Beiträge von KingJames9

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    Ein wunderbares Thema. Dafür erst einmal Danke an den Threadersteller, der zudem trotz seiner sich selbst attestierten geringen Erfahrung bereit ist, sich zu informieren und die so wichtige Technik des Passspiels zu erlernen.


    Ich möchte mit einem Beispiel anfangen: U19 höchste Spielklasse des Landes, überragender IV, 1.90m groß, kopfballstark, torgefährlich, zweikampfstark, schnell. Er würde alle Anlagen mitbringen, wenn er einen Pass über 8 Meter spielen könnte, ohne, dass er auf dieser Distanz drei- oder viermal "hoppelt". Genauso bei meiner letzten Station erlebt.


    Umso wichtiger ist es, den Jungs im frühesten Alter, die richtige Technik beizubringen. Wie von meinen Kollegen schon angeschnitten, ist es überaus wichtig, zwischen Passspiel und Zusammenspiel zu unterscheiden. Zusammenspiel impliziert Räume, periphäres Sehen, Entscheidungsfindung, Handlungsschnelligkeit, worunter das Passspiel bei Anfängern IMMER leidet. Daher bin ich kein Fan davon, das Passspiel in Spielformen zu trainieren, weil es vom eigentlichen Schwerpunkt in diesem Alter, nämlich der Technik, stark abweicht.


    Interessanter ist es wirklich die Jungs mehrfach darauf hinzuweisen, wo der Treffpunkt des Balles ist, wie das Standbein zu stehen hat, wie sich der Oberkörper bewegt, dass die Fußspitzen angezogen und das Gelenk fixiert werden muss. Und hier mein kleiner Hinweis: Sofort mit beiden Füßen trainieren. Lass die Kleinen auf Hütchen schießen - baue unterschiedliche Distanzen ein, baue einen Korridor auf, wo der Ball nach einem Pass liegen bleiben muss (Stichwort Passschärfe, Geschwindigkeit), aber gehe lieber erstmal (im ersten Schritt) weg von Spielformen. Allein der Vergleich der Wiederholungszahl erklärt meine Ansicht.


    Wird es falsch erlernt, wird es schwer, diesen koordinativen Ablauf mit zunehmenden Alter aus den Köpfen zu bekommen.

    Ich berichte mal aus einem selbsternannten Nachwuchsförderzentrum, bei dem ich für die U15 hauptverantwortlich bin, aber bereits kommuniziert habe, dass ich für die neue Saison nicht zur Verfügung stehen werde.


    Auch wenn wir in unserer Region quasi der namhafteste Verein sind, der mit C1, B1 und nächste Saison wohl auch A-Jgd in der höchsten Spielklasse (Oberliga) spielen wird, fällt es dem sportlichen Leiter schwer, gute und lizensierte Trainer zu bekommen. Für meinen Jahrgang lässt sich beispielsweise schwer ein Nachfolger finden.. Wir haben eine Aufwandsentschädigung von 200€, was schon verhältnismäßig viel, aber in meinen Augen auch notwendig ist. Trotz dieser Summe und der Möglichkeit, den nächsten Schritt in der Entwicklung zu gehen, kommen seit Jahren nur Trainer mit Stallgeruch oder alte Weggefährten des sportlichen Leiters. Junge, ambitionierte Trainer hingegen haben - obwohl wir einer Studentenstadt entstammen - nur wenig Lust.. Es scheint ein allgemeiner Trend also zu sein..


    Ich für mich kann sagen, dass ich vor zwei Jahren froh war, dass mir ein NFZ die Möglichkeit gibt, meinen nächsten Schritt zu gehen. Genauso hoffe ich jetzt, dass ich in einem NLZ unterkomme, wenngleich ich mich nicht darüber definiere und mir auch gut vorstellen kann, konzeptionell bei einem kleineren Verein in der Gegend etwas aufzubauen. Auch dann würde ich aber vermutlich auf das Trainer-Problem stoßen. Die Idee, eigene Jugendspieler mit einzubinden finde ich sehr wertvoll und eine Win-Win-Situation. An der Seite eines erfahrenen Coaches habe ich beispielsweise zwei ehemalige Spieler von mir bereits in das F- oder E-Jugend Traininig eingeführt. Die sind mit Feuereifer dabei.. und geben sich mit 50€ vierteljährlich zufrieden.

    Ein interessantes Thema, wie ich finde..

    Chris hat die meisten Gründe bereits komplett auf den Punkt gebracht, ich würde, auch im Hinblick auf das zweite C-Jugend Jahr und im Übergang zur B-Jugend, das Thema "andere Interessen" ebenfalls in den Fokus stellen.


    Frauen, Alkohol.. Ich weiß, man will es nicht hören, aber tatsächlich muss das angesprochen werden. Auch die Tatsache, dass der ein oder andere Spieler mit 16 bereits eine Lehre beginnt und dann schlicht die Zeit für (leistungsbezogenen) Fußball fehlt, macht sicherlich einen minimalen Prozentsatz der Drop-Outs aus.


    Ich glaube aber auch, dass eine starke Trainerpersönlichkeit sowie ein gewisser Zusammenhalt im Team die Drop-Out Quote bei nahezu Null hält.. Nur wer unzufrieden ist, sucht sich etwas Neues..

