Abwehr ist wichtig! Wie den Jungs klar machen?

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  • Antwort deiner Frage:
    Mein Sohn der Feldspieler ist, der brauch nicht im Tor stehen, und auch nicht das TW Training mitmachen, und es schadet ihm oder die anderen Feldspieler dahin, das er die Arbeit am ball vernachlässigt, und dadurch in Rückstand was die Trainingsleistung betrifft kommt. Jeder der Spieler der noch nie im Tor war, muss angelernt werden, das heißt, wenn SAmstags das Spiel ist, muss er die 2 Tage im Training darauf vorbereitet werden, denn ansonsten brauchst Du auch keinen TW ins Tor stellen. Und was bringt es der Mannschaft wenn dann mal der Torwart X im Tor steht, aber alle Bälle durch lässt ? genau, nichts nützt es der Mannschaft.


    Heieiei,
    da ist ja doch noch ein wenig Arbeit notwendig.


    @Onkel
    Ich kann Dir nur den folgenden Artikel eines ehemals sehr aktiven Nutzers dieses Forums empfehlen.
    Die goldene Ananas

  • die tipps sind ja alle schon gegeben worden, aber mal ne frage zu onkel:
    meinst du deine statements ernst? oder willst du uns nur aus der reserve locken?
    du weisst schon, dass nach der F-Jugend 10 weitere jugendjahre kommen,
    bevor diese kinder weltmeister bei den senioren werden können?

  • @Onkel
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    Danke, den kannte ich schon ;) Aber so extrem ist es natürlich nicht wie dort geschildert. Die Kinder selbst wollen diesen Erfolg, nicht weil es der Trainer vorgibt, sondern weil sie es in der Freizeit beim kicken oder Schulhof genau so machen und gewinnen wollen.


    Sehr viele Kinder sind halt weiter und wollen selbst den Erfolg, da brauch der Trainer nicht mal was sagen. Und es sind auch nicht immer die ach so bösen Eltern in Schuld. Klar gab es da welche geben, aber alle über einen Kamm zu scheren wäre falsch.

  • Ich rede jetzt von älteren Bambini, aber inhaltlich passt es trotzdem: die Problematik mit der Abwehr. Auch bei uns wollen die meisten nach vorne. Meine Tochter wird vom Trainer meistens im Mittelfeld eingesetzt, soll aber hinter mit helfen, was sie auch tut.


    Bei einem Turnier musste sie hinten letzter Mann spielen. Sie war nur hinten zum Absichern. Auf die Frage an den Trainer, warum das so ist, meinte er, sie sei die Einzige, die hinten bleibt... das sagt schon viel.


    In dem einem Turnier, bei dem sie nicht dabei war, war dann hinten niemand verantwortlich und es ging prompt in die Hose...

  • ich bin zwar A-Jugend trainer und habs schonmal gesagt, dass ich weit weg bin davon aber mir kommen folgende zusammenhänge echt strange vor:


    ältere bambini (?), letzter mann, absichern, verantwortlich...


    eh..., was ?
    da waren wir selbst vor 10 jahren weiter bei uns als jetzt.
    bambinis waren bambinis, fertig. das war lustige anarchie auf dem platz,
    die sich ganz langsam in der f jugend auflöste.
    aber auch dann galt stets die vorgabe, alle greifen an, alle zum ball, wenn ihr ihn wieder haben wollt...


    und leute, genau das ist es, was wir jetzt wieder wollen:
    ist der ball weg, geht man sofort wieder drauf.
    wenn einer stürmt, stürmen alle mit.
    rennt ein IV nach vorne, lässt sich ein anderer automatisch fallen,
    auch der stürmer kann das mal sein, wenn er in der nähe ist.
    10 jahre nach den bambinis ist das zwar organisierter
    aber es ist eigentlich wie früher...
    wir lassen ja selbst unsere schnapper im feld spielen
    und nicht nur im fünfmeterraum vergammeln...

  • @Onkel


    Ich habe mich bei deinen Beiträgen sehr gut unterhalten gefühlt! Du solltes mehr schreiben, damit das Forum lernt, andere Meinungen kennenzulernen. Ist doch langweilig, wenn alle der gleichen Meinung sind oder?


