VFL Vichttal

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  • Danke für den Link, Oliver, da steht ja schon ein bisschen mehr. Man erkennt, dass es von Anfang an um (bereits im Kindesalter) leistungsstarke Spieler geht, so ähnlich wie das in den NLZ ja auch der Fall ist -- du kennst von dort das Procedere, um zu Beginn der Fahrt rein zu kommen, ja aus eigener Erfahrung. Ich fühle mich aus dem Bereich, den ich kenne, auch ein wenig an den JFC Frankfurt erinnert, bei dem ich aber nicht weiß, in welcher Form rekrutiert und/oder aussortiert wird -- dort geht es aber erst ab der D-Jugend los, wobei das evtl. E-Juniorenaltjahrgänge sein könnten.


    Zurück zum VfL Vichttal: Im Artikel fand ich folgenden Absatz interessant:

    Zitat

    Trainieren wie in einem guten Leistungsnachwuchszentrum und dabei nie die Angst haben zu müssen, dass man irgendwann aussortiert wird. Das ist eine Maxime in der Arbeit der beiden Fußballlehrer. „Wir haben ganz bewusst die Teamgröße klein gehalten“, erklärt Manfred Pomp. „Das sind alles Jungs, die wir ausbilden wollen und im Team bleiben sollen. Talentierte und leistungswillige Jungs sind dann immer gerne gesehen, die in Zukunft das Team verstärken können.


    Da fiel mir die Absage ans Aussortieren positiv auf. Das können sie bei ihrem Anspruch wahrscheinlich aber nur gewährleisten, indem sie zu Beginn eine sehr genaue Selektion durchführen, schließlich müssen sie sich des Potenzials der Spieler, die sie auswählen, sicher sein. Auf die Probe gestellt würde das Projekt dann, wenn sich mehr Spieler zur Verstärkung bewerben als sie offene Plätze haben, und diese Bewerber besser sind als einige der vorhandenen Spieler.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Das Projekt ist jetzt auch auf der DFB Seite


    Wo denn?


    Ich habe den Verein mal auf fussball.de gesucht (und gefunden). In den jüngeren Jahrgängen (also bis inkl. E-Jugend) haben sie pro Jahrgang zwei Mannschaften gemeldet, also vier E-Jugenden und vier F-Jugenden. Die Mannschaft aus den Artikeln ist vermutlich die E1. Mich würde interessieren, wie die anderen Mannschaften zusammen gesetzt sind, welche Kinder da also rein kommen. Und z.B., ob aus der F1 in der Folgesaison die E3 und dann die E1 wird, also wann der propagierte kleine Kader denn erstmalig zusammen gestellt wird.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich stelle mir die Frage, was den Initiator wirklich bewegte das so ins Leben zu rufen...nur er kennt die Antwort.


    Wieso ging er nicht in eine vorhandenen passenden Verein?
    Was ist sein Beweggrund? Frust...Ego...man will was neues installieren...Firmengründung???


    Im Text sind die Ergebnisse scheinbar wichtig...nur 4:1 gewonnen...Teams von Vereinen mit großem Namen geschlagen usw...UNTERFORDERUNG?....spricht alles gegen Kifu.


    Fußballlehrer und Spitzensport im unteren Jugendbereich...


    Pressing und so weiter in dieser Altersklasse...


    Dinge...worauf er meines Wissens so als Lehrer nicht eingeschworen ist....ganz im Gegenteil.


    Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster legen...aber ein bischen schmeckt es danach, dass hier jemand sich auf einem bis hier seltsamen bis bedenklichen Weg einen Namen in Sachen Fußballschule und Co...machen will (?). Will man Geld verdienen? Hat so einen Beigeschmack.


    Allein mit so einem Team sich im Breitensport zu bewegen und 120 Tore zu 20 Toren die Jungs gelangweilt zu haben...kann ich derzeit nicht nachvollziehen.


    Wäre tatsächlich schön, wenn da Licht ins Dunkel gebracht würde...ich verstehe es nicht wirklich.

  • Durch den zweiten Artikel fühle ich mich in meiner Kritik am ersten bestätigt. Der war mir zu positiv eingefärbt und mehr Neutralität hätte der Sache zur Meinungsbildung gut getan. So kann tatsächlich das heraus kommen, was Praios angesprochen hat: Neid und Missgunst. Als Hintergrundwissen wäre für mich noch sehr wichtig, wie diese Jungs gescoutet wurden und der Umgang mit dem abgebenden Verein. Die standen ja sicherlich nicht vereinslos vor der Tür und baten um Eintritt. Und zufällig waren sie dann noch hinsichtlich ihres fußballerischen Entwicklungsstandes in Relation zu ihrem Alter für dieses Projekt geeignet. Wenn da alles klar und transparent abgelaufen ist, finde ich das in Ordnung. Das aber können nur Beteiligte aus den abgebenden Vereinen oder die Eltern der Kinder beurteilen. Nichtsdestotrotz kann ich verstehen, wenn aus diesen Vereinen dann Kritik kommt und das muss dann nicht immer Neid und Missgunst sein.


