DEIN SPASS IST MEIN LEID! Wieviel Spass haben Kinder beim Fußball wirklich?

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  • http://de.wikipedia.org/wiki/Spass


    Wenn man sich das mal über den Link anschaut, was Spass ist frage ich mich wirklich, wieviel von mir gewünschtem Spass und im Ausbildungsprogramm geforderter Spass denn verbreitet wird. Ich erhalte den komischen Eindruck, dass es mir oftmals gelungen ist, einen Spass zu benennen, der in den Köpfen der Kinder -besonders im untersten Jugendbereich- nicht oder zu wenig stattfindet. Ich glaube das hier Erwachsene im guten Willen, aber restlos daneben Spass definieren und über diesen in den Kinderherzen und Kindergefühlen beim Trainer falsch definierten Spassbegriff ganz anders empfinden...so nach dem Motto....dein Spass ist mein Leid.


    Meinem Eindruck nach drücken Erwachsene oftmals altgediente Trainer -auch hier im Forum- etwas mit "die hatten Spass" oder "eine spassige Übung" aus. Der aktive Erfahrung zeigt dann aber, dass das überhaupt nicht spassig war. Nicht spassig war, weil es nicht spassig ist und war und weil der Ton des Trainers nicht zur spassigen Übung passte und/oder die Mimik nicht passte, er wie tod am Rand STAND und keinen Flax mitmachte, sich auf keine Albernheiten einließ oder nur Druck verbreitete...Leistungsdruck sogar in der F.


    Was meint ihr...zu wenig Spass, zu viel Spass, wo sind Grenzen, wie sollte ein Erwachsener den Spass von Kindern verstehen und wie und wie weit kann und sollte er darauf eingehen. Was ist hier gut, was ist schlecht? Wie weit sollte ein heutiger Trainer sich hier hinterfragen, wie feinfühlig sollte er hinsichtlich seines Anforderungsprofils sein?

  • Ein Faktor dabei ist schon mal das Alter. Hier wird sich ein C-Jugendlicher anders verhalten, bzw verhalten können als ein F-ling.


    Ein zweiter Faktor ist für mich der Konsens, den man mit der Mannschaft geschlossen hat, warum man sich zum Fussball trifft. Zum Faxenbolzen brauchen die Spieler keinen Trainer, da brauchts nur eine Fläche und ein Ball.


    Wenn man sich aber zum Fussball lernen trifft, also zum organisierten Ablauf mit Trainer und Wettstreit am Wochenende, dann gibt es für mich hier klare Grenzen. Der Spassfaktor hat als primären Inhalt das ernsthafte Fussballspiel. Zum Blödeln sind wir dann nicht zusammen gekommen. Im Gegenzug gehört dazu, sich das Feedback einzuholen, inwieweit dieses Programm, das man als Trainer dort abverlangt, von den Spielern als Spass empfunden wird.


    Inwieweit dies dann am Ende konsequent eingefordert werden kann, ist allerdings schwierig zu beantworten. Ich trainiere jetzt 14-Jährige, die scheinen manchmal wieder ins F-Ling-Alter zurückzufallen. Das Hinterfragen setzt dann bei mir immer ein, wenn ich wieder die Ernsthaftigkeit einfordere, ob das dann nicht viel zu spät erfolgt ist, denn von den 15 Jungs finden die Kaspererei 12 absolut bescheiden. Welche gruppendynamischen Prozesse die betreffenden Spieler zum kaspern bringen, hab ich noch nicht ganz durchschaut. Aber das ist ein anderes Thema.


    Also, mein Fazit aus 10 Jahren Kinder- und Jugendtraining lautet heute: Blödeln ist auf dem Bolzplatz, oder an besonderen Tagen, an denen man sich zurückzieht und einfach zuschaut oder an denen man selber sich voll einbringt und einfach nur bolzt. An den anderen Tagen (>90 %) treffen wir uns zum ernsthaften Fussballspiel. Meine Erfahrung ist, dass die Anforderung, die komplexität und Schwierigkeit, die Abwechslung in den Übungen in den Feedbacks positiv benannt wird. Ists zu langweilig, fängts blödeln großflächig an und wir landen in der Zone des unterschiedlichen Spassbegriffs.


