Vereinswechsel: Der richtige Weg

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  • In einem anderen Thema wird ja gerade über die Ausbildungsentschädigung diskutiert. Dabei ist bei mir wieder ein Thema hochgekommen über das ich in den letzten Tagen schon mal drüber nachgedacht habe. Mich würde da generell mal eure Meinung zu dem Thema interessieren, wie verfahrt ihr eventuell oder wo seht ihr no-gos?


    Hier mal drei Erlebnisse aus den letzten Jahren:


    1) Gibt es hier einige Trainer höherklassiger Mannschaften, die sich an freien Wochenenden Spiele anderer Mannschaften anschauen und interessante Spielerinnen dann privat kontaktieren um sie zu einem Vereinswechsel zu bewegen. Das ganze wurde dann so lange geheim gehalten, bis die betreffende Spielerinnen in der Sommerpause dann vor meiner Tür stand und den Pass abholen wollte.


    2) Quasi der gleiche Anfang wie bei 1) nur das sich die Spielerin direkt bei mir gemeldet hat und mit mir über diesen möglichen Vereinswechsel geredet hat.


    3) Der bisher beste Weg, wurde ich im Vorfeld vom anderen Verein kontaktiert, ob es in Ordnung wäre wenn man sich mal einige Spielerinnen im Spiel anschauen würde und man bei Interesse einen Vereinswechsel anstreben könnte.


    Für mich ist der 3. Weg der beste, fairste und offizielle, mit dem 2. kann ich auch noch leben. Der 1. ist Weg ist für mich unter aller Kanone. Meiner Ansicht nach unfair gegenüber Mannschaft, Trainer und Verein. Ich bin der Meinung man sollte immer fair mit offenen Karten spielen, da man sich so von Anfang an im Guten trennen.


    Ein Verein hier in der Gegend ist mittlerweile soweit, das er es gemeldet bekommen möchte wenn seine Trainer Spieler/innen anderer Vereine privat kontaktieren, da es da schon öfters ärger gab und der abgebene Verein sich einfach quer gestellt hat.

  • Unsere B-Jugend (bzw. Teile davon) hat vor ein paar Tagen vom Trainer (und außerdem 1. Vorsitzenden) eines Nachbarvereins eine WhatsApp-Nachricht bzw. SMS bekommen, ob man nicht mal zum Probetraining kommen möchte.


    Das fällt dann unter deinen Punkt 1 ... und ich finde es auch nicht ok.

  • Radagast
    Zwar ist das deutsche Fussball-Vereinsrecht momentan so gestaltet, dass durch Sperre und Zahlung einer Ausbildungsentschädigung die Rechte des Vereins über das ihrer aktiven Mitglieder gestellt werden. Diese Rechtsbeurteilung ist jedoch nicht "in Stein gemeisselt", weshalb ich irgendwann in der nächsten Zeit mit einem "Bosmann-Urteil" rechne, in der die Grundrechte des Individuums über die des Vereins gestellt werden.


    Beim von dir angesprochenen Thema geht es um aktive Abwerbung, die eine von mehreren Ursachen für den Wunsch nach einem Vereinswechsel sein kann. Eine klare Antwort kann man hierauf nicht geben. Denn einerseits sollen Vereine durchaus in Konkurrenz ihre Freizeitangebote gestalten und dürfen selbstverständlich auch damit werben, andererseits wünscht man sich mehr Transparenz.


    Ich würde mir eine "neutrale Beratungsstelle" wünschen, die der abgebende Verein anrufen könnte, wenn ein oder mehrere Spieler seinen Verein verlassen wollen. Man kann die Aufgaben dieser Stelle durchaus mit der eines "Schlichters" vergleichen.