    Ich hatte mich im ersten Posting bezüglich einer Bewertung dieses Projektes gänzlich zurück gehalten und bleibe auch dabei, diesen konkreten Fall nur aus nächster Nähe beurteilen zu können. Bei der fußballerischen Vita der beteiligten Protagonisten gehe ich schlicht und ergreifend vom entsprechenden Fachwissen aus. Ist okay wenn Andre seine Skepsis hinsichtlich altersentsprechender Themen zum Ausdruck bringt. Im zweiten Artikel wird aber auch z.B. der Fokus auf spielsituative Annahme angesprochen. Eindeutig individualtechnisch/-taktischer Bereich und damit für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass die voll im altersgerechten Ausbildungsbereich liegen. Hört sich für mich sehr positiv an.
    Schwierig ist an Projekten ( auch außerhalb des Fußballs ) das man als Involvierter auch überziehen kann oder sich von schnellen Erfolgen blenden bzw. sich bei Stagnation oder Misserfolgen beeinflussen lässt. Wenn sie schlau sind, lassen sie einen möglichst Neutralen diesen Prozess begleiten und hören auf ihn, wenn er Kritikpunkte hat. Und vor allem ( und das hat mich am ersten Artikel so gestört ) das sie die Eltern entsprechend informieren und während der gesamten Zeit auch hier am Ball bleiben, dass es um eine optimale Ausbildung und nicht um eine spätere Fußballkarriere geht. Wer könnte es ihnen besser vermitteln, wie schwer ( und unwahrscheinlich ) ein solcher Gang ist, als diese Beiden mit ihrem fußballerischen Hintergrund ?
    Aber Zeit die Hosen runter zu lassen: Ich finde diese Idee / dieses Projekt großartig ! Nochmal: Den konkreten Fall kann ich nicht beurteilen. Und dieses Herausheben von Ergebnissen ( übrigens würde ich als Trainer bei einem 26:2 Sieg meiner Mannschaft wahrscheinlich auch positive Ansätze erkennen ) sollten sie lassen. Das beeindruckt mich nach wie vor nicht und langweilt mich eher. Keine Kunst. Bleibe ich bei und hoffe, dass sie ein Neutraler mal darauf hinweist, dass dies auch im Sinne des Projektes uninteressant ist.
    Aber das angestrebte Ziel bzw. der Grund ist mMn im zweiten Artikel deutlich geworden. Die haben es nun in der Vergangenheit geschafft ihre C/B/A Mannschaften höherklassiger zu bekommen. Ist das etwas verwerfliches ? Nö. Jeder der in diesem Bereich tätig ist weiß wie schwierig es ist, die Spieler hierfür aus dem eigenen Nachwuchs zu generieren. Wunsch und Ziel ist das natürlich, aber für den weit überwiegenden Teil der Vereine nicht zu gewährleisten. Und hier versuchen die Beteiligten den Fokus schon auf die Ausbildung der jüngeren Altersklassen zu legen. Ist das nicht etwas, was wir auch hier im Forum so gerne wollen ??
    Die Zeit rennt. Mus da später noch unbedingt etwas zu ergänzen um zu verdeutlichen, warum ich, je länger ich darüber nachdenke, dieses Projekt richtig gut finde.

  • Ich finde das erstmal ziemlich cool, dass ein Fussballlehrer sich einem mehr oder weniger kleinen Verein annimmt. Und dort nochmehr fachlich hervorragend ausgebildetes Personal dazuzieht. Und wenn der Trainerkollege keine pädagogische Flitzpiepe ist, wird das wohl auch mit den Alterszielen genauso passen wie in jedem anderen Gurkenverein, bei dem jemand auf eine Jugend losgelassen wird auch. Ist halt etwas Glücksache, aber einem Fussballlehrer traue ich da schon aufgrund seines besseren Backgrounds mehr zu als einem Trainerpapi. Es ist doch auch genau das, was hier standing propagiert wird. Ausgebildete Trainer und die Erarbeitung eines Konzeptes. Im Aufbau werden natürlich auch Fehler gemacht.


