom gleichen YouTube-Kanal angeschaut. Da scheint die Intensität im Anlaufen und das "Drauf gehen" reduzierter und die Arbeit gegen den Ball mannschaftlich etwas strategischer und abwartender zu sein.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ich habe mir übrigens ein paar Minuten der U13 (sowohl in der Halle als auch draußen) vom gleichen YouTube-Kanal angeschaut. Da scheint die Intensität im Anlaufen und das "Drauf gehen" reduzierter und die Arbeit gegen den Ball mannschaftlich etwas strategischer und abwartender zu sein.

    Wie ich bereits geschrieben habe, konnte ich beide Teams (Frankfurt und Mainz) in der Halle sehen. Meine Aussagen stützten sich deshalb nicht nur auf das hier thematisierte Video, woraus ja einige schon "absolute" Erkenntnisse über die Arbeit in den NLZ gewinnen wollten.
    In den von mir gesehenen Hallenspielen gingen die Mainzer weniger direkt "drauf", sondern stellten die Passwegen etwa ab Höhe Mittellinie zu, bei schwächeren Gegnern standen sie etwas höher, bei stärkeren etwas tiefer. Sie verschoben mannschaftlich gut und warteten auf den richtigen Moment (analog Pressingauslöser) um dann Druck zu machen. Die Spiele fanden im 1+4 statt.
    Das ungestüme und teilweise unkoordinierte Draufgehen im Video führe ich auch auf die ungewohnte Spielstärke 9 gg 9 zurück. Um fundierte Aussagen treffen zu können, wäre der Vergleich zu den normalen Ligaspielen notwendig.

  • @PapaJoe: Wenn eine E-Jugend schon auf dem Grossfeld im 9:9 spielt und ein weltweit angesehener Fachmann wie Horst Wein aber eher das 3:3 propagiert, was ist dann richtig?


    Wenn @Schimanski sich hier Gedanken über die Spielintelligenz und den Übung des gepflegten Spielaufbaus gegen schwächere Gegner (ermutigt durch die MFS) anspricht, aber doch lieber mit seiner E-Jugend auf Grossfeld spielt, widerspricht das dann nicht den Grundsätzen der MFS und Horst Wein?


    Versteht mich nicht falsch, dass sind Fragen und ich meine dies wirklich nicht als Kritik. Aber die Haltung: wir reden hier über Leistungsfussball und damit kann ich kindgerecht oder die Ausführungen a la Horst Wein außen vor lassen, verstehe ich nicht.

  • Woher sollen die Kinder denn lernen, wann sie passiv-absichernder und wann sie aktiv-vorwärtsgerichtet verteidigen sollen, wenn sie in der Jugend immer gelernt hat, voll drauf zu gehen und nie die Chance hatten, selbst zu entscheiden?

    Dass sie es in der U11 so machen, heißt ja nicht, dass sie es die ganze Jugend über so machen. Sollte man nicht alles zu seiner Zeit lernen?
    Ist es einfacher einem "Attackierer" die Geduld beizubringen oder ist es einfacher einem Geduldigen das Attackieren beizubringen? Dass Du es bei der U13 anders gesehen hast, kann ja genau dafür ein Indiz sein.
    Die Bereitschaft zum Attackieren muss grundsätzlich vorhanden sein. Später kann man dann lernen, wann man dieses Mittel sinnvoll einsetzt.

  • War jetzt auch hier sehr lange nicht aktiv. Die Diskussion finde ich sehr vielschichtig und interessant. Eine Anmerkung zu den Themen "Ballbesitzfussball" und "Gegnerdruck".


    Insgesamt wird im Forum viel über "altersgerecht" und "breitensporttauglich" diskutiert. Es ist meine feste Auffassung, dass es, für ein schwaches, mittleres und selbst gutes Kinder- und Erwachsenenteam vielfach schwieriger sein wird, Angriffe systematisch vom IV oder vom Torwart aus aufzubauen und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Wir gross ist denn eigentlich im Profibereich der Anteil an Toren, die auf diese Weise erzielt werden? Wie gross ist er im Breitensport, im Kifu? Für wie viele Teams ist es heute, morgen und in fünf Jahren möglich, auch nur ein Drittel der erzielten Tore "von hinten herausgespielt" zu haben?


    Für Kinder wird das aufgrund der hierfür verlangten a) technischen und taktischen Sicherheit b) Konzentration und c) Abstimmung der Mannschaftsteile noch um ein Vielfaches schwieriger sein. Auch den NLZ-Teams ist dies nur gegen schwächere, lokale Gegner möglich. Von den fünf Toren im Video wird - selbstverständlich! - keines von hinten heraus eingeleitet. Um es etwas zuzuspitzen: ist es kindgerecht, auf das Toreschiessen zu verzichten, um dem vermeintlichen Ideal des gepflegten Spielaufbaus hinterherzujagen?