    So ganz unrecht hast du ja gar nicht! Keiner will ins Tor, weil man dort kein Training bekommt. Und wenn, dann soll es zusätzlich (quasi als Strafe) sein! Am besten schickt man die Faulen und Dummen ins Tor. Die merken es ja nicht oder aber wissen, dass sie sonst sowieso auf der Bank sitzen würden! Einen guten Spieler darf man nicht ins Tor schicken, sonst verkümmern seine Fähigkeiten!


    Auch, wenn andere Trainer bessere Argumente haben oder aber diese Methode in deutlich abgeschwächter Weise praktizieren, steckt darin das meiste Optimierungspotenzial. Denn Fussball spielt man nicht allein mit dem Verstand, sondern auch mit Freude. Aus dem Spaß am Fussball entwickelt sich der Ehrgeiz (zum Gewinnen und zur eigenen Weiterentwicklung)! Wer nur verliert und immer nur hinterher läuft, der wird sich ein anderes Hobby suchen. Was kann man schon aus Niederlagen lernen, außer das fast alles was man sich vorgenommen hat, nicht geklappt hat. Aus den Erfolgserlebnissen hingegen kann man die Erfahrung ziehen, dass die Pläne prima geklappt haben.


    Wenn man ein Kind fragt, was ihm an der Schule am besten gefällt, dann kann es sein, dass es die Pausen oder die Ferien als Antwort gibt. Genauso kann es sein, dass es gerne malt oder Fussball spielt! Aber sollte man es aufgrund seiner Antworten entweder ganz zuhause lassen oder nur malen bzw. Fussballspielen lassen? Ich denke, da sind wir uns einig, es hat verdient alles kennen zu lernen, damit ihm später die ganze Welt offen steht! Das ist das größte Optimierungspotenzial.


    Lernen müssen wir Erwachsenen, dass die Kinder ebenfalls ein Recht auf ein eigenes Leben haben. Denn wie sonst sollen sie lernen miteinander, statt gegeneinander zu leben? Das ist das größte Optimierungspotenzial!


    Auf den Fussball bezogen heißt dass, dass man sich von fixen Vorstellungen verabschieden muß, ein Kind schon früh nach seinen Neigungen spezialisieren zu wollen. Ähnlich wie in der Schule erfolgt zunächst die Ausbildung "in der Breite"! Erst, wenn ein "Grundwissen" (welchen Grund gibt es zum Wissen?) vorhanden ist, kann auf Basis breitgefächerter Kenntnisse der Spieler selbst eine Entscheidung treffen, welche Position ihm am meisten Spaß macht! D.h. es ist der am besten für den Seniorenbereich geeignet, der auf jeder Position spielen kann.


    Dass ernicht auf jeder Position im Seniorenbereich spielen muß, darin liegt das größte Optimierungspotenzial! Denn es ist sein Hobby! Schon vergessen?


    Aber selbst für den Berufsspieler erhöhen sich die Chancen, wenn er "alles" kann! (passiert ja hin und wieder, dass selbst ein Nationalspieler eine andere Position spielt) Denn in 20 Jahren wird es vermutlich nur noch Spieler geben, die auf jeder Position nahezu gleich gut sind, weil es kein Trainer mehr akzeptiert, dass offensiv oder defensiv deshalb Böcke schießt, weil er zu wenig davon kennengelernt hat (z.B. Levandowski bei seiner Kopfballabwehr im Spiel gegen Wolfsburg)

  • Nochmal ein Verweis auf das was koeppchen geschrieben hat:

    In unserem Verband wfv wurde das Thema in einer Fußballphilsophie gelöst, in der die Begriffe Abwehr und Verteidiger nicht mehr auftauchen....


    Trainer und Spieler sprechen die gleiche Sprache.


    Die Begriffe die im Zusammenhang mit Kinderfußball immer wieder genannt werden, sind einfach fehl am Platz. Wie Ralf Klohr es auf der Trainertech gesagt hat:
    Kinderfußball ist KEIN Erwachsenenfußball!
    Und auch wenn man es oft nicht so meint wie man es sagt, prägt es sich doch in den Köpfen ein. Für meine F-Jungs heißt es nur Hinten und Vorne. Da gibt es kein Mittelfeld oder Spielmacher. Das war - zu meinem Unverständnis - der Sprachgebrauch, den die Spieler vor der Saison hatten. Das musste ich erstmal rauskriegen.


