Dem Scouting nicht gefolgt -Training für talentierten 8-Jährigen - was ist wichtig?

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  • Hallo liebe Fußball-Trainingsexperten,


    in Anlehnung an den Beitrag "Scouting mit 6 Jahren" auch von mir ein paar Fragen zum Thema Nachwuchsförderung.


    Auch unser Sohn wurde mit 6 "gescoutet" und zu einem entsprechenden Probetraining eines renommierten Ausbildungsvereins eingeladen. Auf seinen Wunsch sind wir dort auch hin, Talent und Perspektive wurde bestätigt, aber schließlich fehlten ihm seine "Kumpels" und somit war für uns klar, dass wir bei unserem Dorfverein bleiben. Zudem war das Training in dem großen Verein in unseren Augen auch nicht wirklich pädagogisch wertvoll :-). Da wurde mit sehr viel Druck gearbeitet, Kollektivbestrafungen (Liegestütz und Co) und auch hin und wieder 2 min draußen sitzen, wenn zu viele Fehlpässe.


    Sollen die Jungs nicht Spass haben? Später klar, da muss es auch mal zur Sache gehen, das ist mir klar, aber mit 6. Ich bekam die Befürchtung, dass dieser "Drill" 3 x die Woche, evtl. auch nach hinten los gehen kann und Training dann vielleicht zur "Last" für die Kleinen wird. Mit 6 oder 7 sollte das ja schließlich nicht sein! Oder?


    Naja! Inzwischen ist unser Sohn 8 Jahre alt, spielt weiter mit Begeisterung und auch sehr gut, und zwar im ersten E-Jugend-Jahrgang unseres kleinen Vereins. Er ist meistens glücklich, nur manchmal "wurmt" es ihn, dass ihm für gewisse Dinge/Spielzüge usw. die Mitspieler fehlen. Aber, sie haben eine nette Truppe, verstehen sich gut, gehen zusammen in eine Schule und spielen nicht nur zusammen Fußball. Das finden wir toll.


    NUN DIE FRAGE: Soll man ihn aus dieser geschützten Welt rausziehen und zu einem guten Verein gehen? Wir meinen NEIN und fragen uns, ob wir ihn nicht selber ein bisschen fördern können, um den Schritt zu einem großen Verein noch etwas hinaus zu zögern? Was meinen die Experten hier? Wir sind durchaus bereit, zusätzlich zu seinem Training regelmäßig mit ihm auf den Platz zu gehen (frische Luft und Bewegung ist für Kinder und Eltern schließlich gut) und mit dem Ball zu üben - Balltraining sollte doch in dem Alter doch noch im Vordergrund stehen? Gibt es Ideen? Woran könnten wir arbeiten, was beim normalen Training mit eher mäßigem Spielermaterial nicht geübt wird?


    Und wann müsste man wohl, wenn man etwas mehr erreichen will, spätestens zu einem großen Verein wechseln? Verbauen wir ihm damit sämtliche Chancen?
    Wir sind da eher vorsichtig, möchten ihn nicht irgendwo bei einem großen Verein "verheizen", sondern diesen Schritt, wenn unbedingt NÖTIG erst möglichst spät machen - hallo, in der Grundschule sind sie doch noch wirklich "klein"!


    Über Ratschläge wären wir wirklich sehr dankbar - wir sind gespannt. Beste Grüße und Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von illubu ()

  • NUN DIE FRAGE: Soll man ihn aus dieser geschützten Welt rausziehen und zu einem guten Verein gehen? Wir meinen NEIN und fragen uns, ob wir ihn nicht selber ein bisschen fördern können, um den Schritt zu einem großen Verein noch etwas hinaus zu zögern? Was meinen die Experten hier? Wir sind durchaus bereit, zusätzlich zu seinem Training regelmäßig mit ihm auf den Platz zu gehen (frische Luft und Bewegung ist für Kinder und Eltern schließlich gut) und mit dem Ball zu üben - Balltraining sollte doch in dem Alter doch noch im Vordergrund stehen? Gibt es Ideen? Woran könnten wir arbeiten, was beim normalen Training mit eher mäßigem Spielermaterial nicht geübt wird?

    Wer die Mitspieler seines Kindes als "mäßiges Spielermaterial" bezeichnet, sollte ganz schnell wechseln!!!

    Über Ratschläge wären wir wirklich sehr dankbar - wir sind gespannt. Beste Grüße und Danke!

    Siehe oben.