    Es wird jetzt spannend, ob die Entwicklung nachhaltig wird. Niemand macht einen Fussballlehrerschein für eine E-Jugend. Die beiden werden wohl irgendwann eine Herrenmannschaft trainieren wollen und nur noch beratend zur Verfügung stehen. Bis dahin muss finanziell, konzept- und ausbildungstechnisch alles soweit in geordneten Bahnen sein, dass man auf den Initiator auch verzichten kann.


    Im Prinzip kann das Ziel daher bei einem solchen Ansatz nur "NLZ" heissen, also zertifiziert, mit Audit usw. Denn sonst zerrinnt Dir der Ansatz an dem Tag zwischen den Fingern, an dem die alten Besen dann weg sind und andere Besen dann anders kehren.


    Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn bei uns so ein Fussballlehrer lostreten würde.

  • Ich gehe mit vielem, was du sagst, mit, Steini. Ich denke schon auch, dass die Trainer fachlich kompetent sind und für die in ihren Mannschaften versammelten, talentierten Spieler sicherlich ein sehr ansprechendes Training gestalten können. Wenn da Spieler hingehen, die auch zu (verschiedenen) NLZ hätten gehen können, und wenn sie sogar die Kader so klein halten, wie sie es tun, dann ist es klar, dass hier eine erlesene Zahl an Top-Spielern der Umgebung versammelt ist. Diese würde man, so vermute ich, mit den meisten Trainingseinheiten von Training Online (also dem DFB-Angebot) langweilen.. Da kann man dann auch in der E-Jugend die taktischen Themen der 6+1-Taktik-DVDs oder Online-Abo-Videos der Münchner Fußballschule machen, das kriegen die Spieler hin und man schadet ihnen nicht.


    Grundsätzlich habe ich gegen ein solches Angebot auch nichts einzuwenden. Ich frage mich aber, wie es in den Verein eingebettet ist, was der Rest des Vereins davon hält. Denn ich vermute, dass ein solches Projekt eigentlich dazu führen muss, dass da zwei Säulen parallel laufen: einmal die Leistungsschiene mit den gescouteten Spielern und den hohen Spielklassen, daneben die 'eigentlichen' Vereinsmannschaften mit den Spielern aus dem Ort und ggf. den unmittelbaren Nachbarorten. Meiner Einschätzung nach steht man vor einer riesigen Herausforderung, wenn man sich in einer solchen Situation nicht vom Breitensport abwendet und nur noch die Leistungssäule beibehält, nämlich der, mindestens eine friedliche Koexistenz beider Bereiche hin zu bekommen -- eigentlich wünscht man sich ja wahrscheinlich schon eher eine gemeinsame Identität und ein harmonisches und kooperatives Miteinander.


    Als Hintergrundwissen wäre für mich noch sehr wichtig, wie diese Jungs gescoutet wurden und der Umgang mit dem abgebenden Verein. [...] Wenn da alles klar und transparent abgelaufen ist, finde ich das in Ordnung. Das aber können nur Beteiligte aus den abgebenden Vereinen oder die Eltern der Kinder beurteilen. Nichtsdestotrotz kann ich verstehen, wenn aus diesen Vereinen dann Kritik kommt und das muss dann nicht immer Neid und Missgunst sein.


    Mich würde das auch interessieren. Ich muss auch zugeben, dass mich solche Jubelberichte ein wenig ärgern, weil sie, wie ich meine, ein falsches Bild erzeugen und bei den unbedarften Lesern, zu denen ja vor allem viele fußballinteressierte und -begeisterte Eltern kleiner Fußballer gehören, falsche Vorstellungen verursachen. Natürlich sind qualifizierte und engagierte Trainer eine gute Sache, die allen Vereinen gut zu Gesicht stünden. Aber die Trainer, um die es hier geht, haben ja selbst Ambitionen, sie sind ja nicht mit der Kreisklasse zufrieden und sie sind, das behaupte ich mal, auch nicht an dem Typus Spieler interessiert, für den hier der Begriff "Dicker Paule" heran gezogen wird. Das kann ich verstehen, ich denke, es macht den allermeisten Fußballtrainern, die ja selbst auch vom Schönen Spiel begeistert sind, mehr Spaß, eine überdurchschnittlich talentierte, begeisterte und engagierte Truppe zu trainieren als die übliche Feld-, Wald- und Wiesenmannschaft. Die Leistungsmannschaften des VfL Vichttal lassen sich mit NLZ-Mannschaften gleichsetzen. Und es ist sicherlich auch möglich, weitere solcher Teams aufzubauen, ich halte das nicht mal für ganz so schwer, wenn man die dazu notwendigen Finanzmittel hat. Hier in der Rhein-Main-Region ließen sich sicher noch zwei, vielleicht auch drei LZ-ähnliche Gebilde eröffnen, die es dann mit den Nachwuchsmannschaften von Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, SV Darmstadt 98 und SV Wehen Wiesbaden aufnehmen könnten. Den JFC Frankfurt habe ich ja schon genannt, er geht schon in diese RIchtung. Außerdem gibt es noch den Eintracht-Partner TSG Wieseck bei Gießen, der im dortigen Raum eine große Anziehungskraft ausübt. Als ich dort mal zu einer Lizenzverlängerungsfortbildung war, klagten in der Runde nach der Praxiseinheit einige Trainer aus dem Kreis über die Abwerbepraxis eben dieses Vereins, die ich selbst aber überhaupt nicht kenne und daher auch in keiner Weise beurteilen kann.