  • es gibt ja viele wege für sich ohne "geschmäckle" zu werben:


    sportliche erfolge und hochlassig spielende teams als rein sportliche werbemassnahme
    über die internetseite oder lokalpresse, wo man mit probetrainings für neue mitglieder wirbt
    mit einem tollen vereinskonzept oder philosophie, verbreitet zb. ebenfalls über die lokalpresse


    dann gibt es die direkte ansprache durch vorheriges scouting:
    man schaut spiele an und überlegt welcher spieler könnte passen.
    wir haben dann dem entsprechenden verein mitgeteilt, dass wir in den nächsten tagen mit div. spielern kontakt aufnehmen wollen.
    ja was meint ihr was dann dort los war? die spieler wurden genötigt schriftlich zu hinterlegen, den verein nicht verlassen zu wollen.
    große ominöse werbepartner kamen ins spiel, neue trainingsanzüge, eine reise und zuletzt die drohung auf jeden fall zu sperren, trotz ablöse.
    und was machst du dann?


    umgekehrt wurden wir von keinem verein informiert aber die hälfte unserer spieler angesprochen.
    da kommen leute aus anderen städten und setzen sich bei den eltern auf das sofa und versprechen sonstwas,
    ohne das du das überhaupt mitbekommst. am ende stehst du dann da kurz vor wechselfrist und keiner kommt aber die hälfte geht plötzlich.
    wobei mir mittlerweile klar ist, dass zumindest bei uns im kreis oft nicht mal mehr der sportliche anspruch zählt
    sondern die kohle und tolle versprechungen, die so durchsichtig sind, dass man darüber lachen könnte.

  • ich schreib jetzt mal aus der Position des Vaters. eines Jungen im unteren Klassenbereich.


    wir bekommen jedes Jahr Anrufe von höherklassigen Vereinen. Hin und wieder werde ich auch auf irgendeinem Sportplatz angesprochen.


    die Form war immer ansprechend, nie aggressiv, sondern die Frage ging immer in dei Richtung, ob er sich vorstellen könnte evtl. zu wechseln, dann hätten sie nämlich Interesse.


    Ich hätte es nicht richtig gefunden, wären die Erstkontaktversuche über den Verein gelaufen. Für mich wäre das Thema dann sofort erledigt gewesen.


    Ich und mein Sohn sind erster Ansprechpartner, sonst keiner. wie es dann nach dem Erstgespräch weitergeht ist dann eine andere Sache.



    als Trainer:


    ich als Trainer wusste immer, habs immer mitbekommen, wenn irgenwas wie Vereinswechsel im Busch war.


    hängt natürlich vom Kontakt und Vertrauensverhältnis, das man zu seinen Spielern hat, ab


    habs auch noch das ein oder andere mal vor dem Spielern und seinen Eltern gewusst oder vermutet.

  • Für mich sind immer zuerst die Eltern die Ansprechpartner. Danach, mit ihrem Einverständnis, der Spieler, nachdem sie mit ihm gesprochen haben, und auch bei diesem Gespräch sind die Eltern anwesend.
    Kommt ein Wechsel in Frage, werden sie den Verein, wenn ein gutes Verhältnis besteht, auch frühzeitig darüber informieren.

  • Ist ein sehr schwieriges Thema, wie ich finde.


    Der beste Weg wäre, wenn sich die Vereine zuerst gegenseitig informieren würden, aber der potenziell abgebende Verein dann eben nicht auf den Spieler einwirkt, sondern der interessierte Verein in aller Ruhe und fair den Spieler ansprechen könnte. Die Realität sieht aber nicht so aus (siehe oben).


    Nach diversen schlechten Erlebnissen bei Info des Altvereins habe ich es aufgegeben, die meisten Altvereine anzusprechen. Das mache ich nur bei den wenigen Vereinen/Trainern, von denen ich weiß, dass sie damit umgehen können.


    Glücklicherweise kommen die meisten Spieler 60-75 %) von sich aus zu uns. In der Regel spreche ich den Spieler/die Eltern mittlerweile direkt an. Ich mache aber nie abstruse Versprechungen, sonder biete immer nur eine Chance. Stammplätze werden nie versprochen. Materielles schon mal gleich gar nicht. Ich finde es auch immer wichtig, dass die Saison beim Altverein sauber beendet wird (alle Spiele werden gespielt) und dass der Altverein vom Spieler sauber informiert wird.


    Wenn Spieler bei uns zum Probetraining kommen und ich sie dann zum Beispiel kommende Woche Mittwoch noch einmal gerne sehen würde, sie dann aber erzählen, dass sie da Training im Altverein und ein wichtiges Spiel vor sich haben, sage ich jedes Mal, dass das ganz klar vorgeht, dass sie in ihr Training und zu ihrem Spiel gehen sollen, und wir dann eben einen anderen Probetrainingstermin ausmachen.


    Ich finde das relativ fair so. Lieber wäre mir allerdings, man könnte mit den Altvereinen sauber reden. Geht halt fast nie. Zu viele Emotionen drin.


