Alles anzeigen1. Ein Kind zahlt den gleichen Beitrag, nimmt weniger Leistung in Anspruch (weniger Training) und bekommt dafür auch noch weniger (Einsatzzeiten bei den Spielen) - ist das gerecht?
2. Warum werden die Kinder immer verglichen? Teilnahme an Trainingseinheiten, Leistungsstärke usw. "JETZT" sind sie da und wollen Fußball spielen und wir lassen sie nicht
3. Warum rennen die Fußballspieler jeden Samstag zu einem Spiel? Andere Sportler treffen sich entweder weniger (1. im Monat) oder zu mehreren Spielen (Turnier).
4. Warum ist hier auf der Erde Selektion (Ausschluß) gesellschaftsfähig?
5. Warum müssen alle immer das gleiche machen und bekommen? Man könnte doch auch mal bei 9 Spielern pro Team 1x 4 gegen 4 und 1x 5 gegen 5 spielen
6. warum geben die Erwachsenen die Regeln für Spiele der Kinder vor? Warum machen das die Kinder nicht selbst?
Ich finde alle Fragen und die Perspektive super. Hier einfach mal meine Antworten dazu.
zu 1: Das ist die Logik eines Dienstleisters. In dem Fall müsste das Training aber im Monatsabo für 2 Einheiten/Woche à 1.5 Stunden mind. 50 Euro kosten. Die Logik eines Vereins ist, dass alle beitragen - auch durch regelmässige und freiwillige Anwesenheit im Training. Der Dienstleister hingegen hat von sich aus dafür zu sorgen, dass genügend Kinder im Training sind.
zu 2: Das ist die Logik der Freizeit in einer egozentrischen Gesellschaft. ICH bin da und will JETZT Fussball spielen. Vergleichen und im nächsten Schritt Selektieren (Punkt 4, hoffentlich nicht bei Bambini bis E-Jugend) sind Merkmale des organisierten Sports - so ist der auf der Erde. Der Grundgedanke des Sports ist der Leistungsvergleich. Ansonsten braucht es überhaupt keine Spiele am Wochenende - dann einfach nicht für den Spielbetrieb melden. Wenn ich aber am organisierten Sport teilnehme, akzeptiere ich damit sein Regelwerk (und kann versuchen, pragmatische Lösungen zu finden oder das System von unten zu verändern -> Funino, FPL).
zu 3. Das frage ich mich auch immer, aber immerhin sorgt es für mehr Einsatzmöglichkeiten.
zu 5 und 6: Weil die Kinder sich nicht auf dem Bolzplatz treffen, sondern einem Verein beigetreten sind. Weiteres Merkmal des organisierten Sports: standardisiertes Regelwerk. Aber natürlich sollte man das in unteren Alterklassen flexibel und pragmatisch handhaben, es gibt ja viele gute Beispiele im Forum, wo davon berichtet wird. Ich bin aber davon überzeugt, dass gerade die kindgerechte Gestaltung Aufgabe der Erwachsenen ist - sonst eben Bolzplatz und kein organisierter Spielbetrieb.