    Ich kenne hier auch zwei Ex-Profis, die private Fußballschulen betreiben, bei denen es mich nicht wundern würde, wenn sie so etwas anstreben würden, wie es beim VfL Vichttal gemacht wird. Der eine ist aktuell Trainer der U19 eines Bundesligavereins und damit sicherlich voll ausgelastet, der andere hatte vor inzwischen einem knappen Jahr Probleme mit dem Verein, bei dem er damals als Jugendtrainer und/oder -koordinator (oder so ähnlich) war, man hat sich getrennt und er ist jetzt ein paar Kilometer weiter bei einem, wie es aussieht, recht kleinen Verein gelandet, der unter der Dominanz des benachbarten Vereins leidet, wo er aber "etwas Neues" aufbauen möchte.


    Ich kenne auch hautnah ein Beispiel, wie der Traum vom höherklassigen Spiel dazu führen kann, dass ein Verein die Eigengewächse samt und sonders verlieren kann, weil sie, wenn sie als für die Leistungsmannschaft entweder nicht gut genug befunden werden oder mit ihrem Schicksal in einer schlecht betreuten und mehr oder weniger ignorierten, teilweise sogar nur tolerierten Auffangmannschaft unzufrieden sind.


    Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn man höherklassig spielen möchte. Man sollte sich aber bewusst sein, was dazu erforderlich ist, wen man mit nehmen kann und wer auf der Strecke bleiben muss bzw. keine Unterstützung liefern kann und deshalb unerwünschter Ballast ist. Und das sollte man dann auch so ehrlich sagen, von mir aus in bestem Marketing-Sprech, aber die Info muss da sein.


    Ich hatte mich im ersten Posting bezüglich einer Bewertung dieses Projektes gänzlich zurück gehalten und bleibe auch dabei, diesen konkreten Fall nur aus nächster Nähe beurteilen zu können.


    Korrekt, das sehe ich auch so. Um ein Projekt, ein NLZ, was auch immer beurteilen zu können, braucht man genügend eigene Erfahrung und recht viele Infos. Ich erinnere mich noch an die Beschreibungen der NLZ des BVB, von Gladbach, dem SC Freiburg und ..., der vierte Verein fällt mir jetzt leider nicht mehr ein, in der ft Junior. Ich fand die Beiträge recht interessant, aber viel zu kurz, um mir eine Meinung bilden zu können.


    Schwierig ist an Projekten ( auch außerhalb des Fußballs ) das man als Involvierter auch überziehen kann oder sich von schnellen Erfolgen blenden bzw. sich bei Stagnation oder Misserfolgen beeinflussen lässt. Wenn sie schlau sind, lassen sie einen möglichst Neutralen diesen Prozess begleiten und hören auf ihn, wenn er Kritikpunkte hat.


    Das wäre in der Tat sehr positiv und würde für Nachhaltigkeit sorgen. Was ich oben vergaß: diese Trainer und auch einen solchen Koordinator muss man, bei den Qualifikationen die sie haben und bei dem Engagement, das man sich wünscht, natürlich auch bezahlen. Ich weiß nicht, ob diese Jobs in Teilzeit möglich sind, ich weiß auch nicht, in welcher Größenordnung da so die Stundenlöhne anzusetzen sind. Aber es dürfte eine ganz andere Größenordnung sein als diejenige der typischen Vereine, in denen ja sämtliche Arbeit für lau oder eine sehr überschaubare Aufwandsentschädigung läuft.


    Und vor allem ( und das hat mich am ersten Artikel so gestört ) das sie die Eltern entsprechend informieren und während der gesamten Zeit auch hier am Ball bleiben, dass es um eine optimale Ausbildung und nicht um eine spätere Fußballkarriere geht.