    EDIT: In den vergangenen 9 Jahren bei meinem jetzigen Verein bin ich EIN EINZIGES Mal von dem aufnehmenden Verein angesprochen worden. Der hieß Mainz 05. Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, OFC - all diese Vereine sprechen uns nie an, sondern immer erst bei den "Ablöseverhandlungen". Die Mainzer waren absolut erstaunt, dass ich positiv auf ihren Wunsch reagiert habe und ihnen den Spieler quasi noch "aufgedrängt" hatte ("ja, sie sollen es unbedingt mit ihm versuchen, ich traue ihm das zu"). Das scheint darauf hinzudeuten, dass sie mit der Ansprachemethode auch nicht immer die besten Erfahrungen gemacht haben,

  • Vorab... ich wäre der letzte der einem betroffenen Spieler Steine in den Weg legen würde wenn dieser mit einem Vereinswechsel, warum auch immer, liebäugeln würde. Bei einem direkten Ligakonkurrenten hätte es natürlich einen faden Beigeschmack, aber das wäre immer noch kein Grund für mich sich quer zu stellen. Wie gesagt es sind Beispiele die mir passiert sind, aus Sicht des Trainers finde ich die 3. Variante am besten. Da ich mir beim Spiel dann auch keine Gedanken drüber machen brauch, was der schon wieder hier will ;)


    Ich und mein Sohn sind erster Ansprechpartner, sonst keiner. wie es dann nach dem Erstgespräch weitergeht ist dann eine andere Sache.


    Gebe dir da ja recht, der zweite Teil deiner Antwort ist für mich aber der wichtigere, der den Unterschied bedeuten kann.


    hängt natürlich vom Kontakt und Vertrauensverhältnis, das man zu seinen Spielern hat, ab


    Und dann denkst du, du kennst deine Pappenheimer und plötzlich steht abends vor deiner Tür ein Spieler und möchte seinen Pass abholen. Denke das du dann auch erstmal verdutzt schaust und eventuell enttäuscht bist.


    große ominöse werbepartner kamen ins spiel, neue trainingsanzüge, eine reise und zuletzt die drohung auf jeden fall zu sperren, trotz ablöse.
    und was machst du dann?


    Hier muss man eventuell beim Alter der Spieler unterscheiden. Kann mir vorstellen, dass Kinder sich durch Versprechungen wie Trainingsanzüge o.ä. locken lassen, ab einem gewissen Alter sollte ich aber meine Vereinszugehörigkeit nicht von einem Trainingsanzug oder Reise abhängig machen. Zu dem wissen die meißten älteren Spieler, dass dies meißtens nur leere Versprechungen sind.


    ---
    Chris
    Top Beitrag und Einstellung ... so würde ich mir das persönlich generell wünschen. Für mich auch wichtig das man sich versucht im Guten zu trennen bzw. das man als abwerbender Verein dies anstrebt anzutreiben. Als Spieler würde ich auch von anfang mit offenen Karten spielen und sofern ich einen vernünftig denkenden Ansprechpartner im Verein habe darüber reden.

  • siebener und chris


    Vereine, die seit Jahren kontinuierlich gute Arbeit leisten, brauchen sich in der Regel um den (geeigneten) Talentnachwuchs keine Sorgen zu machen. Wenn es jedoch um Top-Talente geht, wird auch hier gelegentlich mit unsauberen Mitteln gekämpft. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass fast jeder A-Jugend-Bundesligaspieler bereits einen Spielerbereater hat.


    teejay
    Eigentlich sollte es im Mädchenbereich etwas ruhiger zugehen, weil es hier später auch keine "Millionenverträge" gibt! Seit der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga und deren sportlicher Unterbau, nehmen die Abwerbeversuche zu. Aber auch die Vereine im Frauen-Leistungsbereich ohne Jugendleistungsfussball versuchen sich frühzeitig Talente zu sichern. Gibt es Trainer, die in Personalunion an der Talentförderung und dem Vereinsfussball aktiv sind und aufgrund ihrer Kontakte Mädchen von anderen Vereinen abwerben, dann kann es als Reaktion darauf sogar vorkommen, dass Vereine ihre Talente gar nicht mehr für Fördermaßnahmen entsenden. Das ist deshalb schade für die Mädchen, weil man sie so ihrer Chancen beraubt, später in der Liga zu spielen, die ihren Leistungen entspricht. Andererseits kann man auch die Vereine verstehen, die ohne diese Mädchen, die sie im Verein ausbilden, Nachwuchssorgen haben.
    Bei einer aktiven Abwerbung muß man sich immer die Frage stellen, warum ist das notwendig? Gibt es in dem Abwerberverein keine ausreichende Förderung unterhalb der Liga, weshalb man sich um Spielerinnen aus anderen Vereinen bemüht?