    Nicht überall, wo Zerrung draufsteht, ist auch Zerrung drin ;)
    In der Tat ist es ungewöhnlich, eigentlich unmöglich, dass sich Kinder in diesem Alter zerren. Daher gehe ich davon aus, dass es keine Zerrung ist, sondern eiinfach eine Überhärtung oder Muskelkater. Von der Symptomatik und der Anatotomie unterscheidet sich es kaum. Immer entstehen Mikrorisse..


    Vorbeugung ist einfach: Beim Aufwärmen die Übungen machen, die ein Fußballer braucht. Deshalb heißt es bei mir nicht mehr Aufwärmen, sondern Aktivieren oder noch besser: den Muskel tonisieren.


    Sprich Ausfallschritte, Richtungswechsel, Schussausholbewegungen. Das einzige, was gedehnt werden sollte, ist der hintere Oberschenkel, da er der Antagonist zum wichtigsten Agonist (vorderer Oberschenkel) ist.
    Was auch hilft zur Regeneration bzw Vorbeugung zu neuen Muskelproblemen ist das Auslaufen, aber rückwärts! Ebenfalls um die Ischiokruralmuskulatur, hinterer Oberschenkel, zu stärken.


    Ob das allerdings bei einem Achtjährigen was bringt bzw. gemacht werden muss, zweifle ich stark an

    Hallo liebe Trainerkollegen,


    gerne möchte ich mit euch eine meiner neuen Lieblingsübungen teilen.



    2 Mannschaften werden gebildet mit je 6-8 Spielern.
    Ein Spielfeld von ca. 20x 25m wird abgegrenzt und schon kann es losgehen.


    Es wird einfach Fußball gespielt, nur ohne Ball.
    Sprich ein Pass wird dann gespielt, wenn der Ballführende, der zu Beginn des Ballbesitztes vom Trainer genannt wird, einen anderen Namen ruft.
    So geht das Spiel immer durch das Rufen von Namen (Pässe) weiter.
    Ziel ist es, den imaginären Ball über eine Torlinie zu dribbeln.
    Zusätzliche Provokationsregeln sind ausschließlich flache Bälle sowie keine Pässe über 5m (je nach Spielphilsophie des Trainers)
    Ein Pass wird dann vom Trainer als "abgefangen" bezeichnet, wenn ein Spieler zu lange bei seiner Entscheidung braucht oder ein Ball in einen nicht-freien Raum gespielt wird bzw. eine zu enge 1 vs. 1-Spielsituation mit einem Pass erzwungen wird.


    Ich habe dieses interessante Spiel bereits zweimal mit meiner U13 gespielt und die Jungs hatten großen Spaß.
    Genau konnte man sehen, wer mit dieser abstrakten Übung Probleme hat und gerade in Sachen Handlungsschnelligkeit Nachholbedarf hat.
    Neben dem Spaß fördert diese Übung aber natürlich noch andere Schwerpunkte wie beispielsweise das Freilaufen, das Pressen, die angesprochene Handlungsschnelligkeit, das Umschalten nach Ballverlust/abgefangenen Ball und das eigene Ballbesitz- und Positionsspiel. Den kognitiven Effekt nicht zu vergessen.


    Viel Spaß beim Ausprobieren! :thumbup:

    Eine interessante Diskussion, die man - wie so viele Themen - kontrovers, aber vor allem differenziert betrachten muss.


    Auch ich bin Trainer einer relativ leistungsstarken Mannschaften, die in der entsprechenden Altersklasse in der höchsten Spielklasse eine gute Rolle spielt. Deshalb von Gewinnorientierung zu sprechen, würde ich so dennoch nicht unterzeichnen. Die Ausbildung der Individualisten und der Mannschaft als solches steht im Vordergrund, allerdings haben die Jungs und natürlich auch ich den Willen, ein Spiel zu gewinnen. Aber deshalb sich ausschließlich am Gewinn orientieren, was die im Threadtitel angeführte Bezeichung ja deklariert, werden wir uns in dieser Altersklasse nie.


    Ich hatte vor ein paar Wochen ein interessantes Gespräch mit einem angehenden Pädagogen, der sich mit dem Kinderfußball beschäftigt. Weniger mit dem Fußball, sondern eher mit den Kindern. Er hospitierte in einigen NLZ's, hält dies aber für eine Scheinwelt. Mit großen ambitionen im Nachwuchsfußball gestartet, konnte er sich vier bis fünf Jahre später nur noch vorstellen, ein Traineramt in seinem Heimatverein zu übernehmen.


    Die Begründung hat mich schwer beeindruckt und passt zu diesem Thread hier:


    Er fragte mich, warum ich meine komplette aktive Jugendzeit in meinem Heimatverein (Dorfklub) verbracht habe trotz deutlich besseren Angebote und legte die Antwort gleich hinterher.


    Weil Du Spaß am Fußballspielen hattest und nicht zwingend am Gewinnen oder Verlieren


    Dieser Satz sagt meiner Meinung nach vieles aus. Natürlich wollen wir alle lieber gewinnen als verlieren, aber gerade in den Dorfvereinen, vor allem in den unteren Leistungsklassen muss doch der Spaß an der Sache im Vordergrund und das Ergebnis im Hintergrund stehen. Ich verbleibe ohnehin mit der Einschätzung, dass spaßhabende Spieler sich automatisch so entwickeln, dass die Resultate von alleine kommen. So war es beii meinen Jungs, die ich seit sechs Jahren trainiere, früher haushohe Niederlagen eiingesteckt haben und heute spielerisch im Kreis eine Führungsrolle einnehmen.