  • Schade, ich hatte mir sachliche Antworten von "Experten" gewünscht und nicht irgendwelche Antworten, die sich an einem Wort aufhängen. In der Mannschaft unseres Sohnes spielen viele Jungs, wie von mir beschrieben, alle sehr nett, einige spielen richtig toll, aber eben auch so einige mit ihren Talenten in anderen Bereichen neben dem Fußball. Die Einen können dies, die Anderen können das, deshalb ja meine Frage nach Rat, wenn es bei unserem Sohn anscheinend der Fußball ist.... aber, na gut, vielleicht bekommen wir ja noch hilfreiche Antworten...

  • Der Duden sagt zum Wort(teil) "-material":
    "kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven zusammenfassend eine bestimmte Anzahl von Personen als für eine bestimmte Aufgabe o. Ä. zur Verfügung stehend (wird oft als inhuman empfunden)
    Beispiel
    Patienten-, Spielermaterial"


    Ich würde nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Nicht immer haben zwei Menschen die gleiche Vorstellung von einem Wort. Wie der Duden schreibt, es wird so empfunden, muss aber eben nicht so gemeint sein.

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Der Duden sagt zum Wort(teil) "-material":
    "kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven zusammenfassend eine bestimmte Anzahl von Personen als für eine bestimmte Aufgabe o.â??Ä. zur Verfügung stehend (wird oft als inhuman empfunden)
    Beispiel
    Patienten-, Spielermaterial"

    Es geht mir um die Kombination von "mäßig" und "Spielermaterial". Das stört mich bei der Beschreibung von 8-jährigen Kindern schon sehr.


    Ich würde nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Nicht immer haben zwei Menschen die gleiche Vorstellung von einem Wort. Wie der Duden schreibt, es wird so empfunden, muss aber eben nicht so gemeint sein.

    Da muss ich wohl sehr sensibel sein. :)

  • Dass du es anmerkst finde ich in Ordnung, aber dann das "ganz schnell wechseln" übertrieben. Das kann man normalerweise nicht an zwei Wörtern, die in einem Internetforum geschrieben wurden, bewerten ;)

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Holzi, finde die Reaktion auch ein wenig übertrieben - ich glaube es war nicht persönlich gemeint! Wenn die anderen Kinder noch nicht so weit sind wie der Junge,dann ist das so,kann sich aber natürlich in dem Alter schnell ändern


    Ich würde da Coerver Coaching empfehlen als extra Training, das kann man gut mit den Kids üben.
    Ansonsten zusätzlich noch die Altersziele des DFB durchforsten. Wichtig ist beispielsweise bei der E-Jugend,dass hier die Ball an und mitnahme gefördert wird. Also kein "max. 2 Ballkontakte" sondern eher ein "mind. 2 Ballkontakte" oder ein "2 Pflichtkontakte "(mit links annehmen und mit rechts weiter spielen - natürlich auch umgekehrt.


    Koordination ist auch niemals schlecht in dem Alter,das Kind kann zur Kopf-Hand Koordination Schwimmen gehen oder einmal die Woche zur Leichtathletik gehen-in dem Alter wird noch alles trainiert von Hochsprung über Weitsprung bis zum Sprint.


    Hier in SH gibt es ab der E-Jugend alt Stützpunkttraining. Dort würde ich den Sohnemann hin schicken,so bald es soweit ist.


    Hoffe ich konnte ein wenig helfen
    :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von CokeFreak ()

  • Naja! Inzwischen ist unser Sohn 8 Jahre alt, spielt weiter mit Begeisterung und auch sehr gut, und zwar im ersten E-Jugend-Jahrgang unseres kleinen Vereins. Er ist meistens glücklich, nur manchmal "wurmt" es ihn, dass ihm für gewisse Dinge/Spielzüge usw. die Mitspieler fehlen. Aber, sie haben eine nette Truppe, verstehen sich gut, gehen zusammen in eine Schule und spielen nicht nur zusammen Fußball. Das finden wir toll.


    Einem anderen einen Rat geben, ist immer so ein Ding.


    Das was du da bescheibst, kommt mir sehr bekannt vor.


    in allen Punkten identisch mit meinem Sohn und auch seiner Mannschaft. einzige Ausnahme, ich in dieser Truppe Trainer.


    ab. 2. E-Jahr stand auch bei uns eine Wechsel, nachdem er auf den Stützpunkt gekommen ist verstärkt, zur Debatte.


    in diesem Alter war die Entscheidung jedoch schnell zugunsten des Bleibens entfallen aus den Gründen, die du als "toll"
    bezeichnest.