    Ist es nicht statt dessen gerade alters- und entwicklungsgerecht, möglichst gegentornahe Ballgewinne anzustreben und zügig zum Abschluss zu kommen? Dann sind wir doch auch wieder näher bei 3:3. So komme ich doch als Kind schnell zu Erfolgserlebnissen (Ballgewinn -> Umschalten -> Abschluss). Ich halte das für kindgerecht.

  • Wenn @Schimanski sich hier Gedanken über die Spielintelligenz und den Übung des gepflegten Spielaufbaus gegen schwächere Gegner (ermutigt durch die MFS) anspricht, aber doch lieber mit seiner E-Jugend auf Grossfeld spielt, widerspricht das dann nicht den Grundsätzen der MFS und Horst Wein?


    Diese Frage habe ich mir vor dem Sprung auf das D-Jugendfeld auch gestellt und sogar hier im Forum diskutiert.
    Ich kann dir nach wie vor nicht sagen, ob der Weg richtig war, weil ich den anderen Weg nicht gegangen bin und keine Vergleichsmöglichkeit habe.


    Aber der Weg fühlt sich richtig an, weil wir in dem halben Jahr D-Jugend in jedem Spiel gefordert wurden. Aber - das muss ich zugeben - zum Ende der Hinrunde war ich ein wenig gelangweilt von der D-Jugend, weil die Spiele sich stark ähnelten. Nichtsdestotrotz - und das war von vornherein so gesplant - haben wir weiter Freundschaftsspiele, Turnier und Pokalspiele auf dem E-Jugendfeld gemacht. Zudem trainieren wir auch weiter in Kleingruppen. Ein Abschlusspiel 9 gegen 9 gab es vielleicht drei- oder viermal (gegen unsere D II), ansonsten haben wir immer in kleinen Gruppen gespielt. Dazu kommt noch das Hallentraining, wo platzbedingt sowieso nur bis maximal 5 gegen 5 gespielt werden kann (meist 4 gegen 4). Dazu ohne Ende Spielformen. Über die ganze Hinrunde gesehen hat die Spielzeit 9 gegen 9 vielleicht maximal 10% eingenommen.


    Dass sie es in der U11 so machen, heißt ja nicht, dass sie es die ganze Jugend über so machen. Sollte man nicht alles zu seiner Zeit lernen?Ist es einfacher einem "Attackierer" die Geduld beizubringen oder ist es einfacher einem Geduldigen das Attackieren beizubringen? Dass Du es bei der U13 anders gesehen hast, kann ja genau dafür ein Indiz sein.
    Die Bereitschaft zum Attackieren muss grundsätzlich vorhanden sein. Später kann man dann lernen, wann man dieses Mittel sinnvoll einsetzt.


    Mir ist wichtig, dass die Kinder die Entscheidung selbst treffen, beide Seiten kennenlernen und dann im Spiel entscheiden, wie sie vorgehen. Diese Entscheidungsfreiheit darf ihnen nicht vom Ergebnisdruck genommen werden.


    Aber - und das möchte ich nochmal betonen - ich bin nicht grundsätzlich gegen Intensität, Druck drauf und aggressives Spiel. Ich habe ja die Diskussion darüber bewusst gesucht, weil ich mir nicht sicher bin. Ich habe zuletzt hier im Thread viele Argumente dagegen aufgeführt, weil ich nach den Gründen meiner Zweifel gefragt wurde. Das heisst aber nicht, dass ich grundsätzlich dagegen bin.



    Ein sehr interessanter Hinweis. Mit diesem Ansatz kann man auch die starken Manndeckungen der NLZ schon in der U8 und U9 erklären. Die Kinder haben viele 1:1-Situationen, also das primäre Ausbildungsziel. Trotzdem sollten wir uns da nix vormachen. Größtenteils bestimmt das Mannschaftsergebnis die Spielweise.


    Die Gründe, wieso ich das "Ideal des gepflegten Spielaufbaus" anstrebe, sind denkbar einfach: Alle Kinder sollen Ballaktionen haben und sich als Teil des Angriffs verstehen. Eine sture Trennung nach Verteidiger und Stürmer möchte ich nicht.


    Zudem kann man durch das hinten-raus-spielen offensive Räume schaffen, weil der Gegner ballorientiert verschiebt und seine Formation auflockert.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Mir ist wichtig, dass die Kinder die Entscheidung selbst treffen, beide Seiten kennenlernen und dann im Spiel entscheiden, wie sie vorgehen.

