Was tun gegen "Mobbing" (geärgertwerden) in der Mannschaft

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  • Hallo,


    ich hatte früher schon einmal von meiner Großen erzählt, die damals Probleme mit unserem Bambinitrainer hatte (sie ist ein schwieriges Kind).


    Als sie anfing (im Tor) wurde sie gleich zu Beginn von einem Jungen mit Absicht abgeschossen (Ball ins Gesicht) und mit den Worten: "Wir wollen dich hier nicht, hau ab!" bedacht.


    Nun ist meine Tochter in die F-Jugend hoch gewechselt und trifft wieder auf diesen Jungen (und auch noch drei andere). Bei dem Jungen handelt es sich um den Sohn des Trainers der F. Der Trainer ist sehr nett.


    Schon zu Beginn hatte sie mit denselben Jungen Probleme. Egal was sie macht, es ist nie richtig. Natürlich läßt sie sich von den Jungs nichts gefallen. Es gab auch schon Gespräche mit der ganzen Mannschaft, dass es so nicht geht. Allerdings nicht mit viel Erfolg.


    Im Training läßt der Trainer jeden mal ins Tor (wechselt alle paar Minuten). Davor hat sie regelrecht Horror und hat sich auch schon mal fast geweigert. Ganz oft hat sie auch schon gesagt, dass sie keine Lust mehr hat, noch weiter Fussball zu spielen.


    Zu Bambinizeiten haben dieselben Jungen schon mal erfolgreich einen Jungen aus der Mannschaft gemobbt.


    Ich habe ihr gesagt, dass sie, wenn sie wirklich sicher ist, dass sie nicht mehr will, sie das dem Trainer sagen soll, weil das nur fair ist. Niemand will sie dazu zwingen, weiterzumachen, wenn es nicht geht.


    Andererseits kann es aber auch nicht sein, dass hier einfach Kinder rausgemobbt werden, nur weil diesen Jungen ihre Nase nicht passt.


    Meine Kleine Tochter hat zu Beginn noch mit den Jungen zusammengespielt, manchmal trainert sie aber der F mit und läßt sich nicht gefallen. Sie ist, was die Jungen betrifft schmerzbefreit.


    Was meint ihr sollten wir tun ? Sollte sie sich durchbeißen - wenn ihr wirklich was an dem Sport liegt - oder Kapitulieren und den Jungs die Genugtuung geben, dass wieder jemanden erfolgreich weggedrückt haben

  • Mädels dürfen doch immer eine Altersstufe weiter unten spielen, demnach könnte sie noch Bambinis spielen, oder aber sie ist bereits die älteste in der F.
    Wie ist das bei ihr?

  • Bei dem Jungen handelt es sich um den Sohn des Trainers der F. Der Trainer ist sehr nett.


    Hier liegt das eigendliche Problem. nicht bei deiner Tochter.


    Der Trainer mag zwar nett sein, aber absolut unfähig im Umgang mit Kindern.


    Ihm würde ich garantiert nicht mein Kind anvertrauen. Die Problematik wird nicht reduziert, sondern mit Älterwerden der Kinder
    noch gesteigert werden.


    Der Vorschlag, einen Jahrgang tiefer zu gehen, finde ich hier passend.


    Auf jeden Fall würde ich die Vereinsleitung (JL?) entsprechend in Kenntnis setzen. Gerade in Anbetracht, dass dies ja kein
    Einzelfall ist.

  • Mädels dürfen doch immer eine Altersstufe weiter unten spielen, demnach könnte sie noch Bambinis spielen, oder aber sie ist bereits die älteste in der F.
    Wie ist das bei ihr?



    Ist dem so?


    Höre ich zum ersten Mal von :?:

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Ich persönlich sehe ich keinen Sinn, deiner Tochter sowas weiter anzutun... Der Trainer ist leider unfähig die Mannschaft in diesem Alter mit einer guten Atmosphäre zu trainieren. Was wird in der E-Jugend? Chaos! Ich würde mit dem JL reden und dann eine Lösung suchen, auch wenn es vllt. auch ein Vereinswechsel ist...

  • Ist dem so?


    Höre ich zum ersten Mal von :?:

    Bei uns in Sachsen ist es aufjedenfall von E auf F so, ich weiß nicht genau ob das bei Bambinis auch so ist, erscheint mir aber logisch.
    Bei uns geht es sogar so weit, dass weibliche 2004er noch in der F spielen dürfen.


    Find ich ziemlich übertrieben, aber so hat mir das der Vorsitzende des Jugendausschußes mitgeteilt.