    Eltern und Junge sind zu 100 % der Ansicht dir richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt getroffen zu haben.


    Im 2. D-Jahr wurde die Abwerbung, aber auch die Überlegungen im Hause intensiviert. Für mich eigendlich auch der richtige
    Zeitpunkt eines evtl. Wechsel, wohlgemerkt für uns.


    Wir haben uns für eine Zwischenstufe dann entschieden, d.h. 1 Leistungsklasse höher, wodurch dann durch den geringeren Aufwand weiterhin eine Kontaktpflege zu seinen alten Truppe mit den Freunden darun aufrechzuerhalten.


    Obwohl 2 Jungs in einem anderen Verein inzwischen spielen, sind heute mit 17 Jahren 5 Spieler dieser alten Truppe
    engste Freunde, gehen bei mir ein und aus, als wenn sie zu Hause wären und umgekehrt ist es ebenso.


    Natürlcih reden wir immer mal darüber, wie es gewesen wäre, im D-Alter zu wechseln, fussballerisch stellt sich da auch dann mal ein gewisses Bedauern ein.


    Betrachten wir aber die Gesamtentwicklung der Jugend meines Sohnes, also Fussball (Weiterentwicklung und Erfolge, sowie positve Zukunftsaussichten auf einem vernünftigen Niveau), Schule und die in diesem Alter nicht zu unterschätzenden
    echten Freundschaften würden wir uns wieder für diesen Weg entscheiden.


    Nur zu diesem Weg zu raten, würde ich niemanden, denn das ist zusehr abhängig von der Bewertung die der einzelne gewissen
    Dingen gibt. Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen, die kann einem keiner abnehmen.


    Eins ist jedoch sicher, bei der Gesamtkonstellation die du beschrieben hast, würde ich nie und nimmer zum jetztigen Zeitpunkt wechseln.


    Entwickelt der Sohn sich entsprechend weiter, ist ein Wechsel auch zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit möglich, denn dann werden jährlich die Anfragen kommen.


    Ist er so talentiert, wie du ihn siehst, wird er zum Stützpunkt kommen, dort kann er dann seinen nächsten Schritt gehen, und vorerst
    noch dort verbleiben, wo er sich wohlfühlt.


  • Hallo "illubu"


    vorab: ich werde mich nicht am Ausdruck "mäßiges Spielermaterial" hochziehen - Du wirst beim zweiten Durchlesen Deines Beitrages sicher selbst merken, daß dieses Wortungetüm schei..e 'rüberkommt. Wenn Dein Sohnemann zum NLZ wechseln würde und seine guten Leistungen dort nicht sofort abrufen könnte, möchtest Du sicher auch aus dem Mund anderer Eltern solche Begriffe nicht hören ;). Wenn Dir dieser oder ein ähnlicher Begriff mal in Gegenwart Deines Kindes "rausrutscht" kannst Du ganz schön Unheil anrichten...


    Nun zu Deiner Frage, die Du Dir letzendlich schon selbst beantwortet hast. Fassen wir zusammen:


    - Dein Sohn ist ein guter Fußballer, hat Spaß am Spiel und möchte sich (altersgerecht) weiterentwickeln.
    - Dein Sohn fühlt sich im Team/im Verein wohl, seine Freunde und ein vertrautes Umfeld geben ihm Sicherheit - auch in Hinsicht auf sein fußballerisches Auftreten.
    - Dein Sohn wäre stolz, in einem "größeren" Verein zu spielen, hat aber sichtlich kein Problem damit, "unten" zu bleiben, da der Spaß am Fußball bei ihm im Vordergrund steht.


    Soweit, so gut ?


    - Du stellst die Wünsche Deines Sohnes in den Vordergrund, möchtest ihm bei seiner Entwicklung helfen, hast aber die Sorge, daß er im Moment nicht optimal gefördert wird ?
    - Das Training beim NLZ siehst Du kritisch und bist nicht 100%ig davon überzeugt, daß es der Entwicklung Deines Sohnes förderlich ist.


    Das ehrt Dich und ist nicht immer selbstverständlich.