    Das werden sie sicher auch tun, die Eltern werden dennoch träumen und unheimlich stolz auf ihre Kinder sein, nicht selten leider so stolz, dass man sich um ihre Entwicklung wird gewisse Sorgen machen müssen (s. hierzu z.B. diesen Artikel). Kurze Anekdote: unser Sohn wurde in seinem ersten D-Jugendjahr, nachdem er ein Ferien-Camp der Eintracht-Frankfurt-Fußballschule besucht hatte, dort zum (bezahlten) Fördertraining eingeladen. Es war während des Camps schon darauf hingewiesen worden, dass die Trainer ein paar Spieler darauf ansprechen würden, daraufhin strebten er und ein Kumpel von ihm das dann an und es hat auch geklappt. Also wollte er gerne hin gehen, haben wir auch gemacht. Nach einem halben Jahr hat er es wieder sein lassen, es hat ihn nicht genug angesprochen, obwohl ich es, im Gegensatz zum Papa seines Kumpels, durchaus nicht schlecht fand, vielleicht von den Trainern aus ein bisschen zu wenig engagiert. Witzig fand ich dann aber ein paar der anderen Eltern, die diesen Fördertrainings beigewohnt haben, die dann jede Aktion ihres Sprösslings genau beobachteten und hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Trainer einzuschätzen versuchten, die also unheimlich darauf erpicht waren, dass ihr Kind über dieses Fördertraining zum JFC oder zur Eintracht kommt. Die Infos der Fußballschule waren dabei auch wirklich minimal, ich bilde mir ein, halbwegs einschätzen zu können, wie viel (oder eben eher wenig) da zu erwarten war. Aber viele Eltern kennen sich halt nicht so aus und sind eher unbedarft, kennen nur Nationalmannschaft und Champions League und lernen die Realität des Fußballs erst mit ihren Kindern kennen. Dazu noch der heutige Leistungswahn und die äußerst schnellebige und oft nur sehr vordergründige Presse, und es kommt ein Gemisch heraus, das mir nicht sonderlich appetitlich erscheint..


    Ich schweife aber wieder vom VfL Vichttal ab, entschuldigt bitte.


    (Fortsetzung folgt)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • (forts.)


    Und dieses Herausheben von Ergebnissen ( übrigens würde ich als Trainer bei einem 26:2 Sieg meiner Mannschaft wahrscheinlich auch positive Ansätze erkennen ) sollten sie lassen. Das beeindruckt mich nach wie vor nicht und langweilt mich eher. Keine Kunst. Bleibe ich bei und hoffe, dass sie ein Neutraler mal darauf hinweist, dass dies auch im Sinne des Projektes uninteressant ist.


    Das sehe ich ähnlich, sogar noch eine Spur kritischer. Mich langweilt es nicht nur, bei mir induziert sowas schon den Beginn der Ablehnung.. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass sie ihre Spiele gewinnen. Aber es ist eben, wie du sagst, mit einem solchen Kader keine große Kunst, deshalb sollten sie davon selbst am besten einfach nicht sprechen. Wobei sie das vielleicht ja sogar tun, ich kann mir gut vorstellen, dass der T-Online-Berichterstatter sich die Ergebnisse und Tabellenstände selbst besorgt hat.


    Aber das angestrebte Ziel bzw. der Grund ist mMn im zweiten Artikel deutlich geworden. Die haben es nun in der Vergangenheit geschafft ihre C/B/A Mannschaften höherklassiger zu bekommen. Ist das etwas verwerfliches ? Nö.


    Ich weiß nicht. Zunächst mal stehe ich diesem Ziel neutral gegenüber. Was ist aber der Grund dafür, mit den eigenen höheren Jugenden höherklassig spielen zu wollen? Das müsste ich wissen, um ein Werturteil abgeben zu können. Was sind denn dann überhaupt die "eigenen höheren Jugenden" (du bezeichnest sie als "ihre C/B/A Mannschaften"), die höherklassig spielen? Kann man sie noch als eigene Jugenden bezeichnen, wenn sich kaum ein Spieler aus dem Heimatort des Vereins im Kader findet? Oder schwört man der in vielen Vereinen ja doch beschworenen Heimatverbundenheit und Verwurzeltheit im Ort ab? Kann man natürlich machen, sollte man dann aber auch ehrlicherweise sagen.


    Jeder der in diesem Bereich tätig ist weiß wie schwierig es ist, die Spieler hierfür aus dem eigenen Nachwuchs zu generieren. Wunsch und Ziel ist das natürlich, aber für den weit überwiegenden Teil der Vereine nicht zu gewährleisten.


    Du sagst es, das ist Wunsch und Ziel. Ich frage mich: was wäre dafür erforderlich? Welches Einzugsgebiet braucht man, und wie viele Spieler pro Altersklasse, damit man in C- bis A-Jugend höherklassig spielen kann, und dennoch eine Quote von z.B. 50% Spielern, die seit zwei oder mehr Jahren im Verein sind, 25% seit mehr als einem und 25% Neuzugängen. Und zum Schluss vielleicht noch 15-25%, die nur in diesem Verein gespielt haben.