    Diesen Satz kann ich voll unterschreiben. Wenn ihr den Kindern im Training die Impulse gebt, in dem ihr ihnen in ihrer Sprache die unterschiedlichen Möglichkeiten im Fussball erläutert und sie sich dann ausreichend ausprobieren dürfen, dann wird es gut! Wenn ihr sie jedoch früher als die "Konkurrenz" in ein enges "Taktik-Korsett" steckt, was nur noch weiter perfektioniert wird, dann verspielt ihr die Chance, diesen Kindern spielen den Fussball zu vermitteln. Denn Kinder sind von Natur aus negierig und das Spiel hat deshalb eine sehr große Bedeutung für sei, weil sie sich dort von ihnen bereits bekannte Aufgaben in neue Herausforderungen wagen und daraus selbst lernen können. Wenn ihr ihnen jedoch von vornherein durch ein enges Netz an Korrekturen die Entscheidungen vorweg nehmt, dann werden sie zwar euren Anweisungen folgen, weil ihr für sie der Boss seit, aber sie werden es nicht hinreichend verstehen.


    Selbständig entscheiden lassen und beim nächsten Training die Entscheidungen besprechen, dannach direkt die Verbesserungen anhand geeigneter Übungen und Spielformen trainieren und im Abschlußspiel die Verbesserungen prüfen, dass ist für mich die bessere Alternative, als möglichst früh mit viel Taktik jeden Gegner plattwalzen. Denn die Kinder kommen später mal in andere Mannschaften, wo es andere Aufgaben gibt. Deshalb sollen sie möglichst vielseitig und umfassend ausgebildet werden, damit sie aus den Erlernten selbständig eine gute Entscheidung treffen können.

  • ...und genau da sind wir ja wieder bei Punkten, die ich anfangs im Thread erwähnte: Würden die Kinder auf der Strasse auch so intensiv drauf gehen? Einige vielleicht, aber bestimmt nicht alle.


    Wir haben z.B. einen Jungen in unserer Mannschaft, der jetzt seit einem Jahr bei uns ist. Er hat vorher in der anderen 2005er-Mannschaft (größeres Leistungsgefälle) unseres Vereins gespielt. Dort spielt er meist so eine Art Sechser. Bei uns spielt er oft (ich muss zugeben: leider zu oft *schäm*) in der Innenverteidigung. Der Jungs hat ein großes Talent im Rausrücken und Antizipieren. Seine Spielweise ist das Gegenteil von blind "drauf gehen". Er hat meist die Ruhe weg, beobachtet, kontrolliert, sichert die tiefen Räume und verstellt den Weg zum Tor. Er rückt nur in höchster Not raus oder wenn er sich sicher ist, den Ball zu erobern. Seine Erfolgsquote liegt gefühlt bei fast 100%. Seine Entscheidungsfindung ist unfassbar stabil. Ich würde ihm mit der Anweisung intensiver drauf zu gehen, komplett seine Stärke nehmen. Der würde eingehen wie ein Primel.


    Ich kann mich noch erinnern, wo ich ihm in einem Spiel zu Saisonbeginn mal eine Anweisung gegeben haben, auf welcher Höhe er bei unserer Ecke als Absicherung zu stehen hat. Er hat mich ziemlich verduzt angeguckt. Ich habe dann entschuldigend abgewunken und gesagt: Du machst das schon. Und mit diesem Weg sind wir die ganze Saison über prächtig gefahren.


    Die Kinder machen zu lassen, ist nach meiner Erfahrung selten verkehrt. Man braucht natürlich Geduld und muss Rückschläge in Kauf nehmen.


    Und genau hier schließt sich auch der Kreis zu meiner Intensitätsfrage: Wieviel Intensität kann ich von den Jungs einfordern. Ist das NLZ ein gutes Vorbild? Oder einfach spielen lassen?

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ist es nicht statt dessen gerade alters- und entwicklungsgerecht, möglichst gegentornahe Ballgewinne anzustreben und zügig zum Abschluss zu kommen?

    ...und genau da sind wir ja wieder bei Punkten, die ich anfangs im Thread erwähnte: Würden die Kinder auf der Strasse auch so intensiv drauf gehen? Einige vielleicht, aber bestimmt nicht alle.