  • Zitat siebener:

    Zitat

    also doch alles richtig gemacht, wenn man erst den spieler anspricht und dann den verein?

    Ob es richtig ist, weiß ich nicht. Für mich moralisch ja, da zuerst immer Eltern und Kind kommen. Außerdem habe ich ähnliche Erfahrungen wie Chris machen müssen.


    Zitat @TW:

    Zitat

    Bei einer aktiven Abwerbung muß man sich immer die Frage stellen, warum ist das notwendig? Gibt es in dem Abwerberverein keine ausreichende Förderung unterhalb der Liga, weshalb man sich um Spielerinnen aus anderen Vereinen bemüht?

    Die Frage kann man immer stellen, lässt sich aber oft auch schon damit beantworten, dass, je höher die Ligazugehörigkeit ist, desto größer das notwendige Einzugsgebiet ist.

  • Was sollte man denn eurer Meinung nach machen wenn ein Spieler eines anderen Vereins zu euch kommen oder euch per E-Mail/Whatsapp oder Facebook (Kontaktdaten durch Freunde bekommen oder aus dem Internet geholt) Anschreiben und sagen sie würden gerne zu euch kommen?
    Ist es dann auch meine Pflicht dem Gegnerischem Trainer da was zu sagen oder soll ich dem Spieler sagen "Du musst aber deinem Trainer sagen da...." oder garnicht mit ihnen Schreiben oder großartig Sprechen?


    Ich habe es immer so gemacht das ich den Spielern in solchen fällen gesagt habe das es Fair ist wenn er seinem Trainer sagt das er zum Ende der Saison wohl Wechseln wird und nicht mehr mit ihm geplant werden kann.


    Persönlich habe ich noch nie selber Aktiv Spieler Abgeworben oder bin auf Spieler zugegangen das sie zu mir kommen sollen, alle die kommen wollen ürfen es gerne tun und wenn sie nicht kommen wollen auch ok. Habe nun zur neuen Saison ein ganz neues Team mit 18 neue gute Spielern und 6 Spielern die schon im Verein waren und das ohne das ich da irgendwo für mich oder die Mannschaft geworben habe.

    Fußball ist zwar "nur" die "schönste nebensache der Welt" doch es Verleiht einem verdammt viel Kraft zu sehen wie die Spieler Spaß haben und mit einem Lächeln nachhause gehen.

  • Engel89, ich würde dem Spieler sagen, dass er gerne kommen und mal mit trainieren darf. Wie Chris auch würde ich ihm kein Versprechen dazu abgeben, in welcher Mannschaft er landet, ich würde das sogar ausdrücklich sagen. Und ich würde ihm dazu raten, es seinem Verein, an erster Stelle natürlich dem Trainer, zu sagen, falls er sich mit Wechselgedanken trägt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Karl


    Es spielt die Ligazugehörigkeit ja erst dann eine Rolle, wenn die Spielerinnen hierfür gesucht wird. Im Mädchenbereich gibt es keinen Leistungsfussball unterhalb der B-Juniorinnen. Für die C-Juniorinnen-Bezirksliga kann man sich an oder abmelden. Deshalb spielen einige starke Mädchenmannschaften lieber bei den Jungen in D oder C-Jugend-Staffeln. Hierfür jedoch 10 und mehr Stunden Trainingsfahrten inkauf zu nehmen erachte ich jedoch als fragwürdig. Dann sollte man ein besonders talentiertes Mädchen im Heimatverein bei den Jungen mitspielen lassen und erst ab den B-Juniorinnen über einen Vereinswechsel nachdenken. Denn diese Mädchen werden ja ohnehin auf dem DFB-Stützpunkt gemeinsam mit den Jungen gefördert. Desweiteren erhalten sie regelmäßige Einladungen vom Verband. Man muß also keine Angst haben, dass es beim Verbleib im Heimatverein sportlich stagniert.