    Auch - ich hatte die Geschichte schon mal erzählt - als ein Vater nach dem Spiel zu mir kam und meinte das sein Sohn gar nicht gewusst hatte was er denn Vorne rechts machen soll. Ich sollte dem Jungen das beim nächsten Mal doch bitte erklären. Meine Erklärung: Vorne Tore schießen und hinten Tore verhindern.


    Ich fange also bei mir in der F erst gar nicht, mit den Jungs über die Positionen zu reden, da man erstens zu schnell in die Fachbegriffe rutscht und zweitens die Jungs das als Vorgabe aufnehmen könnten und nur noch das machen.


    Gruß,
    sb

  • soccerbook: da sieht man mal wieder, was passiert, wenn der Bambinitrainer früher B-Jugendliche trainiert hat. Wahrscheinlich mangelt es da tatsächlich am Verständnis. Obwohl ich mir mal sagen lassen musste, dass mein Kind das einzige wäre, dass versteht , was gemeint ist... was immer das auch heißen soll :rolleyes:

  • Ich bin zwar auch kein Freund von festen Positionen, aber in der F-Jugend sollten die Kinder langsam wissen das nicht alle hinter dem Ball herlaufen sollen.


    Das ist mir eine viel zu pauschale Aussage. Übrigens habe ich aber auch nichts davon geschrieben, dass meine F-Junioren "alle hinter dem Ball herlaufen sollen." Sondern sie sollen alle mit angreifen, bei Ballverlust aber auch alle mit nach hinten arbeiten. Ich bin nämlich tatsächlich überhaupt kein Freund von festen Positionen. Gleichzeitig habe ich noch keine einzige F-Jugendmannschaft erlebt, bei der die als Verteidiger designierten Positionen auch nur zu irgendeinem Zeitpunkt die Mittellinie überquert haben. Häufig stehen ein oder zwei Kinder das ganze Spiel über stattdessen am eigenen Strafraum. Und die typischen "Stürmer" kommen meist auch nur dann in die eigene Hälfte zurück, wenn der Gegner eine Ecke hat. Ist ja auch klar, denn schließlich hat der Trainer zu den einen gesagt, sie seien Verteidiger und zu den anderen, dass sie Stürmer sind. Tja, und ein Verteidiger verteidigt nun mal, während der Stürmer stürmt (und Tore schießt), ist doch klar, heißen doch so.


    Tatsächlich ist das aber Käse. Überall auf dem Platz findet das selbe, eine Spiel statt: man versucht, den Ball zu erobern oder ihn zu behaupten, man versucht, gemeinsam Tore zu schießen und Gegentore zu verhindern. Gerade die Spitzenmannschaften machen es doch mit dem Gegenpressing vor: wenn der Gegner den Ball hat, versucht man überall auf dem Platz, ihn wieder zu gewinnen. Und wenn man selbst den Ball hat, dann will man Tore schießen. So einfach ist das zunächst einmal. Und in dieser Form passt es auch am besten in die Welt von F-Junioren.


    Natürlich ist die F-Jugend für die Kinder aber auch eine lange Zeit, man kann da ganz sicher nicht alle Kinder in einen Topf werfen und z.B. einen Spieler der F1-Rückrunde mit einem der F2-Hinrunde vergleichen, vielleicht sogar noch einen im ersten Quartal geborenen mit einem im letzten. Dann kommt noch die Frage dazu, ob es ältere Geschwister gibt, die Fußball spielen, sportliche Eltern, etc., oder ob all das nicht gegeben ist. Die Unterschiede sind also ganz gewaltig. Dennoch darf man als Erwachsener nicht zu viel von den Kindern erwarten, sie haben eine andere Wahrnehmung als wir, sie ticken noch anders, sie müssen ganz viele Erfahrungen erst noch machen. Und sie sollen so spielen, wie es ihnen am meisten Spaß macht, nicht so, wie es uns am besten gefällt. Anders herum muss es sogar sein, uns muss es am besten so gefallen, wie es den Kids am meisten Spaß macht und ihnen langfristig am meisten bringt. Und zwar jedem Spieler und nicht nur dem eigenen Kind oder den fünf aktuell am fortgeschrittensten agierenden Spielern.


    Das ist bei den Minis evtl noch OK, aber es gibt viele F-Jugenden die wissen wie Fussball funktioniert.