    Erst einmal vielen Dank für die bisherigen Antworten.
    Ich will mich einzeln dazu äußern:


    @Don Quijote


    da bin ich absolut deiner Meinung, dass das ganze mittel- bis langfristig ausgelegt werden muss. Einen genauen Zeitrahmen werden wir bei der Zielplanung festlegen. Wir haben zumindest in der D-Jugend das Glück, bereits in der höchsten Spielklasse zu spielen. In C/B/A-Jugend hast du sicherlich recht und womöglich werden einige Jahren vergehen. Streng genommen geht es mir auch nicht zwingend darum, Verbandsliga im Verein anzubieten, sondern den Spielern eine Perspektive aufzuzeigen, was durchaus auch Gruppenliga sein kann. Natürlich wäre Verbandsliga für die Außendarstellung top, allerdings halte ich es für wichtiger, die Voraussetzungen zu schaffen, um gut auszubilden und Spieler im Verein zu halten. Der sportliche Erfolg kommt dann von alleine.. sage ich naiv einfach mal so


    Eine Wettbewerbsanalyse hat ergeben, dass es genau zwei Vereine gibt, die Jugendfußball auf hohem Niveau anbieten. Der eine sogar weit über Verbandsliga und der andere auf Verbandsniveau. Ein dritter Verein könnte durchaus vorteilhaft sein, da der Ruf der ersten beiden Vereine nicht der beste ist und wir eine "familiäre" Alternative schaffen wollen, um einheimische Spieler (aus dem Kreis, maximal aus der Region) zu binden. In der Betriebswirtschaft würde man wohl Nische sagen, allerdings emfpinde ich es als Chance, einen leistungsorientierte Abteilung zu schaffen, da viele Konkurrenten (wie ich erfahren habe) ähnlich plane, aber strukturell nicht die Voraussetzungen und das Potential haben wie wir.. alleine wenn man das Einzugsgebiet für neue Kids als Grundlage nimmt.


    @totog


    Vielen Dank Torsten. Gerne kann ich über meine nächsten Schritte berichten. Am Donnerstag werden wir uns mit reichtlich Manpower und humanem Know-How erstmals zusammensetzen und etwas brainstormen ;)


    Bzgl. Hauptsponsor leuchtet es ein, dass da Absprachen mit Gesamtverein und Abteilung getroffen werden müssen, allerdings haben wir eine eigene Fußballjugendkasse, soass ein Sponsoring in meinen Augen niicht ungmöglich ist. Voraussetzung ein klares Konzept wird (eventuell in Vervindung mit den Corporate Governance Richtlinien des Sponsors) entwickelt und präsentiert.


    Bzgl. dem Instruieren einer klaren Aufgabe für den Trainer bin ich subjektiiv auf deiner Seite. Ein Empfehlen bedarf keinem Konzept. Selbstverständliich ist ein Feedback ebenfalls geplant, sogar eine interne Ausbildung/Weiterbildung/Gesprächskreis, wo Sachen konstruktiv angesprochen werden können. Trotzdem bleiben Bedenken, dass den potentiellen Trainern so eine Art Handlungsfreiheit genommen wird. Ich hätte zum Beispiel meine Probleme gehabt, wenn mir etwas klares vorgeschrieben worden wäre, bin aber der Meinung, dass ein Rahmen gesetzt werden muss, in dem der Trainer Freiraum hat. Habe hier ein interessantes Youtube-Video rausgesucht, wo es u.a. über dieses Thema geht. Schaut es euch mal an !


    https://www.youtube.com/watch?v=4baLHN9Xlj0&t=2s


    @Grätsche


    Danke für deine Gedanken. Viele Punkte decken sich mit meinen ersten Planungen. Die Kommunikation halte ich für einen ganz wichtigen Punkt. Sowohl mit Eltern als auch mit Vorstand etc. Die grundsätzliche Rückendeckung habe ich im übrigen, worüber ich als relativ junger Kerl (24 Jahre) sehr froh bin.

    Hallo liebe Trainerschaft,


    ich warne schon einmal vor, denn es könnte ein etwas längerer Text werden, wobei es mir wichtig ist, dass Ihr die Grundinformationen von mir erhaltet, um so eventuell auch weiterhelfen zu können bzw. Anmerkungen abzugeben.


    Wie einige wissen, trainiere ich einen 2004er-Jahrgang seit mittlerweile 6 Jahren. Wir spielen in der höchsten D-Jugendspielklasse des Landesverbands und können dort mehr als nur mithalten. Da wir aber in einem typischen Dortverein (Optimisten nennen es Vorstadtverein..) tätig sind, gibt es quasi keine Perspektive, um die Mannschaft im ersten Jahr C-Jugend zusammenzuhalten. Aus diesem Grund hatten wir uns Möglichkeiten überlegt (wie bspw. eine Fusion mit einem anderen Verein), was ich persönlich in Absprache mit Eltern und vor allem Kinder jedoch abgelehnt habe. Nun haben wir uns dazu entschieden, in diesem Verein in der C-Jugend auf Kreisebene weiterzuarbeiten. Tatsächlich haben quasi alle Spieler trotz Angeboten höherer Teams mir zugesagt, wobei ich dem ein oder anderen gar nahelegte, dass er uns verlassen sollte, wenn er Ambitionen in einer höheren Klasse hat. Wir werden also wieder bei "Null" anfangen rein klassentechnisch gesehen und versuchen, wie schon im Jungjahrgang der D-Jugend den Aufstieg zu schaffen.