    Versuchen wir mal, ein paar Lösungsansätze zu finden (natürlich vertrete ich hier meine ganz persönliche Meinung):


    - Laß Deinen Sohn, wo er ist - solange er sich wohlfühlt, ist alles gut. Älter wird er von allein und da ändert sich der Betrachtungswinkel mitunter sehr schnell =) .
    - Es ist immer gut, wenn Du in Deiner Freizeit mit dem Sohnemann spielst - akzeptiere aber bitte auch, wenn er das Spiel mit gleichaltrigen Freunden vorzieht. Organisiert doch mal zum Ende der Hinrunde ein Vater-Sohn-Turnier - vielleicht trifft man sich später einfach mal locker auf dem Bolzplatz. Das ist gut für alle.
    - Laß Dir von Deinem Sohn im Training Erlerntes zeigen und ermuntere ihn, Fertigkeiten auszubauen (Beidfüßigkeit, Schußtechniken, Körpertäuschung u.ä.). Es sollte aber immer schön locker bleiben - Dein Sohn gibt Tempo und Intensität vor. So wirst Du aber auch schnell merken, wo seine Grenzen sind.
    - Rede mit dem Verein, ob der Filius vielleicht in loser Folge mal mit der D-Jugend mittrainieren darf. Kann er mithalten, ist es gut für seine Entwicklung - bekommt er Probleme, sich ins Team zu integrieren oder hat Schwierigkeiten, nur annähernd das Niveau zu erreichen, sollte das NLZ vom Tisch sein. Das gibt dann nur Frust.
    - Als zusätzliche Förderung (ohne Verpflichtungen) bieten sich außerdem Ferienfußballschulen und/oder Trainingscamps an. Höre Dich einfach mal um, ob bei Euch in der Region so etwas angeboten wird.


    Und nun gutes Gelingen
    Nummer 4

  • Nummer 4
    Diplomatie ist wohl Dein 2. Vorname? Bin fast ein bisschen sauer, dass mir so ein Beitrag nicht gelungen ist und ich vielleicht vorschnell in den Ironiemodus geschaltet habe. Auch inhaltlich gibt es nichts hinzuzufügen.


    Ich hatte bei der Lektüre der Threaderöffnung das Gefühl, dass Verein und aktuelles Team bzw. Training bei Illubu nicht gerade hoch im Kurs stehen. Wenn sich da nichts ändert, wird es für beide Seiten schwer, also Spieler/Eltern einerseits und Team andererseits. Denn das “Spielermaterial“ wird ja nicht spontan den Unterschied aufholen. Deshalb finde ich den Hinweis auf die D auch gar nicht schlecht.

  • Irrtum, Holzi, sowohl das Training, als auch das Team steht sehr hoch im Kurs, deshalb sind wir ja genau dort und nicht woanders - das steht auch so im Beitrag drin, wenn gleich mir in der Eile wohl ein nicht so perfekter Begriff aus den Finger gerutscht ist. So was passiert nun mal, bin kein "perfekter" Fußball-Foren-Schreiber, ich bitte das zu entschuldigen.


    Ich bedanke mich für die Ratschläge und bestätige, dass unser Sohn sowohl zum Turnen, als auch zum Schwimmen geht, von sich aus, so dass er sich automatisch motorisch ganzheitlich weiter entwickelt. Dieses fördern wir auch. Ich entnehme den Beiträgen ansonsten, dass er und wir wohl noch ein kleines bisschen Zeit haben, die wir wohl auch nutzen werden.

  • Nummer 4
    Diplomatie ist wohl Dein 2. Vorname?



    Hallo holzi,


    der war gut :D. Da muß ich mich wohl bei meiner Mutter bedanken, die mir in jahrelanger mühsamer Arbeit beigebracht hat, daß es zwischen schwarz und weiß auch noch ein paar Grautöne gibt. Oder kann man mit 43 Jahren schon von Altersweisheit sprechen ???


    Aber Spaß beiseite, wie man meinem Kurzprofil entnehmen kann, sehe ich meine Berufung weniger im Vereins- als mehr im Straßen-/Bolzplatzfußball. Ich möchte Kinder und Jugendliche ganz unterschiedlichen Alters, sozialer Herkunft und mit ganz unterschiedlichem Entwicklungsstand über den Fußball zusammenbringen. Dabei bin ich natürlich ziemlich auf mich allein gestellt, da von außen kaum Unterstützung zu erwarten ist. Wenn man hierbei keinen Draht zu den Kids hat, kann man es sein lassen. Insoweit ist Einfühlungsvermögen und Konfliktbewältigung mein tägliches Geschäft ;).


    Auf gutes Gelingen
    Nummer 4

  • Ich bedanke mich für die Ratschläge und bestätige, dass unser Sohn sowohl zum Turnen, als auch zum Schwimmen geht, von sich aus, so dass er sich automatisch motorisch ganzheitlich weiter entwickelt. Dieses fördern wir auch. Ich entnehme den Beiträgen ansonsten, dass er und wir wohl noch ein kleines bisschen Zeit haben, die wir wohl auch nutzen werden.