    Ich kenne ganz, ganz viele Erwachsene, die nicht oder nur ziemlich eingeschränkt wissen, wie Fußball funktioniert. Viele von ihnen sind sich dessen aber nicht bewusst. Ich selbst meine, schon recht viel vom Fußball zu verstehen, aber ich lerne dennoch ständig dazu.


    Vermutlich denkst du mit deiner Aussage daran, dass man im Fußball erfolgreicher ist, wenn man planvoll gemeinsam agiert. Das stimmt ja auch. Aber ebenso, wie es viele F-Junioren gibt, die das schon ganz gut begriffen haben, gibt es noch jede Menge Spieler, die noch nicht so weit sind. Und tatsächlich bietet der Fußball ein so umfangreiches Sortiment an unterschiedlichsten Situationen, dass es eine lange Zeit und viele Spiele braucht, um sie alle erlebt zu haben. Wir helfen den Kindern nicht, wenn wir meinen, ihnen in einem Spiel, das aufgrund der zu großen Spielerzahl für sie viel zu komplex ist, ständig die selbe "Position" und damit die selbe Aufgabe zuweisen zu müssen. Das führ nur dazu, dass sie (den Unsinn) lernen, dass jeder Spieler nur für einen Teilaspekt des Spiels zuständig ist. Der richtige Weg ist vielmehr der, die Komplexität des Spiels zu verringern, indem wir die Zahl der Spieler drastisch reduzieren, so dass es viel mehr auf jeden einzelnen Spieler ankommt, aber auch jeder Spieler praktisch permanent am Spiel beteiligt ist. Und zwar an jedem Aspekt.


    Bei uns haben wir 3 jungs, die können mit dem Ball umgehen wie manch D-Jugend spieler nicht, und so jemanden soll und darf man nicht im Tor stellen, damit macht man viel mehr kaputt als man will.


    Doch, darf und sollte man. Da macht man überhaupt nichts kaputt, ich habe keine Ahnung, wie du auf diese sonderbare Idee kommst. Man muss als Trainer an allen Spielern arbeiten, bei den schwächeren geht es oft darum, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihnen Mut zu machen, und bei den stärkeren muss man darauf achten, dass sie zwar selbstbewusst bleiben, aber nicht arrogant und überheblich werden, dass sie jeden ihrer Mannschaftskameraden akzeptieren und zu respektieren lernen. Das heißt auch, dass es für sie keine Ausnahmebehandlung gibt. Und so müssen sie ganz selbstverständlich auch ins Tor. Übrigens sind die besseren Spieler zumeist auch im Tor überdurchschnittlich, viele meiner besseren Spieler haben auch sehr gerne im Tor gespielt und das auch sehr gut gemacht.


    Kinderfussball hin oder her, irgendwann sollten die Jungs wissen, das nicht nur alles Spaß sein kann, sondern auch etwas Ehrgeiz etc sein muss.


    Wieso sind Ehrgeiz und Spaß denn Gegensätze?


    Und die Kinder von heute, die wollen nicht im training fangen spielen, die wollen den Ball haben.


    Die Kinder, die ich kenne, und sie sind sicherlich genauso von heute wie dein Sohn, spielen sehr gerne immer mal wieder fangen. Sie machen ohnehin ganz viele Sachen mit Begeisterung. Sie spielen auch sehr gerne Fußball, aber ganz sicher ist das nicht das einzige, was sie gerne machen. Darüber bin ich auch sehr froh.


    Wir reden hier von 8-9 Jährige, die ganz genau wissen, was im Fussball los ist. Sei es mit Training in dem man fangen spielt , oder ein sehr guter Spieler der mit dem Ball super umgehen kann. Bei den Minis mag es anders sein, aber bei Kinder die nicht alle den Ball hinterher laufen, weil sie wissen wo rechts oder links ist, den brauch man nichts erzählen.


    Tut mir echt leid, aber das ist kompletter Unsinn. Schaue dir bitte mal andere Jugenden an, angefangen bei der E-Jugend, aber mindestens bis zur C-Jugend hoch, und du wirst feststellen, dass auch die F-Junioren, die du im Sinn hast, noch einen sehr, sehr weiten Weg vor sich haben. Aber das hat auch alles Zeit. Ich bin zunächst einmal nicht sonderlich von den F-Jugend-Superstars beeindruckt, ich freue mich für sie, keine Frage. Aber ich hoffe inständig, dass sie einen Trainer haben, der sie weiterhin ganzheitlich fördern wird, damit sie sich nicht einseitig entwickeln und irgendwann in einer Sackgasse stecken, aus der sie nur noch mit viel Mühe und Arbeit wieder heraus kommen. Von denen habe ich nämlich schon einige gesehen.