    Mein Gedanke war auch zuerst, wie war das eigentlich früher auf dem Bolzplatz? Aber der Vergleich hinkt hier. Es geht um NLZ-Spieler, d.h. selektierte Spieler, womöglich die zur Zeit besten Spieler einer Region.
    Beim Kicken auf dem Bolzplatz herrschte doch in der Regel die Normalverteilung einer Dorfmannschaft. Der dicke Paule stand im Tor, die Längsten in der Abwehr und die ein bis zwei Stars zauberten vorne. Die waren es auch meist, die vorne drauf gingen. Und eben diese ein bis zwei Stars finden sich nun in einer Mannschaft wieder, in der die 10 anderen genauso gut sind wie sie. Ich denke schon, dass es bei vielen Kindern das natürliche Verhalten ist drauf zu gehen und das es nicht explizit eingefordert werden muss. Auf der anderen Seite gibt es auch Kinder, die erst einmal beobachten und auf die Chance zur Balleroberung warten. Diese würden ohne gezielte Animation von der Außenlinie sicher nicht drauf gehen.
    Insofern sehe ich kein Problem darin, Kinder, die von sich aus drauf gehen, einfach machen zu lassen.

  • @GrätscheNatürlich ist es ein Unterschied! Du kannst den NLZ-Kindern aufgrund ihrer Anlagen alles etwas schneller und einfacher beibringen, weil dort auch die Leistungsstreuung nicht so groß ist. Aber sie verfügen über den gleichen sozialen Reifestatus, weshalb man sie altersgerecht noch nicht in enge taktische Vorgaben zur bestmöglichen Erfüllung ihrer Aufgaben in der Mannschaft fixieren sollte.


    @Schimanski
    Wenn ich dein Beispiel auf Torleute übertrage, dann gibt es keine 2 Keeper, die alles identisch machen. Genau deshalb kaue ich ihnen nicht bei jeder neuen Übung alles bis ins Detail vor, sondern gebe lediglich grobe Hinweise. Dann lasse ich sie es ausprobieren und greife wirklich nur dann ein, wenn ich erkenne, das diese Interpretation der Lösung schon früh zu einer Sachgasse in der weiteren Entwicklung führt. Aber selbst dann wird dies gemeinsam mit dem Keeper erarbeitet, damit der den Ball auch wirklich "begreift" und es nicht macht, weil ich es so will! Nur wenn er selbst ausreichend versteht, was er warum macht, hat er ein Erfolgserlebnis, was er nicht so leicht vergißt. Es gibt ihm die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen für spätere, noch schwierigere Aufgaben.


    Ich hatte ja schon bei meinem ersten Kommentar darauf hingewiesen, dass es sich beim Spiel der Mainzer gegen Frankfurt um ein typisches Spiel von Auswahlmannschaften handelt. Jeder möchte sich ins Rampenlicht spielen, was aus der Agressivität in jeder Phase des Spiels zu erkennen ist und sich auch durch die Anzahl der gelben Karten wegen Foulspiels belegen läßt. Die Frage, ob viele auch ohne besondere Aufforderung ihres Trainers auch sonst "daufgehen" und foulen würden, ergibt sich von selbst.


    Als Nachwuchstrainer möchte man sich ja für höhere Aufgaben empfehlen. Das geht entweder über die Förderung von Einzelspielern, die später möglichst hoch spielen. Aber das ist nicht so einfach, weil ein Talent im Verlaufe seiner Jugendjahre von einer Reihe von Trainern ausgebildet wird. Kein Trainer erwähnt die Masse der Kids, die auf der Strecke geblieben sind, aber alle wollen bei denen, die es geschafft haben, die entscheidenden Schritte dazu vollbracht haben.


    Die zweite Möglichkeit sind besonders viele und deutliche Mannschaftssiege, Turniersiege, Pokale und Meisterschaften. Für diese Siege muß sich jedoch jeder bestmöglich in den Dienst der Mannschaft stellen. Da bleibt keine Zeit für Fragen nach dem warum und wieso oder dem sich an neue Aufgaben ausprobieren. Weil auch die Konkurrenz mit harten Bandagen kämpft, lassen sich Erfolge nur unter hohem Leistungsdruck realisieren. Für die Kids sind die Siege nur Momentaufnahmen. Sie setzen sich deshalb selbst unter hohen Druck, weil sie gerne weiterkommen wollen. Für ein Lob von den Eltern, Freunden oder in der Schule lassen und ganz zuletzt kommen sie selbst!

  • Sehr interessantes Thema hier!
    Ich möchte erstmal voreingenommen der letzten Seiten über meine Eindrücke des Videos berichten.


    Ich habe mir auch das komplette Spiel angeschaut und war in allererster Linie über eine schlampige Passtechnik überrascht. Bei vielen Spielern stimmt der Bewegungsablauf bei einem einfachen Druckpass nicht. Der Ball holpert über eine Distanz von 5m, was nicht nur an dem Kunstrasen, sondern eben auch der Technik liegt. Deshalb möchte ich eine rhetorische Frage stellen, die aber trotzdem von euch beantwortet werden darf. Wird in einem NLZ die richtige Passtechnik vorausgesetzt oder neu trainiert? Ich kann mir vorstellen, dass einige Spieler aus Dorfvereinen zwar Talent haben, aber eben in vielerlei Hinsicht nicht perfekt technisch ausgebildet wurden. Meiner Meinung nach fällt dieses Defizit nur deshalb nicht so auf, da die Teamkollegen in der Lage sind, auch einen "holpernden" Ball gut zu verarbeiten.