    Bei den Jungen stellt sich aufgrund der Leistungsdichte diese Frage ganz anders! Aber hier gibt es ausreichend Erfahrungen in der Talentförderung, die es so bei den Mädchen noch nicht gibt! Denn wenn das Mädchen keine Unterstützung aus dem Jungenbereich im Verein findet, dann bleibt ihr in Ausnahmefällen gar nichts anderes übrig, als den Verein zu wechseln. Denn leider gibt es immer noch zu viele Vereinsverantwortliche, die mit Mädchenfussball nichts zu tun haben wollen, weil nach ihrer Meinung nur Jungen und Männer den "richtigen Fussball" spielen können. So las ich vor kurzem einen kuriosen Zeitungsbericht. Hier wurde eine Checküberreichung abgelichtet, die der DFB für Nationalspielerinnen zahlt und damit die Mädchen-Nachwuchsförderung im Verein honorieren will. Doch dieser Verein hatte auf Wirken der Vorstands- und Jugendvorstands den Mädchenbereich bereits vor Jahren "erfolgreich" aufgelöst! Eigentlich hätte ihnen das Geld gar nicht zugestanden. Aber "einem geschenkten Gaul schaut man nun mal nicht ins Maul"!

  • Dann sollte man ein besonders talentiertes Mädchen im Heimatverein bei den Jungen mitspielen lassen und erst ab den B-Juniorinnen über einen Vereinswechsel nachdenken.


    bei meinem Sohn hat ein Mädel bis einschliesslich C-Jungen Bezirksligamannschaft gespielt.
    dann in eine reine Mädchenmannschaft gewechselt, dort Leistungsträgerin, nach 1 Jahr Spielführerin,
    und jetzt in die BL aufgestiegen.


    bestätigt ja deine Auffassung.

  • Zitat @TW:


    Zitat
    Bei einer aktiven Abwerbung muß man sich immer die Frage stellen, warum ist das notwendig? Gibt es in dem Abwerberverein keine ausreichende Förderung unterhalb der Liga, weshalb man sich um Spielerinnen aus anderen Vereinen bemüht?


    Die Frage kann man immer stellen, lässt sich aber oft auch schon damit beantworten, dass, je höher die Ligazugehörigkeit ist, desto größer das notwendige Einzugsgebiet ist.


    Was die Frauenmannschaften hier im Kreis angeht, war es vor 2-3 Jahren ganz schlimm. Da wurden teilweise komplette Mannschaften kontaktiert. Neue Mannschaften wurden direkt abgegrast. Das hat sich zum Glück gelegt. Mal abgesehen von unserem ehemaligen Frauenbundesligisten, der sich aber diesbezüglich sehr ruhig verhält, haben wir hier in der direkten Nachbarschaft noch einen Landesligisten und einen Bezirksligisten. Mit dem einen Verein verstehen wir uns sehr gut, einige ehemalige Spielerinnen von uns spielen dort, der Trainer ist selbst in unserem Verein aufgewachsen. Alles läuft auf fairer und freundlicher Basis.


    Der zweite Verein (Bezirksliga) bzw. in diesem Fall der Trainer, wirbt aggressiv Spielerinnen ab. Aber auch nach dem Motto "erstmal haben, dann weiterschauen". Da er bei sich im Verein die Frauen und B-Juniorinnen macht, sind dies dementsprechent auch viele Spielerinnen. Wie bereits im ersten Post erwähnt, möchte dessen Verein informiert werden wenn solche Abwerbungen laufen (vielleicht hat der Verein selbst keine Lust mehr auf den immer wiederkehrenden Ärger oder Sperren/Ablösungen). Vom hören sagen, weiß ich das dieser Trainer auch schon bei einigen Vereinen Platzverbot hat ... bei uns stand dies mal zur Debatte.


    Beide Vereine haben fast dieselbe Grundlagen, beide mussten eine Spielgemeinschaft mit anderen Verein bilden um eine größere Basis zu haben. In beiden Vereinen bzw. Spielgemeinschaften gibt es selbst keinen vernünftigen Unterbau ... Die eine Mannschaft stand letztes Jahr kurz vor der Abmeldung, da die Kosten für den Spielbetrieb für den Verein zu hoch wurden.