    Und hier versuchen die Beteiligten den Fokus schon auf die Ausbildung der jüngeren Altersklassen zu legen. Ist das nicht etwas, was wir auch hier im Forum so gerne wollen ??


    Doch, unbedingt. Aber es ist halt eine Eliteförderung, nicht weniger, aber auch nicht mehr.


    Die Zeit rennt. Mus da später noch unbedingt etwas zu ergänzen um zu verdeutlichen, warum ich, je länger ich darüber nachdenke, dieses Projekt richtig gut finde.


    Ich bin gespannt. Versteht mich bitte auch nicht falsch, ich finde das Projekt auch nicht schlecht. Ich finde aber halt auch, dass man alles, was man tut, mit Anstand machen sollte. Und der fehlt mir leider im Kinder- und Jugendfußball zu oft, wenn der Leistungsgedanke ins Spiel kommt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Da hat mir Manndecker ja schon richtig Schreibarbeit abgenommen :)Beziehe ich mich einfach drauf. Ist doch genau das, was wir hier ständig einfordern. Ein Konzept mit gut ausgebildetem Personal und klarer Struktur.


    Ich wollte noch auf etwas anderes hinaus. Ihr kennt mich ja hier und ich werde beim Thema "Talentsichtung" ( ich nenne es jetzt der Einfachheit halber unter dem Oberbegriff "Talent" ) bis U11 nie müde zu erwähnen, dass ich dies aus mehreren Gründen für Kaffeesatzleserei halte. Anderes Thema.
    Ich vergleiche dieses Projekt hier nun mit den NLZ'en. Auch dort wird gescoutet und einige haben eine U11. Andere fangen erst bei U12 an. Pro und Contra lasse ich einfach mal weg. Hatten wir alles schon.


    Was unterscheidet nun aber dieses Projekt davon ? Für mich ganz klar die Intention, alle Jungs bis zur C auf diesem Weg mitzunehmen und keinen auszuschließen. Nennen wir es beim Namen: Selektion im Kindes- und Jugendalter. Daumen hoch, Daumen runter.
    Logisch kommen da weitere Jungs dazu. Wenn ich das richtig verstanden habe aber findet auch hier nur eine limitierte Aufnahme statt. Und das ist für mich der springende Punkt. Wenn die es tatsächlich konsequent durchziehen, könnten sie hier Vorreiter für die Talentförderung sein. Motto: Wir geben unseren Jungs Zeit. Wir kalkulieren ein, dass ihr Entwicklungsprozess Schwankungen unterliegt. Der Weg ist das Ziel. Und mal so ausser der Reihe, bevor die Einwände kommen "Was ist, wenn sie dann ausscheiden ?". Jo, will ich gar nicht verschweigen das dies passieren kann. Aber bis dahin hatten sie ne geile Zeit mit Training unter fachkundlicher Begleitung, Spiele gegen NLZ'en von Bundesligisten, internationale Turniere usw. Wer hat denn dadurch einen Nachteil ? Das kann ihnen keiner mehr nehmen.


    Aber eine nachhaltige, zukunftsorientierte Ausbildung mit ausgebildeten Trainern, in einem Konzept eingebettet was den Kindern über Jahre Zeit zur Entwicklung gibt...


    Ob nun am Ende tatsächlich der gewünschte Erfolg dabei rauskommt, ist für mich ehrlich geagt sekundär. Klar kann man erst mal das Haar in der Suppe suchen und alles aufführen, was schief gehen könnte / gegen eine solche Idee sprechen könnte. Oder man startet einfach und reflektiert während des Prozesses.
    Unter dem Aspekt der Nicht-Selektion finde ich das geradezu grandios was die da vorhaben.

  • Ich kenne die Truppe haben sehr oft gegeneinander gespielt.
    Fußballerisch echt klasse, tolle Jungs dabei aber vom Verhalten her nicht unbedingt.
    Sehr aggressive Spielweise, teils bewusst unfair. Wir spielen Fairplay ohne Schiri aber gegen diese Truppe kaum zu machen.
    Wird aber auch von den Verantwortlichen so vorgegeben.


    Auf Turnieren gibt es fast immer Probleme, Diskussionen usw.
    Sind nicht so gerne gesehen bei den anderen Mannschaften in der Region.