    Mein Sohn der Feldspieler ist, der brauch nicht im Tor stehen, und auch nicht das TW Training mitmachen, und es schadet ihm oder die anderen Feldspieler dahin, das er die Arbeit am ball vernachlässigt, und dadurch in Rückstand was die Trainingsleistung betrifft kommt.


    Aha, wir stehen ja alle permanent miteinander in Konkurrenz, nicht wahr? Nein, tun wir nicht, es gibt da nichts an Trainingsleistungsrückstand, der da in irgendeiner Form zu befürchten wäre, mach dich mal locker. Von der einen oder anderen Einheit, die torwartspezifischer ist, profitieren auch die Feldspieler, und sei es nur aus dem Grund, dass auch mal andere Muskelpartien genutzt werden müssen und andere koordinative Aufgaben zu bewältigen sind. Tatsächlich fehlt den allermeisten Fußballern des Jugendbereichs doch der Ausgleichssport.


    Jeder der Spieler der noch nie im Tor war, muss angelernt werden, das heißt, wenn SAmstags das Spiel ist, muss er die 2 Tage im Training darauf vorbereitet werden, denn ansonsten brauchst Du auch keinen TW ins Tor stellen.


    Genau wegen solcher Aussagen würde ich, wie Steini, mit einer F-Jugend noch keinen geregelten Spielbetrieb anpeilen.


    Und was bringt es der Mannschaft wenn dann mal der Torwart X im Tor steht, aber alle Bälle durch lässt?


    Nun, wenn man auch im Tor rotiert, dann weiß jeder Spieler wie es sich anfühlt, im Tor zu stehen, wie es so ist, wenn ein gegnerischer Spieler frei auf einen zugelaufen kommt und wie hilflos man sich fühlt, wenn es direkt vor dem Tor zu einem riesigen Gewühl kommt. Wie bedrohlich der Ball ist, wenn aus kurzer Distanz auf einen abgezogen wird, uswusf. Da ist es dann auch viel leichter, alle Spieler von der Notwendigkeit zu überzeugen, ihrem Torspieler zu helfen, denn sie selbst wünschen sich das ja auch.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Auch das mit dem Fangen spielen ist totaler quatsch von dir, Onkel.


    Das sind F-Jugendliche, die werden auf gar keinen Fall alle immer nur Fußball spielen. Wir als Fußballtrainer genießen die große Popularität unserer Sportart. Deshalb kommen viele Kinder als erste Sportart zum Fußball, aber würde ich ihnen nur Fußball spielen beibringen, wären sie aufgeschmissen, weil sie nix anderes mehr machen könnten. Deshalb muss ich mit ihnen auch Sachen wie Fangen oder ähnliches machen, um ihre Koordination zu stärken. Wir müssen immer daran denken, dass wir nur die Grundlage legen für jahrelanges Sporttreiben, nicht für die erfolgreichste Kleinfeldmannschaft

  • Zum Glück ist tobn ja schon umfangreich auf die Bemerkungen von @Onkel1973 eingegangen. Super Beitrag übrigens!
    Hast dich am Schluß leicht in Rage geschrieben, oder? ;)


    Richtig d-rose1. Darum geht es.
    Außerdem fände ich es sehr bedenklich wenn ein F-Junior nicht gerne fangen spielen würde. Sogar die AH's würden da noch Spaß haben... :D


    Gruß,
    sb

  • Ich kenne ganz, ganz viele Erwachsene, die nicht oder nur ziemlich eingeschränkt wissen, wie Fußball funktioniert. Viele von ihnen sind sich dessen aber nicht bewusst.


    Da sie aber alle wissen, dass der Ball rund ist und in das Eckige soll, können und dürfen auch alle als Fachleute mitreden.


    Bin ja schon Ewigkeiten dabei. Habe aber noch Niemanden angetroffen, der mir den Fussball, wie er für alle funktionieren
    sollte, erklären konnte.


    Viellecht hlft aber auch mal eine andere Angehensweise an die Eröffnungsthematik.