    Das ist ein prima Fazit, vor allem das vielseitig sportlich fördern wird ihn weiter bringen. Der Leistungsfussball läuft Euch mit 8 noch nicht weg. Wenn er gut ist, könnt Ihr mit 11 oder 12 immer noch wechseln.


    Grüße
    Oliver

  • zum Turnen,


    sehr gut. eine gute Turnstunde bringt in dieser Altersstufe mehr als eine zusätzliche Fussballtrainingseinheit.


    da du ja offensichtlich auch gerne mit deinem Sohn zusammen was machst, kann ich dir auch Tischtennis empfehlen,
    falls der Platz für eine feste TT-Platte gegeben.


    bereits empfohlen wurde ja schon Leichtathletik.



    es gibt also eine ganze Menge, wei man das eigene Kind fördern kann. Und diese Förderung sollte nicht fussballspezifisch
    sein, sondern allgemein körperlich. positive Ergebnisse und auch Vorteile im Fussball werden später deutlich sichtbar.


  • Er ist meistens glücklich, nur manchmal "wurmt" es ihn, dass ihm für gewisse Dinge/Spielzüge usw. die Mitspieler fehlen.

    Aus meiner Erfahrung ist das im E-Jugendalter ein recht häufiger Vorgang: Waren sie vorher noch vornehmlich mit sich selbst beschäftigt, nehmen sie jetzt auch die Fähigkeiten ihrer Mitspieler wahr und setzen sie in Relation zu ihren eigenen Fähigkeiten. Damit einher geht eine Änderung der Motivation. Will ich mit meinen Kumpels kicken oder will ich fußballerisch mehr? Ist aus meiner Beobachtung ein Prozess, der rund um den Schulwechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule abläuft. Im Grunde geht es da nämlich um ein ähnliches Thema.
    Wenn Dein Sohn talentiert ist, wird er in der Kreisauswahl (E-Jugend) oder im Stützpunkt (D-Jugend) landen. Dort wird er mit anderen talentierten Spielern spielen und trainieren. Er wird dort aber auch eine Konstellation vorfinden, die nicht aus "11 Freunden" besteht. Dann wird er entscheiden können, was ihm wichtiger ist.
    Ich habe beide Varianten erlebt: Die Kreisauswahl als Beginn des Vereinswechsels und die Kreisauswahl als Entscheidungshilfe, dass es zu Hause am schönsten ist.


    Sondertraining? Falls es Bewegungsformen gibt, die Euch Spaß machen, macht sie halt. Auch ohne fußballspezifische Sondertrainingsformen wird das Talent Deines Sohnes in den nächsten 2 Jahren vermutlich nicht verkümmern.

  • illubu


    Ich finde den Hinweis und die Kritik von holzi zum "mittelmäßigen Spielermaterial" O.K. Der Tipp ist deshalb ein meinen Augen wertvoll, weil sogar im Kinderfussball Begriffe aus dem militärischen Bereich (Truppe, Attacke, usw.) unreflektiert verwendet werden. Das ist hier nicht mal böse gemeint, sondern er will darauf aufmerksam machen, dass es bessere Beschreibungen gibt. Fachspezifische Begriffe (z.B. Team, Pressing, usw.) sind sicher hilfreicher, aber ihre Verwendung ist sicher noch nicht so geläufig. Deshalb sollte man es an dieser Stelle auch nicht überbewerten.


    So, nun aber zum eigentlichen Thema. Die NLZ-Arbeit nach den Merkmalen findet unter Anleitung von dafür qualifizierten Trainern erst ab der C-Jugend statt. Weil es Unterschiede zwischen der Jungen- und Mädchenförderung gibt, gehe ich im Nachfolgenden nur auf die Jungenförderung ein.


    1. Talentförderung durch Zusatztraining
    Unterhalb der C-Jugend gibt es für talentierte Kinder ab der F-Jugend (derzeit Jg. 2005) ein 2-jähriges Sondertraining statt. Da dies jedoch im Aufgabenbereich der Verbände liegt, kann es hier Unterschiede geben. Darauf erfolgt ein Fördertraining durch den DFB, was durch besonders ausgebildete Jugendleistungstrainer (haben meistens B-Lizenz) erfolgt. Ab der C-Jugend sollen die Talente in einen größeren Verein mit Leistungsabteilung wechseln. Weil dies jedoch nicht immer möglich ist, erfolgt hier über den Zusammenschluß der C-Jugendtalente von mindestens 2 Stützpunkten eine weitere Unterstützung.