    Da wären wir bei der nächsten Sache, die mir positiv aufgefallen ist: Die Spieler haben eine "gute Stellung zum Ball". Der Ball wird immer offen angenommen, was die Lösungsmöglichkeiten für denjenigen natürlich vervielfacht. Während der Frankfurter Trainer in meinen Augen eher über die motivierte/emotionale Schiene im Spiel coacht, habe ich mich gefreut, dass der Mainzer Coach des öfteren diese offene Stellung einforderte. Meiner Meinung nach ein ganz wichtiges Mittel zur sauberen Spieleröffnung.


    Zu den Einwürfen wurde schon einiges geschrieben und auch ich bin der Meinung, dass Einwürfe selbst im Profifußball ein Nachteil sind bzw. zumindest kein VOrteil sind. (Ausnahme Leicester City, die diese zu einer neuen Standardsituation geformt haben). Das Jugend-Credo "immer nach vorne werfen" halte ich für schwachsinnig, denn wenn hinten ein Spieler frei steht und den Ball gut verarbeiten kann, löst man diese Situation ganz einfach.


    In Sachen Torabschluss möchte ich bedenken, dass ein Kunstrasen eine gute Schusstechnik einfordert, die die Jungs wohl im Training ohne Gegnerdruck drauf haben, aber in der Hektik einfach vernachlässigen. Selbiges Phänomen wird jeder Trainer schon mal beobachtet habenn, wenn er die Schüsse aus Training und Spiel vergleicht. Ich weiß nicht, wie oft ich in der Ansprache bereits gesagt habe, dass wir "so schießen sollen wie im Training". Größtenteils ohne Erfolg.


    Im Endeffekt schließe ich mich den Meinungen an und glaube, dass die Intensität und das Tempo den Unterschied machen. Wenn mein Team gegen ein regionales NLZ spielt, dann sind wir nie wirklich chancenlos, verlieren aber dennoch. Effektivität in den entscheidenen Momenten gepaart mit der größeren Erfahrung auf höherem/intensiven Niveau macht meist den Unterschied. Deswegen halte ich es für die einzige Alternative, regelmäßig Spiele gegen stärkere Teams zu spielen, um einfach die Handlungsschnelligkeit und die angesprochene Erfahrung zu fördern! Das wird bei den meisten guten Dorfvereinen zum Nachteil, denn ein NLZ testet logischerweise lieber gegen andere NLZ (wegen derselben Begründung) als gegen einen DOrfverein, der in der Kreisliga oder klasse alles wegballert.

  • Mir ist wichtig, dass die Kinder die Entscheidung selbst treffen, beide Seiten kennenlernen und dann im Spiel entscheiden, wie sie vorgehen. Diese Entscheidungsfreiheit darf ihnen nicht vom Ergebnisdruck genommen werden.

    Ich seh da gar nicht unbedingt Ergebnisdruck als Grund für dieses Verhalten.
    Wenn das so wäre, würde man ihnen das ja richtig beibringen. Insofern muss dahinter auch keine Traineranweisung stecken.
    Ihr kennt sicherlich alle des sinnfreien Ruf "Den Ball haben wollen" vom Spielfeldrand. Manche Spieler wollen den Ball immer haben. Bremsen kann man sie immer noch. Mit zunehmender Platzgröße bremsen sich sich schon selbst.

  • finde das Thema auch spannend!


    Zitat von TW-Trainer

    Weil auch die Konkurrenz mit harten Bandagen kämpft, lassen sich Erfolge nur unter hohem Leistungsdruck realisieren.