    Wie ihr vielleicht schon sehen könnt, hängt mir der Verein, in dem ich selbst die Jugend auf Bezirksebene durchlaufen habe, sehr am Herzen, weshalb ich mir andere Angebote zwar angehört habe, aber nicht überzeugt von eiinem Wechsel war (die Mannschaft liegt mir natürlich auch am Herzen). Deshalb habe ich mir nun vorgenommen, die Jugendabteilung mittel- bis langfristig etwas zu "pushen". Mein beruflicher Hintergrund führt nun dazu, dass ich gerne die Jugendleitung übernehmen würde, mit dem Ziel, den Verein weiterzuentwickeln. In den höheren, leistungsbetonten Jahrgängen würde ich das Ziel mittelfristig in den Verbandsligen sehen, während in den kleineren Jugenden nach Konzept gearbeitet werden soll, sprich fast ausschließlich technisch und individuell. Zudem muss bei vielen Eltern das Gewinndenken aufgebrochen werden. Entwicklung, Ausbildung, Rotation und Spaß steht vor Ergebnissen, was aktuell im Verein sicherlich 85% der Eltern nicht wissen/verstehen.


    Eine Vision habe ich also, auch wenn es sich möglicherweise für einen Dorfverein übertrieben anhört und ich mich möglicherweise selbst überschätze. Dennoch bin ich guter Dinge, dass vieles optimiert werden kann und muss! Jetzt kommt ihr ins Spiel. Habt ihr Erfahrungen mit dem Hinzfügen einer Leistungsbasierten Ebene in einem Breitensportverein mit allen Jugendteams?


    Ansonsten würde ich gerne von euch wissen, was ihr glaubt, welche Schritte in nächster Zeit notwendig sind, um das Projekt voranzutreiben. Ihr könnt davon ausgehen, dass ich mir natürlich selbst schon Gedanken gemacht habe und viele Ideen/Schritte entwickelt habe, dennoch belasse ich es bei dieser offenen Fragestellung, um mehr Meinungen zu bekommen.


    Im Speziellen interessiert mich beispielsweise die Thematik Hauptsponsor für die Jugendabteilung, Funino und Horst Wein vorgeben oder Trainer nur darauf hinweisen? Wie würde bei euch ein Konzept aussehen und in welchem Rahm kann ich Trainer fordern bzw. gewisse Sachen einfordern? Und wie steht ihr zum Thema Jahrgangsmannschaften? Ein Muss - schon im Sommer, wenn eventuell Freundschaften dadurch zerbrechen?


    Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und erhoffe mir eine konstruktive Diskussion und Vorschläge.


    LG

    Ich beobachte die Situation aktuell sehr oft beim Futsal, wo der Torwart (in der Regel) eben nicht mitspielen kann, in vier Sekunden den Ball in der eigenen Hälfte weitergespielt haben muss und eine Mehrfacheinbung nur dann möglich ist, wenn der Gegner am Ball war. Theoreisch wäre der Keeper also nur dann der fünfte Feldspieler, wenn er in der gegnerischen Hälfte agiert, was kaum praktikabel ist.


    Deshalb ist in meinen Augen die eigentliche Frage. Wie schaffe ich trotz des tiefen Verteidgens des Gegners eine Überzahlsituation in Tornähe (3:2 im Normalfall). Sicherlich gibt es hier kein grundsätzliches Allheilmittel, allerdings möchte ich kurz schildern, wie ich versuche, meine U13 auf die Gegebenheiten vorzubereiten.


    1.) Meine vier Positionen in der Halle heißen a.) Absicherung, b.) offensiver Verteidiger, c.) defensiver Stürmer und d.) Tiefe. Diese Positionen sind variabel und können nach Belieben durchgetauscht werden. Wichtig ist, dass immer mindestens einer absicher und ein Spieler sich in der Tiefe aufhält. Theoretisch gesehen ist es in der Halle einerseits schwerer tief zu verteidigen, da die Abseitsregel nicht exisitiert. Andererseits ist der Raum natürlich begrenzt. Dennoch halte ich es für eine gute Option, einen Spieler fast vor den gegnerischen Torwart zu schicken (übertrieben gesagt), um Vertakalität ins Spiel zu bringen und automatisch einen Abwehrspieler rauszuziehen. Dieser hat die Aufgabe, sich auf der kompletten Breite anzubieten, sodass ein freier Passweg vorhanden ist. Im Optimalfall behauptet der "Zielspieler" den Ball und verteilt an nachrückende Spieler, was sich allerdings als schwer herausstellt.


    2.) Deshalb meine zweite Option, die auch schon angesprochen wurde, in dem der "offensive Verteidiger" versucht, eine 1 vs. 1 Situation zu suchen. Meist ensteht genau dann die 3:2-Situation, die wir provozieren wollen. Risikobehaftet ist das aber allemal, da ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung in der Halle absolut tödlich ist.


    3.) Ich versuche es einzuhalten, dass zwei Spieler selten auf einer Höhe agieren. So bekomme ich den Winkel in die Abspiele von Spieler "Absicherung" zu Spieler "offensiver Verteidiger". Einer der beiden muss dann eine schnelle und technisch korrekte Ballannahme hinbekommen, um das Tempo zu forcieren. Möglicherweise bietet sich auch der defensive Stürmer in der Mitte an, um eine Dreiecksituation zu bilden - mit dem gleichen Ziel: Tempoverschärfung eines der beiden "Verteidiger".