    Also, wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe, würde meine zusammenfassende Antwort so lauten:
    Die Grenzen des Abweichens von der Ernsthaftigkeit liegen in den vorher verabredeten gemeinsamen Zielen. Wenn ich die Jungs "gehen" lassen will, dann sollte ich das vorher ankündigen (Heute spielen wir "wilde Sau" im Gegensatz zu "heute haben wir als Ziel ... und ich erwarte vollen Einsatz/Konzentration von jedem"). Wenn ich <Feuer frei> zum freien Spiel geben, muss ich auch mit den dann entstehenden Prozessen klar kommen.


    Im meinen Feeback-gesprächen fordern die Spieler selbst ein "hochniveauiges, ernsthaftes Training", viel Individualtechnik, kein Gebolze. Das scheint Ihnen wichtig zu sein.

  • Die Kinder haben ja allgemein Spaß am Fussball, wenn man klar kommuniziert (und das merken sie sicher selber ab der C-Jugend) dass zjm Spaß auch arbeit gehört hat man sicher keine probleme. Es macht sicher viel mehr Spaß mit guter Fitness Spiele zu bestreiten, mit guten Spielzügen Angriffe einzuleiten und allgemein einfach Erfolg zu haben als mittelmäßigen Fußbll zu spielen, bei dem noch lange nicht alle potenziale ausgeschöpft sind, nur weil das Training mehr Spaß machen sollte.
    In der F-Jugend sollte der Fußball im Vordegrund sein, und ab der E-Jugend immer mehr das Verständnis dafür entwickelt werden, dass man nicht nur Spaß haben kann. Frei nach dem Motto, erst die Arbeit, dann das Vergügen ist ja dennoch am Ende der Einheiten ein Abschlußspiel drin!

  • Andre


    Das Thema "Was ist Spaß im Fussball" dürfte ähnlich unterschiedliche Ansichten hervorrufen, wie das Thema Alkohol im Jugendbereich. Doch ist der Spaß im Allgemeinen sehr viel schwieriger zu greifen. Spaß als Leid Anderer definiert ist ja im eigentlichen Sinne kein Spaß! Es ist lediglich eine andere Form der Machtdemonstration, wenn man seine Späße auf Kosten derer, die sich nicht zur Wehr setzen können, macht!


    Andererseits ergibt sich aus der Person des Trainers auch das Quantum Spaß! Der Introvertierte wird sich vermutlich seltener zu einem Flax hinreißen können als der "geborene Entertainer". Hinzu kommt sicherlich auch das Jugendalter sowie das Liga-/Leistungsniveau, was innerhalb der Gruppe als (innovativer) Spaß wahrgenommen wird! Dennoch sollte man eher vorsichtig damit umgehen, denn wer kann von sich schon behaupten, dass er in die jungen Seelen jedes seiner Spieler tief genug hineinschauen kann?


    Wenn sich Trainer benimmt, indem er seine Spielern mit dem nötigen Respekt partnerschaftlich behandelt, so sollte dies eine gute Basis der Mannschaftsführung sein.


    Weil es sich im unteren Breitensportbereich meistens um Trainerväter handelt, kann man davon ausgehen, dass ein gewisses Maß an Übung zuhause erfolgt und die Erfahrungen daraus auf die Mannschaft übertragen wird.


    Den guten Trainer sieht und hört man kaum!


    Nicht deshalb allein, weil wir Erwachsene das richtige Spielen längst verlernt und deshalb in anderen (zielorientierten) Dimensionen denken! Nein, weil wir allzugerne (gutgemeinte) Komandos, statt Impulse geben. Viele erfahreneTrainer entwickeln sich im Laufe der Jahre dahin, dass sie wissen, wann sie sich zurückhalten und wann sie eingreifen sollten.


    Bei einem guten Trainer stehen die Spieler im Mittelpunkt, weshalb sich der Trainer bei den Spielen zurückhalten darf!