    Nicht jeder soll oder muss auf allen Postonen spielen


    sondern:


    jeder junge Fussballer hat das Recht und den Anspruch verschiedenen Postionen kennenzulernen und sich auf denen auszuprobieren.


    Und dieses Recht aller, steht bei mir eindeutig vor dem Recht des Einzelnen auf feste Position.


    In dieser Altersstufe geben übrigens die Kids nicht ihre eigenen Ansichten wieder, sondern es ist fast immer die aus dem Elternhaus. Dort werden Meinungen geprägt.

  • Und dieses Recht aller, steht bei mir eindeutig vor dem Recht des Einzelnen auf feste Position.


    ...genau, der "Leise" wird oft übergangen in der fälschlichen Annahme ihm wäre alles recht, weswegen ich auch die Aussagen von Onkel, dass alle Stürmer sein wollen..., oder dass alle Kinder den Erfolg wollen..., zu pauschal und wenig individuell sind.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Hallo!


    Vielen Dank für den regen Austausch in diesem Thema!
    Ehrlicherweise habe ich mich jetzt ertappt, dass ich leider in den "das wurde schon immer so gemacht" Modus und nicht "das ist eigentlich das Richtige für die Kinder" Modus geraten bin. Da ich mit einem Trainerkollegen die F Jugend teile (er die F1 und ich die F2) und wir davor schon bei den Bambinis zusammen waren und er halt Positionsbezogen spielen lässt, habe ich mich davon leiten lassen dies auch so zu tun. Ich würde gerne einen Mittelweg finden. Zum einen das positionsbezogene Spiel, aber in der Form vorne und hinten und zum anderen alle sind Stürmer, aber auch Verteidiger. Vielleicht finden die Kinder ja selber eine Balance zwischen angreifen und verteidigen. Das hatte ich beim letzten Turnier beobachtet, wo ich 2 sogenannte Stürmer in die Abwehr gestellt habe und die natürlich nicht hinten geblieben sind, hat ein anderer Spieler das bemerkt und ist automatisch nach hinten gerückt.
    Nun stellt sich die Frage, sollte man im Spiel selber durch rotieren (alle paar Minuten im Uhrzeigersinn Position wechseln) oder nach jedem Spiel?
    Sollte man, wenn man im Spiel rotiert, das im Training trainieren, damit die Jungs im Spiel nicht überfordert sind?
    Wir trainieren auch sehr viel das 1vs1, 2vs2, 3vs3. Also das verteidigen und angreifen können die Jungs. Nur habe ich die Angst, dass hinten keiner mehr ist, denn meine Kinder sind extrem heiß aufs angreifen und Tore schießen.
    Ihr seht, dass ich sehr durcheinander bin. :) Ich möchte auch nichts falsch machen. Meine Kinder sollen Spaß haben und Fußball genießen.
    Vielen Dank für Eure Meinungen!


    Gruß,
    Rene

  • Finde das Thema Abwehrverhalten generell interessant. Manche Mannschaften haben vielleicht 30 % Ballbesitz. Was gibt es noch,außer Fangen spielen und 2:2? Ich sehe auch bei Älteren viel Torschusstraining, aber wenig für die Abwehr. Passt das Verhältnis bei Euch?

    Geht natürlich auch anders!


  • Finde das Thema Abwehrverhalten generell interessant. Manche Mannschaften haben vielleicht 30 % Ballbesitz. Was gibt es noch,außer Fangen spielen und 2:2? Ich sehe auch bei Älteren viel Torschusstraining, aber wenig für die Abwehr. Passt das Verhältnis bei Euch?

    Fangen trainiert gleichermaßen Off wie Def
    2:2 (oder 1:1, 3:3 etc) trainiert gleichermaßen Off wie Def
    Koordination trainiert gleichermaßen Off wie Def
    Und in dem Alter ist zwischen Torschuss und Flanke im Prinzip auch noch kein Unterschied insofern auch für Off wie Def


    Edit: Verhältnis passt :)

  • Ok danke. Ich habe aber den Eindruck als sollen sich die Kinder ihr Abwehrverhalten autodidaktisch durch Erfahrung beibringen. Abwehrverhalten ist Fussball ohne Ball. Theoretisch eine andere Sportart als Offensive. Sehe gerade American Football, da sind es auch zwei Teams. Gibt es da nicht Nachholbedarf? Ich denke jetzt nicht an die ganz Jungen, sondern ab D.

    Geht natürlich auch anders!