    ...immerhin stehen sich hier ja zwei ***Leistungszentren gegenüber.
    Deshalb ist meiner Meinung nach die agressive Spielweise kein Zufallsprodukt, die sich automatisch aus dem Willen der Spieler selbst ergibt, sondern ist Bestandteil der vom Trainerteam vorgegebenen Strategie.
    Diese Strategie ist abgestimmt auf den Ausbildungsstand. Einerseits haben die Spieler hier in der U11 anscheinend weitgehende Freiheiten in ihrer Spielweise, werden wahrscheinlich sogar ermuntert sich auszuprobieren ohne Angst vor individuellen Fehlern. Hier wird Druck vermieden, um Kreativität zu fördern und die Handlungsschnelligkeit nicht zu hemmen. D.h. mit einer Häufung von individuellen "Fehlern" wird gerechnet. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen das Spiel komplett "riskiert" wird (Der Hunger auf Erfolg ,denke ich, soll den Jungs auf dieser Leisstungsebene eingepflanzt werden). Ein Ausgleich muß her, und der findet sich in einer geschlossenen Vorgehensweise des Teams.
    Würde man zu allen o.g. Freiheiten des einzelnen Spielers noch jedem selber überlassen, welchen "Spielstil" er an diesem Tag bevorzugt, wäre man wohl chanchenlos gegen einen Gegner mit abgestimmter Vorgehensweise.
    Einer würde Pressing betreiben, bekäme aber evtl. keine Hilfe, weil sein Mitspieler sich lieber fallen ließe, u.s.w..
    Die Anzahl der eigenen Fehler soll sogesehen auch beim Gegner erzwungen werden.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Hier wird diskutiert, ob das Attakieren des ballführenden Gegners altergerecht sei, bzw. kritisiert, dass das von den Trainern vorgegeben sei.
    Mag sein, aber als Mannschaft gut abgestimmt oder gar extrem trainiert sieht das zumindest nicht aus. Denn dazu ist das mannschaftstaktisch dann doch lange nicht gut genug.



    ABer mal davon ab:


    Bereits in der U9 oder U10 fordert doch wohl jeder Trainer hier, dass alle angreifen und alle verteidigen, oder?
    Das kommt wohl auch nicht von allen Kindern intrinsisch.
    Und das ist ganz klar Mannschaftstaktik.


    Sind die Kinder mit dieser Vorgabe der Trainers intellektuell oder mental überfodert, weil man Mannschaftstaktik ja eigentlich erst ab U14 machen soll?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Thema 9er Feld:
    Die U11 von Mainz spielt auch in der Punktrunde bei den D-Junioren, also im 9er Feld, mit.
    Das die NLZ eine Altersklasse höher spielen ist auch sinnvoll, da es sonst regelmäßig zweistellige Niederlagen für die normalen Vereine gäbe.

  • @ Schimi

    Zitat von Schimanski

    Die Frage ist halt, ob ich als Breitensport-Trainer auch probieren sollte auf dieses Intensitäts-Niveau zu kommen. Und wenn ja, welche Methodiken sich da anbiet.....
    ...Ich mag auch nicht, diese hektische Hin- und Her, genauso wie mir das riskante Spiel in die Tiefe und das lineare Rennen in Richtung Tor missfällt....

    Hab mir den ganzen Thread nochmal durchgelesen.


    Könnte es nicht sein, dass du im Grunde deines Herzens nicht ausschließlich danach suchst, wie du die "eigene" Intensität" auf das gleiche Level des Gegners bringst, sondern wie du dessen intensives Agieren gezielt abfedern kannst, um deinen angestrebten Spielstil weiterhin durchzusetzen?
    Evtl. liegt die Lösung in einem Maßnahmenmix. Eine Prise mehr Intensität in Verbindung mit Dingen, die im Thread schon genannt wurden.
    Das beste Beispiel dazu gibt in vorgestelltem Video die Mainzer Mannschaft. Sie gehen sehr intensiv zur Sache, entziehen sich aber ihrerseits dem Gegnerdruck immer wieder durch "Rückzug" oder Spielverlagerung über den TW.
    Diese Verlangsamung bei eigenem Ballbesitz dient ihnen gleichzeitig als Erholungsphase und Sammlung. Danach geht wieder die Post ab. Also ein Variieren der Intensität.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @ Schimi

    Hab mir den ganzen Thread nochmal durchgelesen.
    Könnte es nicht sein, dass du im Grunde deines Herzens nicht ausschließlich danach suchst, wie du die "eigene" Intensität" auf das gleiche Level des Gegners bringst, sondern wie du dessen intensives Agieren gezielt abfedern kannst, um deinen angestrebten Spielstil weiterhin durchzusetzen?

    Da ist sicher etwas dran. Ich möchte den NLZ-Stil nicht mit aller Macht kopieren oder irgendwas erzwingen.


    Die Frage habe ich für uns übrigens so beantwortet, dass wir weiterhin den Kindern viele Freiheiten einräumen und sie so intensiv spielen lassen, wie sie es für richtig halten. Wir fördern die Intensität durch passende Spielformen und Spiele gegen intensive Gegner (also ein Freundschaftsspiel im Zweifel lieber gegen eine U10-NLZ als gegen eine U12-Breitensport).