  • Zunächst einmal muß die Bedeutung und der Sinn des Wortes "Spaß" enger an den Bereich "Kinder im Fußball" herangeführt werden.
    Was ist eigentlich gemeint wenn Kinder Spaß haben (sollen)?
    Laut Wikipedia im Allgemeinen eine Tätigkeit die gerne gemacht wird und Freude bereitet.
    Was heißt das nun für Kinder? Es ist nicht nur der Spaß um der Gaudi Willen der ihnen Freude bereitet.
    Sie wollen ihre Lebenswelt spielerisch erforschen und entdecken, dabei nehmen sie Anstrengungen gerne in Kauf. Und da macht auch der Vereinsfußball keine Ausnahme. Die Neugierde treibt sie voran und durch Spielen erfolgt Lernen. D.h. sie wollen von sich aus Fußballspielen lernen. Aus dieser Neugiermotivation heraus kann mit steigendem Alter ein Interessengebiet entstehen, wenn derweil die Erwartungen erfüllt wurden.
    Nun braucht es einen feinfühligen Trainer, der weiß, wann er anbieten, loslassen, ködern, erklären muß. Dabei braucht er Vertrauen zur Lernfähigkeit und Motivation der Kinder.
    Wieso sollte ein Trainer, der nur seine eigene Idee von Spaß kennt und projezieren möchte auch ausgerechnet im Jugendfußball seinen Einsatz finden?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich glaube auch, das es den jüngeren mehr Spaß macht, als den älteren. Da bei den älteren auch meist der Ernst und das Kämpfen und Punkte und Stammplätze fast unvermeidbar ist.
    Dann hängt es auch mit der Entwicklung der Kinder bis zum Jugendlichen zusammen. Interessen verändern sich und die Anforderungen an dem was Spaß für Kinder und Jugendliche bedeutet ist auch ein veränderliche Prozess.
    Ich erlebe das gerade bei unserem. Er ist kurz davor nach 13 Jahren Fußball den Sport an den Nagel zu hängen. Er hat schon in Tennis reingeschnuppert und wird noch in Basketball schnuppern.
    Tja, warum..... sicher auch, weil der Spaß verlorengegangen ist, nach so vielen Jahren kann ich das sogar verstehen. Obwohl er , als er kleiner war viel ausprobiert hat. 4 Jahre Schlagzeug, 3 Jahre Schach und eben immer Fußball.


    Gut, ist seine Entscheidung, wenn er was anderes ausprobieren möchte, aus welchen Gründen auch immer, soll er es machen. Denn nur wenn er Spaß hat, findet er auch den Ausgleich, den er für sich braucht und wohl auch sucht.

  • Ich schließe mich da an, glaube aber auch, dass der Trainer gar keine so große Rolle spielt. Denkt mal selbst an eure Zeit als Jugendspieler zurück. Da waren es die Teamkameraden und der Erfolg, die Spaß gebracht haben. Der Trainer war so jemand wie der Organisator. Umso älter man wird, umso mehr rückt der Trainer in den Fokus und die Mitspieler werden unwichtiger, der Erfolg bleibt immer gleich wichtig.

  • Umso älter man wird, umso mehr rückt der Trainer in den Fokus und die Mitspieler werden unwichtiger, der Erfolg bleibt immer gleich wichtig.


    Interessante Meinung, über die ich ehrlich gesagt noch nie so wirklich nachgedacht habe, aber da scheint was dran zu sein. Haben Kinder in jüngeren Jahren mehr oder anders Spaß als ältere? Mit Sicherheit. Den "Kleineren" macht es vielleicht mehr Spaß, gemeinsam rumzublödeln, sich auszuprobieren und der Fußball ist einfach die Gelegenheit dazu, genauso wie ein Tobe-Raum, ein Klettergerüst usw. Für die "Größeren" ist Spaß vielleicht eher dann gegeben, wenn sie das, was sie gerne machen, überhaupt noch machen können (z.B. trotz des hohen Schulpensums), wenn sie "Erfolg" haben (nicht nur punktemäßig, auch einfach in ihrer eigenen Entwicklung), wenn sie sich selbst spüren und sehen, dass was mit ihnen passiert, wenn sie Akzeptanz spüren (in der Gruppe - und eben auch vom Trainer).