    Ich hoffe, ich konnte ein paar Denkanstöße geben, gebe aber gleichzeitig zu bedenken, dass es ein sehr präzises Passspiel bedarf sowie Spieler, die sich im 1vs. 1 behaupten können. Andernfalls hat man in der Halle ohnehin seine Probleme, wobei wir wieder bei den grundsätzlichen Ausbildungszielen wären.

    Sehr interessante Diskussion hier.
    Ich schließe mich meinen Vorrednern Chris und Zodiak an. Auch ich spiele mit meiner Mannschaft ein 4-3-1-System mit vier Reihen ;)
    Unsere Ausrichtung ist dabei eigentlich genauso wie bei der Grafik von Chris. Wir haben sehr laufstarke und lauffreudige Außenverteidiger, die ständig nach vorne gehen und nach hinten arbeiten (gerne auch beide gleichzeitig). Die offensiven Außenspieler werden zu Halbfeldspielern, die quasi die obere Ecke in jeglichen Dreiecksituationen bilden können. Exakt diese Dreiecksituationen werden durch dieses System sehr gut gefördert und ein gepflegter Aufbau kann stattfinden.


    Der Problematik mit einer möglichen Unterbesetzung im Mittelfeld versuche ich damit entgegenzuwirken, dass der einzige nominelle "Stürmer" sich ins Mittelfeld fallen lässt und gemeinsam mit dem zentralen Mittelfeldspieler beim Schieben abkippt je nach Standort des Balles. Andere Möglichkeit, die ich immer wieder gerne gegen vermeintlich schwächere Teams probiere: Einen der beiden Innenverteidiger rausrücken lassen in der Defensive, sodass aus den vier Mann eine "Dreierkette" wird (wirklich auch Kette) und man vorne mit einem Stürmer anlaufen kann und zwei weitere zentrale dahinter hat.


    Was ich vielleicht noch anfügen möchte für alle die, die glauben, dass man mit zwei IV zu anfällig für Konter ist:
    Wenn ich im Ballbesitz bin, kann ich kein Gegentor fangen. Das ist die doch recht einfache Philsophie, die dahintersteht. Zudem gewinnt auch das "Nach-vorne-Verteidigen" und früher Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte immer mehr die Oberhand bei uns trotz guter Gegner, die aber Probleme bekommen bei aggressiven Anlaufen.

    Vierkette ist nicht gleich Viererkette, ich denke, da sind wir uns einig.
    Wenn D-Jugendtrainer von ihrer Viererkette reden, dann spielen sie erfahrungsgemäß einfach mit vier Abwehrspielern. Der Sinn einer Kette inklusive individualtaktischer und gruppentaktischer Dinge wird hier aber logischerweise nicht erfüllt.


    Wie einige meiner Kollegen schon gepostet haben, spiele auch ich mit dem 2-5-1 "System", in dem es zwei zentrale Verteidiger gibt und zwei sehr hochstehende Außenverteidiger, die bei Ballbesitz des Gegners aber weiter zurück rücken als die anderen Mittelfeldspieler. Streng genommen spiele ich also auch mit Viererkette! Aber nein! Ich spiele mit vier Verteidigern, die das Ablaufen schon beherrschen und auch wissen, wie man sich in 1 vs. 2, 2 vs. 2, 3 vs. 2 Situationen verhält und eine gewisse Staffelung einbaut. Von Viererkette zu reden wäre dennoch vermessen!


    Also nicht überall wo Viererkette drin steht, ist auch eine drin!
    Vier indivudualtaktisch geförderte Verteidiger trifft es besser

    Ich habe beispielsweise beim Rundlauf gerne eine Art Biathlon gemacht. Einen kleinen Dribbelparcours mit eindrehen, ausdrehen (beidfüßig, Innenseite- und Außenseite), ein kleines Tempodribbling, Sohle ziehen, Fintieren und am Ende jeder Runde einen Druckpass auf fünf stehende Hütchen. Da kann man recht leicht einen Wettkampf draus machen und so auch die Motivation und den Spaß der Kinder hochhalten.


    Zu Übungen bezüglich Abseits kann ich natürlich verschiedene Provokationsregeln in der Spielform empfehlen.
    Das übliche ist die typische, gedachte Mittellinie, die alle Spieler überqueren müssen, damit das Tor zählt.
    Was ich auch gerne verwende, ist das Abklatschen nach einem eigenen Tor innerhalb der Mannschaft. Sprich die Spieler müssen nach einem Torerfolg zusammenkommen. Nach einer Zeit wirst du im besten Fall die Wirkung erreichen, dass die Abstände der Spieler kleiner werden, das Spielfeld kompakter.
    In beiden Spielform hast du aber aufrückende Verteidiger, was das primäre Ziel sein soll!
    Nebenbei hast du natürlich in der zweiten Spielform auch ein interessantes Umschaltspiel für den Gegner des abklatschenden Teams.


    Sollen nur Denkanstöße sein. Natürlich kann man die einzelnen Übungen individuell gestalten und abändern!

    Ich denke auch, dass der Begriff "Vorbereitung" hier an vielen Stellen Missverständnisse aufbringt.
    Mit Vorbereitung meinen wir doch eigentlich alle, den Zeitraum von Trainingsstart bis zum ersten Punktspiel.


