Ein wunderbares Thema. Dafür erst einmal Danke an den Threadersteller, der zudem trotz seiner sich selbst attestierten geringen Erfahrung bereit ist, sich zu informieren und die so wichtige Technik des Passspiels zu erlernen.
Ich möchte mit einem Beispiel anfangen: U19 höchste Spielklasse des Landes, überragender IV, 1.90m groß, kopfballstark, torgefährlich, zweikampfstark, schnell. Er würde alle Anlagen mitbringen, wenn er einen Pass über 8 Meter spielen könnte, ohne, dass er auf dieser Distanz drei- oder viermal "hoppelt". Genauso bei meiner letzten Station erlebt.
Umso wichtiger ist es, den Jungs im frühesten Alter, die richtige Technik beizubringen. Wie von meinen Kollegen schon angeschnitten, ist es überaus wichtig, zwischen Passspiel und Zusammenspiel zu unterscheiden. Zusammenspiel impliziert Räume, periphäres Sehen, Entscheidungsfindung, Handlungsschnelligkeit, worunter das Passspiel bei Anfängern IMMER leidet. Daher bin ich kein Fan davon, das Passspiel in Spielformen zu trainieren, weil es vom eigentlichen Schwerpunkt in diesem Alter, nämlich der Technik, stark abweicht.
Interessanter ist es wirklich die Jungs mehrfach darauf hinzuweisen, wo der Treffpunkt des Balles ist, wie das Standbein zu stehen hat, wie sich der Oberkörper bewegt, dass die Fußspitzen angezogen und das Gelenk fixiert werden muss. Und hier mein kleiner Hinweis: Sofort mit beiden Füßen trainieren. Lass die Kleinen auf Hütchen schießen - baue unterschiedliche Distanzen ein, baue einen Korridor auf, wo der Ball nach einem Pass liegen bleiben muss (Stichwort Passschärfe, Geschwindigkeit), aber gehe lieber erstmal (im ersten Schritt) weg von Spielformen. Allein der Vergleich der Wiederholungszahl erklärt meine Ansicht.
Wird es falsch erlernt, wird es schwer, diesen koordinativen Ablauf mit zunehmenden Alter aus den Köpfen zu bekommen.