  • Ich sehe das Problem auch nicht bei Deiner Tochter, sondern in erste Linie bei dem Trainer, denn er lässt das Mobbing zu. So etwas geht gar nicht .


    Hier bist du gefordert Deine Tochter zu unterstützen. Es ist mir schön öfter aufgefallen, dass du Deine Tochter als "Übel" siehst. Das ist aber nicht der Fall. Und die Begründung Sie muss nicht weiter Fußball spielen, wenn sie nicht will, weil sie gemobbt wird. Ist meiner Meinung nach lächerlich und nix anderes als weglaufen. Du musst Deine Tochter unterstützen und hinter ihr stehen. Was machst du, wenn sie in der Schule gemobbt wird. Muss sie dann nicht mehr hin oder wechselt die Schule. Also steh auf und steh Deiner Tochter bei.

  • Bevor man sich hier auf den Trainer einschießt wäre es doch erstmal interessant zu erfahren, ob der Trainer über die Vorfälle informiert ist. Habt Ihr das Problem schon mal mit ihm besprochen?


    "Mobbing" im G-Jugendalter finde ich persönlich zumindest erstaunlich. Sicherlich kriegen sich mal Kinder in die Wolle, aber es sollte vielleicht schon noch einmal darüber nachgedacht werden ob man hier wirklich von "Mobbing" sprechen kann.


    Also zumindest ich kann aus den bisherigen Beiträgen noch nicht schließen, dass hier ein ungeeigneter Kindertrainer auf die Kiddies losgelassen wird, zumal sogar die Mutter eines "Mobbingopfers" ihn als netten Kerl einschätzt.

  • Vielleicht ist Mobbing auch nicht der richtige Begriff, deshalb habe ich ihn ja in Anführungszeichen gesetzt. Geärgertwerden trifft es wahrscheinlich wirklich eher.


    Den Jungen damals haben sie wirklich gemobbt.


    Der Trainer der F ist wirklich nett und ich denke, dass er weiß, wie sein Sohn tickt. es ist auch nicht so, dass er ihm nichts sagen würde.


    Ich würde ihn als linke Bazille bezeichnen, dem man nicht den Rücken zudrehen darf. (aber das ist meine Meinung)


    Gestern war nur meine Kleine (als Gast) beim Training. Der Trainer hat nach der Großen gefragt. Ich habe ihm dann ganz ehrlich gesagt, dass sie nicht kommen wollte. Er meinte, dass sie nicht kommen muss, wenn es ihr keinen Spaß macht.


    Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass sie Fussball nicht mag, denn in der Schule spielt sie jede Pause und das nicht schlecht. Die Probleme liegen im zwischenmenschlichen Bereich. Er hat auch schon zu ihr gesagt, dass sie sich an die halten soll, mit denen sie gut klar kommt, die sie mag...

  • @Tobi1987


    Zunächst einmal zur allgemeinen Aufklärung: die Altersregel, wonach Mädchen 1 Jahr länger in den Jungen-Altersklassen spielen dürfen gilt m.W. bundesweit. Auch dürfen Mädchen im älteren B-Juniorinnen-Jahrgang bereits in Frauenmannschaften mitspielen. Alles Andere läuft nur über Sondergenehmigungen!


    Selbst, wenn manches vielleicht von Dritten als übertrieben dargestellt sein mag, würde ich mir ein wenig mehr Senibilität im Thema wünschen. So ist es normal, dass ein Keeper, egal in welchem Alter, auch mal einen Ball ins Gesicht bekommt. Nicht normal ist allerdings, dass ein anderes Kind sagt: "Hau ab, wir wollen dich hier nicht!" In anderer, vielleicht ein wenig abgeschwächter Form kommt ein derartiges Verhalten von Kindern, dessen Väter/Mütter gleichzeitig als Trainer tätig sind, jährlich zig-mal vor. Denn das Kind dieser Trainer glaubt, bestimmte Sonderrechte zu besitzen, um zu entscheiden, wer zum Team gehören soll und wer nicht. Im Regelfall wird es dies an den wahrgenommenen Leistungen und nicht am Geschlecht festmachen. D.h. war hilft der Mannschaft zu gewinnen und wer trägt Schuld an Niederlagen? Diese Regeln stellt es sich nicht selbst, sondern nimmt es aus der Bewertung der Erwachsenenwelt im häuslichen Umfeld wahr.