    Im Rahmen dieser Talentförderung finden Funktionsspieltage (kleine Turniere gegen benachbarte Auswahlteams) statt. Ab der U 13 gibt es für besonders hoch veranlagte Jugendliche weitere Fördermaßnahmen durch den Verband. Als besonderes Highlight wird der 1 x jährliche Länderpokal in Duisburg angesehen, wo sich die Scouts der BuLi-Vereine wie auch die zuständigen DFB-Jugendtrainer ein Stelldichein geben. Die Jahrgangs-Nationalmannschaft beginnt ab der U 15. Doch wenn selbst von diesen Talenten der Nationalmannschaft ein Teil später lediglich viertklassiges Niveau im Seniorenbereich erreicht, dann sollte dies ebenfalls Erwähnung finden, statt immer nur die wenigen erfolgreichen Karrieren zu beschreiben.


    Nicht besser ergeht es da den Jugendtalenten der NLZ in den Profivereinen. Jedoch überstrahlen auch hier die wenigen Erfolgskarrieren die vielen, bereits während der Jugendjahre gescheiterten Karrieren. Meist gilt der Satz: wer früher kommt, ist früher wieder zuhause! Aber seien wir mal ehrlich, wer läßt sich nicht lieber Honig ums Maul schmieren und in Träumerein schwelgen? Bei einer gezielten Werbung ist es eben schwer zu widerstehen!


    Man kann deshalb nur den Rat geben, diese Zeit zu nutzen, um sich in Ruhe einen Überblick verschaffen, ob eine weitere und noch intensivere Förderung sinnvoll erscheint. Der Rat einer zweiten Person hat schon so manchen aus seinen Träumen auf den harten Boden der Realität zurück geholt. Es ist wie beim Lotto: für eine realistische Chance auf 6 Richtige müßte man 200 Jahre alt werden. Trotzdem spielen jedes Wochenende Millionen und fast alle verlieren dabei ihr Geld! Manche sind sogar noch so dumm und wählen Geburtstage, wo doch jeder weiß, dass es hierbei keine Zahl über 31 geben kann. Dann freuen sie sich erst über einen Gewinn und ärgern sich danach über den geringen Gewinn, weil sehr viele Leute diese Zahlen getippt haben.


    Viele Eltern talentierter Kinder sehen lediglich einen kurzen Zeitabschnitt. Auch können sie die Leistungen ihres Kindes noch nicht mit besonders talentierten Kindern aus einem größeren Gebiet vergleichen. Dazu meinte ein ehemaliger Profi: "In meinem Heimatverein habe ich immer so 4 - 5 Tore pro Spiel geschossen"! Als ich zu Werder kam, gelangen mir kaum noch Treffer. Das war erst mal ganz schön frustrierend! Da waren eine Reihe von Talenten, die mehr drauf hatten als ich. Aber ich habe immer an mich geglaubt, wurde von größerem Verletzungspech verschont, mir jeden kleinen Fortschritt erarbeitet und mich "durchgekämpft"!


    Dieses mangelnde Wissen über spätere Perspektiven gibts jedoch nicht nur bei den jungen Spielern und Eltern, sondern auch dort, wo Jugendtrainer ausschließlich in einer speziellen Altersgruppe tätig sind. Was später aus den ihn anvertrauten Kindern wird und warum die meisten von ihnen irgendwann scheitern, darüber haben sie keine Kenntnis.


    Wer jedoch altersgerecht trainieren möchte, für den ist es von Vorteil, nicht nur einen schmalen Altesbereich kennenzulernen, sondern einen Erfahrungsschatz über den vollständigen Karriereweg (über die eigene Karriere hinaus) kennenzulernen. Weil das jedoch besonders schwierig ist, hilft man sich z.B. in den Niederlanden damit, dass über die Aufnahme eines Talents ein Trainerteam entscheidet und so die Verantwortung über die gesamte Jugendzeit übernimmt. Natürlich gibts auch dort keine Erfolgsgarantie. Doch anders wie in Deutschland, will man sich dort keine Talentverschwendung mehr leisten. Weil ihnen diese Arbeit viel zu wichtig ist, sehen sie es mittel- und langfristig. Auch teilen sich häufig mehrere Vereine den hohen Aufwand für die Talentförderung. Auf diese Weise unterliegen sie geringeren Qualitätsschwankungen, die durch Fehlbesetzungen innerhalb eines Vereins meist nicht so schnell korrigiert werden. Die Erfolgsquote (Anteil der Spieler, die sich für den Profifussball qualifizieren) ist deshalb höher als in deutschen NLZ.