  • Ja, Steini und Manndecker, da kann ich voll mit gehen. Ich möchte mit meinem Betrag nur hervorheben, dass ein solches Projekt nicht mal so eben und schnell überall umgesetzt werden kann und außerdem das Großteil des Klientels der überwiegenden Zahl der Vereine nicht anspricht. Und dass es daher zwar Nachahmer verdient, man aber auch recht bald mit Modellen dieser Art gesättigt sein dürfte, weil eben die talentierten Spieler alle untergekommen sind. Für die übrigen fußballbegeisterten Kinder und Jugendliche ist das so 1:1 nicht umsetzbar. Da sollte man sich sicherlich Teile dieser Projekte zum Vorbild nehmen, aber, wie Ihr schon sagt, man wird kein Team aus Fußballehrern und B-Lizenzinhabern für die Kreisklassen-E-Jugend des FC Buxtehude finden...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zur Spielweise als Bsp. reingehen zum Torwart wenn er den Ball hat nicht zurückziehen.
    Anderes Bsp. im vollen Lauf Gegner weggecheckt, Kommentar vom Trainer "Machen die großen ja auch".
    Nicht zugeben wenn der Spieler als letztes am Ball war. Was ja der Sinn vom Fairplay ist.

  • Ich kenne solches Verhalten übrigens auch von einigen meiner ehemaligen Spieler, nachdem diese im ersten E-Jugendjahr begannen, einmal wöchentlich zu einem Fördertraining in einem von einem Ex-Bundesligisten geleiteten Fußballschule zu gehen. "Der Zweck heiligt die Mittel" war da deutlich erkennbar.. :thumbdown:


    Das soll jetzt natürlich keine Verallgemeinerung oder ein Generalverdacht sein, aber die Diskussion in einem anderen Thread, in der es gegen Ende dann doch ziemlich stark um taktische Fouls ging, erweckt doch den Anschein, dass es im Leistungsbereich nicht ungewöhnlich ist, auch in jüngeren Jahrgängen das volle Repertoire auszuschöpfen oder zumindest die Möglichkeiten dazu auszuloten.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Liebe Fussballfreunde,


    zwar bin ich erst jetzt auf diesen Artikel gestoßen, doch schon nach wenigen Zeilen kam mir das Konzept (wenn man es denn so bezeichnen möchte) spanisch vor!


    Denn in Spanien kommen solche Fälle durchaus öfter vor! Dort, wo das Durchschnittseinkeommen deutlich geringer ist als hier, glaubt man diesen Trainern der zweiten oder dritten Riege nur allzu gerne, dass man ihnen nur willenlos gehorchen muß, wenn man später einmal als Profi viel Geld und Ehre ernten will! Das Modell funktioniert auch nur mit absolutem Gehorsam! Wer sich nicht anpaßt, fliegt raus! Ein Meinungsaustausch mit den Eltern findet so statt, dass die Eltern zwar mit ihrer eigenen Meinung ins Gespräch gehen dürfen, jedoch mit der Meinung des Projektleiters wieder hinaus gehen.


    Man kann diese Projekte teilweise mit Sekten vergleichen, weil sie ihre eigenen Wahrheiten erfinden und keinerlei Kritik daran dulden. Der Hinweis auf militärartigen Drill läßt hier darauf schließen, dass hier die Eltern keinerlei Mitspracherecht haben, bzw. sogar davon überzeugt sind, dass es zum Vorteil ihrer Kinder ist, wenn sie nach Befehl und Gehorsam in einer kleinen, eigenen Welt gehalten werden.


    Ich sehe es eher nicht als Zufall, das auf deren Homepage auch das Wappen von Read Madrid prangt! Nicht, das es derlei Zustände bei Read gäbe, aber man bringt damit zum Ausdruck, was man von der deutschen Nachwuchsausbildung hält. Dabei könnte man auch hier einige Beispiele finden, in denen gerade erst den Windeln entlegten Kindern von Trainern mit Halbwissen der Erwachsenen-Ergebnisfussball vermittelt werden soll.


    Allerdings sind diese Fussball-Gurus meistens Reisende! Denn sobald herauskommt, dass auch sie nur mit Wasser kochen und auf viele Fragen immer nur mit der selben Litanei reagieren, dann wird es Zeit weiter zu ziehen!


    Habe vor ca. 2 Jahren von einem ähnlichen Fall gehört. Dort hat es ca. 1 Jahr gedauert, bis diese Person ausreichend Kinder, Eltern, Vereine und sogar Schule enttäuscht hatte, weil hinter dem angeblichen Projekt nicht viel mehr als "heiße Luft" war. Der Mann hatte übrigens seinen Trainerjob ebenfalls in einem renoumierten spanischen Verein erlernt, war jedoch nie in verantwortlich Position tätig gewesen. Übrigens kann man sich auch von ehemaligen Trainern deren Trainer-Anzüge für wenig Geld kaufen. Viele Eltern sind so naiv und prüfen gar nicht nach, ob und in welcher Funktion dieser Trainer dort tätig war.