    Ich denke, Günter "der alte Haudegen" hat schon ein richtiges Näschen bewiesen, indem er glaubt, dass der Trainer seine Antennen etwas sensibler auf die Kommunikation in seinem Team ausrichten soll. Für diese Altersgruppe ist es wichtig, der Kümmerer zu sein und für ein angstfreies Klima aller Spieler im Team zu sorgen.


    Allerdings gibt dieses Beispiel mal wieder Anlaß dazu, das auch Jugendleiter dafür Verantwortung tragen, den Erwachsenen klarzumachen, dass im Fussballbereich nicht nur Jungen, sondern gleichberechtigt auch Mädchen teilnehmen dürfen. Leider geistert in unserer Generation nach wie vor das Vorurteil herum, dass Mädchen nicht Fussball, sondern mit Puppen spielen sollten! Und obwohl längst reine Mädchenteams erfolgreich in Jungenligen spielen wird weiterhin das Vorurteil gepflegt, dass Mädchen keinen richtigen Fussball spielen könnten.


    Richtig ist sicher, dass man als Eltern seinen Kindern in jeder Lebenssituation beistehen sollte und gemeinsam mit ihr nach Möglichkeiten suchen sollte, solange sie die Konsequenzen ihrer Entscheidungen noch nicht hinlänglich verstehen.


    Wenn hier die Mutter betont, eine schwierige Tochter zu haben, dann hat diese Aussage zunächst einmal keinen Zusammenhang mit dem Fussball! Doch kennen wir das Mädchen nicht und können uns deshalb auch gar kein Bild über das Ausmaß der täglichen Schwierigkeiten machen. Auch sind wir nur Trainer und keine Erziehungswissenschafter. Weil auch uns niemand für die Erziehung unserer Eltern ausgebildet hat, haben wir vielleicht nur großes Glück gehabt, dass unsere Kinder überwiegend so geraten sind, wie wir es wünschen. Denn in unseren Kindern leben wir fort!


    Vielleicht mag der Rat und Trost von Eltern ein wenig helfen, dass sich das Wesensbild von Kindern im Laufe ihrer Jugend noch ändert, so dass noch nicht alle Hoffnung verloren ist? Der Mannschaftssport kann zur Sozialisation beitragen. Allerdings sollte Eltern dabei nicht gleich den Konfrontationskurs wählen, sondern sich ein wenig mehr in Besonnenheit üben, nicht jedes Wort und jede Geste auf die Goldwaage zu legen.

  • Sie diskutiert alles aus und stellt es in Frage, beim Fussball besteht sie z.B. auf der Einhaltung der Regeln.(Freistoß, Ecke).


    Sie läßt sich nicht von jedem etwas sagen, kritisiert auch andere, wenn sie Fehler machen. Wenn sie kritisiert wird, stellt sie in den meisten Fällen ihr Tun komplett ein (wenn sie denkt, dass die Kritik nicht berechtigt ist). Beispiel: im Tor: wie schon gesagt, sie geht da nicht gerne rein, wenn sie drin ist, hauen sie ihr die Bälle um die Ohren, ihre Mitspieler meckern und dann geht sie beim nächsten Mal gar nicht mehr hin und versucht, den Ball zu halten


    sie hat einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und würde jedem helfen, der ihrer Meinung nach ungerecht behandelt wird - damit eckt sie halt sehr oft an...

  • Also Rechthaberei, Klugscheißerei, Austeilen wollen aber nicht einstecken können?


    Das gibt den anderen natürlich nicht das Recht, sich ihr gegenüber so zu verhalten, wie sie es tun. Trotzdem provoziert sie das Verhalten damit.
    Als Trainer darf man so etwas natürlich nicht durchgehen lassen. Von den anderen nicht - aber von Deiner Tochter auch nicht.


    Eine Mannschaft, die ich vertretungsweise ein paar Monate übernahm, musste sich für ein solches Verhalten (ständiges Kritisieren der Mitspieler) mal eine lange Standpauke von mir anhören. Leider war die so lang, dass danach nur noch wenig Zeit für das Abschlussspiel blieb. Habe ihnen dann am Schluss erklärt, warum das Abschlussspiel so kurz ausfallen musste und dass sie es beim nächsten Mal selbst in der Hand hätten. Nach ein paar Wochen hatten sie es kapiert.


    Zeigt sie dieses Verhalten zu Hause auch? Wenn Ihr ihr langristig helfen wollt und kurzfristig den Konflikt nicht scheut, dürft Ihr ihr das zu Hause auch nicht durchgehen lassen.

  • Ahh, mit den zusätzlichen Informationen bezüglich deiner Tochter sieht die Sache schon etwas anders aus.