    Dieses "hintenrum spielen", um den Druck zu lösen, wieder aufzufächern und Struktur in die Formation zu bekommen, ist für mich generell ein Zeichen von "guten" Mannschaften. Die Mainzer finde ich auch spielerisch wesentlich kompletter als die Frankfurter.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ich komme leider erst ziemlich spät zu dieser Party. Frohes Neues in die Runde, übrigens. Eine sehr interessante Diskussion, die meiner Meinung nach mal wieder zeigt, wie vielschichtig und diffizil die "richtige" Vorgehensweise doch ist. Als mein Sohn (2001er) damals im ersten D-Jugendjahr war und ich sein Team noch gemeinsam mit einem jüngeren Kollegen trainierte, kam letzterer eines Tages mit dem Vorschlag an, wir sollten das Team doch Pressing spielen lassen, denn wenn man ganz vorne den Ball erobere, dann könne man ja viele Tore schießen. Meiner Einschätzung nach war das Team damals noch nicht soweit. Es war eine ganz gute Mannschaft, oberes Breitensportniveau. Aber wenn man gegen bessere Gegner spielt, dann ist es nicht sonderlich sinnvoll, wenn die Stürmer ständig volle hucke drauf gehen, ohne dass hinter ihnen der Rest der Mannschaft entsprechend mit macht, also die Räume schließt und/oder die Passwege dicht macht. Tatsächlich bin ich sogar der Meinung, dass der auf den Ball konzentrierte Stürmer aus dem Mittelfeld das Kommando bekommen sollte, wann er denn drauf gehen sollte, weil eben hinter ihm der Rest bereit steht. Außerdem muss der Stürmer ja eigentlich auch mit der Art und Weise, wie er anläuft, den Gegner lenken, also z.B. so im Bogen anlaufen, dass der Querpass zum anderen IV nicht möglich ist -- die andere Variante wäre selbstverständlich auch möglich, also dass der Passweg auf den AV oder den MA versperrt wird und so der eigene ballnahe MA die Halbposition besetzt. Aber ich gehe schon zu sehr ins Detail..


    Es gibt sicher Kinder, in deren Natur es liegt, drauf zu gehen. Es gibt aber, zumindest in den Vereinen, die sich aus ihrer unmittelbaren Umgebung rekrutieren und in deren Kader sich alle möglichen Talentstufen tummeln, aber auch jede Menge Kids, denen das überhaupt nicht eigen ist. Da ist es dann in den Kinderfußballjahren vielmehr so, dass sie teilweise komplett auf Zuschauer schalten und sich fast schon völlig passiv verhalten, wenn der Ball mehr als acht bis zwölf Meter weg ist. Und wenn man als Abwehrspieler überwunden ist, dann sieht man anschließend zu, was anschließend dann so passiert. Hat ein gegnerischer Defensivspieler den Ball, so unternehmen zwar ca. 50% der eigenen Offensivspieler den Versuch, sich den Ball zu holen, kommt es aber nicht zum Zweikampf, weil der gegnerische Verteidiger den Ball hat nach vorne spielen können, bevor der eigene Stürmer ihn erreichte, so stellt dieser häufig die Bewegung unmittelbar ein und bewegt sich anschließend nur noch gehend nach hinten.


    So sieht das aktuell bei meinen E-Junioren des jungen Jahrgangs überwiegend aus. Und auch, wenn ich von der Philosophie her mit die, @Schimanski, unheimlich gut übereinstimme, so sehe ich mich derzeit doch gezwungen, meine Spieler sehr deutlich auf die Notwendigkeit hinzuweisen, den Gegner möglichst oft und möglichst intensiv unter Druck zu setzen. Denn von sich aus machen das zu viele unserer Spieler einfach viel zu wenig.


    Gut, dass inzwischen übrigens jemandem aufgefallen ist, dass die Teams aus dem Video wahrscheinlich schon ein halbes Jahr 9:9 spielen, weil sie, wenn sie E-Jugendaltjahrgang sein sollten, im Spielbetrieb in die Spielklasse für um ein Jahr ältere Teams gemeldet werden. Ich selbst bin allerdings der selben Meinung wie Horst Wein und ' Dirk Coerverfan', dass das 9:9 in der D-Jugend zu früh kommt, dass eben aber auch bereits zu früh im 7:7 gespielt wird -- bei uns ja schon bei den Bambini. So, wie der offizielle Spielbetrieb aber ist, und unter der Prämisse, dass die NLZ-Teams sich nun mal in ihn eingliedern müssen, bleibt ihnen eigentlich gar nichts anderes übrig, als ihre Teams "ein Jahr älter zu melden". Sonst sind sie völlig unterfordert. Auch so spielen sie ja meistens ganz vorne mit bzw. machen die Meisterschaft oft untereinander aus.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • meine erfahrung als ich mal in einem breitensprtverein eine f 4 neu aufstellte und alle spieler aufnahm die da zu den ersten trainingseinheiten erschienen waren.
    sie alle wollten den ball also da nur einer im spiel war haben sie natürlich auch alle druck auf den ballführenden ausgeübt.
    druck auf den ballführenden auszuüben ist in meinen augen das natürlichste was es gibt im fussball, sie zeigen ohne eine ahnung vom vereinsfussball -mannschaftssport zu haben also aus der natürlichen veranlagung heraus, auch mal den ball zu bekommen, ballorientiertes verhalten , pressing in seiner ureigenen vollen pracht bis ihnen die puste ausgeht oder sie nicht mehr daran glauben durch mitrennen den ball zu erreichen.
    also ob man das dann schön findet oder vom grossen haufen um den ball spricht, es ist das natürlichste verhalten was es gibt.
    erst wenn man dann 3:3 spielen lässt und dazu noch auf auf 4 tore erkennen sie das es nicht soviel sinn macht wenn dauernd alle wild auf den ballführenden stürmen.