    Aber ich wollte das Thema ja mal allgemein beleuchten... ;)

  • Ich muss sagen das einige Vereine sich viel zu sehr aufspielen.


    Wie oben schon geschrieben ist immer der Spieler/Eltern erster Ansprechpartner. Ausnahmen gibt es wenn Vereine eine Kooperation o.ä. haben.


    Wie kann ein Verein es einem verbieten Spieler an zu sprechen? Solange der Verein eine sportliche Alternative bieten kann und es sich nicht um reines unruhe stiften handelt, sehe ich keinen Grund als Verein da einzuschreiten.


    Letztendlich finde ich es eher bedenklich wenn Vereine mit aller Macht versuchen Spieler bei sich zu halten aus reinem Eigeninteresse.


    Das ganze beruht wie gesagt auf sportlicher Perspektive. Versucht der ebenfalls in der Kreisliga spielende Nachbarverein Kinder ab zu werben, sieht das ganze natürlichanders aus. Da würde ich mich auch mit dem Verein auseinander setzen.


    Aber letztendlich entscheidet der Spieler/Elternteil wies es weiter geht. Da kann man als Verein den Spielern nur versuchen die besten Bedingungen zu schaffen, sodass es garkeine Alternative für den Spieler gibt.

  • Ich kann auch mal was von meinen bisherigen "Abwerb" Versuchen aus dem Damenbereich berichten, hier gibt es einige Vereine die auf komischte Weise versuchen an Spielerinnen zu kommen und das sind Vereine aller Spielklasse (selbst in Kleinfeld Ligen bei denen es keinen Auf und Abstieg gibt) und auch schon bei den Juniorinnen (einem jungen Mädel eine Profikarriere zu versprechen kann wohl leider Wunder bewirken..)
    -Es wird gewartet bis die Trainerin/der Trainer weg ist und dann werden die Spielerinnen die noch da sind vom gegnerischen Trainer/Co-Trainer angesprochen ob nicht dies und jenes Gerücht wahr wäre und warum sie nicht einfach alle nächste Saison wechseln wollen
    -Ansprechen von Spielerinnen direkt Vor,nach und während des Spiels durch gegnerische Vereinsmenschen (Trainer,Betreuer,..) oder Spielerinnen (während(!) dem Spiel)
    -Über Soziale Netzwerke, oftmals auch ohne sich zu kennen (oftmals durch Spielerinnen die dann einfach Nachrichten schicken a la" Wir wollen dich,komm vorbei")
    -Ansprechen von Spielerinnen (in verschiedenster Weise) mit dem Versuch des Anlockens durch Versprechungen wie zB. Geldprämie für den Wechsel oder ,das beste das ich je gehört habe :D ,"bundesliga und dann ganz sicher die Berufung in die Nationalmannschaft"
    Die Vereine die das so machen sind hier aber lustigerweise zu 99% genau die Vereine über die man nie etwas gutes hört..
    Sowas geht einfach garnicht finde ich, gerade bei Vereinen die sich für extrem professionell halten es aber in der Realität keineswegs sind
    Der Weg über Trainer bzw. Vereine finde ich persönlich einfach besser und auch "offizieller"
    Von unserer Damenmannschaft wurde bisher nur 1 Spielerinnen durch den "professionellen" und "offiziellen" abgeworben, war ein großer Verein dessen Damen zu der Zeit in der 2 Bundesliga spielten, wir (damals Kleinfeldmannschaft) waren bei einem Hallenturnier dieses Vereins und dort ist sie aufgefallen, war aber auch ein außerordentliches Talent und jeder war stolz das sie dorthin wechselte :thumbup:

  • TW-Trainer:


    Was den Mädchenfußball angeht, gebe ich Dir so Recht. Ich hatte den letzten Abschnitt Deines vorherigen Beitrages allgemein auf den Fußball bzw. aus meiner Sicht v.a. auf den Fußball der Jungs bezogen, obwohl Du Dich dort wohl ausschließlich auf den Mädchenfußball bezogen hast.

  • -Ansprechen von Spielerinnen direkt Vor,nach und während des Spiels durch gegnerische Vereinsmenschen (Trainer,Betreuer,..) oder Spielerinnen (während(!) dem Spiel)


    Wenn es sich dabei um aktiv am Spiel beteiligte Spieler/innen handelt ist das für mich ein absolutes No-Go.