    Gehe aber gerne auch noch mit einem Absatz auf den Titel dieses Threads ein. Mir scheint Fußball (und Sport im Allgemeinen) gerade prädestiniert dafür, dass man Spaß (auch) auf Kosten anderer hat. Wer kennt sich nicht, die Spiele, in denen das eine Team dermaßen überlegen ist und sich an jedem Tor, an jedem tollen Spielzug ergötzt und das andere Team mehr und mehr Frust schiebt. Oftmals tauchen dann mehr oder weniger explizite Forderungen auf, man solle sich doch ein wenig zurücknehmen und sich dem schwächeren Gegner gegenüber nicht gar so a*****ochmäßig verhalten. Der eine Trainer, die eine Mannschaft macht's, die andere nicht. Dennoch glaube ich, dass man auch Spaß haben kann, der nicht auf Kosten anderer geht, sondern aus sich heraus entsteht. Wer mal sein Team dabei erlebt hat, wie es sich Witze am laufenden Band erzählt (von denen auch viele sich gegen irgendjemanden oder irgendetwas richten, zugegeben) oder wie es gemeinsam singt oder tanzt oder lacht, der weiß, was ich meine. Je älter die Jungs werden, desto eher ist Spaß dann an anderes geknüpft (u.a. an das bis-in-die-Puppen-Weggehen, Trinken, Mädels, Rauchen, ...) - und schon sind wir bei nem Kreisschluss, Andre ;)

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • doch wie oft dürfen sich Spieler selbst gar nicht dazu äußern, wie reell er denn -aus ihrer Sicht- existiert? So wird Spaß zur schlimmsten Floskel nach dem Motto: ihr habt hier alle jede Menge Spaß und wehe euch, falls nicht... Wir Erwachsenen meinen, Erfolg zum Spaß zu brauchen, Verlieren aber tut weh. Doch Kinder können noch mit Spaß verlieren, die Welt einfach vom Kopf auf die Füße stellen, zB beim sog. Räuberschach, das in der Schule bei uns mit größter Begeisterung gespielt wurde: Mist, ich hab wieder gewonnen - bei Kindern kam dies ganz echt rüber. Kellerkicker - ein Name als Programm, dreht bewusst die Fußballwelt um: wir spielen hier wie Kinder zum Spaß u. den Platz oben können gern die anderen haben! Ich meine: Spaß ist dort, wo stets viel gelacht wird, keiner dem anderen etwas neidet, jeder überzeugt unterschreibt, dass es sportlich fair zugehe, bei allem Wettbewerb unter Konkurrenten, und es keine Zwänge gibt, sondern Spieler von sich aus 15 min vor Trainingsbeginn kommen, da sie es nicht erwarten können, mit ihrem Team zu sein... Spaß: nicht reden, sondern tun und leben!
    Im Sport zu besiegen ist doch zuerst der eigene innere Schweinehund: weniger der heute allein gefeierte Sieg über möglichst alle anderen als der über dies schnell von Faulheit infizierte Selbst ist der Weg als Ziel.... Es gibt auch Teams, gegen die man mit Spaß verlieren kann: wenn sie begeisternd klasse spielen! Das ist dann wie der freie Fußball meiner Kindheit auf wilden Wiesen: da hatte man immer Spaß, spielte direkt nach der Schule bis in Dunkelheit hinein, in Ferien 10 Stunden am Tag. Heute sucht man diese Wiesen oder solch in sich begeisterte Spieler fast völlig vergebens: wie ausgestorben. Daher halte ich es mit Deissler: der Fußball, den ich einmal liebte, ist heute ein ganz anderer... Jeder Trainer aber hat die Chance, im Kleinen diesen Fußball voll echtem Spaß, den man dann gar nicht mehr beschwören müsste, ein klein wenig wieder herbeizuzaubern, jeden frei laufen lassend, unterstützend statt fordernd, ermutigend zum Selbstsein statt Gehorsam wollend, viel lachen und die gemeinsame Liebe zum Sport als Miteinander in Zu- wie Abspiel obenan stellen!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo,


    also ich als "Greenhorn" in der Trainerwelt finde ein paar Aussagen dann doch etwas Gegenteilig zu dem was ich in meinem ersten halben Jahr bisher erlebt habe.


    Ich kann mich heute noch an jeden Trainer meiner Jugendzeit ab dem E Jugend alter erinnern. Sei es "mein" Vereinstrainer der mich 6 Jahre begleitet hat, als auch die verschiedenen in der Bezirksauswahl. Also von dem her ist natürlich das Gemeinschaftsgefühl und der gemeinsame Spaß innerhalb der Gruppe mit Sicherheit der stärkste.
    Da ich noch im E Jugend Bereich bin und da natürlich viel mit dem Ball gespielt wird im Training liegt nahe das die Jungs sicher den Spaß am Ball haben.


    Aber ich lerne auch, das es Spieler gibt, die ihren Spaß haben dem Gegner den Ball wegzunehmen, den Ball zu halten (Torwart) oder tolle Vorlagen zu geben.