    Ich denke, spätestens, wenn in Deutschland die Einsicht einkehrt, dass man sich bei immer weniger Kindern diese Talentverschwendung nicht mehr leisten kann, wird man über derartige Modelle auch hier nachdenken. Aber solange wird vermutlich das "Kirchturmdenken" in den Vereinen die Entscheidungen bestimmen und die verantwortlichen Jahrgangstrainer weiterhin mit nervösen Daumen kurzsichtige Entscheidungen über Top und Flopp treffen!


    Hier ist die eigentliche Ursache für den wahrgenommenen Drill zu finden! Denn man vergleicht lediglich die eigenen Methoden ausschließlich mit denen von benachbarten NLZ, statt einen intensiveren Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen.
    Denn nicht alles, was gutgemeint ist, ist dann auch gut gemacht!


    Wer seinem Kind und sich etwas Gutes antun möchte, der sollte ruhig solange Zeit mit ihm verbringen, wie es Beiden Spaß macht. Wer es besonders gut meint, der sollte sich mit der Fachmaterie beschäftigen. Dazu kann er zunächst kostenlos an Kurzseminaren in seiner Nähe teilnehmen. Fast jeder Fussballkreis hat mitlerweile seine eigene Homepage, auf der man Informationen über die Veranstaltungen findet. Zusätzlich gibts die Möglichkeit an Demo-Trainngseinheiten in den Vereinen, die über Fachpersonal mit dem DFB-Mobil organisiert werden. Wer danach Lust auf mehr bekommt, der sollte sich über die untersten Stufen einer Trainerausbildung informieren. (Hier würde ich mir wünschen, dass man bald das "E-Learning" für die theoretische Trainerausbildung realisiert)!

  • Ich möchte kurz mal etwas einwerfen, und zwar schreiben so gut wie alle das es nicht gut wäre die Kinder mit 8 oder 9 Jahre zu einen Profiverein zu wechseln. Wiederum verstehe Ich dann aber nicht, das z.b. über die Jugendarbeit (ab E) von Ajax Amsterdam Weltweit nur positiv geschrieben und geredet wird. Wenn es doch alles so schlecht bzw Negativ ist wie ihr es denkt, dann sollte man ganz schnell die Jugendabteilung und das scouting dort abschaffen.


    Ich finde irgendwann sollte man (wenn Talent etc vorhanden ist) den Schritt wagen. Es ist halt so, das in den großen Vereinen anders trainiert wird, als in einem Dorfverein, denn als Verein will man schließlich "die besten" haben.


    Komisch das bei Amsterdam alles gut läuft, die Kinder haben dort richtigen Druck, da wird nach einer gewissen Zeit nach TIPS geschaut wer nachgelassen hat, und muss damit rechnen das man in den "schlechteren" Jahrgang kommt, oder sogar ganz raus fliegt.


    Wollt Ihr das eure Kinder mit Wattebällchen behandelt werden ? Wer den Schritt wagt muss damit rechnen, das es ein anderes Training ist als im Dorfverein, und wer das nicht haben möchte, weil es ja "mein kleiner süßer Junge" ist, der muss halt dort bleiben wo er ist.


    Wenn mein Sohn mit 8 oder 10 Jahre ein Angebot bekommt, dann wird auch er nicht Nein sagen, und das hat nichts damit zu tun ob Ich das möchte, nämlich damit, das jedes Kind träumt, in einem Profiverein zu sein. Und wenn ich dann lese, das muss das Kind selbst entscheiden.... da muss Ich doch echt laut lachen, denn 9 von 10 Kinder sagen sofort Ja, denn wie gerade erwähnt, jeder Junge oder auch Mädchen wünscht sich in so einen Verein zu spielen.


    Auf der einen Seite kann man aber auch sagen, das die Eltern dem Kind seine evtl Fußball Karriere verbauen, weil man ja die fürsorglichen Eltern ist.


    Mein Meinung dazu lautet:
    Lass dem Jungen seine Chance, und lasst ihn selbst sehen wie dort trainiert wird etc, und wenn er das bereit ist einzugehen, dann sollte man dem Kind auch nicht dazwischen reden, nur weil man es selbst evtl nicht so toll findet.

  • So, nun aber zum eigentlichen Thema. Die NLZ-Arbeit nach den Merkmalen findet unter Anleitung von dafür qualifizierten Trainern erst ab der C-Jugend statt.