    Ich kann aus meiner Erfahrung sprechen. Ich habe den Sprung von der E zur D-Jugend in der vergangenen Saison mitgemacht und grundsätzlich die kompletten Ferien durchtrainiert.
    Dass immer mal Spieler fehlen wegen Urlaub oder was auch immer, ist doch klar! Drei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel habe ich dann bei Eltern und Kindern eine "Vorbereitung" angekündigt.


    Das Training blieb gleich. In der ersten Woche habe ich u.a. auch den hier beschriebenen Rundlauf eingebaut und auch in Sachen Torschuss Kondition aufgebaut. In der zweiten Woche sind wir dann etwas in den Intervallbereich gekommen. Natürlich alles mit Ball, aber in Wechsel zwischen kurz und intensiv bzw. lang und konstant. Die dritte Woche habe ich dann u.a. mit vielen 1 vs. 1 Situationen gestaltet mit enorm hoher Intensität, vielen kurzen Sprints, Richtungswechsel etc. Meine Jungs waren zum Rundenbeginn fit und das fußballerische hat auch nicht gelitten! Auch in den jweiligen Spielformen habe ich diese kleine, für die Jungs eher unbewusste, Einteilung vorgenommen!


    Zu meinem Vorgänger:
    Speziell Abseits trainieren würde ich nicht! Vielleicht kann man es in den Spielformen mal andeuten, aber um beispielsweise eine Abseitsfalle einzustudieren, braucht man auch Schiedsrichter, die nicht nur auf Zuruf Abseits entscheiden. Dies ist zumindest bei uns sehr selten der Fall.
    Als kleiner Tipp in dieser Hinsicht: Entscheide im Trainingsspiel gerne mal bewusst falsch, damit sich die Jungs an "Fehlentscheidungen" gewöhnen. Meckern sowie Hand heben (wie bei den Profis) ist im Training sowieso verboten!

    Vielen Dank an die bisherigen Erfahrungsberichte! Lese hier sehr gerne mit.
    Möchte hier auch keineswegs eine Grundsatzdiskussion starten und die von Schimanski vorbildliche Kommunikation anzweifeln, aber sicherlich ist diese nicht in jedem Kreis derart löblich.


    Bei unserem Stützpunkt wurde beispielsweise gesagt, dass Spieler, die weiterhin in der Auswahl bleiben möchten, im zweiten D-Jugendjahr Gruppenliga spielen MÜSSEN.
    Kann man sich ja durchaus gefallen lassen, aber die Begründung fand ich etwas zweifelhaft..


    "In der Nationalmannschaft spielen auch keine Zweitligaspieler" ?(||

    Hallo McLovin,


    ich finde den Gedankengang von dir bzw. deinem Kollegen für gar nicht uninteressant. Ich würde die These gerne noch ausbauen und auch das Fußball im TV schauen hinzunehmen.


    Dass alle Fähig- und Fertigkeiten auf dem Platz mit dem all erlernt werden müssen, sind wir uns natürlich einig, aber ich lehne mich doch weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass fußballbegeisterte Jungs, die auch am TV Spiele verfolgen oder auf der PS spielen, in Sachen Spielintelligenz sicherlich kein Nachteil, sondern durchaus so ihre Vorteile haben.


    Leider kann ich es empirisch nicht verifizieren, allerdings habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass eine genaue Spielbeobachtung auch für das reale Spiel eines Kind/Junior förderlich sein kann. Ich habe bei der letzten Weltmeisterschaft beispielsweise Gruppen gebildet, die gemeinsam ein WM-Spiel (meistens ein eher uninteressantes, wo die Kinder nicht so emotional dabei waren) "analysieren" mussten. Nein, keine Angst.. das hatte weniger was mit Taktik zutun, sondern eher mit der Beobachtung eines Spielers. Wie verhält er sich in der Situation? Wie werden Eckbälle verteidigt? Wo steht der Innenverteidiger beim Torwartabstoß? Die Jungs haben sich darauf gefreut und mir in den nachfolgenden Einheiten überraschend detailliert berichtet, was sie erkannt haben. Ich muss sagen, dass ich teilweise fasziniert war!


    Im übrigen gibt es auch das komplette Gegenbeispiel. Ich hatte in der F-Jugend mal einen Spieler (mittlerweile ist er umgezogen), der fußballerisch, koordinativ und kognitiv den anderen klar unterlegen war. Überraschenderweise konnte er mir (auf freiwilliger Basis) die Begriffe Abseits, Pressing oder Verschieben erklären. Zudem kannte er quasi alle Bundesligaspieler auswendig. War ein super Typ :D


    Ich bin auf andere Meinungen gespannt und würde mich freuen, wenn jemand auch was wissenschaftliches beitragen kann. :rolleyes:

    Das erzählst Du wirklich Eltern, deren Kinder Du zu Euch locken willst? Das finde ich hochgradig unseriös! Glaubst Du nicht, das die sich verarscht vorkommen, wenn sich rausstellt, dass es diese Möglichkeit gar nicht gibt?
    Deine Schwierigkeiten sind natürlich nachvollziehbar. Und zum Teil ist das sicher dem "starren" System hier in Hessen geschuldet. Einzelne Leuchtturmmannschften in einem sonst durchschnittlichen Verein funktionieren hier nicht (oder nur sehr begrenzt). Wenn ein Verein höherklassigen Fussball anbieten will, dann muss er sich bemühen, das durchgängig in allen Altersklassen zu schaffen. Sonst tritt genau der Effekt auf, dass beim Wechsel in den höheren Jahrgang die guten Spieler weg gehen, weil sie woanders höher als Kreisklasse/-liga spielen können.