    Ich bin sehr emotional, aber niemals negativ gegenüber meiner oder den Gegnern. Fiebere am Rand mit und gebe durchaus öfter auch Infos und ansagen durch. Die Eltern geben unisono durch, das jeder mit Spaß zum Training kommt und die älteren jetzt schon traurig sind ein Jahr zu warten bis sie wieder von mir Trainiert werden (Ich werde ein weiteres Jahr die E Trainieren und dann die D Jugend event. dann auch E Und D Trainieren).


    Also ich definiere Spaß daran wie die Jungs um Training kommen, wie die Eltern (gerade auch in diesem Jahrgang) sich einbringen.


    Da wir zwar im Breitensport sind, aber trotzdem den Fokus langsam etwas auf den Leistungssport setzten möchten ist natürlich auch der Erfolg ein Faktor. Allerdings muss ich da sagen, das dass von den Jungs gefordert wird. Wir hatten ein Spiel, bei dem ich erkältet war und sehr ruhig am Spielfeldrand stand. Das Spiel endete Unentschieden, allerdings durfte ich mir im Training dann anhören, das ich ja gar nicht voll dabei war ;)


    Um kurz zusammenfassen: Spaß ist für mich die Empathie von Trainer zum Team, das mitgehen mit der Mannschaft um zu zeigen das man genauso Jubelt und Bedauert, dabei trotzdem den Spagat wagt und ALLE in ein Boot zu holen.

  • @ handmarke


    ...............nicht wundern, wenn hier in den nächsten tagen die große "die kinderfussballphilosphie geht aber anders"-debatte über dich hereinbrechen wird ;)


    mach mit deinen jungs weiter, wie du es für dich selbst aus deiner sicht und erfahrung für angenehm und richtig hälst----du wirst mit sicherheit deinen weg gehen und deine jungs werden auch "SPASS" (in welcher form auch immer) bei dir haben :thumbup:


    nimm hier vonallem in bisschen was mit und mache dann das für dich beste draus.



    gruss

  • Hahaha, danke für die "Warnung" ;)


    Ich hab kein Problem mit anderen Meinungen, bin ja auch hier um zu lernen. Nur eben in dem Bereich, denk ich hab ich sicher den Nerv "meiner" Jungs getroffen um den Spagat vom Breitensport in die Richtung Leistung zu schaffen ;)

  • Hi Andre,


    ich habe zwar die Überschrift nicht so verstanden, ich denke, es liegt an meinem Deutschkenntnis, aber aus dem Kontext nehme ich den Sinn heraus.


    Spaß am Erfolg dürfen wir nie unterschätzen, da es ein Riesenmotor ist für die Jungs/Mädels.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Handmarke

    Zitat

    Da wir zwar im Breitensport sind, aber trotzdem den Fokus langsam etwas
    auf den Leistungssport setzten möchten ist natürlich auch der Erfolg ein
    Faktor.

    Hallo und willkommen im Forum,
    ich möchte dich zu deiner oben genannten Aussage etwas fragen.


    Wie definierst du Leistungssport und Breitensport? Ist dein Verein im Leistungssport angesiedelt oder handelt es sich um einen Amateurverein, den du gerne leistungsorientiert aufbauen würdest?

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Dann zur Anregung mal aus der Sicht von "Betroffenen":


    Hier


    Wie man sieht ist die Sichtweise da ganz unterschiedlich. Und zwar auch aus der Sicht der Kinder.


    Und aus meiner Erfahrung als Trainer:
    Bis einschließlich F wollen sie alle hauptsächlich rumtoben. In der E trennt sich langsam die Motivation. Der eine Teil will weiter rumalbern. Beim anderen Teil wächst der Ehrgeiz nach sportlichen Erfolgen. Mal unabhängig davon, ob man das Trainer gut findet oder nicht. Es bleibt daher die Aufgabe des Trainers diese unterschiedliche Motivationslage so zu händeln, dass kein Riss im Team entsteht.
    Was dabei dann in einer D heraus kommen kann, poste ich im anderen Thread weil es da besser passt.


    P.S.: Sehe gerade was @uzunbacak postet was den Spaß am Erfolg betrifft. Genau das meine ich.