    Das stimmt nicht, siehe Scouting mit 6 Jahren???


    Nicht besser ergeht es da den Jugendtalenten der NLZ in den Profivereinen. Jedoch überstrahlen auch hier die wenigen Erfolgskarrieren die vielen, bereits während der Jugendjahre gescheiterten Karrieren. Meist gilt der Satz: wer früher kommt, ist früher wieder zuhause! Aber seien wir mal ehrlich, wer läßt sich nicht lieber Honig ums Maul schmieren und in Träumerein schwelgen? Bei einer gezielten Werbung ist es eben schwer zu widerstehen!

    Wieso "gescheitert"?! Wer ins NLZ wechselt mit dem festen Plan, Profi zu werden, der macht etwas falsch. Die Zahlen sind ja eindeutig, es geht in den allermeisten Fällen um eine zeitlich begrenzte Aufnahme ins NLZ. Das weiss man schon beim Eintritt und das bekommt man auch von den Vereinen immer wieder gesagt. Nach meiner Erfahrung sind es nämlich nicht die Vereine, die den Jungs Flausen in den Kopf setzen, sondern es sind stattdessen die Eltern, die schon beim Kontakt mit dem Profiverein nervöses Zucken bekommen. Aber es kann dennoch Spaß machen, dort zu spielen und sei es nur einige Jahre. Meinem Sohn zumindest macht es Spaß, und das jetzt im dritten Jahr. Und wenn es keinen mehr macht, sind wir da weg, versprochen! Aber das reden vom "Scheitern" kann ich nicht mehr hören. Das ist doch genau die Denke, die man unter allen Umständen vermeiden sollte. Keiner würde einen Studenten als gescheitert bezeichnen, wenn er zwar das Diplom schafft, aber es nicht bis zum Professor bringt. Warum macht man das bei Nachwuchskickern?


    Grüße
    Oliver

  • Wie Don Quijote glaube ich auch, dass es an sich Spaß machen kann, im Jugendbereich Leistungsfußball zu spielen, unabhängig davon, ob nachher die große Karriere folgt oder nicht.


    Ansonsten habe ich den Thread jetzt nur mal überflogen; aus meiner Sicht ist es richtig, in dem Alter noch nicht zu wechseln, wenn es im eigenen Verein gefällt. Neben der diskutierten allgemeinsportlichen Ausrichtung, die ich für gut halte, gibt es für mich eine fußballspezifische Sache, auf die ich vielleicht achten würde, wenn das im Verein nicht oder nur inkonsequent geschieht: Beidfüßigkeit. Weil das meiner Ansicht nach eine Sache ist, bei der auch bei Bewegungstalenten der Zug zu einer richtig guten Entwicklung relativ früh abgefahren sein kann. Darauf würde ich schon sehr früh achten.

  • Ausgehend von Frage " Was ist wichtig?"


    In diesem Alter ist ein Vereinswechsel nicht zwingend erforderlich.
    Zumal es zu den NLZ in den jüngeren Jahrgängen ausreichend gute Alternativen gibt.


    Wesentlicher ist, ob die Rahmenbedingungen in dem bisherigen Verein stimmen.
    - altersgemäßes Training insbesondere hinsichtlich der fußballerischen individuellen Fähigkeiten und der Koordination.
    - wichtig ist auch die vorhandene Infrastruktur. Insbesondere in den nun folgenden Monaten trainieren viele Vereine ( mangels eines Kunstrasenplatzes) nur 1 x pro Woche in einer schuhkartoon großen Halle.
    Hier haben andere Vereine in den kommenden Monaten einen Vorteil.
    - Wettbewerb und Training/ in den meisten Vereinen werden talentierte jüngere Spieler in den älteren Jahrgängen eingesetzt.
    Dies reicht in der Regel in diesen Jahrgängen aus. Da es in diesen Altersstufen in der Regel noch an einer starken Leistungsdifferenzierung durch unterschiedliche Leistungsstaffeln mangelt.
    - der soziale Wohlfühlfaktor und die Rolle in der Mannschaft.
    Diese und sicherlich weitere Punkte sind nach meiner Ansicht zur Zeit noch wesentlicher, als die Klassen der Vereine im sog. Leistungsalter.


    Ein kleiner ketzerischer Punkt. Turnen ist als Ergänzung zum Fußball Top. Schwimmen eher nicht.
    Hierzu kann ich dir jedoch keinen wissenschaftlichen Beleg geben, sondern Stütze mich nur auf eigene Beobachtungen.