    Klar geht das Verhalten der jungs in nicht in Ordnung. Doch mit dem verhalten deiner Tochter verhält es sich scheinbar wie Spiritus und Feuer. Getrennt wunderbar, zusammen hoch explosiv und gefährlich.


    Aus trainersicht ist deine Tochter mit all ihren "nicht ganz einfachen" Eigenschaften für das Team nicht tragbar. Für teamsport im allgemeinen?
    Bei so einem verhalten inklusive die zickerein mit den jungs würde ich klar sagen :" Schön das du hier warst aber in diesem Team sehe ich für dich keine Zukunft. "


    Hier noch von Mobbing zu sprechen setzt dem ganzen im Nachhinein noch die Krone auf.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • sorry, das ich überhaupt gefragt habe - ich hatte das Mobbing mit Absicht in Anführungszeichen gesetzt...


    Und es ist auch nicht so, dass sie nur die ganze Zeit die anderen kritisiert oder rummeckert. Das war eine Aufzählung der grundsätzlichen Dinge (nicht alle auf einmal) Dann wäre sie ja eine Furie und das ist sie ganz sicher nicht. Sie macht auch Leichtathletik und ist zuverlässig.


    Momentan ist es eher so, dass sie gar nichts mehr sagt...


    Am besten, ich tue das auch

  • Bei so einem verhalten inklusive die zickerein mit den jungs würde ich klar sagen :" Schön das du hier warst aber in diesem Team sehe ich für dich keine Zukunft. "


    In der Tat erinnert mich das Verhalten an die frühen Jahre eine Spielerin. Sie hat es später bis in die 2. Bundesliga gebracht! Vermütlich wäre noch mehr drin gewesen, aber sie hatte halt manchmal ihren eigenen Kopf Mir sind Menschen, die nicht kuschen, sich nicht willenlos anpassen, sondern über Ecken und Kanten ihren individuellen Charakter zeigen, allmal lieber wie "Ja-Sager", die konstruktiv nichts beitragen, weil ihnen dazu entweder die Idee oder der Mut fehlt, diese Idee zu präsentieren. Dass man dabei allzuhäufig auch auf die Nase fällt, weil es sich als Quatsch herausstellt, ist klar. Aber nicht das auf die Nasefallen, sondern das sofortige Wiederaufstehen macht den Unterschied aus! Was dann wichtig ist, das entscheidet irgendwann jeder selbst! Denn dafür gibts weder eine Formel noch ein Rezept.


    Es ist für dieses Alterr normal, dass aufgrund des fehlenden Selbstbewußtseins Kritik oft schwer zu ertragen ist. Insbesonders dann, wenn man eigentlich Lob erwartet hätte, weil man ganz besonders gut aufgepaßt und eine Regelwidrigkeit entdeckt hat. In den meisten Fällen geben solche Spieler/innen irgendwann auf. Aber manchmal haben sie das Glück, dass ihr verborgenes Talent, die Dinge schneller und detailerter wahrzunehmen, entdeckt und gefördert wird.


    Auch ich komme zu dem Schluß, dass es sich hierbei vermutlich nicht um Mobbing, sondern um Überforderung des Trainers handelt! Denn genau wie die Standpauke ist das stoische Ignorieren kein Mittel, um die für diese Altersgruppe günstigen Sozialisationssignale zu setzen. Schon der Blickkontakt des Trainers zur Spielerin kann als Signal: "ja, ich habe es auch gesehen, aber es ist in diesem Fall nicht so gravierend, dass wir das Spiel unterbrechen müssen" ausreichen. Weder der Entschluß: die kannst du nicht ändern, die must du nur schnell loswerden, noch die Entscheidung: das muß jetzt für ein und allemal geklärt werden, wird hier eine günstige Entwicklung fördern!

  • Gerade gestern, wo sie nicht dabei war, ist mir aufgefallen, dass einer der Jungs die anderen nur angemosert hat, bei jeder Aktion, die nicht so gelaufen ist, wie er es wollte. Eines der Mädels war nachher so genervt, dass sie ihm gesagt hat, er soll endlich aufhören.


    Sie sagt auch nicht ständig was, eigentlich nur so viel wie andere auch. Und wenn die Kritik gerechtfertigt ist (Trainer) nimmt sie sie auch an. Nur nicht von denen, die nur über sie meckern, egal was sie tut. Wenn sie schon reinkommt, wir genölt.


    Das habe ich gemeint, mehr nicht. Der Trainer ist im Hauptberuf Lehrer und er sagte was sie betrifft: ich sehe Potential, ihr einziges Problem ist die Frustrationstoleranz