    bezüglich des videos, viele technische fehler, falsche passtechnik , oft tor orientierte dribblings anstatt dribblings in den freien raum oder um den gegner auf distanz zu halten. wenige variationen bei richtungswechseln und beim abkappen.
    schusstechnik auch oft fehlerhaft. ich weiss bin sehr kritisch aber das was diese nlz zeigen ist ausser höhrem tempo nich wirklich besser als ich bei manchem u11 aus der kreiliga sehe.
    den 10er der mainzer habe ich mal ne zeitlang trainiert, leider hat er sich in der zeit seit dem er bei mainz ist, nicht wirklich weiter entwickelt, besonders was die entscheidungsqualität , richtungswechsel, ball an und mitnahme angeht.
    da ich die arbeit beider vereine etwas beurteilen kann , muss ich sagen die mainzer arbeiten altersgerechter aber noch lange nicht auf dem niveau bezüglich der technischen entwicklung der spieler wie ich es von einem nlz erwarte.
    allgemein zu glauben alles würde sich nur durch viele ballkontakte von alleine entwickeln ist meiner meinung nach falsch, hinweise und korrekturen sind ebenso wichtig, damit spreche ich nicht von übertriebenem einschleifen, aber gewisse technische korrekturen werden scheinbar nicht in dem umfang gemacht, wie ich persönlich von einem nlz erwarten würde.
    ich vergleiche jetzt einfach mal das was ich im video und live schon gesehen habe , besonders in bezug auf den spieler den ich selber trainiert habe, der sich eben dahingehend eben nicht besodners weiter entwickelt hat. der junge ist ein seinem jahrgang ein top talent und wird seinen weg gehen trotzdem denke ich das man ihm auch altersgerecht mehr hätte vermitteln können.


    ich habe früher längere zeit kampfkunst gemacht und weiss daher das techniken korrekt wiederholt werden sollten/müssen , einmal von individuellen vorausetzungen abgesehen, gibt es einfach biomechanische abläufe die korregiert und "richtig" eingestellt werden MÜSSEN ansonsten wird etwas eingeprägt was eben automatisch zu einer schlechteren und vorallem ineffektiveren ausführung führt.
    dahingehend sind aber die meisten nicht ausreichend im gesamtverständnis geschult. ich natürlich auch noch nicht. dabei hilft auch kein dfb fussballlehrer. weil die inhaber auf dem gebiet keinen umfangreichen wissensstand und erfahrungsschatz inne haben und der lehrplan dahingehend NOCH nicht ausreichend erweitert wurde.
    sorry nicht falsch verstehen ich eigne mir gerade auf dem gebiet so viel wie möglich an, versuche also diesbezüglich dazu zu lernen und bin deshalb überzeugt das dies bei den meisten jugend/seniorentrainern noch nicht wirklich im fokus steht.
    oft sehe ich lizenzinhaber und fussballlehrer die dahingend auch nicht die ambition haben fehler zu korriegieren oder einfach andere dinge als wichtiger erachten, oft sogar einfach die spieler sich selbst überlassen und die nehmen die es halt besser machen. oder sich es einfach machen und behaupten es sei zu zeitaufwendig dies zu korriegieren , auch die spieler meist nicht die geduld haben an sich dahingehend akribisch zu arbeiten. ist ja für die meisten sowieso nur freizeit und ausgleich in der jugend und nicht eine lebensaufgabe, was natürlich völlig verständlich und ok ist. trotzdem bedingen aufeinander aufgebaute fehler ineffektive bewegungsabläufe , dies sollte man immer auch im gesamtkontext beachten.


    ok ich hoffe ihr versteht wie ich das meine…