    Grüße
    Oliver

    Selbstverständlich erzähle ich den Eltern nicht die Unwahrheit, um sie zu uns zu locken ;) Ich bin in dieser Hinsicht auch nicht unseriös, aber ich habe aus verschiedenen Quellen bereits erfahren, dass es möglich ist, auf Antrag in die Gruppenliga o.ä. zu kommen. Es gibt immer Vereine, die vor einer Saison zurückziehen, sodass Plätze unter Umständen frei werden, die dann via Qualispielen an andere Vereine übertragen werden. Wenn diese Möglichkeit nicht bestünde, würde ich es den Eltern natürlich auch nicht erzählen, das versteht sich ja von selbst. Zudem spreche ich immer nur von der Möglichkeit und nicht der Garantie, dass so etwas auch eintritt. Ich konfrontiere die Eltern natürlich nicht nur mit Pro-Argumenten, sondern auch mit Kontra. Gerade mit Ehrlichkeit, Seriosität und Gemeinschaft muss man als Dorfverein glänzen, daher ist dieser Vorwurf, auch wenn er vermutlich aus Unwissenheit geschehen ist, absolut haltlos.


    Edit: Im übrigen habe ich kein Problem damit, wenn meine Identität bzw. die meines Vereins hier "herausgefunden" wird. Habe noch keine Unwahrheiten verbreitet ;)

    Hallo liebe Gemeinde,


    wende mich heute am Feiertag mit einer regeltechnischen Frage an euch und hoffe, dass der ein oder andere eventuell schon Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation gemacht hat.


    Folgende Ausgangsposition:
    Zwei Spieltage vor Schluss habe ich mit meinem 2004er-Jahrgang die Möglichkeit in die Gruppenliga aufzusteigen. Da ich dieses Jahr ausschließlich Spieler aus dem Jungjahrgang habe, wäre die Perspektive auch im kommenden Jahr keine schlechte. Da wir aber leider ein Dorfverein sind, den ich nun seit fünf Jahren trainiere und die anderen Mannschaften leider nicht mal ansatzweise in GL/VL/HL aufsteigen können, stehe ich vor einer gewissen Perspektivfrage.


    Bei Gesprächen mit Eltern potentieller neuer Spieler muss ich ihnen nämlich immer erklären, welche Liga diese Mannschaft im ersten C-Jugendjahr (2017/2018) spielen wird. In unserem Verband ist es so, dass Ligazugehörigkeit aus der vorherigen Mannschaft überneommen wird, sodass wir mit einer Mannschaft, die dieses Jahr (hoffentlich) in die Gruppenliga aufsteigt und dort näcstes Jahr um die Top 3 mitspielen will, im darauffolgenden Jahr wieder in der Kreisklasse (bzw. Kreisliga Quali) anfangen müssten. Da wir traditionell als Mannschaft zusammenbleiben wollen, keine Abgänge verkraften müssen und große Ambitionen haben, wäre dies ein K.O.-Kriterium.


    In den angsprochenen Gesprächen erzähle ich den Eltern, deren Kinder sich für uns entscheiden sollen (wir stehen in Konkurrenz mit zwei JFZ's in der Umgebung), dass ich versuche, unsere Mannschaft auf Antrag in die Gruppenliga 2017/2018 zu bekommen. Hat damit jemand Erfahrung gemacht? Ist so etwas möglich? Wie sind die Regularien? Fällt unsere Mannschaft auseinander, weil unsere 2002/2003er zu schwach sind ?


    Vielen Dank für eure Kommentare! :thumbup:

    Ich kann dir auch empfehlen, weiter Schritt für Schritt an den einzelnen Themen zu arbeiten.
    Die D-Jugend wird nicht als Goldenes Lernalter bezeichnet, weil man innerhalb weniger Einheiten von 0 auf 100% kommt, sondern weil die Spieler, schnell Neues erlernen können.


    Wir brauchen nicht darüber diskutieren, dass vieles vor deiner Zeit versäumt wurde. Vor allem koordinativ kann man schon im F-und E-Jugendalter hervorragende Reize setzen und Verbeserung erkennen. Deine Jungs hatten dieses Glück nicht. Dafür kannst du sie aber nicht verantwortlich machen. Deswegen arbeite jetzt daran. Ich finde diese koordinativen oder auch kognitiven Elemente weitaus wichtiger als Taktik. Taktik würde ich an deiner Stelle erstmal komplett außen vor lassen.


    Bringe deinen Jungs mit verschiedenen Übungen den Spaß zurück. Ich habe in verschiedenen Fußballcamps den Jungs immer "Koordination" damit erklärt, dass man das braucht, um seine Ideen im Kopf auch in den Fuß umzusetzen. Ohne Koordination -> kein Fußball. Die Jungs waren sofort aufmerksam, hatten Spaß und wollten sich auch in Sachen Beweglichkeit, Rhythmusgefühl, Kopplungsfähigkeit etc. (gehört alles zum Oberbegriff) immer neu beweisen.


    Wenn du merkst, dass deine Jungs koordinativ Fortschritte machen, setze immer wieder neue Reize und fordere Sie. Du wirst sehen, dass koordinativ gute Spieler zwangsweise auch motorisch besser werden. Das sind die Grundlagen. Im übrigen heißt das natürlich nicht, dass du komplett auf wichtige technische Grundlagen verzichten sollst, sondern die kann man wunderbar in die koordinativen Übungen (Wettkämpfe) einbauen. Aber immer auf Ausführung achten und nicht auf Schnelligkeit. Wenn das im Wettbewerb nicht klappt, dann ruhig ein paar Regeln einbauen, die logischerweise gleich einen Mehrwert haben (Strafrunden, Stabi-Übungen).


