Die Frage mag etwas naiv klingen; sie ist auch bewusst so gehalten. Hintergrund der Frage ist, dass wir gestern mit unserer C1 (nach der Hinrunde Zweiter in der Bezirksliga) gegen die U14 eines Bundesligisten (Dritter in der Verbandsliga) gespielt haben. Nun ist es nicht ganz überraschend, dass wir das Spiel verloren haben: Dorfverein gegen Nachwuchsleistungszentrum, Bezirksliga gegen Verbandsliga und unsere C1 besteht auch zum größeren Teil aus jüngerem Jahrgang, wir hatten nur fünf Spieler des älteren Jahrgangs im Kader und diese sind zwar gut, aber nicht herausragend. Allerdings wurden die ergänzt durch fünf Stützpunktspieler des Jahrgangs 2001 (also U14, jüngerer Jahrgang) und einen sehr guten 2002er. Nun waren unsere Vorstellungen für das Spiel unter den Trainern etwas unterschiedlich: ich hatte mir erhofft, dass wir uns vielleicht ein paar Chancen erspielen und mit einem 1:4 oder 1:5 dann ganz zufrieden aus dem Spiel gehen könnten. Der Cheftrainer der C1 war sogar der Meinung, mit einer Top-Leistung könnten wir ein ausgeglichenes Spiel hinbekommen (was ich aber für unrealistisch hielt). Was wir beide nicht erwartet hätten: wie völlig chancenlos wir waren. Das Spiel ging 0:7 aus, Mitte der zweiten Halbzeit hatten wir immerhin eine ganz gute Torchance.
Es war krass zu sehen, wie sehr wir in fast allen Belangen unterlegen waren. Kaum ein Spieler konnte mal einen Zweikampf gewinnen, obwohl sie sich voll reingehauen haben. Die ganze Spielintensität war viel zu hoch für uns, alles ging zu schnell. Das betrifft einerseits das rein physische Tempo, aber vor allem die Handlungsschnelligkeit. Unter dem Druck, der ständig entstanden ist, haben selbst unsere technisch stärkeren Spieler immer mal wieder Fehler gemacht, von den technisch schwächeren ganz zu schweigen. Positiv aus unserer Sicht war, dass wir läuferisch mithalten konnten, bis zum Schluss, obwohl wir ständig hinterher gelaufen sind und ich nach einer Viertelstunde eigentlich dachte, dass wir nach dem Spiel ein Sauerstoffzelt brauchen. Gut war auch, dass unsere Spieler die Intensität angenommen haben, auch wenn viele dann nicht mithalten konnten; dass wir das Spiel durch hinweg intensiv in die Zweikämpfe gegangen sind, nie aufgegeben haben und insgesamt fair aufgetreten sind.
Erschwerend kam bei dem Spiel sicher hinzu, dass wir noch kein einziges Training auf dem Platz machen konnten in der Hinrunde und dass mehrere Stammspieler gefehlt haben. Aber auch ohne diese Faktoren wären wir hoffnungslos unterlegen gewesen, denke ich. Die Frage ist nun: woran liegt das? Liegt das nur daran, dass die die talentierteren Spieler haben? Mir ist schon klar, dass wir uns als Dorfverein nicht mit einem NLZ messen können und sollten, aber wie beschrieben hatten wir auch eine Mannschaft, die zur Hälfte aus Stützpunktspielern bestand. Warum ist der Unterschied da so groß? Ich würde nämlich gerne aus der Erfahrung gestern etwas lernen, etwas mitnehmen, aber bin mir noch nicht so sicher, was das sein sollte. Der Punkt, der mir am meisten ins Auge gesprungen ist gestern, war der Unterschied in der Intensität, der mir schon beim Warmmachen aufgefallen ist. Da war bei denen einfach mehr Feuer drin und das hat sich dann im Spiel fortgesetzt. Wenn ich an die hohe Intensität gewöhnt bin lerne ich es eher, auch unter Druck noch technische Fähigkeiten anzuwenden und die Handlungsschnelligkeit wird zwangsläufig auch gefördert. Aber ist das alles, dass wir unsere talentierten Jungs noch mehr antreiben müssen im Training, jederzeit Gas zu geben?
Vielleicht hat mal jemand ähnliche Vergleichsspiele erlebt und kann dazu eine Meinung beitragen, oder vielleicht kann auch jemand das Ganze aus Sicht eines im NLZ Tätigen betrachten. Beides würde mich sehr interessieren.