  • Hallo
    Ich finde es sehr interessant, was Keller Kicker erwähnt hat. Spaß ist da, wo gelacht wird. Ist was wahres dran.
    Bei unserem Frauentraining wird das Lachen aber gar nicht gerne gesehen. Da meckern die Trainer schon mal, weil sie meinen wir wären nicht bei der Sache.


    Das Erfolg aber nicht immer was mit Spaß zu tun hat, merkt man bei unserem 96ger Jahrgang. Der wird ja wohl aufhören nach der Saison. Und die Truppe ist recht erfolgreich, (Verbandsliga Platz 1) auch die Jungs kommen gut miteinander aus. Dennoch fehlt ihm der Spaß, so richtig äußern warum tut er nicht. Am Erfolg und dem Klima kann es aber (denke ich ) nicht liegen. ....bin da auch etwas ratlos.


    Ich glaube wirklich, das sich die Anforderungen an dem was Spaß ist veränderlich sind.

  • Handmarke

    Hallo und willkommen im Forum,
    ich möchte dich zu deiner oben genannten Aussage etwas fragen.


    Wie definierst du Leistungssport und Breitensport? Ist dein Verein im Leistungssport angesiedelt oder handelt es sich um einen Amateurverein, den du gerne leistungsorientiert aufbauen würdest?

    Hallo :)



    Unser Verein ist im Amateursport angesiedelt. Allerdings hatte er Anfang der 90er Jahre einen extremen Aufbau, nachdem ein örtlicher Sponsor sehr viel Geld investiert hat.
    Leider hat man da verpasst auch eine gute Jugend mit aufzuziehen (gut da war das Augenmerk ja noch nicht so deutlich auf die Jugend wie heute).


    Man hat dann allerdings viele "Söldner" gekauft und nachdem der Sponsor verstorben ist, sind natürlich die meisten wieder gegangen.


    Breitensport bzw. Amateursport definiere ich als Trainer so, dass man das Hauptaugenmerk eher auf Spielerische und weniger auf taktische Dinge legt.


    Wobei im Leistungssport teilweise schon sehr früh mit Taktik gearbeitet wird.


    Allerdings hatten wir jetzt am We ein E Jugend Turnier und gerade die stärkeren Teams waren Taktisch schon recht gut dabei.


    Ich möchte eben genau das jetzt ebenso weiter verinnerlichen. Verschieben und Raumdeckung weniger. Aber auf jeden Fall das Umschaltspiel, Positionsspiel und spielerische Dinge. Was wir auch gemacht haben und was super bei den Jungs angekommen ist, wir haben immer die Spiele aufgenommen und uns zusammen angeschaut. Dabei hab ich aber wenig gesagt sondern selber entdecken lassen was gut und was nicht so gut war. ;)

  • Handmarke


    Ich denke, dass sich der Leistungssport aus dem Breitensport "entwickelt". Bis zur gezielten Talentförderung (ab D-Jugend) ist alles Breitensport, oder nicht? Nur weil ich sage, "wir sind im Leistungssport", muss ich mich dennoch an bestimmte Entwicklungsmerkmale halten und danach das Training abstimmen.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Beim Thema Spaß beim Training/Spiel geht es meiner Meinung nach nicht so sehr um die Trainingsinhalte. Spaß beim Training zu haben und trotzdem was vernünftiges zu vermitteln schließt sich doch nicht aus. Es geht doch nicht darum, entweder zu trainieren oder nur Faxen zu machen.


    Ich wundere mich immer, wenn ich schon beim Aufwärmen vorm Spiel Mannschaften erlebe, wo der Umgangston des Trainers zu seinen Spielern eher unfreundlich rüberkommt. Es läuft nicht perfekt, verflucht, muss ich wohl Druck machen, die machen ja wieder was sie wollen.......Ich für meinen Teil möchte eine 'Wohlfühlatmosphäre' hinbekommen; korrigieren und auf Fehler aufmerksam machen sicher, aber nach Möglichkeit ohne großartig laut zu werden. Wenn mir das gelingt, dann ist das Ziel Spaß am Fußball zu haben denke ich auch für meine Spielerinnen erreicht.


    Ich habe letztens eine Dokumentation (ging um Migrantinnen im Fußball) gesehen, da äußerte ein Jugendtrainer eines Mädchenteams die Mädels heulen auch mal in der Kabine, aber er hätte schließlich seine Vorstellungen und Ziele, das müsste er auch entsprechend durchsetzen. Na dann viel Spaß....