    Du solltest zudem viel mit den Spielern reden. Wenn deine Jungs bisher fast immer nur gespielt haben, dann müssen sie sich an "normales" Training erst gewöhnen. Dazu kannst du wunderbar deine Ziele formulieren, denn eins sei dir abschließend noch gesagt. Wenn der Trainer einen Plan hat, diesen auch übermitteln kann und weiß, wie er seine Spieler motiviert, dann hat er eine grundsätzliche Eigenschaft, die einen guten Trainer ausmacht!


    Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Guten Abend liebe Community,


    möchte euch um eure erfahrenen und durchdachten Meinungen bzw. Ratschläge bitten.


    Folgende Ausgangssituation:


    Ich trainiere seit fünf Jahren einen 2004er-Jahrgang, mit dem wir fussballerisch auf Regionalebene die Nummer 1 sind. Aktuell spielen wir in der D-Jugendkreisliga gegen ausschließlich Ältere (2003er), stehen ungeschlagen auf Platz 1 und wollen in die Gruppenliga aufsteigen, um dort nächstes Jahr auf höchstem D-Jugendniveau mit der gleichen Mannschaft spielen zu können.


    Wir haben in meinen Augen allerdings eine gravierende Schwäche, die sich insbesondere gegen den Altjahrgang leider deutlicher bemerkbar macht. Standardsituationen!
    Bei jedem Eckball/Freistoß oder auch einer hohen Flanke "trauen" wir uns nicht wirklich hochzuspringen und mit dem Kopf dagegen zu gehen.
    Zum Verständnis: Meine Spieler haben bei Ausführung der Ecke allesamt die richtige Position, verteidigen nahe am Mann, haben den Blick Richtung Gegenspieler UND Ball und verteidigen vom Tor weg. Sobald die Ecke jedoch gespielt wird, verlieren wir unseren Gegenspieler (nach einer leichten Körpertäuschung) aus den Augen und es herrscht Chaos pur. Oftmals segelt der Ball durch den Fünfer und nix passiert (Unser Torwart hat noch Probleme beim Rauslaufen und präferiert es, lieber auf der Linie zu bleiben). In anderen Fällen kommt der gegnerische Spieler frei zum Kopfball oder zum Schuss. 75% aller Gegentore fangen wir nach Standardsituationen (direkte Freistöße und Elfmeter dazugerechnet).


    Wie bekomme ich diese Schwäche in den Griff?


    Gemäß der Ausbildungsziele des DFB war Kopfball bereits Schwerpunkt in meinem Training und die Jungs beherrschen das Kopfballspiel auch eigentlich gut (in der Offensive gelingt auch der ein oder andere Treffer). Daran kann es also nur bedingt liegen. Trainingseinheiten in Sachen Timing habe ich ebenfalls schon probiert, aber in meinen Augen scheint es mehr eine "Kopfsache" (Wortspiel.. ). Wir verlassen uns auf den anderen und schauen zu sehr auf den Ball und wundern uns, wenn er über uns drüber segelt).


    Habt ihr Trainingsideen oder ist es Erfahrungssache? Kommen womöglich die zweifellos vorhandene körperlichen Nachteile des Jungsjahrgangs zum Tragen?


    Danke für eure Hilfe! :)

    Auch wenn es eigentlich nicht Thema in diesem Thread sein soll, aber ich möchte mich da mal auf die Seite von Chris schlagen..


    Ich habe sechs Stützpunktspieler im Verein und spiele auf Kreisebene (möchte aber im Jungjahgrgang D-Jugend 2004 aufsteigen). Wir trainieren dreimal die Woche montags, dienstags und donnerstags. Ich habe meinen Spielern die Empfehlung ausgesprochen, lieber zu mir ins Training zu gehen, da ich das Niveau für nicht viel schlechter (vielleicht sogar im Gegenteil) halte. Das Argument, dass der Trainer "egal" sei, kann ich nicht gelten lassen.. Bei uns im Stützpunkt haben wir ältere Coaches, die mit ihrer Wahrnehmung doch sehr veraltet her kommen und das Training sich dementsrechend anpasst. Außerdem hat der Stützpunkt bis Mitte März in der Halle trainiert, obwohl draußen natürlich die Rahmenbedingungen meist gestimmt haben.


    Letztendlich habe ich die Entscheidung aber den Spielern und deren Eltern überlassen, mit der Konsequenz, dass alle sechs Spieler den Stützunkt haben "sausen" lassen. Im übrigen ist es bei uns so, dass die Regionauswahl nicht zwingend auf Stützpunktspielern aufbaut, sondern eine neue Sichtung erfolgt, auch wenn die Stützpunktspieler natürlich besser im Dunstkreis stehen. Aber dass es vorgeschrieben sein sollte, dass der Stützpunkt Vorrang hat, ist Schwachsinn. Das Verhältnis zwischen mir als Trainer und Stützunkttrainer ist logischerweise nicht allzu gut, aber damit kann ich im Sinne meiner Mannschaft und den betroffenen Spielern, die auch lieber mit ihren Kumpels im Verein trainieren, absolut leben!