    An das mühevoll verdiente Geld von Eltern, die damit u.a. das Hobby ihrer Kinder gern unterstützen wollen und selbst darüber eine Leidenschaft zum Fussball entwickeln, kommt man dann am leichsten, wenn man ihnen erzählt, man habe ein Geheimrezept, was auf jeden Fall gerade für ihr Kind wirkt!


    Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn man bei der Entscheidung zum Wechsel des Vereins unter Zeitdruck gesetzt wird. Auch sollte man sich mit Personen unterhalten, um sich über die Umstände der Erfolge zu informieren. Nicht selten wird dabei schon maßlos übertrieben, bwz. stellen sie sich bei nüchterer Betrachtung ganz anders heraus. Wie ich feststellen konnte, lohnt es sich auch nicht, sich argumentativ mit ihnen auseinander zu setzen, da sie andere Sichtweisen bewußt ignorieren!


    Das sich die regionale Presse auf solche Berichte stürzt, ist nicht verwunderlich, ist es doch eine Abwechslung für den Alltag und nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern!

  • TW genau und nur so...siehe mein Statement 24. Da steckt vielleicht eine getarnte mal anders verpackte Fussballschule hinter?


    Nepper Schlepper Bauernfänger?


    Zudem...der auf Seite eins zweite Link, den manch ein User besser fand...dürfte der ältere sein (der Startrainer wird erst in Linaktivls Aktiver benannt...oder irre ich mich? Im Link 2 ist der Macher doch ein anderer).

  • Also so regional scheinen die laut des Artikels nicht aufgestellt zu sein, wenn da Testspieler, die auch schon bei F. Düsseldorf ein Probetraining mitgemacht haben, vorspielen.
    Anders wird es auch nicht über 5 Jahre laufen. Die Unterschiede zwischen den besten und den schlechtesten werden größer, manche sind verletzt oder haben keine Lust mehr. Ohne Blutauffrischung mit jetzt 8 Kindern wird es nicht gehen. Man muss sich nur im Vergleich die Zeiten im Verein für Spieler bei den NLZ-Mannschaftsfotos anschauen.


    BTW: Unsere E1 hat am Wochenende auswärts 0:26 gewonnen. :P

    Geht natürlich auch anders!

  • Da steckt vielleicht eine getarnte mal anders verpackte Fussballschule hinter?

    wenn man sich die Vita der beiden Fußball-Lehrer anschaut, scheint es sich doch bei beiden um eher geschäftstüchtige Mitbürger zu handeln.
    Die Frage: "what the Hell are they doing in Vichttal" muß schon erlaubt sein ?( ;)


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Mit dem Thema Fußballschulen beschäftigte ich mich noch nicht lang genug, um die quantitative Entwicklung belegen zu können. Aus dem Bauch heraus kann man aber den Eindruck haben, dass es immer mehr werden. Nicht selten wird mit großen Namen oder früheren Spielerkarrieren geworben. Bei näherer Betrachtung der Abläufe, Gruppengrößen, Inhalte etc. muss man sich oft wundern. Allerdings scheinen viele Eltern ihre Kinder Fußballschulen vorbehaltlos anzuvertrauen. Vielleicht steht die Hoffnung dahinter, dass ihr Kind als Talent entdeckt wird und dann von den guten Kontakten des Anbieters profitieren könnte. Eine ähnliche Entwicklung verfolge ich bei Fußballinternaten, wo auch nicht selten die schon angesprochenen kostenpflichtigen Zusatztrainings angeboten werden.


    Sorry, Beitrag ist etwas off topic.

  • Ein kurzer Blick auf die Internetseite des betreffenden Vereins zeigt, dass die Annahme, oder das Bild von einem kleinen Dorfverein, wohl eher Romantik ist.
    Ein Landesligist mit einer solchen Anlage, ist für mich jedenfalls kein kleiner Dorfverein.
    Ich glaube eher, dass der Verein sich als Kooperationspartner für ein NLZ ins Gespräch bringen möchte, oder eine daran orientierte Jugendarbeit betreiben möchte.
    Diese Vereine( für Hessen wie bereits angesprochen Wieseck, Rosenhöhe Offenbach usw. oder auch aus Grenzregion von Rhein- Land-Pfalz Eisbachtal) sind häufig in der E Jugend und teilweise noch in der D Jugend auf dem fast gleichen Leistungsniveau wie die NLZs in der Region.